1942 und 1943 vergrub sich Hitler noch nicht in einem Hauptquartier, sondern besuchte die Kommandozentralen des Heeres an der Ostfront regelmäßig. Er nutzte dabei drei Focke Wulff Condor 200, um sich selbst und seine Entourage in seinem zusammengeraubten Reich zu bewegen. Die Focke Wulff Condor 200 war ein elegantes Langstreckenflugzeug. Ähnlich wie heute eine Präsidentenmaschine war das Hitler-Flugzeug speziell gepanzert und bewaffnet. Der Passagierraum wurde zu einer Art Wohn- und Arbeitsraum umgestaltet. Im Führer-Sessel befand sich ein Fallschirm, neben dem Platz war eine spezielle Luke, durch die Hitler im Notfall hätte abspringen können.
Am 17. Februar 1943 flog er von der Wolfsschanze in Ostpreußen ins Hauptquartier der Armee Gruppe Süd. Damals stand die gesamte südliche Ostfront vor dem Zusammenbruch. Wenige Wochen zuvor war die 6. Armee in Stalingrad ausgelöscht worden. Eine massive russische Offensive trieb die Deutschen vor sich her. Als Charkow fiel, sah es aus, als würden die russischen Panzer den gesamten südlichen Frontabschnitt abschneiden.
An der Front hatten die deutschen Verbände zu der Zeit keine Verbindung miteinander, durch diese Frontlücken konnte die Rote Armee ungehindert vorstoßen. An das Hauptquartier in Saporoschje waren die sowjetischen Panzerspitzen bedrohlich nah herangerückt. Nur 36 Kilometer trennten sie noch vom Flughafen, als am 17. Februar die drei Condor-Maschinen um 6 Uhr morgens landeten. Bauer und die Besatzungen blieben bei den Maschinen, während Hitler ins Hauptquartier fuhr.
Am 19. Februar brachen russische Panzer durch die dünnen deutschen Linien – sie stießen Richtung Flugplatz vor. Ein Versuch, die Kolonne mit Kampflugzeugen anzugreifen, scheiterte wegen der tiefen Wolkendecke. Aufklärungsflugzeugen von Typ Fiesler Storch gelang es dann doch 22 T-34 auszumachen. Nur wenige Kilometer vom Flughafen entfernt und ohne deutsche Truppen dazwischen. Bauer wollte die Condor-Maschinen zu kleineren und entfernten Flugplätzen verlegen, aber Hitler untersagte ein Ausweichen, weil die Besprechungen beendet waren. Als er das Flugfeld erreichte, hatten die Mannschaften schon damit begonnen, improvisierte Verteidigungsstellungen auszuheben. Doch hatten sie weder Panzer noch Abwehrkanonen. Eilig bordeten Hitler und seine Begleitung ein und die Maschinen hoben ab.
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AZ