Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Beitragvon augenzeuge » 12. Dezember 2020, 19:53

Kein Öl, kein Krieg: Der Spritnachschub war die Achillesferse der Deutschen während des Zweiten Weltkriegs. Obwohl die Alliierten um die Treibstoffknappheit der Nazis wussten, bombardierten sie die entscheidenden Fabriken erst erstaunlich spät. Warum? Darüber rätseln Historiker bis heute.

Hitler 1942: "Ohne mindestens vier bis fünf Millionen Tonnen rumänischen Petroleums würden wir den Krieg nicht führen können und hätten ihn lassen müssen."

Zum ersten großen Schlag gegen die deutsche Treibstoff-Industrie kam es am 12. Mai 1944. Kurz vor 14 Uhr tauchten mehr als 800 Bomber der 8. US Air Force über den mitteldeutschen Hydrierwerken auf. Die Piloten warfen eine Bombenlast von rund 1700 Tonnen ab. "An diesem Tage wurde der technische Krieg entschieden", schrieb der damalige Rüstungsminister Albert Speer später in seinen Erinnerungen.

https://www.spiegel.de/geschichte/zweit ... 46446.html

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Re: Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Beitragvon pentium » 12. Dezember 2020, 20:49

Um welche Mengen es auch im Jahr 1945, als fast der gesamte Bedarf durch Hydrierwerke gedeckt werden musste, ging, zeigt das Kriegstagebuch des OKW.

Danach sah die Produktionsplanung für Januar 1945 so aus.

Flug-Vergaser-Kraftstoff 34000 to
KFZ-Vergaser Kraftstoff 78000 to, davon für Wehrmacht 63000 to
Diesel-Kraftsoff 86500 to, davon für Wehrmacht 60000 to.

Diese Zahlen wurden aber wegen der Luftangriffe auf die Hydrierwerke nicht erreicht.
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Re: Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Beitragvon pentium » 12. Dezember 2020, 20:51

Vor dem Zweiten WK lag Deutschlands Kraftstoff-VERBRAUCH noch auf einem relativ geringen Nievau: 3,7 Mio. Tonnen Mineralöl im Jahr 1934. Dieser Verbrauch sollte sich im Krieg aufgrund des Bedarfs der Wehrmacht nahezu verdoppeln: 6,4 Mio. t im Jahr 1940 (dv. 3 Mio. t für die Wehrmacht); 8,1 Mio. Tonnen im Jahr 1941 (dv. 4,6 Mio. t Wehrmacht); 7,6 Mio. Tonnen im Jahr 1942 (dv. 4,4 Mio. t Wehrmacht); vgl. Eichholtz, S. 8, und Blumenhagen, S. 236.

Bei dem niedrigeren Verbrauch der Vorkriegszeit lag die Ölimportquote bei 65 bis 70 Prozent, die zu 75 Prozent aus Übersee, fast ausschließlich aus Nord- und Lateinamerika kamen. Doch infolge der Seeblockade brach diese Bezugsquelle mit Beginn des Zweiten WKs weg (vgl. Eichholtz, S. 8 ff).

Die Lücke im Verbrauch wurde geschlossen durch vermehrte Kraffstoffproduktion in den Hydrierwerken, durch die Steigerung der Ausbeutung neu entdeckter Erdölfelder im Wiener Becken, durch die Ausbeutung polnischer Erdölfelder in Westgalizien und französischer in Elsaß-Lothringen sowie durch Ölimporte vor allem aus Rumänien und in der Zeitspanne von 1939-41 auch aus der SU.

Nicht zu unterschätzen ist die Ausbeute aus den österreichischen Erdölfeldern:
1938: 57.000 t
1939: 145.000 t
1940: 412.000 t
1941: 624.000 t
1942: 868.000 t
1943: 1.104.000 t
1944: 1.214.000 t
1945: 452.000 t.
Quelle: Eichholtz, S. 16 mwN.

Die Ölförderung in Gallizien und im Elsaß erreichte zusammen ca. 200.000 t pro Kriegsjahr. Die genauen Zahlen findet man bei Eichholtz, S. 21 und S. 23.

Eine große Bedeutung hat die Ölversorgung aus rumänischen Importen. Mit Rumänien geriet im Laufe des Krieges das damals viertgrößte Erdölförderland unter deutsche Kontrolle. Es entwickelte sich zu Deutschlands Haupt-Mineralöllieferanten:
1938: 628.000 t (12,7 % der deutschen Importe)
1939: 1.272.000 t (19,1 %)
1940: 1.177.000 t (50,6 %)
1941: 2.963.000 t (96,8 %)
1942: 2.192.000 t (86,8 %)
1943: 2.406.000 t (82,7 %)
1944: 1.043.000 t (Anteil unbekannt)
Quelle: Eichholtz, S. 39 mwN. Die Mengenangaben umfassen auch die Lieferungen für das Protektorat "Böhmen und Mähren". Bei den Prozentangaben wurde der Protektorats-Anteil nicht einberechnet; entsprechend dem deutschen Importanteil.

Zwischen 1939 und dem Sommer 1941 nahmen aber auch die Ölimporte aus der SU eine große Bedeutung ein: im Jahr 1940 importierte Deutschland (ohne Protektorat) 1.599.000 t Kraftstoffe, davon 664.000 t aus der SU, was einem Importanteil von 41,5 % (!) entsprach. 1941 wurden 2.040.000 t importiert, davon bis zum 21.6.41 298.000 t aus der SU (14,6 % des Gesamtjahresimportes); Quelle: Blumenhagen, S. 235 f.

Entgegen anders lautenden Gerüchten importierte der NS-Staat während des Krieges sein Öl nicht über dunkle amerikanische Kanäle sondern aus Rumänien und bis zum 21.6.1941 auch aus der SU.

Literatur:
Dietrich Eichholtz, Krieg um Öl, 2006;
Karl Heinz Blumenhagen, Die deutsch-sowjetischen Handelsbeziehungen 1939-1941, 1997.
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Re: Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Beitragvon pentium » 12. Dezember 2020, 20:57

Standorte der Hydrierwerke waren beispielsweise Pölitz, Leuna, Brüx,
Gelsenberg, zeitz, Böhlen, Wesseling, Scholven, Magdeburg, Wellheim, Ludwigshafen etc.

Die deutschen Hydrierwerke erzeugten dann folgende Mengen (Angaben in 1000 t) :


Benzin
1939: 901,5
1940: 920,7
1941: 1.136,7
1942: 1.572,1
1943: 1.917,8
1944: 1.157,1

Diesel
1939: 110,4
1940: 367,1
1941: 635,0
1942: 701,1
1943: 617,0
1944: 314,0

Heizöl
1939: 43,4
1940: 49,4
1941: 83,7
1942: 127,8
1943: 106,3
1944: 47,3

Quelle: Birkenfeld, Der synthetische Treibstoff, Göttingen 1964
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Re: Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Beitragvon Ari@D187 » 12. Dezember 2020, 21:24

Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Der Krieg hätte sich gar nicht erst so weit entwickeln können (Weltkrieg), wenn Großbritannien und Frankreich am 3. September 1939 nicht nur Deutschland den Krieg erklärt, sondern auch tatsächlich dem verbündeten Polen geholfen hätten.

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Re: Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Beitragvon augenzeuge » 12. Dezember 2020, 21:58

Ari hast du dir mal die Soldatenzahlen und die Technik der betreffenden Staaten zu diesem Zeitpunkt angeschaut? Das war gar nicht so einfach möglich.
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Re: Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Beitragvon Edelknabe » 13. Dezember 2020, 07:31

Wir schweifen zwar etwas ab, aber die Vernichtungslager der Nazis müssen irgendwie auch keinen Alliierten interessiert haben? Obwohl es über die Kriegsjahre durch Hinz und Kunz bereits genügend Informationen darüber gegeben haben müsste? Auch darin kriegswichtige Produktionsstätten, betrieben wohl durch die SS.Diese darin gebauten Produktionsstätten hätte man schon von Anfang permanent dem Erdboden gleich machen können, man hat es nicht getan?

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Re: Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Beitragvon Nostalgiker » 13. Dezember 2020, 09:17

Augenzeuge, es ist beeindruckend welch entschuldigende Worte du für die Inaktivität und abwartende Haltung der Briten und Franzosen findest die ihren "Verpflichtungen" gegenüber Polen im Kriegsfall sehr halbherzig nachgekommen sind.

Für dieses Verhalten damals in Europa trifft der Satz zu den ich im Zusammenhang mit Polen kürzlich las zu.
"Alle wollen es haben und wenn sie es dann haben wissen sie nichts damit anzufangen. Am besten wäre es, es würde nicht existieren."
Und dieser Hickhack um Polen fing nicht erst am 01.09.1939 an sondern im 18.Jahrhundert und endete vorläufig im Jahr 1795 mit der dritten Teilung von Polen.

Optimistisch dichteten die Polen welche in den polnischen Legionen in Frankreich waren 1797 "Noch ist Polen nicht verloren" ......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Beitragvon augenzeuge » 13. Dezember 2020, 11:52

Nostalgiker, ich entschuldige gar nichts. Das ist eine falsche Unterstellung.

GB hatte damals nur 480.000 Soldaten.
Und Frankreich, die ebenso viel Soldaten hatten wie D, aber bei weitem nicht die Vorbereitungen wie D, wusste, dass es nur defensiv agieren kann.
"Pourquoi mourir pour Dantzig?" fragte das Pariser Blatt "L'OEuvre" Anfang Mai 1939 die Franzosen, und die meisten Franzosen waren sich einig: Sie wollten nicht für Danzig sterben.

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Re: Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Beitragvon pentium » 13. Dezember 2020, 11:59

Um den Verpflichtungen des französisch-polnischen Beistandspakts vom Mai 1939 Genüge zu tun, befahl der französische Generalstab die „Opération Sarre“ (oft auch Offensive de la Sarre genannt). Französische Truppen überschritten am 9. September die deutsche Grenze. Truppen der Wehrmacht leisteten befehlsgemäß keinen Widerstand (Deutschland wollte einen Zweifrontenkrieg vermeiden). Am 12. September standen die Truppen bis zu acht Kilometer auf deutschem Gebiet, wobei sie zwölf deutsche Ortschaften entlang der geräumten Grenzzone im Saargebiet vor dem Westwall besetzten. Die begrenzte Offensive hatte lediglich die Feststellung der Stärke der Verteidigungsanlagen des Westwalls zum Ziel.[4][5] Am 21. September befahl General Maurice Gamelin, die Truppen wieder auf ihre Ausgangsstellungen an der Maginot-Linie zurückzuziehen. Am 17. Oktober verließen die letzten französischen Truppen deutsches Gebiet. Frankreich hatte bei der Offensive insgesamt etwa 2.000 Soldaten durch Tod, Verwundung oder Krankheit verloren.[6] Einige französische Generäle wie z. B. Henri Giraud waren mit dem Rückzug nicht einverstanden und sahen eine ungenutzte Gelegenheit.
https://www.wikiwand.com/de/Sitzkrieg

Der Sitzkrieg ist auf verschiedene Ursachen zurückzuführen, nicht zuletzt auf das Fehlen einer gemeinsamen alliierten Strategie. Frankreich verfügte zwar über ein mehrere Millionen Mann starkes Heer, dieses war aber kaum auf das Führen eines Offensivkrieges vorbereitet. Stattdessen sah die französische Militärdoktrin für den Fall eines Krieges mit Deutschland primär eine auf die Maginot-Linie gestützte Verteidigung vor. Ein Übergang zur Offensive war danach frühestens für das Jahr 1941 vorgesehen.[2]

Mit Aussicht auf Erfolg hätte ein Einmarsch in Deutschland ohnehin kaum ohne die Verletzung der Neutralität Belgiens durchgeführt werden können, was aus politischen Gründen nicht infrage kam. Der deutsche Westwall wurde vom französischen Oberkommando als stark genug eingeschätzt, von den wenigen dort eingesetzten deutschen Divisionen der Heeresgruppe C auch gegen eine deutliche französische Übermacht über längere Zeit gehalten zu werden. Auch französische Luftangriffe auf Deutschland wurden verworfen, da man mit starken Vergeltungsangriffen der Luftwaffe rechnete, die die im Osten des Landes konzentrierte französische Flugzeugindustrie stark hätten beeinträchtigen können.

Auf deutscher Seite galt ein Führerbefehl Adolf Hitlers vom 31. August 1939:[3]

„Im Westen kommt es darauf an, die Verantwortung für die Eröffnung von Feindseligkeiten eindeutig England und Frankreich zu überlassen. Geringfügigen Grenzverletzungen ist zunächst rein örtlich entgegenzutreten. Die deutsche Westgrenze ist an keiner Stelle ohne meine ausdrückliche Genehmigung zu überschreiten.“
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Re: Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Beitragvon Ari@D187 » 13. Dezember 2020, 12:26

augenzeuge hat geschrieben:Ari hast du dir mal die Soldatenzahlen und die Technik der betreffenden Staaten zu diesem Zeitpunkt angeschaut? Das war gar nicht so einfach möglich.
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Das es einfach ist/wäre, habe ich nicht behauptet. Dann mußte man halt den scheinbar "einfacheren" Weg mittragen.

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Re: Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Beitragvon Ari@D187 » 13. Dezember 2020, 12:37

augenzeuge hat geschrieben:Nostalgiker, ich entschuldige gar nichts. Das ist eine falsche Unterstellung.

GB hatte damals nur 480.000 Soldaten.
Und Frankreich, die ebenso viel Soldaten hatten wie D, aber bei weitem nicht die Vorbereitungen wie D, wusste, dass es nur defensiv agieren kann.[...]

Die waren schon vorbereitet, setzten halt alles, bzw. vor allem, auf die Maginot-Linie. Ich kann da einen Besuch in z.B. dem ehem. Artilleriewerk Schoenenbourg empfehlen. Vor einigen Jahren besuchte ich dieses und der dortige französische Führer erläuterte die damaligen strategischen Fehler sehr detailliert.

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Re: Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Beitragvon pentium » 13. Dezember 2020, 12:42

Der Plan sah vor, daß Deutschland Polen sehr rasch besiegen mußte. Die Gefahr für A. Hitler war nämlich nicht Polen, sondern deren Verbündete. Wären England und Frankreich den Deutschen Truppen in den Rücken gefallen so wäre wahrscheinlich der 2.Weltkrieg ausgeblieben. Deutschland verfügte zu diesem Zeitpunkt nicht über die militärischen Mittel, um eine Offensive im Westen aufzuhalten. Außerdem stand die Gefahr eines Zweifrontenkrieges immer noch traditionell in den Gedanken der deutschen Strategen.

Der Hauptteil des Deutschen Heeres (55 Divisionen) sollte gegen Polen eingesetzt werden, während die verbleibende Reserve für die Verteidigung an der Siegfriedlinie bereitstand. Die Spitze der Deutschen Streitmacht bildeten 5 Panzerdivisionen mit einer Sollstärke von 560 Panzern, wobei die meisten aber nur über ca. 300 Panzer verfügten. Des weiteren waren da noch 4 leichte Divisionen mit deutlich weniger Panzern. Dazu kamen noch 4 motorisierte Divisionen. Diese Einheiten hatten den Auftrag die Speerspitze zu bilden und tief ins Feindesland vorzustoßen, wobei sie die sich langsam bewegenden feindlichen Einheiten anfänglich einkreisen sollten.

Der deutsche Angriff sollte von zwei Heeresgruppen geführt werden. Die Heeresgruppe Nord stand unter dem Befehl von General Fedor von Bock. Diese bestand aus zwei Armeen. Die 3. Armee unter dem Befehl von Generalleutnant Georg von Küchler, sie bestand aus 8 Infanteriedivisionen, 1 Panzerbrigade und 1 Kavalleriebrigade. Ihr Bereitstellungsraum war in Ostpreußen. Die zweite Armee der Heeresgruppe Nord war die 4. Armee, diese stand unter dem Kommando von General Günther Hans von Kluge. Sie bestand aus 4 Infanteriedivisionen, 2 motorisierten Divisionen sowie 1 Panzerdivision. Ihr Standort war in Pommern.

Die zweite Heeresgruppe Süd bildete den Hauptteil der Streitmacht für diesen Feldzug. Der Kommandeur dieser Heeresgruppe war General Gerd von Rundstedt. Sie verfügte über insgesamt 3 Armeen. Die erste war die 8, diese stand unter dem Befehl von General von Blaskowitz. Sie umfaßte 5 Infanteriedivisionen. An zweiter Stelle war die 10. Armee unter dem Befehl von Generalleutnant Walter von Reichenau. Sie bestand aus 6 Infanterie- 2 Panzer- 2 mot.- und 3 leichten Divisionen. Die letzte Armee war die 14. Diese stand unter dem Kommando von General Wilhelm List. Diese umfaßte 5 Infanterie, 2 Panzer und eine leichte Division. Da die 10. Armee die größte war, führte sie den Hauptstoß in Richtung Warschau. Die anderen beiden Armeen hatten die Aufgabe, ihr Flankendeckung zu geben. Die motorisierten Verbände der 14. Armee, die ja besonders schnell waren, hatten die Hauptaufgabe die polnischen Truppen im Süden zu umfassen und einzukesseln. Danach sollten sie Richtung Norden vorstoßen und sich mit den vorrückenden Teilen der 3. Armee zu verbinden. Zu der Streitmacht des Heeres kam auch noch die Luftwaffe. Sie stellte 2 Luftflotten für den Angriff zu Verfügung. Es stand jeweils eine Luftflotte pro Heeresgruppe zur Verfügung. Diese Luftflotten verfügten über insgesamt 897 Bomber sowie 426 Jagdmaschinen. Dazu kam noch eine Vielzahl an anderen verschiedenen Flugzeugtypen. Die Luftwaffe hatte die primäre Aufgabe, die polnischen Luftstreitkräfte zu zerstören sowie die Vernichtung von Straßen und Eisenbahnverbindungen. Die Kriegsmarine spielte in diesem Feldzug keine nennenswerte Rolle. Aufgrund ihrer großen Ressourcen konnte sie aber ziemlich ungestört Küstenoperationen unterstützen.
http://www.wehrmacht-lexikon.de/heer/ka ... eldzug.php
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Re: Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Beitragvon Nostalgiker » 13. Dezember 2020, 12:58

pentium bist du etwa ein Nazi weil du dieses Lexikon liest bzw. kennst.
Ein User hier entblödete sich nämlich kürzlich nicht mir einen Hang zu Nazis und Rechten zu unterstellen und das nur weil ich erwähnte das ich Literatur über den Zweiten Weltkrieg mein eigen nenne.
Es handelt sich übrigens um Memoiren, Biografien, Sachbücher .......
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Re: Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Beitragvon pentium » 13. Dezember 2020, 13:42

Nostalgiker hat geschrieben:pentium bist du etwa ein Nazi weil du dieses Lexikon liest bzw. kennst.
Ein User hier entblödete sich nämlich kürzlich nicht mir einen Hang zu Nazis und Rechten zu unterstellen und das nur weil ich erwähnte das ich Literatur über den Zweiten Weltkrieg mein eigen nenne.
Es handelt sich übrigens um Memoiren, Biografien, Sachbücher .......


Heute ist man ganz schnell Nazi. Der Begriff ist zum Totschlagargument und Kampfbegriff verkommen. Darunter wird alles mögliche subsumiert und ab dafür...Ich werde mal dem Team vorschlagen eine Art Index librorum prohibitorum zu erstellen, nur eben moderner.
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Re: Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Beitragvon Ari@D187 » 13. Dezember 2020, 13:52

Dann aber auch noch eine Art Index navibus prohibitorum. [hallo]

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Re: Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Beitragvon HPA » 13. Dezember 2020, 15:22

Nostalgiker hat geschrieben:pentium bist du etwa ein Nazi weil du dieses Lexikon liest bzw. kennst.
Ein User hier entblödete sich nämlich kürzlich nicht mir einen Hang zu Nazis und Rechten zu unterstellen und das nur weil ich erwähnte das ich Literatur über den Zweiten Weltkrieg mein eigen nenne.
Es handelt sich übrigens um Memoiren, Biografien, Sachbücher .......


Wer sich hier entbödet, einem User Affinität zur AfD und ähnlichem rechtem Gesocks zu unterstellen nur weil dieser sich auf einschlägigen Seiten zu dieser Partei informiert sollte hier nicht herumwundern wenn im ähnliches unterstellt wird.

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Re: Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Beitragvon Edelknabe » 13. Dezember 2020, 18:03

Geht das auch einfacher, siehe das mit dem Latein? Proletarisch verständlicher somit.Weil, ich hatte nur maximal 10.Klasse POS in der DDR, und darin kam kein Latein vor.

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Re: Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Beitragvon pentium » 13. Dezember 2020, 18:09

Edelknabe hat geschrieben:Geht das auch einfacher, siehe das mit dem Latein? Proletarisch verständlicher somit.Weil, ich hatte nur maximal 10.Klasse POS in der DDR, und darin kam kein Latein vor.

Rainer Maria


Tscha....wo sind die Oberlehrer wenn man sie mal braucht?
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Re: Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Beitragvon augenzeuge » 13. Dezember 2020, 19:35

Pentium, du hast es doch geschrieben? [flash]

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Re: Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Beitragvon pentium » 13. Dezember 2020, 19:44

augenzeuge hat geschrieben:Pentium, du hast es doch geschrieben? [flash]

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Natürlich habe ich es geschrieben und kenne auch die Bedeutung. Unser Proletarier hätte ja mal bei Tante Google oder Onkel Wiki nachfragen können...
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Re: Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Beitragvon Beethoven » 14. Dezember 2020, 07:42

Die Briten und die Franzosen waren im Jahre 39 echt nicht in der Lage, dem polnischen Staat wirkliche militärische Hilfe angedeihen zu lassen.

Das hat verschiedene Gründe.
Daladier und Chamberlain glaubten bis 5 Minuten vor 12 nicht daran, dass Deutschland einen Krieg vom Zaune brechen würde.
Die erfolglosen Verhandlungen zwischen Hitler und Chamberlain sind beredter Ausdruck dafür.

Man kann vermuten, dass wenn Churchill bereits der Premier gewesen wäre, es hätte anders laufen können. Er hat bereits sehr früh erkannt, dass Hitler unaufhaltsam auf einen Krieg zu steuert.

Jedoch, wie hätte England und auch Frankreich so schnell größere Truppenkontingente und Gerät nach Polen bringen sollen? Selbst auf dem Seeweg eine damals kaum zu bewältigende Aufgabe für beide Staaten, die gar nicht auf einen modernen Krieg vorbereitet waren?
Diese in Polen dann operativ richtig in Gefechtsordnung für Abwehrschlachten zu bringen, war damals unmöglich, in so kurzer Zeit. Es hätte mehrere Monate bedurft.
Die gesamte oder wenigstens die Hauptlast der Logistik hätte Polen stellen müssen. Dazu waren diese nicht in der Lage.

Und gerade Churchill war ein militärisch kluger Denker (auch wenn die Sache auf den Dardanellen in die Hose ging und im englischen Volk noch nach wirkte) hätte ihn das Parlament kein "grünes Licht" für die Verlegung von Kampftruppen nach Polen, gegeben.

Die französische Armee war erst recht nicht in der Lage zu handeln. Auch auf dem Landwege war es unmöglich für die Franzosen, Polen zu erreichen. Sie hätten ja durch Deutschland kullern müssen oder durch Italien (was ja freundschaftlich mit Deutschland verbunden war), Jugoslawien, Ungarn. Das ging gar nicht. Auch das hätte Monate gedauert und die Zeit war nicht vorhanden.

Also selbst wenn Frankreich und England gewollt hätten, waren Sie zu aktiver Unterstützung durch größere Truppenkontingente mit Kampftechnik, nicht in der Lage.

Wenn sie es jedoch gewesen wären, dann war die Taktik dieser Staaten, die Ausrüstung und Technik dermaßen veraltert, dass es große Verluste gegeben hätte.
Ich bin kein Hellseher, kann mir aber vorstellen, dass sich Hitler den Angriff auf Polen dann überlegt hätte, wenn die Kräfte und Mittel dieser beiden Staaten so groß gewesen wären, dass die Wehrmacht ungeheuer große Verluste zu erwarten hätte.

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Re: Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Beitragvon augenzeuge » 14. Dezember 2020, 09:13

Ich bin kein Hellseher, kann mir aber vorstellen, dass sich Hitler den Angriff auf Polen dann überlegt hätte, wenn die Kräfte und Mittel dieser beiden Staaten so groß gewesen wären, dass die Wehrmacht ungeheuer große Verluste zu erwarten hätte.


Das sehe ich ebenso.

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Re: Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Beitragvon Ari@D187 » 15. Dezember 2020, 12:26

Beethoven hat geschrieben:[...]Jedoch, wie hätte England und auch Frankreich so schnell größere Truppenkontingente und Gerät nach Polen bringen sollen? Selbst auf dem Seeweg eine damals kaum zu bewältigende Aufgabe für beide Staaten, die gar nicht auf einen modernen Krieg vorbereitet waren?[...]

Beethoven, dem Ganzen war ja bereits ein monate-, wenn nicht jahrelanges Vorgeplänkel vorausgegangen. Vom 3. September 1939 bis Mai 1940 vergingen weitere Monate. Ich hätte nach der Kriegserklärung durch F und GB auch weniger erwartet, dass Truppen nach Polen verlegt werden, sondern dass die Kampfhandlungen auf deutschem Boden ausgetragen werden. Wenn man sich dazu nicht in der Lage "fühlt", sollte man sich besser zurückhalten mit Bündniszusagen und Kriegserklärungen. Undenkbar? Was dann im Mai/Juni 1940 passierte war ebenfalls undenkbar, jedoch wohl auch Folge des Nichtstuns.

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Re: Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Beitragvon pentium » 15. Dezember 2020, 13:55

Ari@D187 hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:[...]Jedoch, wie hätte England und auch Frankreich so schnell größere Truppenkontingente und Gerät nach Polen bringen sollen? Selbst auf dem Seeweg eine damals kaum zu bewältigende Aufgabe für beide Staaten, die gar nicht auf einen modernen Krieg vorbereitet waren?[...]

Beethoven, dem Ganzen war ja bereits ein monate-, wenn nicht jahrelanges Vorgeplänkel vorausgegangen. Vom 3. September 1939 bis Mai 1940 vergingen weitere Monate. Ich hätte nach der Kriegserklärung durch F und GB auch weniger erwartet, dass Truppen nach Polen verlegt werden, sondern dass die Kampfhandlungen auf deutschem Boden ausgetragen werden. Wenn man sich dazu nicht in der Lage "fühlt", sollte man sich besser zurückhalten mit Bündniszusagen und Kriegserklärungen. Undenkbar? Was dann im Mai/Juni 1940 passierte war ebenfalls undenkbar, jedoch wohl auch Folge des Nichtstuns.

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Am 17. September 1939 um drei Uhr morgens überschritt die Rote Armee die sowjetisch-polnische Grenze....Nur mal so als kleine Erinnerung.
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Re: Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Beitragvon augenzeuge » 15. Dezember 2020, 16:31

Ari@D187 hat geschrieben:Wenn man sich dazu nicht in der Lage "fühlt", sollte man sich besser zurückhalten mit Bündniszusagen und Kriegserklärungen.

Ari


Aber Ari, Bluffen ist doch Bestandteil der Politik. [wink]
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Re: Warum der Krieg schon früher hätte beendet werden können

Beitragvon pentium » 15. Dezember 2020, 16:43

augenzeuge hat geschrieben:
Ari@D187 hat geschrieben:Wenn man sich dazu nicht in der Lage "fühlt", sollte man sich besser zurückhalten mit Bündniszusagen und Kriegserklärungen.

Ari


Aber Ari, Bluffen ist doch Bestandteil der Politik. [wink]
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Alles Spekulation. Davon abgesehen, gekracht hätte es zwischen Deutschland und Polen sicher irgendwann...Danzig, der Korridor...Fragen über Fragen
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