21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon zonenhasser » 23. Oktober 2019, 16:50

karnak hat geschrieben:Ich frage mich wie dieses deutsche Volk 1944 nach allem was in ihrem Namen und mit ihrer Duldung passiert ist nun Gnade erwartet hat.
Ich kann mit der Formulierung "im Namen des deutschen Volks" nichts anfangen. Der Krieg wurde von ganz normalen Angehörigen des deutschen Volks geführt. Sicher wusste nicht jeder von den extremen Verbrechen wie Auschwitz. Aber jeder Soldat der Ostfront wusste von Kriegsverbrechen der Wehrmacht und SS, abgesehen davon, dass der Beginn des 2. Weltkriegs ein einziges Verbrechen der Deutschen war.
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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon Ari@D187 » 23. Oktober 2019, 18:01

karnak hat geschrieben:
Ari@D187 hat geschrieben:Bin sprachlos. Es ging nicht um Nazis, sondern um die Bombardierung der Zivilbevölkerung durch die "Befreier".

Ari

Meinste die Zivilbevölkerung? [...]

Hast recht, sowas muss bombardiert werden, vor allem so ganz allgemein waren alle damals lebenden Erwachsenen ganz böse.

karnak hat geschrieben:Ich frage mich wie dieses deutsche Volk 1944 nach allem was in ihrem Namen und mit ihrer Duldung passiert ist nun Gnade erwartet hat.
Der Gipfel ist dann noch, dass man bis heute die Frechheit besitzt, die natürlich für die Einzelnen furchtbaren Bombardement dazu zu missbrauchen die Sauereien der Deutschen ohne die das Ganze ja nivht passiert wären wenigstens ein bisschen aus dem Fokus der Geschichte zu rücken indem man auch ein kleines bisschen das Opfer raushängen lässt. [...]

Jo, immer druff mitte Nazi-Keule und die Diskussionsentwicklung aussen vor lassen.


karnak hat geschrieben:[Das deutsche Volk hat einen Preis dafür bezahlt, dass es ein mörderisches Regime an die Macht gehebelt hat und ihm lange in Mehrheit zugejubelt hat. DAS ist der ursächliche Zusammenhang, AUCH für die kleingekloppten " schönen Innenstädte ".

Jo, und deswegen gab es auch die Mauertoten. Hat aber mit dem, was ich ansprach nichts zu tun. Es geht darum das die Besatzungstruppen, welche schlimmste Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung verübt hatten, heute als Befreier dieser Zivilbevölkerung bezeichnet werden. Da hilft kein: "Der hat aber doch zuerst angefangen!".

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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon augenzeuge » 23. Oktober 2019, 18:09

Ari@D187 hat geschrieben: Es geht darum das die Besatzungstruppen, welche schlimmste Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung verübt hatten, heute als Befreier dieser Zivilbevölkerung bezeichnet werden.
Ari


Die Amerikaner haben ganz sicher weitaus weniger Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung in D begangen als alle anderen. Du solltest dich mal bei Zeitzeugen informieren.
Und vor allem bei denen, welche den Amis mit der weißen Fahne entgegen gefahren/gelaufen sind.

Du wirst keinen finden, der damals gelebt hat, und sie als Besatzer empfunden hat. Eher als Sieger, Befreier und Beender eines wahnsinnigen Krieges.

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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon Ari@D187 » 23. Oktober 2019, 18:14

augenzeuge hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Der Smiley kann auch bedeuten: "Mann oh Mann, ist der User begriffsstutzig, versteht meinen Text nicht!"
So in etwa habe ich den wahrgenommen und passend gefunden.

Gruß Volker


So ist es. Es bezog sich auf: Sorry Icke, aber wenn ich kriegerische Ereignisse nur einseitig wie in Köln betrachten soll, ("Es ging nicht um Nazis, sondern um die Bombardierung der Zivilbevölkerung durch die "Befreier".") und ich grad jene, welche die eigentliche Ursache für die Bombardierung sind, die ohne Rücksicht auf ihr Volk befehlen, Nichtwillige in großen Zahlen hinrichten lassen, außen vor lassen muss, dann setz ich den... [flash] [...]

Hä, lies mal zurück, um welche Zusammenhänge es ging im Verlauf unserer Diskussion. Wochen vorher von den späteren Besatzungstruppen bombardierte Zivilbevölkerung wird von den gleichen Truppen befreit. Um diese Groteske geht es, nicht um: "Die Anderen, äh also wir, haben doch angefangen und waren viel, viel schlimmer." Und der Böse Ari lässt das absichtlich so unter den Tisch fallen. Das unterstellen wir ihm jetzt mal und lachen ihn mittels Smiley moch hämisch aus. Dem haben wir es aber gegeben.

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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon Ari@D187 » 23. Oktober 2019, 18:18

augenzeuge hat geschrieben:
Ari@D187 hat geschrieben: Es geht darum das die Besatzungstruppen, welche schlimmste Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung verübt hatten, heute als Befreier dieser Zivilbevölkerung bezeichnet werden.
Ari


Die Amerikaner haben ganz sicher weitaus weniger Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung in D begangen als alle anderen.[...]

Schon wieder der Wettkampf, wer weniger schlecht war...ist sinnlos. In dem Sinne, entschuldigung für die Störung des Themas.

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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon augenzeuge » 23. Oktober 2019, 18:22

Wochen vorher von den späteren Besatzungstruppen bombardierte Zivilbevölkerung wird von den gleichen Truppen befreit.


Ja, wie sollte es denn auch anders sein? Ich versteh dich wirklich nicht.
Dir ist sicher nicht bekannt, dass die Amerikaner Model mehrfach zur Kapitulation bringen wollten. Der hat es nicht mal gerafft als der Ruhrkessel erledigt war.
Weißt du, wieviel Offiziere die Städte kampflos übergeben wollten, und im letzten Moment erschossen wurden?

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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon pentium » 23. Oktober 2019, 18:27

augenzeuge hat geschrieben:
Wochen vorher von den späteren Besatzungstruppen bombardierte Zivilbevölkerung wird von den gleichen Truppen befreit.


Ja, wie sollte es denn auch anders sein? Ich versteh dich wirklich nicht.
Dir ist sicher nicht bekannt, dass die Amerikaner Model mehrfach zur Kapitulation bringen wollten. Der hat es nicht mal gerafft als der Ruhrkessel erledigt war.
Weißt du, wieviel Offiziere die Städte kampflos übergeben wollten, und im letzten Moment erschossen wurden?

AZ


Am 21. April 1945 erschoss sich Walter Model unter einer Gruppe Eichen im Spee’schen Wald, zwischen Wedau und Lintorf unweit der Sechs-Seen-Platte. Denn für ihn war schon der Gedanke einer Kapitulation als verantwortlicher Feldmarschall gegenüber Bernard Montgomery oder den Amerikanern unvorstellbar gewesen.[30] Seine verbliebenen Generalstabsoffiziere, Oberst Theodor Pilling, Oberstleutnant Roger Michael und Major Winrich Behr, begruben ihn, seinem Wunsch entsprechend, an Ort und Stelle.[31] Den unterstellten Kommandeuren im Ruhrkessel hinterließ er die nationalsozialistisch geprägte Botschaft: „Unter dem Druck der Kriegsereignisse zeigt sich, dass noch immer weite Kreise des deutschen Volkes und damit auch der Truppe vom jüdischen und demokratischen Gift der materialistischen Denkweise verseucht sind“.[32] Das Vorbild des Offiziers sei entscheidend, um den Sieg der nationalsozialistischen Idee zu erzwingen. Am 26. Juli 1955 wurde Models Feldgrab mit Hilfe von Winrich Behr und im Beisein seines Sohnes Hansgeorg Model wiedergefunden und die Leiche exhumiert. Auf der Kriegsgräberstätte Vossenack in der Nordeifel fand er seine letzte Ruhe. Sein Grab dort trägt die Nummer 1074. Die Grabplatte von Models Grab musste aufgrund Diebstahls mehrfach erneuert werden.

...
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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon Ari@D187 » 23. Oktober 2019, 18:28

augenzeuge hat geschrieben:
Wochen vorher von den späteren Besatzungstruppen bombardierte Zivilbevölkerung wird von den gleichen Truppen befreit.


Ja, wie sollte es denn auch anderes sein? Ich versteh dich wirklich nicht.
[...]

Die Besatzungstruppen kämpften sich ihre im voraus festgelegten Besatzungszonen frei. Die Deutschen von irgendetwas zu befreien gehörte nie zu deren Auftrag.

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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon Nostalgiker » 23. Oktober 2019, 18:30

augenzeuge hat geschrieben:
Ari@D187 hat geschrieben: Es geht darum das die Besatzungstruppen, welche schlimmste Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung verübt hatten, heute als Befreier dieser Zivilbevölkerung bezeichnet werden.
Ari


Die Amerikaner haben ganz sicher weitaus weniger Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung in D begangen als alle anderen. Du solltest dich mal bei Zeitzeugen informieren.
Und vor allem bei denen, welche den Amis mit der weißen Fahne entgegen gefahren/gelaufen sind.

Du wirst keinen finden, der damals gelebt hat, und sie als Besatzer empfunden hat. Eher als Sieger, Befreier und Beender eines wahnsinnigen Krieges.

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Lebst du wieder in deiner schönen Scheinwelt Augenzeuge?

Ist dir eventuell entgangen das die Flächenbombardements deutscher Städte durch die Engländer und US Amerikaner inzwischen nicht nur von Militärhistorikern als Kriegsverbrechen eingestuft werden.
Wie viele Städte haben den die Sowjets in Schutt und Asche gebombt?

Besonders diese Behauptung von dir ist sehr realitätsfern: Und vor allem bei denen, welche den Amis mit der weißen Fahne entgegen gefahren/gelaufen sind.

Und wer hat dann auf dem Marktplatz vieler Städte genau solche Leute noch aufhängen lassen wo doch der Amerikaner bereits an der Stadtgrenze stand ....
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon augenzeuge » 23. Oktober 2019, 18:32

pentium hat geschrieben:Am 21. April 1945 erschoss sich Walter Model....
...


Und am 16.4. erschoss er die letzten kapitulationswilligen Offiziere in Düsseldorf.....ein Tag später wars vorbei, zwischen Rhein und Weser.

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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon augenzeuge » 23. Oktober 2019, 18:34

Nostalgiker, die Scheinwelt trifft eher auf dich zu. Ich weiß sehr genau, wovon ich rede. Von realen Erlebnissen von Zeitzeugen.

Die britischen Bomber kommen in der Nacht und werfen ihre Fracht vorrangig über Wohngebieten ab, um die Unterstützung der Bevölkerung für das NS-Regime zu brechen. Die Amerikaner hingegen fliegen bei Tageslicht und treffen vor allem kriegswichtige Betriebe und Verkehrswege.


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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon augenzeuge » 23. Oktober 2019, 18:35

Und vor allem bei denen, welche den Amis mit der weißen Fahne entgegen gefahren/gelaufen sind.


Was glaubst du, wieviele Städte dadurch gerettet wurden?

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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon pentium » 23. Oktober 2019, 18:45

augenzeuge hat geschrieben:Nostalgiker, die Scheinwelt trifft eher auf dich zu. Ich weiß sehr genau, wovon ich rede. Von realen Erlebnissen von Zeitzeugen.

Die britischen Bomber kommen in der Nacht und werfen ihre Fracht vorrangig über Wohngebieten ab, um die Unterstützung der Bevölkerung für das NS-Regime zu brechen. Die Amerikaner hingegen fliegen bei Tageslicht und treffen vor allem kriegswichtige Betriebe und Verkehrswege.


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Was für kriegswichtige Betriebe gab es Ende 44 bis Anfang 1945 noch zu treffen....im Ruhrgebiet und welche Verkehrswege? Die Brücken hatte doch schon die Wehrmacht gesprengt....
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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon augenzeuge » 23. Oktober 2019, 18:50

pentium hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Nostalgiker, die Scheinwelt trifft eher auf dich zu. Ich weiß sehr genau, wovon ich rede. Von realen Erlebnissen von Zeitzeugen.

Die britischen Bomber kommen in der Nacht und werfen ihre Fracht vorrangig über Wohngebieten ab, um die Unterstützung der Bevölkerung für das NS-Regime zu brechen. Die Amerikaner hingegen fliegen bei Tageslicht und treffen vor allem kriegswichtige Betriebe und Verkehrswege.


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Was für kriegswichtige Betriebe gab es Ende 44 bis Anfang 1945 noch zu treffen....im Ruhrgebiet und welche Verkehrswege? Die Brücken hatte doch schon die Wehrmacht gesprengt....


Im Ruhrgebiet, Siegerland, Dortmund gab es nicht wenig Industrie. Krupp kennt jeder. Und Autobahnen zwischen Köln-Düsseldorf, Aachen-Köln.

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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon Nostalgiker » 23. Oktober 2019, 19:06

Ich weiß Augenzeuge, du beharrst auf deinen Gesprächen mit uralten Leuten. Man könnte den Verdacht haben du bist in der mobilen Altenpflege tätig ......

Nur ersetzen uralte Leute und ihre verschwommenen Erinnerungen nicht die Arbeit von geschulten Historikern die sich ausführlich und Umfassend mit der Thematik befassen, einschließlich Quellenstudium.

Du kannst dir gerne folgende Bücher zu Weihnachten wünschen, lesen und vielleicht erkennst du dann wie naiv und blauäugig du an dieses hier besprochene Thema rangehst.

Jörg Friedrich, Der Brand, Deutschland im Bombenkrieg 1940-1945, List Verlag 2004
A. C. Grayling, Die toten Städte, waren die alliierten Bombenangriffe Kriegsverbrechen?, C. Bertelmann Verlag 2006
Richard Overy, Der Bombenkrieg, Europa 1939 bis 1945, Rowohlt Verlag 2014

Wenn du diese Bücher aufmerksam gelesen hast dann kannst du deine "Fakten" gerne noch mal hier schreiben, denn dann hast du absolut nichts verstanden.
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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon augenzeuge » 23. Oktober 2019, 21:02

Wenn ich in der Familie Menschen habe, die geistig und körperlich fit sind, einige sind leider verstorben, diese Zeit erleben mussten, ihre Erlebnisse berichten konnten, dann brauch ich keinen Historiker, der mir sagt, so wars nicht. Doch, bei denen wars genau so.

Ich will keinesfalls die Amis in den Himmel loben, ihre Gewalttätigkeit nach 1945, ihre teilweisen Kriegsverbrechen in der Bombardierung, sind mir ebenfalls bekannt. Aber nicht, dass Leute sie als Besatzer empfanden. Eher als Sieger.

Ich hoffe das begreifst du. Nun komm mir nicht mit der Ausnahme.

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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon zonenhasser » 23. Oktober 2019, 21:09

augenzeuge hat geschrieben:Die Amerikaner haben ganz sicher weitaus weniger Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung in D begangen als alle anderen.
...
Du wirst keinen finden, der damals gelebt hat, und sie als Besatzer empfunden hat. Eher als Sieger, Befreier und Beender eines wahnsinnigen Krieges.


ZDF-Doku "Die Verbrechen der Befreier"
Die Historikerin Prof. Miriam Gebhardt (aktuelles Buch: "Als die Soldaten kamen. Die Vergewaltigung deutscher Frauen am Ende des Zweiten Weltkriegs") schätzt: US-Soldaten vergewaltigten 190.000 deutsche Frauen.
https://www.merkur.de/bayern/die-verbre ... 72374.html


Der Malmedy-Prozess
Später bescheinigte Peiper sogar der einstige Hauptankläger der US-Army, Ellis, es habe sich inzwischen auch in Amerika herumgesprochen, dass es beim Malmedy-Prozess, der in einer Atmosphäre von Hass, Rachsucht und Vergeltung stattgefunden habe, nicht ganz nach Recht und Gesetz zugegangen sei. Den 74 angeklagten SS-Soldaten seien in der Voruntersuchung durch physische und psychische Folter Geständnisse abgepresst worden. https://de.wikipedia.org/wiki/Malmedy-Prozess
Es gab keinen Angeklagten, der nicht zerquetschte Hoden hatte.

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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon augenzeuge » 23. Oktober 2019, 21:14

Ich weiß. Aber das ist ein anderes Thema. Das möchte ich hier im Thread nicht debattieren.

Man wollte beweisen, dass die Bombardierung Kölns nicht erforderlich war... militärisch gesehen. Man hätte Köln gern bis Weihnachten 44 eingenommen....

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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon Nostalgiker » 23. Oktober 2019, 21:20

Ich gehe einfach davon aus das deine so sehnsüchtig von den altvorderen erwarteten Sieger sich nicht so "nett" im besiegten Land aufgeführt hätten wenn die Deutschen die Gelegenheit gehabt hätten in deren Ländern mal zu zeigen wo der Hammer hängt und so gewütet hätten wie in der SU ......

Das solltest du nie vergessen, das es außer in England und Frankreich keine Opfer unter der Zivilbevölkerung bei den Alliierten gab.
Und die Städte in Nord und Nordwestfrankreich bombten die Amerikaner in Schutt und Asche, ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung. Um ihren "Vormarsch" zu erleichtern.

Nebenbei bemerkt, Leute die wirklich sachlich selbst erlebtes aus dem Krieg und dem Kriegsende erzählen können sollten schon 1945 mindestens 15, besser 18 Jahre alt gewesen sein.
Alles andere kannst du weitgehendst vergessen, es sei denn derjenige hat im Harz gelebt und weiß alles lückenlos ab seinem ersten Geburtstag. Natürlich unverfälscht da keinerlei Informationen aus späterer Zeit sich mit deren Ursprungserinnerungen vermischt haben.
Diesen Menschen gibt es nicht, das solltest du langsam begreifen und akzeptieren Augenzeuge.
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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon augenzeuge » 23. Oktober 2019, 21:26

Das ist richtig, was die Zivilbevölkerung betrifft. Die Amis tickten übrigens oft dann aus, als sie das von Deutschen angerichtete Grauen in den KZs sahen. Da erschoss man schon mal SS Gefangene.

Und dennoch gab es riesige Unterschiede im Verhalten der Alliierten.

Trotz allem, man muss froh sein, dass die Amis bis Mai erfolgreich waren. Wären sie es bis August nicht gewesen.... [angst]
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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon Nostalgiker » 23. Oktober 2019, 21:43

Das hast du aber schön geschickt formuliert, die Amis haben als fast allein den Krieg gewonnen?
Du weißt schon wie man solche Umdeutungen geschichtlich bekannter und belegter Tatsachen und Fakten nennt?
Was du betreibst ist subtiler aber leider plakativer Geschichtsrevisionismus.

Ja und unsere Jungs von der SS trugen stolz ihre Uniformen auch nach der Einnahme von KZs und hatten sich nicht bereits vorher aus dem Staub gemacht.
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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon augenzeuge » 23. Oktober 2019, 21:47

Mit dem Interpretieren hast du es nicht so. Einmal meinte ich die A Bombe. Die hatte damals nur Amerika, und wer meint, sie hätte uns nicht getroffen....der träumt.
Deine Sowjets hatte ich gar nicht erwähnt.

Und was die SS betrifft, richtig lesen. Man hatte vorab in Süddeutschland SS Leute gefangen genommen...und kam danach in das Lager. Historische Fakten. Morgen auf Wunsch mehr. [hallo]
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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon augenzeuge » 23. Oktober 2019, 21:48

Was du betreibst ist subtiler aber leider plakativer Geschichtsrevisionismus.

Ganz sicher nicht. Das tun andere. Du kennst sie....

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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon Nostalgiker » 23. Oktober 2019, 21:53

Ich kann jetzt vor Aufregung nicht schlafen [flash]

Ganz gespannt bin ich auf deine geschichtsrevisionistischen "Fakten" .........
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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon HPA » 23. Oktober 2019, 22:14

zonenhasser hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Die Amerikaner haben ganz sicher weitaus weniger Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung in D begangen als alle anderen.
...
Du wirst keinen finden, der damals gelebt hat, und sie als Besatzer empfunden hat. Eher als Sieger, Befreier und Beender eines wahnsinnigen Krieges.


ZDF-Doku "Die Verbrechen der Befreier"
Die Historikerin Prof. Miriam Gebhardt (aktuelles Buch: "Als die Soldaten kamen. Die Vergewaltigung deutscher Frauen am Ende des Zweiten Weltkriegs") schätzt: US-Soldaten vergewaltigten 190.000 deutsche Frauen.


Der Malmedy-Prozess
Später bescheinigte Peiper sogar der einstige Hauptankläger der US-Army, Ellis, es habe sich inzwischen auch in Amerika herumgesprochen, dass es beim Malmedy-Prozess, der in einer Atmosphäre von Hass, Rachsucht und Vergeltung stattgefunden habe, nicht ganz nach Recht und Gesetz zugegangen sei. Den 74 angeklagten SS-Soldaten seien in der Voruntersuchung durch physische und psychische Folter Geständnisse abgepresst worden.
Es gab keinen Angeklagten, der nicht zerquetschte Hoden hatte.



Wobei der Jochen P.auch in anderen Dingen nicht ganz frei von Schuld war. Wie so manche seiner Nachkommen so konstatieren, er konnte eigentlich froh sein , dass er Landsberg lebend verlassen durfte.
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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon HPA » 23. Oktober 2019, 22:19

Ja und unsere Jungs von der SS trugen stolz ihre Uniformen auch nach der Einnahme von KZs und hatten sich nicht bereits vorher aus dem Staub gemacht.


Beispiel Dachau
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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon augenzeuge » 24. Oktober 2019, 08:47

Da gab es noch weitaus mehr Beispiele. Aber ich lass es . Mir ging es hier nur um das Rheinland.

Im Herbst 1944 planen die Amerikaner ihren Vorstoß an den Rhein. Sie wollen durch das dünn besiedelte Mittelgebirge der Eifel nach Köln gelangen. Doch auch die Deutschen versammeln alle verfügbaren Kräfte in der Gegend. Der Hürtgenwald wird zu einem der blutigsten Schlachtfelder des Zweiten Weltkriegs.

Am 2. November 1944 kommt es zur sogenannten Allerseelenschlacht. Allein in den letzten Wochen des Jahres 1944 sterben im Hürtgenwald fast 70.000 Menschen, davon sind 55.000 US-Soldaten. In der amerikanischen Militärgeschichte haben diese enormen Verluste große Bedeutung: Im Hürtgenwald fallen fast genauso viele US-Soldaten wie später im gesamten Vietnamkrieg. Die Kämpfe im Hürtgenwald enden erst am 8. Februar 1945 mit der alliierten Einnahme des Eifel-Ortes Schmidt.

Parallel zu den Kämpfen im Hürtgenwald setzt die Wehrmacht in der Eifel auf einen Befreiungsschlag: Am 16. Dezember 1944 beginnt die Ardennenoffensive, der letzte große Angriff der Deutschen auf die Alliierten im Zweiten Weltkrieg. Die Deutschen können fast hundert Kilometer vorrücken. Doch ihr Vorstoß über die deutsch-belgische Grenze scheitert im Januar 1945.

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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon augenzeuge » 1. November 2019, 16:52

HPA hat geschrieben:Während dessen tobte bereits die Schlacht im Hürtgenwald


Schlacht im Hürtgenwald vor 75 Jahren - „Granatensplitter kamen runter wie glühender Stahlregen“

Die meisten Verluste, die dort verursacht wurden an Menschen und Material, sind durch Artillerie und Granatwerferbeschuss entstanden, also weniger durch Infanteriewaffen wie Maschinengewehrfeuer oder Gewehrfeuer an und für sich. Die Granaten, die krepierten bereits in den Baumwipfeln und verursachten – die Amerikaner nannten es die sogenannten Treeebirds –, die Granaten, die explodierten in den Baumwipfeln, und die Splitter, die kamen runter wie glühender Stahlregen, und da gab es so gut wie keine Möglichkeit, sich zu schützen.


Warum der erst 25 jährige deutsche Militärarzt, Günter Stüttgen, nach dem Krieg von den Amerikanern geehrt wurde...liest man im "Das „Wunder vom Hürtgenwald“
Zeitweise arbeitete er in seinem Sanitätsunterstand mit amerikanischem Sanitätspersonal zusammen. Hunderte von Soldaten beider Seiten verdankten dem engagierten Einsatz von Stüttgen ihr Leben. Gegen Kriegsende übergab Stüttgen ein an einem anderen Kampfabschnitt gelegenes ganzes Lazarett kampflos in die Hand der anrückenden Alliierten und wurde dafür in Abwesenheit zum Tode verurteilt.
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q= ... -ZKMsHT0L1



https://www.deutschlandfunk.de/schlacht ... _id=462365

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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon augenzeuge » 3. November 2019, 14:58

Die Eroberung Westfalens
Das militärische Ende des Krieges begann in Westfalen mit einer der größten Landeaktionen der Geschichte: Am 23. und 24. März setzten bei Wesel britische und US-amerikanische Truppen unter Führung des britischen Generalfeldmarschalls Montgomery zu Wasser und aus der Luft über den Rhein. Begleitet von massiven Luftbombardements, die Städte wie Borken, Coesfeld, Dorsten, Dülmen, Stadtlohn und Vreden noch wenige Wochen vor Kriegsende dem Erdboden gleich machten, drangen sie rasch nach Osten vor. Das hochtrabend als Westfalenwall titulierte deutsche Verteidigungssystem, bestehend aus einer unzusammenhängenden Linie von Panzergräben, Straßensperren und Stellungstützpunkten, erwies sich gegen die militärische Übermacht der Alliierten als völlig wirkungslos. Es stützte sich mit dem „Volkssturm“ auf ein letztes Aufgebot, das dem Feind nicht annähernd gewachsen war: Alte Männer und halbe Kinder mussten sich häufig fast ohne Munition den technisch hoch überlegenen anglo-amerikanischen Truppen entgegenstellen und büßten ihre Kampfunerfahrenheit allzu oft mit einem sinnlosen Tod. Für die Alliierten trat an die Stelle der zähen und verlustreichen Kämpfe des Winters 1944/45 nun ein schneller Bewegungskrieg, der schon zeitgenössisch etwas beschönigend als „mopping up“ (Aufwischen) beschrieben wurde. Ihre personelle und materielle Überlegenheit erlaubte es des Winters 1944/45 nun ein schneller Bewegungskrieg, der schon zeitgenössisch etwas beschönigend als „mopping up“ (Aufwischen) beschrieben wurde.
Ihre personelle und materielle Überlegenheit erlaubte es den alliierten Truppen, vom Niederrhein aus in mehrere Richtungen vorzustoßen. Während kanadische Einheiten nach Norden marschierten, überrollte die britische Armee in breit gefächertem Angriff das westliche Münsterland und brach am Südrand des Teutoburger Waldes den Widerstand der dort hastig aufgebauten deutschen Verteidigungslinie. Derweil rückten von Südwesten britische und amerikanische Einheiten gemeinsam auf die Provinzialhauptstadt Münster vor und nahmen sie am Ostermontag (2. April) ohne große Gegenwehr ein. Zwei Tage später besetzten die Amerikaner Bielefeld, noch am gleichen Tag erreichten sie bei Minden die Weser und damit die Ostgrenze der Provinz Westfalen. Zeitgleich zum Vorrücken im Norden preschte ein Teil der 9. US-Armee mit Panzern auf der Linie Dorsten, Haltern, Ahlen zunächst Richtung Osten vor und drehte dann bei Rheda nach Süden, wo die Truppen am 1. April bei Lippstadt auf Verbände der 1. US-Armee stießen.

Diese waren von Remagen aus, wo einer amerikanischen Panzerdivision schon am 7. März eine unzerstörte Eisenbahnbrücke in die Hände gefallen war, nach Nordosten vorgedrungen. Durch den Zangenschluss bei Lippstadt wurden rund 320.000 deutsche Soldaten (mehr als 1943 in Stalingrad) und mit ihnen mehrere Millionen Menschen im sogenannten „Ruhrkessel“ eingeschlossen. Obwohl Hitler den Kessel zur Festung erklärt und mit seinem berüchtigten „Nero-Befehl“ vom 19. März eine Strategie der „verbrannten Erde“ angeordnet hatte, vollzog sich die Eroberung des Herzens der deutschen Schwerindustrie aus Sicht der Alliierten vergleichsweise glimpflich. Die Gegenwehr hielt sich fast überall in Grenzen: Zu demoralisiert waren die deutschen Truppen, zu übermächtig bei den meisten der Wunsch nach einem Ende der aussichtslosen Kämpfe.
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Re: 21.10.1944: Alliierte erreichen erste deutsche Stadt

Beitragvon augenzeuge » 3. November 2019, 14:59

Es gab allerdings auch Ausnahmen: Der Eisenbahnknotenpunkt Hamm etwa erwies sich für die Amerikaner nach eigener Einschätzung als „Hornissennest“, bevor er am 7. April fiel, und auch in Teilen Dortmunds entwickelte sich ein regelrechter Häuserkampf. In einigen sauerländischen Dörfern rund um das Rothaargebirge und in Borchen südlich von Paderborn organisierten fanatische deutsche Offiziere ebenfalls erbitterten Widerstand, der auf beiden Seiten hohe Verluste forderte. Insgesamt starben bei der Eroberung des Ruhrkessels rund 1.500 US-Soldaten, auf deutscher Seite über 10.000.

Die deutsche Zivilbevölkerung erlebte den Moment des Kriegsendes in aller Regel als einen Augenblick höchster Dramatik. Vor allem die Frage, ob ein Ort kampflos übergeben werden durfte oder verteidigt werden sollte, barg große Gefahr. Stießen nämlich die vorrückenden Alliierten auf Widerstand, so bombardierten sie den betreffenden Ort zunächst mit Artillerie oder aus der Luft, um das Leben ihrer Soldaten zu schonen. Um dies zu verhindern, stellten sich auf deutscher Seite nicht selten couragierte Zivilisten oder besonnene Soldaten den Verteidigungsplänen fanatischer Endsieggläubiger entgegen und setzten die friedliche Kapitulation ihrer Stadt durch. Einige bezahlten ihren Mut allerdings mit dem Leben: Der Bürgermeister von Brackwede bei Bielefeld beispielsweise wurde, nachdem er angeordnet hatte, die Panzersperren vor dem Ort zu öffnen, auf Befehl des Kreisleiters erschossen. Obwohl dies vom NS-Regime strikt verboten worden war, empfingen in aller Regel weiße Fahnen die in einen Ort einrückenden Alliierten. Aus Bettwäsche, Handtüchern, Hemden oder gar langen Unterhosen gefertigt, galten sie als das sicherste Mittel, um feindlichem Beschuss zu entgehen.

Sobald die feindlichen Panzer zu hören waren, zogen sich die Bewohner zumeist in die Keller ihrer Häuser zurück und erwarteten dort das Eintreffen der fremden Truppen. Manche Filmaufnahmen der US-Truppen vermitteln einen Eindruck von der ängstlichen Spannung, mit der die Bevölkerung das Eintreffen der fremden Soldaten beobachtete. Vielfach löste sich die Anspannung aber offenbar rasch und machte besonders bei Kindern ersten neugierigen Annäherungsversuchen Platz.
Der münstersche Journalist Paul Wantzen, bis zum Schluss ein überzeugter Parteigänger des NS-Regimes, notierte am Tage der Besetzung in sein Tagebuch: „Scheußlich war es zu erleben, dass deutsche Frauen an die Straßen liefen und die Amerikaner um Zigaretten und Kaffee anbettelten ... Und ‚deutsche‘ Jungens kletterten auf die Panzer und setzten sich zu den Amerikanern auf die Geschütze. So würdelos können wohl nur Deutsche sein!“

Ort für Ort drückten die US-Truppen unter dem Oberbefehl von General Eisenhower in der ersten Aprilhälfte 1945 die Fronten des Ruhrkessels ein, spalteten ihn am 14. April in zwei Teile und nahmen ihn bis zum 21. April komplett ein. Am gleichen Tag erschoss sich der Befehlshaber der deutschen Truppen, Generalfeldmarschall Walter Model, in einem Wald bei Duisburg. Rund 300.000 seiner Soldaten mussten den Weg in die Gefangenschaft antreten. Manchem 15- oder 16-Jährigen schnitten die Amerikaner aber auch nur die Hosenbeine der Uniform ab und schickten ihn in Shorts nach Hause. Schlechter erging es den Funktionären des untergegangenen Hitler-Regimes. Sofern es ihnen nicht gelang unterzutauchen oder – was in den Tagen des Kriegsendes massenhaft geschah – sie sich durch Selbstmord der Verhaftung entzogen, wurden sie umgehend interniert.

Mit den Lagern Recklinghausen-Hillerheide, Hemer sowie Staumühle und Eselheide in der Senne richteten die Alliierten allein in Westfalen vier große Internierungscamps ein. Einer der ersten hochrangigen Würdenträger, der den Amerikanern ins Netz ging, war der ehemalige Reichskanzler Franz von Papen, im „Dritten Reich“ zunächst Hitlers Vizekanzler und später als Diplomat tätig. Am 9. April 1945 wurde der gebürtige Werler in einer Jagdhütte bei Meschede festgenommen. Filmaufnahmen und Fotografien dokumentieren, dass die Amerikaner sich der Bedeutung ihres Fangs sehr bewusst waren.
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