@Edelknabe,
der Sieg bei Stalingrad war nicht der Punkt im Krieg wo von einer Wende zu Gunsten der SU gesprochen werden konnte.
Es war eine Abwehrschlacht welche mit der Kapitulation der Reste der 6. Armee endete.
Insgesamt brachte der Kriegsverlauf in der zweiten Hälfte des Jahres 1942 die ersten Niederlagen der Wehrmacht an allen Fronten (Afrika im Oktober 1942 zum Beispiel)
Auf dem östlichen Kriegsschauplatz konnte sich die deutsche Front trotz der Katastrophe von Stalingrad stabilisieren und im Februar bei Charkov erfolgreich zum Gegenangriff übergehen. Eine weitere Offensive im Raum Kursk, Operation ZITADELLE genannt, war geplant
Die Schlacht bei Kursk, Unternehmen "Zitadelle" im Sommer 1943, hatte von Deutscher Seite das Ziel 2 Armeen; einmal die der "Zentral Front" und die der "Woronesher Front" einzukesseln und zu vernichten.
Mit dem Unternehmen ZITADELLE wollte Hitler in einem Angriff sowjetische Kräfte einkesseln und vernichten, die sich zu Beginn 1943 bei Kursk in einem weit nach Westen vorspringenden Frontbogen festgesetzt hatten. Hitlers Absicht war es, so
· die deutsche Überlegenheit zu demonstrieren
· das Desaster von Stalingrad und die Pattsituation an der Front umzukehren und
· den Gegner derart zu schwächen, daß er zu einem entscheidungssuchenden Sommerfeldzug nicht mehr in der Lage sein würde.
Die Sowjets hatten diesen Angriff an dieser Stelle erwartet, durch einen Spionagering(„Lucy“) genauestens aufgeklärt und sich wie nie zuvor durch ein tiefgestaffeltes,ungemein vielfältiges Abwehrsystem vorbereitet: 7 Verteidigungslinien, eingegrabene Panzer, Panzerhindernisgräben, Sperren, Millionen von Minen und eine strategische Reserve 100 km rückwärts („Steppenfront“, aus mehreren Armeen bestehend) warteten auf die Deutschen.
Einen Überblick der in der Schlacht um Kursk eingesetzten Kräfte gibt folgende
Aufstellung:
Deutsche Wehrmacht
900.000 Soldaten
10.000 Geschütze, Werfer, Granatwerfer
2.700 Panzer und Sturmgeschütze
2.000 Kampfflugzeuge
Rote Armee
1.337.000 Soldaten
19.300 Geschütze, Werfer, Grantwerfer
3.300 Panzer und Sturmgeschütze
2.600 kampfflugzeuge
Weitere Armeen Strategische Reserve
Am 13. Juli 1943 wurde unter anderem wegen der am 10. Juli 1943 erfolgten Landung der Alliierten auf Sizilien eine deutsche Truppenverlegung von der Ostfront nach Italien erforderlich.
Hitler befiehlt deshalb, die Operation ZITADELLE abzubrechen und alle Angriffe einzustellen.
Zur Schlacht ist ingesamt festzustellen:
· Die Schlacht von Kursk erwies sich als letzte deutsche Offensive an der Ostfront. Strategisch gesehen endete sie mit einer Niederlage der Deutschen.
· Die Panzerschlacht von Prochorowka wurde weder von den Deutschen noch von den Sowjets gewonnen. Einerseits scheiterte hier der Gegenangriff der Roten Armee schon im Ansatz unter heftigsten
Verlusten, andererseits waren die deutschen Verbände, die sich in der Offensive befanden, vorübergehend in die Defensive gedrängt.
· Nach den hier erlittenen Verlusten war der deutschen Panzerwaffe unwiederbringlich die Fähigkeit zu operativem Handeln entzogen, so daß die Wehrmacht von nun an nie mehr zu Gegenangriffen fähig war.
· Das Deutsche Reich war von jetzt an dauerhaft gezwungen, von der strategischen Offensive zur Defensive überzugehen, die Rote Armee hatte endgültig die Initiative gewonnen.
Es gibt über die Schlacht um Kursk phantasievolle Schilderungen, besonders von betroffenen Befehlshabern der Roten Armee, die das nationale Pathos widerspiegeln und die man als propagandistische Verherrlichung der Roten Armee im „Großen Vaterländischen Krieg“ verstehen mag. Seit 1990 hat die Geschichtsschreibung ein anderes Bild: authentische deutsche und sowjetische Quellen wurden in einem gemeinsamen deutsch – sowjetischen Seminar von Historikern unter der Leitung des Deutschen Militärgeschichtlichen Forschungsamtes ausgewertet („.kein grandioser Sieg für die Rote Armee…“; Oberst a.D. Koltunow, sowjetischer Chefhistoriker für die Schlacht um Kursk, 1996 in Prochorowka:„die Ablaufschilderung entspricht nicht der ganzen Wahrheit, die Zahlen waren auf Befehl „bereinigt“).
- Zusammenfassung nach "Schlachten des 2. Weltkrieg" und "Schlachten der Weltgeschichte“
In der sowjetischen Propaganda wurde die Schlacht bei Kursk nicht nur als Beleg dafür gefeiert das es der Roten Armee gelingen könne das noch annektierte Territorium der UdSSR im Verlauf weiterer Kampfhandlungen zu Befreien, sondern die Deutsche Wehrmacht vernichtend zu schlagen.
Auch aus diesem propagandistischen "Grund" beginnt der Film "Befreiung" mit der Schlacht von Kursk und nicht mit der Schlacht um Stalingrad.
Ein Film über Stalingrad wurde, abgesehen von einem Dokumentarfilm aus dem Jahr 1949, erst 1989 als Zweiteiler in der SU realisiert. Es ist eine Co-Produktion zwischen der SU, DDR, CSSR, USA(letzteres verwundert mich, steht aber in einschlägigen Filmdatenbanken und wird als erste russisch/amerikanische Produktion bezeichnet).
Dieser Film ist nicht in Deutschland erhältlich........
Gruß
Nostalgiker