Als die Sonne vom Himmel fiel

Als die Sonne vom Himmel fiel

Beitragvon Nostalgiker » 3. August 2020, 18:12

Die Sender 3sat und Arte widmen sich in Dokumentationen und Filmen den verheerenden Folgen der Bombenabwürfe kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

Mo, 3.8. auf 3at um 22.25 Uhr: „Obon“, 22.40 Uhr: „Hiroshima, Nagasaki – Atombombenopfer sagen aus“

Di, 4.8. auf Arte um 20.15 Uhr, „Hiroshima – Countdown in ein neues Zeitalter“, 21.50 Uhr: „Terror – Atomkraftwerke im Visier“, 23.40 Uhr: „Uran und Mensch – Ein gespaltenes Verhältnis“, auf 3Sat um 22.25 Uhr: „Als die Sonne vom Himmel fiel“

Mi., 5.8. auf 3Sat um 23.55 Uhr: „Nagasaki – Warum fiel die zweite Bombe?“; dazu in der ARTE-Mediathek: „The Bomb“ und „Unser Freund – das Atom“


Information aus der "Berliner Zeitung" vom 03.08.2020 , zum Artikel geht es hier

Bemerkenswerte Sätze im Artikel:
So rekonstruiert der langjährige ARD-Japan-Korrespondent Klaus Scherer in seinem Film „Nagasaki, warum fiel die zweite Bombe?“ den geopolitischen Machtpoker im Sommer 1945 und zeigt auf, dass weder die erste noch die zweite Bombe militärisch nötig gewesen wäre. Die amerikanische Behauptung, die Bomben hätten eine Invasion in Japan verhindert, die Millionen GIs in Gefahr gebracht hätte, erklärt er zur Legende. Auch in der britisch-französischen Koproduktion „Countdown in ein neues Zeitalter“ wird diese Propaganda thematisiert.
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Re: Als die Sonne vom Himmel fiel

Beitragvon augenzeuge » 6. August 2022, 08:51

Vor 77 Jahren ist um 8:16 über der Innenstadt von Hiroshima eine Atombombe detoniert. 43 Sekunden später hatte die Druckwelle 80 Prozent der Innenstadtfläche dem Erdboden gleich gemacht. UN-Generalsekretär António Guterres hat beim Gedenken zur Abschaffung aller Atomwaffen aufgerufen. "Krisen mit ernsten nuklearen Untertönen breiten sich schnell aus - vom Nahen Osten über die koreanische Halbinsel bis hin zur russischen Invasion in der Ukraine", sagte Guterres bei einer Gedenkzeremonie im Friedenspark von Hiroshima. "Die Menschheit spielt mit einer geladenen Waffe", sagte er. Er war das erste Mal seit zwölf Jahren, dass ein UN-Chef an Hiroshimas jährlichem Gedenken teilnahm.

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Re: Als die Sonne vom Himmel fiel

Beitragvon Spartacus » 6. August 2022, 16:17

So blöde das in diesem Zusammenhang vielleicht klingen mag, aber genau diese Atomwaffen erhalten uns heute den Frieden zwischen den "Großen". [smile]

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Re: Als die Sonne vom Himmel fiel

Beitragvon karnak » 6. August 2022, 16:22

Was natürlich keine Begründung ist, dass die Amis die Gelegenheit der Stimmungslage genutzt haben um so ein Ding mal einem Praxistest zu unterziehen. EIGENTLICH müßten sie für diese ,in der Geschichte beispiellosen Schandtat bis zum heutigen Tag geächtet werden, gerade von denen die einen Hang für " Nie wieder" haben.
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Re: Als die Sonne vom Himmel fiel

Beitragvon Spartacus » 6. August 2022, 16:56

karnak hat geschrieben:Was natürlich keine Begründung ist, dass die Amis die Gelegenheit der Stimmungslage genutzt haben um so ein Ding mal einem Praxistest zu unterziehen. EIGENTLICH müßten sie für diese ,in der Geschichte beispiellosen Schandtat bis zum heutigen Tag geächtet werden, gerade von denen die einen Hang für " Nie wieder" haben.


Stimmt natürlich. Denn nach der ersten Bombe haben sie es gleich nochmal getan, obwohl sie dann wussten, was wirklich passiert. Die eine Bombe hätte auch gereicht um die Japaner in die Knie zu zwingen.

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Re: Als die Sonne vom Himmel fiel

Beitragvon pentium » 6. August 2022, 17:08

karnak hat geschrieben:Was natürlich keine Begründung ist, dass die Amis die Gelegenheit der Stimmungslage genutzt haben um so ein Ding mal einem Praxistest zu unterziehen. EIGENTLICH müßten sie für diese ,in der Geschichte beispiellosen Schandtat bis zum heutigen Tag geächtet werden, gerade von denen die einen Hang für " Nie wieder" haben.


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Re: Als die Sonne vom Himmel fiel

Beitragvon pentium » 6. August 2022, 17:11

Spartacus hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Was natürlich keine Begründung ist, dass die Amis die Gelegenheit der Stimmungslage genutzt haben um so ein Ding mal einem Praxistest zu unterziehen. EIGENTLICH müßten sie für diese ,in der Geschichte beispiellosen Schandtat bis zum heutigen Tag geächtet werden, gerade von denen die einen Hang für " Nie wieder" haben.


Stimmt natürlich. Denn nach der ersten Bombe haben sie es gleich nochmal getan, obwohl sie dann wussten, was wirklich passiert. Die eine Bombe hätte auch gereicht um die Japaner in die Knie zu zwingen.

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Re: Als die Sonne vom Himmel fiel

Beitragvon karnak » 6. August 2022, 17:22

Natürlich wusste man das,zumindest weitgehend, was meint man denn warum man es auf einer Insel am Menschen ausprobiert hat und nicht auf dem Festland.
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Re: Als die Sonne vom Himmel fiel

Beitragvon Icke46 » 6. August 2022, 17:50

Spartacus hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Was natürlich keine Begründung ist, dass die Amis die Gelegenheit der Stimmungslage genutzt haben um so ein Ding mal einem Praxistest zu unterziehen. EIGENTLICH müßten sie für diese ,in der Geschichte beispiellosen Schandtat bis zum heutigen Tag geächtet werden, gerade von denen die einen Hang für " Nie wieder" haben.


Stimmt natürlich. Denn nach der ersten Bombe haben sie es gleich nochmal getan, obwohl sie dann wussten, was wirklich passiert. Die eine Bombe hätte auch gereicht um die Japaner in die Knie zu zwingen.

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Um die Japaner in die Knie zu zwingen, brauchte man die Atombomben gar nicht. Es ging mehr oder weniger tatsächlich um einen Praxistest. Der Krieg gegen Deutschland war leider zu früh zu Ende, sonst hätte man als Testareal Berlin, München und Dresden ausgewählt.
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Re: Als die Sonne vom Himmel fiel

Beitragvon pentium » 6. August 2022, 17:50

karnak hat geschrieben:Natürlich wusste man das,zumindest weitgehend, was meint man denn warum man es auf einer Insel am Menschen ausprobiert hat und nicht auf dem Festland.


Japan besteht nun mal aus Inseln. Das heutige Wissen über die gesundheitlichen Risiken ionisierender Strahlung basiert überwiegend auf den Beobachtungen an den Überlebenden der Atombombenabwürfe. Insbesondere auf den Ergebnissen der sogenannten Life Span Study, einer epidemiologischen Kohortenstudie an den Atombombenüberlebenden.

Nach fast vier Jahren andauernder Kriegsführung und der Ablehnung eines Kapitulationsultimatums seitens Japans bat die US-Militärführung um die Erlaubnis für den Einsatz der Atombombe. Obwohl viele an der Entwicklung beteiligte Wissenschaftler davon abrieten, wurde 1945 beschlossen, die Atombombe einzusetzen. Als Ziel für den Abwurf am 6. August wurde Hiroshima gewählt. Es war Sitz des Hauptquartiers der 2. Hauptarmee Japans und diente gleichzeitig zur Lagerung kriegswichtiger Güter. Zudem befand sich dort kein Kriegsgefangenenlager (mit US-Insassen). Als Ziel für den Abwurf der zweiten Atombombe am 9. August war ursprünglich die für die Rüstungsindustrie wichtige Stadt Kokura vorgesehen. Wegen schlechter Sicht wurde jedoch Nagasaki angeflogen, das Sitz des Rüstungskonzerns Mitsubishi war.

https://www.bfs.de/DE/themen/ion/strahl ... _node.html
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Re: Als die Sonne vom Himmel fiel

Beitragvon pentium » 6. August 2022, 17:53

icke46 hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Was natürlich keine Begründung ist, dass die Amis die Gelegenheit der Stimmungslage genutzt haben um so ein Ding mal einem Praxistest zu unterziehen. EIGENTLICH müßten sie für diese ,in der Geschichte beispiellosen Schandtat bis zum heutigen Tag geächtet werden, gerade von denen die einen Hang für " Nie wieder" haben.


Stimmt natürlich. Denn nach der ersten Bombe haben sie es gleich nochmal getan, obwohl sie dann wussten, was wirklich passiert. Die eine Bombe hätte auch gereicht um die Japaner in die Knie zu zwingen.

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Um die Japaner in die Knie zu zwingen, brauchte man die Atombomben gar nicht. Es ging mehr oder weniger tatsächlich um einen Praxistest. Der Krieg gegen Deutschland war leider zu früh zu Ende, sonst hätte man als Testareal Berlin, München und Dresden ausgewählt.


Das ist aber sehr spekulativ ob die Japaner ohne die Atombombe auch so schnell kapituliert hätten...?
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Re: Als die Sonne vom Himmel fiel

Beitragvon karnak » 6. August 2022, 17:56

icke46 hat geschrieben: Der Krieg gegen Deutschland war leider zu früh zu Ende, sonst hätte man als Testareal Berlin, München und Dresden ausgewählt.

Glaube ich nicht, damit hätte man die Länder drumherum massiv mitgeschädigt. Japan war einfach perfekt dafür,Insel und noch nicht mal christlches Abendland. [flash]
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Re: Als die Sonne vom Himmel fiel

Beitragvon Kumpel » 6. August 2022, 18:02

Glauben heißt nicht wissen.
Berlin und Mannheim-Ludwigshafen standen bei den Amis auf der Agenda für die ersten A Bomben Einsätze.
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Re: Als die Sonne vom Himmel fiel

Beitragvon pentium » 6. August 2022, 18:06

karnak hat geschrieben:
icke46 hat geschrieben: Der Krieg gegen Deutschland war leider zu früh zu Ende, sonst hätte man als Testareal Berlin, München und Dresden ausgewählt.

Glaube ich nicht, damit hätte man die Länder drumherum massiv mitgeschädigt. Japan war einfach perfekt dafür,Insel und noch nicht mal christlches Abendland. [flash]


Sehe ich nicht so, man hätte diese Bomben auch auf Berlin, München oder Dresden abwerfen können.
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Re: Als die Sonne vom Himmel fiel

Beitragvon Kumpel » 6. August 2022, 18:13

Wenn Atheisten schon mal ''glauben''.

Es gibt diesen Auftritt von Robert Oppenheimer, Chefkonstrukteur der US-Atombombe am 9. August 1945, dem Tag der Vernichtung Hiroshimas vor seinen Mitarbeitern: „Es tut mir leid, daß wir die Bombe nicht rechtzeitig fertigbekommen haben, um sie gegen die Deutschen einzusetzen.“ Tatsächlich waren die ersten beiden Atombomben, welche die USA 1945 fertiggestellt hatten, für den Einsatz gegen das faschistische Deutschland vorgesehen.Wie kam es zu dieser Entscheidung und warum blieb den Bewohnern deutscher Städte das Schicksal der Menschen von Hiroshima und Nagasaki erspart?

Im September 1942 wurde von der US-Regierung der Beschluss gefasst, ein großes Unternehmen auf die Beine zu stellen unter dem Namen „Manhattan-Projekt“. Ziel: Der Bau einer Atombombe, um der Herstellung einer solchen Waffe durch das faschistische Deutschland zuvorzukommen. Zum Projektleiter wurde der General Leslie Groves berufen. Dieser erhielt noch am Tag seiner Ernennung einen Telefonanruf von Präsident Roosevelt, der ihn aufforderte, die Bombe so bald als möglich fertigzustellen damit sie gegen Deutschland eingesetzt werden kann. In der Tat war die internationale Lage zu diesem Zeitpunkt für die USA so besorgniserregend, wie noch nie zuvor in ihrer Geschichte.

Das Land befand sich seit Dezember 1941 im Kriegszustand mit Deutschland und Japan. Letzteres hatte in Pearl Habour die US-Flotte im Stillen Ozean versenkt. Das faschistische Deutschland konnte seinen Machtbereich vom Atlantischen Ozean bis zur Wolga ausdehnen, die deutsche Wehrmacht marschierte von Sieg zu Sieg. Was aber besonders beunruhigend war: die US-Führung verfügte über glaubwürdige Informationen, dass Nazi-Deutschland mit dem Bau einer Atombombe begonnen hatte.

Der Bau der ersten Bombe in den USA erwies sich als äußerst kompliziert. Er dauerte viel länger, als geplant. Der Krieg der Allierten gegen Nazideutschland zog sich in die Länge. Und er war opferreich. Beim ersten direkten Aufeinandertreffen der US-Armee mit Eliteeinheiten der Wehrmacht in der Ardennenschlacht 1944/45 erlitten die Amerikaner schwere Verluste: 100.000 Mann an Toten, Verwundenten und Vermißten. Es war ein Vorgeschmack darauf, welche zähen und verlustreichen Gefechte die US-Armee zu erwarten hatte, wenn sie erst deutsches Staatsgebiet erreichen würde. Das war der Zeitpunkt, an dem das Oberkommando der US-Streitkräfte den Einsatz der ersten beiden Atombomben plante: die sollten auf das Industriegebiet Mannheim-Ludwigshafen und auf Berlin abgeworfen werden, um den deutschen Widerstand zu brechen. Die kriegsverbrecherische US-Praxis, mit Flächenbombardements die Zivilbevölkerung zu terrorisieren, hätte damit eine neue Dimension erhalten.
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Re: Als die Sonne vom Himmel fiel

Beitragvon Spartacus » 6. August 2022, 18:20

pentium hat geschrieben:
icke46 hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Was natürlich keine Begründung ist, dass die Amis die Gelegenheit der Stimmungslage genutzt haben um so ein Ding mal einem Praxistest zu unterziehen. EIGENTLICH müßten sie für diese ,in der Geschichte beispiellosen Schandtat bis zum heutigen Tag geächtet werden, gerade von denen die einen Hang für " Nie wieder" haben.


Stimmt natürlich. Denn nach der ersten Bombe haben sie es gleich nochmal getan, obwohl sie dann wussten, was wirklich passiert. Die eine Bombe hätte auch gereicht um die Japaner in die Knie zu zwingen.

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Das ist aber sehr spekulativ ob die Japaner ohne die Atombombe auch so schnell kapituliert hätten...?


Hätten sie garantiert nicht und die Amis hätten verdammt viel Blut auf der Insel gelassen, wenn sie es so überhaupt geschafft hätten.

Der Krieg gegen Deutschland war leider zu früh zu Ende


Leider zu früh?

Die Historiker erkennen heute zunehmend an, dass Deutschland kurz davor stand eine eigene "echte" A -Bombe zu haben. Vergleichbares zu Versuchszwecken hatten sie auf alle Fälle. Gar nicht vorzustellen
die Deutschen hätten eine A - Bombe auf New York geworfen. Irgendwo hatten wir dazu eine Thread.

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Re: Als die Sonne vom Himmel fiel

Beitragvon augenzeuge » 6. August 2022, 18:48

pentium hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:
icke46 hat geschrieben: Der Krieg gegen Deutschland war leider zu früh zu Ende, sonst hätte man als Testareal Berlin, München und Dresden ausgewählt.

Glaube ich nicht, damit hätte man die Länder drumherum massiv mitgeschädigt. Japan war einfach perfekt dafür,Insel und noch nicht mal christlches Abendland. [flash]


Sehe ich nicht so, man hätte diese Bomben auch auf Berlin, München oder Dresden abwerfen können.


Der Krieg war in D im Mai vorbei. Da waren die Bomben zum Glück noch nicht fertig.
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Re: Als die Sonne vom Himmel fiel

Beitragvon Nostalgiker » 7. August 2022, 09:02

Kleine Korrektur; der Abwurf der zwei Bomben war nicht ursächlich dafür das die Japaner so schnell bereit waren zu kapitulieren.

Truman hat sich nach dem Abwurf sinngemäß gerechtfertigt das er es dem Volk gegenüber nicht verantworten könne das der Staat damals rund 2 Milliarden Dollar für die Entwicklung und den Bau der Bomben ausgegeben habe und dann würde sie nicht eingesetzt.
Verkürzt gesagt; ich habe sie verdammt nochmal und werde sie auch einsetzen.

Die Propagandalüge der millionenfach geretteten Leben amerikanischer GI ist eine weitere Lüge um dieses inzwischen als eindeutiges Kriegsverbrechen gewertete Handlung reinzuwaschen.

Die seit Anfang 1945 forcierten Flächenbombardements japanischer Städte mit teilweise bis zu 300 000 Toten haben weder den Kaiser noch seinen Generalstab so beeindruckt das sie auch nur Ansatzweise über eine Kapitulation nachgedacht hätten.

Ausschlaggebend für die japanische Kapitulation waren wohl zwei Dinge.
Einmal die Kriegserklärung der SU am 8.August 1945 an Japan und dem Einmarsch sowjetischer Truppen in die von Japan besetzten Gebiete der Mandschurei und dem Zugeständnis der USA gegenüber Japan den Status des japanischen Kaisers nicht Anzutasten.
Davor war die Position der USA den Kaiser und damit das 'Tenno' System nach der erfolgten bedingungslosen Kapitulation Japans ersatzlos abzuschaffen.
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Re: Als die Sonne vom Himmel fiel

Beitragvon Gerd Böhmer » 7. August 2022, 09:22

Kumpel hat geschrieben:Glauben heißt nicht wissen.
Berlin und Mannheim-Ludwigshafen standen bei den Amis auf der Agenda für die ersten A Bomben Einsätze.


schönen Sonntag,

Deine Aussage ist korrekt und wird auch durch einen Spielfilm aus den 1970-er Jahren ("die Wahl des Ziels" ?) und im Buch "Inferno Dresden" gestützt.

@ Nostalgiker - Zustimmung, eine weitere Rolle spielte wohl, das die Amis den Russkis imponieren wollten und dann bei der Konferenz in Potsdam schwer enttäuscht waren, das Stalin nicht wie erwartet reagiert hat ...

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Re: Als die Sonne vom Himmel fiel

Beitragvon augenzeuge » 7. August 2022, 10:43

Nostalgiker, der Einfluß der A Bomben auf die Kapitulation ist nicht ganz geklärt.

https://www.google.de/url?sa=t&source=w ... Drv9enKgqF

AZ
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Re: Als die Sonne vom Himmel fiel

Beitragvon pentium » 7. August 2022, 10:53

Gerd Böhmer hat geschrieben:
Kumpel hat geschrieben:Glauben heißt nicht wissen.
Berlin und Mannheim-Ludwigshafen standen bei den Amis auf der Agenda für die ersten A Bomben Einsätze.


schönen Sonntag,

Deine Aussage ist korrekt und wird auch durch einen Spielfilm aus den 1970-er Jahren ("die Wahl des Ziels" ?) und im Buch "Inferno Dresden" gestützt.

@ Nostalgiker - Zustimmung, eine weitere Rolle spielte wohl, das die Amis den Russkis imponieren wollten und dann bei der Konferenz in Potsdam schwer enttäuscht waren, das Stalin nicht wie erwartet reagiert hat ...

(... weil bereits Bestens informiert).


Da ist aber jetzt sehr, sehr viel Spekulatsius dabei...
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Re: Als die Sonne vom Himmel fiel

Beitragvon Nostalgiker » 7. August 2022, 12:48

augenzeuge hat geschrieben:Nostalgiker, der Einfluß der A Bomben auf die Kapitulation ist nicht ganz geklärt.

https://www.google.de/url?sa=t&source=w ... Drv9enKgqF

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Augenzeuge, ich will nicht Oberlehrerhaft erscheinen aber meine Aussagen stützen sich auf relativ neue und umfassende Erkenntnisse von Historikern welche sich intensiv mit den Sachverhalten beschäftigten.
Das deren Erkenntnisse und Schlussfolgerungen nicht unbedingt bei Wiki einfließen, dafür kann ich nichts und außerdem würde es, befürchte ich, Primärliteratur überflüssig machen.

Um es nochmal in dein Gedächtnis zu rufen.
Im Verlauf des Frühjahrs/sommers 1945 flogen die USA 66 Luftangriffe gegen japanische Städte, welche in jeder bombardierten Stadt riesige Zerstörungen verursachte und hunderttausenden Menschen den Tot brachte.
Dachte Japan da bereits über eine Kapitulation nach? Mitnichten.
Am 6. und 9. August fallen die Atombomben, erfolgt nach der ersten Bombe eine Reaktion bezüglich der Kapitulation Japans? Mitnichten.
Drei Tage später fällt die zweite Bombe.
Die Nachricht erreicht den japanischen Kriegsrat Stunden später, da hatte er sich bereits versammelt um über die Kapitulation zu bereiten.
Nach 14 Jahren tritt er erstmalig zusammen, drei Tage nach einem Bombenangriff, der 67. in diesem Sommer und der soll zum Einlenken der Japaner geführt haben?
Halten wir uns lieber an die Indizien, am 8.August hatte die SU Japan den Krieg erklärt und ihre Truppen in Marsch gesetzt.
Es entstand eine völlig neue, militärische Situation und der japanischen Führung war klar das sie keinen Zweifrontenkrieg führen konnte sondern die fundamentale Veränderung des Machtgefüges im kriegerischen Konflikt.
Soweit die schlüssigen Indizien.

Übrigens hat sich bisher kein amerikanischer Präsident sein Bedauern über den Abwurf der Bomben ausgedrückt oder sich sogar beim japanischen Volk dafür entschuldigt.
Bis Heute gilt in den USA die Maxime das der damalige Einsatz von Massenvernichtungswaffen bedauerlich, aber notwendig gewesen sei.
Eine selbsternannte Großmacht mit Führungsanspruch für die freien Welt entschuldigt sich nicht.
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Re: Als die Sonne vom Himmel fiel

Beitragvon augenzeuge » 7. August 2022, 13:28

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Re: Als die Sonne vom Himmel fiel

Beitragvon Nostalgiker » 7. August 2022, 14:07

Danke für das Einstellen des Artikels.
Übrigens dieses Buch von Klaus Scherer steht auch bei mir herum, daraus flossen einige Gedanken mit in meinen Beitrag ein.
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Re: Als die Sonne vom Himmel fiel

Beitragvon Gerd Böhmer » 7. August 2022, 14:12

pentium hat geschrieben:
Gerd Böhmer hat geschrieben:
Kumpel hat geschrieben:Glauben heißt nicht wissen.
Berlin und Mannheim-Ludwigshafen standen bei den Amis auf der Agenda für die ersten A Bomben Einsätze.


schönen Sonntag,

Deine Aussage ist korrekt und wird auch durch einen Spielfilm aus den 1970-er Jahren ("die Wahl des Ziels" ?) und im Buch "Inferno Dresden" gestützt.

@ Nostalgiker - Zustimmung, eine weitere Rolle spielte wohl, das die Amis den Russkis imponieren wollten und dann bei der Konferenz in Potsdam schwer enttäuscht waren, das Stalin nicht wie erwartet reagiert hat ...

(... weil bereits Bestens informiert).


Da ist aber jetzt sehr, sehr viel Spekulatius dabei ...


nichts mit Spekulatius, wurde von Historikern in Dokumentationen zu diesem Thema auch so ausgeführt (Geschichte der Atombombe).
MfG Gerd Böhmer,
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Re: Als die Sonne vom Himmel fiel

Beitragvon pentium » 7. August 2022, 14:45

Gerd Böhmer hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:
Gerd Böhmer hat geschrieben:
Kumpel hat geschrieben:Glauben heißt nicht wissen.
Berlin und Mannheim-Ludwigshafen standen bei den Amis auf der Agenda für die ersten A Bomben Einsätze.


schönen Sonntag,

Deine Aussage ist korrekt und wird auch durch einen Spielfilm aus den 1970-er Jahren ("die Wahl des Ziels" ?) und im Buch "Inferno Dresden" gestützt.

@ Nostalgiker - Zustimmung, eine weitere Rolle spielte wohl, das die Amis den Russkis imponieren wollten und dann bei der Konferenz in Potsdam schwer enttäuscht waren, das Stalin nicht wie erwartet reagiert hat ...

(... weil bereits Bestens informiert).


Da ist aber jetzt sehr, sehr viel Spekulatius dabei ...


nichts mit Spekulatius, wurde von Historikern in Dokumentationen zu diesem Thema auch so ausgeführt (Geschichte der Atombombe).


Mir ging es mehr um den einen Satz, den mit Stalin....weil Bestens informiert...

Hier mal ein paar Zeilen aus der "Welt"dazu:

Josef Stalin wusste spätestens seit dem 24. Juli 1945, dass die USA über eine neue Superwaffe verfügten, denn Präsident Harry S. Truman hatte es ihm am Rande der Potsdamer Konferenz gesagt. Der sowjetische Machthaber blieb betont ruhig – so sehr, dass Truman darüber verwundert eine Notiz in seinem Tagebuch machte. Was am selben Abend in Stalins Quartier in Babelsberg geschah, ist unbekannt. Doch man kann sich vorstellen, dass es zur Sache ging.

Darauf deutet jedenfalls Stalins dokumentierte Reaktion auf die Nachricht vom ersten Einsatz einer Atombombe gegen Hiroshima hin. Truman hatte sie per Radioansprache vom Kreuzer USS „Augusta“ verkündet: „Vor 16 Stunden hat ein amerikanisches Flugzeug eine Bombe auf Hiroshima abgeworfen und es bis zur Nutzlosigkeit für den Feind zerstört. Die Bombe hatte eine Sprengkraft von mehr als 20.000 Tonnen TNT.“ 2000-mal so viel die die größte bis dahin in einem Krieg verwendete Bombe, sagte Truman weiter.


Als diese Rede über alle US-Radiostationen verbreitet wurde, war es in Moskau etwa 18.30 Uhr. In Stalins Datscha in Kunzewo bei Moskau gab es an diesem Abend nach der Erinnerung seiner Tochter Swetlana kein anderes Thema als den Atombombenangriff: „Niemand achtete auf mich“, beschwerte sich die gerade 19-Jährige in einem Brief.
Doch für Familiendinge hatte Stalin keine Zeit. Direkt am nächsten Tag traf er seinen Geheimdienstchef Lawrenti Beria und die verantwortlichen Wissenschaftler des sowjetischen Atomprogramms. „Hiroshima hat die ganze Welt erschüttert“, sagte der Tyrann: „Das Gleichgewicht ist zerstört, das kann so nicht bleiben.“


Über was also soll Stalin bestens informiert gewesen sein vor oder am 24. Juli 1945 ...er wusste nur etwas von einer Superwaffe...bis diese Waffe angewendet wurde, dann wusste er auch von der Wirkung dieser Waffe....
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Als die Sonne vom Himmel fiel

Beitragvon Gerd Böhmer » 7. August 2022, 15:18

pentium hat geschrieben:
Gerd Böhmer hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:
Gerd Böhmer hat geschrieben:
Kumpel hat geschrieben:Glauben heißt nicht wissen.
Berlin und Mannheim-Ludwigshafen standen bei den Amis auf der Agenda für die ersten A Bomben Einsätze.


schönen Sonntag,

Deine Aussage ist korrekt und wird auch durch einen Spielfilm aus den 1970-er Jahren ("die Wahl des Ziels" ?) und im Buch "Inferno Dresden" gestützt.

@ Nostalgiker - Zustimmung, eine weitere Rolle spielte wohl, das die Amis den Russkis imponieren wollten und dann bei der Konferenz in Potsdam schwer enttäuscht waren, das Stalin nicht wie erwartet reagiert hat ...

(... weil bereits Bestens informiert).


Zitat - Über was also soll Stalin bestens informiert gewesen sein vor oder am 24. Juli 1945 ...er wusste nur etwas von einer Superwaffe ... bis diese Waffe angewendet wurde, dann wusste er auch von der Wirkung dieser Waffe ... Zitatende ...

genau deswegen hatte ich eigentlich meinen von Dir hier angesprochenen Satz in Klammern gesetzt und damit hast Du Dich jetzt an der Stelle sogar es selbst widerlegt, das meine Aussage Spekulatius war ...

... ich nehme zwar nichts Alles, was unsere Historiker schreiben ohne Nachzudenken hin, aber an der Geschichte, das Stalin in Potsdam nicht so reagiert hat wie es Seitens Truman erwartet wurde wird wohl etwas dran gewesen sein. Und Stalin war über die Entwicklungen bezüglich des Manhatten-Projekt im Bilde, oder warum die us-amerikanische Hysterie oder Paranoia in Sachen Spionage ?

--- Hilfe, die Russen wissen es ... Eckaaat, die Russen sind da.
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