Schlacht von Verdun

Schlacht von Verdun

Beitragvon pentium » 21. Februar 2016, 17:44

Vor 100 Jahren, am 21. Februar 1916, begann die Schlacht um Verdun, bis heute Inbegriff des sinnlosen, menschenverachtenden Krieges.

Verdun

Der Ort Verdun steht für eines der blutigsten Kapitel des Ersten Weltkriegs. Ganze Armeen fielen im Kampf um wenige hundert Meter Boden. Bis heute ist das sinnlose Massensterben an den Fronten des Städtchens Verdun, 240 Kilometer vor Paris, ein Symbol für das menschenverachtende Antlitz des Ersten Weltkrieges. Verdun wurde für eine ganze Generation von Franzosen und Deutschen zum Trauma. Das Erbe des Ersten Weltkrieges ist in Verdun noch heute spürbar.

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Re: Schlacht von Verdun

Beitragvon pentium » 21. Februar 2016, 17:59

Zusammenfassung

Der deutsche Angriff begann, nachdem der eigentliche Angriffstermin am 12. Februar wegen des eiskalten und nassen Wetters mehrfach verschoben worden war, am 21. Februar 1916. Diese Verzögerung des Angriffs zwischen dem 12. und 21. Februar sowie Berichte von Überläufern gaben der französischen Aufklärung aber die Zeit und die Argumente, den Oberbefehlshaber Joseph Joffre zu überzeugen, dass ein groß angelegter Angriff vorbereitet wurde. Hastig zog Joffre aufgrund der unwiderlegbaren Beweise für deutsche Konzentrationen an der Front frische Truppen zur Unterstützung der verteidigenden französischen 2. Armee zusammen. Am bedrohten Ostufer der Maas konzentrierten die Franzosen ihrerseits etwa 200.000 Verteidiger, die einer deutschen Übermacht von etwa 500.000 Soldaten der 5. Armee gegenüberstanden.

Zuerst machte der Angriff sichtbare Fortschritte. Bereits am 25. Februar gelang deutschen Truppen die Einnahme des Fort Douaumont im Handstreich. Wie von deutscher Seite erwartet, unternahm der Oberbefehlshaber der 2. Armee Philippe Pétain alle Anstrengungen, Verdun zu verteidigen. Das Dorf Douaumont konnte erst nach hartem Kampf am 4. März erobert werden. Um dem flankierenden Feuer zu entgehen, wurde der Angriff jetzt auch auf das linke Ufer der Maas ausgeweitet. Die Höhe „Toter Mann“ wechselte unter schwersten Verlusten mehrfach den Besitzer. Am rechten Ufer wurde das Fort Vaux lange umkämpft und bis zum letzten Tropfen Wasser verteidigt. Am 7. Juni kapitulierte das Fort.

Infolge der Anfang Juni an der Ostfront begonnenen Brussilow-Offensive mussten deutsche Truppen aus dem Kampfgebiet abgezogen werden. Trotzdem startete am 22. Juni eine weitere Großoffensive. Das Zwischenwerk Thiaumont und das Dorf Fleury konnten eingenommen werden. Die von den Briten am 1. Juli gestartete Schlacht an der Somme führte wie geplant dazu, dass weitere deutsche Truppen von Verdun abgezogen werden mussten. Trotzdem begannen die deutschen Truppen am 11. Juli eine letzte Großoffensive, die sie bis auf das Dach von Fort Souville führte. Der Angriff brach dann durch den französischen Gegenangriff zusammen. Es kam im Anschluss daran deutscherseits nur noch zu kleineren Unternehmungen wie zum Beispiel dem Angriff hessischer Truppen auf die Souville-Nase am 1. August 1916. Nach einer Zeit relativer Ruhe fiel am 24. Oktober das Fort Douaumont wieder zurück an Frankreich, das Fort Vaux musste am 2. November geräumt werden. Die französische Offensive ging noch bis zum 20. Dezember weiter, dann wurde auch sie abgebrochen.

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Re: Schlacht von Verdun

Beitragvon pentium » 29. Februar 2016, 16:25

Die Schlacht von Verdun.
Vorbereitung


Die Frage ‘Was werden die Deutschen tun?’ bewegte Anfang 1916 die französischen und britischen militäri­schen Führungsstellen. Die Deutschen hatten einen er­staunlichen Handlungsspielraum gewonnen, denn Russland schien am Ende seiner Kraft. Im Westen war den Franzosen und Briten kein Durchbruch gelungen. Im Nahen Osten und im Osmanischen Reich sah die Lage gut aus. Serbien war niedergeschlagen und besetzt, Bulgarien auf Seite der Mittelmächte in den Krieg eingetreten, der Weg in den Orient war wieder offen. Rumänien hat sich bisher nicht der Entente angeschlossen und die Alpenfront gegenüber Italien war unbezwingbar.

Das methodische Vorgehen des deutschen Generalstabschefs v. Falkenhayn schien sich zu bewähren. Die Sektion IIIb West des deutschen Generalstabes – der für die Westfront zuständige Geheime Nachrichtendienst -ließ Gerüchte kursieren und dem Gegner irreführende Mel­dungen über die deutschen Absichten zuspielen: Gene­ralfeldmarschall August von Mackensen stünde mit 300.000 Mann bei Mülhausen. Aber auch bei Dünkir­chen, Amiens und Belfort, so hieß es, bereiteten die Deutschen den Angriff vor.

Tatsächlich gelang es, die Vorbereitungen für den An­griff auf Verdun zu verschleiern. Die weiten Wälder nördlich und östlich der Festung verbargen den stärk­sten Aufmarsch deutscher Artillerie, den es bisher ge­geben hatte, vor den Beobachtern der französischen Aufklärungsflugzeuge. Der Beginn des Unternehmens ‘Waldfest’ war für den 12. Februar 1916 angesetzt, mußte aber wegen Nebel und Regen verschoben wer­den. In dieser Zeit des Wartens entdeckten zwar die Franzosen die deutsche Bereitstellung; sie wurde je­doch für eine Finte gehalten.

Angriff

In der Morgenfrühe des 21. Februar endlich donnerten 1.500 deutsche Geschütze, auf engem Raum konzen­triert, und deckten die französischen Stellungen mit ei­nem bis dahin noch nicht erlebten Feuer ein. Um 17 Uhr begann der Vorangriff. Leutnant Scblömer vom Infanterieregiment 159 kritzelte in sein Tagebuch: ‘Ohne Verluste erreichten die erste und zweite Welle die feindlichen Grabenstellungen und drangen in das dichte Unterholz des Haimontwaldes ein … Die zweite Stellung wurde von der Besatzung noch mit verzweifelter Anstrengung gehalten. Nach 20 bis 30 Minuten hat­ten wir uns so dicht an sie herangearbeitet, daß wir sie mit Handgranaten belegen konnten … Der Musketier Heimich Eggenkämper aus Rheine warf einem Franzo­sen, der gerade stehend auf mich anlegen wollte, einen Erdklumpen in das Gesicht. . . Erstaunt ließ der Franz­mann sein Gewehr fallen.’

Am nächsten Tag stürmten 4 Armeekorps und kamen verhältnismäßig gut vorwärts. Am 25. Februar nahmen Teile des brandenburgischen Infanterieregiment 24 im Handstreich das Fort Douaumont. Doch am folgenden Tag versteifte sich der französische Widerstand. Der deutsche Angriff hatte sich festgefressen. Etwa acht Ki­lometer weit waren die französischen Linien auf die Fe­stung zurückgedrängt worden. Nun kam es zur mörde­rischsten Schlacht der Weltgeschichte, die ein dreivier­tel Jahr, bis in den Dezember hinein, andauern sollte. Es war eine Schlacht der Artillerie. Wenn im Krieg 1870/71 statistisch noch auf 350 Soldaten ein Geschütz gerechnet wurde, so kam nun ein viel wirksameres Ge­schütz auf 60 Soldaten. Theoretisch konnten die 36 Ge­schütze eines Feldartillerieregiments innerhalb von drei Monaten ebenso viele Granaten verfeuern wie die ge­samte deutsche Artillerie im Krieg 1870/71 verschossen hatte: 670.000 Stück. In den 30 schlimmsten Kampfwo­chen hagelten 1,35 Millionen Stahl – 135.000 Waggonla­dungen voll Granaten – auf das Schlachtfeld nieder. Auf jeden Hektar des 260 Quadratkilometer großen Kampfgebietes schlugen im Durchschnitt 50 Tonnen Stahl. In den ersten drei Angriffsmonaten verschoß die Artillerie der Heeresgruppe ‘Deutscher Kronprinz’ 8,2 Millionen Granaten.

Der Plan

Falkenhayn wollte den Stier bei den Hörnern packen: Bei Verdun, der stärksten Festung Frankreichs, sollte das französische Heer ausbluten. Im Dezember 1915 hatte er seine Gedanken in einer Studie niedergelegt: Die Entscheidung könne nur im Westen fallen, so stell­te er fest. Doch Deutschland war schwächer als Frank­reich und England zusammen. England galt dem deut­schen Generalstabschef als der gefährlichere Gegner. Doch ihn erfolgreich anzugreifen, hieße 30 zusätzliche Divisionen einsetzen, die indessen nicht vorhanden wa­ren. Frankreich sei bereits am Rande der Erschöpfung angelangt – so urteilte Falkenhayn, und er täuschte sich dabei -; seine Armee müsse sich aufreiben lassen. Ge­schehe das, dann könnte Deutschland auch mit England fertig werden. Falkenhayn schrieb: ‘Hinter dem franzö­sischen Abschnitt der Westfront gibt es in Reichweite Ziele, für deren Behauptung die französische Führung gezwungen ist, den letzten Mann einzusetzen. Tut sie es, so werden sich Frankreichs Kräfte verbluten … Tut sie es nicht und fällt das Ziel in unsere Hand, dann wird die moralische Wirkung in Frankreich ungeheuer sein.’
Falenhayns Ziele waren Belfort oder Verdun. Er entschied sich für Verdun. Allerdings, so wünschte es Falkenhayn, gehörte zur Operation ‘Waldfest’ gegen Verdun auch der uneingeschränkte U-Boot-Krieg gegen England als strategische Ergänzung.

Verdun – Eckpfeiler der französischen Front – war zu einem Dreiviertel von deutschen Truppen umgeben. Zwei Bahnlinien, eine davon eine Schmalspurstrecke, führten in die Festung. Dazu kamen einige Straßen, vor allem der ‘Voie Sacree’ (‘Heiliger’ oder auch ‘Verfluchter Weg’ genannt), auf dem bald Tag und Nacht ein ununterbrochener Lastwagenverkehr rollte.

Verdun war die modernste und stärkste Festung Frankreichs, umgeben von zwei Fortgürteln, davon vier Verteidigungsstellungen mit betonierten Bunkern, MG-Stellungen, Drahtverhauen und Beobachtungsanlagen.

quelle: 1.weltkrieg.net

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Re: Schlacht von Verdun

Beitragvon pentium » 29. Mai 2016, 12:07

Erinnern an das Grauen von Verdun
Merkel und Hollande haben zu Beginn der Gedenkveranstaltungen in Verdun einen deutschen Friedhof besucht. Die Kanzlerin hob die Bedeutung der europäischen Einheit hervor.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2016 ... e-hollande

Einhundert Jahre nach Verdun erinnern die einstigen Kriegsgegner Frankreich und Deutschland gemeinsam an die längste Schlacht des Ersten Weltkriegs. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der französische Staatschef François Hollande gedenken in Ostfrankreich der Schlacht von Verdun vor 100 Jahren. Die beiden Politiker legten am Sonntagvormittag zunächst an dem nahe Verdun gelegenen deutschen Soldatenfriedhof von Consenvoye einen Kranz nieder. Auf dem Friedhof sind mehr als 11.000 getötete deutsche Soldaten begraben.

mfg
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