1. Weltkrieg allgemein

Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 16. Dezember 2015, 14:16

Kriegstagebuch für Donnerstag den 16. Dezember 1915:

Westfront

Der französische Kriegsminister Gallieni bringt die Mängel in der Verteidigungsfähigkeit von Verdun zu Joffres Bewußtsein.
Flandern: Überfälle britischer Soldaten auf deutsche Schützengräben in der Nähe von Armentieres.

Seekrieg

Das deutsche U-Boot U 24 (Schneider) läuft von Helgoland aus, um Truppentransporte bei der Einfahrt nach Le Havre abzufangen. Es versenkt 5 Schiffe mit 22,767 t in den südwestlichen ‘Approaches’ (Keltische See), muß aber wegen schwerer See wieder bis zum 4. Januar zurückkehren.

quelle: 1weltkrieg.net

mfg
pentium
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45323
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 30. Dezember 2015, 20:45

Kriegstagebuch für Donnerstag den 30. Dezember 1915:

Südfronten

Saloniki: Erster Zeppelin-Angriff.

Luftkrieg

Saloniki: Erster deutscher Luftangriff (durch Zeppeline), wobei ein griechischer Hirte am Stadtrand getötet wird. Der Vorfall lässt die Griechen aber kalt.

Neutrale

Griechenland: Der französische General Sarrail lässt im besetzten Salonik die Konsule und 54 Mitarbeiter der Mittelmächte verhaften.

Westfront

Artois: Deutsche Soldaten lassen 5 unterirdische Minen in der Nähe von Loos explodieren.
Elsass: Französische Truppen erobern Reh-Felsen und Hirzstein im Abschnitt vom Hartmannsweilerkopf.

Afrikanische Fronten

Kamerun: Ebermaier verlässt mit der deutschen Nachhut Jaunde.
Ostafrika: Die ersten südafrikanischen Truppen landen in Mombasa an.

Seekrieg

Deutschland: Generalstabschef Falkenhayn befürwortet den unbeschränkte U-Boot-Krieg gegen Großbritannien als das Seekriegs-Gegenstück zur geplanten Offensive bei Verdun gegen Frankreich. Admiral von Holtzendorff ist davon überzeugt, daß nur etwa 650.000 t neuer alliierter Handelsschiffsraum 1916 gebaut wird, aber etwa 70 deutsche U-Boote jeden Monat 160.000 t versenken können.

Nordsee: Der britische Kreuzer Natal wird durch eine interne Explosion im Cromarty Firth zerstört, wobei es 304 Tote gibt.

Östliches Mittelmeer: Das deutsche U-Boot ​​U 38 (Valentiner) torpediert und versenkt das P & O-Passagierschiff Persia ohne Vorwarnung ca. 100 km vor Kreta . Es gibt dabei 334 Tote, darunter 2 US-Bürger einschließlich des Konsuls von Aden.

quelle: 1weltkrieg.net

pentium
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45323
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 16. Januar 2016, 20:17

Der Weltkrieg am 16. Januar 1916

Der deutsche Heeresbericht:
Englische Geschosse gegen Lille

Großes Hauptquartier, 16. Januar.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Ein feindlicher Monitor feuerte wirkungslos in die Gegend von Westende.
Die Engländer schossen in das Stadtinnere von Lille; bisher ist nur geringer Sachschaden durch einen Brand festgestellt.
An der Front stellenweise lebhafte Feuerkämpfe und Sprengtätigkeit.
Östlicher und Balkankriegsschauplatz:
Die Lage ist im allgemeinen unverändert.

Oberste Heeresleitung. 1)

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Der Erfolg der k. u. k. Truppen bei Oslavia

Wien, 16. Januar.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Die neuerliche schwere Niederlage, die die Russen an ihrem Neujahrstage an der beßarabischen Grenze erlitten haben, führte gestern wieder zu einer Kampfpause, die zeitweise durch Geschützfeuer wechselnder Stärke unterbrochen war. Südlich von Karpilowka in Wolhynien überfiel ein Streifkommando eine russische Vorstellung und rieb deren Besatzung auf; sonst keine besonderen Ereignisse.
Italienischer Kriegsschauplatz:
An der küstenländischen Front steigerte sich das Geschützfeuer gegen den Monte San Michele, die Brückenköpfe von Görz und Tolmein, sowie gegen den Mrzli Vrh, ohne daß es zu Unternehmungen der feindlichen Infanterie kam. Die bereits gestern gemeldete Eroberung des Kirchenrückens bei Oslavia, von Abteilungen der Infanterieregimenter Nr. 52 und 80 durchgeführt, brachte 933 Gefangene, darunter 31 Offiziere, 3 Maschinengewehre und 3 Minenwerfer ein. Auch am Tolmeiner Brückenkopf nahmen unsere Truppen einen feindlichen Graben. An der Tiroler Front waren die Artilleriekämpfe in den Abschnitten von Schluderbach und Lafraun-Vielgereuth lebhafter.
Inmitten ihrer heimatlichen Berge, an den bedrohten Grenzen ihres Landes getreulich Wacht haltend, begehen heute, mit dem Gewehr in der Faust, die Tiroler Kaiserjäger das Jahrhundertfest ihrer Einrichtung. Dankbar gedenkt die Wehrmacht in Nord und Süd der ruhmvollen Leistungen dieser braven Truppe, in deren Reihen der Geist der Helden von 1809 fortlebt und die im großen Ringen der Gegenwart neuerlich unverwelklichen Lorbeer erkämpft hat.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Nördlich von Grahovo sind Verfolgungskämpfe im Gange. Unseren Truppen fielen in diesem Raum 250 Montenegriner und ein gefülltes Munitionsmagazin in die Hand. Die Zahl der in den letzten Tagen bei Berane eingebrachten Gefangenen übersteigt 500.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)

Der türkische Heeresbericht:
Die Beute von Gallipoli

Konstantinopel, 16. Januar.
An der Kaukasusfront erneuerte der Feind in der Nacht zum 14. Januar und während des 14. mit seinen Hauptkräften die heftigen Angriffe auf den Abschnitt südlich des Aras bis zum Narmanpaß und auf den Raum zwischen diesem ersten Abschnitt und dem Südlauf des Aras bis zum Karadaghberg. Alle diese Angriffe wurden angehalten und erfolgreich zurückgeschlagen dank des energischen Widerstandes unserer Truppen. Die in jenem Abschnitt gemachten Gefangenen erzählen, daß die angreifenden russischen Regimenter schreckliche Verluste erlitten. - An der Dardanellenfront beschoß am 14. Januar ein feindliches Schiff zweimal ohne Erfolg Sed ül Bahr. Unsere Marineflugzuge warfen Bomben auf die feindlichen Schiffe in Mudros. Unter der bei Sed ül Bahr gezählten Beute befinden sich 15 Kanonen verschiedener Kaliber, eine große Menge von Munition, mehrere hundert Munitionswagen, 2000 gewöhnliche Wagen, mehrere Automobile, Fahrräder, Motorräder, eine große Menge von Material, Geniewerkzeuge, Tiere, über 200 kegelförmige Zelte, Ambulanzen, vollständiges Sanitätsmaterial, Medizinkisten, 50000 wollene Decken, eine große Menge von Konserven, Millionen Kilo Gerste und Hafer, kurz Gegenstände im Wert von mindestens 2 Millionen Pfund. Wir entdecken immer noch eine Menge von vergrabenen oder ins Meer geworfenen Gegenständen.

Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
Band 3
Nationaler Verlag, Berlin (1916)
stahlgewitter.com
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45323
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 23. Januar 2016, 16:25

Der Weltkrieg am 23. Januar 1916

Der deutsche Heeresbericht:
Eine feindliche Stellung bei Neuville genommen

Großes Hauptquartier, 23. Januar.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Bei Neuville (nördlich von Arras) bemächtigten sich unsere Truppen nach einer erfolgreichen Minensprengung der vordersten feindlichen Stellung in einer Breite von 250 Metern; wir machten 71 Franzosen zu Gefangenen.
In den Argonnen besetzten wir nach kurzem Handgranatenkampf ein feindliches Grabenstück.
Militärische Anlagen östlich von Belfort wurden mit Bomben belegt.
Die Lage auf dem östlichen und Balkankriegsschauplatz ist unverändert.

Oberste Heeresleitung. 1)

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Die Adriahäfen Antivari und Dulcigno besetzt

Wien, 23. Januar.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Auf der Höhe Dolzok, nördlich von Bojan, am Pruth, sprengten wir vorgestern abend einen russischen Graben durch Minen in die Luft. Von der 300 Mann starken Besatzung konnten nur einige Leute lebend geborgen werden. In der Nacht von gestern auf heute vertrieben unsere Truppen den Feind in demselben Raume ans einer seiner Verschanzungen. Nordwestlich von Uscieczko ist eine von uns eingerichtete Brückenschanze seit längerer Zeit das Kampfziel zahlreicher russischer Angriffe. Fast jeden Tag kommt es zu Nahkämpfen. Die braven Verteidiger halten allen Anstürmen stand. Südlich von Dubno griff der Feind heute früh nach starker Artillerievorbereitung unsere Stellungen an. Er wurde mit schweren Verlusten zurückgeschlagen.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Am Tolmeiner Brückenkopf, im westlichen Abschnitte des Karnischen Kammes und an einzelnen Teilen der Tiroler Front fanden Geschützkämpfe statt. - Im Raume von Flitsch wurde ein Angriff einer schwächeren feindlichen Abteilung am Rombonhang abgewiesen. Einer unserer Flieger warf auf Magazine der Italiener in Borgo Bomben ab.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Die Waffenstreckung der Montenegriner nimmt ihren Fortgang. -An zahlreichen Punkten des Landes wurden die Waffen niedergelegt.
An der Nordostfront von Montenegro ergaben sich in den letzten Tagen über 1500 Serben.
Die Adriahäfen Antivari und Dulcigno wurden von unseren Truppen besetzt.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 23. Januar.
An der Kaukasusfront im Zentrum Artilleriefeuer ohne Bedeutung. Am rechten Flügel Reitereigefechte.

König Nikita auf der Flucht

Brindisi, 23. Januar. (Agenzia Stefani.)
Der König von Montenegro mit Gefolge und dem Prinzen Peter ist hier angekommen. Sie werden die Reise nach Lyon fortsetzen. Prinz Mirko und drei Mitglieder der Regierung blieben in Montenegro auf ausdrücklichen Wunsch des Heeres, das den Kampf fortsetzt. 1)

Nikitas Friedensgesuch eine Hinterlist

Rom, 23. Januar. (Agenzia Stefani.)
Das montenegrinische Generalkonsulat veröffentlicht folgende Depesche, die ihm aus Brindisi von dem montenegrinischen Ministerpräsidenten Muschkovic zugegangen ist: Da die letzte Phase des Krieges in Montenegro weiter besprochen wird, dürfte es nützlich sein, dem Publikum folgendes mitzuteilen: Der Meinungsaustausch mit den österreichischen Militärbehörden war aus zwei Gründen nötig geworden: Erstens durch den Fall der Lowtschen-Stellungen, den wir zu vermeiden gehofft hatten, und zweitens durch den Einzug des Feindes in Cetinje. Die Schritte wegen eines Waffenstillstandes zielten einzig und allein dahin, Zeit zu gewinnen, um den Rückzug und die Fortschaffung der Armee auf Podgorica und Skutari zu sichern und zu vermeiden, daß die übrigen montenegrinischen Truppen, die sich an den anderen Fronten viel weiter von Podgorica entfernt befanden, abgeschnitten wurden, sowie um Zeit zu haben, die serbischen Truppen aus Podgorica und Skutari nach Alessio und Durazzo zu schaffen. Es ist sicher, daß auf diese Weise die österreichischen Truppen in ihrem Vormarsch um mindestens eine Woche aufgehalten wurden. Die Blätter ziehen im allgemeinen mit Absicht irrtümliche Schlüsse, aber die maßgebenden montenegrinischen Faktoren werden das Publikum bald über die Ereignisse, die sich in Montenegro abgespielt haben, aufklären können, Ereignisse, über die das Publikum unglücklicherweise sehr schlecht unterrichtet wurde. Die montenegrinische Armee unter dem Befehl des ehemaligen Ministerpräsidenten Generals Vukotic setzt den Kampf gegen den Feind fort, in der Absicht, sich mit der serbischen Armee zu vereinigen. 1)

Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
Band 3
Nationaler Verlag, Berlin (1916)
2005 stahlgewitter.com
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45323
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon augenzeuge » 23. Januar 2016, 16:50

Wie, und noch keinen Bericht zum in der Nordssee entdeckten U Boot? [shocked]

http://www.derwesten.de/panorama/tauche ... 88074.html

Bild
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84413
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 23. Januar 2016, 17:05

Die Welt schreibt dazu:
So starben die Männer von "Seiner Majestät U-31"

Nach 101 Jahren ist das Schicksal eines 1915 vermissten U-Bootes aufgeklärt: Das Tauchschiff lief 90 Kilometer vor Ostengland auf eine Mine. Das Wrack bleibt als Seemannsgrab unangetastet.

Ursprünglich hatten die Finder geglaubt, das im Juni 1940 vermisste niederländische U-Boot "HNLMS O13" geortet zu haben. Genauere Untersuchungen am Wrack ergaben jetzt jedoch, dass es sich in Wirklichkeit um das deutsche Boot "U-31" handelt. Aufgrund einer Metalltafel aus der Brücke des Bootes, die mit "SM Unterseeboot U-31" beschriftet ist, konnte das eindeutig festgestellt werden. Niederländische Marinetaucher bargen sie aus dem Wrack.

"SM U-31" gehört zu den Booten, die die Kaiserliche Marine in den Jahren unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg in Auftrag gegeben hatte. Erst 1906 war das erste tauchfähige Kriegsschiff in Deutschland in Dienst gestellt worden. Doch der Admiralstab unter Alfred von Tirpitz hatte kein wirkliches Interesse an dieser neuen Waffe. So wurden zwar ab 1909 mehrere Serien von Booten bei verschiedenen Werften in Auftrag gegeben; entsprechend der ersten Erfahrungen bei Ausbildung und Übungsfahrten wurde die Technik fortlaufend verbessert. Dennoch standen im August 1914 erst 28 Boote zur Verfügung, die zum Teil bereits veraltet waren.

Ab "SM U-19" hatten neu entwickelte Dieselmotoren die deutlich weniger leistungsstarken Petroleummaschinen ersetzt. Auch die Elektromotoren für die Tauchfahrten wurden von Serie zu Serie verbessert. Da die Ingenieure der jeweils beauftragten Werften, der Kaiserlichen Werft in Danzig oder der Germaniawerft in Kiel die Konstruktionen selbst weiterentwickelten, unterschieden sich die U-Boot-Serien geringfügig.

Mit "SM U-31" begann die letzte Serie von Vorkriegsbauten. Das Boot lief am 7. Januar 1914 in Kiel vom Stapel und wurde nach Ausrüstung und Probefahrten am 18. September 1914 offiziell in Dienst gestellt, also sechs Wochen nach Kriegsbeginn. Das Boot war 64,70 Meter lang und 6,32 Meter breit; es verdrängte 685 über und unter Wasser 878 Tonnen. Die maximal zulässige Tauchtiefe betrug 50 Meter; abtauchen konnte "U-31" in 50 bis 100 Sekunden je nach Manöver. Die beiden Dieselmotoren für Überwasserfahrt leisteten je 925 PS, die beiden Elektromotoren für Tauchfahrten je 600 PS.

Seine Besatzung bestand neben den beiden Seeoffizieren Oberleutnant Siegfried Wachendorff, dem Kommandanten, und Leutnant Friedrich Dohse aus dem Maschineningenieur Paul Middendorf und seinem Stellvertreter, dem Ingenieursanwärter Friedrich Stiehler, sowie aus 27 Mannschafts- und Unteroffiziersdienstgraden. Viele von ihnen stammten aus küstennahen Orten, aber manche auch etwa aus Essen, Mannheim, Berlin oder Geisenheim: Die Kaiserliche Marine war keineswegs beschränkt auf Norddeutsche. Im Gegensatz zu den vorwiegend regional organisierten Landstreitkräften war sie tatsächlich eine nationale Streitmacht.

Wachendorff trainierte mit seiner Besatzung zunächst, bevor sie am 13. Januar 1915 von Wilhelmshaven aus zu einer Feindfahrt in die Gewässer um die Britischen Inseln ausliefen. Hier verlor sich die Spur von "SM U-31". Die beiden Funker (damals offiziell Funktelegraf-Gasten genannt) Karl Meyer und Fritz Zöllner meldeten von dieser Fahrt nichts mehr. Da auch keine zum Verschwinden des Bootes passenden Versenkungsmeldungen der Royal Navy überliefert sind, nahm die Seekriegsleitung an, Wachendorff sei mit seinem Boot in schwerem Wetter havariert und gekentert.

Die Erkenntnisse der Marinetaucher weisen auf ein anderes Schicksal hin: Der Rumpf des Wracks ist heute noch etwa 57 Meter lang; Bug und Heck sind teilweise stark beschädigt. Das deutet auf eine Minenexplosion hin. Tatsächlich war das Seegebiet, in dem das Boot verloren ging, durch britische Minensperren gesichert. Mit entsprechenden Karten konnten Schiffe sie umfahren; ohne Pläne war das Passieren oft lebensgefährlich.

Das Wrack und die sterblichen Überreste der Besatzung werden vor Ort bleiben. Der geplante Windpark wird an anderer Stelle errichtet, damit die Totenruhe nicht gestört wird. Das Schicksal von "SM U-31" ist, nach genau 101 Jahren, aufgeklärt.

http://www.welt.de/geschichte/article15 ... -U-31.html

pentium
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45323
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 28. Januar 2016, 21:21

Deutsche Soldaten fürchteten Kaisers Geburtstag

Gegnerische Artillerie und verlustreiche Sturmangriffe im Anschluss: Der höchste Feiertag des Deutschen Reiches 1916 war eine zweischneidige Angelegenheit – trotz Feiern und Ordensverleihungen.

http://www.welt.de/geschichte/article15 ... tstag.html

pentium
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45323
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: 1. Weltkrieg allgemein

Beitragvon pentium » 16. Februar 2016, 16:43

Schlacht um Verdun 1916

Am 21. Februar, jährt sich der Beginn der Schlacht um Verdun.

Mann gegen Mann in der "Knochenmühle": Das Grauen von Verdun ist unvorstellbar. Historiker Gerd Krumeich erklärt, was gerade diese Schlacht zum Inbegriff des sinnlosen Gemetzels macht - und was sie uns lehrt.

"Die Menschheit ist verrückt geworden. Was für ein Massaker! Dieser Horror, dieses Gemetzel. Ich finde keine Worte, um meine Eindrücke wiederzugeben. So furchtbar kann nicht einmal die Hölle sein."

Das notierte der französische Leutnant Alfred Joubaire am 22. Mai 1916 in seinem Tagebuch. Eine Woche später fiel auch er, mit gerade einmal 20 Jahren. In einem Abschlachten, dessen Ungeheuerlichkeit schon damals alle Vorstellungen überstieg. Joubaire war einer der über 300.000 Soldaten, die in der zehnmonatigen Schlacht um Verdun ihr Leben ließen. Die Schlacht, die kaum Geländegewinne brachte, gilt bis heute als Inbegriff des sinnlosen massenmörderischen Gemetzels.

http://www.spiegel.de/einestages/schlac ... 77397.html

Bei Verdun eröffnet nun eine neu gestaltete Gedenkstätte/Museum:
http://www.tagesspiegel.de/kultur/das-n ... 61146.html

pentium
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45323
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: 1. Weltkrieg allgemein

Beitragvon pentium » 29. Februar 2016, 16:17

Kriegstagebuch für Dienstag den 29. Februar 1916
Westfront


Verdun: Blutiger Kampf rund um Fresnes und den hervorstechenden Frontbogen. Falkenhayn stimmt schließlich doch zu, am westlichen Ufer der Maas auch anzugreifen und gibt dafür vier Divisionen und 84 schwere Geschütze frei.
Verluste vor Verdun im Februar: 30.000 Franzosen, 25.000 Deutsche.

Südfronten

Saloniki: Sir R. Ross, der Entdecker der Malaria, schreibt an den General-Direktor der britischen Armee-Mediziner Keogh und drängt auf regelmäßigen Chinin-Verabreichungen und Anti-Moskito-Maßnahmen sowie warnt: ‘Sie haben noch etwa eine zweimonatige Gnadenfrist, bevor üblicherweise die Malaria in dieses Gebiet kommt … ‘.

Italienische Front: Mussolini wird zum Unteroffizier befördert, wegen seinem fortgesetzten Dienst.

Mittlerer Osten

Mesopotamien, Kut: Bisherige britische Verluste im Kampf 2.927 Mann plus 443 Todesfälle aufgrund von Krankheiten.

Seekrieg

Deutschland: Ein Memorandum von Reichskanzler Bethmann an Kaiser Wilhelm II. drückt die Angst aus, dass der uneingeschränkte U-Boot-Krieg zu einer US-Intervention führen wird. Der U-Boot-Krieg soll im Kriegsgebiet wieder aufgenommen werden, aber nur feindliche Schiffe sollen innerhalb oder außerhalb angegriffen werden.
Nordsee: Ein 20-minütiges Gefecht zwischen dem deutschen getarnten Handelszerstörer Greif (306 Besatzungsmitglieder) und dem britischen bewaffneten Hilfskreuzer Alcantara nordöstlich der Shetland-Inseln, wobei beide Schiffe sinken. Der Handelszerstörer Möwe erreicht wieder ungeschoren Deutschland, da die Funksignal-Auswertung der Royal Navy angenommen hat, daß das Schiff nach Westen läuft.
Im Februar geht die Rekordzahl von 14 britische Schiffe durch Minen verloren (davon 4 im Mittelmeer), eine Zahl welche nur noch im April und Mai 1917 erreicht wird.

Luftkrieg

Verdun: Kommandant Peuty übernimmt das Kommando über die französische Luftwaffe in diesem Abschnitt und befiehlt, offensive Kampf-Patrouillen zu fliegen, um deutsche Flugzeuge zu zerstören.

Politik

Deutschland: Die Regierung teilt den USA mit, daß sie nicht den ‘unbegrenzten’ UI-Boot-Krieg ab Mitternacht verschieben wird, welcher tatsächlich aber nur bis Ende Mai verstärkt wird.

Italien: Die Italiener besetzen alle deutschen Schiffe, welche in ihren Häfen liegen.

Heimatfronten

Frankreich: Ein Seetransport-Ausschuss wird gebildet.
Großbritannien: Die National Volunteer Force wird für die Heimatverteidigung aufgestellt.
Eine Verbotsliste für Geschäfte mit Firmen aus feindlichen Staaten in neutralen Ländern wird veröffentlicht.
Feldmarschall French nimmt seinen Sitz im Oberhaus als Viscount Ypern ein.

quelle:
1.weltkrieg net

...
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45323
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: 1. Weltkrieg allgemein

Beitragvon Rei » 6. März 2016, 20:24

Frankfurter Zeitung 06.03.1916
Eine folgenschwere Begegnung auf See
Deutscher Dampfer enttarnt englischen Kreuzer durch einen Bluff. Mit welchen Machenschaften es auf hoher See zugeht, schildert die Frankfurter Zeitung am 6. März 1916.
http://www.faz.net/aktuell/politik/der- ... 35146.html
Rei

Beitrag hierher verschoben.
pentium
Benutzeravatar
Rei
 
Beiträge: 2008
Bilder: 3
Registriert: 22. Februar 2015, 17:56
Wohnort: DD

Re: 1. Weltkrieg allgemein

Beitragvon pentium » 28. März 2016, 15:28

Der Weltkrieg am 28. März 1916

Der deutsche Heeresbericht:
Neuer russischer Ansturm bei Postawy abgeschlagen

Großes Hauptquartier, 28. März.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Südlich von St. Eloi entspannen sich lebhafte Nahkämpfe an den von den Engländern gesprengten Trichtern und auf den Anschlußlinien.
Über die Lage im Kampfgebiet beiderseits der Maas ist nichts Neues zu berichten.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Von neuem trieben die Russen frische Massen gegen die deutschen Linien bei Postawy vor. In tapferer Ausdauer trotzen dort Truppen des Saarbrücker Korps allen Anstürmen des Feindes. Vor den an ihrer Seite kämpfenden Brandenburgern, Hannoveranern und Hallensern zerschellte ein in vielen Wellen vorgetragener Angriff zweier russischer Divisionen unter schwerster Einbuße des Gegners. Das gleiche Schicksal hatten die auch nachts noch wiederholten Versuche des Angreifers, den bei Mokrzyce verlorenen Boden wiederzugewinnen.
Balkankriegsschauplatz:
In Verfolg der feindlichen Luftangriffe auf unsere Stellungen am Doiransee stieß gestern ein deutsches Luftgeschwader in die Gegend von Saloniki vor und belegte den neuen Hafen, den Petroleumhafen, sowie die Ententelager nördlich der Stadt ausgiebig mit Bomben.

Oberste Heeresleitung. 1)

Der Heldenkampf des deutschen Hilfskreuzers "Greif"

Amsterdam, 28. März.
Einem hiesigen Blatt zufolge erfahren die "Times" aus sehr guter Quelle Einzelheiten über den Untergang des "Greif". Es war ein großer, hoch aus dem Wasser ragender Dampfer, der die norwegische Flagge führte. Alles machte den Eindruck, daß man es mit einem neutralen Schiffe zu tun habe, wie man sie jetzt häufig zwischen den Shetland- und Farörinseln trifft. Die "Alcantara" hielt das Schiff an, fragte es nach seinem Bestimmungshafen und erhielt die erwartete Antwort. Hierauf wurde ein Boot niedergelassen und ein Offizier zur Untersuchung des Dampfers ausgesandt. Während sich das Boot dem Dampfer näherte, offenbarte sich plötzlich der wirkliche Charakter des Fremdlings. Die Maskierung wurde abgenommen und die Kanonen eröffneten das Feuer. Obwohl die "Alcantara" auf diese Weise überrumpelt worden war, beantwortete sie das Feuer sofort. Nachdem die Deutschen ein Torpedo abgefeuert hatten, wurde die "Alcantara" von einer Granate getroffen und ihres Steuers beraubt. Da tauchten ein anderer Hilfskreuzer und die "Andes" auf und benahmen dem "Greif" jede Möglichkeit, zu entkommen. Die Granaten fegten über das Deck des deutschen Schiffes, so daß die Bemannung die Kanonen im Stich lassen mußte. Der "Greif" feuerte seine Torpedos auf die "Andes" ab und als der dritte Hilfskreuzer erschien, war es mit dem deutschen Schiffe bereits zu Ende. 1)

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Vergebliche italienische Angriffe am Isonzo

Wien, 28. März.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz:
Nördlich von Bojan haben die Russen nach einigen Sprengungen in unseren Hindernissen wiederholt versucht, in die Stellung einzudringen. Alle Angriffe wurden unter erheblichen feindlichen Verlusten abgewiesen. Nordöstlich der Strypamündung scheiterte ein nächtlicher Vorrückungsversuch russischer Abteilungen schon an der guten Wirkung unserer Vorfeldminen.
An der bessarabischen Front und bei Olyta feuerte die feindliche Artillerie lebhaft.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Die Kämpfe am Görzer Brückenkopf dauern fort. Auch im Abschnitte der Hochfläche von Doberdo begann ein lebhaftes Feuer der beiden Artillerien. Von italienischer Seite folgten Angriffsversuche am Nordhang des Monte San Michele und bei San Martino, die leicht abgewiesen wurden. Östlich Selz ist das Gefecht noch im Gange.
Auch im Plöcken-Abschnitt scheiterten alle feindlichen Angriffe. Vor der Kampffront des braven kärntnerischen Feldjägerbataillons Nr. 8 liegen über 500 tote Italiener.
An der Tiroler Front waren die Geschützkämpfe nur in den Judikarien lebhafter als gewöhnlich.
Da in Venetien ein erhöhter Eisenbahnverkehr gegen die Isonzofront festgestellt wurde, belegten unsere Flieger einige Objekte der dortigen Bahn mit Bomben.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)

Die Grundsätze des U-Boot-Krieges

(Eine deutsche Erklärung an Holland)

Haag, 28. März.
Wie die holländischen Zeitungen melden, hat die deutsche Regierung durch ihren Gesandten im Haag dem Minister des Äußeren erklären lassen, daß die Grundsätze, welche die kaiserliche Regierung für die Führung des Unterseebootkrieges aufgestellt hat und die seinerzeit den neutralen Regierungen mitgeteilt worden sind, keine Änderung erfahren haben. Namentlich haben die deutschen Seestreitkräfte nach wie vor den strengsten Befehl, sich jedes Angriffs auf neutrale Schiffe zu enthalten, sofern diese nicht Widerstand leisten oder versuchen, sich durch die Flucht der Untersuchung zu entziehen. 1)

Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
Band 4
Nationaler Verlag, Berlin (1916)

© 2005 stahlgewitter.com

...
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45323
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: 1. Weltkrieg allgemein

Beitragvon pentium » 23. April 2016, 14:49

Der Weltkrieg am 23. April 1916

Der deutsche Heeresbericht:

Großes Hauptquartier, 23. April.

Westlicher Kriegsschauplatz:
Unsere neugewonnenen Gräben an der Straße Langemarck-Ypern mußten infolge hohen Grundwassers, das einen Ausbau unmöglich machte, geräumt werden.
Gegen Morgen wurde südlich St. Eloi ein englischer Handgranatenangriff abgeschlagen.
Englische Patrouillen, die nach stärkerem Vorbereitungsfeuer nachts gegen unsere Linien beiderseits der Straße Bapaume-Albert vorgingen, wurden zurückgewiesen.
Bei Tracy-le-Val mißlang ein feindlicher Gasangriff; die Gaswolke schlug in die französische Stellung zurück.
Links der Maas wurden südöstlich von Haucourt und westlich der Höhe "Toter Mann" feindliche Gräben genommen. Rechts des Flusses, in der Woëvre-Ebene und auf den Höhen bei Combres blieb die Gefechtstätigkeit auf andauernd sehr lebhafte Artilleriekämpfe beschränkt.

Östlicher Kriegsschauplatz:
Südöstlich des Naroczsees endete ein russischer Angriff in etwa Bataillonsstärke verlustreich an unserem Hindernis. Sonst außer stellenweise auffrischendem Artilleriefeuer und einigen Patrouillenkämpfen keine besonderen Ereignisse.

Balkankriegsschauplatz:
Nichts Neues.

Oberste Heeresleitung. 1)

Angriff deutscher Flugzeuge auf Oesel

Berlin, 23. April.
Ein Geschwader von zehn deutschen Flugzeugen hat am 22. April die russische Flugstation Papenholm auf der Insel Oesel angegriffen und mit 45 Bomben belegt, wobei sehr gute Wirkung beobachtet wurde. Ein russisches Flugzeug wurde zur Landung gezwungen. Alle deutschen Flugzeuge sind trotz heftigster Beschießung unversehrt zurückgekehrt.

Der Chef des Admiralstabs der Marine. 1)

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 23. April.
Amtlich wird verlautbart:

Russischer und südöstlicher Kriegsschauplatz:
Nichts Neues.

Italienischer Kriegsschauplatz:
Gegen den Südwestrand der Hochfläche von Doberdo hat ein feindlicher Angriff eingesetzt; sonst beschränkte sich die Gefechtstätigkeit an der küstenländischen und Kärntner Front auf örtliche Artilleriekämpfe.
Am Col di Lana haben unsere Truppen den Stützpunkt auf dem Grat nordwestlich des Gipfels wieder besetzt und gegen einen feindlichen Angriff behauptet. Der Gipfel selbst steht unter kräftigem Feuer unserer Artillerie. Auch im Sugana-Abschnitt und bei Riva fanden lebhafte Geschützkämpfe statt.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 23. April.
Das Hauptquartier teilt mit:
In der Nacht vom 20. zum 21. April wurden feindliche Angriffe gegen unsere Stellung von Beitissa leicht zurückgeschlagen. Vom 21. April bis zum Mittag des 22. April beschoß der Feind zeitweilig unsere Stellungen von Felahie auf dem linken Ufer des Tigris. Gegen Mittag verstärkte er die Beschießung und griff unmittelbar darauf mit Truppen, die auf eine halbe Division geschätzt werden, diese Front an. Unsere Reserven richteten jedoch unverzüglich einen heftigen Gegenangriff gegen die angreifenden feindlichen Kolonnen. Nach zweistündigem Bajonettkampf ließ der Feind etwa 2000 Tote auf dem Schlachtfelde zurück und wurde zur Flucht in seine alten Stellungen gezwungen. Die Verluste des Feindes während der Schlacht vom 22. April betrugen mehr als 3000 Mann. Unsere Verluste waren unbedeutend. Bei Kut el Amara ist die Lage unverändert.
An der Kaukasusfront nichts von Bedeutung auf dem rechten Flügel. Im Zentrum überrumpelten wir eine feindliche Abteilung, die auf 100 Mann geschätzt wurde. 1 Offizier und 10 Mann von ihr fielen, die übrigen entflohen. In diesem Abschnitt wurde ferner ein von zwei feindlichen Bataillonen ausgeführter Angriff im Gegenangriff zurückgeschlagen, wobei etwa die Hälfte der feindlichen Truppen vernichtet wurde. Auf dem linken Flügel wurden im Küstenabschnitt vereinzelte Angriffe des Feindes mit Erfolg zum Stehen gebracht.
Bei Sed ül Bahr eröffneten zwei feindliche Schiffe ein unwirksames Feuer. Einige Flugzeuge erschienen in großer Höhe und warfen Bomben ab, die ins Wasser fielen. An der Küste von Smyrna feuerten zwei feindliche Monitoren in Zwischenräumen und zogen sich dann zurück.

) TEXTQUELLEN:
Amtliche Kriegs-Depeschen
Nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
4. Band
Nationaler Verlag, Berlin SW 68
(1916)
stahlgewitter.com
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45323
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: 1. Weltkrieg allgemein

Beitragvon pentium » 2. Mai 2016, 14:24

Der Weltkrieg am 2. Mai 1916

Der deutsche Heeresbericht:

Großes Hauptquartier, 2. Mai.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Südlich von Loos drang in der Nacht zum 1. Mai eine stärkere deutsche Offizierspatrouille überraschend in den englischen Graben ein, die Besatzung fiel, soweit sie sich nicht durch die Flucht retten konnten.
Im Maasgebiet haben sich die Artilleriekämpfe verschärft. Während die Infanterietätigkeit links des Flusses auf Handgranatengefechte vorgeschobener Posten nordöstlich von Avocourt beschränkt blieb, wurde südlich der Feste Douaumont und im Caillettewalde abends ein französischer Angriff von unseren Truppen in mehrstündigem Nahkampf abgeschlagen. Unsere Stellungen sind restlos gehalten.
Wie nachträglich gemeldet wurde, ist am 30. April je ein französisches Flugzeug über der Feste Chaume westlich und über dem Walde von Thierville südwestlich der Stadt Verdun im Luftkampf zum Absturz gebracht worden. Gestern schoß Oberleutnant Bölcke über dem Pfefferrücken sein 15., Oberleutnant Frhr. v. Althaus nördlich der Feste St. Michel sein fünftes feindliches Flugzeug ab.
Östlicher und Balkankriegsschauplatz:
Es hat sich nichts Wesentliches ereignet.

Oberste Heeresleitung. 1)

Berlin, 2. Mai.
Am 1. Mai wurden die militärischen Anlagen am Moonsund und von Pernan von einem Marineluftschiff mit gutem Erfolg angegriffen. Das Luftschiff ist unbeschädigt gelandet.
Gleichzeitig belegte ein Geschwader unserer Seeflugzeuge die militärischen Anlagen und die Flugstation von Papenholm auf Ösel mit Bomben und kehrte unversehrt zurück. Gute Wirkung wurde beobachtet.
Ein feindliches Flugzeuggeschwader wurde an demselben Tage gegen unsere Marineanlagen in Windau angesetzt, mußte aber, durch Abwehr gezwungen, unverrichteter Sache zurückkehren.

Der Chef des Admiralstabes der Marine. 1)

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Wien, 2. Mai.
Amtlich wird verlautbart:
Russischer und südöstlicher Kriegsschauplatz:
Nichts Neues.
Italienischer Kriegsschauplatz:
Bei den Kämpfen im Adamellogebiet wurden 87 Alpini gefangengenommen. In den Dolomiten griffen die Italiener heute früh unsere Stellungen auf der Croda del Ancona und am Rufreddo an. Beide Angriffe wurden abgeschlagen.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)

quelle:
1) TEXTQUELLEN:
Amtliche Kriegs-Depeschen
Nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
4. Band
Nationaler Verlag, Berlin SW 68
(1916)
stahlgewitter.com

pentium
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45323
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: 1. Weltkrieg allgemein

Beitragvon pentium » 4. Juni 2016, 14:34

4. Juni 1916

Es beginnt die bis September andau­ernde russische Brussilow-Offensive gegen die Ostfront der Mittelmächte, in deren Ver­lauf insgesamt mehr als 1,5 Millionen Sol­daten das Leben verlieren, ver­letzt oder vermisst werden.

pentium
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45323
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: 1. Weltkrieg allgemein

Beitragvon pentium » 13. Juni 2016, 15:40

Die Schlacht an der Somme

Das Somme-Gebiet als Kampfschauplatz des Ersten Weltkrieges.Im Jahre 1916 beschlossen die Franzosen und Briten, eine Offensive an der Somme zu starten.

Den Franzosen ging es hierbei in erster Line darum, den militärischen Druck auf Verdun zu verringern während für die Briten ein Durchbruch durch die deutsche Front im Vordergrund stand.

Am 01. Juli 1916 begannen ihre Armeen, zusammen mit einigen Truppen aus den Kolonien, die größte Schlacht des Ersten Weltkrieges in Bezug auf die Anzahl der involvierten Nationen und der enormen Anzahl an Opfern: Insgesamt wurden 1 000 000 Soldaten verwundet, getötet oder sind bis heute vermisst. Die Somme wurde zu einem Gebiet, in dem Menschen aus mehr als 20 Nationen aufeinandertrafen. Individuelle Schicksale, symbolträchtige Objekte und kartografisches Material machen es den Besuchern möglich, nachzuvollziehen, wie das Leben der Soldaten durch die Schlacht an der Somme erschüttert wurde. Die Internationalität des Konfliktes hatte auch nach dem Kriegsende 1918 weiter Bestand, brachten doch die zahlreichen Soldaten die Erinnerungen an die schrecklichen Ereignisse mit in ihre Heimat und entwickelten eine Gedenkkultur, die noch heute durch den Schlachtfeldtourismus Ausdruck findet.

Das Besondere an der Schlacht an der Somme ist, dass sie nicht wie Verdun bloß für ein weiteres Duell zwischen Frankreich und Deutschland steht, sondern ein
Symbol des Weltkrieges ist. Drei Millionen Soldaten standen sich an einer vierzig Kilometer langen Front gegenüber. Pläne der Alliierten für eine massive Attacke an der Somme waren durch die deutsche Offensive in Verdun vereitelt worden, da dort große Teile der französischen Truppen durch die Kämpfe gebunden waren. Nichtsdestotrotz schürten die Briten die Hoffnung auf einen Druchbruch: Diese Schlacht sollte der erste großangelegte Einsatz der so genannten „Kitchener’s Volunteer Army" (Kitcheners Freiwilligen-Armee) sein.

Nach einer Woche Dauerbeschuss wagten sich die Alliierten am 01. Juli 1916 aus ihren Schützengräben und versuchten, die deutschen Linien zu erobern. Dieser Versuch fand auf einem Landstrich statt, der durch den Einsatz von 1 500 000 Granaten vollkommen zerstört war. Auch die einwöchige Bombardierung hatte, entgegen aller Erwartungen, nicht zur Zerstörung der deutschen Stellungen geführt. Da die Alliierten nicht mehr mit dem Widerstand der Deutschen rechneten, verließen sie ihre Deckung und waren damit auf den gut einsehbaren Feldern der Picardie den Maschinengewehren ihrer Gegner schutzlos ausgeliefert. Dieser war der blutigste Tag in der Geschichte der britischen Armee: 20 000 Soldaten starben, 40 000 Weitere wurden verwundet oder sind seit diesem Tag vermisst. Der militärische Erfolg der Franzosen südlich der Somme konnte daher nicht genutzt werden. Trotz kleinerer Zwischenerfolge der Alliierten durch die Nutzung neuer Waffen wie der ersten Panzer, musste der Kampf im November eingestellt werden, weil die Kanonen im Schlamm einsanken und auch für Soldaten und Pferde ein Vorankommen in der zerstörten Landschaft unmöglich wurde. Für einen Geländegewinn der Alliierten von weniger als 15 Kilometern waren 420 000 Briten, 420 000 Deutsche und 190 000 Franzosen getötet worden. Damit war die Schlacht an der Somme die tödlichste Schlacht des gesamten Krieges. Aus diesem Grund wird die Erinnerung an die Schlacht an der Somme in Großbritannien so lebendig gehalten, wie die an die Verdunschlacht in Frankreich.

http://de.historial.org/Schlachtfelder- ... -der-Somme

mfg
pentium
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45323
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: 1. Weltkrieg allgemein

Beitragvon pentium » 15. Juni 2016, 20:34

Am 18. Juni 1916 kam Max Immelmann zu Tode.

Oberleutnant Max Immelmann
* 21. September 1890 in Dresden; † 18. Juni 1916 abgestürzt über Annay, Pas-de-Calais, Frankreich

1905 trat er als Kadett in die Armee ein. Bei einer Reise nach Berlin konnte er sich für das noch junge Flugwesen begeistern. Um an der technischen Hochschule in Dresden zu studieren, verließ er 1912 die Armee. Als der erste Weltkrieg ausbrach, wurde er zu einem Eisenbahner-Regiment einberufen. Nachdem er 1915 seine Pilotenprüfung ablegt hatte, versetzte man ihn in die Feldfliegerabteilung 10 bei Vrizy (Ardennes), wo er als Beobachter diente. Wenig später wechselte er in die Feldfliegerabteilung 62, die bald mit den neuen Fokker-Eindeckerjagdflugzeugen ausgestattet wurde.
...
Am 1. August 1915 überflogen nahe Douai neun britische Be2 "Quirks" den Platz von Immelmanns Feldfliegerabteilung. Als sie Bomben warfen, rief Immelmann nach einem Wagen, der ihn zu seinem Flugzeug bringen sollte. Obwohl Immelmann erst seit drei Tagen mit der neuen Maschine vertraut war, schien er sie perfekt zu beherrschen. Als er in den Luftkampf eintrat, hatte die britische Staffel sich in mehrere Gruppen zersplittert. Immelmann entschloss sich die zwei Flugzeuge anzugreifen. Als er auf sie zuflog, entdeckte er ein einzelnes britisches Flugzeug unter ihm, das gerade Vitry bombardierte. Er stürzte sich auf das Flugzeug und nahm es unter Beschuss, wobei sein Maschinengewehr mehrmals aussetzte. Schließlich gelang es ihm, eine Quirk abzuschießen. Sie stürzte über deutschem Gebiet ab. Danach landete Immelmann bei der Absturzstelle und nahm die zwei britischen Piloten gefangen. Für diese Leistung bekam er das Eiserne Kreuz erster Klasse.
...
Max Immelmann war ein ausgezeichneter Taktiker und ein exzellenter Flieger. Er war der Erste, der Angriffe aus der Sonne heraus flog, damit die Gegner ihn erst sehr spät erkennen konnten. Als erster Jagdflieger nutzte er die Möglichkeiten, im dreidimensionalen Raum zu manövrieren und potenzielle und kinetische Energie, also Höhe und Geschwindigkeit, gegeneinander auszutauschen. Damit hatte er nicht einfach ein neues Manöver entdeckt, sondern ein grundlegendes Prinzip der Luftkampftaktik.
Das heute als Immelmann bezeichnete Kunstflugmanöver (halbe Schleife mit anschließender Rolle) ermöglichte erstmals eine schnelle Umkehr der Flugrichtung im Luftkampf.

Am 18. Juni 1916 patrouillierte Immelmann mit drei weiteren Piloten über der Front bei Annay. Von diesem Flug kehrte er nicht mehr lebend zurück. Die Ursache seines Absturzes ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Der Tod von Max Immelmann löste Bestürzung und Trauer in Deutschland aus. Max Immelmann wurden insgesamt 15 Luftsiege zuerkannt. Bis heute ehrt das Aufklärungsgeschwader 51 "Immelmann" in Kropp/Jagel sein Andenken.

http://www.geschichte.luftwaffe.de/port ... FAFRsMaM!/

mfg
pentium
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45323
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: 1. Weltkrieg allgemein

Beitragvon pentium » 1. August 2016, 20:15

Ergebnis der Somme-Offensive im Juli

350000 Mann feindliche Verluste

Großes Hauptquartier, 1. August.

Westlicher Kriegsschauplatz:
Nördlich der Somme haben räumlich begrenzte, aber erbitterte Kämpfe als Nachwehen der großen Angriffe vom 30. Juli stattgefunden. Westlich des Foureauxwaldes auf schmaler Front eingedrungene Engländer sind hinausgeworfen. Ein in acht Wellen vorgetragener feindlicher Angriff in der Gegend von Maurepas ist glatt abgewiesen. Hart nördlich der Somme am Abend vorbrechende Franzosen sind nach erbittertem Kampf an dem Gehöfte Monacu restlos zurückgeschlagen. Südlich der Somme lebhafte beiderseitige Artillerietätigkeit, ebenso auch rechts der Maas, besonders im Abschnitt von Thiaumont-Fleury und östlich davon; hier wurden gestern früh Vorstöße feindlicher Handgranatentrupps abgewiesen. Durch umfangreiche Sprengung zerstörten wir die französische Stellung nördlich von Flirey in einer Ausdehnung von etwa 200 Meter; unsere nachstoßenden Patrouillen machten einige Gefangene.
Unternehmungen feindlicher Erkundungsabteilungen sind westlich von La Bassée, nördlich von Hulluch, südlich von Loos und südöstlich von Reims gescheitert.
Durch Bombenabwurf auf Wervicq, Belgisch Comines und andere Orte hinter unserer Front ist unbedeutender militärischer Schaden angerichtet; es sind zahlreiche Opfer unter der Bevölkerung verursacht.
Je ein feindliches Flugzeug ist gestern und am 30. Juli durch Abwehrfeuer innerhalb unserer Linien im Sommegebiet, ein weiteres gestern im Luftkampf bei Lihons abgeschossen.

Östlicher Kriegsschauplatz:
Eine einzelne gegen Wulka (am Oginskykanal) vorgehende russische Kompagnie wurde durch Vorstoß deutscher Abteilungen vernichtet. Westlich von Logischin sind in den gestern berichteten Kämpfen über 70 Gefangene eingebracht. Verschärfter Artilleriekampf beiderseits des Nobelsees; der Angriff eines feindlichen Bataillons wurde östlich des Sees blutig abgewiesen.
Gegen die Stochod-Front erschöpften sich die Russen weiter in ergebnislosen Angriffen; dreimal wurden sie bei und nördlich von Smolary durch Feuer zur Umkehr gezwungen, bei Porsk (nordöstlich der Bahn Kowel-Rowuo) wurden sie im Gegenstoß geworfen, zwischen Witonicz und Kisielin stürmten sie bis zu sechs Malen vergeblich an. Um den Besitz einzelner Gräben bei Witonicz wird hartnäckig gekämpft. Es wurden 5 Offiziere, über 200 Mann gefangengenommen.
Südlich der Turya Patrouillenhandgranatenkämpfe. - Die Truppen des Generals v. Linsingen haben im Juli 70 Offiziere, 10998 Mann gefangengenommen und 53 Maschinengewehre erbeutet.
Bei der Armee des Generals Grafen v. Bothmer brach ein feindlicher Vorstoß südwestlich von Burkanow im Sperrfeuer zusammen. Am Koropiecabschnitt westlich von Buczacz rege Gefechtstätigkeit. Größere feindliche Angriffe sind hier gestern nicht erfolgt. In den letzten Kämpfen sind 271 Russen gefangengenommen worden.

Balkankriegsschauplatz:
Keine wesentlichen Ereignisse.

Nachdem seit Beginn der englisch -französischen Offensive im Sommegebiet - in England "the great sweep" auf deutsch "das große Auskehren" genannt - nunmehr ein Monat verflossen ist, währenddessen nach den früheren Ankündigungen unserer Gegner die Entscheidung unter allen Umständen erkämpft werden sollte, lohnt es sich, kurz zu prüfen, was von ihnen tatsächlich erreicht worden ist. Zwar haben sie auf einer Strecke von etwa 28 Kilometer eine Einbuchtung der deutschen Front von durchschnittlich 4 Kilometer Tiefe erreicht. Aber sie werden nach ihren Erfahrungen vom 20., 22., 24. und 30. Juli selbst nicht behaupten wollen. daß die deutsche Linie deshalb an irgendeiner Stelle auch nur erschüttert sei. Dieser "Erfolg" hat die Engländer nach sehr vorsichtiger Schätzung mindestens 230000 Mann gekostet. Für die Schätzung der französischen Verluste stehen uns in diesem Falle keine sicheren Grundlagen zu Gebote; sie werden aber, da die Franzosen die Hauptarbeit zu leisten hatten, trotz deren größerer Gewandtheit im Kampf auch stark sein. Der Gesamtverlust unserer Gegner wird sich also auf etwa 350 000 Mann belaufen, während der unserige, so beklagenswert er bleibt, zahlenmäßig hiermit überhaupt nicht zu vergleichen ist. Dabei haben wir infolge des langsamen Fortschreitens der Offensive vollkommen Zeit gehabt, hinter unserer jetzigen vordersten Linie die Stellungen wieder anzulegen, die uns vor ihr verloren gegangen sind. Um diese Angaben in das rechte Licht zu rücken, wird noch angeführt, daß der erste Monat der Kämpfe im Maasgebiet bei Verdun uns einen mehr als doppelt so großen Geländegewinn mit einem Verlust von etwa 60 000 Mann gebracht hatte, während die Franzosen dort in der gleichen Zeit mindestens 100000 Mann einbüßten.

Oberste Heeresleitung. 1)

quelle:
1) TEXTQUELLEN:
Amtliche Kriegs-Depeschen
Nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
4. Band
Nationaler Verlag, Berlin SW 68
(1916)
stahlgewitter.com

pentium
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45323
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: 1. Weltkrieg allgemein

Beitragvon pentium » 1. September 2016, 15:21

Der Weltkrieg am 1. September 1916

Der deutsche Heeresbericht:
Erbitterte Nahkämpfe südlich der Somme

Großes Hauptquartier, 1. September.
Westlicher Kriegsschauplatz:


Die englische Tätigkeit nördlich der Somme blieb, abgesehen von einzelnen Handgranatenangriffen, auf starke Artillerieentfaltung beschränkt. Französische Angriffsabsichten zwischen Maurepas und Clery wurden durch Feuer unterbunden. Ein unserseits unternommener Gegenstoß brachte uns wieder in Besitz früher verlorenen Geländes bei Longueval und am Delville-Walde.
Südlich der Somme setzten abends die nach der Vorbereitung der letzten Tage erwarteten französischen Angriffe ein. Der Gegner legte den Hauptdruck auf die Front Barleux-Soyecourt. Es kam zu erbittertem Nahkampf im Abschnitt Estrées-Soyecourt. Entschlossene Gegenangriffe sächsischer Regimenter bereiteten den anfänglichen Fortschritten des Feindes ein schnelles Ende und warfen ihn in seine Ausgangsstellungen zurück. Im übrigen wurden die bereitgestellten feindlichen Sturmtruppen in ihren Gräben niedergehalten.
Auf den Anschlußfronten entwickelten unsere Gegner an mehreren Stellen rege Feuer- und Patrouillentätigkeit.
Im Sommegebiet wurden sechs, an der Maas ein feindliches Flugzeug im Luftkampf abgeschossen, ein weiteres stürzte in unserem Abwehrfeuer östlich von Ypern ab.

Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
Vom Meer bis in die Gegend westlich von Luck ist die Lage im allgemeinen unverändert.
Südwestlich von Luck gelang es den Russen Boden zu gewinnen. Den Gegenangriffen deutscher Truppen mußten sie unter schwerer Einbuße wieder weichen; 2 Offiziere, 407 Mann blieben gefangen in unserer Hand. Neue Angriffe erfolgten heute früh und wurden abgewiesen.
Zwischen den von Brody und Tarnopol heranführenden Bahnen lebte das russische Artilleriefeuer merklich auf. An der südlichen Bahn schritt der Gegner zum Angriff. Bei Zborow hat er auf schmaler Front Vorteile errungen, sonst ist er - zum Teil durch Gegenstoß deutscher Truppen - zurückgeworfen.

Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl:
Heftige Kämpfe haben sich auf der 24 km breiten Front zwischen der Zlota Lipa bei Nosow und dem Dnjestr abgespielt. Im nördlichen Teil dieses Abschnittes brachen russische Angriffe vor unserer Front zusammen. Weiter südwestlich mußte dem feindlichen Drucke etwas nachgegeben werden.
Südlich des Dnjestr haben tapfere hessische Regimenter im Abschnitt von Stanislau den russischen Ansturm gebrochen.
In den Karpathen blieben Teilangriffe des Feindes gegen den Stepanski und südöstlich davon ergebnislos. Südwestlich von Schipoth haben ostpreußische Truppen ihre Stellungen gegenüber den Anstrengungen überlegener Kräfte restlos behauptet.

Balkan-Kriegsschauplatz:
An der Ceganska- Planina und an der Moglenafront brachen serbische Angriffe zusammen.

Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff.1)

http://www.stahlgewitter.com/16_09_01.htm

pentium
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45323
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: 1. Weltkrieg allgemein

Beitragvon pentium » 12. Oktober 2016, 18:02

Der Weltkrieg am 12. Oktober 1916

Der deutsche Heeresbericht:
Die zweite rumänische Armee in die Grenzstellungen geworfen

Großes Hauptquartier, 12. Oktober.
Westlicher Kriegsschauplatz:

Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Beiderseits der Somme nahm die Schlacht ihren Fortgang. An der Front zwischen Ancre und Somme entfalteten die Artillerien große Kraft. Infanterieangriffe der Engländer nordöstlich von Thiepval, sowie ans der Linie Le Sars-Geudecourt sind meist schon im Sperrfeuer gescheitert. Gegen Abend setzten ans der Front Morval-Bouchavesnes starke Angriffe ein, die bis in die frühen Morgenstunden fortgesetzt wurden. Gegen die Stellungen des Infanterieregiments Nr. 68 und des Reserve-Infanterieregiments Nr. 76 bei Sailly stürmte der Feind sechsmal an. Alle Anstrengungen waren ergebnislos. Unsere Stellungen sind restlos behauptet.
Südlich der Somme ging der Kampf zwischen Genermont-Chaulnes weiter. Mehrfache französische Angriffe wurden abgeschlagen. Die heißumstrittene Zuckerfabrik von Genermont ist in unserem Besitz. Im Dorfe Ablaincourt entspannen sich erbitterte Häuserkämpfe, die noch im Gange sind.

Östlicher Kriegsschauplatz:
Keine wesentlichen Ereignisse:

Kriegsschauplatz in Siebenbürgen:
Im Marostale hielt der Feind dem umfassenden Angriff nicht stand. Auch weiter nördlich beginnt er zu weichen. Er wird auf der ganzen Ostfront verfolgt. Die 2. rumänische Armee ist in die Grenzstellungen zurückgeworfen. In den Gebirgskämpfen der beiden letzten Tage sind 18 Offiziere, 639 Mann, 1 10 cm-Geschütz, 5 Maschinengewehre, viel Munition und Gewehre in unsere Hand gefallen. Feindliche Vorstöße beiderseits des Vulkanpasses wurden abgeschlagen.

Balkankriegschauplatz:
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
Die Lage ist unverändert.

Mazedonische Front:
Zahlreiche feindliche Angriffe an der Cerna sind gescheitert. Westlich und östlich des Wardar machte der Gegner erfolgreiche Vorstöße.

Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff.1)

http://www.stahlgewitter.com/16_10_12.htm

pentium
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45323
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: 1. Weltkrieg allgemein

Beitragvon pentium » 8. Dezember 2016, 18:42

Der Weltkrieg am 8. Dezember 1916

Der deutsche Heeresbericht:
Großes Hauptquartier, 8 Dezember.
Westlicher Kriegsschauplatz:

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: Auf dem westlichen Maasufer griffen die Franzosen gestern die von uns am 6. Dezember gewonnenen Gräben auf der Höhe 304 an; sie sind abgewiesen worden.

Östlicher Kriegsschauplatz:
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
Russische Vorstöße an der Dünafront. Südlich von Widsy wurden in eine unserer Feldwachstellungen eingedrungene Abteilungen sofort wieder vertrieben.
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
Nach dem Fehlschlag der großen Entlastungsoffensive in den Karpathen haben die Russen nur noch Teilangriffe unternommen. Sie stürmten gestern mehrmals an der Ludowa und im Trotosultal gegen unsere Linien an und wurden blutig zurückgeschlagen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
Unser Vorgehen gegen und über die Linie Bukarest - Ploesti erfolgte so schnell, daß die im Grenzgebirge am Predeal- und Altschanz-Paß stehenden Rumänen keine Möglichkeit fanden, rechtzeitig zurückzugehen. Sie stießen auf ihrem Rückzug bereits auf deutsche und österreichisch-ungarische Truppen und sind, vom Norden gedrängt, zum großen Teil bereits gefangen. Zwischen Gebirge und Donau ist die Verfolgung im Fluß.
Die 9. Armee machte gestern allein etwa 10000 Gefangene.
Am Alt erfüllte sich das unvermeidliche Schicksal der in Westrumänien abgeschnittenen Kräfte. Oberst v. Szivo erzwang am 6. Dezember mit den ihm unterstellten österreichisch- ungarischen und deutschen Truppen ihre Übergabe. 10 Bataillone, 1 Eskadron und 6 Batterien in Stärke von 8000 Mann mit 26 Geschützen streckten die Waffen

Mazedonische Front:
Nächtliche Angriffe der Serben bei Trnava (östlich Cerna) sind von deutschen und bulgarischen Truppen zurückgewiesen worden Ebenso scheiterten erneut Vorstöße der Engländer in der Strumaebene.

*

Trotz ungünstigen Wetters sind auch im Monat November große Erfolge von der Fliegertruppe erzielt worden. Dem eigenen Verlust von 31 Flugzeugen im Westen und Osten, in Rumänien und auf dem Balkan stehen folgende Zahlen gegenüber.
Die Gegner verloren: im Luftkampf 71 Flugzeuge, durch Abschuß von der Erde 16, durch unfreiwillige Landung 7, im ganzen 94 Flugzeuge; davon sind in unserem Besitz 42, jenseits der Linie erkennbar abgestürzt 52 Flugmaschinen. Die Artillerie- und Infanterieflieger sicherten sich durch hervorragende Erfüllung ihrer wichtigen Aufgaben Anerkennung und Vertrauen der anderen Truppen; die Führung schätzt ihre Leistungen hoch ein.

Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff. 1)

Das französische Linienschiff "Suffren" verloren

Paris, 8. Dezember.
Das Marineministerium gibt bekannt:
Das Linienschiff "Suffren" (12730 t), das am 24. November nach dem Orient abgegangen war, ist nicht angekommen. Es wird für verloren gehalten. Die Besatzung des "Suffren" betrug 18 Offiziere, 700 Mann. 1)

quelle:
stahlgewitter.com

...
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45323
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: 1. Weltkrieg allgemein

Beitragvon pentium » 7. Februar 2017, 18:23

Der Weltkrieg am 7. Februar 1917

Erfolgreiche Unternehmung an der Beresina


Großes Hauptquartier, 7. Februar.

Westlicher Kriegsschauplatz:
Nur in wenigen Abschnitten erhob sich, infolge ungünstiger Sicht, die Gefechtstätigkeit über das gewöhnliche Maß.
Südwestlich von Sennheim griff vormittags eine französische Kompagnie nach starkem Feuer an; sie wurde abgewiesen und ließ mehrere Gefangene in unserer Hand.
Bei erfolgreichen Erkundungsvorstößen nahe der Küste, beiderseits der Ancre, an der Nordostfront von Verdun und am Parroywalde (Lothringen) wurden 60 Gefangene gemacht, 3 Maschinengewehre erbeutet.

Östlicher Kriegsschauplatz:
Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern:
An der Beresina drangen Stoßtrupps in die feindlichen Linien und kehrten nach Zerstörung von Unterständen mit 2 russischen Offizieren, 50 Mann und 9 Minenwerfern zurück. Auch an der Bahn Kowel-Luck hatte ein Vorstoß von Sturmtrupps vollen Erfolg. Dort wurden 18 Gefangene und 1 Minenwerfer aus den russischen Gräben geholt.
Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph:
Nordöstlich von Kirlibaba scheiterte der Angriff von zwei feindlichen Kompagnien.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
Längs Putna und Sereth nahm zeitweilig das Artilleriefeuer zu. Mehrfach kam es zu Vorfeldgefechten.
Im Cerna-Bogen und auf beiden Wardarufern einzelne starke Feuerwellen bei sonst geringer Gefechtstätigkeit.

Der Erste Generalquartiermeister
Ludendorff. 1)

Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
Band 6
Nationaler Verlag, Berlin (1918)

...
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45323
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Vorherige

Zurück zu Erste Weltkrieg

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast