1. Weltkrieg allgemein

Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 24. Januar 2014, 20:04

Rainer-Maria du hättest eben die Links lesen sollen!

....der Geschichte der Schiffbrüchigen, deren Spuren sich bis heute nachvollziehen lassen. Denn die meisten Deutschen blieben damals auf der Insel. Sie waren keine Soldaten mehr, sondern zeigten den Chilenen, was sie besser konnten als auf fremde Schiffe zu schießen: Gärten anlegen, Pflanzen, Tiere züchten, Schustern, Schneidern, Handeln....

aus:
http://www.3sat.de/page/?source=/ard/se ... index.html

Dann hätte sich deine Frage in Luft aufgelöst!

mfg
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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 24. Januar 2014, 21:57

Sarajevo-Attentäter Princip soll Denkmal gesetzt werden

Zitat:
[Der serbische Nationalist Gavrilo Princip, dessen Attentat auf den Habsburger Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajevo vor 100 Jahren den Ersten Weltkrieg auslöste, erhält erstmals ein Denkmal. Das berichtet die größte, regierungsnahe Zeitung Novosti. Die Statue werde zum Jahrestag am 28. Juni auf der Festung Kalemegdan in der serbischen Hauptstadt Belgrad errichtet, heißt es. Auftraggeber sei die Regierung des Landes.]

[In den letzten Monaten wurde international diskutiert, ob Princip, der 1918 mit 23 Jahren im tschechischen Theresienstadt in Einzelhaft gestorben war, ein patriotischer Freiheitskämpfer oder ein nationalistischer Terrorist gewesen ist. In Serbien war kritisiert worden, dass ihr Landsmann und seine revolutionäre Organisation Junges Bosnien (Mlada Bosna) im Westen mit der islamischen Terrororganisation Al-Kaida und Serbien mit dem heutigen Iran verglichen werde.]

http://www.zeit.de/wissen/geschichte/20 ... al-princip

Ohne Kommendar
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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 29. Januar 2014, 18:21

Der Kleine Kreuzer S.M.S. Emden hat sich im Ersten Weltkrieg bei Freund und Feind hohes Ansehen erworben. Das ist zum größten Teil seinem Kommandanten, Fregattenkapitän Karl von Müller, zu verdanken.

Zitat aus Bordgemeinschaft der Emdenfahrer
Mit erstaunlicher Kühnheit ging Kapitän von Müller mit dem Schiff mitten in den Brennpunkt englischer Interessensphären im Indischen Ozean, er durchkreuzte den Golf von Bengalen, umschiffte Ceylon, beschoss Madras und versenkte auf der Reede von Penang den russischen Kreuzer Schemtschug. Während dieser Zeit führte er ununterbrochen mit größtem Erfolge Handelskrieg. Dann stieß er gegen die britische Funkenstation auf den Cocosinseln vor und traf hier in einem ähnlichen Missgeschick wie Graf Spee bei den Falklandinseln mit einer erheblich überlegenen feindlichen Streitmacht, dem Kreuzer Sydney, zusammen.

Der 9. November 1914
Am 9. November 1914 ereilte die Emden ihr Schicksal. Morgens näherte sich die Emden der Nordinsel (North Keeling Island), einer Insel, die zur Cocos-Inselgruppe gehört, um eine dort befindliche Funkstation der Briten zu zerstören. Ein Landungszug unter der Führung des IO, Kapitänleutnant von Mücke, war an Land gegangen. Gegen 9.15 Uhr kamen Rauchwolken in Sicht, die man erst später der HMAS Sydney zuordnete. Um 9.20 Uhr wurde das Gefecht zwischen der SMS Emden und der HMAS Sydney eröffnet. Gegen Mittag war das Gefecht beendet. Kommandant von Müller setzte, um weitere Opfer zu verhindern, die schwer beschädigte Emden auf ein Riff, wo sie brennend liegen blieb.

weiter hier:
http://www.fregatte-emden.de/dieschiffe ... emden.html
man beachte den Umgangston

"Mein Herr!
Ich gebe mir die Ehre, Sie im Namen der Menschlichkeit aufzufordern, mir Ihr Schiff zu übergeben. Als Beweis meiner Hochschätzung Ihrer Tapferkeit darf ich die Lage wie folgt zusammenfassen:
(1) Ihr Schiff ist aufgelaufen. 3 Schornsteine und ein Mast sind umgestürzt, die meisten Geschütze unbrauchbar.
(2) Sie können diese Insel nicht mehr verlassen. Mein Schiff ist intakt.
Wenn Sie sich ergeben, was für Sie - wie ich mir erlauben darf Ihnen vor Augen zu führen - keine Schande, sondern lediglich ein Unglück darstellte, werde ich versuchen, alles für Ihre Kranken und Verwundeten zu tun und diese in ein Krankenhaus zu überführen.

Ich gebe mir die Ehre, mein Herr,
als Ihr gehorsamer Diener
(John A. Glossop)
Captain

über den Landungszug der Emden später

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 6. März 2014, 14:41

Not an der Heimatfront
Das Königreich Sachsen war kein Schauplatz von Schlachten, aber der Blutzoll sächsischer Soldaten an der Front war sehr hoch. Der Krieg traf vor allem die heimische Wirtschaft.

http://www.freiepresse.de/thema-100-jah ... 732298.php

Fast 300.000 sächsische Soldaten sterben in den Schützengräben

Mit Kriegsbeginn bildeten drei sächsische Armeekorps die 3. Armee unter Führung von Generaloberst Max Freiherr von Hausen (Foto). Sie zählte etwa 290.000 Mann. Die 3. Armee war am Überfall auf Belgien mit der Stoßrichtung Frankreich beteiligt. Nach der Niederlage an der Marne im September 1914 wurde der Dresdner von Hausen als Oberbefehlshaber abgelöst. Ihm wurde ein Teil der Schuld an der Niederlage zugesprochen. Sein Nachfolger wurde der preußische General Karl von Einem. Sächsische Soldaten wurden in unterschiedlichen Einheiten bis Kriegsende hauptsächlich an der Westfront eingesetzt. Das erklärt die relativ hohen Verlustzahlen bei den Soldaten. "Nach Erhebungen aus dem Jahre 1934 starben rund 296.000 sächsische Soldaten. Das waren etwa 15 Prozent der über zwei Millionen deutschen Soldaten, die im Krieg ihr Leben verloren. Wie viele Sachsen tatsächlich eingezogen wurden, ist aber nicht bekannt", so der Dresdner Historiker Swen Steinberg. Die hohe Bevölkerungsdichte dürfte aber dazu beigetragen haben, dass Sachsen im Vergleich zu anderen Territorialstaaten des Reiches prozentual mehr Truppen gestellt hat. Das würde die relativ hohen Verlustzahlen an der Front erklären.

http://www.freiepresse.de/thema-100-jah ... 2298-2.php

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 24. März 2014, 20:36

ZDF-Webspecial „1914 – Der Weg ins Verderben“

Zitat:
Im Sommer 2014 jährt sich der Ausbruch des Ersten Weltkriegs zum 100. Mal. Es war ein Krieg, der die alte Weltordnung für immer veränderte – die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Doch wie erlebten einfache Menschen, junge Soldaten und ihre Familien diese Zeit? Das multimediale Webspecial „1914 – der Weg ins Verderben“ ist der Auftakt einer Reihe von Webformaten des ZDF zu diesem Thema. Das Online-Format schildert mithilfe von Tagebuchaufzeichnungen, Fotos, Briefen und Berichten von drei jungen deutschen Soldaten die Stimmung in Deutschland während des Ersten Weltkrieges. Was trug ein Soldat bei sich? Mit welchen Waffen kämpfte er? Und wie wurde das erste Weihnachtsfest im Krieg 1914 zuhause und an der Front gefeiert? Unter 1914.zdf.de erfährt der Zuschauer von der anfänglichen Begeisterung für den Krieg, die dann jedoch rasch in Ernüchterung und Angst vor dem Tod umschlug.

Der 22-jährige Münchner Offizier Kurt Hopffer, der 29-jährige Jurist Karl Rosner und Peter Kollwitz, der 18-jährige Sohn der Künstlerin Käthe Kollwitz – die Protagonisten aus der "ZDFzeit"-Dokumentation „Mit Jubel in die Hölle“ (Ausstrahlung am Dienstag, 25. März 2014, um 20.15 Uhr im ZDF) – sind auch die Hauptakteure des Webspecials. Ihre Gedanken, Stimmungen und Erlebnisse sollen gerade einer jüngeren Generation den Verlauf und die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges näherbringen.

Das Online-Angebot wurde technisch von der Berliner Agentur Aperto Move umgesetzt und ist neben einer Desktop-Variante auch für Tablets und Smartphones verfügbar – ab 24. März 2014 unter http://www.1914.zdf.de .

quelle: ZDF

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 28. April 2014, 15:37

In bis zu 3850 Metern Höhe verlief die 600-Kilometer-Front, an der die Eliteeinheiten von Italien und Österreich kämpften: Alpini gegen Kaiserschützen. Es ging in den Abnutzungsschlachten um Prestige.

Zitat:
Entsetzliches Bombardement, das über menschliche Kräfte geht ... Die Leute sind vor Schrecken sinnlos geworden ... Eine beispiellose Schlächterei. Ein entsetzliches Blutbad. Blut fließt überall, und rings im Kreise liegen die Toten und Stücke von Leichen, so dass ..." An dieser Stelle seiner Eintragung bricht das Tagebuch ab, der Mann war gefallen, ein Subalternoffizier des k.u.k.-Infanterieregiments Nr. 46, das im Juli 1915 die österreichische Alpenfront gegen Italien halten sollte.

Als Italien, seit 1882 Partner Österreichs und Deutschlands im Dreibund, im Mai 1915 ins Lager der Entente wechselte, sprach man in Wien von einem "Treuebruch, dessen die Geschichte nicht kennt". Obwohl er seit Monaten abzusehen gewesen war, hatte das Habsburgerreich seine Verteidigungspositionen an der möglichen Südfront bewusst nicht verstärkt und Rom sogar erhebliche Zugeständnisse gemacht, um den Frontenwechsel zu vermeiden. Aber die Forderungen nach der Brennergrenze, Triest und Friaul wollte man doch nicht zugestehen. Italien aber hatte sich die weitreichende "Erfüllung der nationalen Aspirationen" zum Ziel gesetzt. Am 23. Mai 1915 erklärte es Österreich den Krieg, Deutschland erst am 28. August 1916.

Was folgte, war ein Krieg der Extreme: Maschinenkrieg in den Hochalpen. Die höchste Geschützstellung stand auf dem Ortler in 3850 Metern Höhe. Erst die Kämpfe zwischen Indien und China und zwischen Indien und Pakistan im Himalaya sollten wieder unter ähnlichen Bedingungen stattfinden.

Der Klimawandel bringt jetzt die Folgen ans Licht. "Frozen Stories", die neue Ausstellung im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen, präsentiert mit Objekten, Videos und Animationen, was sich über Jahrzehnte und Jahrhunderte hinweg unter dem Eis verborgen hat. Die Schlachtfelder des Ersten Weltkriegs sind da nur ein Nebenaspekt, dessen Dimensionen sich erst in den Bergen selbst erschließen. Konnten Bergwanderer lange nur die aufgegebenen Schützengräben und Reste von Stellungen besuchen, die Soldaten unter geradezu unmenschlichen Bedingungen in Fels und Eis geschlagen hatten, geben die schmelzenden Gletscher mittlerweile auch ihre sterblichen Überreste frei...]

http://www.welt.de/geschichte/article12 ... alpen.html

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 27. Mai 2014, 16:10

Wissenswertes zum Ersten Weltkrieg

Mythen, Fakten und der "Lange Max"

Zitat:
Warum starben am Karfreitag 1918 fast 100 Menschen in einer Pariser Kirche? Wieso wurden im deutschen Heer die Juden gezählt? Und was geschah im Skagerrak? Antworten auf 19 Fragen zum Ersten Weltkrieg.

Wo wurde zwischen 1914 und 1918 gekämpft?

Europa war der Hauptkriegsschauplatz des Gemetzels, das vor 100 Jahren die alte Welt zerstörte. Die geografische Dimension des Krieges umfasste jedoch Regionen und Länder aller Kontinente. Nebenschauplätze waren auch der Nahe und Mittlere Osten sowie die deutschen Kolonien in Afrika, Asien und im Pazifik, der Kaukasus und die Weltmeere. Sogar die indische Hafenstadt Madras (heute Chennai) wurde Schauplatz des Krieges, als der deutsche Kreuzer Emden sie beschoss. Und einige mittelamerikanische Staaten erklärten Deutschland und Österreich-Ungarn den Krieg.

Wie viele Länder waren am Krieg beteiligt?

Direkt und indirekt waren etwa 40 Staaten in den Krieg involviert, einschließlich der britischen Empire-Gebiete. Länder wie Spanien, die Schweiz und Argentinien blieben neutral. Trotz Kriegserklärungen an Deutschland und Österreich-Ungarn schickten vor allem einige mittelamerikanische Staaten keine Truppen...]

Weiter hier:
http://www.sueddeutsche.de/politik/jahr ... -1.1972411

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 21. Juni 2014, 14:28

Ein Beitrag zum Thema von Radio Prag

Sterben ohne den Feind zu sehen – tschechische Kriegstagebücher 1914-18

Zitat:
Der Erste Weltkrieg spielte sich zwar nicht auf dem Gebiet des heutigen Tschechiens ab, doch das Leben der Menschen hat er dennoch sehr beeinflusst. Auch die Tschechen mussten für den Kaiser kämpfen – zu Kriegsbeginn 1914 noch mit einer gewissen Loyalität zur k.u.k. Monarchie. Später änderte sich dies dann aber. Einiges dazu lässt sich auch in den Kriegstagebüchern von tschechischen Soldaten widerfinden. Zwar gibt es nicht viele solcher Aufzeichnungen, umso wertvoller sind sie aber.
...
Fast auf jedem Dorfplatz in Tschechien befindet sich ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Genaue Zahlen stehen zwar nicht zur Verfügung, den Schätzungen nach kamen aber zwischen 1914 und 1918 etwa 250.000 Männer aus Böhmen, Mähren und Schlesien auf den Schlachtfeldern ums Leben. Im Einsatz waren sie praktisch an allen europäischen Kriegsschauplätzen: vom Balkan bis Russland, von Italien bis Frankreich. Jahrzehntelang wurde nicht öffentlich an sie erinnert: In der Zwischenkriegszeit wurden nur die Legionäre hervorgehoben, die aus der k.u.k. Armee desertiert waren und dann an der Seite der Entente gekämpft hatten. Und danach stellte der Zweite Weltkrieg mit seiner bislang unerhörten Brutalität den vorherigen Konflikt in den Schatten.

Privat vergaßen die Menschen hierzulande jedoch nicht das Schicksal ihrer Familienmitglieder. Häufig hüteten die Verwandten die Kriegstagebücher der Soldaten wie ihren eigenen Augapfel. 100 Jahre nach Ausbruch des „Großen Krieges“ bestehen auch Projekte, bei denen die Notizen von Soldaten im Internet veröffentlicht werden. Kamil Raichl wird beispielsweise 1915 rekrutiert und in Serbien eingesetzt. Am 17. November desselben Jahres notiert er:

„Am Morgen ein schreckliches Schneegestöber mit Regen. Wir steigen in die höchsten Berge Mittelserbiens hinauf. Jeden Moment halten wir ein. Jeder von uns ist von der schweren Last verschwitzt - am Rücken haben wir die Flinte, 200 Patronen, Proviant, Wäsche, Zelt usw. Der Regen hört langsam auf, nun schneit es nur noch ununterbrochen. Die Sicht beträgt ein paar Meter. Die nasse Kleidung friert an uns fest. In 2000 Meter Meereshöhe quälen wir uns einen schrecklich steilen Hang hinauf, wir kriechen eher auf allen Vieren. Dann kommt der Befehl: Zurück! Also nach unten, dann wider nach oben. Neben mir fällt ein Soldat mit einem schrecklichen Schrei zum Boden, sein Gesicht ist gelb wie eine Zitrone. Niemand kann sich um ihn kümmern, er wird bloß in den Graben gezogen. Schrittweise bleiben andere zurück, alle durch und durch gefroren. Sie sterben, ohne den Feind überhaupt gesehen zu haben.“

http://radio.cz/de/rubrik/geschichte/st ... er-1914-18

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon Interessierter » 22. Juni 2014, 06:55

Nie gesehen: Filme aus dem Ersten Weltkrieg

Filmarchive in ganz Europa haben 2500 Filme aus der Zeit des Ersten Weltkriegs restauriert und digitalisiert. Das Ergebnis: Das "European Film Gateway" - ein historischer Bilderschatz, der so noch nie zu sehen war: Siegesgewisse Soldaten, die fröhlich in den Krieg radeln, Propaganda aus dem Schützengraben - von allen Fronten. Seit Februar online und kostenlos!

Die Filme findet man hier:
http://www.europeanfilmgateway.eu/node/ ... Only:video
Interessierter
 

Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon Interessierter » 26. Juni 2014, 12:08

Fotofund aus dem Ersten Weltkrieg - Spielen und Sterben

Flugzeugabstürze und Wildschweinritte: Jetzt aufgetauchte Fotos dokumentieren den Ersten Weltkrieg auf besonders verstörende Art. Denn sie zeigen, wie während des Gemetzels das Leben weiterging.

Die Scheitel der Herren waren säuberlich gekämmt, und der Wein in ihren Gläsern verfehlte seine Wirkung offenbar nicht: Gleich zehn Offiziere der deutschen Flieger-Abteilung 280 hatten sich an diesem Sommertag im Kriegsjahr 1918 in einem schick eingerichteten Haus an der Westfront getroffen, sie feixten und lachten. Glaubt man dem Foto, auf dem diese fröhliche Szene festgehalten ist, dann gab es für Soldaten wie sie so kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs noch viel Grund zur Freude. Ein dramatisch falscher Eindruck.

Von der Nachrichtenagentur Reuters erstmals veröffentlichte Aufnahmen zeigen das Alltagsleben im Ersten Weltkrieg abseits der Schlachtfelder: Etwa Turnübungen an der Front, Geselligkeit mit Gasmasken oder einen auf einem toten Wildschwein reitenden Soldaten. Es ist eine verstörende Mischung aus Alltäglichkeit und Grauen, aus Tod und Spielen. Denn die heiteren Weltkriegs-Augenblicke werden konterkariert von Dutzenden weiteren Aufnahmen von Flugzeugabstürzen und verwüsteten Schützengräben, auf denen die finstere Realität des Krieges gezeigt wird.

Weiter hier:
http://www.spiegel.de/einestages/erster ... 77412.html
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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon Spartacus » 27. Juni 2014, 18:32

Interessierter hat geschrieben: Fotofund aus dem Ersten Weltkrieg - Spielen und Sterben

Flugzeugabstürze und Wildschweinritte: Jetzt aufgetauchte Fotos dokumentieren den Ersten Weltkrieg auf besonders verstörende Art. Denn sie zeigen, wie während des Gemetzels das Leben weiterging.

Die Scheitel der Herren waren säuberlich gekämmt, und der Wein in ihren Gläsern verfehlte seine Wirkung offenbar nicht: Gleich zehn Offiziere der deutschen Flieger-Abteilung 280 hatten sich an diesem Sommertag im Kriegsjahr 1918 in einem schick eingerichteten Haus an der Westfront getroffen, sie feixten und lachten. Glaubt man dem Foto, auf dem diese fröhliche Szene festgehalten ist, dann gab es für Soldaten wie sie so kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs noch viel Grund zur Freude. Ein dramatisch falscher Eindruck.



Das war ganz und gar nicht ungewöhnlich, so schon dargestellt im Klassiker " Im Westen nichts Neues", oder um es mal
mit den Worten von Kat zu sagen: "Kinder geniest den Krieg, der Frieden wird furchtbar sein. ", oder so ähnlich, ich
schreibe wie immer aus dem Gedächtnis. Das Buch war, neben dem Werner Holdt, mein Lieblingsbuch und wie ich später
festgestellt habe - wenn auch in abgeschwächter Form - durchaus realistisch.

Anders ausgedrückt, wenn man jeden Tag den Tod vor Augen hat, kommt man auf die verücktesten Ideen und setzt
die dann vor allem auch noch um.

LG

Sparta


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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 28. Juni 2014, 21:03

Historiker über die „Doppelrolle der Kirche“ im Ersten Weltkrieg

Zitat:
28. Juni 1914, Sarajewo, Lateinerbrücke. Menschenmassen betrachten das österreichisch-ungarische Thronfolgerpaar Franz Ferdinand und seine Frau Sophie. Sie sind in der Hauptstadt des erst kürzlich annektierten Landes. Plötzlich zwei Schüsse aus der Pistole des 19-jährigen serbischen Nationalisten Gavrilo Princip. Beide werden tödlich getroffen. Der Anschlag ereignete sich vor genau hundert Jahren. Es war eine der Schlüsselszenen, die in den darauffolgenden Wochen zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges führten, zur „Urkatastrophe“ des vergangenen Jahrhunderts.
Anlässlich des Gedenkens an den Krieg hat Radio Vatikan mit Andreas Holzem gesprochen. Er ist Professor für Mittlere und Neue Kirchengeschichte an der Universität Tübingen. In dem Interview schätzt er die Rolle der Kirche in dieser schwierigen Zeit ein.

„Es war der Tropfen auf den heißen Stein, der dann zum Auslöser wurde. Vielleicht ist das heute für uns nicht mehr so befremdlich, wenn wir uns ansehen, was derzeit in der Ukraine geschieht. Auch hier sind wir an Situationen herangekommen, in denen ein weit entfernter regionaler Auslöser, sehr, sehr weite internationale Konsequenzen hatte. Und nur weil wir die politische Diplomatie und die Friedensinstrumente weiterentwickelt haben, in den letzten hundert Jahren, ist es nicht zu einem entsprechenden Kriegsausbruch gekommen. Aber unter den Bedingungen von 1914 hätte die Annektierung der Krim genau die gleichen Konsequenzen haben können, wie die Schüsse von Sarajewo.“

Und diese Konsequenzen waren tragisch. Die Kriegserklärung an Serbien am 28. Juli 1914 zog wegen der Bündnisstrukturen innerhalb weniger Tage alle großen Mächte Europas in einen Krieg, der vier Jahre dauern und rund 20 Millionen Tote fordern sollte. Rund zwei Drittel aller Katholiken waren faktisch am ersten Weltkrieg beteiligt: 124 Millionen auf Seiten der Entente, 64 Millionen auf Seiten der Mittelmächte, das heißt auf Seiten des Deutschen Reiches und Österreich-Ungarns. Die Haltung Papst Benedikt XV. war während der gesamten Zeit gezeichnet durch das Bemühen um Unparteilichkeit und den Willen, zur Wiederherstellung des Friedens beizutragen. Die Rolle der Kirche insgesamt in dieser Zeit war und ist jedoch umstritten. Sie habe sich sozusagen an der Stelle im Römerbrief 13 im Neuen Testament orientiert, die besagt, dass Christen Untertanen ihrer legitimen Obrigkeit seien und auch im Falle eines Krieges dieser folgen müssten, so der Historiker.

http://de.radiovaticana.va/news/2014/06 ... ted-809485

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 6. Juli 2014, 15:23

1914
Vorgeschichte des Ersten Weltkriegs: Der deutsche Kaiser Wilhelm II. erklärt in der historischen Blankovollmacht, „im Einklang mit seinen Bündnisverpflichtungen und seiner alten Freundschaft treu an der Seite Österreich-Ungarns zu stehen“.

Unter der historischen Blankovollmacht oder dem Blankoscheck von 1914 versteht man das Bekunden des deutschen Kaisers Wilhelm II., „im Einklang mit seinen Bündnisverpflichtungen und seiner alten Freundschaft treu an der Seite Österreich-Ungarns [zu] stehen“ (aus: Telegramm des deutschen Reichskanzlers an die deutsche Botschaft in Wien).

Diese Vollmacht gab Österreich-Ungarn in der Julikrise die notwendige Rückendeckung für ein Ultimatum an Serbien. Die Blankovollmacht gilt als die letzte Voraussetzung für den Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Mit dieser Vollmacht gab die deutsche Reichsregierung Wien grünes Licht für das Vorgehen gegen Serbien und drängte auf eine schnelle Aktion, „um den jetzigen für uns so günstigen Moment nicht unbenutzt zu lassen“, wie Kaiser Wilhelm meinte. Er glaubte nämlich, dass Russland noch nicht kriegsbereit sei, und man somit einen Zweifrontenkrieg verhindern könnte. Unterstellt man Deutschland zu diesem Zeitpunkt nicht den Willen zum „Großen Krieg“, wie es beispielsweise Fritz Fischer tat, könnte diese Blankovollmacht sogar den deutschen Glauben an eine Lokalisierbarkeit des Krieges widerspiegeln. Beispielsweise meint Volker Berghahn, dass der deutsche Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg diesen Blankoscheck nur für eine begrenzte Aktion auf dem Balkan ausstellte.[1] In diesem Fall hätte die Vollmacht eine Funktion der Abschreckung erfüllen können, indem sie Mächten, die Pläne gehabt haben könnten, Österreich-Ungarn aufgrund ihres Krieges mit Serbien anzugreifen, klarzumachen, dass sie in diesem Fall nicht nur Österreich-Ungarn als Gegner fürchten müssten, sondern eben auch Deutschland. Möglicherweise glaubte der Kaiser laut Berghahn zu diesem Zeitpunkt tatsächlich, dass er so den Krieg lokal begrenzen könnte - dass er eben auf dem Balkan ausgetragen würde - und dass so der große Krieg mit Russland, Frankreich und England vermieden werden könnte.[1]

In den Jahren seit 1890 war das Bündnissystem Bismarcks zerbrochen: Deutschland war durch eine Reihe von Zwangsläufigkeiten und eigenen Fehlern in Europa weitgehend isoliert. Die meisten anderen europäischen Großmächte waren miteinander verbündet. Ihr Bündnis richtete sich zwar nicht explizit gegen Deutschland, die Gefahr war aber vorhanden, dass ein Konflikt zwischen einem deutschen Alliierten und einem Mitglied der Triple Entente zur Verwicklung Deutschlands in den Krieg führen konnte. Letzter verbliebener Partner des Deutschen Reiches war Österreich-Ungarn. Um diesen nicht auch noch zu verlieren, gab die deutsche Reichsregierung Wien den Blankoscheck und nahm damit den Krieg in Kauf.

Angezweifelt wird diese These beispielsweise durch Eric A. Leuer. Dieser meint in seinem Buch Die Mission Hoyos, dass der Krieg sehenden Auges vom Ballhausplatz herbeigeführt und billigend in Kauf genommen wurde. Dabei plante Wien nicht nur einen lokal begrenzten Krieg, dort waren die Verantwortlichen ebenfalls dazu bereit, einen Weltkrieg auszulösen, um dadurch, so zumindest die Annahme, den „Vielvölkerstaat“ Österreich-Ungarn wieder stabilisieren und somit retten zu können.[2]

Der australische Historiker Christopher Clark, der sich in der Bewertung der deutschen "Blankovollmacht" weitgehend Berghahns Auffassung anschließt, spricht analog dazu von einem französischen "Blankoscheck" der Pariser Regierung an Russland (d.h. der französischen Zusicherung, Russland bei einem wie auch immer gearteten Konflikt mit Österreich-Ungarn bedingungslos zu unterstützen), der jedoch bereits vor der Julikrise ausgestellt worden sei.[3]

quelle:
Tante Wiki

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 16. Juli 2014, 20:24

Erster Weltkrieg

1914 – das Urtrauma deutscher Aktionäre

Zitat:
Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde die Börse geschlossen. Als sie Jahre später wieder eröffnete, hatten deutsche Aktien und Anleihen 90 Prozent ihres Wertes verloren. Es war erst der Anfang.

Der Kommentator des "Berliner Börsen-Couriers" konstatierte am 29. Juni 1914 keinerlei Panik am Parkett. "In finanziellen Kreisen ist man zwar aufs tiefste erschüttert, doch zeigt man sich gefasst und ruhig." Tags zuvor waren in Sarajevo der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau erschossen worden. Die aus dem Attentat resultierende Krise würde bald den Ersten Weltkrieg auslösen.

Die Börse machte auf "business as usual". Die Aktie der Badischen Anilin (der Vorläuferfirma der BASF), die an jenem Tag bei 580 Mark nur rund zwei Mark schwächer schloss, gehörte noch zu den größten Verlieren. "Bei ziemlich stillem Geschäft" gingen die Verluste an der Börse "im allgemeinen nicht über zwei Prozent hinaus", berichtete der "Courier" weiter.

Kaum ein Börsianer fürchtete "Konsequenzen der äußeren Politik", wie eine kriegerische Zuspitzung damals euphemistisch umschrieben wurde. "Irgendwelche bedrohlichen Nachwirkungen auf das Wirtschaftsleben wurden nicht befürchtet."

Kaum vier Wochen später sollte sich die allgemeine Einschätzung der Börsianer als fataler Irrtum erwiesen haben. Denn Ende Juli, bei Ausbruch der ersten Kampfhandlungen, wurde die Börse geschlossen, und sie blieb es vier Jahre lang.

http://www.welt.de/finanzen/article1302 ... naere.html

Tageseinträge für 16. Juli 1914

Welcher Wochentag war der 16.7.1914?

Der 16.7.1914 war ein Donnerstag.

16.7.1914
Der französische Sozialistenkongress eine Vereinigung linker Gruppen tritt in Paris zusammen. In einer u.a. vom Sozialistenführer Jean Jaurès ausgearbeiteten Resolution zur drohenden Kriegsgefahr heißt es: "Der Kongress sieht unter allen Mitteln, die einen Krieg verhindern . . . sollen, einen gleichzeitigen internationalen Generalstreik ... als besonders wirksam an".

16.7.1914
Der 20jährige Schwergewichts-Europameister Georges Carpentier (Frankreich) wird in London "weißer Boxweltmeister aller Klassen"; offizieller, aber ungeliebter Champion ist der Farbige Jack Johnson. Carpentiers Gegner "Gunboat" Smith (USA) wird in London wegen seines unsauberen Stils und seiner unsportlichen Attacken mehrmals verwarnt und in der sechsten Runde disqualifiziert.

Wetterdaten für Juli 1914

Im Juli des Jahres 1914 war es laut den Wetteraufzeichnungen in etwa normal (Abweichung: -0.2 °C).


mfg
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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 23. Juli 2014, 08:25

23. Juli 1914

Um 18 Uhr überreicht der österreichisch-ungarische Gesandte in Belgrad, Wladimir Freiherr Giesl von Gieslingen, der serbischen Regierung ein auf 48 Stunden befristetes Ultimatum. Mit diesem diplomatischen Schritt leitet Österreich-Ungarn den Krieg gegen Serbien ein; das Ultimatum enthält bewußt unannehmbare Forderungen.

Der Text des Ultimatums vom 22.07.1914

http://www.forost.ungarisches-institut. ... 0722-1.pdf

Dazu die folgenden, zwischen Berchtold und Giesl gewechstelten Telegramme:

http://wwi.lib.byu.edu/index.php/I,_66. ... _Juli_1914

http://wwi.lib.byu.edu/index.php/I,_67. ... _Juli_1914

mfg
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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 25. Juli 2014, 13:31

25. Juli 1914

Julikrise

Österreich-Ungarn erklärt die Erfüllung des Ultimatums vom 23. Juli durch Serbien als „unbefriedigend“, bricht die diplomatischen Beziehungen zu Belgrad ab und ordnet die Teilmobilmachung an.

In Petersburg erklärt die russische Regierung im Hinblick auf das österreichisch-ungarische Ultimatum an Serbien, dass sie keine Verletzung der serbischen Souveränität tolerieren werde. Zugleich beschließt Russland als Schutzmacht Serbiens, die sog. Kriegsvorbereitungsperiode (Vormobilmachung) einzuleiten. Dadurch kann die Mobilmachung im Fall einer weiteren Zuspitzung der Krise beschleunigt werden.

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 28. Juli 2014, 14:04

Etwa 17 Millionen Menschen starben in dem Weltenbrand, der sich ab 28. Juli 1914 aus dem Krieg zwischen Österreich-Ungarn und Serbien heraus entwickelte. Wer aber waren seine ersten Opfer? Eine Spurensuche.

Zitat:
Doch wer waren 1914, vom am 28. Juni in Sarajewo ermordeten österreichischen Thronfolgerpaar Franz Ferdinand und Sophie abgesehen, die ersten Toten des beginnenden Weltenbrands, der formal, als anfangs bilateraler Krieg, mit der Übermittlung der Kriegserklärung der k.u.k.-Monarchie an Serbien (das geschah telegrafisch im Umweg über Rumänien) am Nachmittag des 28. Juli begann und binnen Tagen eskalierte?
...
Klar, naheliegenderweise waren es Serben und/oder Bürger Österreich-Ungarns, aber wer und wo genau? Die Antwort ist schwer zu finden, es wurde nicht überall präzis Buch geführt, Dokumente gingen verloren, jedes Volk strickte seine eigenen Heldengeschichten. Ohne sich auf wochenlange Studien einlassen zu können, legen vorliegende Quellen indes nahe: Die ersten Toten waren zwei österreichische Zivilisten, dicht gefolgt von einem bewaffneten Mitarbeiter der serbischen Eisenbahn.
...
Am Anfang standen dabei angeblich noch eher harmlose Schüsse: In einem in der Zwischenkriegszeit in Deutschland in mehrfacher Auflage erschienenen Buch namens „Tatsachen und Zahlen aus dem deutschen Ringen 1914/1918" heißt es, ein Korporal der k.u.k.-Armee, dessen Name nur mit „Petranaye" angegeben wird, habe am 28. Juli, einem Dienstag, gegen 19 Uhr auf ein serbisches Wachboot auf der Save oder Donau bei Belgrad gefeuert.
...
Allerdings: Der Name „Petranaye" ist im Ungarischen unbekannt, er lässt sich nicht einmal bei einer Recherche im Internet in einem anderen Zusammenhang, etwa als Name einer lebenden Person, finden. Möglicherweise war „Peter Nagy" gemeint und der Autor des erwähnten Buches hat ihn falsch abgeschrieben, wie auch immer: Jedenfalls scheint der Name dieses Korporals, wenn nicht die ganze behauptete Geschichte, doch etwas zweifelhaft.
...
Später in der Nacht wurde es jedenfalls Ernst - und diesfalls schritten wohl zuerst Serben zur Tat: Gegen 23 Uhr fuhren mehrere zivile Frachtschiffe der Donaudampfschifffahrtsgesellschaft an Belgrad vorbei, möglicherweise begleitet von einem Flusskanonenboot der Donauflotille namens SMS „Inn". Serbische Soldaten beschossen die Schiffe aus Gewehren und MGs - das wird auch von Mitarbeitern des Historischen Archivs Serbiens bestätigt. Es erwischte besonders den ungarischen Dampfschlepper „Alkotmány": Kapitän Karl Ebeling und Steuermann Michael Gemsperger (oder Gremsberger) kamen ums Leben. Der Zweite Steuermann brachte das beschädigte Schiff nach Semlin.

Von den Opfern weiß man indes nur, dass sie deutschsprachige Bürger Südungarns waren, wahrscheinlich Donauschwaben, und am nächsten Tag in Semlin beerdigt wurden - als erste Tote des Kriegs. Es ging dann aber rasch weiter: Kurz nach dem serbischen Angriff erwiderten Geschütze des ungarischen Feldkanonenregiments 38 aus Esseg (heute Osijek in Kroatien) von Semlin aus das Feuer, bald kreuzten auch mehrere Kanonenboote („Monitore") der Donauflotille auf: darunter die „Bodrog", „Temes" und „Szamos". Der zeitliche Beginn der nun einsetzenden Beschießung Belgrads wird unterschiedlich angesetzt, teils ist von kurz vor Mitternacht die Rede (das könnte für die Kanonen an Land gelten), die meisten Quellen geben indes den Zeitraum von etwa 01.00 bis 1.30 Uhr am 29. Juli an. Die Wiener „Österreichische Volks-Zeitung" schrieb am 1. August 1914: „Wenige Minuten vor ein Uhr morgens vernahm man in Semlin den ersten Kanonenschlag."
...
Der erste Tote auf serbischer Seite, das ist auch die vom offiziellen Serbien bis heute propagierte Version, soll jedenfalls ein junger Bursch gewesen sein, der an der industriell schönen, in Stahlkastenbauweise gefertigten Savebrücke zwischen Belgrad und Semlin fiel, zwischen Mitternacht und etwa 2.00 Uhr früh.

Irgendwann zwischen 1.30 Uhr und 2.00 Uhr sprengten nämlich serbische Pioniere diese Brücke, den im Grunde ersten richtigen Gefechtsort des Krieges. Es gab eine gewaltige Explosion, die halb Belgrad erzittern ließ. Die Sprengung war aber unvollkommen und die Brücke zu Fuß danach noch halbwegs benutzbar. Im Vorfeld und während der Aktion hatte es Schießereien zwischen Serben und ungarischen Brückenwachen gegeben, dabei fiel auf serbischer Seite ein gewisser Dušan Djonović. Der wird einerseits als Eisenbahnbediensteter von 16 Jahren beschrieben, andererseits auch als Schüler der Belgrader Handelsakademie; möglicherweise machte er beides...]

http://diepresse.com/home/zeitgeschicht ... e/index.do

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 30. Juli 2014, 08:16

30.7.1914

Am frühen Morgen wird die deutsche Regierung in Berlin über die ablehnende britische Haltung zu der vom Deutschen Reich gewünschten Neutralitätszusage für den Kriegsfall informiert. Der britische Standpunkt bewirkt einen vorübergehenden Kurswechsel in der Taktik der deutschen Regierung.

Die seit fünf Tagen anhaltenden öffentlichen Proteste sozialdemokratischer Arbeiter in Berlin münden in einer Großdemonstration im Berliner Stadtzentrum.

Die politische und militärische Führung Österreich-Ungarns legt in Wien die Generalmobilmachung für den 1. August fest. Sie verfolgt damit - trotz taktisch motivierter Einwände der deutschen Regierung - ihren Kriegskurs mit unverminderter Härte weiter.

Um 15 Uhr billigt der russische Zar Nikolaus II. die Generalmobilmachung in Russland. Am Abend des Vortages hatte er bereits eine Teilmobilmachung angeordnet.

quelle: wiki
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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 31. Juli 2014, 11:44

31. Juli 1914

Im Deutschen Reich wird um 13 Uhr der "Zustand der drohenden Kriegsgefahr" verkündet. Er beinhaltet Einschränkungen des öffentlichen Lebens und zieht die Mobilmachung der Streitkräfte nach sich.

Um 15 Uhr billigt der deutsche Kaiser Wilhelm II. ein deutsches Ultimatum an Russland. Es enthält die Aufforderung, innerhalb von zwölf Stunden alle Kriegsvorbereitungen einzustellen. Zugleich richtet die deutsche Regierung an Frankreich eine sog. Anfrage, in der das Land unter unannehmbaren Bedingungen zur Wahrung strikter Neutralität bei einem deutsch-russischen Krieg aufgefordert wird.

Die deutsche Regierung beginnt mit letzten diplomatischen Vorbereitungen für den unmittelbar bevorstehenden Kriegsausbruch. Sie versucht u.a. weitere Verbündete zu gewinnen.

Österreich-Ungarn erklärt die Generalmobilmachung.

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon andr.k » 31. Juli 2014, 15:32

Ausstellung zum Ersten Weltkrieg im Lübecker St. Annen-Museum

Zum 100. Jahrestag des Ersten Weltkrieges zeigt das Lübecker St. Annen-Museum von Samstag an bis zum 26. Oktober die Sonderausstellung «Eine eiserne Zeit ist angebrochen... 100 Jahre Erster Weltkrieg in Lübeck». «Gegenüber den Schrecken des Dritten Reiches und des Zweiten Weltkrieges ist der Erste Weltkrieg weitestgehend in Vergessenheit geraten. Das einhundertste Jubiläum bietet sich an, in einer Ausstellung zu untersuchen, wie die Lübecker diesen Krieg erlebt haben», sagte Kurator Wolfgang Muth am Donnerstag in Lübeck. Dabei werden die Auswirkungen des Krieges auf das Leben in der Stadt, das Leben im Felde und das «Heldengedenken» beleuchtet.

1 WK.jpg

Eine deutsche Militäruniform aus dem Ersten Weltkrieg. Foto: Markus Scholz

Info: Eröffnung Ausstellung „Eine eiserne Zeit ist angebrochen…“
100 Jahre Erster Weltkrieg in Lübeck 15:00 - 17:00 Uhr
Außerdem wird die Geschichte des Infanterie-Regiments 162 "Lübeck" während des Krieges beleuchtet.
Erwachsene / Ermäßigte / Kinder: 6 / 3 / 2 €
http://st-annen-museum.de/de/36/termin: ... ender.html

Quelle: shz.de

AK
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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 1. August 2014, 08:40

Am 1. August 1914 erfolgte nach einem Ultimatum die Kriegs­erklärung des Deutschen Reichs an Russ­land, die zu einer Kette von weiteren Kriegs­erklärungen führte, die in den Ersten Welt­krieg mündeten.

Um 17 Uhr verfügt der deutsche Kaiser Wilhelm II. die Generalmobilmachung im Deutschen Reich. Zwei Stunden später erfolgt in Sankt Petersburg die deutsche Kriegserklärung an Russland.
Russische Truppen überschreiten an mehreren Punkten die Grenze Ostpreußens.

Kriegserklärung und Generalmobilmachung lösen im Deutschen Reich eine Welle nationalistischer Hysterie aus. Der deutsche Kaiser Wilhelm II. erklärt von seinem Berliner Schloss aus der aufgeputschten Menge: "In dem jetzt bevorstehenden Kampfe kenne Ich in Meinem Volke keine Parteien mehr. Es gibt unter uns nur noch Deutsche."

Um 16 Uhr wird in Frankreich unter dem Druck einer ultimativen "Anfrage" der deutschen Regierung vom Vortag die Generalmobilmachung angeordnet.

Der italienische Ministerrat beschließt in Rom die Neutralität des mit dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn zum Dreibund gehörenden Italiens im Krieg zwischen den Großmächten. Nach einer am 3. August veröffentlichten offiziellen Erklärung ist für Italien der Bündnisfall nicht gegeben, da seiner Ansicht nach Österreich-Ungarn einen Angriffskrieg führt.

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 1. August 2014, 09:10

Mobilmachung in Deutschland

mobilmg.jpg


"Ich bestimme hiermit: Das deutsche Heer und die kaiserliche Marine sind nach Maßgabe des Mobilmachungsplans für des deutsche Heer und die kaiserliche Marine kriegsbereit aufzustellen. Der 2. August wird als erster Mobilmachungstag festgesetzt."
Es folgen Ort, Datum und die Unterschrift des Kaisers und des Kanzlers (Bethmann-Hollweg)
An den Reichskanzler (Reichs-Marineamt) und den Kriegsminister.

Mobilmachung, 1. August 1914

Die Abteilung Ia der einzelnen Armeekorps hatte in jedem Jahr einen Mobilmachungsplan zu erstellen. Die Vorbereitungen begannen Mitte November für das nächste Jahr und mussten Ende März auch von Truppen und Bezirkskommandos beendet sein. Am 1. April trat dann der neue Mobilmachungsplan in Kraft. Die Unterlagen des alten Planes wurden vernichtet. "Berge von Akten peinlichster Arbeit gingen dann in den Schornstein" (Ludendorff)
Der Mobilmachung voraus ging die Feststellung der "drohenden Kriegsgefahr". War diese bekannt gegeben, liefen die Mobilmachungs-Vorarbeiten an. Reservisten wurden einberufen, Gerät und Ausrüstung wurde bereit gehalten. Zahlreiche Neuformationen wurden aufgestellt, durch die erst eine kriegsmäßige Verwendung der Friedenstruppen des Armeekorps ermöglicht werden sollte. Es musste eine große Anzahl von Munitionskolonnen für alle Waffen, Sanitätskompanien, Feldlazarette, Verpflegungs- und Feldbäckerei-Kolonnen aufgestellt werden, die im Friedenszustand nicht vorhanden waren.
Außerdem waren noch zahlreiche Truppenbehörden und Truppenverbände an Reserve-, Landwehr-, Belagerungs- und Festungsformationen mobil aufzustellen, aber auch Formationen für das in der Heimat verbleibende Besatzungsheer, aus Militärbehörden und Ersatztruppenteilen bestehend, zu bilden. Die für den Grenzschutz vorgesehenen Infanteriebrigaden, Kavallerieregimenter und Artillerieabteilungen mussten bei Ausrufung des Mobilmachungsbefehls innerhalb weniger Stunden zum Abtransport bereit stehen.
Außerdem war die Armierung der Festungen vorzubereiten, um sie in "verteidigungsfähigen Zustand" zu setzen.

Konnte die Kriegsgefahr mit politischen Mitteln nicht beseitigt werden, wurde vom Oberkommandierenden (in Deutschland der Kaiser) die Mobilmachung befohlen. Das Datum des 1. Mobilmachungstages wurde benannt. Nun lief der Mobilmachungsplan ab. Für jeden weiteren Tag waren bestimmte Abläufe vorgesehen. Die Mobilmachung bestand letztendlich in der Überführung der im Frieden bestehenden Kommandobehörden und Truppen aus der Friedensstärke in die Kriegsstärke, sie entsprechend auszurüsten und in die vorgesehenen Bereitstellungsräume zu transportieren.
Am 5. und 6. Mobilmachungstag mussten sämtliche Kommandobehörden und Feldtruppen ihre Aufstellung beendet haben. Reservetruppen folgten am 6. und 7. Tag. Das gleiche galt für Landwehr und Landsturm und andere Ersatzformationen am 12. Mobilmachungstag.
Es gab für jede einzelne Kommandobehörde und Truppeneinheit und jede Formation, ob sie im Frieden bereits bestand oder erst im Zuge der Mobilmachung aufgestellt wurde, genaue Anweisungen über die Zusammensetzung und Stärken bis ins einzelne, die Einberufung der Offiziere und Mannschaften des Beurlaubtenstandes, die Abgaben des Friedensstandes, die Aushebung von Pferden und Fahrzeugen und über Bekleidung, Bewaffnung und Ausrüstung.
Dem Generalkommando eines jeden Armeekorps standen grundsätzlich für die Mobilmachung die zu seinem Korpsbezirk gehörenden Truppen zur Verfügung. Truppen, die dem Generalkommando nicht unmittelbar unterstanden, sondern den im Frieden bestehenden Generalinspektionen, mussten ebenfalls mobil gemacht werden. Es gab den Inspekteur der Jäger und Schützen, Generalinspekteur der Fußartillerie, der Pioniere und Festungen, einen Traininspekteur und den Inspekteur der Verkehrstruppen. Die Generalkommandos verfügten über Offiziere, Beamte, Unteroffiziere und Mannschaften des Beurlaubtenstandes ihrer Bezirke, die in den Bezirkskommandos in Listen geführt wurden. Man verfügte über einen Bestand an Reserveoffizieren um die neu entstehenden Stellen zu besetzen.
An Mannschaften standen 25 Jahrgänge zur Verfügung. Die allgemeine Wehrpflicht begann für einen militärtauglichen Mann mit vollendetem 20. Lebensjahr.
Er hatte

2 Jahre im aktiven Dienst
5 Jahre in der Reserve
5 Jahre in der Landwehr I
5 Jahre in der Landwehr II
6 Jahre im Landsturm

zu dienen.
Das Generalkommando hatte die Reservisten an das Gardekorps nach Berlin und Potsdam, an die Marine nach Danzig, Kiel und Wilhelmshaven und an die Verkehrstruppen (Eisenbahnregimenter) nach Berlin abzugeben, soweit sie in diesen Verbänden gedient hatten.
An Pferden verfügte das Generalkommando über den Bestand aller Wirtschaftszweige, auch der Landwirtschaft, seines Bezirks. Der Pferdebestand wurde in bestimmtem Zeitabständen durch besondere Kommissionen festgestellt und in verschiedene Untergruppen aufgeteilt. Für die schwere Artillerie benötigte man Kaltblüter, für die Feldartillerie Zugpferde, dann Vollblüter für die schweren Kavallerieregimenter (Z.B. Kürassiere und Jäger zu Pferde) und Reitpferde (Warmblüter) für die leichte Kavallerie (Z.B. Dragoner).

Schließlich verfügte das Generalkommando eines Korpsbezirks über die bereit gehaltenen Waffen, Ausrüstung und Fahrzeuge für sämtliche Formationen. Waffen und Kriegsgerät für die neu aufzustellenden Verbände befanden sich zum Teil in Verwaltung der Truppen, die diese Verbände aufzustellen hatten. Um diese Truppen zu entlasten, befanden sich ein großer Teil dieser Gerätschaften in besonderen Artillerie- und Traindepots unter Beaufsichtigung besonderer Behörden.

Dem Mobilmachungsbefehl vom 1. August 1914 ging die Weisung "Drohende Kriegsgefahr" voraus. Dies bedeutete, alle Vorkehrungen, die für den Mobilmachungsfall vorgesehen waren, sofort einzuleiten, an der Grenze die geplanten Sicherungsmaßnahmen durchzuführen, bestimmte Einrichtungen der Eisenbahn und Depots zu sichern. Die Generalkommandos der Grenzkorpsbezirke erhielten außer den Mobilmachungsbestimmungen des Kriegsministeriums auch die Weisungen des Chefs des Generalstabs für den Grenzschutz. Dieser Grenzschutz musste 6 Stunden nach Eingang des Mobilmachungsbefehls oder des Kennwortes "Drohende Kriegsgefahr" bezogen werden.

Am 1. August 1914 um 18:00 Uhr wurde der Mobilmachungsbefehl bekannt gegeben. Als erster Mobilmachungstag wurde der 2. August bestimmt. Damit war eine Friedenszeit von über 40 Jahren zu Ende gegangen.

quelle: Tannenberg 1914

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 2. August 2014, 11:40

Tageseinträge für 2. August 1914

Deutsche Truppen besetzen das seit 1867 neutrale Großherzogtum Luxemburg. Damit wird die auf dem sog. Schlieffenplan basierende deutsche Westoffensive vorbereitet.

In einem Bündnisvertrag mit der deutschen und österreichisch-ungarischen Regierung erklärt sich das Osmanische Reich zur Unterstützung der sog. Mittelmächte bei einem Krieg gegen Russland bereit.

Der britische Außenminister Sir Edward Grey versichert in London zum wiederholten Mal, dass Großbritannien - gemäß einer 1912 vereinbarten Konvention - die französische Nordküste schützen werde. Am Vortag war die britische Flotte vollständig mobilisiert worden.

Die britischen Sozialisten rufen in London zum Generalstreik auf. In einem Manifest wird dem Militarismus der Kampf angesagt.

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 3. August 2014, 18:07

3. August 1914

Um 18 Uhr erklärt die deutsche Regierung Frankreich den Krieg. Zuvor hatte die belgische Regierung die vom Deutschen Reich geforderte Erlaubnis zum Truppendurchmarsch unter Hinweis auf seine Neutralität abgelehnt.

In einer offiziellen Erklärung gibt die italienische Regierung in Rom ihre Neutralität im Kriegsfall bekannt. Sie wirft ihren Bündnispartnern Deutsches Reich und Österreich-Ungarn ein "abgekartetes Spiel" vor.

Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion beschließt in Berlin, den von der deutschen Regierung geforderten Kriegskrediten in Höhe von fünf Milliarden Mark auf der Reichstagssitzung am 4. August zuzustimmen. Eine Minderheit der Abgeordneten um Karl Liebknecht spricht sich allerdings gegen eine Unterstützung der deutschen Kriegspolitik aus.

Auf einer Vorstandskonferenz in Berlin vereinbaren die deutschen Gewerkschaften eine Unterstützung der Reichsregierung u.a. bei der bevorstehenden Mobilmachung und bei einem eventuellen kriegsbedingten Lohnstopp.

In Berlin gründet der Bund deutscher Frauenvereine einen sog. Nationalen Frauendienst.

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 4. August 2014, 16:06

Erster Weltkrieg vor hundert Jahren Europa gedenkt in Belgien

Zitat:
Rund 20 Staats- und Regierungschefs haben im belgischen Lüttich des Einmarsches der Deutschen im Ersten Weltkrieg gedacht. Vor genau 100 Jahren, am 4. August 1914 hatte Deutschland Lüttich überfallen, nachdem deutsche Truppen in der Nacht zuvor in das neutrale Belgien einmarschiert waren.

"Eine ganze Generation junger Menschen wurden in diesem Krieg geopfert", sagte der belgische König Philippe in seiner Ansprache, "die Völker standen alle unter dem Banner des Leidens." König Philippe wies auf die Bedeutung der europäischen Gemeinschaft hin: "Frieden ist nicht nur die Abwesenheit von Krieg, sondern so viel mehr als das."

http://www.tagesschau.de/ausland/weltkr ... n-106.html

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 5. August 2014, 10:10

Rot, wohin der Blick fällt: Am Tower of London verteilen Freiwillige derzeit fast 900.000 Mohnblumen aus Keramik. Sie erinnern an die Opfer des Ersten Weltkriegs.

Zitat:
London - Ein Kunstprojekt am Tower of London erinnert in den kommenden Monaten an Soldaten, die im Ersten Weltkrieg starben. Die Installation des Künstlers Paul Cummins trägt den Namen "Blood Swept Lands and Seas of Red".

Das Kunstwerk besteht aus exakt 888.246 Mohnblumen aus Keramik. Es ist von einer Zeile inspiriert, die Cummins im Testament eines nicht identifizierten britischen Soldaten fand, der bei Kämpfen in Flandern starb. So erzählte es der Künstler dem "Guardian". Die Soldaten waren angehalten, ihr Testament immer bei sich zu tragen, oft mit bewegenden Briefen an ihre Familien - so sollten die Männer identifiziert werden können, falls sie in der Schlacht starben.

Jede Blume steht für einen Toten der britischen Streitkräfte und der Armeen der britischen Kolonien im Ersten Weltkrieg, in dem insgesamt rund 17 Millionen Menschen starben. Die letzte Blume wird am 11. November hinzugefügt - an dem Tag wurde 1918 der Waffenstillstand geschlossen, der den Krieg beendete....]

http://www.spiegel.de/panorama/tower-of ... 84305.html

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 6. August 2014, 10:50

6.8.1914

Die österreichisch-ungarische Regierung erklärt Russland den Krieg. Gleichzeitig erfolgt die Kriegserklärung Serbiens an das Deutsche Reich.

Der 64jährige britische Feldmarschall Horatio Herbert Kitchener, Earl Kitchener of Karthoum and of Broome, wird zum britischen Kriegsminister ernannt. Er war seit 1911 Generalkonsul in Ägypten. Nach dem Rücktritt des bisherigen Amtsinhabers John Seely am 30. März hatte Premierminister Herbert Henry Asquith das Ressort verwaltet.

Jósef Klemens Pilsudski, Führer der Revolutionären Fraktion in der Sozialistischen Partei Polens (PPS), lässt Kompanien seiner als "Schützen" bezeichneten antirussischen Befreiungsorganisation die russische Grenze nördlich bei Krakau überschreiten. Sie besetzen den zu Russland zählenden Ort Kielce.

Im Deutschen Reich sind Frauen nach den kriegsbedingten Einberufungen zunehmend in bisher von Männern dominierten Berufen tätig.

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 8. August 2014, 09:19

8. August 1914
Österreichisch-ungarische Truppen überschreiten die Weichsel.

In der Nordsee beginnt der U-Bootkrieg.

Vor Schottland feuert SM U-15 einen Torpedo auf das britische Schlachtschiff HMS Monarch, verfehlt es aber.
Es war die erste Kampfhandlung eines deutschen U-Bootes im Ersten Weltkrieg. Am nächsten Morgen wurde U 15 bei Fair Isle vom Leichten Kreuzer HMS Birmingham im Nebel überrascht. Es lag gestoppt und lautes Hämmern aus dem Inneren des Bootes deutete auf eine Reparatur hin. Bevor U 15 tauchen konnte, wurde es von der Birmingham gerammt und versank mit der gesamten Besatzung. Damit war U 15 das erste deutsche U-Boot, das im Ersten Weltkrieg verloren ging.

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 9. August 2014, 15:56

Der Weltkrieg am 9. August 1914

Zitat:

Berlin, 9. Aug. (W. B.)
Die Grenzschutzabteilung in Biala, zehn Kilometer östlich von Johannisburg, hat den
Angriff einer russischen Kavallerie-Brigade zurückgewiesen. Acht russische Geschütze und mehrere Munitionswagen sind in unsere Hände gefallen.

Berlin, 9. Aug. (W. B.)
Gestern Abend sind drei Kompanien Landwehr in Schmalleningken, drei Meilen östlich von Tilsit, von zwei russischen Infanteriekompanien und einer Maschinengewehrkompanie angegriffen. Die Landwehr zwang die Russen zum Rückzug auf Jurborg.

Wien, 9. Aug. (W. B.)
Die bis Mjechow etwa dreißig Kilometer nördlich von Krakau vorgedrungenen österreichischen Truppen setzten die Offensive fort und besetzten bis zum Abend die Ortschaften ungefähr 40 Kilometer nordwärts. Die bisher an der Weichsel stehenden Grenztruppen überschritten den Fluß und setzten sich am jenseitigen Ufer fest. In Ostgalizien bemächtigten sich die Österreicher der auf feindlichem Gebiete gelegenen Ortschaften Radzivilow, eines Grenzbahnhofs im östlichen Galizien und Nowosieliza bei Czernowitz, der Bezirkshauptstadt der Bukowina. Sämtliche Versuche von feindlichen Reiterpatrouillen, in Ost- und Mittelgalizien einzufallen, werden abgewehrt. Bei Zalozce zwischen Brody und Tarnopol wurden bei der Zurückwerfung feindlicher Reiter vier Kosaken getötet und zwei verwundet.

Eine Ansprache des Zaren

Petersburg, 9. Aug. (Petersburger Telegraphen-Agentur.)
Heute Vormittag empfing der Kaiser im Winterpalais in Gegenwart des Generalissimus Großfürsten Nikolaus Nikolajewitsch und sämtlicher Minister die Mitglieder der Reichsduma und des Reichsrates in feierlicher Audienz und hielt folgende Ansprache:

"In diesen bedeutungsvollen Tagen der Aufregung und Unruhe, welche Rußland durchmacht, entbiete ich Euch meinen Gruß. Das Deutsche Reich und darauf auch Österreich-Ungarn haben Rußland den Krieg erklärt. Der ungeheure Aufschwung patriotischer Gefühle und der Liebe und Treue für den Thron, der wie ein Sturmwind durch unser ganzes Land ging, ist mir wie Euch eine Bürgschaft. Ich hoffe, daß das große Rußland den Krieg, den ihm der Herr schickt, zu einem glücklichen Ende führen wird. Aus tiefem einmütigen Sturm von Liebe und Eifer aller, selbst das Leben zu opfern, schöpfe ich meine Kraft, um der Zukunft mit Ruhe und Festigkeit entgegenzusehen. Wir verteidigen nicht nur die Würde und Ehre unseres Landes, sondern wir kämpfen auch für unsere slawischen Brüder, unsere Glaubensgenossen und Blutsverwandte. In diesem Augenblick sehe ich auch mit Freuden, wie die Einigung der Slawen mit Rußland stark und unauflöslich sich vollzieht. Ich bin überzeugt, daß Ihr jeder an seinem Platze stehen werdet, um mir bei der Prüfungsarbeit zu helfen, und daß alle, bei mir selbst angefangen, ihre Pflicht tun werden. Der Gott des russischen Landes ist groß."

Ein Hurra beantwortete die Rede des Kaisers.

Montenegros Kriegserklärung

Wien, 9. Aug.
Die Note der montenegrinischen Regierung, in der der Beginn des Kriegszustandes zwischen Österreich-Ungarn und Montenegro mitgeteilt wird, lautet dahin, daß sich Montenegro genötigt sehe, zur Verteidigung der serbischen Sache die Waffen zu ergreifen. Zugleich wird die Mission des österreichisch-ungarischen Gesandten in Cetinje als beendet erklärt...

Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
Band 1 Nationaler Verlag, Berlin (1915)
2) "Frankfurter Zeitung" (1914)

sowie
www. stahlgewitter.com

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 10. August 2014, 13:32

Der Weltkrieg am 10. August 1914

Amtliches über den Fall von Lüttich

Berlin, 10. Aug. (W. B.)
In einer Depesche des Generalquartiermeisters heißt es:

Französische Nachrichten haben unser Volk beunruhigt. Es sollen 20 000 Deutsche vor Lüttich gefallen und der Platz überhaupt noch nicht in unseren Händen sein. Durch die theatralische Verleihung des Kreuzes der Ehrenlegion an die Stadt Lüttich sollten diese Angaben bekräftigt werden. Unser Volk kann überzeugt sein, daß wir weder Mißerfolge verschweigen, noch Erfolge aufbauschen werden. Wir werden die Wahrheit sagen und haben das volle Vertrauen, daß unser Volk uns mehr glauben wird als dem Feinde, der seine Lage vor der Welt möglichst günstig hinstellen möchte. Wir müssen aber mit unseren Nachrichten zurückhalten, solange sie unseren Plan der Welt verraten können. Jetzt können wir ohne Nachteil über Lüttich berichten. Ein jeder wird sich selbst ein Urteil bilden können über die von den Franzosen in die Welt geschrieben 20000 Mann Verluste. Wir hatten vor vier Tagen vor Lüttich überhaupt nur schwache Kräfte. Denn ein so kühnes Unternehmen kann man nicht durch Ansammlung überflüssiger Truppenmassen verraten. Daß wir trotzdem den gewünschten Zweck erreichten, lag in der guten Vorbereitung und in der Tapferkeit unserer Truppen, der energischen Führung und dem Beistande Gottes. Der Mut des Feindes wurde gebrochen, seine Truppen schlugen sich schlecht. Die Schwierigkeit für uns lag in dem überaus ungünstigen Berg- und Waldgelände und in der heimtückischen Teilnahme der ganzen Bevölkerung, selbst der Frauen, an dem Kampfe. Aus dem Hinterhalte und den Ortschaften aus den Wäldern feuerten sie auf unsere Truppen, auf die Ärzte, die die Verwundeten behandelten und die Verwundeten selber. Es sind schwere und erbitterte Kämpfe gewesen. Ganze Ortschaften mußten zerstört werden, um den Widerstand zu brechen, bis unsere Truppen durch die Fortsgürtel gedrungen waren und in dem Besitz der Stadt sich befanden. Es ist richtig, daß ein Teil der Forts sich noch hielt, aber sie feuerten nicht mehr, Seine Majestät wollte keinen Tropfen Blutes durch Erstürmung der Forts unnütz verschwenden. Sie hinderten nicht mehr an der Durchführung der Absichten. Man konnte das Herankommen der schweren Artillerie abwarten und die Forts in Ruhe nach einander zusammenschießen, ohne nur einen Mann zu opfern. Über dieses alles durfte eine gewissenhafte Heeresleitung nicht ein Wort veröffentlichen, bis sie starke Kräfte auf Lüttich nachgezogen hatte und auch kein Teufel es uns mehr entreißen konnte. In dieser Lage befinden wir uns jetzt. Die Belgier haben bei der Behauptung der Festung mehr Truppen gehabt, wie sich jetzt übersehen läßt, als von unserer Seite zum Sturm antraten. Jeder Kundige kann sich daraus die Größe der Leistung ermessen, sie steht einzig da. Sollte unser Volk wieder einmal ungeduldig auf Nachrichten warten, so bitte ich, sich an Lüttich zu erinnern. Das Volk hat sich einmütig um seinen Kaiser zur Abwehr der zahlreichen Feinde geschart, so daß die Heeresleitung annehmen darf, es werde von ihr keine Veröffentlichung verlangt werden, die ihre Absichten vorzeitig dem Feinde kundtun und dadurch die Durchführung der schweren Aufgabe vereiteln kann.

Der Generalquartiermeister

gez. v. Stein.

Französische Niederlage im Elsaß

Berlin, 10. Aug.
Der von Belfort in das Oberelsaß vorgedrungene Feind, anscheinend das 7. französische Armeekorps und eine Infanteriedivision der Besatzung von Belfort, ist heute von unseren Truppen aus einer verstärkten Stellung westlich von Mülhausen in südlicher Richtung zurückgeworfen worden. Die Verluste unserer Truppen sind nicht erheblich, die der Franzosen groß.

Die Erfolge der ersten Woche

Aus der "Frankfurter Zeitung":
Wir sind schon über eine Woche im Krieg. Die Frage ist daher berechtigt: Was haben eigentlich die Gegner bis jetzt bei uns erreicht? Wir können mit Stolz darauf antworten: Nichts. Bei Beginn der Mobilmachung war ein ganzes Netz von Spionen über Deutschland verbreitet, um durch Zerstörung wichtiger Brücken und anderer Punkte die Mobilisierung zu stören, aber an der glänzenden Wachsamkeit unserer Posten scheiterten alle Anschläge und manchem dieser üblen Teilnehmer des großartig angelegten Zerstörungsplanes wurde das Reisegeld ins Jenseits mit einer Kugel ausgezahlt.
Der Ausmarsch und die ganze Mobilisierung rollt wie ein Uhrwerk ab, genau nach dem vorher aufgestellten Plan, ohne jede Stockung, ohne jede Verzögerung. An der Ostgrenze hatte Rußland schon großenteils in der Friedenszeit, nach genauer Verabredung mit Paris, seine Reiterdivisionen zusammengezogen, damit sie beim Ausbruch des langersehnten Krieges sengend und verwüstend in die deutschen Gebiete einfielen. Nun sind alle Hoffnungen, die die verbündeten Gegner auf die Kosakenscharen setzten, an unserem Grenzschutz zu nichte geworden. Wir haben nicht einmal unsere selbständigen Kavalleriedivisionen einsetzen müssen; es genügte die Wachsamkeit und Tapferkeit unserer ostpreußischen Linieninfanterie und Landwehrmannschaften, um uns jene unkultivierten Gäste vom Halse zu halten. Wie verhältnismäßig gering sind die Verluste, die unsere tapferen Truppen bei Erfüllung ihrer schweren Aufgabe erlitten haben. Daß es im Kriege nun einmal nicht ohne Verluste abgeht, ist eine traurige, aber unabwendbare Tatsache, doch im Vergleich zu dem Erreichten, im Vergleich dazu, daß es bis jetzt verhindert werden konnte, daß unsere blühenden Dörfer und Städte an der Grenze in Flammen aufgingen, ist die Zahl der Toten und Verwundeten, über die die jetzt ausgegebene Verlustliste berichtet, nicht hoch. Denn daß die Kämpfe hart gewesen sind, beweisen die großen Verluste, die den russischen Eindringlingen von unseren Truppen beigebracht worden sind. Eine ganze russische Kavalleriebrigade wurde vernichtet, acht Geschütze sind in unsere Hände gefallen und eine große Anzahl der gefürchteten Kosaken sind zu Gefangenen gemacht worden. Die verhältnismäßig geringen Verluste auf deutscher Seite sind ein Beweis dafür, wie sparsam unsere Führung mit dem Blute der ihr anvertrauten Truppen umgeht. Man kann nun die feste Zuversicht haben, daß nur die Opfer an Menschenleben gebracht werden, die zur Erreichung des hohen Zieles unbedingt notwendig sind.
Ein Zeugnis größter Tapferkeit und kühnen Wagemutes ist die Eroberung von Lüttich, auf dessen Besitz unsere Heeresleitung den größten Wert legen mußte. Eine von den Gegnern als uneinnehmbar bezeichnete moderne Festung wurde ohne jede Belagerung im Sturme genommen. Das hätten die Belgier wohl nicht erwartet, als sie sich an die Seite Frankreichs stellten und die französischen Truppen zum Einmarsch einluden. Der Sturm auf Lüttich wird natürlich Opfer gekostet haben, aber wie viel höher wären diese geworden durch eine langwierige Belagerung, bei der sich der schlimmste Feind einer Feldarmee, Krankheit, einzustellen pflegt. Diese Eroberung von Lüttich hat aber auch bewiesen, daß wir uns auf die Mitteilungen unserer Heeresleitung unbedingt verlassen können. Als der erste Handstreich nicht glückte, ist es offen zugegeben worden, ohne jede Beschönigung. Diese Offenheit und Ehrlichkeit wird auch in Zukunft von dem Großen Generalstab geübt werden. Deshalb ist es auch eine patriotische Pflicht, daß unsere Bevölkerung allen alarmierenden Gerüchten entschieden entgegentritt. Solche Gerüchte werden von den Agenten unsrer Gegner ausgestreut, um zu verwirren und um unserem Volke die Besonnenheit und das Vertrauen zu unserer militärischen Führung zu rauben. Diese Irreführung muß mit der größten Bestimmtheit zurückgewiesen werden, und es muß sich in allen Schichten durchsetzen, daß man nur das als wahr hinnimmt, was von amtlicher militärischer Seite uns mitgeteilt wird. Dazu muß natürlich jeder ein Opfer an Geduld bringen. Solange der Aufmarsch nicht vollendet ist, kann ohne Schaden für unsere Armee über Einzelheiten nicht berichtet werden; wenn erst entscheidende Schlachten geschlagen sind und die Karten offenliegen, dann werden die Nachrichten reichlicher fließen. Also bis dahin Geduld.
Diese können wir umso eher üben, als jeder schon nach den vortrefflichen Gang unserer Mobilmachung und der Zuversicht, die in unseren Truppen gegenüber ihrer Führung herrscht, die Gewißheit haben kann: Es geht alles gut.

Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
Band 1
Nationaler Verlag, Berlin (1915)
2) "Frankfurter Zeitung" (1914)

sowie: www.stahlgewitter.com

Am 10. August 1914 richtete Japan ein Ultimatum an das Deutsche Reich und fordert die Übergabe Kiautschous., welches aber vom Gouverneur Alfred Meyer-Waldeck unbeantwortet blieb.

mfg
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