1. Weltkrieg allgemein

Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 3. März 2015, 22:25

Der Weltkrieg am 3. März 1915

Die Kämpfe um Prasznysz

Berlin, 3. März. (W. B.)
Aus dem Großen Hauptquartier erfahren wir:
Nach der bewundernswerten Eroberung des zu einem starken Stützpunkt aufgebauten Ortes Prasznysz durch eines unserer Korps, das aus östlicher Richtung vorging, wurde die Lage hier infolgedessen einen Tag kritisch, als drei russische Armeekorps den deutschen Flügel von Osten, Südosten und Süden her angriffen und das siegreiche Korps veranlaßten, in einer Rückwärtsschwenkung Front gegen diese Übermacht zu machen. Hierbei wurden Teile des Korps scharf angefasst; auch konnte eine größere Zahl von Verwundeten, die in benachbarten Dörfern untergebracht waren, nicht rechtzeitig zurückgeschafft werden. Die Russen waren nicht imstande, den geordneten Verlauf der Rückwärtsschwenkung zu stören, und verloren die Fühlung mit dem deutschen Korps. Daraus geht hervor, daß sie bei ihren Angriffen stark gelitten haben. Inzwischen ist die Lage nach dem Eintreffen deutscher Verstärkungen wieder hergestellt. Der ganz bedeutungslose russische Erfolg hält mit dem vorausgegangenen Sturm auf Prasznysz, wo wir über 10000 Gefangene und reiche Kriegsbeute machten, keinen Vergleich aus. Wenn die Russen sich gleichwohl bemühen, ihn durch ebenso lange wie unglaubwürdige Berichte zu einer beachtenswerten Waffentat aufzubauschen, so spricht daraus nur das vergebliche Streben, die allgemeine Aufmerksamkeit von der vernichtenden Niederlage ihrer 10. Armee in der Winterschlacht in Masuren abzulenken. 2)

Die Brotversorgung Deutschlands

Berlin, 3. März (W. B.)
Die "Norddeutsche Allgemeine Zeitung" berichtet über die Regelung der Brotversorgung:
Am 9. Februar hatte die Reichsverteilungsstelle vorläufig den Betrag von 225 Gramm auf den Kopf und den Tag im Deutschen Reich festgesetzt. Inzwischen haben zahlreiche Kommunalverbände die Regelung der Brotversorgung in ihrem Bezirk durchgeführt und haben hierbei teilweise wie Frankfurt am Main einen Satz von 200 Gramm zu Grunde gelegt, der nach den Untersuchungen namhafter Hygieniker im Durchschnitt als zureichend anzusehen ist. Einzelne Bundesstaaten, wie Württemberg, haben für ihr ganzes Land einen Satz von 200 Gramm vom 10. März 1915 an bestimmt.
Die Getreide- und Mehlvorräte vom 1. März 1915, deren Ergebnis nunmehr vorliegt, würden an sich die Beibehaltung des Mehlsatzes von 225 Gramm rechnerisch zulassen. Es erscheint aber geboten, nicht alle verfügbaren Getreidemengen bis zur nächsten Ernte aufzubrauchen, sondern für eine angemessene Rücklage zu sorgen. Dann werden wir für alle Zufälligkeiten gerüstet sein und bei Beginn des neuen Erntejahres noch über so viel Vorräte verfügen daß sich der Übergang in die neuen Verhältnisse ohne Störung vollzieht. Um diese Rücklage sicherzustellen, beschloß die Reichsverteilungsstelle, künftig allgemein im ganzen Deutschen Reich den Tageskopfbetrag auf 200 Gramm Mehl zu bemessen. Die Kommunalverbände werden sofort die erforderlichen Einrichtungen zu treffen haben, um die Brotversorgung ihrer Bevölkerung nach diesem Satz zu regeln, damit spätestens am 15. März die Neuordnung überall durchgeführt ist. Sie werden hierbei auf die Verschiedenheit der Bedürfnisse ihrer Bevölkerung Rücksicht nehmen können und beispielsweise an Kinder unter einem Jahr keine Brotkarte oder an Kinder bis zu einem gewissen Alter nur eine halbe Brotkarte ausgeben, dafür zum Ausgleich den Angehörigen bestimmter Berufe, die durch ihre Lebens- und Arbeitsgewohnheiten im besonderen Maße an Brotnahrung gewöhnt sind, eine reichlichere Menge zuweisen können. Die Notwendigkeit dieser Einschränkung im Getreideverbrauch unseres Volkes wird allgemein anerkannt werden, denn sie beseitigt gründlich die Sorge, daß wir mit unseren Vorräten nicht zureichen könnten, und sichert die Volksernährung in zureichender Weise gegen alle Zufälligkeiten. 2)

Der Angriff auf die Dardanellen

Konstantinopel, 3. März. (W. B.)
Das Hauptquartier teilt mit:
Die feindliche Flotte beschoß gestern drei Stunden lang die Dardanellen, aber erfolglos. Durch das wirksame Feuer unserer Batterien wurde sie gezwungen, sich zurückzuziehen. Gleichzeitig beschoß eine feindliche Flotte, bestehend aus vier französischen Kreuzern und einigen Torpedobooten, ohne jedes Ergebnis unsere Stellungen am Golf von Saros. Unsere Flieger bombardierten erfolgreich feindliche Schiffe.
In Irak, in der Umgegend von Ahoz, wurde nach einem Gefecht zwischen zwei Schwadronen englischer Kavallerie, welche Maschinengewehre mit sich führten, und unseren Aufklärungskolonnen der Feind zur Flucht gezwungen. Er ließ 50 Tote und eine Menge Waffen und Munition auf dem Kampfplatz zurück.

quelle:
stahlgewitter.com

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 14. März 2015, 12:08

Kriegstagebuch für Sonntag den 14. März 1915:

Seekrieg

Pazifik: Der deutsche kleine Kreuzer Dresden sprengt sich unter der weißen Fahne vor Juan Fernandez selbst in die Luft (24 Todesopfer). Das Schiff wurde vor Anker liegend durch die britischen Kreuzer Kent, Glasgow und Orama überrascht, dank einer am Vortag abgefangenen Signalmeldung an ein Kohlenschiff. Die Besatzung wird in Chile interniert (Leutnant Canaris, 1934-1944 Chef der deutschen Abwehr ist einer derjenigen, welche entkommen können und erreicht Berlin am 4. Oktober).

Westfront

Meuse-Argonnen: Joffre kündigt seine Absicht an, eine Offensive zu starten. Er schlägt vor, in Woevre anzugreifen, wodurch die deutsche Frontausbuchtung bei St. Mihiel durch gleichzeitige Überraschungsangriffe auf beiden Föügeln des vorspringenden Frontbogens beseitigt werden soll.
Flandern: Deutsche Truppen nehmen einen Teil von St. Eloi, nachdem sie eine Mine unter den feindlichen Stellungen zur Explosion gebracht haben.
Belgische Erfolge in der Nähe von Dixmude.
Champagne: Französische Truppen sichern den Großteil des Waldes von Sabot und brechen um den Hügel 196 herum in die deutschen Stellungen ein. Sie wehren mehrere Gegenangriffe am nächsten Tag ab.

Politik

Großbritannien: Churchill schickt Großfürsten Nikolaus vergeblich ein Telegramm, um sein Einverständnis für griechische Hilfe bei den Dardanellen zu erhalten. Der britische Botschafter Buchanan verspricht dem Zaren, daß ‘nach dem Krieg, Großbritannien und Russland die beiden mächtigsten Imperien der Welt sein werden’.

Neutrale

Italien: Die Abgeordnetenkammer läßt den Verteidigungshaushalt passieren.

quelle: stahlgewitter.com

Diese Seiten sind dem Schicksal des Kleinen Kreuzers “Dresden” (I) und seiner Besatzung gewidmet:
http://www.kleiner-kreuzer-dresden.de/

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 19. März 2015, 19:18

Türken feiern Gallipoli-Schlacht

100 Jahre Schlacht gegen Alliierte, 100 Jahre Völkermord an Armeniern: Ankara feiert das eine, stellt das andere in Abrede

Çanakkale/Athen - Ali Seyit, der allen Türken als Seyit Onbasi bekannt ist, der Unteroffizier Seyit, hat die Aktion mit dem 275 Kilo-Geschoß nicht mehr wiederholen können, als es Jahre später darum ging, seine militärische Heldentat nachträglich auf ein Fotopapier zu bringen. Für die Aufnahme hat Seyit Onbasi dann eben eine Holzattrappe gehalten, hinter dem Rücken, mit beiden Armen umklammert, so wie er es am 18. März 1915 getan haben soll, als die Flotte der Alliierten durch die Dardanellen hindurch zum Sturm auf Konstantinopel ansetzen wollte.

Seyits Artilleriegeschütz hatte einen Defekt und musste manuell geladen werden. Der Hüne mit dem riesigen Bleigeschoß auf dem Rücken taucht in allen historischen Nachstellungen der Schlacht von Gallipoli auf. Es ist der Tag der wackligen Schwarz-Weiß-Filme auf den türkischen Kanälen. Am Mittwoch feierte die Türkei den 100. Jahrestag der Schlacht im Ersten Weltkrieg, die wie keine andere das Nationalbewusstsein der modernen Türkei geprägt hat: Unterlegen in Zahl und Ausrüstung schlugen die osmanischen Truppen zuerst am 18. März 1915 den Angriff der britischen und französischen Flotte zurück, dann auch die Landung der Alliierten auf der Halbinsel Gallipoli an den Dardanellen, der Meeresenge zwischen Ägäis und Marmarameer, die einen Monat später, im April 1915 begann.
"Ewige Brüderlichkeit"

Regierungschef Ahmet Davutoglu, selbst ein Politikwissenschafter, der für seine neoosmanischen Großmachtideen bekannt ist, feierte die verlustreiche Schlacht in seiner Rede in Çanakkale, der Stadt an der Meeresenge, als ein Monument der Brüderlichkeit, nationalen Einheit und Solidarität. "Jene, die aus allen Ecken unseres Landes kamen und den Weg des Märtyrertums beschritten, säten die Saat ewiger Brüderlichkeit von dieser Zeit an für unser Heimatland", sagte Davutoglu mit großem Pathos. Seine Worte waren auf die laufenden Verhandlungen des türkischen Staats mit der offiziell weiter verbotenen kurdischen Untergrundarmee PKK gemünzt.

Der türkische Premier nutzte den Gedenktag an die Schlacht mit den auf beiden Seiten insgesamt vielleicht 250.000 Toten auch, um trotzig weiter den Sturz von Bashar al-Assad im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien zu fordern: "Tyrannen überall auf der Welt werden niemals einen Augenblick des Friedens haben, solange wir atmen. Der anatolische Boden, den wir von euch geerbt haben, wird immer das Zufluchtsland der Unterdrückten sein." Die Türkei beherbergt mittlerweile an die zwei Millionen Flüchtlinge aus Syrien. Ankara reagierte erbost auf die jüngsten Erklärungen von US-Außenminister John Kerry zu möglichen Verhandlungen mit Assad.

Mit der Idee von der "Brüderlichkeit" auf Gallipoli will sich die offizielle Türkei einer geschichtlichen Wahrheit nähern – ein großer Teil der damaligen osmanischen Soldaten in der Schlacht sollen Araber gewesen sein, nicht Türken. Sie stößt aber mit einem anderen historischen Ereignis zusammen: dem Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich. Auch er jährt sich nun zum 100. Mal. Am Gedenktag, dem 24. April 1915, wurden die führenden Köpfe der armenischen Gemeinde in Konstantinopel verhaftet. (Markus Bernath, DER STANDARD, 19.3.2015)

http://derstandard.at/2000013134240/Tue ... i-Schlacht

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 28. März 2015, 18:13

Kriegstagebuch für Sonntag den 28. März 1915:

Westfront

Aisne: General Kluck wird in einem Alter von 68 Jahren beim Besuch von Schützengräben in der Nähe von Vailly durch eine französische Granate schwer am Bein verwundet. Er wird durch General Fabeck im Kommando über die Erste Armee ersetzt.

Ostfront

Karpaten: Das deutsche Beskidenkorps wird aufgestellt, um die österreich-ungarischen Verbände zu unterstützen.

Seekrieg

Irische See: Das britische Passagierschiff Falaba sinkt nach einem Angriff durch das deutsche U-Boot U 28 innerhalb von 8 Minuten (104 Tote, einschließlich Amerikaner).

Schwarzes Meer: 5 russischen Schlachtschiffe, 2 Kreuzer und 10 Zerstörer beschießen die türkischen Festungen am Bosporus, aber Nebel verhindert die Fortsetzung am nächsten Tag.

Nordsee: Kapitän Fryatt von der britischen Fähre Brussles rammt U 33 und erhält den Dank der Admiralität.

Palästina: Der französische Kreuzer D’Entrecasteaux beschießt Gaza.

Neutrale

USA: Der erste US-Bürger kommt im 1. Weltkrieg ums Leben, als das deutsche U-Boot U 28 das britische Passagierschiff Falaba versenkt.

quelle: weltkrieg.net

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 6. April 2015, 16:19

Der Weltkrieg am 6. April 1915

Der deutsche Heeresbericht:
Erfolglose Angriffe starker französischer Kräfte zwischen Maas und Mosel

Großes Hauptquartier, 6. April.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Die Franzosen sind seit gestern zwischen Maas und Mosel besonders tätig. Sie griffen unter Einsetzen starker Kräfte und zahlreicher Artillerie nordöstlich, östlich und südöstlich von Verdun sowie bei Ailly-Apremont und Flirey und nordwestlich von Pont-à-Mousson an.
Nordöstlich und östlich von Verdun kamen die Angriffe in unserem Feuer überhaupt nicht zur Entwicklung. Südöstlich von Verdun wurden sie abgeschlagen. Am Ostrande der Maashöhen gelang es dem Feinde, in einem kleinen Teil unserer vordersten Gräben vorübergehend Fuß zu fassen; auch hier wurde er in der Nacht wieder hinausgeworfen.
Der Kampf in der Gegend von Ailly-Apremont dauerte während der Nacht ohne jeden Erfolg für den Gegner an. Erbittert wurde in Gegend von Flirey gefochten. Mehrfache französische Angriffe wurden dort abgewiesen. Westlich des Priesterwaldes brach ein starker Angriff nördlich der Straße Flirey - Pont-à-Mousson zusammen.
Trotz der sehr schweren Verluste, die der Gegner bei diesen Gefechten erlitten hat, muß nach seiner neuerlichen Kräfteverteilung angenommen werden, daß er seine Angriffe hier fortsetzen wird, nachdem die gänzliche Aussichtslosigkeit aller seiner Bemühungen in der Champagne klar zutage getreten ist.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Russische Angriffe östlich und südöstlich von Kalwarja sowie östlich von Augustow waren erfolglos.
Im übrigen ist die Lage im Osten unverändert.

Oberste Heeresleitung. 1)

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Starke russische Stellungen in den Karpathen erobert - 7570 Russen gefangen

Wien, 6. April.
Amtlich wird verlautbart:
Die Kämpfe in den Karpathen nehmen noch weiter an Ausdehnung zu. Auf den Höhen östlich des Laborczatales eroberten gestern deutsche und unsere Truppen starke Stellungen der Russen und machten hierbei 5040 Mann zu Gefangenen. In den anschließenden Abschnitten wurden mehrere heftige Angriffe unter großen Verlusten des Feindes blutig zurückgeschlagen, weitere 2530 Russen gefangen.
In Südostgalizien scheiterte auf den Höhen nordöstlich von Ottynia ein Nachtangriff des Feindes.
Bei dem am 4. April südwestlich Uscie Biskupis versuchten Vorstoß des Gegners auf das südliche Dnjestr - Ufer wurden zwei Bataillone des russischen Alexander-Infanterie-Regiments vernichtet.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)

Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
Band 2
Nationaler Verlag, Berlin (1915)
2) "Frankfurter Zeitung" (1915)

stahlgewitter.com

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 14. April 2015, 20:00

Kriegstagebuch für Mittwoch den 14. April 1915:

Heimatfronten


Russland: Der Moskauer Militärbezirk hat bisher 500.000 Mann an die Front geschickt.
Großbritannien: Tests des Stokes-Granatwerfer sind erfolgreich, der Entwurf wird aber abgelehnt.
Westfront

Flandern: Der französische General Putz erfährt Einzelheiten des geplanten deutschen Gasangriff vom Gefreiten Jager, einem Kriegsgefangenen des 234. Reserve-Infanterie-Regiments vom XXVI. Korps, welcher in der Nähe von Langemarck gefangen genommen wurde. Aber er und die Befehlshaber des Britischen Expeditionskorps finden es fälschlicherweise verdächtig, solche detaillierten Informationen von deutscher Seite zu erhalten und nehmen eine Finte an.
Maas-Argonnen: Die Deutschen behaupten, daß die Franzosen Minen mit erstickende Giftgasen nordwestlich von Verdun einsetzen.

Geheimkrieg

Afghanistan: Die zweite deutsche Afghanistan-Mission unter Hentig verlässt Berlin.

Afrikanische Fronten

Ostafrika: Der britische Kreuzer HMS Hyacinth schießt den deutschen Blockadebrecher Kronborg in der Mansabucht zusammen, aber am 23. Juni erfahren die Briten, daß trotzdem 1800 Gewehre, 6 MGs und 2 Kanonen der Ladung geborgen werden konnten und Lettow-Vorbecks Truppen erreichten.

Luftkrieg

Großbritannien: Der deutsche Marine-Zeppelin L9 (Mathy) wirft 31 Brandbomben auf Wallsend im Nordwesten Englands (2 zivile Opfer).

Politik

Großbritannien: Der Kolonialminister sagt den Dominions zu, diese bei den Friedensbedingungen zu konsultieren. Japan informiert die britische Regierung über ein deutsches Friedensangebot.

Besetzte Gebiete

Belgien: Die deutsche Besatzungsmacht unterdrückt das belgische Rote Kreuz.

quelle:
1weltkrieg.net/kriegstagebuch-14-april-1915/

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 1. Mai 2015, 15:36

Die Durchbruchsschlacht von Gorlice-Tarnów 1915

Die enormen Verluste des österreichisch-ungarischen Verbündeten im Frühjahr 1915 in den Karpaten veranlasste die deutsche Oberste Heeresleitung (OHL), auch im Südabschnitt der Ostfront die strategische Planung für die Truppen der Mittelmächte an sich zu ziehen und eine große Offensive vorzubereiten. Mit militärischen Erfolgen sollte Österreich-Ungarn gestützt werden. Für einen konzentrierten Vorstoß bei Gorlice-Tarnów wurden die deutsche 11. und die österreich-ungarische 4. Armee unter dem Befehl von Generaloberst August von Mackensen zusammengefasst. Zur Verstärkung wurden weitere Truppen von der Westfront abgezogen. Damit standen den über 350.000 Soldaten der Mittelmächte bei Gorlice nur 220.000 Russen gegenüber. Die Übermacht der Artillerie war erdrückend; die Mittelmächte hatten 1.272 leichte und 334 schwere Geschütze, die russischen Verbände nur 675 leichte und 4 schwere Geschütze.

Am 1. Mai 1915 begann nach mehrstündigem Artilleriefeuer der Angriff. Auf 16 Kilometern Breite gelang den deutschen und österreich-ungarischen Truppen ein Vorstoß von 4 Kilometern Tiefe durch die russischen Stellungen. Nach drei Tagen erreichte die vorrückende Infanterie das befestigte Verteidigungssystem der Russen und zwang sie zu einem Rückzug auf breiter Front. Dieser erste große strategische Durchbruch gegen ein befestigtes Grabensystem im Ersten Weltkrieg ermöglichte den Mittelmächten in den folgenden Wochen, die russische Linie etwa 100 Kilometer zurückzuwerfen und am 22. Juni 1915 Lemberg (heute: Lwiw, Ukraine) zu erobern.

Die sich weit in das Landesinnere zurückziehende russische Armee wandte nach dem Vorbild der napoleonischen Kriege die „Taktik der verbrannten Erde“ an, dabei musste die Zivilbevölkerung besonders leiden. Da der Rückzug völlig ungeordnet und ungeplant ablief, wurden willkürlich Gebäude und Brücken zerstört, Tiere getötet und Nahrungsvorräte vernichtet. Jüdische Dörfer wurden auffällig häufig geplündert. Es empörte die schlecht versorgten und schlecht ausgerüsteten russischen Soldaten, wenn sie auf Munitions- und Nahrungsmittellager stießen, die andere Einheiten vor ihnen unbrauchbar gemacht hatten.

Seit dem Winter 1914/15 war der Material- und Nahrungsmittelmangel in der russischen Armee offensichtlich geworden. Ganze Bataillone mussten ohne Gewehr ausgebildet werden. An der Front gaben die Offiziere die Anweisung, sich auf zehn Schuss am Tag zu beschränken, da nicht mehr Munition vorhanden war. Die katastrophale Planung und Organisation, gepaart mit der menschenverachtenden Kälte der obersten Befehlshaber gegenüber den Problemen der Soldaten und den Menschenverlusten, erschütterte die Loyalität der Russen für den Zaren und seine Regierung. Als der Vormarsch der Mittelmächte 1915 in der Tiefe des russischen Raumes „im Schlamm“ stecken blieb, war die russische Armee auf ein Drittel ihrer Stärke zu Beginn des Krieges geschrumpft. Nicht nur in der Armee, auch in den Familien der Soldaten machte sich die Überzeugung breit, dass die Regierung völlig versagt hatte. Doch noch waren die Soldaten bereit, für ihren Zaren zu sterben. Das sollte sich in den nächsten zwei Jahren grundlegend ändern.

quelle:
Juliane Haubold-Stolle
Deutsches Historisches Museum, Berlin
1. September 2014

dhm.de

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 14. Mai 2015, 14:49

Der Weltkrieg am 14. Mai 1915

Der deutsche Heeresbericht:
Deutsche Truppen vor Przemysl


Großes Hauptquartier, 14. Mai.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Starke englische Angriffe gegen unsere vor Ypern neu gewonnene Front scheiterten unter schwersten Verlusten für den Feind. An Straße Menin-Ypern gewannen wir in Richtung Hooge weiter Gelände. In der Gegend südwestlich Lille griff der Feind nach starker Artillerievorbereitung nur an einzelnen Stellen an. Alle Angriffe wurden abgewiesen.
An der Lorettohöhe und nördlich Arras verlief der Tag verhältnismäßig ruhig. Größere Angriffe des Feindes fanden nicht statt. Unsere Verluste bei der Wegnahme von Carency durch den Feind betragen 600-700 Mann.
Ein weiterer Angriffsversuch des Feindes, uns das nordwestlich Berry-au-Bac genommene Grabenstück wieder zu entreißen, scheiterte abermals. Zwischen Maas und Mosel brach ein feindlicher Vorstoß im Priesterwalde vor unseren Stellungen in unserem Feuer zusammen.
Die Insassen eines bei Hagenau zum Landen gezwungenen französischen Doppeldeckers wurden gefangengenommen.

Östlicher Kriegsschauplatz:
Bei Szawle sind die Kämpfe auch gestern noch nicht abgeschlossen worden. Nördlich des Njemen an der unteren Dubissa machten wir bei einem nächtlichen Vorstoß 80 Gefangene.
Westlich Prasznysz gelangten Teile des 1. turkestanischen Armeekorps nach viermaligem vergeblichen Ansturm bis in unsere vorderen Gräben, am Abend war der Feind überall wieder hinausgeworfen, er hat schwere Verluste erlitten. 120 Gefangene blieben in unserer Hand.

Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Die Vortruppen der Armeen des Generalobersten v. Mackensen stehen vor Przemysl und am linken Ufer des unteren San. Rechts und links anschließend setzten die verbündeten Truppen die Verfolgung in Richtung Dolina-Dobromil einerseits und über Polaniec (an der Weichsel)- Kielce anderseits fort.
Auch von Kielce bis zur Pilica bei Inowlodz haben die Russen ihre Stellungen nicht zu halten vermocht und sind im schleunigen Abzug nach Osten.

Oberste Heeresleitung. 1)

Der amtliche Bericht über den Untergang der "Lusitania"

Berlin, 14. Mai.
Aus dem Bericht des Unterseeboote, das die "Lusitania" zum Sinken gebracht hat, ergibt sich folgender Sachverhalt: Das Boot sichtete den Dampfer, der keine Flagge führte, am 7. Mai, 2 Uhr 20 Minuten mitteleuropäische Zeit nachmittags, an der Südküste Irlands bei schönem, klarem Wetter. Um 3 Uhr 10 Minuten gab es einen Torpedoschuß auf "Lusitania" ab, die an Steuerbordseite in Höhe der Kommandobrücke getroffen wurde. Der Detonation des Torpedos folgte unmittelbar eine weitere Explosion von ungemein starker Wirkung. Das Schiff legte sich schnell nach Steuerbord über und begann zu sinken. Die zweite Explosion muß auf eine Entzündung der im Schiffe befindlichen Munitionsmengen zurückgeführt werden.

Der Stellvertretende Chef des Admiralstabes.
gez. Behncke. 1)

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Der Rückzug der Russen über den San


Wien, 14. Mai, mittags.
Amtlich wird verlautbart:
Der Rückzug des Feindes in Russisch-Polen dauert fort, er übergreift auch auf die Abschnitte der bisherigen Pilicafront. Von östlich Petrikau bis zur oberen Weichsel verfolgen die verbündeten Armeen Woyrsch und Dankl den zurückgehenden Gegner. Ihre Truppen haben im Berglande nordöstlich Kielce Fuß gefaßt.
Vor der Armee Erzherzog Josef Ferdinand ziehen sich die Russen in Mittelgalizien über den San zurück und weichen aus dem Raume Dobromil-Stary Sambor vor den Têten der Armeen Boroevic und Boehm-Ermolli in nordöstlicher Richtung. Unsere Truppen haben die Höhen südwestlich Dobromil und Stary Sambor unter Nachhutkämpfen erreicht.
Dem allgemeinen Vorgehen haben sich nun auch die verbündeten Truppen der Armee Linsingen angeschlossen, die über Turka und Skole vordringen.
Die Schlacht in Südostgalizien dauert an. Starke russische Kräfte sind bis über Obertyn bis nördlich Smatyn und bis Mahala vorgedrungen.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)

Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
Band 2 Nationaler Verlag, Berlin (1915)

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon Spartacus » 14. Mai 2015, 17:14

Der amtliche Bericht über den Untergang der "Lusitania"

Berlin, 14. Mai.
Aus dem Bericht des Unterseeboote, das die "Lusitania" zum Sinken gebracht hat, ergibt sich folgender Sachverhalt: Das Boot sichtete den Dampfer, der keine Flagge führte, am 7. Mai, 2 Uhr 20 Minuten mitteleuropäische Zeit nachmittags, an der Südküste Irlands bei schönem, klarem Wetter. Um 3 Uhr 10 Minuten gab es einen Torpedoschuß auf "Lusitania" ab, die an Steuerbordseite in Höhe der Kommandobrücke getroffen wurde. Der Detonation des Torpedos folgte unmittelbar eine weitere Explosion von ungemein starker Wirkung. Das Schiff legte sich schnell nach Steuerbord über und begann zu sinken. Die zweite Explosion muß auf eine Entzündung der im Schiffe befindlichen Munitionsmengen zurückgeführt werden.

Der Stellvertretende Chef des Admiralstabes.
gez. Behncke. 1)


Die Wichtigkeit dieser Meldung geht in der Flut der Infos fast unter. Ergänzend hierzu also noch folgendes:

Am 7. Mai 1915 versenkte das deutsche U-Boot U-20 den britischen Luxusliner "Lusitania". Seitdem tobt der Streit, ob die Torpedierung ein Kriegsverbrechen war – oder der Dampfer ein legitimes Ziel.


Hier geht es weiter: http://www.welt.de/geschichte/article14 ... tania.html

LG

Sparta


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Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 14. Mai 2015, 17:29

Ein seltener Besuch hier im Thread! Danke Sparta.

Einige Anmerkungen zur Versenkung der "Lusitania" am 7. Mai 1915

Ich zitiere aus "Die Versenkung der "Lusitania" am 7. Mai 1915"

In der nun entbrannten Propagandaschlacht der Kriegsparteien machte sich die Zersplitterung der Propagandaabteilungen auf deutsche Seite (Kriegs- und Innenministerium, der Generalstab, das Auswärtige Amt und andere Stellen unterhielten eigene Abteilungen) sehr nachteilig bemerkbar.
Während die Briten bereits im August 1914 das "War Propaganda Bureau" gegründet hatten und nun insbesondere in den USA für ihre Seite warben.
Das englische Buch "JANE'S WAR AT SEA 1897-1997/ 100 YEARS OF JANE'S FIGHTING SHIPS", London 1997, schreibt zum Thema sogar heute noch und nur sehr kurz: "...Eine neue Ära des Schreckens dämmerte offensichtlich herauf, als am 7. Mai 1915 im hellen Tageslicht der "White Star" - Liner Lusitania warnungslos versenkt wurde, ein Vorfall, der zu heftigen diplomatischen Protesten führte. Unter den 1200 Toten befanden sich auch 128 Amerikaner...
Und ein paar Seiten weiter letztmalig zum Thema: " Deutsche U-Boote tauchten oft zur Versenkung von Handelsschiffen mit ihrer Artillerie auf, um Torpedos zu sparen, wann immer dies möglich war. Dies nutzten die Briten mit ihren "Q-Schiffen" aus: zu U-Bootfallen umgebaute Handelsschiffe, bemannt durch Seeleute der Royl Navy und mit getarnten Geschützen ausgerüstet. Am 19. August 1915 vernichtete die U-Bootfalle "Baralong" "U 27". Aus Rache für die "Lusitania" ermordeten die Briten 11 deutsche Überlebende teils schwimmend im Wasser, teils von gekaperten Ampfer "Nicosian" heruntergeholt."
Während das deutsche "Lexikon der populären Irrtümer" Bertelsmann 1996 und Microsoft CD-ROM Encyclopädie Encarta (Wie geschah es wirklich? Stuttgart 1990; Stichwortartikel "Lusitania") zum Thema schreiben: "...An diesem Tag kommt es zu dem tragischen Zwischenfall mit der "Lusitania". Das deutsche Unterseeboot "U 20" versenkt den britischen Dampfer "Lusitania" vor der irischen Küste. 1198 Menschen, darunter zahlreiche Nordamerikaner fanden den Tod. Anders, als die durchaus verständliche Propaganda der Engländer behauptete, war die 'Lusitania' aber kein reines Passagierschiff; sie transportierte heimlich auch noch Munition, und war nach internationalem Recht daher als Kriegsschiff einzustufen" ..."
Im Fall der 'Lusitania' waren vermutlich mehrere Tonnen Dynamit an Bord, denn nur so lässt sich die ungewöhnlich heftige Detonation nach dem Torpedotreffer erklären. Die deutsche Botschaft in Washington wusste von der Fracht und warnte mehrfach, dass solche Schiffe ohne Warnung angegriffen würden. Jedoch hielt der Kapitän der 'Lusitania' sein Schiff für schnell genug, den U-Booten auszuweichen - ein Irrtum, wie sich dann erwies, den mehr als tausend Menschen mit dem Leben büßen mussten." Das oben zitierte englische Buch ist aber keinesfalls repräsentativ für die heutige englische Geschichtsschreiben, diese geht teilweise weit kritischer, als deutsche Chronisten mit dem Fall um.
...
Nach der Katastrophe bezichtigt die britische Admiralität den deutschen Admiralsstab des Massenmords auf See und beschuldigt gleichzeitig Kapitän Turner, durch seine Kursänderung das Unheil verursacht zu haben. In einem Schreiben der Admiralität an Richter Lord Mersey, der den Lusitania-Fall untersucht, wird dem Gericht sogar nahe gelegt, Kapitän Turner als den Hauptschuldigen zu verurteilen. Der Lord dagegen spricht Turner von jeder Schuld frei. Er ist über die Haltung der britischen Admiralität derart empört, dass er nie wieder das Richteramt ausübt. Turner bleibt stets dabei, dass er von der Admiralität eigene Instruktionen erhalten habe, aber er weigerte sich sein Leben lang, etwas über deren Inhalt zu sagen. Und die Akten des Naval Intelligence Department, die sich auf die "Lusitania" und ihre Ladung beziehen, sind im Navy Records Office in Bath aufbewahrt. Sie befinden sich selbst heute noch immer auf der Geheimliste !

Das New Yorker Appellationsgericht stellte Ende Januar 1923 in einer gerichtlichen Entscheidung fest, dass die "Lusitania" Munition an Bord gehabt hatte, dass die Versenkung nicht als "Seeräuberverbrechen", sondern als eine regelrechte Kriegshandlung angesehen werden muss.
...
Das deutsche U-Boot "U 20" strandete am 5. November 1916 vor der jütländischen Küste und wurde selbst zerstört. Kapitän Walther Schwieger, geboren am 7. April. 1885, gilt seit dem 6. September 1917 mit "U 88" in der Nordsee als verschollen.

quelle: deutsche-schutzgebiete.de

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 23. Mai 2015, 18:26

Der Weltkrieg am 23. Mai 1915

Die Kriegserklärung Italiens an Österreich-Ungarn

Wien 23. Mai. (Amtlich.)
Die italienische Regierung hat heute durch ihren Botschafter Herzog von Avarna der österreichisch-ungarischen Regierung erklären lassen, daß sich Italien von Mitternacht ab im Kriegszustande mit Österreich-Ungarn befinde. Die italienische Regierung hat durch diesen vom Zaune gebrochenen Angriff gegen die Donaumonarchie das Bündnis auch mit Deutschland ohne Recht und Grund zerrissen. Das durch die Waffenbrüderschaft noch fester geschmiedete vertragsmäßige Treuverhältnis zwischen Österreich-Ungarn und dem Deutschen Reich ist durch den Abfall des dritten Bundesgenossen und seinen Übergang in das Lager ihrer Feinde unversehrt geblieben. Der deutsche Botschafter Fürst Bülow hat deshalb Anweisung erhalten, Rom zugleich mit dem österreichisch-ungarischen Botschafter Baron Macchio zu verlassen.

Rom, 23. Mai.
Fürst Bülow hat heute von der Konsulta die amtliche Mitteilung erhalten, daß Italien sich von morgen ab als im Kriegszustand mit Österreich-Ungarn befindlich erachtet. 1)


Der Wortlaut der italienischen Kriegserklärung

Wien, 23 Mai.
Der Text der vom königlich italienischen Botschafter dem k. u. k. Minister des k. u. k. Hauses und des Äußern überbrachten Kriegserklärung hat folgenden Wortlaut:

Wien, am 23 Mai 1915.
Den Befehlen Seiner Majestät des Könige seines erhabenen Herrschers, entsprechend hat der unterzeichnete königlich italienische Botschafter die Ehre, Seiner Exzellenz dem Herrn österreichisch-ungarischen Minister des Äußern folgende Mitteilung zu übergeben.
Am 4. d. M. wurden der k. u. k. Regierung die schwerwiegenden Gründe bekanntgegeben, weshalb Italien im Vertrauen auf sein gutes Recht seinen Bündnisvertrag mit Österreich-Ungarn, der von der k. und k. Regierung verletzt worden war, für nichtig und von nun an wirkungslos erklärt und seine volle Handlungsfreiheit in dieser Hinsicht wieder erlangt hat. Fest entschlossen, mit allen Mitteln, über die sie verfügt, für die Wahrung der italienischen Rechte und Interessen Sorge zu tragen, kann die königliche Regierung sich nicht ihrer Pflicht entziehen, gegen jede gegenwärtige und zukünftige Bedrohung zum Zwecke der Erfüllung der nationalen Aspirationen jene Maßnahmen zu ergreifen, die ihr die Ereignisse auferlegen. Seine Majestät der König erklärt, daß er sich von morgen ab als im Kriegszustande mit Österreich-Ungarn befindlich betrachtet. Der Unterzeichnete hat die Ehre, Seiner Exzellenz dem Herrn Minister des Äußern gleichzeitig mitzuteilen, daß noch heute dem k. u. k. Botschafter in Rom die Pässe zur Verfügung gestellt werden, und er wäre Seiner Exzellenz dankbar, wenn ihm die seinen übermittelt würden.

gez.:
Avarna. 1)

Manifest Kaiser Franz Josefs an seine Völker

Wien, 23. Mai.
Eine Extraausgabe der "Wiener Zeitung" veröffentlicht folgendes Allerhöchstes Handschreiben:


Lieber Graf Stürgkh! Ich beauftrage Sie, das angeschlossene Manifest an Meine Völker zur allgemeinen Verlautbarung zu bringen.

Wien, am 23. Mai 1915.

Franz Josef m. P.
Stürgkh m. P.

An Meine Völker!

Der König von Italien hat Mir den Krieg erklärt.
Ein Treubruch, dessengleichen die Geschichte nicht kennt, ist von dem Königreich Italien an seinen beiden Verbündeten begangen worden. Nach einem Bündnis von mehr als dreißigjähriger Dauer, während dessen es seinen territorialen Besitz mehren und sich zu ungeahnter Blüte entfalten konnte, hat uns Italien in der Stunde der Gefahr verlassen und ist mit fliegenden Fahnen in das Lager unserer Feinde übergegangen. Wir haben Italien nicht bedroht, sein Ansehen nicht geschmälert, seine Ehre und seine Interessen nicht angetastet, wir haben unseren Bündnispflichten stets getreu entsprochen und ihm unsern Schirm gewährt, als es ins Feld zog, wir haben mehr getan: Als Italien seine begehrlichen Blicke über unsere Grenzen sandte, waren wir, um das Bündnisverhältnis und den Frieden zu erhalten, zu großen schmerzlichen Opfern entschlossen, zu Opfern, die Unserem väterlichen Herzen besonders nahegingen. Aber Italiens Begehrlichkeit, das den Moment nützen zu sollen glaubte, war nicht zu stillen, und so muß sich das Schicksal vollziehen. Dem mächtigen Feinde im Norden haben in zehn-monatlichem gigantischem Ringen und in treuster Waffenbrüderschaft mit dem Heere Meines erlauchten Verbündeten Meine Armeen siegreich standgehalten. Der neue heimtückische Feind im Süden ist ihnen kein neuer Gegner. Die großen Erinnerungen an Novara, Mortara, Custozza und Lissa, die den Stolz Meiner Jugend bilden, und der Geist Radetzkys, Erzherzogs Albrechts und Tegethoffs, der in Meiner Land- und Seemacht fortlebt, bürgen Mir dafür, daß wir auch gegen Süden hin die Grenzen der Monarchie erfolgreich verteidigen werden. Ich grüße meine kampfbewährten, siegerprobten Truppen. Ich vertraue auf sie und ihre Führer. Ich vertraue auf Meine Völker, deren beispiellosem Opfermute Mein innigster väterlicher Dank gebührt. Den Allmächtigen bitte Ich, daß er unsere Fahnen segne und unsere gerechte Sache in seine gnädige Obhut nehme.

Franz Josef m. p. 1)

Die "Emden"-Mannschaft in Konstantinopel

Konstantinopel, 23. Mai.
Die überlebenden Helden der Besatzung der "Emden", die heute nachmittag unter der Führung des Kapitänleutnants v. Mücke in Konstantinopel eintrafen, haben einen überaus begeisterten Empfang gefunden.

quelle:
Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
Band 2 Nationaler Verlag, Berlin (1915) 2) "Frankfurter Zeitung" (1915)
stahlgewitter.com

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 24. Mai 2015, 21:28

Italien gedenkt des Eintritts in den Ersten Weltkrieg: mit Schweigeminute, Kranzniederlegung und Nationalflagge. Nur die mehrheitlich deutschsprachige Provinz Südtirol will die Tricolore nicht hissen - mit einer stichhaltigen Begründung.

In der mehrheitlich deutschsprachigen Provinz Südtirol weigerten sich Behörden allerdings, wie von Italiens Regierung angewiesen die Nationalflagge - Tricolore - vor offiziellen Gebäuden zu hissen.

Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher erklärte, der Beginn eines Krieges, der Tod und Leid gebracht habe, verdiene es nicht, gefeiert zu werden. Er wäre stattdessen bereit gewesen, die Fahnen auf halbmast zu setzen - so wurde es etwa auf Anweisung des scheidenden Bürgermeisters Luigi Spagnolli in der Provinzhauptstadt Bozen gemacht, wo am Sonntag Stichwahlen stattfanden. Beide Politiker erklärten sich aber bereit, sich an der landesweiten Schweigeminute zu beteiligen.

Kompatscher betonte: "Wir gedenken heute natürlich der Opfer, doch unser Gedenken gilt auch den Ursachen für den Ersten Weltkrieg, nämlich Nationalismus, Imperialismus und Hegemonismus", wie "Die neue Südtiroler Tageszeitung" berichtet. Deshalb gehe es heute darum, so Kompatscher, "die richtigen Schlüsse aus der Vergangenheit zu ziehen, damit wir weiterhin gemeinsam an einem friedlichen Europa arbeiten."

Ähnlich äußerte sich laut der italienischen Zeitung "La Repubblica" der Landeshauptmann der autonomen Region Trentino-Südtirol, Ugo Rossi. Zur Begründung sagte er: "Der Beginn dieses Krieges ist schon per se eine Niederlage für die Menschheit", sagte Rossi - "und für all jene, die wie wir an die Ideale des friedlichen Zusammenlebens glauben".

quelle: SPON

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 10. Juni 2015, 20:31

Ein englischer Kreuzer vom österreichisch-ungarischen "U IV" versenkt

Wien, 10. Juni.
Amtlich wird verlautbart:
Unterseeboot IV, Kommandant Linienschiffsleutnant Singule, hat am 9. d. M., vormittags, 30 Meilen westlich von San Giovanni di Medua, einen englischen Kreuzer, Typ "Liverpool", der von 6 Zerstörern geschützt war, torpediert und versenkt.

Flottenkommando.1)
Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus

Rudolf Wilhelm Singule

Als Sohn eines Marinekommissariatsadjunkts wurde Singule am 8. April 1883 in Pola geboren und besuchte die Militärunterrealschule in Eisenstadt, dann die Marineakademie Fiume. Ab 1901 fuhr er als Seekadett auf BUDAPEST ins westliche Mittelmeer, auf Kreuzer ASPERN nach Ostasien. Nach weiteren Fahrten avancierte er 1906 zum Fregattenleutnant und absolvierte in der Folge den Offiziers-Torpedokurs. 1909 bei der U-Bootstation Pola, wurde Singule nach Einschulung im Taucherkurs zweiter Offizier im UNTERSEEBOOT 4. Als Linienschiffsleutnant nahm er 1911 bei den ersten kriegsmäßigen Übungen der U-Boote U 1, U 2, U 3 und U 4 teil; noch im gleichen Jahr wurde ihm das Kommando von U 4 übertragen. 1913 wurde er Kommandant von TORPEDOBOOT 32 und der Torpedostation Pola.

Als Kommandant von TORPEDOBOOT 78 bis 5. April 1915 hatte er noch keine Feindberührung. In der Folge wieder mit dem Kommando von U 4 betraut, griff er bereits am Tag nach der italienischen Kriegserklärung erfolglos einige italienische Zerstörer an. Sein Torpedoangriff gegen den englischen Kreuzer DUBLIN führte hingegen zu dessen Zerstörung (9. Mai 1915). Im Juli 1915 konnte er durch die Versenkung des italienischen Flaggenschiffes GIUSEPPE GARIBALDI ein italienisches Unternehmen im Raum Ragusa stören, wo man versucht hatte, durch Besetzung bzw. Beschießung der küstennahen Eisenbahnlinie die Verbindung zu den Bocche di Cattaro zu unterbrechen – möglicherweise war dieser Abwehrerfolg dafür ausschlaggebend, dass bis Kriegsende ähnliche Angriffe an der dalmatinischen Küste unterblieben, jedenfalls wurde Singule mit dem Ritterkreuz des Leopold-Ordens und dem deutschen Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet .

Mit wechselndem Erfolg operierte Singule nach Reparaturen an seinem Boot im Dezember 1915 an der albanischen Küste. Die Versenkung des französischen Bewachers JEAN BART in der Otrantostraße (2. Februar 1916) brachte ihm weitere Dekorationen ein. Am 30. März 1916 versenkte er den britischen Schoner JOHN PRITCHARD OF CARNAR, in der Folge lief sein Boot zu ausführlichen Reparaturarbeiten in Pola ein. Im Golf von Tarent gewann er schließlich im August 1916 das Feuerduell mit einem getarnten Segler („U-Bootfalle“), den er versenkte.

Im September versenkte er den englischen Dampfer INVERBERVIE, einen anderen beschädigte er schwer, im nächsten Monat fiel ihm der italienische Dampfer MARGARETHA zum Opfer. Nach längerer Pause versenkte Singule am 4. Mai 1917 des italienischen Truppentransporter PERSEO und erhielt dafür die Silberne Verdienstmedaille mit Schwertern. Bei weiteren Aktionen gelang es Singule immer wieder, den Nachschubtransport der Italiener zu ihren Truppen in Albanien zu stören. Ein Unfall im Ionischen Meer führte beinahe dazu, dass das zu tief sinkende U-Boot von den Wassermassen zerdrückt worden wäre, so dass es nach Pola auf Dock gebracht werden musste.

Singule blieb bis Kriegsende in Pola hoch ausgezeichneter Instruktionsoffizier, wurde kurzfristig in Brünn von der tschechoslowakischen Armee übernommen und arbeitete dann im Sozialversicherungsbereich. Im Zweiten Weltkrieg Korvettenkapitän, brachte er es bis zum Führer der U-Boote in Italien. 1943 trat er in den Ruhestand. Am 2. Mai 1945 wurde er von einem sowjetischen Soldaten in Brünn getötet.

quelle: wk1.staatsarchiv.at

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 23. Juni 2015, 17:12

23.Juni 1915 Erste Isonzoschlacht

Die Erste Isonzoschlacht war eine von insgesamt zwölf Schlachten zwischen dem Königreich Italien und dem Kaiserreich Österreich-Ungarn. Es war der erste größere Versuch Italiens, am Isonzo den Durchbruch in die ungarische Tiefebene zu erzwingen, sich mit den Russen zu vereinigen und so Österreich-Ungarn in zwei Teile zu zerschlagen. Als Beginn der Ersten Isonzoschlacht wird allgemein der 23. Juni 1915 gerechnet, obwohl die Kämpfe bereits vier Wochen vorher unmittelbar nach der Kriegserklärung Italiens an Österreich-Ungarn (23. Mai 1915) begonnen hatten. Der als Schlacht bezeichnete Zeitraum dauerte mit kurzen Unterbrechungen bis zum 7. Juli 1915. (Der österreichisch-ungarische Generalstab erklärte allerdings seinerseits die Schlacht bereits am 5. Juli für beendet.)

https://de.wikipedia.org/wiki/Erste_Isonzoschlacht

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 4. Juli 2015, 15:20

Der Weltkrieg am 4. Juli 1915

Der deutsche Heeresbericht:

Großes Hauptquartier, 4. Juli.
Westlicher Kriegsschauplatz:
In den Argonnen haben unsere Truppen die Offensive fortgesetzt. Die Beute hat sich erheblich erhöht; sie beträgt für die beiden ersten Julitage: 2556 Gefangene (darunter 37 Offiziere), 72 Minenwerfer, 1 Revolverkanone, 25 Maschinengewehre.
Auf den Maashöhen wiederholte der Feind trotz aller Mißerfolge viermal seine Versuche zur Wiedereroberung der verlorenen Stellungen bei Les Eparges; wir wiesen seine Angriffe glatt ab.
Nordwestlich von Regniéville eroberten wir die französischen Stellungen in 600 Meter Breite und entrissen nördlich von Fey-en-Haye dem Feinde ein Waldstück.
Die Fliegertätigkeit war gestern sehr lebhaft. Deutsche Flugzeuge bewarfen das Landguardfort bei Harwich sowie eine englische Zerstörerflottille und griffen das befestigte Nancy, die Bahnanlagen von Dombasle und das Sperrfort Remiremont an. Ein englisches Flugzeug stürzte nördlich von Gent an der holländischen Grenze brennend ab. Ein deutsches Kampfflugzeug zwang einen französischen Flieger bei Schlucht zur Landung.
Der Feind bewarf Brügge, ohne militärischen Schaden anzurichten.
Östlicher Kriegsschauplatz:
Die Lage ist unverändert.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Die Armee des Generals v. Linsingen ist in voller Verfolgung gegen die Zlota-Lipa; 3000 Russen fielen in unsere Hand. Unter ihrem Druck weicht der Feind aus seinen Stellungen von Narajow - Miasto bis nördlich Przemyslani.
Die Armeen des Generalfeldmarschalls von Mackensen sind im fortschreitenden Angriff.

Oberste Heeresleitung. 1)

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 16. Juli 2015, 14:46

Eröffnung des Ersten Weltkriegsmuseum "Museo Marmolada Grande Guerra" in den italienischen Dolomiten Tod in 3.000 Metern Höhe

Zitat:
Italien trat erst 1915 in den Weltkrieg als ein Land, das nicht unbedingt darauf vorbereitet war. Im Unterschied zu den hochgerüsteten Nationen in Nordeuropa war Italien ein Bauernstaat mit wenig Industrie. Doch man wollte mitmischen und legte sich mit den Österreichern an. 1917 wurde Italien geschlagen, aber bis dahin kämpfte man an verschiedenen Fronten, auch in den Dolomiten, in großer Höhe und unter unmenschlichen Umweltbedingungen. An den Krieg in den Dolomiten erinnert jetzt ein neues Museum, in 3.000 Metern Höhe, dort, wo damals gekämpft wurde - ein Museum, das nur über eine Seilbahn zu erreichen ist...]

http://www.swr.de/swr2/kultur-info/eroe ... index.html

"Das war eine vollkommen improvisierte Front im Hochgebirge. Dort ist schon normales Leben für Menschen extrem schwierig. Wie schwer es dort war, Krieg zu führen, das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Hier herrschen übelste Wetterbedingungen." Walter Musizza

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 4. August 2015, 20:22

Der Weltkrieg am 4. August 1915

Der deutsche Heeresbericht:
Der Westteil von Iwangorod genommen - Die Armee des Prinzen Leopold von Bayern greift Warschau an

Großes Hauptquartier, 4. August.

Westlicher Kriegsschauplatz:
Nichts Neues.

Östlicher Kriegsschauplatz:
In der Verfolgung des weichenden Gegners erreichten unsere Truppen gestern die Gegend von Kupischki (östlich Poniewiez).
Nördlich von Lomza wurden die Russen in die vorgeschobene Verteidigungsstellung der Festung zurückgedrückt.
Ost- und westpreußische Regimenter nahmen die noch durch Feldbefestigungen geschützten Narewübergänge bei Ostrolenka nach heftigstem Widerstande. Mehrere tausend Russen wurden gefangengenommen, 17 Maschinengewehre erbeutet. Auch hier ist die Verfolgung aufgenommen.
Vor Warschau wurden die Russen aus der Bloniestellung in die äußere Fortlinie geworfen. Die Armee des Prinzen Leopold von Bayern befindet sich im Angriff auf die Festung.

Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Bei den über die Weichsel vorgedrungenen deutschen Teilen der Armee des Generalobersten v. Woyrsch nimmt der Angriff seinen Fortgang; die österreichisch- ungarischen Truppen dieser Armee sind im Besitz des Westteiles der Festung Iwangorod bis zur Weichsel.
Gegenüber den verbündeten Armeen des Generalfeldmarschalls v. Mackensen versuchte der Feind auch gestern die Verfolgung zum Stehen zu bringen; er wurde bei Lenczna, nordöstlich von Cholm und westlich des Bug, erneut geschlagen. Seit heute früh ist der geworfene Feind im Rückzug zwischen Weichsel und Bug in allgemein nördlicher Richtung. Auch bei und südlich Uscilug am Bug weicht der Gegner.

Oberste Heeresleitung. 1)

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Der russische Rückzug zwischen Weichsel und Bug

Wien, 4. August, mittags.
Amtlich wird verlautbart:

Russischer Kriegsschauplatz:
Zwischen Weichsel und Bug leisteten die schrittweise weichenden Russen in gewohnter Art an verschiedenen Stellen erneuert Widerstand. Es kam nördlich Dubienka und Cholm, an der Swinka und an der Linie Lenczna-Nowo-Alexandrija zu starken Kämpfen. An manchen Teilen der Front unternahm der Gegner, um unser Nachdrängen einzudämmen, kurze Gegenstöße, aber er vermochte nicht standzuhalten, wurde geworfen und setzte um Mitternacht den Rückzug gegen Norden fort. Der auf dem linken Weichselufer gelegene Westteil von Iwangorod ist in unserer Hand. Die gegenüber der Radomkamündung auf dem Ostufer der Weichsel stehenden deutschen Kräfte machten abermals Fortschritte.
Zwischen Wladimir-Wolynskij und Sokal zersprengten unsere Truppen ein Kosakenregiment. Südwestlich Wladimir-Wolynskij sind große Brände sichtbar.

In Ostgalizien nichts Neues.

talienischer Kriegsschauplatz:
Im Görzischen wurden in der Nacht zum 3. August am Plateaurande wieder mehrere vereinzelte italienische Angriffe abgewiesen, so südlich Sdraussina und östlich Polazzo, wo die feindliche Infanterie zweimal mit dem Bajonett angriff, jedoch beide Male unter schweren Verlusten zurückgeschlagen wurde. Am Nachmittag des 3. August versuchten die Italiener bei Regen und Nebel nach heftiger Artillerievorbereitung einen abermaligen Vorstoß gegen unsere Stellungen auf dem Monte dei sei Busi. Auch dieser Angriff wurde abgeschlagen.
Im Kärntner und Tiroler Grenzgebiet kam es in einigen Abschnitten zu lebhafterer Artillerietätigkeit. Die gegen den Cellonkofel angesetzte italienische Infanterie zog sich, da sie von ihrer eigenen Artillerie beschossen wurde, auf den Westhang der Höhe zurück. Ein Angriff von zwei feindlichen Kompagnien gegen die Grenzbrücke südlich Schluderbach und ein stärkerer italienischer Angriff auf den Col di Lana (Buchenstein) wurden abgewiesen.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)

Der türkische Heeresbericht:
Karakilissa von den Türken besetzt

Konstantinopel, 4. August.
An der Kaukasusfront griffen unsere Truppen heftig die feindliche Nachhut an, die in den Stellungen in der Umgebung von Hamur östlich des Kilid i Guedigui den Rückzug der Hauptmacht zu decken versuchte. Wir jagten den Feind nach Norden und machten 150 Gefangene. Die Russen hatten über 500 Tote und 1000 Verwundete. Unsere verfolgenden Abteilungen besetzten Karakilissa und die Umgegend nördlich von Hamur.
An der Dardanellenfront am 3. August bei Ari Burun Schützengrabenkämpfe ohne Bedeutung. Unsere Artillerie zerstörte eine feindliche Bombenwerferstellung auf unserem linken Flügel. Ein feindlicher Kreuzer beschoß wirkungslos Altschitepe; unsere Artillerie erwiderte das Feuer und traf dabei ein feindliches Torpedoboot, das sich sogleich entfernte. Ein feindlicher Flieger warf eine Bombe auf das Hospital in Eznie südlich von Kum Kale, durch die ein Verwundeter getötet wurde Am 3. August ließen ein Kreuzer und vier Torpedoboote über Sighadji Kliman südlich von Smyrna ein Flugzeug aufsteigen. das dort drei Bomben abwarf, durch die eine Person getötet wurde. Die erwähnten Schiffe schleuderten über 200 Granaten auf den genannten offenen Ort, wodurch ein Haus zerstört wurde.

quellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
Band 3
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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 16. August 2015, 19:17

Der Weltkrieg am 16. August 1915

Der deutsche Heeresbericht:
Die Armee Prinz Leopold überschreitet den Bug

Großes Hauptquartier, 16. August.

Westlicher Kriegsschauplatz:

Nördlich von Ammerzweiler (nordöstlich von Dammerkirch) brach ein französischer Teilangriff vor unseren Hindernissen im Feuer zusammen.

Östlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg:

Bei weiteren erfolgreichen Angriffen gegen die vorgeschobenen Stellungen von Kowno wurden gestern 1730 Russen (darunter 7 Offiziere) gefangengenommen.
Der mit dem erfolgreichen Nurzecübergang angebahnte Durchbruch der russischen Stellungen gelang in vollem Umfange. Dem von der Durchbruchsstelle ausgehenden Druck und den auf der ganzen Front erneut einsetzenden Angriffen nachgebend, weicht der Gegner aus seinen Stellungen vom Narew bis zum Bug. Unsere verfolgenden Truppen erreichten die Höhe von Bausk. Über 5000 Gefangene fielen in unsere Hand.
Bei Nowo-Georgiewsk wurden die Verteidiger weiter auf den Fortgürtel zurückgeworfen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern:
Der linke Flügel erzwang in der Nacht den Übergang über den Bug westlich von Drohiszyn.
Nachdem Mitte und rechter Flügel am gestrigen Vormittage Losice und Miendrzyrzec durchschritten hatten, stießen sie an den Abschnitten der Toczna und Klukowka (zwischen Drohiszyn und Biala) auf erneuten Widerstand; er wurde heute bei Tagesanbruch östlich von Losice durch den Angriff schlesischer Landwehr gebrochen. Es wird verfolgt.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
Die Verfolgung wurde fortgesetzt; Biala und Slawatysze sind durchschritten.
Östlich von Wlodawa dringen unsere Truppen auf dem Ostufer des Bug vor.

Oberste Heeresleitung. 1)

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Luftbombardement der Küstenforts von Venedig

Wien, 16. August.
Amtlich wird verlautbart:

Russischer Kriegsschauplatz:
Im Raume westlich des Bug nahm die Verfolgung der Russen raschen Fortgang. Die im Zentrum der Verbündeten vordringenden österreichisch-ungarischen Kräfte hefteten sich dem westlich Biala über die Klikawka weichenden Feind an die Fersen. Die Divisionen des Erzherzogs Josef Ferdinand gewannen abends unter Kämpfen den Raum südlich und südwestlich von Biala, überbrückten in der Nacht die Krzna und überschritten sie heute früh. Feindliche Nachhuten wurden, wo sie sich stellten. angegriffen und geworfen. Die Truppen des Generals v. Köveß drängten den Gegner über die obere Klikawka zurück. In der Gegend von Biala und gegen Brest-Litowsk hin sieht man zahlreiche ausgedehnte Brände. Bei Wladimir-Wolynskij, wo wir an mehreren Stellen auf dem östlichen Bugufer festen Fuß gefaßt haben, und in Ostgalizien ist die Lage unverändert.

Italienischer Kriegsschauplatz:
An der Tiroler Front eröffnete gestern die feindliche schwere Artillerie nach längerer Pause wieder das Feuer gegen unsere Werke, und zwar insbesondere gegen jene am Tonalepaß und auf den Plateaus von Lavarone und Folgaria. Angriffsversuche italienischer Infanterie an der Tonalestraße und auf die Popenastellung (südlich Schluderbach) und im Dreizinnengebiete wurden abgewiesen, ebenso scheiterten an der küstenländischen Front erneuerte Angriffe des Feindes im Gebiete südlich des Krn und ein Vorstoß gegen den vorspringenden Teil des Plateaus von Doberdo.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Ereignisse zur See:
Eines unserer Seeflugzeuge belegte am 15. August nachmittags vier Küstenforts von Venedig mit Bomben, von denen alle mit Ausnahme einer einzigen innerhalb der Werke explodierten. Von fünf zur Verfolgung startenden feindlichen Fliegern wurden zwei beim Aufstieg durch Maschinengewehrfeuer zur Umkehr und zur Landung gezwungen, zwei gaben die Verfolgung nach einiger Zeit auf, während der letzte feindliche Flieger unserem Flugzeug bis in die Nähe der istrianischen Küste folgte, wo er - ohne Erfolg erzielt zu haben - umkehren mußte. Unser Seeflugzeug ist trotz heftiger Beschießung durch die feindlichen Kriegsschiffe und Forts wohlbehalten eingerückt.
Laut amtlicher italienischer Veröffentlichung ist unser "U 3" am 12. August in der südlichen Adria versenkt worden; der zweite Offizier und 11 Mann des Unterseebootes wurden gerettet und gefangengenommen.

Flottenkommando. 1)

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 16. August.

Kaukasusfront: Die Stadt Wan war von russischen Truppen und armenischen Banden angegriffen worden; ihre schwache Besatzung hatte die Stadt nach einem zwanzigtägigen Widerstande bei Ankunft russischer Verstärkungen geräumt. Am 11. August haben unsere Truppen die Stadt wieder besetzt; die Banden und die russischen Truppen wurden gezwungen, sich zurückzuziehen und verwüsteten auf ihrem Rückzuge die Umgegend.

An der Dardanellenfront wiesen wir nördlich von Ari Burun am 14. August einen neuen Angriff des Feindes in der Ebene von Anaforta gegen unseren rechten Flügel zurück.
An der Dardanellenfront setzte der Feind, der seit dem 6. und 7. August fünf neue Divisionen gelandet hat, diese Kräfte ein, um unsere Stellungen zu beherrschen. Dank des heldenmütigen Widerstandes unserer Truppen und ihrer Gegenangriffe errang der Feind kein Ergebnis, trotzdem er die Hälfte dieser neuen Kräfte dabei verlor, und hielt sich nur auf den Uferabhängen. Am 15. August warfen wir in der Umgebung von Anaforta einen feindlichen Angriff mit bedeutenden Verlusten für den Gegner zurück. Wir nahmen einen Hauptmann und einige Soldaten gefangen und erbeuteten zwei Maschinengewehre sowie eine Menge Gewehre. Unsere Truppen besitzen gegenwärtig Stellungen, die die feindliche Stellung beherrschen. Unsere Artillerie traf vor Ari Burun ein feindliches Torpedoboot, das sich brennend entfernte. Bei Sed ul Bahr brachten wir auf unserem rechten Flügel, 2 bis 3 Meter von den feindlichen Gräben entfernt, eine Mine zur Explosion, wodurch die feindliche Stellung mit ihrem Minenwerfer und ihren Drahtverhauen zusammenstürzte. Der Feind antwortete die ganze Nacht mit einer erfolglosen Vergeudung von Munition.

Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
Band 3
Nationaler Verlag, Berlin (1916)
2) "Frankfurter Zeitung"
stahlgewitter.com

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 28. August 2015, 15:21

Der Weltkrieg am 28. August 1915

Der deutsche Heeresbericht:
Die russische Front in Ostgalizien durchbrochen

Großes Hauptquartier, 28. August.

Westlicher Kriegsschauplatz:

Ein französischer Handgranatenangriff auf Lingekopf (nördlich von Münster) wurde abgewiesen.
Auf einem großen Teile der Front war die Tätigkeit der Artillerie und der Flieger sehr rege.
Feindliche Flieger bewarfen ohne Erfolg Ostende, Middelkerke und Brügge; in Müllheim (Baden) wurden drei Zivilpersonen durch Fliegerbomben getötet.

Östlicher Kriegsschauplatz:

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg:
In den Gefechten nordöstlich von Bausk und Schönberg ist der Gegner geworfen. Über 2000 Russen wurden gefangengenommen, 2 Geschütze und 9 Maschinengewehre erbeutet. Feindliche Vorstöße gegen Teile unserer Front zwischen Radsiwilischki und Swjadosze wurden abgeschlagen.
Südöstlich von Kowno schreiten die Truppen des Generalobersten v. Eichhorn siegreich weiter vor.
Zwischen dem Bobr und dem Bialowieskaforst wird verfolgt, die Stadt Narew ist besetzt.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern:
Die Heeresgruppe ist im Vordringen in den Bialowieskaforst und über die Lesna-Prawa, deren östliches Ufer am Unterlauf bereits gewonnen ist.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
In der Verfolgung ist die Straße Kamieniec-Litowsk-Myszczyce überschritten. Zwischen dem Muchawiec- und dem Pripjetfluß treiben unsere Truppen den geschlagenen Feind vor sich her. Deutsche Reiterei warf gestern bei Samary (an Straße Kowel-Kobryn) eine feindliche Kavalleriedivision.

Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Unter Führung des Generals Grafen Bothmer haben deutsche und österreichisch-ungarische Truppen gestern an der Zlota-Lipa nördlich und südlich von Brzezany die russischen Stellungen durchbrochen. Nächtliche feindliche Gegenangriffe wurden blutig abgewiesen. Heute früh gab der Gegner nach weiteren Mißerfolgen den Widerstand auf. Es wird verfolgt.

Oberste Heeresleitung. 1)

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:

Wien, 28. August.

Amtlich wird verlautbart:

Russischer Kriegsschauplatz:
Unsere in Ostgalizien stehenden Armeen haben gestern die seit Wochen ausgebaute russische Front an der Zlota-Lipa an mehreren Stellen durchbrochen. Sie kämpfen hierbei auf dem Ehrenfelde der ersten großen Schlachten, die zu Beginn des Krieges östlich und südöstlich Lemberg ausgekämpft wurden und sich in diesen Tagen zum ersten Male jähren. Sowohl östlich von Przemyslany als auch westlich von Podhajce und von Monasterzyska drangen wir in die feindlichen Linien ein. Zwischen Gologory und Brzezany wurden die russischen Stellungen in einer Ausdehnung von 30 Kilometern genommen, wobei zwischen Gologory und Dunajow österreichisch-ungarische Regimenter und nächst Brzezany unsere und deutsche Truppen stürmten. Der geschlagene Feind, der 20 Offiziere und 6000 Mann als Gefangene zurückließ, versuchte vergebens, die verlorenen Positionen durch Gegenangriff wiederzugewinnen. Er mußte das Schlachtfeld räumen und trat heute früh an der ganzen Front den Rückzug an. Auch östlich Wladimir-Wolynskij kam es zu Kämpfen größeren Umfangs. Die Armee des Feldzeugmeisters v. Puhallo warf den Feind in der Richtung gegen Luck zurück und hat die Verfolgung aufgenommen. Nördlich der Pripiatjsümpfe nähern sich unsere Verbündeten der Stadt Kobryn von Süden und Westen. Die bei Kamieniec-Litowsk kämpfenden österreichisch-ungarischen Streitkräfte schlugen den Feind aus seinen Stellungen nördlich und östlich dieser Stadt zurück.

Italienischer Kriegsschauplatz:
An der küstenländischen Front versuchte der Feind heute nacht und bei Morgengrauen an mehreren Stellen anzugreifen, wurde aber überall abgewiesen; so östlich Polazzo und San Martino auf der Hochfläche von Doberdo, dann an unseren Höhenstellungen nördlich des Tolmeiner Brückenkopfes. Im Raume von Flitsch dauert das Gefecht fort. In Tirol gehen die Italiener nördlich des Suganatales näher an unsere Stellungen heran.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)

Der türkische Heeresbericht:
Neue englische Niederlage auf Gallipoli

Konstantinopel, 28. August, abends.
An der Dardanellenfront griff der Feind in der Gegend von Anaforta am 27. August nach artilleristischer Vorbereitung zu Wasser und zu Lande unseren rechten Flügel bei Kiretschtepe und unser Zentrum südlich von Asmokdere an. Er wurde an beiden Orten unter schweren Verlusten zurückgeschlagen, ohne irgendeinen Erfolg erzielt zu haben. Bei Kiretschtepe vernichteten wir ein feindliches Bataillon. Unser Zentrum griff der Feind dreimal an; wir wiesen ihn jedesmal mit schweren Verlusten zurück. Unsere Artillerie traf wiederholt einen feindlichen Kreuzer und ein Transportschiff. Bei Ari Burun auf dem rechten Flügel fand in der Nacht vom 26. zum 27. August wiederholt Bombenwerfen statt. Unsere Artillerie beschädigte ein feindliches Transportschiff und einen Schlepper. Bei Sed ul Bahr das gewöhnliche Artillerie- und Infanteriefeuer.

Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
Band 3
Nationaler Verlag, Berlin (1916)
stahlgewitter.com

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 6. September 2015, 11:43

Der Weltkrieg am 6. September 1915

Der deutsche Heeresbericht:
Der Vormarsch auf Wolkowysk

Großes Hauptquartier, 6. September.
Westlicher Kriegsschauplatz:


Ein feindlicher Doppeldecker wurde an der Straße Menin-Ypern heruntergeschossen.

Östlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg:

Von der Ostsee bis östlich von Grodno ist die Lage unverändert. Der rechte Flügel nähert sich dem Njemen bei Lunno und dem Rosabschnitt nördlich von Wolkowysk.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern:
Die Heeresgruppe ist unter Kämpfen mit feindlichen Nachhuten im Vorgehen und hat den Rosabschnitt südlich von Wolkowysk bereits überschritten. Auch die Sumpfengen bei Smoanica (nordöstlich von Pruzana) sind überwunden.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
Der Angriff geht vorwärts.

Oberste Heeresleitung. 1)

Ein englischer kleiner Kreuzer versenkt - "U 27" verloren

Berlin, 6. September.
Laut Meldung eines unserer U-Boote, das mit dem U-Boot "U 27" auf See zusammengetroffen ist, hat letzteres Boot etwa am 10. August einen älteren englischen kleinen Kreuzer westlich der Hebriden versenkt.
"U 27" selbst ist nicht zurückgekehrt; da es seit längerer Zeit in See ist, muß mit seinem Verlust gerechnet werden.
Am 18. August 7 Uhr nachmittags ist wiederum ein deutsches Unterseeboot von einem englischen Passagierdampfer mit Geschützen beschossen worden. Das U-Boot hatte versucht, den im Bristolkanal angetroffenen Dampfer durch einen Warnungsschuß zum Anhalten zu bringen.

Der Chef des Admiralstabes der Marine. 1)

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Vergebliche russische Offensivversuche in Ostgalizien

Wien, 6. September.
Amtlich wird verlautbart:

Russischer Kriegsschauplatz:
An der beßarabischen Grenze und östlich der Serethmündung wiederholten die Russen gestern ihre heftigen Gegenangriffe. Der Feind wurde überall zurückgeworfen und erlitt große Verluste. An der Serethfront und an unseren Linien östlich von Brody und westlich von Dubno ließ die heftige Tätigkeit im Vergleiche zu den starken Kämpfen der Vortage etwas nach. In der Gegend von Tarnopol wurde den Russen eine verschanzte Ortschaft entrissen. Unsere östlich von Luck vordringenden Truppen haben nördlich von Olyka unter den schwierigsten Verhältnissen die versumpfte, überschwemmte Putylowkaniederung im Angriff überschritten. Die an der oberen Jasiolda kämpfenden k. und k. Streitkräfte warfen den Gegner aus seinen letzten Verschanzungen südwärts des Flusses heraus und gewannen an mehreren Stellen das nördliche Ufer.

Italienischer Kriegsschauplatz:
Während die Italiener gestern an der küstenländischen Front und in Kärnten im allgemeinen untätig verblieben, entwickelten sie im Gebiete des Kreuzbergsattels (südöstlich Innichen) nach längerer Pause eine heftige Artillerietätigkeit und versuchten dort an mehreren Punkten sich unseren Stellungen zu nähern. Zu Infanteriekämpfen ist es bisher nicht gekommen.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 6. September.
An der Dardanellenfront nichts von Bedeutung. Der Feind beschoß in Zwischenpausen erfolglos mit seiner Land- und Schiffsartillerie unsere Stellungen von Anaforta und Sed ül Bahr. Unsere Artillerie verursachte einen Brand in den Schützengräben und in den Artilleriestellungen des Feindes bei Anaforta.

Textquellen:
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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 18. September 2015, 16:18

Der Weltkrieg am 18. September 1915

Der deutsche Heeresbericht:
Rückzug der Russen auf dem nordöstlichen und südöstlichen Kriegsschauplatz

Großes Hauptquartier, 18. September.
Westlicher Kriegsschauplatz:

Feindliche Schiffe, die sich vor Dünkirchen zeigten, wurden von unseren Fliegern angegriffen. Ein Zerstörer wurde getroffen.
Die Franzosen versuchten vergeblich, das ihnen bei Perthes entrissene Grabenstück zurückzugewinnen.

Östlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg:
Feindliche Vorstöße bei Schlok sind abgeschlagen; der Angriff auf den Brückenkopf vor Dünaburg wird fortgesetzt; Teile der feindlichen Vorstellungen sind genommen. Bei Wilna sind unsere Truppen im weiteren Vorgehen.
Zwischen Wilija und Njemen wurde die russische Front an verschiedenen Stellen durchbrochen; seit heute früh ist der Feind im Rückzug. - Es wurden 26 Offiziere und 5380 Mann zu Gefangenen gemacht und 16 Maschinengewehre erbeutet.
Der rechte Flügel und die Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern haben starke Kräfte über die Szczara gebracht; der Feind beginnt zu weichen.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen:
In der Gegend von Telechany, Logischin und südöstlich von Pinsk ist der Feind weiter zurückgedrängt. Die Beute bei der Verfolgung auf Pinsk hat sich auf 21 Offiziere, 2500 Mann, 9 Maschinengewehre erhöht.
Südöstlicher Kriegsschauplatz:
Vor den deutschen Truppen haben die Russen den Rückzug angetreten.
Die Beute von Nowo-Georgiewsk beträgt jetzt nach abgeschlossener Zählung 1640 Geschütze, 23219 Gewehre, 103 Maschinengewehre, 160000 Schuß Artilleriemunition, 7098000 Gewehrpatronen
Die Zahl der bei Kowno erbeuteten Geschütze ist auf 1301 gestiegen.

Oberste Heeresleitung. 1)

Die Bank von England beim "Zeppelin"angriff getroffen

Amsterdam, 18. September.
Wie der Korrespondent von W. T. B. von aus England in Amsterdam eingetroffenen Reisenden erfährt, ist bei dem letzten "Zeppelin"angriff auf London auch die Bank von England getroffen worden. Der "Zeppelin" war von den Fenstern des bekannten neutralen Klubs in Albemarlestreet bei Piccadilly deutlich sichtbar. Der angerichtete Schaden ist viel bedeutender als bisher angenommen wurde, allein in einer Fabrik, die getroffen wurde, wird der Schaden auf 150000 Pfund Sterling geschätzt. Die Zahl der Getöteten und Verwundeten soll in die Hunderte gehen.

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 4. Oktober 2015, 10:25

Der Weltkrieg am 4. Oktober 1915

Der deutsche Heeresbericht:
Vergebliche französische und russische Angriffe


Großes Hauptquartier, 4. Oktober.
Westlicher Kriegsschauplatz:


Gestern früh erschienen vor Zeebrügge 5 Monitore und legten ein wirkungsloses Feuer auf die Küste; drei belgische Bewohner fielen dem Feuer zum Opfer.
Unsere Küstenartillerie traf einen Monitor, der schwer beschädigt abgeschleppt werden mußte.
Gegen die englische Front nördlich von Loos, aus der nachts ein vergeblicher Ausfall gegen unsere Stellung westlich von Haisnes unternommen wurde, machten die Angriffsarbeiten weitere Fortschritte. Südlich des Souchezbaches konnten sich die Franzosen in einem kleinen Grabenstück an der Höhe nordwestlich Givenchy festsetzen. Südlich dieser Höhe wurden französische Angriffe abgeschlagen.
Das 40 Meter lange Grabenstück nordöstlich von Neuville wurde von uns wiedergenommen.
In der Champagne setzten gestern nachmittag die Franzosen in der Gegend nordwestlich von Massiges und nordwestlich von Ville-sur-Tourbe vergeblich zum Angriff an. Ihre Ansammlungen wurden unter konzentrisches Feuer genommen. Ein starker Nachtangriff gegen unsere Stellungen nordwestlich Ville-sur-Tourbe brach im Artillerie- und Maschinengewehrfeuer unter schweren Verlusten zusammen.
Der Bahnhof Chalons, der Hauptsammelort des Nachschubes für die französische Angriffstruppe in der Champagne ist, wurde heute nacht mit sichtbarem Erfolge von einem unserer Luftschiffe mit Bomben belegt.

Östlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg:

Die Russen schritten gestern nach ausgiebiger Artillerievorbereitung fast auf der ganzen Front zwischen Postawy und Smorgon in dichten Massen zum Angriff, der unter ungewöhnlich starken Verlusten zusammenbrach; nächtliche Teilunternehmungen blieben ebenso erfolglos.
Auch südwestlich von Lennewaden (an der Düna) wurde ein feindlicher Vorstoß abgewiesen.
Bei den anderen Heeresgruppen ist die Lage unverändert.

Oberste Heeresleitung. 1)

Der österreichisch-ungarische Heeresbericht:
Lebhafte Kämpfe an der Tiroler Grenze


Wien, 4. Oktober.
Amtlich wird verlautbart:

Russischer Kriegsschauplatz:
Der gestrige Tag verlief ohne besondere Ereignisse; die Lage blieb unverändert.

Italienischer Kriegsschauplatz:
An der Tiroler Front entfalteten die Italiener eine lebhaftere Tätigkeit, die auf den Hochflächen von Vielgereuth und Lafraun zu größeren und andauernden Kämpfen führte. Im Tonalegebiet wurde ein nach heftigem Artilleriefeuer gestern abend angesetzter Angriff des Feindes auf die Albiolospitze blutig abgewiesen. Auf der Hochfläche von Vielgereuth standen unsere Stellungen auf dem Plaut (nördlich des Maroniaberges) seit frühem Morgen unter dem Schnellfeuer schwerer und mittlerer Geschütze. Vormittags gingen von der bereitgestellten feindlichen Infanterie schwache Abteilungen zu einem vergeblichen Angriff vor. Abends erneuerte der Gegner diesen Angriff mit starken, hauptsächlich aus Bersaglieri und Alpinitruppen zusammengesetzten Kräften und kam nahe an unsere Hindernisse heran. In der Nacht gelang es ihm, einen feldmäßigen Stützpunkt zu nehmen. Unsere Truppen warfen ihn jedoch nach hartnäckigem, bis in die Morgenstunden währenden Kampf wieder hinaus. So blieben alle Stellungen in unserem Besitz. Auf der Hochfläche von Lafraun zwang schon unser Geschützfeuer die vorgehende Infanterie zu verlustreichem Rückzuge. Auch im Raume von Buchenstein wurde das Vorgehen schwächerer Abteilungen leicht vereitelt. An den übrigen Fronten keine wesentlichen Ereignisse.

Südöstlicher Kriegsschauplatz:
An der unteren Drina lebhaftes Geplänkel; sonst Ruhe.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. 1)

Der türkische Heeresbericht:

Konstantinopel, 4. Oktober.

An der Dardanellenfront ist nichts Bedeutendes vorgefallen, außer Gefechten zwischen Erkundungsabteilungen und dem gewöhnlichen Artillerie- und Infanteriekampf. Am 2. Oktober ließen wir bei Sed ül Bahr vor unserem rechten Flügel eine Mine springen, die eine feindliche Gegenmine zerstörte.

Russisches Ultimatum an Bulgarien

Petersburg, 4. Oktober. (Meldung der Petersburger Telegraphenagentur.)
Der russische Gesandte in Sofia ist beauftragt worden, unverzüglich dem Ministerpräsidenten Radoslawow eine Note zu überreichen, in der es u. a. heißt: Der russische Gesandte hat darum Auftrag erhalten, Bulgarien mit dem gesamten Personal der Gesandtschaft und Konsulate zu verlassen, wenn die bulgarische Regierung nicht binnen 24 Stunden offen die Beziehungen zu den Feinden der slawischen Sache und Rußlands abbricht und wenn sie nicht unverzüglich dazu schreitet, die Offiziere zu entfernen, welche Armeen der Staaten angehören, die sich mit den Mächte der Entente im Kriege befinden.

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 12. Oktober 2015, 11:49

Kriegstagebuch 11. Oktober 1915

Westfront

Das britische Maschinengewehr-Korps wird aufgestellt: MGs von Bataillonen aus Übersee werden verwendet und für eine MG-Kompanie je Brigade im November eingesetzt. Das Ausbildungszentrum für das Maschinengewehr-Korps wird in Grantham in England eingerichtet.
Ostfront

Galizien: Der russische General Iwanow nimmt 3.000 Kriegsgefangene am Fluss Strypa und nimmt Visniovtchyk am folgenden Tag, wird dann zurück über die Strypa gedrängt, stellt sich aber den österreich-ungarischen Truppen am 13. bis 14. Oktober zum Kampf.
Südfronten

Bulgarische Truppen greifen serbische Soldaten von Belogradchik während eines Grenzzwischenfall an, werden aber am folgenden Tag südlich von Zajecar zurückgetrieben.
Großbritannien: Der Dardanellen-Ausschuss beschließt, starke Streitkräfte nach Ägypten zu senden, ‘unbeschadet ihres endgültigen Bestimmungsort’.

Mittlerer Osten

Dardanellen: Nachdem Kriegsminister Kitchener dem Dardanellen-Komitee mitgeteilt hat, daß ‘die Aufgabe der dortigen Stellungen das katastrophalste Ereignis in der Militärgeschichte des Britischen Königreiches sein würde’, schickt er General Hamilton ein Telegramm, indem er diesen nach den Kosten der Evakuierung fragt. Dieser antwortet am nächsten Tag, daß eine Evakuierung nicht unter einem Verlust von 50% der Truppen möglich sei.
Armenien: Die türkischen Truppen werden bei Ichkau zurückgeschlagen, sowie am nächsten Tag beim Van-Pass und Arkhava an der Küste.

Seekrieg

Ostsee: 3 U-Boote der Royal Navy versenken bis zum 19. Oktober 14 deutschen Eisenerz-Frachter, welche aus Schweden kommen, sowie ein deutsches Torpedoboot am 14. Oktober. Sie erzwingen damit die Verlegung deutscher Patrouillenboote aus der Nordsee, aber der Befehlshaber über die Ostseestreitkräfte, Prinz Heinrich, lehnt die Einführung des Konvoi-Systems ab. 6 russische U-Boote nehmen 2 Prisen im Bottnischen Meerbusen aus 24 Schiffen.
Italien: Admiral Revel, der Chef des Admiralstabes, tritt zurück, um Marinebefehlshaber in Venedig zu werden (bis Februar 1917). Er wird nicht ersetzt, lediglich ein Stellvertreter wird ernannt.

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 12. Oktober 2015, 12:04

Die britischen Schlachtkreuzer der Lion-Klasse und Princess Royal in der Schlacht auf der Doggerbank.

Die drei Schiffe dieser Klasse von Schlachtkreuzern (Lion, Princess Royal und Queen Mary) trugen in der Navy den Spitznamen "splendid cats" (vortreffliche Katzen, wohl nach dem Typschiff Lion) und wurden 1909 und 1910 auf Kiel gelegt. Sie waren gleich den zeitgenössischen Schlachtschiffen mit 34,3 cm-Geschützen bewaffnet und noch schneller als ihre Vorgänger der Indefatigable-Klasse. Um die dazu nötigen stärkeren Maschinen aufnehmen zu können, waren sie fast ein Drittel größer als alle bisherigen Schlachtkreuzer. Jedes Schiff kostete rund 2,08 Millionen Pfund. Sie alle kämpften in der Skagerakschlacht mit.
lion1.jpg

HMS Lion

Gleich ihren Vorgängern hatte man die neuen Schiffe einseitig auf hohe Geschwindigkeit und schwere Bewaffnung zu Lasten der Panzerung ausgelegt. Und tatsächlich waren sie schneller als ihre deutschen Gegenstücke, und das Kaliber ihrer Hauptbewaffnung sowie ihre Reichweite waren größer (34,3 cm zu 28 und 30,5 cm). Der Verzicht auf guten Panzerschutz sollte sich allerdings rächen: während der Skagerakschlacht flog die Queen Mary mit der ganzen Besatzung in die Luft, nachdem schwere Granaten der Seydlitz und der Derfflinger ihren schwachen Panzer durchschlagen und das Hauptmagazin zur Explosion gebracht hatten. 1278 Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben, nur neun konnten gerettet werden.

Die Lion entging zweimal nur mit viel Glück einem ähnlichen Schicksal. Schon während des Gefechts auf der Doggerbank 1915 hatte sie einen Treffer in einen vorderen Turm erhalten, der zu einer heftigen Explosion führte, nur durch Glück fraß sich die Stichflamme nicht zum Hauptmagazin durch. Eine Vielzahl weiterer schwerer Treffer ließ sie mit zehn Grad Backbordschlagseite brennend aus der Gefechtslinie ausscheren. Jedoch zogen die Briten aus diesem Vorfall keine Lehren, der Panzerschutz der Schlachtkreuzer blieb so schwach wie er war. Auch im Skagerak war die Lion in ihren zentralen Geschützturm getroffen worden, und hochgehende Treibladungen hätten mit Sicherheit das Schiff zerstört, wenn nicht rechtzeitig die Munitionskammern geflutet worden wären. Nach zwölf schweren Treffern und Totalausfall ihrer Maschinen war sie manövrierunfähig und mußte von der Indomitable nach Hause geschleppt werden. Im selben Gefecht erhielt die Princess Royal neun Treffer schwerer deutscher Granaten, blieb aber einsatzbereit. Nach Kriegsende wurden die verbleibenden beiden Schiffe nach dem Vertrag von Washington zur Beschränkung der Seerüstung 1922 außer Dienst gestellt und bald darauf abgewrackt.
lion2.jpg

Rißzeichnung der Lion

Technische Daten

Abmessungen
Verdrängung: 29.680 t
Länge über alles: 213,4 m
Breite: 26,9 m
Tiefgang: 8,0 m
Besatzung: 997 Mann

Bewaffnung
34,3 cm L/45: 8 (4x2)
10,2 cm L/50: 16
10,2 cm-Flak: 1 (ab 1917)
7,6 cm Flak: 1 (ab 1917)
53,3 cm Torpedorohre: 2

Panzerung
Deck: 25 mm
Gürtel: 102- 229 mm
Kommandoturm: 254 mm
Türme: 229 mm

Antrieb
Wellen: 4
Turbinen: 4
Typ: Parsons

Leistung
Gesamtleistung: 73.800 wps
Höchstgeschwindigkeit: 27,0 kn
Reichweite: 5610 sm bei 10 Knoten

quelle: battleships-cruisers.co.uk/
1weltkrieg.net

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 16. Oktober 2015, 20:08

Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für den 15. Oktober 1915:

Südfronten

Serbien: Ein bulgarisches Regiment greift nach einem gewagten Gebirgsmarsch Vranje in Morava-Tal an und unterbricht die Eisenbahnstrecke Nis-Saloniki. Andere bulgarische Einheiten beschießen Valandova.
Trient: Italienische Truppen besetzen Pregasina, nördlich des Gardasees. Die Angriffe werden am 19. Oktober fortgesetzt.

Westfront

Elsass: Französische Geländegewinne am Hartmannsweilerkopf.

Naher Osten

Gallipoli: General Monro wird der neue Befehlshaber des MEF (Mediterranean Expedition Force – britische Mittelmeer-Expeditionsstreitkräfte) und reist von London am 22. OKtober ab. Zuvor hatte der Dardanellen-Ausschuss entschieden, Hamilton abzulösen. Dieser erhält das Telegramm mit seiner Abberufung am nächsten Tag und verlässt sein Kommando am 17. Oktober. Birdwood übernimmt vorübergehend vom 17. bis 28. Oktober den Oberbefehl.

Seekrieg

Mittelmeer: ​​Admiral Dartige du Fournet vom Dardanellen-Geschwader ersetzt Admiral Lapeyrère (welcher aus gesundheitlichen Gründen am 10. Oktober um seine Ablösung gebeten hat) als französischer und alliierter Marinebehlshaber im Mittelmeer an Bord des Schlachtschiff Courbet in Malta.

Politik

GROSSBRITANNIEN UND MONTENEGRO ERKLÄREN BULGARIEN DEN KRIEG.
Rumänien weigert sich, Serbien zu unterstützen.

Heimatfronten

Neuseeland: Gesetz zur Behandlung von entlassenen Soldaten und Einführung eines nationalen Personenregister am 26. Oktober.
Großbritannien: Lord Askwith Thorneycrofts Streik-Urteil sagt, daß nicht-Gewerkschafter sich den Gewerkschaften für die Dauer des Krieges anschließen sollen.
Die Armee verlangt weitere 2.500 Ärzte von Januar 1916 an, aber nur 500 können aufgrund des Bedarfs der Bevölkerung abgestellt werden.
Irland: Eine Kampagne zur Erhöhung der Nahrungsmittelproduktion beginnt.

quelle:1weltkrieg.net

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 2. November 2015, 17:06

Kriegstagebuch 1. Weltkrieg für Dienstag den 2. November 1915

Westfront
Flandern: Ypern wird wieder stark von deutscher Artillerie beschossen.
Frankreich: Maunoury wird Nachfolger von Gallieni als Militärgouverneur von Paris.

Naher Osten
Gallipoli: Monro schätzt die Evakuierungsverluste auf 30-40%. Er besucht Ägypten bis zum 8. November.

Afrikanische Fronten
Ostafrika: Tighe befiehlt die Planung einer Offensive am Kilimanjaro. Die Bereitstellung bei Prelim wird am 29. November genehmigt.

Politik
Großbritannien: Asquith erklärt die Beibehaltung der serbischen Unabhängigkeit als ein wesentliches Kriegsziel und die Einführung des Wehrdienst sei möglich.
China: Die Regierung lehnt Japans Rat ab, die royalistischen Bewegung anzuerkennen. Die Prinzessin spricht sich am 5. November für die Monarchie aus.

Heimatfronten
Großbritannien: Asquith versucht jeden einzelnen Mann dazu aufzurufen, sich zum Militärdienst zu melden, bevor er heiratet. Die Wehrpflicht wird nur durch allgemeine Zustimmung in der Bevölkerung eingeführt.

quelle: 1weltkrieg.net/

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 3. November 2015, 18:28

Kriegstagebuch für Mittwoch den 3. November 1915:

Luftkrieg

Nordsee: Eine Bristol Scout (Pilot Towler) des Royal Navy Air Service startet von dem Wasserflugzeug-Träger HMS Vindex: es ist der erste Start eines Flugzeuges mit Rädern von einem Trägerdeck.

Westfront

Champagne: Die deutschen Truppen erstürmen einige Gräben auf Hügel 199, aber trotz des Einsatzes von Gasgranaten werden sie unter Verlusten zurückgeschlagen.

Ostfront

Galizien: Die russischen XVII. und VI. Korps erringen einen Sieg bei Siemeikowice, nachdem sie am 1. November den Fluß Strypa mit Booten überquert haben. Dabei bringen sie 5.000 österreich-ungarische Kriegsgefangene ein.

Südfronten

Serbien: Die Serben evakuieren Yagodnya und Kraljevo, aber ein Gegenangriff am folgenden Tag hält die österreich-ungarische Dritte Armee auf und erlaubt den geordneten Rückzug.
Die französische 57. Division wehrt bei Krivolak ohne Gefallene einen Angriff der nicht vollständig ausgebildeten bulgarischen 11. Division ab, die dabei 3.000 Mann Verluste erleidet. Die britische ‘fliegende’ Brigade wird dort zwischen dem 2. bis 9. November gebildet, während die französische 156. Division nordwestlich des See Dorian angreift und zwei Dörfer nehmen kann, von denen sie aber wieder eines am 6. November verliert.

Afrikanische Fronten

Kamerun: ca. 500 alliierte Soldaten mit 2 Kanonen besetzen Tibati nach einem vorhergehenden Beschuß.

Seekrieg

Westliches Mittelmeer: Das deutsche U-Boot U38 trifft von Helgoland kommend ein und beschießt das britische Transportschiff Mercia (54 Tote) in der Nähe von Oran, kann aber noch vertrieben werden.

Politik

Frankreich: Der neue Premierminister Briand fordert eine engere Zusammenarbeit der Alliierten.
Großbritannien: Das britische Kriegskomitee-Kabinett (das ehemalige-Dardanellen Komitee) tritt zum ersten Mal zusammen.

Neutral

Griechenland: Premierminister Zaimis tritt zurück, Skouloudis wird am 7. November sein Nachfolger. Die Regierung nimmt einen Kredit der Alliierten über 1,6 Millionen Britische Pfund an.

Heimatfronten

Westindien: Das britische Westindien-Regiment wird wieder neu aufgestellt. Nachfolgend werden 11 Bataillone mit 15.601 Soldaten aller Dienstgrade gebildet, von denen 1.963 Mann während des 1. Weltkrieg fallen.

quelle: 1weltkrieg.net/

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 5. November 2015, 12:29

5. November 1915
Das deutsche U-Boot SM U 35 versenkt den britischen Dampfer Tara und greift den Hafen von Sollum an.

Aktion von SM U 35 im Golf von Sollum
In der Aktion von SM U 35 im Golf von Sollum am 5. November 1915 versenkte U 35 die HMS Tara und überfiel den Hafen von Sollum, wobei ein Kanonenboot versenkt wurde. Die Aktion fand im Anschluss an einen Versorgungstransport für die osmanischen Truppen in der Cyrenaica statt und bildete eines der Ereignisse, die die osmanisch-arabische Invasion in Ägypten einleiteten.

Ende Oktober 1915 bat der osmanische Kriegsminister İsmail Enver den deutschen Verbündeten um die Ausführung von Versorgungstransporten durch U-Boote für die osmanische Militärmission in Libyen, die seit Kriegseintritt des Osmanischen Reiches in den Ersten Weltkrieg mit der Mobilisierung der arabischen Einheimischen für eine Invasion in Ägypten beauftragt war.[1] Das Lager der Osmanen befand sich in Bir Wa'ir (ca. 5 km westlich von Sollum).[2] Als erstes deutsches U-Boot wurde U 35 mit dem Transport von Kriegsmaterialien beauftragt.

Als U 35 sich am 25. Oktober 1915 in der Bucht von Xeros (westlich von Gallipoli) aufhielt, erhielt es Instruktionen einen Versorgungstransport nach Libyen auszuführen. Das U-Boot erreichte am 31. Oktober die Insel Orak (nahe Bodrum).[3] Dort nahm es 10 osmanische Offiziere, Geld (120.000 Franc) und Munition (300.000 Patronen und 80 Munitionsgurte für Maschinengewehre) an Bord.[4] Zusammen mit zwei Schonern, die mit 120 osmanischen Soldaten und weiteren Kriegsmaterialien beladen waren, begann am 1. November U 35 seine Transportfahrt. In der Nacht vom 2. zum 3. November löste der Konvoi sich auf und U 35 setzte die Fahrt allein fort. Am Morgen des 3. November konnte das Depotschiff HMS Woolwich südlich von Kreta versenkt werden.[5] In der Nacht vom 4. auf den 5. November erreichte U 35 den Hafen von Bardia (ca. 20 km nördlich von Sollum).[6]

Während U 35 sich im Hafen von Bardia befand, wurde der Kommandant, Kapitänleutnant Kophamel, darüber informiert, dass sich zwei kleine britische Kriegsschiffe im Hafen von Sollum befinden.[9] Waldemar Kophamel entschloss sich daraufhin, den Hafen am Morgen des 5. November anzugreifen. Da er keine Kenntnis über den Verteidigungsstand besaß, lief er den Hafen untergetaucht an, um die Schiffe mit Torpedos zu versenken. Allerdings brach er den Angriff ab, da er diesen wegen des seichten Gewässers für undurchführbar hielt und drehte ab.

Um 9:00 Uhr entdeckte U 35 die HMS Tara, die sich auf den Weg nach Sollum befand. Um 10:10 Uhr — als die Tara nur noch ca. 13 km vom Ziel entfernt war — feuerte U 35 einen Torpedo ab und traf den Maschinenraum. Die Tara bekam sofort Schlagseite. Innerhalb von 8 Minuten sank das Schiff.[10] Von der 104-köpfigen Besatzung starben 12. Diejenigen, die keinen Platz in den Rettungsbooten fanden, wurden durch U 35 aufgenommen.[11] Die 92 Überlebenden wurden nach Bardia gefahren, um sie dort den Osmanen zu übergeben. Dort angekommen wurde Kophamel von Nuri Killigil, dem Leiter der osmanische Militärmission in Libyen, und Otto Mannesmann, der im Auftrag des Stellvertretenden Generalstabes den Maghreb revolutionieren sollte, in Empfang genommen.[4] Sie drängten Kophamel den Hafen von Sollum anzugreifen und versicherten ihm, dass die Verteidigung des Hafens minimal sei. Kurz vor 16:00 Uhr verließ U 35 den Hafen von Bardia Richtung Sollum.[12]

Die Garnison hatte die Versenkung der HMS Tara und die Präsenz von U 35 nicht bemerkt. Um 17:15 tauchte U 35 außerhalb des Hafens von Sollum auf und begann mit seinem leichten Geschütz die im Hafen liegenden Kanonenboote zu beschießen. Dabei wurde die Abbas versenkt und die Nour al-Bahr schwer beschädigt. Danach richtete sich das Geschütz auf Gebäude des Hafens, konnte aber nur geringen Schaden anrichten.[13] Mangels Artillerie konnte die Garnison den Angriff nicht abwehren.[14] Um 18:00 Uhr beendete U 35 den Angriff und fuhr nach Norden ab. Es kam niemand ums Leben...]

quellen: Wiki,
Hans Fechter: Kriegsfahrten zu den Senussi. In: Werner von Langsdorff: U-Boote am Feind. 45 deutsche U-Boot-Fahrer erzählen. Gütersloh 1937. S. 45–52.

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 5. November 2015, 12:37

SM U 35 (Seiner Majestät U 35) war ein Unterseeboot der deutschen Kaiserlichen Marine.

Die Entwürfe zum Zweihüllen-Hochsee-Boot Typ U 31 – U 41 kamen von der Germaniawerft in Kiel. Maßgeblich verantwortlich für die Entwicklung dieses Typs war der Ingenieur Hans Techel. Aus diesen Entwürfen leiteten sich auch die Zweihüllen-Hochsee-Boote Typ U 51 – U 56, U 63 – U 65 und U 81 – U 86 ab. U 35 wurde am 29. März 1912 bei der Germaniawerft Kiel in Auftrag gegeben. Es sollte bereits am 1. März 1914 ausgeliefert werden. Aufgrund von Verspätungen beim Bau der Germaniawerft-Zweitakt-Dieselmotoren konnte das Boot aber erst am 18. April 1914 vom Stapel laufen. Die Indienststellung erfolgte am 3. November 1914 unter Kapitänleutnant Waldemar Kophamel. Leitender Ingenieur war Marineingenieur Hans Fechter. U 35 wurde der II. Flottille unterstellt, die in Helgoland stationiert war.

Filmaufnahmen von SM U 35 im Mittelmeer.


Mit dem Titel "Der magische Gürtel - 1917"
kann ich im Moment allerdings nichts anfangen!

Zurück zu U 35:
Seine ersten beiden Einsätze absolvierte U 35 vom 19. bis zum 21. und vom 24. bis zum 26. Januar 1915. Hierbei handelte es sich um Aufklärungseinsätze in der Nordsee. Es folgten drei Feindfahrten, auf denen 17 Handelsschiffe mit insgesamt 25.716 BRT versenkt wurden.

Anschließend wurde U 35 zusammen mit SM U 34 ins Mittelmeer in die österreich-ungarische Marinebasis Cattaro zur Flottille Pola verlegt. Dabei konnten drei Handelsschiffe mit insgesamt 4067 BRT versenkt werden. Nun folgten zwei Feindfahrten, auf denen 15 Handelsschiffe mit 59.409 BRT vernichtet wurden.

Ende Oktober 1915 übernahm U 35 bei Bodrum zehn türkische Offiziere sowie Kriegsmaterial zur Unterstützung der aufständischen Senussi, die in der libyschen Wüste gegen die britische und italienische Kolonialmacht kämpften. Soweit es die Wetterverhältnisse zuließen, wurden zwei türkische Schoner in Schlepp genommen. Der Konvoi erreichte den libyschen Küstenort Bardia, wo die Ladung gelöscht werden konnte. Im Golf von Sollum (Ägypten) konnte daraufhin am 5. November 1915 der britische Dampfer Tara (1862 BRT) versenkt und ein im Hafen von Sollum befindliches Kanonenboot zerstört werden.[1] (Aktion von SM U 35 im Golf von Sollum)

Am 18. November 1915 übernahm Kapitänleutnant Lothar von Arnauld de la Perière U 35. Unter seinem Befehl führte es 15 weitere Feindfahrten durch, vor allem im Mittelmeerraum, auf denen 189 Handelsschiffe mit insgesamt 446.708 BRT versenkt wurden. Außerdem wurden am 29. Februar 1916 das britische Kanonenboot Primula mit 1250 t und am 2. Oktober 1916 das französische Kanonenboot Rigel mit 1250 t versenkt.
Eine der Feindfahrten unter de la Perière, die 14. Unternehmung von U 35, gilt bis heute als die erfolgreichste, die ein U-Boot abschloss. Sie dauerte vom 26. Juli bis zum 20. August 1916. Auf ihr wurden 54 Handelsschiffe mit 90.350 BRT versenkt. Am 4. Oktober 1916 versenkte U 35 südwestlich der Insel San Pietro vor Sardinien den französischen Truppentransporter Gallia (14.966 BRT), wobei 600 Menschen umkamen. Die Gallia war das größte von U 35 versenkte Schiff.

Am 17. März 1918 übernahm Kapitänleutnant Ernst von Voigt das Boot. Er unternahm zwei Operationsversuche mit U 35, eine Feindfahrt und einen Rückverlegungsmarsch von Cattaro nach Deutschland. Beide mussten wegen Maschinenschaden frühzeitig abgebrochen werden.

Am 18. Juli 1918 übernahm Kapitänleutnant Heino von Heimburg das Boot. Unter ihm wurde U 35 nach Kiel überführt. Die Überführungsfahrt dauerte vom 7. September bis zum 9. Oktober 1918.


Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges im November 1918 wurde U 35 am 26. November 1918 nach England überführt und zwischen 1919 und 1920 in Blyth abgewrackt.

quelle: Wiki

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 10. Dezember 2015, 20:25

Kriegstagebuch für Freitag den 10. Dezember 1915

Südfronten


Italienische Front: Italienische Truppen nehmen Stellungen über dem Bezzecca-Becken in den Karnischen Alpen.
In Pleß schlägt der österreich-ungarische Generalstabschef Conrad von Hötzendorf seinem deutschen Kollegen Falkenhayn zum ersten mal eine gemeinsame Trentino-Offensive vor, um Italien mit 16 Divisionen im Frühjahr 1916 auszuschalten.

Westfront

Flandern: Die deutsche Artillerie verschießt 3.000 Granaten auf den Frontbogen von Ypern.

Naher Osten

Mesopotamien: Der mit dem Victoria Cross ausgezeichnete General Aylmer (VC) signalisiert dem eingeschlossenen Townshend, daß eine Entlastungsstreitmacht gebildet wird.

Seekrieg

Adria: 6 französische Zerstörer und 2 U-Boote kommen in Brindisi an, nachdem die Italiener um Hilfe für die Serben appelliert haben. Admiral Dartige trifft Abruzzi am 13. Dezember in Tarent.
Schwarzes Meer: Russische Zerstörer versenken 2 türkische Kanonenboote vor den Kirpen-Inseln.

Heimatfronten

Osmanisches Reich: Eine direkte Bahnverbindung zu den Mittelmächte wird hergestellt, welche bei der Lebensmittelversorgung hilft.

quelle: 1weltkrieg.net

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