1. Weltkrieg allgemein

Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 1. November 2014, 15:44

Die Schlacht bei Lodz.
1. Teil
16. - 24. November 1914


lodzgeg.jpg


Lage Ende September 1914

Zitat:
Ostpreußen war von den Russen befreit, die 1. russische Armee unter General Rennenkampf hatte sich unter starken Verlusten über die Grenze zurückgezogen.
Hindenburg: "Rennenkampf begann, sich mit Verlust von nicht nur einigen Federn, sondern eines ganzen Flügels und auch sonst noch erheblich angeschossen, zwischen den Njemensümpfen zu verschwinden."
Anders die Lage auf dem südlichen Kriegsschauplatz der Ostfront. Hier waren die österreichisch-ungarischen Armeen nach der zweiten Schlacht bei Lemberg angesichts der drohenden Umfassung durch die russischen Massen in die Karpaten und hinter den San zurück gegangen.
Österreich-Ungarn und Schlesien waren bedroht.
Nur durch eine Entlastung des Nordflügels der K.u.K.-Frontlinie konnte der Gefahr begegnet werden.

Hierzu sollte aus Teilen der 8. Armee und neuen Truppen eine neue Armee, die 9., gebildet werden. Diese sollte nördlich Krakau plaziert werden um die Nordflanke der österreichisch-ungarischen (K.u.K.) Front zu verlängern. Aus den nun folgenden Operationen, Vormarsch auf Warschau und der darauf folgende Rückzug, entwickelte sich die Schlacht bei Lodz.

Die deutsche OHL befahl der 8. Armee bereits am 13. September: "Baldigst zwei Armeekorps freimachen und bereitstellen für Abtransport nach Krakau" Das AOK 8 machte daraufhin folgende Meldung an die OHL: "Verfolgung morgen beendet. Sieg scheint vollständig. Offensive gegen Narew in entscheidender Richtung in etwa 10 Tagen möglich. Österreich erbittet aber wegen Rumänien direkte Unterstützung durch Verlegung der Armee nach Krakau und Oberschlesien. Verfügbar dazu vier Armeekorps und eine Kavalleriedivision. Bahntransport allein dauert etwa 20 Tage. Lange Märsche nach österreichischem linken Flügel. Hilfe kommt dort spät. Bitte um Entscheidung. Armee müsste dort jedenfalls Selbständigkeit behalten."
Antwort der OHL am 14. September: "Operationen über Narew wird in jetziger Lage der Österreicher nicht mehr erfolgversprechend gehalten. Unmittelbare Unterstützung der Österreicher ist politisch erforderlich. Operationen aus Schlesien kommen in Frage .... (es folgen technische Anweisungen) Selbständigkeit der Armee bleibt auch bei gemeinsamer Operation mit den Österreichern bestehen."

Hindenburg: "Also doch!
Es gibt ein Buch "Vom Kriege", das nie veraltet. Clausewitz ist sein Verfasser. Er kannte den Krieg und kannte die Menschen. Wir hatten auf ihn zu hören, und wenn wir ihm folgten, war es uns zum Segen. Das Gegenteil bedeutet Unheil. Er warnte vor Übergriffen der Politik auf die Führung des Krieges. Weit entfernt bin ich jetzt (1919) davon, mit diesen Worten eine Verurteilung des damals erhaltenen Befehls auszusprechen. Mag ich 1914 in Gedanken und Worten kritisiert haben, heute habe ich meinen Lehrgang vollendet durch die Schule der rauhen Wirklichkeit, durch die Leitung eines Koalitionskrieges. Erfahrung wirkt mildernd auf die Kritik, ja sie zeigt vielfach deren Unwert. Wir hätten freilich manchmal während des Krieges versucht sein können zu denken: 'Wohl dem, dessen soldatisches Gewissen leichter ist als das unsere, der den Kampf zwischen kriegerischer Überzeugung und politischen Forderungen leichter überwindet als wir.' Politisch Lied, ein garstig Lied!"
Generaloberst von Hindenburg erhielt am 17. September den Oberbefehl über die neu aufzustellende 9. Armee, blieb aber noch bis auf weiteres Oberbefehlshaber der nun schwachen 8. Armee, die zur Sicherung der Nordflanke in Ostpreußen verblieb. Zum Chef des Stabes in der 9. wurde bereits am 15. September Gen.Mj. Ludendorff ernannt. Er blieb also weiterhin "Chef" unter dem Kommando Hindenburgs.

Die 9. Armee wurde aus folgenden Truppenteilen gebildet, von Süden beginnend:
Landwehrkorps Woyrsch
XI. Armeekorps
Garde-Reservekorps
XX. Armeekorps
XVII. Armeekorps
35. Reservedivision
8. Kavalleriedivision
Landwehrdivision Graf von Bredow

Vormarsch auf Warschau

Die deutsche Führung unter Generaloberst Hindenburg wollte durch einen massiven Vorstoß auf Warschau die russische Führung unter dem Oberbefehl des Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch zwingen, aus seiner Front weiter im Süden Truppen abzuziehen und den Deutschen entgegenzuwerfen und damit die österreichisch-ungarische Front im Anschluss nach Süden zu entlasten.

Bei der Führung im AOK 9 hatte man es für das beste gehalten, die Armee bei Kreuzburg in Oberschlesien zu versammeln. Dort hätte man mehr Bewegungsfreiheit gehabt, um gegen die nördliche Flanke der russischen Heeresgruppe in Polen vorzugehen. Dies wurde von der OHL auf Wunsch der Östereicher abgelehnt.
Die 9. Armee versammelt sich also im engsten Anschluss an den linken österreichisch-ungarischen Heeresflügel nördlich Krakau. Das Hauptquatier wird in Beuthen eingerichtet. Der Vormarsch nördlich der Weichsel begann am 28. September. Die k.u.k. 1. Armee schwenkte rechts gegen die untere Nida ein in Richtung der Linie Sandomir - Opatow. Im Anschluss nach Norden die deutsche 9. Armee in allgemeiner Richtung Weichsellinie Warschau - Iwangorod. Vom Gegener waren keine neuen Nachrichten eingetroffen. Er leistete zunächst auch keinen Widerstand und zog sich sich vor dem deutsch - östereichischen Vormarsch zurück. Am 6. Oktober erreichen deutsche Truppen über Opatow - Radom die Weichsel.
Die Bewegungen werden durch grundlose Wege aus äußerste erschwert. Die russische Führung, unter Großfürst Nikolai Nikolajewitsch, bekommt allmählich Einblick und trifft Gegenmaßnahmen. Er zieht aus der Front gegen die Österreicher sechs Armeekorps heraus, um sie südlich Iwangorod den Deutschen frontal entgegenzuwerfen.
Was sich an Russen westlich der Weichsel befunden hatte, war zurück geworfen worden. Nun bildet sich eine Bedrohung des deutschen Nordflügels zwischen Warschau und Iwangorod heraus. Vorläufig ist eine Fortsetzung des Angriffs über die Weichsel südlich Iwangorod unmöglich. Zunächst muss der Gegner im Norden bekämpft werden.
Ein eigenartiges strategisches Bild entwickelt sich. Während gegnerische Korps von Galizien aus jenseits der Weichsel Warschau zustreben, bewegt sich auch ein Teil der deutschen Kräfte diesseits des Stromes in der gleichen nördlichen Richtung. Um den deutschen Abmarsch nach links aufzuhalten, wirft der Russe bei Iwangorod und südlich große Massen über die Weichsel. Sie werden in erbitterten Kämpfen zurückgeworfen. Es gelingt nicht, alle russischen Truppen völlig vom Westufer zu vertreiben. Zwei Tagesmärsche südlich Warschau trifft der linke Flügel unter General von Mackensen auf überlegene feindliche Truppen und wirft sie dennoch gegen die Festung. Etwa einen Tagesmarsch von der Fortslinie entfernt kommt jedoch der deutsche Angriff zum Stehen.

Auf dem Schlachtfeld südlich Warschau war den Deutschen ein russisches Dokument in die Hände gefallen. Es enthielt einen Befehl, der klaren Einblick in die Stärken des Gegners und seine Absichten ermöglichte. Demnach standen den Deutschen entlang der Weichsel, von der Sanmündung bis Warschau, vier russische Armeen gegenüber. Das sind etwa 60 Divisionen gegen 18 auf deutscher Seite. Aus Warschau heraus sind allein 14 russische Divisionen gegen 5 deutsche angesetzt. Die deutschen Truppen waren in ihrer Kampfkraft durch die voran gegangenen Kämpfe und langen Anmarschwege geschwächt, während die Russen auf vollzählige sibirische Korps, Elitetruppen des Zaren, zurückgreifen konnte.
Die Absicht des Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch war, die deutschen Truppen längs der Weichsel zu fesseln, während ein entscheidender Stoß aus Warschau heraus zu ihrer Vernichtung führt.
Hindenburg dazu: "Ein zweifellos großer Plan des Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch, ja der größte, den ich von ihm kennenlernte und der meines Erachtens auch sein größter blieb, bis er sich in den Kaukasus begeben musste ...... In Ostpreußen schien er nur vorrübergehend als Zuschauer geweilt zu haben."
Sollte den Russen diese Operation gelingen, so drohte nicht nur der 9. Armee, sondern der ganzen Ostfront, Schlesien, ja für ganz Deutschland eine Katastrophe. Es mussten Mittel und Wege gefunden werden, die drohende Gefahr abzuwehren. So zog man alle Truppen südlich Iwangorod ab, welche dort irgendwie entbehrlich waren, um sie südlich Warschau den Russen entgegenzuwerfen, in der Hoffnung, den Russen hier zu schlagen, bevor neue Massen dort erscheinen konnten. Hindenburg bittet das österreichisch-ungarische Oberkommando, unter General von Conrad, alles, was es an Truppen frei hat, sofort nach links der Weichsel gegen Warschau zu lenken. Das k.u.k. Oberkommando zeigt für die Lage zwar durchaus richtiges Verständnis, erhebt jedoch zugleich Bedenken, die gerade dieser Lage wenig entsprechen. Österreich-Ungarn ist bereit, die Deutschen zu unterstützen, aber nur auf dem zeitraubenden Weg einer Ablösung der deutschen Truppen im südlichen Abschnitt. (XI. Armeekorps, Garde-Reservekorps und Landwehrkorps Woyrsch)
Die Infanteriedivisionen der k.u.k. 1. Armee, die zur Ablösung der deutschen Korps vorgesehen waren, näherten sich nur langsam. Die Ablösung konnte vor dem 20. Oktober nicht beendet werden. Inzwischen war die Lage vor Warschau kritisch geworden. Die Gefahr der Umfassung im Norden wurde für die Deutschen immer größer. Dem russischen Druck aus Warschau und Nowo Georgiewsk war kaum noch standzuhalten.

Die deutsche Führung traf Vorbereitungen, die 9. Armee vor Warschau zurüchzunehmen. Brücken und andere wichtige Verkehrsknotenpunkte wurden zur Sprengung vorbereitet. Am 18. Oktober abends hielt General von Hindenburg und sein Stab den Zeitpunkt für gekommen. Der 9. Armee, inzwischen General von Mackensen unterstellt, wurde der Rückzug in die Linie Rawa - Skiernjewitze - Lowitsch befohlen. Das abgelöste Landwehrkorps Woyrsch konnte noch rechtzeitig in eine Stellung zwischen Nowe Mjassto und Rawa, nördlich des Flusses Pilitza gebracht werden.

Quelle:
tannenberg1914

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pentium
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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 7. November 2014, 16:01

7. November 1914
Im Ersten Weltkrieg endet die Belagerung von Tsingtau, der Haupt­stadt des deutschen Pacht­gebiets Kiautschou an der chinesischen Ost­küste.

Den deutschen und österreichischen Truppen geht die Munition aus, damit endet die Verteidigung Tsingtaus. Die deutschen Kriegsschiffe sowie der österreichisch-ungarische Kleine Kreuzer Kaiserin Elisabeth werden von der eigenen Besatzung versenkt. Die Festung kapituliert unter ehrenvollen Bedingungen. Die Besatzung wird in eine 5 Jährige Kriegsgefangenschaft nach Japan abtransportiert. Der deutsche Pilot Gunther Plüschow, "Der Flieger von Tsingtau", erhält vorher den Befehl die Stadt mit wichtigen Dokumenten zu verlassen. Er erreicht nach abenteuerlichem Fluge die Heimat.

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 10. November 2014, 21:23

Die Schlacht bei Lodz.

2. Teil

Der Rückzug von der Weichsel

Was die Deutschen befürchten, tritt ein. Aus Warschau heraus quellen immer neue Truppenmassen, und auch weiter südlich überschreiten solche die Weichsel. Von den langgestreckten deutschen Kampflinien an der Stirnseite aufgehalten, droht die sich immer weiter nach Westen entwickelnde russische Überlegenheit um ihre linke Flanke herumzuschlagen. Die ganze gemeinsame Operation kommt in Gefahr zu scheitern. Genau genommen war sie jetzt schon gescheitert, da südlich der oberen Weichsel, in Galizien, der erhoffte Erfolg der österreichischen Verbündeten nicht errungen wird, obwohl die russische Führung dort 6 Armeekorps abgezogen hat und sie gegen die Deutschen heranführt, sich also geschwächt hat.
Das Schlachtfeld von Warschau wird in der Nacht vom 18. auf den 19. Oktober dem Gegner überlassen. Um die Operation nicht schon jetzt aufzugeben, führt Hindenburg die vor Warschau unter Mackensen kämpfenden Truppen in die Stellung Rawa - Lowicz, etwa 70 km südwestlich zurück. Er hofft, dass der Russe gegen diese nach Nordosten gerichtete Front anrennen wird. Dann will er mit den inzwischen von den Österreichern vor Iwangorod abgelösten Korps von Süden her einen entscheidenden Schlag gegen den stärksten Teil der russischen Heeresgruppe im großen Weichselbogen führen.
Bedingung für die Durchführung dieses Planes ist, dass Mackensens Truppen den Anprall der russischen Heerhaufen aushalten und dass die österreichisch-ungarische Verteidigung an der Weichsel so fest steht, dass der beabsichtigte Stoß gegen russische Flankeneinwirkung aus östlicher Richtung sicher geschützt ist. Die Lösung dieser letzteren Aufgabe erscheint angesichts der Stärke der Weichselstellung für die Österreicher einfach. Deren Führung erschwerte sie sich aber durch den an sich guten Willen, auch ihrerseits einen großen Schlag auszuführen. Sie entschließt sich, dem Gegner die Weichselübergänge bei Iwangorod und nördlich freizugeben, um dann über dessen Truppen während des Uferwechsels herzufallen.

Ein kühner Plan, der im Frieden bei Manövern in Ausführung und Kritik oftmals eine Rolle spielt, der auch im Kriege seinerzeit von Feldmarschall Blücher und seinem Gneisenau an der Katzbach glänzend gelöst wurde. Gefährlich bleibt ein solches Unternehmen aber immer. Hindenburg und sein Stab raten daher ab. Doch vergeblich. Die russische Überlegenheit kann also bei Iwangorod über die Weichsel rücken; der österreichische Gegenangriff erringt zwar anfangs Erfolge, erlahmt aber bald und verwandelt sich schließlich in einen Rückzug.

Was nützt es den Deutschen jetzt noch, wenn die ersten Anstürme der Russen gegen Mackensens neue Front abgewehrt werden können? Die rechte Flanke des beabsichtigten Angriffs ist durch das Zurückweichen des Verbündeten entblößt. Hindenburg muss auf diese Operation verzichten. Es erscheint ihm am besten, er macht sich durch Fortsetzung des Rückzuges die Arme frei, um später an anderer Stelle wieder zuschlagen zu können.
Dieser Entschluss reift im deutschen Oberbefehlshaber der Ostfront im Hauptquartier in Radom zunächst nur in Umrissen, aber doch klar genug, um für die weiteren Maßnahmen als Richtlinie zu dienen. Der Chef des Generalstabes (Ludendorff) hatte diese festzuhalten und für ihre Durchführung zu sorgen.

Hindenburg: "Freilich verbinden sich mit dem Gedanken auch ernste Bedenken. Was wird die Heimat sagen, wenn sich unser Rückzug der Grenze nähert? Ist es ein Wunder, wenn Schlesien erbebt? (....) Das reiche Schlesien mit seinem mächtig entwickelten Bergbau und seiner großen Industrie, beides für die Kriegführung (für) uns so notwendig wie das tägliche Brot.
Man fährt im Kriege nicht so einfach mit der Hand über die Karte und sagt: 'Ich räume dieses Land!' Man muss nicht nur soldatisch, sondern auch wirtschaftlich denken; auch rein menschliche Gefühle drängen sich auf, ja gerade diese sind oft am schwersten zu bannen."

Der Rückzug der deutschen 9. Armee wird am 27. Oktober in allgemeiner Richtung Ezenstochau eingeleitet. Gründliche Zerstörungen aller Brücken, Straßen und Eisenbahnen sollen das Nachrücken der dicht gedrängten russischen Massen verzögern. Nach der völligen Loslösung vom Gegner wird man genügend Zeit finden, eine neue Operation einzuleiten, so die Hoffnung der deutschen Armeeführung.
Die wichtigste Aufgabe war im Moment, die russischen Truppen von den deutschen Bahnlinien fernzuhalten. Nach Berechnung des Generalstabes Ober-Ost konnten sich die russischen Verbände nicht weiter als etwa 120 km von ihren Bahnlinien entfernen, ohne die logistische Versorgung der kämpfenden Truppe zu gefährden. Gelingt den Deutschen die nachhaltige Zerstörung der Verkehrswege, so konnten sie davon ausgehen, die russischen Divisionen auch ohne große Kämpfe noch vor der Landesgrenze zumindest für ein paar Tage zum Halten zu zwingen.
Die Armee rückt hinter die Widawka und Warthe, linker Flügel in Gegend Sieradz; das Hauptquartier geht nach Ezenstochau. Die Russen folgen anfangs dicht auf, dann erweitert sich der Abstand wie geplant.

Aber war die letztendliche Vernichtung nicht nur aufgeschoben? Der russische Oberbefehlshaber äußerte sich jedenfalls in diesem Sinne. Er hielt die Deutschen für völlig geschlagen und im Zurückfluten begriffen. In England und Frankreich gab es schon entsprechende Zeitungsmeldungen.

Vielleicht war diese Einschätzung des russischen Oberbefehlshabers der Deutschen Glück, denn am 1. November wird folgender russischer Funkspruch aufgefangen: "Nachdem man jetzt 120 Werst verfolgt hat, ist es an der Zeit, die Verfolgung der Kavallerie zu überlassen. Die Infanterie ist ermüdet, der Nachschub schwierig."
Die Deutschen können also Atem schöpfen.

quelle:
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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 12. November 2014, 17:14

Die Schlacht bei Lodz.

3. Teil

Lage Anfang November 1914

An der gesamten Ostgrenze Deutschlands, von Tilsit bis Krakau, waren Kampfhandlungen zu erwarten die in engem Zusammenhang standen. Die Notwendigkeit eines übergeordneten Führungsstabes zeichnete sich immer deutlicher ab. Am 1. November verfügte die oberste Heereleitung die Bildung eines Oberkommandos Ost. Generaloberst von Hindenburg erhielt den Oberbefehl, Ludendorff wurde Chef des Generalstabes. Als Sitz des Hauptquartiers wird Posen bestimmt. Der Befehlsbereich erstreckte sich über sämtliche deutschen Truppen im Osten. Dies waren die 8. und 9. Armee, daneben die stellvertretenden Generalkommandos I., XX., XVII., II., V., und VI. Armeekorps in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Pommern, Posen, Schlesien mit den dort befindlichen Festungen Graudenz, Thorn und Posen.
Die Führung der 9. Armee wurde nun offiziell General August von Mackensen übertragen. Bisher hatte er das Armee-Oberkommando nur kommisarisch geleitet.
Die 8. Armee in Ostpreußen hatte entsprechend ihrer mehr defensiven Aufgabe bei weitem nicht mehr die zahlenmäßige Größe und Kampfkraft wie zu Beginn des Krieges. Auch hier hatte General Herrmann von François nur die kommisarische Leitung inne, der nun auch zum offiziellen Oberbefehlshaber AOK 8 avancierte. Eine Woche später, am 7. November erhielt General Otto von Below den Oberbefehl über die 8. Armme, bisher Kommandierender General des I. Reservekorps.
Der Plan des russischen Generalissimus, Großfürst Nikolai Nikolajewitsch, wurde der deutschen Führung klar vor Augen geführt. Es bedurfte keiner großen Analysen. Die 2. und 5. Armee sollten bei Kalisch und südlich "... tief in deutsches Gebiet eindringen", während die 1. Armee die Nordflanke zu decken hatte und die 4. und 9. die K.u.K. Armeen im südlichen Abschnitt in Schach hielten.
Gelang dies, so war Ostpreußen mitsamt der 8. Armee abgeschnitten und im Süden konnten die K.u.K.-Armeen von Norden her aufgerollt werden. Die Führung vertraute auf die zahlenmäßige Überlegenheit seiner Massen.

Der Oberbefehlshaber des neuen deutschen Oberkommandos Ost, Generaloberst Paul von Hindenburg und sein Chef des Stabes, Generalmajor Ludendorff, suchten nach einer Lösung.
Würden die deutschen Truppen in der jetzigen Aufstellung den Angriff der gegenüberstehenden 4 russischen Armeen frontal abzuwehren versuchen, so würde der Kampf gegen die erdrückende Übermacht wohl ebenso verlaufen wie vor Warschau. Schlesien ist also auf diese Weise vor dem Einbruch der Russen nicht zu retten. Diese Aufgabe ist nur im Angriff zu lösen. Ein Angriff jedoch, gegen die Stirnseite des weit überlegenen Gegners geführt, würde einfach zerschellen.
Er muss also gegen die nur schwach gedeckte Flanke der Russen gerichtet werden. Mit einer ausholenden Bewegung der linken Hand illustriert Hindenburg bei der ersten Besprechung diesen Gedanken. Wenn der russische Nordflügel in der Gegend von Lodz vermutet wird, so müssen die Deutschen ihre Angriffskräfte in Richtung Norden bis nach Thorn verschieben. Zwischen dieser Stadt und Gnesen wird also der neue Aufmarsch geplant.
Man trennt sich damit weit vom österreichisch-ungarischen Heeresflügel. Nur noch schwächere deutsche Kräfte, darunter das hart mitgenommene Landwehrkorps Woyrsch, sollen in der Gegend von Ezenstochau belassen werden. Bedingung für den deutschen Abmarsch nach Norden ist, dass die Östereicher an ihre Stelle in Gegend von Ezenstochau 4 Infanteriedivisionen aus der zur Zeit nicht bedrohten Karpathenfront heranführt.
Durch den neuen Aufmarsch der Deutschen bei Thorn - Gnesen werden die gesamten verbündeten Streitkräfte der Mittelmächte im Osten in drei Gruppen verteilt.
Die erste wird gebildet durch das österreichische-ungarische Heer beiderseits der oberen Weichsel, die beiden anderen durch die deutsche 9. und 8. Armee. Die Zwischenräume zwischen diesen drei Gruppen können nicht durch vollwertige Kampftruppen geschlossen werden. Das neu gebildete Oberkommando Ost (OberOst) ist gezwungen, in die etwa 100 km breite Lücke zwischen den Österreichern und der deutschen 9. Armee im wesentlichen neuformierte Verbände einzuschieben. Diese besitzen an sich schon geringe Kampfkraft und müssen noch dazu an der Front einer mächtigen russischen Überlegenheit sich so breit ausdehnen, dass sie eigentlich nur einen dünnen Schleier bilden. Rein zahlenmäßig beurteilt, brauchen die Russen gegen Schlesien nur anzutreten, um diesen Widerstand mit Sicherheit zu überrennen.
Zwischen der 9. Armee bei Thorn und der 8. Armee in den östlichen Gebieten Ostpreußens befindet sich im wesentlichen nur Grenzschutz, verstärkt durch die Hauptreserven aus Thorn und Graudenz. Auch diesen Truppen gegenüber steht eine starke russische Gruppe von etwa 4 Korps nordlich von Warschau und auf dem rechten Ufer der Weichsel und des Narew. Diese russische Gruppe könnte, wenn sie über Mlawa angesetzt würde, die Lage, wie sie sich Ende August vor der Schlacht bei Tannenberg entwickelt hatte, nochmals wiederholen. Das Rückengebiet der 8. Armee scheint also erneut und bedenklich bedroht.
Aus dieser Lage soll der Angriff der 9. Armee gegen die nur schwach geschützte Flanke der russischen Hauptmassen in Richtung Lodz befreien. Es ist der deutschen Führung klar, dass diese Armee, wenn ihr Angriff nicht rasch durchdringt, die feindlichen Massen von allen Seiten auf sich ziehen wird. Diese Gefahr ist um so größer, als weder zahlenmäßig hinreichende, noch genügend vollwertige Truppen zur Verfügung stehen, um sowohl die russischen Heeresmassen im großen Weichselbogen als auch die feindlichen Korps nördlich der mittleren Weichsel durch starke durchhaltende Angriffe frontal zu fesseln oder auch nur auf längere Zeitspanne hinaus zu täuschen.
Hindenburg: "Wir werden freilich trotz alledem überall unsere Truppen zum Angriff vorgehen lassen, aber es wäre doch ein gefährlicher Irrtum, hiervon sich allzuviel zu versprechen." Was an angriffsstarken Verbänden irgendwo frei gemacht werden kann, muss zur Verstärkung der 9. Armee herangeholt werden. Sie führt den entscheidenden Schlag. Mag die 8. Armee noch so bedroht sein, sie muss zwei Armeekorps zugunsten der 9. abgeben. Die Verteidigung der erst vor kurzem befreiten Ostgebiete Ostpreußens kann unter solchen Verhältnissen nicht mehr an der russischen Landesgrenze durchgeführt werden, sondern muss in das Seengebiet Masurens und an die Angerapp zurück verlegt werden.
Die Gesamtstärke der 9. Armee wird durch die geschilderte Maßnahme auf etwa 5½ Armeekorps und 5 Kavalleriedivisionen gebracht. (Zwei Kav.Div. werden aus der Westfront herangebracht)
Hindenburg: "Weitere Kräfte glaubte die Oberste Heeresleitung trotz unserer ernsten Vorstellungen dort nicht freimachen zu können. Sie hofft in dieser Zeit immer noch auf einen günstigen Ausgang der Schlacht bei Ypern Die Schwierigkeiten des Zweifrontenkrieges zeigen sich erneut in ihrer ganzen Größe und Bedeutung."
Er vertraute darauf, dass Schnelligkeit und Tatkraft die zahlenmäßige Unterlegenheit der deutschen Truppen ausgleicht.

quelle:
tannenberg 1914

Fortschritte im Westen

Amsterdam, 12. November (W. B.)
Die "Tijd" veröffentlicht folgenden Bericht ihres belgischen Korrespondenzen aus Dünkirchen:
Am 10. November früh fand ein gewaltiger Kampf bei Nieuport und Dixmuiden statt, ein Kampf auf den Deichen um die Deiche. Wer Herr der Deiche war, wurde Herr des Geländes. Das Maschinengewehrfeuer trat in den Vordergrund, da schweres Geschütz in dem Marschlande nicht fortkommen konnte. Der Feind hatte es verstanden, äußerst geschickt an einigen Stellen Schwierigkeiten zu überwinden, die das überschwemmte Land bot. An anderen Punkten wurde buchstäblich im Wasser gefochten, oft Mann gegen Mann. Die Soldaten waren durch die Kälte und durch die durchnäßten Kleider, die am Leibe klebten und die Bewegungen hinderten, fast erschöpf. Die Verbündeten gewannen bei Nieuport Fuß um Fuß Gelände, indessen mußte die Mittellinie, die Dixmuiden besetzt hielt, dem Drucke weichen. Gegen Mittag war kein Halten mehr. Das zerschossene und ausgebrannte Dixmuiden sah zum so und so vielten Male die Deutschen wieder einrücken. Der Feind konnte den Ort nicht ganz besetzen, da die Verbündeten in den Außenvierteln festsaßen. Inzwischen rückten Hilfstruppen nach dem bedrängten Platz, um dem Durchbruch der Deutschen zuvorzukommen. - Bei Ypern schlugen die Franzosen den Angriff der jüngeren deutschen Reservetruppen ab, verloren aber viele Tote und Gefangene. 2)

Die Kämpfe im Kaukasus

Konstantinopel, 12. November. (Priv.-Tel.)
Schon seit gestern lagen sehr günstige Depeschen des türkischen Hauptquartiers vor, das gegen die russische Kaukasusarmee operiert. Diese setzt sich aus dem ersten kaukasischen Armeekorps und verschiedenen Reserve-Truppenteilen zusammen. Besonders das erste kaukasische Armeekorps gilt als eine russische Kern- und Elitetruppe. Jetzt gibt das türkische Hauptquartier Einzelheiten, die alle Osmanen, nicht minder aber ihre europäischen Verbündeten, mit wahrhafter Befriedigung begrüßen werden. Die Kämpfe dauerten drei Tage. Die Russen, die bei Köpriköi hohe Schneeberge besetzt hielten, wurden überall mit dem Bajonett angegriffen und vertrieben. Die Flucht der Russen ging stellenweise panikartig vor sich. Zahlreiche Gefangene und Munition fielen in die Hände der Türken.

quelle:
Textquellen:
1) Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegr.-Bureaus
Band 1 Nationaler Verlag, Berlin (1915) 2) "Frankfurter Zeitung" (1914)
sowie stahlgewitter.com

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 17. November 2014, 21:02

Die Schlacht bei Lodz

16. - 24. November 1914

4. Teil

Angriff auf die russische Nordflanke

lodz_4_1.jpg


Am 10. November steht die 9. Armee angriffsbereit, am 11. bricht sie los. Mit dem linken Flügel längs der Weichsel, mit dem rechten nördlich der Warthe.
Es ist höchste Zeit, denn auch die Russen wollen mit ihrem Stoß nach Schlesien hinein losbrechen. Ein mitgehörter russischer Funkspruch offenbart den Deutschen, dass die Armeen der Nordwestfront, also alles, was an russischen Kräften von der Ostsee bis einschließlich Polen steht, am 14. November zu einem tiefen Einfall in Deutschland antreten sollen. Hindenburg entreißt dem russischen Oberbefehlshaber, Großfürst Nikolei Nikolejewitsch, die Vorhand. Als dieser am 13. die Operation der Deutschen erkennt, wagt er es nicht, den großen Stoß gegen Schlesien durchzuführen, sondern wirft alle verfügbaren Kräfte dem deutschen Flankenangriff entgegen. Schlesien ist damit vorläufig gerettet. Der erste Zweck der Operation ist erreicht.

Im Einzelnen:
Die Absicht des Oberbehlshabers der 9. Armee, General von Mackensen, war es, die Operation gegen Lodz durch Vernichtung des V. sibirischen Korps bei Wloclawek einzuleiten. Hierzu sollten das I. und XXV. Reservekorps aus der Linie Thorn - Argenau - Hohensalza auf Bresc - Wieniec - Wloclawek vorgehen. Das Kavalleriekorps Richthofen (KK 1) auf Lubien. Das XX. Armeekorps östlich Gnesen auf Lubraniec. Das XVII. bei Wreschen auf Kleczew und das XI. nördlich Pleschen auf Golina.
Die beiden nördlichen Korps (I. und XXV. RK) hatten frontal anzugreifen, während XX. Korps durch Umfassung und Kavalleriekorps Richthofen gegen Flanke und Rücken des Gegners wirken sollten.
Der Oberbefehlshaber der 2. russischen Armee, General Scheidemann (seit Anfang September), scheint von der Verlegung der 9. deutschen Armee nach Norden nichts bemerkt zu haben. Als Mackensen schon in breiter Front die Grenze überschritt, wies Scheidemann seinen Kavallerie-Oberbefehlshaber General Nowikow an, in Richtung Posen aufzuklären. Hier vermutete er starke deutsche Kräfte, die "sicherlich" die Aufgabe haben würden, die bei Ezenstochau stehende deutsche Armee gegen eine Umfassung über Kalisch zu decken. Die Verschleierung der tatsächlichen Lage durch die deutschen Grenzschutztruppen und dem aus der Gegend Kalisch vorgehenden Kavalleriekorps Frommel (KK 3) war also gut gelungen.

11. November
Im Weichselbogen war Wlozlawek von den Russen besetzt. Es stand hier die 1. russische Armee. Die deutsche Führung rechnete mit 10 bis 14 Divisionen insgesamt. Zwischen Weichsel und Warthe war die Lage ziemlich unklar. Mit Bestimmheit rechnete man hier mit 8 bis 10 Divisionen. Nördlich der Warthe drängte russische Kavallerie gegen die Grenze vor. Die Masse des russischen Heeres hatte in zusammenhängender Linie die Warthe nördlich Sieradz - Nowo Radomsk - Gegend nördlich Krakau erreicht. Andere Teile waren in Galizien am Dunajek eingetroffen und wurden tief in die Karpaten eingeschoben. Inzwischen war in den russischen Bewegungen ein Stillstand eingetreten. Die Zerstörungen der Eisenbahnanlagen während des deutschen Rückzuges zeigten ihre Wirkung. Nach den Berechnungen der deutschen Stäbe konnten sich die russischen Truppen nicht weiter als 120 km von der Eisenbahn entfernen, ohne in Schwierigkeiten zu geraten. Bei den örtlichen Straßenverhältissen jener Zeit war der Nachschub und somit die Versorgung der Truppe stark von der Eisenbahn abhängig. Es lagen Anzeichen vor, dass der russische Vormarsch wieder in Gang kam. Der Oberbefehlshaber der deutschen 9. Armee, General August von Mackensen, begann sofort mit den entsprechenden Operationen. Bereits in den ersten Tagen des Vormarsches kam es zu heftigen Kämpfen bei Wlozlawek, Kutno und Dombie mit hohen Verlusten auf beiden Seiten. Für die russische Führung kam der Angriff überraschend. Die Hauptteile der deutschen 9. Armee drangen auf die Linie Lodz-Bahnhof Koljuschki vor. Das I. Reservekorps unter General von Morgen deckte die Flanke nördlich Lowitsch (Lowicz) bis zur Weichsel. Die Reservisten wurden hart bedrängt. Zunächst wehrten sie sich durch offensive Aktionen, dann sich verteidigend, gegen die über Nowo Georgiewsk auf das linke Weichselufer anrückenden russischen Korps. Dank der Aktivitäten an der ostpreußischen Südgrenze bei Mlava durch Truppen der Hauptreserve Graudenz, geschah dies nur langsam.
Schon in den ersten Tagen des Vormarsches kam es bei Wlozlawek, Kutno und Dombie zu heftigen und beiderseits verlustreichen Kämpfen mit dem vollständig überraschten Russen.
Vor der deutschen Reiterei trat Nowikow mit 20 Schwadronen von Staw auf Warta und Ehlewo den Rückzug an. Infanterie und Artillerie des XXIII. russischen Korps mussten mit Verlusten Turek aufgeben. Beim weiter nördlich der 9. Armee stehenden Kavalleriekorps Richthofen kam es gegen Mittag zum Kampf, mit der 9. Kavalleriedivision bei Izbica, mit der 6. bei Lubraniec. Es konnte das Marschziel Lubien nicht erreichen.
Auch bei den zwei linken Flügelkorps (I. und XXV. RK) kam es an diesem Tag zur ersten Feindberührung. Die 36. Reservedivision unter Gen.Mj. Kruge warf den Feind südlich Jaranowek zurück, die 49. nahm auf ihrem Vormarsch nach Wlaclawek die Dörfer Janowice und Lubanie in Besitz. Bis zum Abend konnte der Gegner in die Linie Bachorka - Wieniec - Brzezie zurück gedrängt werden.
Der Armeebefehl für den 12. November gab dem XX. Korps die Richtung auf Chodecz - Kruszyn, während die beiden Reservekorps zum Angriff gegen die Linie Brzesc-Wieniec-Wloclawek vorgingen. Richthofen sperrte die feindliche Rückzugstraße bei Kowal.
Die Mitte der 9. Armee, Kavalleriekorps Richthofen (6. und 9. Kavalleriedivision), die 3. Gardedivision und das XXV. Reservekorps (49. und 50. Reservedivision), durchbrach die russischen Stellungen und erreichte die Linie Lowicz-Lodz und drang anschließend über Brzeziny weit nach Süden vor. Dabei vernachlässigte man die Sicherung gegen Osten. Ein dementsprechender Befehl des Armeeoberkommandos erreichte das Generalkommando XXV. RK nicht.
Das XX., XVII. und XI. Armeekorps trafen am 17. November nördlich Lodz auf starken Feind. Das Kavalleriekorps Frommel (5. und 8. und 7. K.u.K. Kavalleriedivision) und Korps Posen, die nach Süden zu decken hatten, kamen östlich der Warthe nur langsam voran.
Nach einem aufgefangenen russischen Funkspruch wollte die russische Seite ihre Truppen aus Lodz zurückziehen. Die Deutschen freuten sich jedoch zu früh. Der russische Oberbefehlshaber, Großfürst Nikolai Nikolajewitsch, war damit nicht einverstanden und verhinderte den Rückzug. Die russische 1. Armee rechts der Weichsel unter General Rennenkampf (in der Schlacht bei den Masurischen Seen Mitte September geschlagen) erhielt Befehl, das VI. Korps und das VI. sibirische Korps über die Weichsel zu setzen. Nur das I. turkmenische Korps sollte bei Mlawa verbleiben. Die über Skierniewice auf Warschau zurück flutenden geschlagenen Truppenteile wurden westlich der Stadt gesammelt und sollten von neuem vorgeführt werden. Der rechte russische Flügel ballte sich um Lodz zusammen. Aus der Front der russischen 2. und 5. Armee schoben sich Teile beiderseits Lodz nach Norden vor. Hier trafen sie westlich Lodz auf das überraschte deutsche XI. Armeekorps und bedrängten es schwer. Zur gleichen Zeit war das XXV. Reservekorps unter General von Schäffer-Boyadel (Chef des Stabes: Oberst von Massow) 20 km östlich der Stadt über Brzeziny nach Süden vorgestoßen. Teile des Kavalleriekorps Richthofen hatten sich Petrikau (Piotrkow) und Tomaschow, 40 km südöstlich Lodz, genähert. Die Infanterie schwenkte nach Westen ein um die russischen Divisionen südlich zu umfassen.
Da veränderte sich die Lage.

Das IV. russische Korps konnte das deutsche XX. Korps westlich Brzeziny zurück drängen und sich zwischen die inneren Flügel der beiden deutschen Korps schieben. Die Verbindung des XXV. R.K. mit dem XX. A.K. ging verloren. Aus Richtung Skierniewice drangen, durch nichts aufgehalten, die westlich Warschau wieder gesammelten Truppen nach Brzeziny vor. Das XXV. Reservekorps und die ihm unterstellten Truppen der 3. Gardedivision (General Litzmann) sowie des Kavalleriekorps Richthofen waren abgeschnitten, von Süden her wurden sie von den auf Bahnhof Koljuschki anmarschierenden Truppen der 5. russischen Armee angegriffen. Aus russischen Funksprüchen erfuhr man beim Oberkommando Ost in Posen wie hoffnungsvoll die russischen Kommandeure die Lage sahen und wie sie voll Schwung ihre Truppen ansetzten. Es wurden schon Eisenbahnzüge angefordert, um die deutschen Gefangenen abzutransportieren. In Frankreich und England berichteten die Zeitungen vom Zusammenbruch der deutschen Front im Osten. Die Namen der Kommandeure wurden genannt, die nun in russische Gefangenschaft kämen.

Hier hatte der russische Oberbefehlshaber doch etwas voreilig seinen Sieg verkündet, denn die eingeschlossenen deutschen Verbände brachen in der Nacht vom 24./25. November nach Norden durch. Sie brachten über 10.000 Gefangene mit und eine Menge erbeuteter Geschütze.
Die durchgebrochenen Truppen wurden zwischen dem XX. Armeekorps und I. Reservekorps angehalten. So konnte eine zusammen hängende Front gebildet werden, gegen die der Russe heftig aber vergeblich anrannte.
Das operative Ziel, die Vernichtung der russischen 2. Armee unter General Scheidemann, war nicht erreicht worden. Hier machte sich dann doch die zahlenmäßige Unterlegenheit der Deutschen Truppen bemerkbar.
Das strategische Ziel jedoch, den russischen Vorstoß "tief in deutsches Gebiet" zu verhindern, war gelungen.

Am 17. November hatte der Generalstabschef des österreich-ungarischen Heeres, General von Conrad, zur Unterstützung der deutschen Operation bei Lodz seinen Truppen nördlich Krakau den Angriff befohlen. Es waren dies die 2. k.u.k. Armee (Boehm-Ermolli) das Landwehrkorps Woyrsch, 1. und 4. k.u.k Armee. Hauptsächlich um russische Truppen zu binden. Die Kämpfe führten zu örtlichen Erfolgen. Sie erlahmten aber bald. Ein strategisches Interesse boten sie nicht mehr.

Bis Ende November bedrängten die russischen Verbände die 9. deutsche Armee heftig und griff auch weiter südlich an. Ohne wesentlichen Erfolg. Die 1. Infanteriedivision der 8. Armee wurde der 9. unterstellt und herangeführt. Aus dem Westen traf Verstärkung ein (III. Reservekorps, II. und XIII. Armeekorps). Beim Oberkommando Ost in Posen kam der Gedanke auf, die ganze Operation einfach zu wiederholen. Das Überraschungsmoment wäre den Deutschen zugute gekommen. Die Führung unter General von Hindenburg rückte aber wieder von diesem Gedanken ab. Die Schlacht war geschlagen.
Nach der Schlacht kam es noch an verschiedenen Stellen zu schweren Gefechten und Attacken von beiden Seiten, zu zusammen hängenden Operationen auf Armee-Ebene kam es nicht mehr.
Südlich Mlawa, an der Südgrenze Ostpreußens, gelang es dem Korps Zastrow (zumeist Kavallerie) Ende November, Zjechanow und Pzassnysch einzunehmen. Hier hatte die russische Führung Truppen für die Kämpfe bei Lodz abgezogen. Nach Gegenangriff der Russen musste das Korps wieder in die Stellungen bei Mlawa zurückweichen. Der linke Flügel der 9. Armee hatte genügend Verstärkung erhalten, dass sich die Lage als stabil erwies. Er konnte sich langsam durch die russischen Stellungen gegen die Bshura vorarbeiten. Es war ein frontales Abringen, kein großzügiges Umfassen mehr. Gleichzeitig vermochten die Deutschen auch in der Front bis zur Abteilung Woyrsch einschließlich anzugreifen. Das II. Korps war östlich Sieradz, die 48. Reservedivision zur Verstärkung der Front im Anschluss nach Süden beim Korps Breslau eingesetzt worden. Der Angriff des II. Korps Anfang Dezember hatte vollen Erfolg, es drang in Richtung Lodz vor. Dieser Druck hatte zwei Wochen zuvor gefehlt.

Die Russen räumten Lodz am 6. Dezember und gingen hinter die Miazga zurück. Auch weiter südlich gewannen die Deutschen nun Gelände, da der Russe sich dort in der zweiten Novemberhälfte geschwächt hatte, um Lodz zu halten. Am 15. Dezember wurde auf dem nördlichen Flügel Lowitsch genommen.

An der österreichisch-ungarischen Front südlich Krakau hatte sich Ende November die Lage verschärft. Das k.u.k. Oberkommando hatte dringend um eine deutsche Division zur Verstärkung seiner Front gebeten. Die Deutschen verlegten die 47. Reservedivision dorthin und unterstellten sie dem k.u.k. Oberkommando. Aus theoretischer Sicht schien dies ein Fehler zu sein. Die Ereignisse bestätigten dies.
Die Division kam gerade noch rechtzeitig, um die Schlacht zu halten. Das k.u.k. Oberkommando unter General von Conrad wollte den russischen Südflügel aus den Karpaten heraus umfassen. Er hatte seine Front stark ausgedünnt, um seinen Südflügel zu verstärken. In dieser Schlacht in der Gegend von Limanova - Lapanov am 3. - 14. Dezember gelang es ihm, trotz vieler Krisen, die Russen westlich des Dunajek zu schlagen. Unter dem Druck der deutschen und österreichischen Erfolge in Polen und Galizien fiel die russische Front hinter den Bzura-Rawka-Abschnitt, die obere Pilitza, die Nida und den Dunajec zurück.
Die Umfassung des russischen Südflügels aus den Karpaten heraus zwischen San und Dunajec stieß bald auf überlegene gegnerische Truppen. Der russische Befehlshaber in diesem Abschnitt, General Boroevic, zögerte nicht zum Gegenangriff vorzugehen. Der österreichisch-ungarische Umfassungsflügel wurde in die Karpaten zurück gedrängt.
Im Weichselbogen, bei der 9. deutschen Armee, fand noch eine Reihe örtlicher Kämpfe statt, die jedoch nicht von Bedeutung waren. Ludendorff: "Es wurde zu viel herumbatailliert". Die Verluste standen nicht im Verhältnis zum gewonnenen Vorteil. Es ist die Pflicht der Führung hierauf zu achten.

Nördlich der Weichsel besetzten die Russen Plotzk und drangen bis in die Gegend von Wlozlawek vor. Die Höhen östlich der Stadt am rechten Weichselufer, von wo aus die Bahnlinie Kutno-Thorn beherrscht wurde, konnte von den Deutschen gehalten werden. Nun war eine lange Flanke der 9. Armee entstanden, die zur Sicherung viel Aufwand in Anspruch nahm. Sollte im nahenden Winter die Weichsel zufrieren? Die Flanke wäre nicht zu halten gewesen. Die Deutschen hatten Glück. Die Weichsel fror nicht zu.

An der Südgrenze Ostpreußens änderte sich nichts. Die deutsche 8. Armee hielt im wesentlichen ihre Linien. Ein Einbruch der Russen durch Truppen der 10. Armee in die Seensperre Masurens hatte nur örtliche Bedeutung.
Der Winter legte seinen lähmenden Schleier über das geschundene Land und die zahlreichen Soldatengräber.

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 17. November 2014, 21:16

Ausrüstung und Kriegsgerät im 1. Weltkrieg

220px-38er_Langrohr1.JPG


380-mm-Geschütz Max E

Das 380-mm-Geschütz Max E war ein deutsches Geschütz des Ersten Weltkrieges.

Geschichte:
Ursprünglich wurde das Geschütz Max E für den Einsatz als Schiffsgeschütz entwickelt. Mit dem Beginn des Stellungskrieges im Jahr 1914 wurde jedoch das Fehlen schwerer und überschwerer Artillerie auf deutscher Seite bemerkbar. Zahlreiche Improvisationen entstanden und in aller Eile wurden Eisenbahngeschütze konstruiert. Max E war eher ein Zwitter – das Geschütz konnte sowohl als Eisenbahngeschütz als auch als Barbetten-Geschütz genutzt werden. Diese Geschütze wurden zur Küstenverteidigung, aber auch in Frontnähe eingesetzt. Die Barbetten-Variante war im Aufbau schwierig. Zwischen zwei Eisenbahnwaggons wurde die Barbette über eine Bettung gefahren. Diese Bettung war mit Beton ausgegossen. Der Auf- und Abbau dieser Anlage dauerte relativ lange. So wurde das Geschütz meist weit hinter der Front aufgebaut. 1916 nahmen Geschütze dieses Typs an der Beschießung der Festungsanlagen von Verdun teil.

Technische Daten:
* Kaliber: 380 mm
* Länge: 31,60 m
* Gewicht: 274 t
* Höhenrichtbereich: -5° bis +55° (feste Bettung), -5° bis +18,5° (als Eisenbahngeschütz)
* Seitenrichtbereich: 4°
* Mündungsgeschwindigkeit: ca. 820 m/s
* Höchstschussweite: 47,5 km

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 18. November 2014, 13:21

Kriegstagebuch 18. November 1914

Ostfront

Ostpreußen: Die Russen werden bei Soldau geschlagen.
Polen: Russischer Rückzug nach Lowicz, jedoch werden 150.000 Mann in der Nähe von Lodz von 3 Seiten aus von 250.000 deutschen Truppen eingekreist. Großfürst Nikolaus widerruft deren Rückzugsbefehl. Unentschiedene Gefechte nördlich von Krakau entlang einer 26 km langen Frontlinie.

Westfront

Scharmützel zwischen Patrouillen an verschiedenen Stellen.

Südfronten

Serbien: Die österreich-ungarische Sechste Armee greift die serbischen Zweite Armee bei Choka an.

Naher Osten

Sinai: Erstes Scharmützel, bei dem 20 Mann des britischen Bikanir-Kamelkorps 200 Beduinen-Krieger bei Katia entkommen können, 33 km östlich von Kantara (Suez-Kanal).

Seekrieg

Schwarzes Meer: 14-minütiges Gefecht im Nebel zwischen dem zurückkehrenden russischen Bombardierungs-Geschwader und dem Schlachtkreuzer Goeben und dem leichten Kreuzer Breslau 33 km vor der Krim. Goeben (1 Treffer, 12 Matrosen getötet) und das russische Flaggschiff Evstafi (4 Treffer, 28 Mann Verluste) werden beschädigt.
Norwegen: Der deutsche Hilfsminenleger Berlin wird in Trondheim für die Dauer des Krieges interniert.

Luftkrieg

Westfront: Das 1. Wing des Royal Flying Corps wird in St. Omer aus der 2. und 3. Squadron (Staffel) unter Oberstleutnant H.M. Trenchard aufgestellt, um das Indische Korps und das IV. Korps des Britischen Expeditionskorps zu unterstützen.

Geheimkrieg

Arabien: Hauptmann Shakespear verlässt das Indische Expeditonskorps IEF’D’ und erreicht Kuwait auf einer Geheimmission zu Ibn Saud, mit welchem er am 31. Dezember zusammentrifft.

Heimatfronten

Frankreich: Die Regierung kehrt von Bordeaux nach Paris zurück (Umzug abgeschlossen am 10. Dezember).

quelle: 1. Weltkrieg net.

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 27. November 2014, 22:32

Kriegstagebuch 26. November 1914

Westfront

Flandern: Ein deutscher Angriff auf den Yser-Kanal schlägt fehl. Das Britische Expeditionskorps stellt den Trench Mortar Service (Graben-Mörser-Einheit, auch als ‘Selbstmord-Klub’ bezeichnet) in der Nähe von Bethune auf. Zuerst besteht die Einheit aus 11 Männer mit zwei 6-Zoll-Mörser noch aus dem Krimkrieg, aber 100 Kopien des deutschen Minenwerfer werden bis Weihnachten geliefert.

Ostfront

Bukowina: Die österreich-ungarischen Truppen evakuieren wieder Tschernowitz.

Südfronten

Serbien: Österreich-ungarische Truppen überqueren den Fluss Sava in der Nähe des Kolubara-Zusammenflusses mit der Unterstützung von 3 Fluss-Monitoren, aber die Hälfte der Landungstruppen wird vernichtet.

Naher Osten

Arabien: Der ANZAC-Truppenkonvoi verlässt Aden in Richtung Suez, wo er am 30. November ankommt.

Afrikanische Fronten

Kamerun: Deutsche Truppen zwingen 150 französische Soldaten, welche 50 Mann verlieren, sich wieder nach Edea zurückzuziehen.

Seekrieg

Nordsee: Das Schlachtschiff Bulwark wird durch eine interne Explosion während des Beladens mit Munition in Sheerness zerstört. Es gibt 793 Tote und nur 12 Überlebende. Eine Untersuchungskommission schließt Sabotage am 15. Dezember aus.
Ärmelkanal: Churchill kabelt dem Marinebefehlshaber von Portsmouth, daß ‘es notwendig ist dem deutschen U-Boot, welches Schiffe mit Geschützfeuer vor Le Havre versenkt, eine Falle zu stellen. Ein kleiner oder mittelgroßer Dampfer sollte dafür verwendet werden …’. Das erste sogenannt Q-Schiff wird der Küstenfrachter Victoria, welcher sich aber als unbrauchbar erweist, und am 9. Dezember auser Dienst gestellt wird. Gleichzeitig wird auch das erst von 7 französischen Q-Schiffen, Marguerite, in Dienst gestellt.

Heimatfronten

Österreich-Ungarn: Generalstabschef von Hötzendorf informiert den Ministerpräsident über die panslawistischen, anti-österreichischen Tendenzen in Böhmen, Mähren und Schlesien, aber der Kaiser lehnt den Vorschlag der Einführung der Militärgerichtsbarkeit in diesen Provinzen ab.
Frankreich: Präsident Poincare verleiht dem französischen Oberbefehlshaber Joffre die Auszeichnung Medaille Militaire. Joffre eröffnet das GQG (Grand Quartier Général – Oberstes Hauptquartier) anschließend am 29. November in Chantilly.

quelle: dito

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 28. November 2014, 12:40

Kriegstagebuch für den 28. November 1914

Westfront

Artois: Deutsche Angriffe rund um Arras. Der französische Dichter Jean de La Ville de Mirmont wird im Alter von 27 Jahren bei einer Landminenexplosion bei Verreiul getötet.

Ostfront

Karpaten: Die Russen kontrollieren wieder die Pässe. Die österreich-ungarische Dritte Armee wird gezwungen, sich zum Fluss Toplya und nach Bartfeld in Nordungarn zurückzuziehen.
Galizien: Das österreich-ungarische XI. Korps zieht sich nach Wieliczka zurück, ca. 13 km östlich von Krakau. Es stand seit dem 22. November im Kampf mit der russischen Dritten Armee. KuK-Generalstabschef von Hötzendorf zieht die österreich-ungarische Vierte Armee wieder südlich der Weichsel zurück.
Großfürst Nikolaus trifft seine 2 Frontkommandeure bei Siedlce bis zum 30. November und beschließt eine Offensive gegen Krakau.

Südfront

Serbien: Putnik befiehlt die Evakuierung von Belgrad nach den alarmierenden Nachrichten über die Gebietsgewinne der österreich-ungarischen Sechsten Armee. Die Frontlinie erstreckt sich zwischenzeitlich über mehr als 110 km.

Seekrieg

Ostafrika: Das Schlachtschiff Goliath und der Kreuzer Fox beschießen Dar-es-Salaam für 15 Minuten (sowie auch am 30. November). Der Gouverneurspalast wird zerstört. Kommandant Ritchie gewinnt dabei nach der außer Gefecht Setzung von 2 deutschen Schiffen das erste Victoria-Kreuz für die britische Marine.
Deutschland: Österreich-Ungarn verkauft an Deutschland 5 U-Boote, welche für seine Marine in Kiel gebaut werden (als U-66 bis U-70 vom 22. April bis 24. Juni 1915 in Dienst gestellt).

Naher Osten

Der deutsche Feldmarschall Goltz wird nach Konstantinopel als des Sultans ‘Adjutant-General’ versetzt. Die Türken verkünden einen – allerdings nur fiktiven – Vorstoß in Richtung des Suezkanal.

Besetzte Gebiete

Belgien: General Bissing ersetzt den nach Konstantinopel befohlen Goltz als Generalgouverneur.

Ferner Osten

Indien: Gefechte bei Miranshah an der Nordwest-Grenze bis zum 29. November.

Heimatfronten

Südafrika: Admiral King-Hall wird darüber in Kenntnis gesetzt, daß die die loyale südafrikanische Armee wieder bereit ist, den Feldzug gegen Deutsch-Südwestafrika fortzusetzen.
Großbritannien: Die Personalien aller Gäste in Hotels müssen bei der Polizei gemeldet werden. Der Profi-Fußball findet weiterhin vor große Besuchermassen statt, trotz der Proteste gegen diese Veranstaltungen in Kriegszeiten.

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon Beethoven » 28. November 2014, 13:09

@Pentium [super]

Im Buch von B. Ramke "Vom Schiffsjungen zum FJ-General" sind auch einige Episoden des Krieges in Flandern lesbar.
Er war dort Führer eines Stoßtrupps.

Gruß
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 29. November 2014, 20:04

Kriegstagebuch für den 29. November 1914

Westfront

Somme: Französischer Vormarsch um den Ort Chaulnes.
Argonnen: Französische Truppen erobern Bagatelle zurück.
Vogesen: Die Franzosen wehren deutsche Angriffe auf Ban-de-Sapt ab. Bayerische Truppen stellen das erste Ski-Bataillon auf.
Artois: General Fayolle von der französischen 70. Reserve-Division schreibt in sein Tagebuch: ‘Ich frage mich, ob diese großen Führer, die sich so in den Vordergrund drängen … nicht auch diejenigen sind, die keine Rücksicht nehmen … auf die Menschenleben, die ihnen anvertraut sind.’

Südfronten

Serbien: Die serbischen Truppen evakuieren Belgrad in der Nacht vom 29./30. November und sprengen die französischen Schiffsgeschütze, nachdem diese nun 240 Schüsse abgefeuert haben. Die Garnison von 17 Bataillone aus der Stadt schließt sich der Obrenovac-Armeeabteilung von 6 Bataillonen im Süden an. Die serbische Ersten Armee zieht sich 20 km zurück. Der serbische linke Flügel im Süden steht jetzt mit dem Rücken zum westlichen Morava-Tal.

Luftkrieg

Westfront: Das Royal Flying Corps (RFC) wird neu organisiert: Die 2. und 3. Squadron (Staffel) bilden das 1. Wing (Flügel), die 5. und 6. Squadrons bilden den 2. Wing unter Generalleutnant C.J. Burke. Die 4. Squadron wird zu einer Verbindungsflieger-Einheit und das Depot (Flugzeug-Park) verbleibt beim Hauptquartier des RFC in St. Omer.
Deutschland: Trotz des Versprechens der Flugzeughersteller, 200 Flugzeuge pro Monat ab Mitte August zu liefern, hat die deutsche Militär-Luftwaffe nur 462 neue Flugzeuge seit dem 3. August erhalten.

Heimatfronten

Großbritannien: Der König verlässt London um die Westfront bis zum 5. Dezember zu besuchen.

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 8. Dezember 2014, 12:23

Kriegstagebuch für Dienstag den 8. Dezember 1914

Seekrieg

Atlantik – Schlacht bei den Falklandinseln: Sturdee mit den Schlachtkreuzern Invincible (22 mal getroffen, keine Opfer) und Inflexibel (3 Treffer, 3 Tote), dem alten Schlachtschiff Canopus und 5 Kreuzern – einschließlich Glasgow (zweimal getroffen), Cornwall (22 mal getroffen), Kent (38 mal getroffen und 646 Schuss abgefeuert), überrascht Spee, als dieser Port Stanley überfallen will. Spee flieht in Richtung Südosten und entläßt seine leichten Kreuzer (nur Dresden kann nach Chile entkommen). Das Flaggschiff Scharnhorst, der Panzerkreuzer Gneisenau, die Leichten Kreuzer Nürnberg und Leipzig sowie 2 Kohleschiffe werden in einer 9-stündigen Verfolgungsjagd versenkt. Deutsche Opfer: 2.100 Tote, nur 215 Überlebende. Britische Opfer: 10 Tote, 15 Verwundete, aber die Schlachtkreuzer haben bis auf 52 x 30,5-cm-Granaten ihre gesamte Munition verbraucht. Erstmalige Anwendung des durch eine Feuerleitung gelenkten Fernartillerie-Einsatzes, bei welchem insgesamt 1.174 Granaten durch die beiden Schlachtkreuzer auf die deutschen Schiffe abgefeuert wurden.

inflexible-german-survivors.jpg

Panzerkreuzer Scharnhorst sinkt um 16:17 Uhr mit allen 770 Besatzungsmitgliedern und dem galanten von Spee. Das Schwestersachiff ‘Gneisenau’ überlebt nicht lange. Mit fliegenden Fahnen und dem Verbrauch ihrer gesamten Munition wird sie bis 18 Uhr zusammengeschossen. Die britischen Schlachtkreuzer halten an und retten 200 Männer aus dem eiskalten Wasser.

Südfronten

Serbien: Die österreich-ungarische Fünfte Armee erobert, verliert dann wieder und erobert die serbische Kosmaj-Stellung südlich von Belgrad bis zum nächsten Tag wieder zurück. Aber serbische Verstärkungen treffen aus dem Süden kommend ein. Die serbische Ersten Armee erobert Valjevo durch einen Flankenangriff durch die Hügel zurück, wobei alleine 3.000 Mann der österreich-ungarischen Truppen verwundet werden. Die serbische Dritte Armee erreicht Kolubara.

Ostfront

Galizien: Brusilow schickt der russischen Dritten Armee 2 Korps zur Unterstützung. Roth gewinnt mit seinen Truppen bis zum 25. Dezember etwas an Boden.

Naher Osten

Mesopotamien: Die türkische Stellung bei Qurna wird durch die Royal Navy und 2 indische Bataillonen überflügelt, nachdem diese stromaufwärts den Fluß durch eine Schiffs-Brücke und mit Booten überquert haben.

Afrikanische Fronten

Tripolitanien: Der Stellvertreter des Sultan in Tripolis erklärt den Heiligen Krieg.
Südafrika: DIE REBELLION BRICHT ZUSAMMEN, 1.200 Mann der Rebellen ergeben sich.

Luftkrieg

Westfront: Die ‘Funk-Einheit’ des Royal Flying Corps, nun wieder zurück benannt in 9. Squadron, entsendet mit Funkgeräten ausgerüstete Flugzeuge zu den verschiedenen Armee-Korps, welche diese angefordert haben.

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 8. Dezember 2014, 17:37

Vier Jahre lang bekämpften sich Österreicher und Italiener in den Dolomiten bis aufs Blut. Die Überreste dieser Alpenfront sind noch immer zu sehen - und der Irrsinn des Ersten Weltkriegs ist noch immer nicht zu verstehen.

Der Friedensweg in den Dolomiten

Große Kulisse, beklemmende Vergangenheit

http://www.faz.net/aktuell/reise/erster ... 59449.html

Bücher zum Thema Gebirgskrieg am Ortler über den Gardasee, den Dolomiten bis in die Julischen Alpen.

http://www.schymik.de/Transalp/Alpenkrieg.htm

Ebenfalls zum Thema Friedensweg:
http://www.br.de/fernsehen/bayerisches- ... e-100.html

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 17. Dezember 2014, 12:45

Kriegstagebuch für Donnerstag den 17. Dezember 1914

Heimatfronten

Großbritannien: Die Kriegsversicherungsprämien für Küstenimmobilien schießen nach dem Beschuß von Hartlepool durch deutsche Schlachtkreuzer in die Höhe.

Westfront

Artois – Erste Schlacht von Artois (bis zum 28. Dezember): eine Reihe von Angriffen der französischen Zehnten Armee auf einer Frontbreite von 2 km bei Arras. Nur minimale Ergebnisse bis zum 24. Dezember. Die durch Nebel und unzureichende Artillerievorbereitung behinderten Angriffe kosten 7.771 Opfer.
Picardie: Die französische Zweiten Armee führt Unterstützungsangriffe mit 3 Divisionen um La Boisselle – nordöstlich von Albert – durch, welche bis zum 20. Dezember scheitern.
Flandern: Deutsche Artillerie beschießt Armentieres.

Ostfront

Polen: Die österreich-ungarische 27. Division nimmt Petrokov. Die Schlachten von Lowicz-Sanniki und Limanowa-Laponow enden, letztere rettet Krakau.

Luftkrieg

Nordsee: Staffelkapitän Seddon und Mechaniker Hartley vom RNAS werden durch Motorschaden gezwungen, mit ihrem Short-Wasserflugzeug notzuwassern. Die Piloten und das Wasserflugzeug werden vom norwegischen Frachter Orn geborgen und über Holland am 20. Dezember repatriiert.
Westfront: Das französische Armee-Luftschiff Conte wirft 15 Granaten auf den Bahnhof Sarrebourg sowie 10 Granaten und 1 Ladung Aerodarts (Luft-Pfeile) auf anderen Eisenbahnziele.

Neutrale

Italien: Fürst Bülow kommt für die Mittelmächte zu Gesprächen.
USA: US-Marines beschlagnahmen die letzten 500.000 US-Dollar des bankrotten Haiti in Port-au-Prince.

quelle:
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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 21. Dezember 2014, 21:26

Kriegstagebuch für Montag den 21. Dezember 1914:

Westfront

Flandern: Die britische 1. Division verstärkt das Indische Korps bei seiner Verteidigung des Givenchy-Abschnitts.
Aisne: Das französische XXV. Korps der Sechsten Armee greift vergeblich an (und auch am 25. Dezember) und wird dabei mit dem Einsatz deutscher Handgranaten konfrontiert.

Naher Osten

Armenien: Türkische Winteroffensive mit ca. 95.000 Mann in 10 Divisionen beginnt. Köprüköy wird zurückerobert gegen 64.000 Russen (ca. 3 Divisionen).
Ägypten: Generalleutnant Birdwood wird Kommandeur des ANZAC-Korps.

Seekrieg

Adria – Erster österreich-ungarischer U-Boot-Erfolg: Das österreich-ungarische U12 (Lerch) beschädigt das französische Schlachtschiff und Flaggschiff Jean Bart während des zehnten französischen Einbruchs in die Adria. Es wird gemeldet, daß das Weinlager zerstört wurde und die ‘Besatzung verzweifelt ist !’. Das Schlachtschiff schleppt sich nach Malta zurück. Die Franzosen setzen die Blockade der Strasse von Otranto mit Zerstörern fort.

Luftkrieg

Großbritannien – Erster deutscher Luftangriff: Ein FF29-Wasserflugzeug von Zeebrügge wirft 2 Bomben auf den Hafen von Dover, ein anderes wirft eine 10-kg-Bombe in der Nähe von Dover Castle am 24. Dezember ab.
Kriegsminister Kitchener verdoppelt die Pläne des Royal Flying Corps zur Erweiterung auf 35 Staffeln.

Ostfront

Polen: Vergebliche deutsche Versuche, den Fluß Bzura zu überqueren. Jedoch am 23. Dezember gelingt die Überquerung an zwei Stellen.

Afrikanische Fronten

Südafrika: Die rhodesischen Streitkräfte verlassen Kapstadt in Richtung der Walfisch-Bay in Südwestafrika in 6 Transportschiffen, wo sie am 25. Dezember anlanden.

Neutrale

Italien: Generalstabschef Cadorna hat einen Feldzugsplan gegen Österreich-Ungarn vorbereitete, welcher die Italiener innerhalb von 60 Tagen und mit 2 Schlachten in die Ebene von Laibach bringen soll, um danach auf Wien vorzustoßen.

Geheimkrieg

Russland: Oberst Knox meldet nach London, daß die Russen erheblichen Munitionsmangel haben und 800.000 Rekruten ohne Gewehre dastehen.

quelle: 1weltkrieg.net

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 30. Dezember 2014, 16:10

Kriegstagebuch für Mittwoch den 30. Dezember 1914:

Westfront

Flandern: Die Alliierten festigen ihre Positionen bei Ypern.
Champagne: Die französische 33. Division erobert knapp 300 Meter von deutschen Schützengräben, aber der 34. Division wird durch deutsches Artillerie-Feuer festgenagelt und das Wetter verschlechtert sich.

Ostfront

Polen: Deutsche Rückzugsgefechte bei Bolimow und Inovlodz. Schon 100.000 Mann Verluste seit dem 7. Dezember und die Munition für Geschütze auf 10 Granaten pro Tag begrenzt.

Naher Osten

Armenien – Sarikamish: Das 15. Turkestan-Regiment kommt bis zum nächsten Tag auf weniger als 1.000 Meter an den Bardiz-Pass heran und Oberst Dowgirt mit dem 17. und 18. Turkestan-Regiment nimmt Yayla Bardiz, nur 5 km von dem Dorf mit der türkischen Basis. Bergmann stimmt zu, die russische 39. Division an der Grenze für Judenitsch anzuhalten, welcher die Möglichkeit sieht, die türkischen Truppen zu umgehen.

Geheimkrieg

Großfürsten Nikolaus schlägt der britische Militärmission eine britische Expedition gegen die Türken vor, um die russische Lage in Armenien zu erleichtern.

Luftkrieg

Frankreich: Deutscher Bombenangriff auf Dünkirchen, wobei es 47 zivile Opfer gibt.

Heimatfronten

Großbritannien: Es sollen 6 neue Armeen zu je 3 Korps aufgestellt werden.
Frankreich: Steuern auf alle Einkommen über 3.000 Fr von 10% auf 90% erhöht.

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 13. Januar 2015, 20:52

Kriegstagebuch für Mittwoch den 13. Januar 1915

Ostfront

Polen: Russische Einheiten rücken bis zum 16. Januar an der unteren Weichsel vorwärts und besetzen Serpets nördlich von Plotsk.

Westfront

Aisne: Deutsche Truppen erstürmen die Hügel 132 und 159 zusammen mit den Vregny-Höhen. Französischer Rückzug über den Fluss bis zum nächsten Tag.

Heimatfronten

Großbritannien: Der britische Kriegsrat entscheidet zusammen mit Feldmarschall French, einen Flottenangriff auf die Dardanellen im Februar vorzubereiten und bittet am 18. Januar auch die Franzosen um Unterstützung dafür.
Auszeichnung von Soldaten des Britischen Expeditionskorps mit Victoria-Kreuz und Distinguished Service Order (Orden für hervorragenden Dienst) im Buckingham-Palast.

Luftkrieg

Großbritannien: Versuchter deutscher Luftangriff mit einem Marine-Zeppelin auf die englische Ostküste in der Nacht von 13./14. Januar, welcher jedoch durch das widrige Wetter und mechanischer Probleme abgebrochen werden muß.

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 19. Januar 2015, 11:05

Kriegstagebuch für den 19. Januar 1915:

Seekrieg

Deutschland: Das erste Küsten-U-Boot der UB-Klasse, UB-1, wird in Kiel von Stapel gelassen. Der Bau ist in nur 75 Tagen abgeschlossen. Die Klasse aus 17 U-Boote wird bis zum 23. April fertiggestellt.
Nordsee: Ein deutsches Flugzeug entdeckt Admiral Beattys Schlachtkreuzer auf einer Kampf-Patrouille westlich der Helgoländer Bucht.

Westfront

Joffre ermahnt den Befehlshaber des Britischen Expeditionskorps, seine Priorität auf die Bildung von Reserven zu legen, anstatt eine Offensive in Richtung Ostende-Zeebrügge vorzubereiten.
Flandern: Schneestürme schränken die Kampfhandlungen ein.
Elsass: Ein deutscher Angriff auf Hartmanns Kopf kommt einer französischen Offensive zuvor. Die Kämpfe gehen weiter bis zum 22. Januar.

Luftkrieg

Großbritannien – ERSTER ZEPPELIN-ANGRIFF auf Großbritannien: die Marine-Luftschiffe L3 und L4 bombardieren in der Nacht vom 19./20. Januar militärisch wirkungslos East Anglia. Es gibt 20 zivile Opfer, darunter 2 Kinder, und Schäden im Wert von 7.740 Britischen Pfund.
2 FB5 Gunbus der 7. Squadron (Staffel) des Royal Flying Corps fliegen ihren allerersten Nachteinsatz, aber Motorschäden erzwingen Notlandungen.

Politik

Deutschland: Die Regierung protestiert gegen den Verkauf von US-Wasserflugzeugen an die Alliierten. Bryan antwortet am 29. Januar, dass dies keine Kriegsschiffe wären.

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 24. Januar 2015, 19:08

Kriegstagebuch für Sonntag den 24. Januar 1915

Seekrieg

Nordsee – ERSTES GEFECHT ZWISCHEN SCHLACHTSCHIFFEN: SCHLACHT AUF DER DOGGERBANK. Dank der Entschlüsselung von Funksignalen können 5 britische Schlachtkreuzer aus Rosyth das Geschwader aus 3 Schlachtkreuzern und dem ‘Super-Panzerkreuzer’ Blücher von Admiral Hipper abfangen und verfolgen. Es entsteht ein 3-stündiges Gefecht über die Rekord-Entfernung von 20 km. Die langsamere Blücher wird versenkt (792 Tote, 236 Kriegsgefangene und insg. 260 gerettete Besatzungsmitglieder), aber ein Übermittlungsfehler der Royal Navy (Admiral Beatty erhält keine Nachricht über die Positionen deutscher U-Boote) rettet das restliche deutsche Geschwader. Das Flaggschiff HMS Lion erleidet 21 der 95 Mann britischer Verluste, wird 17-mal getroffen und muß von Indomitable zurück nach Rosyth geschleppt werden. Das deutsche Flaggschiff Seydlitz wird 3-mal getroffen und hat 192 Tote. Die Schiffe der Royal Navy erzielen 73 Treffer bei 958 abgefeuerten Granaten, die deutschen Schiffe 25 Treffer aus 1.276 abgefeuerten Granaten.

bluecher-sinkt.jpg


Luftkrieg

Nordsee: Der deutsche Marine-Zeppelin L5 unterstüzt Admiral Hippers Geschwader durch Aufklärung und frühzeitiger Warnung während der Schlacht auf der Doggerbank.

Naher Osten

Arabien: Der pro-türkische Ibn Raschid besiegt die 6.000 Krieger plus 1 Kanone des pro-britischen Ibn Saud bei Jarrab. Der britische Hauptmann Shakespear fällt dabei im Alter von 36 Jahren. Der österreichische Orientalisten Musil schließt sich Ibn Raschid am 26. Januar an und versucht eine Erkundungsmission für die Türken zu unternehmen.

Neutrale

USA: US-Außenminister Bryan versucht mit einem öffentlichen Brief die Parteilichkeit zugunsten der Alliierten zu widerlegen.

bluecher-1.jpg

Das Design des Panzerkreuzers “Blücher” ergab sich aus einer cleveren britischen Täuschung, die vorgab, dass die neue ‘Invincible’-Klasse herkömmliche Panzerkreuzer mit 233,7-mm-Geschützen seinen. Daraufhin bauten die Deutschen die – wie angenommen – weit überlegene ‘Blücher’.

Der Panzerkreuzer SMS Blücher ist ein gutes Beispiel dafür, wie ein völlig ungeeignetes Kriegsschiff enstehen kann. Das Schiff wurde überstürzt entworfen und gebaut, um einer fälschlicherweise wahrgenommene Bedrohung durch eine rivalisierende Seemacht entgegen zu treten. Ursache war, daß die Briten ihr ersten Schlachtkreuzer unter großer Geheimhaltung bauten und diese bewusst irreführend als ‘Panzerkreuzer’ bezeichneten.
Diese Panzerkreuzer hatten normalerweise eine Wasserverdrängung von über 13.500 Tonnen und eine Bewaffnung aus einem Mix von 233,7-mm und 190,5-mm-Geschützen, und es war einfach, die Deutschen glauben zu lassen, daß die neuen Schiffe eine Größe von 16.000 Tonnen mit einer Bewaffnung von acht 233,7-mm-Kanonen hatten. Tatsächlich hatten die schnellen Schlachtkreuzer der ‘Invincible’-Klasse jedoch 17.500 Tonnen und eine Bewaffnung von ach 304,8-mm-Geschützen.

Als Antwort legten die jedoch etwas unsicheren deutschen Marineplaner erst einmal vorsichtig nur ein Schiff der ‘Blücher’-Klasse auf Stapel. Durch den Einbau einer Batterie aus 12 Geschützen in sechs hexagonal angeordneten Türmen, ähnlich wie in den neuen Schlachtschiffen der ‘Nassau’-Klasse, erwarteten sie einen Vorteil in der Breitseite. Nicht nur, daß die 210-mm-Geschütze der ‘Blücher’ die britischen 233,7-mm-Kanonen an Reichweite übertreffen würden, auch die verschossene Breitseite wog fast 1.134 kg gegenüber den 862 kg der erwarteten fünf 233,7-mm-Kanonen in Einzeltürmen.

Anfangs wurden die Briten durch den Erfolg ihrer eigenen Täuschung ihrerseits erst einmal verwirrt. Noch 1908 wurde im maßgeblichen Marine-Jahrbuch Brassey’s Naval Annual zwar die Anzahl der Türme bei der ‘Blücher’ richtig angegeben, jedoch sollten vier davon über je zwei 280-mm-Geschütze und zwei Einzeltürme jeweils über ein 280-mm-Geschütz verfügen. Bei einem Schiff dieser Größe, so wird festgestellt, sollte dieses Kaliber die mindeste zu erwartende Bewaffnung sein.

Nachdem die wahre Natur der britischen ‘Invincible’-Klasse bekannt wurde, so hatte man in Deutschland keine andere Wahl, als das einmal begonnene Schiff als ‘Super-Panzerkreuzer’ mit Panzergürtel über die volle Länge, zwei Panzerdecks und einer Geschwindigkeit von lediglich 26 Knoten fertigzustellen.

Jedoch machte man dann den Fehler, diesen wohl besten jemals gebauten Panzerkreuzer zusammen mit den schnellen und stärker bewaffneten Schlachtkreuzern einzusetzen. ‘Blücher’ war langsamer und schlechter bewaffnet, als sie 1915 während der Schlacht auf der Doggerbank an das Ende von Hippers Schlachtlinie gesetzt wurde. Sie zwang die deutschen Schlachtkreuzer auf ihrem Rückzug dazu, nicht mit voller Fahrt laufen zu können und geriet als erste unter das Feuer der weiter tragenden 304,8-mm-Granaten der britischen Schlachtkreuzer, welche bei diesem steilen Einschlagswinkel die Panzerdecks durchschlugen und so zu ihrem Untergang führten.

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon Edelknabe » 24. Januar 2015, 20:19

Zum letzten Absatz von Pentiums Link mal ne ungefähre Vorstellung, was so eine Granate für eine Explosionswucht entfaltet:

"Die 7,5-Zentimeter Granaten der leichten Feldartillerie, die ein Gewicht von 5,6 Kilogramm und eine Sprengladung von 0,608 Kilogramm haben, dringen 1,80 Meter in Erde, 12 Zentimeter in Beton ein, haben eine Gesamtwucht aus Aufschlag und Explosion von 230 Metern und schleudern 508 Splitter umher. – Die Eindringtiefe eines aufschlagenden 15-Zentimeter-Geschosses in Erde beträgt 4,10 Meter, in Beton 39 Zentimeter, die Sprengladung wiegt 4,86 Kilogramm, die Kraft der Explosionsladung 1900 Meter, die Splitterzahl beträgt 2030. – Ein 30,5-Zentimeter-Geschoß hat ein Gewicht von 324 Kilogramm, entfaltet eine Explosionswucht, die vergleichbar ist mit einem D-Zug von 10/50 Tonnen –Wagen bei 85 Kilometer Stundengeschwindigkeit, schleudert 8110 Splitter umher und dringt 8,80 Meter tief in Erde und 90 Zentimeter in Beton ein.(Friedrich Seesselberg. Der Stellungskrieg, S260)
Aus „Edlef Köppen Heeresbericht“


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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 24. Januar 2015, 20:23

Schön Rainer-Maria, leichten Feldartillerie...
Aber eigentlich handelt mein Beitrag ja von Schiffsartillerie, aber trotzdem Danke für deinen Beitrag!

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon Edelknabe » 25. Januar 2015, 13:15

Bitte, gern geschehen. Und nimm besser mal den Taschenrechner siehe die 304,8-mm-Granaten der britischen Schlachtschiffe und rechne einfach nur um in:

"Ein 30,5-Zentimeter-Geschoß hat ein Gewicht von 324 Kilogramm, entfaltet eine Explosionswucht, die vergleichbar ist mit einem D-Zug von 10/50 Tonnen –Wagen bei 85 Kilometer Stundengeschwindigkeit, schleudert 8110 Splitter umher und dringt 8,80 Meter tief in Erde und 90 Zentimeter in Beton ein."
Textauszug vom Köppen und Ende.

Von in Stahl/Schiffspanzerstahl stand da leider nix Pentium, tut mir ja auch leid, nur von Erde und Beton.Jedenfalls die armen Schweine von Matrosen, die damals solche Kaliber verpasst bekommen haben, ob im während des Gefechtes von außen verriegelten Geschützturm oder eben unter Deck, also mit denen hätte ich nie tauschen mögen.Und mein Alter als Infanterist erst recht nicht.

Rainer-Maria also mein Vater konnte da spannende Geschichten erzählen,(Ostfront 41-44, hier Feldartillerie)) von mindestens zwei Tagen und wohl Nächten im Schützenloch unter Trommelfeuer....soviel Glück ne, also sowas zu überleben Wahnsinn, ich war immer hin und weg als Junge wenn mein Vater Sonntags nach dem Mittagessen loslegte.
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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 25. Januar 2015, 13:26

Ein bischen Theorie

Erste Formen von Geschütztürmen auf Kriegsschiffen waren die 1861 von Cowper Henry Coles und 1862 von John Ericsson entwickelten Panzertürme. Es handelte sich um zylindrische Türme, die drehbar auf das Oberdeck von Turmschiffen und Monitoren aufgesetzt waren. Ihr weit oben im Schiff angeordnetes hohes Gewicht führte bei den so ausgerüsteten Schiffen teilweise zu Stabilitätsproblemen.

Gegen Ende des 19. Jh. entwickelte sich die moderne Form des Geschützturms (von amtlicher Stellen wurde die offizielle Bezeichnung Panzerdrehturm verwendet) aus drei gegeneinander beweglichen Teilen:

der im Schiffskörper fest eingebauten Barbette, einem gepanzerten Zylinder, der über einem kreisrunden Durchbruch auf dem Panzerdeck aufstand,
dem drehbaren Schwenkwerk, das die Rohrwiegen trug, in denen die Geschütze mit ihren Schildzapfen lagen; unterhalb davon befanden sich mehrere kreisförmige, sich mitdrehende Plattformen, die bis unter das Panzerdeck reichten und über die die Granaten und Treibladungen zu den Geschützen befördert wurden,
der Panzerdrehhaube, einer gepanzerten Konstruktion, die meist die Gestalt eines flachen, sechseckigen Pyramidenstumpfes hatte und sich mit dem Schwenkwerk mitdrehte. Die am stärksten gepanzerte Vorderseite, der Turmschild, hatte schlitzförmige Öffnungen, die Rohrscharten, in denen sich die Geschützrohre beim Richten auf und ab bewegen konnten.

Die Barbette und die übrigen Teile des Geschützturms waren nicht fest miteinander verbunden, letztere verblieben allein durch ihr Eigengewicht auf der Barbette.

Im Vergleich zu den ersten Panzertürmen verlegte die gepanzerte Barbette einen größeren Gewichtsanteil nach unten ins Schiff, was die Stabilität verbesserte. Außerdem konnte in die Barbette eine effiziente, mitdrehende Munitionsversorgung der Geschütze installiert werden. Diese Form des Geschützturms war auf den großen, mit Artillerie bewaffneten Kriegsschiffen (Linienschiffe bzw. Schlachtschiffe, Kreuzer) bis Mitte des 20 Jh. üblich.

Animated_gun_turret.gif

Funktionsprinzip eines Geschützturmes, einschließlich darunterliegendem Magazin

Linienschiffe und Panzerkreuzer um 1900 trugen ihre Hauptbewaffnung und teilweise auch die Mittelartillerie in Einzel- oder Doppeltürmen. 1909 bzw. 1910 legten Italien mit der Dante Alighieri und Österreich-Ungarn mit der Tegetthoff-Klasse die ersten Schiffe mit Drillingstürmen auf Stapel. Drillingstürme verbrauchen für dieselbe Anzahl Geschützrohre weniger Gewicht als Doppeltürme und benötigten weniger Raum, was die Konstruktion der Schiffe erleichterte. Allerdings hatten sie insbesondere wegen der schwierigen Munitionszuführung des mittleren Kanonenrohres eine geringere Feuergeschwindigkeit, und die Nähe der Geschützrohre zueinander führte durch die gegenseitige Beeinflussung zu einer größeren Streuung der Geschosse am Ziel.

Quelle: Wiki

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon Edelknabe » 25. Januar 2015, 18:24

Richtig interessant Pentium, das mit deinem letzten Text. Ich erinnere mich als Jugendlicher oder wars als Kind an Originalaufnahmen (im DDR-Fernsehen)der richtig großen Schlachten auf See, aber ich kann heute nicht mehr sagen, ob es da um den ersten Weltkrieg oder die Zeit vor 1945 ging, wo die Amerikaner sich mit den Japanern (und umgekehrt siehe auch Kamikaze)bekämpft haben?

Wahnsinn wenn diese Gefechtstürme in Aktion zu sehen waren, also ob Matrose dann einfach mit Gehörschutz so damaliger Watte auskam oder doch bei Überleben nach dem Gefecht erstmal ne Woche unter Hörproblemen gelitten hatte? Ob da auch was drüber bei Wiki steht...hahahahuhi?

Rainer-Maria und ne, das ist wahrlich nicht zum lachen angesichts der vielen jungen Kerlchen, die damals im Geschützhagel elend gestorben sind.Nur eben Wiki und sein "gebündeltes Lexikawissen der alleinigen heutigen Wahrheit", ich muss da immer schmunzeln.
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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 29. Januar 2015, 10:31

Kriegstagebuch für Freitag den 29. Januar 1915:

Westfront

Flandern: Britische Truppen wehren einen deutschen Angriff auf Culnchy in der Nähe von La Bassee ab.
Der Generalstabschef des Britischen Expeditionskorps, Sir A. Murray wird nach Hause befohlen und wird ersetzt durch den fähigen Generalquartiermeister Robertson, obwohl die Franzosen gerne Wilson an seiner Stelle sehen würden.
Aisne: Deutscher Versuch, den Fluss in der Nähe Solssons zu überqueren.
Argonnen: Leutnant Rommel wird mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet, durch die Einnahme von 4 Blockhäuser mit seinem Zug und der Abwehr eines Gegenangriffs durch ein französisches Bataillon.

Ostfront

Karpaten: Schwere Kämpfe zwischen den Dukla- und Wyszkow Pässen. Die Russen weichen vor der deutsch-österreichischen Südarmee zurück.

Seekrieg

Irische See: U 21 (Hersing) beschießt Barrow-in-Furness und versenkt 4 (davon 3 britische) Handelsschiffe am nächsten Tag.

Heimatfronten

Großbritannien: Lloyd George zu Churchill: ‘Sind wir wirklich verpflichtet, Frankreich den Befehl über alle unserer Truppen zu übergeben, so als ob wir ihre Vasallen wären ?

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 7. Februar 2015, 15:27

Kriegstagebuch für Sonntag den 7. Februar 1915:

Ostfront

Ostpreußen – Winterschlacht von Masuren (bis zum 22. Februar): Hindenburg Offensive in Anwesenheit Kaiser Wilhelm II. führt zur Einnahme von Johannisburg am nächsten Tag, aber Schnee behindert die Operationen.
Karpaten: 22 deutsche Angriffe auf Kosziowa nordöstlich vom Tucholka-Pass zurückgeschlagen, so ebenfalls am 10./11. Februar und 20. Februar.

Westfront

Argonnen: Deutsche Angriff auf Bagatelle bis zum nächsten Tag.

Heimatfronten

Großbritannien: Eine Mitteilung des Außenministerium rechtfertigt die Verwendung neutralerer Flaggen auf See, nach dem das britische Passagierschiff Lusitania am Vortag unter US-Flagge in Liverpool einläuft.

quelle:
1weltkrieg.net

http://de.wikipedia.org/wiki/Winterschlacht_in_Masuren

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 8. Februar 2015, 20:10

Kriegstagebuch für Montag den 8. Februar 1915:

Seekrieg

Östliches Mittelmeer: Der britische Kreuzer Philomel überfällt Bab Yunis in der Nähe von Alexandretta.
Schwarzes Meer: Der Leichte Kreuzer Breslau beschießt Jalta auf der Krim, während russische Kreuzer das türkische Trapezunt beschießen.
Nordsee: Admiral Jellicoe zurück mit der Grand Fleet in Rosyth, nachdem im Februar die Verteidigungseinrichtungen mit Pfählen zur U-Boot-Abwehr verbessert wurden. Beatty wird zum Vizeadmiral der Schlachtkreuzer-Flotte ernannt. (König George V. erster Besuch in Rosyth anschließend vom 26. bis 28. Februar).

Westfront

Flandern: Der belgische König Albert besucht die britische Front. Feldmarschall French teilt seinen Armeekommandeuren vom BEF (Britisches Expeditionskorps) mit, daß eine Offensive wahrscheinlich ist. Joffre schlägt diese gegen die Aubers-Höhe für den 16. Februar vor.
Ostfront

Karpaten: Das österreich-ungarische VIII. Korps trifft als Verstärkung von der serbischen Front kommend ein.

Afrikanische Fronten

Libyen: Die Italiener greifen die Aufständigen in Dunedjen an.
Ostafrika: Die britische Räumung des Küstengebiet ist abgeschlossen.

Politik

Großbritannien: König Georg V. empfängt den französischen Außenminister Delcasse im Buckingham-Palast.

Neutrale

USA: D.W. Griffith Filmepos Birth of a Nation (Geburt einer Nation) in Los Angeles uraufgeührt.

Heimatfronten

Frankreich: Erste Konzert-Veranstaltung des BEF in Harfleur (25 Musikgruppen geben später 14.000 Konzerte pro Jahr). Die Heilsarmee eröffnet ein Erholungsheim bei Rouen.

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 8. Februar 2015, 21:19

Die britische Armee im Ersten Weltkrieg 1914-1918

Im Jahre 1908 hatten die Briten ihre Armee reorganisiert, wobei die Verbände auf den britischen Inseln in eine Expeditions-Streitmacht aus sechs Infanterie- und eine Kavallerie-Division, zusammen etwa 160.000 Mann, umgewandelt wurden. Diese Streitmacht war in der Lage, sowohl bei Konflikten in den Kolonien oder auf dem europäischen Kontinent eingesetzt zu werden.

Zudem begann im Jahre 1905 die Zusammenarbeit mit dem französischen Generalstab, welche aber bis zu Ernennung von Major-General Wilson als Generalstabschef im Jahre 1911 wenig fruchtbar war. In August bewog die Agadir-Krise (deutsche Kanonenboote vor Marokko) Frankreich und Großbritannien zu engerer Zusammenarbeit , sodass die britische Expeditions-Streitmacht fest am linken Flügel der französischen 5. Armee im Kriegsfalle gegen Deutschland eingeplant wurde.

Als der Krieg im Jahre 1914 ausbrach, brach in Großbritannien jedoch ein Konflikt aus, ob die Expeditionsstreitkräfte nicht doch besser in Großbritannien verbleiben oder wenigstens direkt in Belgien eingesetzt werden sollten, für dessen Garantieerklärung man ja schließlich in den Kampf gezogen war. Zum Glück für die Alliierten waren jedoch die Aufmarsch- und Terminpläne so schwer umzuwerfen, sodaß am 6. August die Masse der Streitkräfte wie geplant eingesetzt wurde. Lediglich zwei Divisionen blieben in England zurück.

Wenn auch die britische Armee klein war, so war sie dafür gut trainiert und hervorragend ausgerüstet. Während des zurückliegenden Burenkrieges in Südafrika hatten britische Offiziere – im Gegensatz zu ihren Kollegen auf dem europäischen Kontinent – eine realistische Vorstellung von der Feuerkraft moderner Waffen und Taktiken. Auch die Kavallerie war mit den besten Armeegewehr der damaligen Zeit, der Enfield, ausgerüstet und verwendete nicht, wie in Europa sonst noch üblich, kurzläufige Karabiner, sodass sie flexibel als mobile Infanterie eingesetzt werden konnte. Zudem bestand die britische Vorkriegsarmee zumeist nur aus freiwilligen Berufssoldaten.

Mit dem Anwachsen der Armee wurden jedoch immer mehr weniger gut ausgebildete Freiwillige, ältere Reservisten und Truppen aus den Kolonien (zumeist Indien) oder den Dominions (Kanada und Australien) verwendet, was eine Verschlechterung der Qualität zur Folge hatte.

Ihr Oberbefehlshaber, Sir John French, war ein erfolgreicher Kavallerieführer aus dem Burenkrieg, aber mit nunmehr 62 Jahren nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Sir Douglas Haigh, Kommandeur des I. Korps und Generalstabschef von French in Südafrika, war kompetent, jedoch unflexibel und bewertete die Möglichkeiten der Kavallerie nach althergebrachten Traditionen...

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 17. Februar 2015, 11:57

Kriegstagebuch für Mittwoch den 17. Februar 1915:

Luftkrieg

Nordsee: 2 Zeppeline (L3 und L4) werden bei einer Notlandung an der neutralen dänischen Küste zerstört.

Dardanellen: HMS Ark Royal kommt mit 8 Flugzeugen bei Tenedos an. Ihre 2 Wright-Marineflugboote unternehmen 4 Aufklärungseinsätze (nur einer erfolgreich) über den türkischen Forts in den Dardanellen (am 19., 20. und 26. Februar wiederholt).

Westfront: Französische Artilleriebeobachtungsflugzeuge lokalisieren 21 deutsche Batterien.

Westfront

Flandern: Das Indische Korps wehrt Angriffe in der Nähe von La Bassee ab.
Artois: Leichte Geländegewinne der Franzosen in der Nähe von Arras.
Champagne: Französische Geländegewinne nordwestlich von Perthes, darunter Kriegsgefangene aus 6 verschiedenen deutschen Korps. Es folgen aber zwei deutsche Gegenangriffe bei Nacht (17./18 Februar).
Maas: Französische Geländegewinne nordwestlich von Verdun. Französischer Angriff an der Westflanke des Frontbogens von St. Mihiel.
Vogesen: Französische Truppen nehmen Ferme Sudel.

Ostfront

Bukowina: Österreich-ungarische Truppen erobern Tschernowitz zurück.

Besetzte Gebiete

Belgien: Alle Industrien und Unternehmen von alliierten Staatsangehörigen werden beschlagnahmt.

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Re: 1. Weltkrieg

Beitragvon pentium » 22. Februar 2015, 14:53

Kriegstagebuch Montag den 22. Februar 1915:

Ostfront

Ostpreußen – Winterschlacht in Masuren endet: Deutschland meldet 100.000 Kriegsgefangene und 300 erbeutete Kanonen bis zum 23. Februar.
Erste Schlacht von Przasnysz: Gallwitz nimmt bei einem Angriff die Stadt zusammen mit 10.000 Kriegsgefangenen am 24. Februar, verliert sie dann aber wieder unter dem Verlust von 5.400 deutschen Kriegsgefangenen am 27. Februar.
Galizien – eine große Schlacht beginnt südlich von Dolina-Stanislau: die Russen behaupten, 4.000 Kriegsgefangene bis zum 27. Februar genommen zu haben.

Westfront

Marne: Schwerer deutscher Artilleriebeschuß der Kathedrale von Reims.

Südfronten

Serbien: Der britische Konteradmiral Troubridge trifft in Belgrad ein, um die dortige Abteilung der Royal Navy zu befehligen. Er trägt eine serbische Uniform, um die dortigen Wachen nicht zu irritieren und stellt in kurzer Zeit eine harmonische Zusammenarbeit mit den russischen und französischen Abteilungen her. 27 Kanoniere der Royal Navy folgen mit 4 x 11,9-cm-Schiffsgeschützen, um die Flußverteidigung Belgrads zu vervollständigen.

Afrikanische Fronten

Südwestafrika: Botha beginnt Spähtrupps in Richtung Windhoek auszusenden, nimmt Nonidas und Goanikas am nächsten Tag und lehnt Churchills Angebot für Panzerwagen vom nächsten Tag ab. Die südafrikanische zentrale Kampfgruppe nimmt Garub, etwa 100 km östlich von Lüderitz.

Seekrieg

Nur 3 deutsche U-Booten befinden sich am ersten Tag der U-Boot-Blockade Großbritanniens auf See (7,3 durchschnittlich bis September).
Irische See: Die Auslegung einer britischen Netzsperre (gegen U-Boote) durch den Nordkanal (North Channel) beginnt.

Luftkrieg

Großbritannien: Ein deutsches FF29-Wasserflugzeug bombardiert Coggeshall und die Colchester-Kaserne in der Nacht vom 21./22. Februar. Das Flugzeug schlägt dabei jedoch auf der See auf und die Besatzung gerät in Gefangenschaft.
Frankreich: Das deutsche Heeres-Luftschiff LZ29 wirft in der Nacht vom 21./22. Februar 1.000 kg Bomben auf Calais.

Heimatfronten

Frankreich: Sarah Bernhardt wurde nach einem Bühnenunfall das rechte Bein amputiert, sie setzt ihre Auftritte aber fort.

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