Der Peter Scholl-Latour und seine Bücher THREAD

Wir diskutieren über Bücher und Autoren

Re: Das Schwert des "Experten"

Beitragvon augenzeuge » 10. Januar 2016, 10:50

In diesem Zusammenhang ein weiterer Tipp bzw. Kommentar aus Zeit.de.
Was macht Scholl Latours Bücher so erfolgreich, warum ist das Publikum bei uns so naiv, weshalb werden in anderen Ländern so viel klügere, kundigere Arbeiten über die islamische Welt ein Erfolg? Warum gilt hierzulande als Analyse, was sich – Ewigkeit verpflichtet – um dieselbe gerade drückt? „Die Festung Europa erhält ihr psychologisches Fundament“, beschreibt Georg Auernheimer die gesellschaftliche Rolle des Bestsellerautors. Auf den Zinnen dieser Festung wacht warnend Peter Scholl-Latour, und hinter ihren Mauern lauscht mit angstvollem Schaudern sein großes Publikum. Wer, bitte, lebt hier eigentlich hinter dem Schleier?


http://www.zeit.de/1993/30/eine-art-ang ... beim-leser

Ein weiterer Hinweis zum Thema: "Warum die Angst vor Islamisierung vor allem ein Ausdruck von Selbstzweifeln ist". Woher kommt die Angst ums Abendland?
Von Daniel Bax
http://www.deutschlandradiokultur.de/fr ... _id=331649

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Re: Das Schwert des "Experten"

Beitragvon Kumpel » 11. Januar 2016, 11:39

Ist dies nun der von dir angekündigte "Gegenschlag" scorn?

Ich wüsste zwar nicht wer dieses Buch "hoch gelobt" haben soll , ich war es mal nicht. Ich habe lediglich darauf hingewiesen. Sei es drum.
Deine dürren Erklärungen und die angeführten Zitate sind natürlich völlig unzureichend um das Buch als Machwerk zu entlarven.
Du zeigst damit nur einmal mehr , dass dir nicht verinnerlicht ist worum es bei der Kritik der Autoren an PSL konkret geht und verharrst daher in der von ihm vorgegebenen Betrachtungsweise.
Da sich dein Blickwinkel offensichtlich auf den des Herrn Scholl Latour begrenzt wird dir eine präzisere Sicht auf die Thematik auch verborgen bleiben.
Mit "ignoranten-links grünen Gutmenschen Weltsicht" haben die Beiträge der Autoren in dem Buch auch nichts zu tun , dies ist deine Interpretation.
Kumpel
 

Re: Das Schwert des "Experten"

Beitragvon SCORN » 11. Januar 2016, 17:05

Kumpel hat geschrieben:Ist dies nun der von dir angekündigte "Gegenschlag" scorn?


was fabulierst du dir wieder zusammen? [flash]

Kumpel hat geschrieben:Da sich dein Blickwinkel offensichtlich auf den des Herrn Scholl Latour begrenzt wird dir eine präzisere Sicht auf die Thematik auch verborgen bleiben.


damit kann ich leben dass mein Blickwinkel auf den des Scholl-Latour begrenzt ist! [grins] Hinzu kommt persönliche Erfahrung in arabischen Ländern! Darf die Frage erlaubt sein woher du deine "präzisere Sicht" auf die Thematik herzunehmen vermeinst? Komm jetzt nicht mit der Schwarte welche vor 23 Jahren veröffentlicht wurde, die hat sich gründlich überholt!

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Re: Das Schwert des "Experten"

Beitragvon Kumpel » 11. Januar 2016, 17:29

Nun , mit deinen zwei Zitaten und den mageren Ausführungen dazu ist nicht viel zu holen.Es zeig nur wiederum , wie ahnungslos du bist.
Als Konsument mit durchschnittlicher Bildung ist es nicht einfach die unstimmigen Thesen von PSL zu erkennen und zu verstehen.
In diesem Buch werden Zitat für Zitat von PSL erklärt und auf seine Stimmigkeit überprüft.
Deine persönlichen Erfahrungen in islamischen Ländern spielen bei diesen Betrachtungen kaum eine Rolle.
Kumpel
 

Re: Das Schwert des "Experten"

Beitragvon SCORN » 11. Januar 2016, 17:53

Kumpel hat geschrieben:Nun , mit deinen zwei Zitaten und den mageren Ausführungen dazu ist nicht viel zu holen.Es zeig nur wiederum , wie ahnungslos du bist.
.


Wenn ich ahnungslos bin und meine Erfahrungen in arabischen Ländern keine Rolle spielen, wie siehst du dich dann selbst? Dein ganzes Argumentieren lässt den Schluss zu dass du selbst davon Aussgehst dass du Ahnung vom Thema hast und ich nicht! [grins]

Auf Seite 92 im "Das Schwert des Experten" wird moniert dass Scholl-Latour den uralten Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten mit dm blutigen Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken in Nordirland vergleicht. Dabei versteigt man sich zu folgender Aussage:

Zitat:"Durch die Parallele mit dem irischen Bürgerkrieg beschwört Scholl-Latour eine kriegsähnliches Verhältnis zwischen Sunna und Schia herauf, das es gar nicht gibt!"Zitat Ende

Ich frage dich Schnatter, heute 23 Jahre nach dem die Autorinnen fetgestellt haben dass Scholl-Latour falsches über den Konflikt zwischen
Sunniten und Schiiten schrieb und es diesen Konflikt gar nicht gibt, ist die Situation wie? [ich auch]

Als Mann mit Ahnung vom Thema kannst du das bestimmt erklären!

SCORN
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Re: Das Schwert des "Experten"

Beitragvon Kumpel » 11. Januar 2016, 18:14

Nun mein lieber scorn,

wenn du tatsächlich sooooo viel Erfahrungen in muslimischen Ländern gesammelt hast , müsstest du doch wissen , dass die Religionszugehörigkeit in islamischen Ländern Jahrhunderte lang kaum eine Rolle spielte.
Die Menschen lebten friedlich miteinander. Ein Mitarbeiter von mir aus dem Irak stammend , genauer gesagt aus Kirkuk bestätigt dies.
Auch bei Suniten und Schiiten war dies so.
Religiöse Unterschiede wurden und werden stets dazu benutzt um Massen zu mobilisieren.
Kumpel
 

Re: Das Schwert des "Experten"

Beitragvon SCORN » 11. Januar 2016, 18:22

dummerweise leben wir aber nicht vor Jahrhunderten sondern im hier und jetzt!
SCORN
 

Re: Das Schwert des "Experten"

Beitragvon Kumpel » 11. Januar 2016, 18:28

Nun gerade der Herr PSL bezog seine Thesen stets auf die in dunklen Zeiten liegenden Ereignisse und die Geschehnisse von heute seinen stets das Ergebnis aus diesen uralten Konflikten und daher unabänderlich.
Im übrigen ist mein Mitarbeiter Mitte 40.
Kumpel
 

Re: Das Schwert des "Experten"

Beitragvon SCORN » 11. Januar 2016, 18:33

Kumpel hat geschrieben:Nun gerade der Herr PSL bezog seine Thesen stets auf die in dunklen Zeiten liegenden Ereignisse und die Geschehnisse von heute seinen stets das Ergebnis aus diesen uralten Konflikten und daher unabänderlich.


in welchem Buch hast du das gelesen?
SCORN
 

Re: Das Schwert des "Experten"

Beitragvon Kumpel » 11. Januar 2016, 18:40

Auch diese Information mit Zitaten von PSL belegt stammt aus dem Buch Das Schwert des Experten und wenn man sich Scholl Latours TV Reportagen auch aus jüngerer Zeit anschaut kann man dies immer wieder feststellen.
Kumpel
 

Re: Das Schwert des "Experten"

Beitragvon Spartacus » 11. Januar 2016, 18:49

Folgende Äußerung des PSL in seinem Buch „Das Schwert des Islam“ sei hier als Beispiel für viele genannt: Zitat PSL: „Der Cours Belsunce in Marseille, wie ich ihn früher gekannt habe, war mal ein sehr angenehmes Flanierviertel, wo man seinen Aperetiv trank- das ist heute ein nordafrikanischer Suk geworden“ Zitat Ende!

Die Reaktion der Autoren Im „Das Schwert des Experten“ : „Wer blickt da wohl mit bösen Ahnungen?........Was also ist zu tun, wenn die weiße Menschheit ihren Aperitiv nicht mehr am Course Belsunce trinken kann?“……..Am Feindbild des Islam stricken viele mit. Am gefährlichsten sind die, die es unter dem Vorwand historischer Belehrung oder journalistischer Information tun! „S.11 und 12.


Hier kann ich PSL nur bestätigen, war Marseille doch mein bevorzugtes "Jagdrevier", so das ich mich da sehr gut auskenne. Was der Verlust einer so schönen Gegend, nicht durch
Genderisierung, sondern eben durch Einwanderung, mit "bösen Ahnungen" zu tun haben soll, erschließt sich mir angesichts der Tatsachen nicht.

Und so sieht es da heute aus [hallo]



Kumpel, du warst doch schon in Frankreich, aber wohl nicht in Marseille? Am alten Hafen, nach links abbiegen, da kamst du früher an der Oper vorbei ins Araberviertel.
Heute ist ganz Marseille ein Araberviertel, bevorzugt von Algeriern bewohnt, daher ja auch im Volksmund der Name " Klein- Algier" für Marseille. Und da war und ist immer
was los, denn jeder Drogendealer rennt da mit ner AK 47 durch die Gegend ( kostet dort nur 400 Euro) und verteidigt "sein Revier". Da kommt Abends so richtig Stimmung auf,
teilweise sogar tagsüber.

LG

Sparta

P.S. Kumpel, vor kurzem wollte mir AZ noch erklären, dass PSL genauso wie Todenhöfer tickt, als ganz dolle für den Islam ist. Nur mal so nebenbei bemerkt. [hallo]


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Re: Das Schwert des "Experten"

Beitragvon Kumpel » 11. Januar 2016, 19:01

Es geht nicht darum ob EineR für oder gegen den Islam ist. Sondern es sollte der Versuch unternommen werden die Dinge so sachlich als möglich zu betrachten um daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Pauschale Verunglimpfungen helfen da nicht weiter.
Was Marseille angeht ist die Entwicklung dort alles andere als schön.Allerdings , wenn ich ein deutsches Stadtviertel nur mit deutscher Unterschicht auffülle wird daraus auch kein Blankenese.
Kumpel
 

Re: Das Schwert des "Experten"

Beitragvon Spartacus » 11. Januar 2016, 19:36

Nun ja Kumpel, Marseille wurde ja nicht mir der französischen Unterschicht aufgefüllt ( die gab es da eh schon) sondern mit der algerischen und da liegt
der Unterschied, den ja auch PSL bemängelt hat. Und das ist keine pauschale Verunglimpfung, sondern Fakt. Führe dir mal vor Augen, was in Marseille los
war, als man auf die geniale Idee kam, Marseille zur Kulturhauptstadt Europas zu wählen.

Sparta


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Re: Das Schwert des "Experten"

Beitragvon Kumpel » 12. Januar 2016, 13:41

Mal ehrlich Leute,

da wird der Islam pauschal für kiffende , klauende und grapschende Jugendliche verantwortlich gemacht und der Niedergang von ganzen Stadtteilen gleich noch hinterher.
Ich sehe das eher als Zeichen des Verlust von Tradition.
Ich habe mal gelernt , dass es eine Vielzahl verschiedener Strömungen im Islam gibt , die sich wohl sehr deutlich in ihrem Umgang mit anderen Religionen unterscheiden.
Weiß jemand etwas darüber?
Ich habe hier eher den Eindruck , das ein sehr undifferenziertes Bild beschrieben wird.
Kumpel
 

Re: Das Schwert des "Experten"

Beitragvon Spartacus » 12. Januar 2016, 19:03

Die verschiedenen Strömungen sind uninteressant Kumpel, was zählt ist die Umma und um die ist es aktuell nicht gut bestellt. [hallo]

LG

Sparta


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Re: Das Schwert des "Experten"

Beitragvon Kumpel » 13. Januar 2016, 17:17

Scholl Latour hat in einem seiner letzten Interviews gesagt , die Sunniten und Schiiten bekämpften sie gegenseitig erbitterter wie beide das Christentum.
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Re: Der Peter Scholl-Latour und seine Bücher THREAD

Beitragvon pentium » 13. Januar 2016, 17:29

Eigentlich gehört das "Das Schwert des "Experten" in diesen Themenkreis, also in den bereinigten Peter Scholl-Latour und seine Bücher THREAD.
Einige "Beleidignungen" wurden aussortiert und wir starten einen neuen Versuch, den einer sachlichen Diskussion...

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Re: Das Schwert des "Experten"

Beitragvon Kumpel » 16. Januar 2016, 16:13

Spartacus hat geschrieben:Die verschiedenen Strömungen sind uninteressant Kumpel, was zählt ist die Umma und um die ist es aktuell nicht gut bestellt. [hallo]

LG

Sparta


Weiß zwar nicht was die Umma damit zu tun hat und auch nicht ob ich diesen Link hier richtig reinsetze , aber er ist absolut lesenswert , genau wie der Film.
Er widerspricht Scholl Latours Thesen in gewisser weise. http://www.iraqiodyssey.ch/de/
Kumpel
 

Re: Der Peter Scholl-Latour und seine Bücher THREAD

Beitragvon HPA » 16. Januar 2016, 22:24

Scholl-Latour lag mit seine " Vorhersagen" genau so oft daneben wie er auch richtig lag.

Das qualifiziert ihn nicht zum grossen Welterklärer auch wenn sein Fanclub ihn gern so sieht.
HPA
 

Re: Der Peter Scholl-Latour und seine Bücher THREAD

Beitragvon SCORN » 16. Januar 2016, 22:44

HPA hat geschrieben:Scholl-Latour lag mit seine " Vorhersagen" genau so oft daneben wie er auch richtig lag.

Das qualifiziert ihn nicht zum grossen Welterklärer auch wenn sein Fanclub ihn gern so sieht.


Dann darf die Frage doch wohl gestattet sein, wo er denn "daneben" lag? Keiner hier hat ihn als "Welterklärer" verklärt! Was mir allerdings auffällt ist dass die größten Kritiker des PSL in diesem Forum kein einziges Buch von ihm gelesen haben! Man bezieht sich auf ein Buch welches vor fast einem viertel Jahrhundert erschien und seine Islam-Berichte und Analysen anzweifelt, dabei vollkommen außer acht lassend dass er eben so viel oder mehr über Afrika und Ost- Südostasien schrieb und berichtete! Von daher ist deren Kritik zumindest fragwürdig!

SCORN [hallo]
SCORN
 

Re: Der Peter Scholl-Latour und seine Bücher THREAD

Beitragvon HPA » 16. Januar 2016, 23:27

Scholl- Latours Polit - und Ethnoplattidüden- eine Rezension

"Düstere Prophezeiungen und schreckliche Weltuntergangsszenarien ist man ja in mehrfachem Sinne vom „letzten Welterklärer“ gewöhnt, was ihn jedoch aktuell erschreckt, bleibt diffus. Der Zerfall der ehemaligen Kolonialreiche von Frankreich und Großbritannien, die zunehmende Hispanisierung Nordamerikas und die Verlagerung zukünftiger Weltbedeutung auf den pazifischen statt atlantischen Raum allein können es nicht sein. "


https://www.erdkunde.uni-bonn.de/archiv ... ews-2011-2
HPA
 

Re: Der Peter Scholl-Latour und seine Bücher THREAD

Beitragvon SCORN » 17. Januar 2016, 00:06

soll das die Erklärung sein wo er denn nun grundsätzlich falsch lag? etwas dünn HPA! [wink]
SCORN
 

Re: Der Peter Scholl-Latour und seine Bücher THREAD

Beitragvon SCORN » 17. Januar 2016, 10:01

Der Journalist und Nahost-Experte Rudolph Chimelli verteidigte Scholl-Latour in einem Artikel welcher 2014 in der Süddeutschen Zeitung erschien gegen Kritik. Scholl-Latour habe sich, so Chimelli, vor allem dadurch Gegner gemacht, dass er „über die Jahrzehnte hinweg fast immer gegen den westlichen Meinungsmainstream geschwommen“ sei und „in seiner Wortwahl nicht reflexartig westliche, vor allem amerikanische Propagandathesen wiedergebe.

Im Gegensatz zu vielen in unserem Gewerbe besaß Scholl-Latour immer die Gabe, Vertreter anderer Kulturen, Religionen oder politischer Richtungen so zu begegnen, dass diese sich verstanden und geachtet fühlten. Er sah in ihnen keine Hinterwäldler der Geschichte, denen geholfen werden musste, sich den Höhen unserer Zivilisation zu nähern. Nicht nur Iraner, auch Informanten in anderen Ländern Asiens oder in Afrika rühmen Scholl-Latour dafür, dass er bei politischen Konflikten in seinem Urteil und in seiner Wortwahl nicht reflexartig westliche, vor allem amerikanische Propagandathesen wiedergebe. Er spricht zu seinen Partnern von gleich zu gleich, denn die Welt ist für ihn zurecht multikulturell - was er den westlichen Gesellschaften offenbar nicht wünscht.

Ein Historiker, der mit wissenschaftlicher Akribie arbeitet, will er nicht sein. Fehler passieren. Aber oft haben seine Abträger später erkannt, dass er in der Sache Recht hatte.

http://www.sueddeutsche.de/medien/nahos ... -1.1906723
SCORN
 

Re: Der Peter Scholl-Latour und seine Bücher THREAD

Beitragvon Kumpel » 17. Januar 2016, 18:31

scorn , ich sehe hier sehr deutlich , dass du entweder das Buch "Das Schwert des Experten" nicht gelesen , oder aber nicht verstanden hast um was es den Autoren bei ihrer Kritik an PSL geht.
Ich bin jetzt fast durch mit dem Buch und habe bisher keine deiner Behauptungen bestätigt bekommen.
Es geht den Autoren weder um Scholl Latours angeblichen so treffsichere Vorhersagen , noch um sein "gegen den westlichen Mainstream schwimmen"!
Das scheinst du nicht wahrnehmen zu können, oder zu wollen!
Kumpel
 

Re: Der Peter Scholl-Latour und seine Bücher THREAD

Beitragvon SCORN » 17. Januar 2016, 20:02

Kumpel hat geschrieben:scorn , ich sehe hier sehr deutlich , dass du entweder das Buch "Das Schwert des Experten" nicht gelesen , oder aber nicht verstanden hast um was es den Autoren bei ihrer Kritik an PSL geht.
Ich bin jetzt fast durch mit dem Buch und habe bisher keine deiner Behauptungen bestätigt bekommen.
Es geht den Autoren weder um Scholl Latours angeblichen so treffsichere Vorhersagen , noch um sein "gegen den westlichen Mainstream schwimmen"!
Das scheinst du nicht wahrnehmen zu können, oder zu wollen!


und dir scheint überhaupt nicht aufgegangen zu sein dass ich ausschlieslich den Journalisten und Nahost-Experte Rudolph Chimelli zitiert habe. Um den "Schwert des Experten" geht es gar nicht!

Deine Kritik richtest du bitte direkt an den Autor Rudolph Chimelli ! [wink]

SCORN
Zuletzt geändert von SCORN am 17. Januar 2016, 20:14, insgesamt 1-mal geändert.
SCORN
 

Re: Der Peter Scholl-Latour und seine Bücher THREAD

Beitragvon SCORN » 17. Januar 2016, 20:12

Daniel Gerlach , Orientalist und Chefredakteur des Magazins "Zenith - Die Zeitschrift für den Orient", früher nach eigenem bekunden selbst ein harter Kritiker des Autors, schrieb zum Tod des Scholl-Latour:

"Man konnte Scholl-Latour zu Recht vorwerfen, dass sein Abenteurergestus die Analyse überschattete. Für eine ganze Generation von Orientalisten, die sich wissenschaftlich mit dem Nahen Osten beschäftigen, war Scholl-Latour eine veritable Hassfigur. Man nannte ihn "Karl May der Zweite". Mancher Wissenschaftler warf ihm vor, dass er Klischees bediente und ein ebenso düsteres wie romantisches Bild vom "Orient" reproduzierte.
Als Studenten der Islamwissenschaft wurden wir mit Scholl-Latour-Kritik geimpft: Über ihn zu spotten, hieß für jüngere Semester, zum Kreis der Eingeweihten zu gehören.
Doch Feindbilder, die man vererbt bekommt, verlieren schnell den Reiz des Bösen."


Gerlach begleitete Scholl-Latour in den letzten Jahren selbst mehrfach auf seinen Reisen und lernte ihn schätzen!

Sein Resüme: „Viele waren angetreten, um ihm die Deutungshoheit über den Nahen Osten zu entreißen. Er hat sie bis zum Schluss verteidigt und ein Stück weit mit ins Grab genommen.“
SCORN
 

Re: Der Peter Scholl-Latour und seine Bücher THREAD

Beitragvon Kumpel » 18. Januar 2016, 07:43

Da du hier kommentarlos die Meinung dritter kopierst darf wohl angenommen werden , dass sich deren Meinung mit der deinigen deckt.
Das Zitat des Herrn Gerlach :
"Man konnte Scholl-Latour zu Recht vorwerfen, dass sein Abenteurergestus die Analyse überschattete......................"
bestätigt meinen Eindruck und wurde auch von dir bisher durch nichts wiederlegt.Dies ist jedoch nicht der einzige Kritikpunkt der an Scholl Latour geübt wurde.
Nach der Lektüre des Buches werde ich einige Textstellen hier anführen um dir zu zeigen worum es tatsächlich geht.
Nun ,du wolltest mir doch eigentlich hier Zitate aus dem Buch um die Ohren hauen? Da warte ich noch immer drauf scorn!
Kumpel
 

Re: Der Peter Scholl-Latour und seine Bücher THREAD

Beitragvon HPA » 18. Januar 2016, 11:23

Kumpel, wenn man sich PSLs gerade letzte Machwerke zu Gemüte führt kommt man das von Dir zitierte Urteil nicht herum.
Da gibt es weitaus seriösere Autoren.
Nur machen die nicht so ein Gewese um ihre eigene Person.
HPA
 

Re: Der Peter Scholl-Latour und seine Bücher THREAD

Beitragvon Kumpel » 18. Januar 2016, 11:27

Das ist eben die Crux in Deutschland , wer da lange genug am Fleischtopf der Öffentlich Rechtlichen gesessen ist und sich geschickt inszenieren kann wird unweigerlich zum unanfechtbaren Experten und zur Ikone.
Kumpel
 

Re: Der Peter Scholl-Latour und seine Bücher THREAD

Beitragvon HPA » 18. Januar 2016, 11:37

Abenteuerreiseromane angereichert mit politischen Versatzstücken. Gut geschrieben ist es ja.
HPA
 

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