Gert Müller zum 70. Geburtstag

Gert Müller zum 70. Geburtstag

Beitragvon pentium » 3. November 2015, 11:23

Die Torjäger-Legende wird 70

Gerd Müller wird 70. Der "Bomber der Nation" - als Fußballer einmalig und unerreicht. Doch die Jubelbilder sind verblasst, um den großen Stürmer ist es still geworden. Er ist an Alzheimer erkrankt und lebt im Pflegeheim.

Eine große Feier wird es deshalb nicht geben, denn Müller kämpft abseits der Öffentlichkeit gegen das Vergessen. Franz Beckenbauer würdigt den ehemaligen Teamkollegen und langjährigen Weggefährten für dessen Verdienste um den FC Bayern: "Ohne die Tore vom Gerd wären wir noch immer in unserer alten Holzhütte an der Säbener Straße."
Vom Nördlinger Webergesellen zum Bomber der Nation

Trotz seiner Torrekorde und der großen Karriere gilt er als bescheidener und bodenständiger Mann. Sein wichtigstes Tor erzielt er bei der WM 1974, die Szene unvergessen: Rainer Bonhof dribbelt sich auf dem rechten Flügel durch, passt in den Strafraum auf Gerd Müller. Dem springt der Ball vom Fuß, doch durch eine Blitzreaktion kommt er nochmals ran und befördert den Ball mit seinem unnachahmlichen Drehschuss vorbei am gegnerischen Abwehrspieler und unhaltbar für den Torhüter ins linke Eck.

Rund eine Stunde später reckt der Stürmer des FC Bayern den Weltmeisterpokal in den Münchner Himmel. Genau so hat Gerd Müller im Finale gegen die Niederlande bei der Weltmeisterschaft 1974 den Siegtreffer erzielt. In seiner Laufbahn als Spieler gab es 1.455 ähnliche Momente, die ihn unsterblich machen. Dabei ist der große Jubel doch gar nicht sein Ding.

Gerd Müller wird am 3. November 1945 im schwäbischen Nördlingen geboren. In der beschaulichen Kreisstadt wächst er gemeinsam mit seinem Bruder Heinz in bescheidenen Verhältnissen auf, das Ries und die Stadtmauer erwähnt er in einem späteren Interview als besonders "toll". Sein Geburtshaus steht mittlerweile unter Denkmalschutz. Nach der Volksschulzeit absolviert Müller erfolgreich eine Ausbildung zum Webergesellen. Doch den Beruf übt er danach nie aus. Er hat Größeres im Sinn. Denn schon als Neunjähriger hat er beim TSV 1861 Nördlingen die Faszination für das runde Leder entdeckt.

"Von Anfang an, hatte ich beim Fußball spielen eine ganz besondere Leidenschaft: selber Tore zu schießen", schreibt der Goalgetter später in seinem 1992 neu aufgelegten Buch "Tore entscheiden". Und das macht Müller: In der Saison 1962/63 erzielt der 17-Jährige sagenhafte 180 von insgesamt 204 Toren für seinen Verein. 2008 wird dort das Stadion nach ihm benannt. "Die wollten das so – und ich hatte nichts dagegen“, lautet seine zurückhaltende Reaktion.

http://www.br.de/themen/sport/inhalt/fu ... n-100.html



"Gerd, für den Werte wie Freundschaft und Fair Play von Bedeutung waren und sind, hat es verdient, dass wir alle rücksichtsvoll mit seiner Erkrankung umgehen und seine Privatsphäre und die seiner Familie respektieren."

Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München

Was an dieser Stelle berücksichtigt wird – Müllers Gesundheitszustand und sein Aufenthaltsort bleiben an dieser Stelle explizit unerwähnt. Stattdessen gratulieren wir einem höchst bescheidenen Menschen und applaudieren dem Bomber der Nation.

quelle: BR5 aktuelle

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