Ich stelle mal einen Text von @ richard hier ein, da nicht jeder im nva forum mitlesen kann oder möchte. Er ist es absolut wert, hier Erwähnung zu finden schon allein, da er damit den Nagel auf den Kopf trifft.:
richard,nva forum hat geschrieben: Jeffrey Carney,
ich erzähle dir mal meine Version und etwas darüber, was ich von dieser Gesamtvorstellung hier halte. Das komplette Teil hier ist voller Widersprüche. Die Darstellung, deine Rolle in diesem schmutzigen Geschäft, sowie die dramaturgischen Abläufe von dir selbst eingebracht, sollten hier einmal auseinandergebrochen werden. Ich habe deine Texte in diesem Thema von Beginn an mitgelesen. Man muss kein Detailwissen über deine Aktionen besitzen, um sich hier äußern zu dürfen. Es reichen deine eigenen Aussagen, die du öffentlich gemacht hast. Unter anderem auch im deutschen Fernsehen, als du bei Kerner im Studio saßt. Das möchte ich zuerst aufgreifen. Dabei lassen wir mal diesen @hubertus völlig außen vor und lassen ihn einfach in der Spielecke seines IKEA Marktes sitzen.
Zunächst, du bist nie von der Todesstrafe bedroht gewesen. Es kann ja durchaus sein, dass man dir damit drohte um dich einzuschüchtern und aussagewillig zu machen, aber seit den Rosenbergs ist in den USA kein Mensch mehr wegen Spionage zum Tode verurteilt worden. Mal Hand auf`s Herz, hat der (Militär)Staatsanwalt dir diese Strafe angedroht, oder hat dir das einer deiner Vernehmer ins Ohr geflüstert. Nach 1976 (Wiedereinführung der Todesstrafe in den USA) konnte diese Strafe nur noch wegen Mordes (oft nur wegen mehrfachen Mordes) verhängt werden. Dein Fall, auf Bundesebene von der Army verhandelt, sah zu diesem Zeitpunkt schon lange keine Todesstrafe mehr vor. Nach der Wiedereinführung der Todesstrafe untersagte der Oberste Gerichtshof der USA diese Strafe für alle Nichttötungsdelikte. Die Justiz der Streitkräfte der USA hat seit 1976 keinen einzigen ihrer Soldaten hingerichtet, obwohl einige wegen Mordes zum Tode verurteilt wurden. Deine Armee, nun das wissen wir beide, ist ja auch nicht gerade ein Hort von Waldorfschülern.
Um Missverständnisse gleich auszuschließen. Ich bin seit je her ein strikter Gegner der Todesstrafe. Hier wird diese Strafe allerdings als Instrument benutzt, um die Dramatik in deiner Story ein wenig zu erhöhen. Du selbst trugst mit dazu bei. Jetzt schreibst du zum ersten Mal, dass die Strafandrohung auf 4x Lebenslänglich lautete. Auch die hättest du nie bekommen. Deine 38 Jahre (die ich auch als viel zu hoch bewerte) wurden auf 20 Jahre reduziert und davon musstest du knapp unter 12 Jahre einsitzen. Das ist Amerika! Das weißt du am besten. In einem Land, in dem man wegen wiederholten Autodiebstahls für fünf Jahre einfährt, sollte man wissen worauf man sich einlässt.
Dein Motiv Verrat zu begehen sind mir noch nicht in voller Bandbreite zugegen. Wahrscheinlich waren dir die Tragweite deines Handelns und die damals für dich noch nicht absehbaren Konsequenzen nicht einmal bewusst, als du am Checkpoint Charly die Klingel betätigt hattest. Bei Kerner im TV antwortetest du auf die Frage nach den Gründen mit: ~ Hass auf alles, gegen deine Eltern und gegen dich selbst! Nicht wortwörtlich, aber sinngemäß so hattest du es ausgesagt. Auch als Opfer hattest du dich dargestellt. Es ist ziemlich modern geworden, sich selbst immer als Opfer zu sehen, bevor man seine eigene Unreife zugibt und eigene Fehler zugibt. Wessen Opfer warst du? Opfer der Us Army, Opfer derer, denen du dich andientest, oder Opfer derer, die dich fallen ließen? Die sich Genossen nannten, die du heute noch mit Genosse anreden würdest?
Ich glaube fest, du hattest dich unüberlegt verstrickt, ohne dass du es wirklich wolltest. Aber du warst alt genug zu wissen, worauf du dich einlässt. Keiner hier Forum, kein Politiker, und damit auch du nicht, konnten zu dem Zeitpunkt deines Entschlusses ahnen, dass es mit dem Ostblock eines Tages ein Ende haben wird. Das die DDR in den Orkus der deutschen Nachkriegsgeschichte wandert. Aber auch nicht, dass einige Jahre nach ihrem Ende die alten Kader verstärkt daran arbeiten, die DDR, die Staatssicherheit und damit auch ihren Überwachungsapparat zu rechtfertigen.
Die Stasi, der du dich angedient hattest, war kein Instrument der Kriegsverhinderung, sondern der Machtsicherung einer Diktatur. Im engeren Sinne war sie sogar der Gegner ihrer eigenen Armee und aller die in ihr dienten. Ein Misstrauensapparat. Die Auslandsspionage des MfS diente u.a aber auch insbesondere dazu die Bundesrepublik Deutschland zu destabilisieren, sie zu unterwandern und zu bekämpfen. Daran hattest du dich beteiligt. Du hast aktiv gegen meinen Staat, gegen deinen Staat, gegen die Freiheit und gegen die Grundrechte agiert, auf die auch Millionen Menschen in der DDR hofften. Nicht jeder in diesem Forum, bewahre, aber die Verfechter von Unfreiheit und Befürworter von Diktaturen führen zwar hier im Forum das Wort, stellen jedoch nicht das Abbild der deutschen Bevölkerung dar.
Es ist völlig belanglos, was du eines Tages aus der US Kasse bekommst und was @hubertus in seiner unbeschreiblichen Arroganz von sich gibt. Er produziert sich durch vorgebliches Wissen, sagt aber nichts. Er ist dein Genosse. Nicht meiner. Das alles ist kalter Kaffee. Dein Buch, um das du so geworben hattest, irgendein Film von dem hier die Rede ist, dass alles wird deine Lage nicht ändern. Es wird dir nichts einbringen.
Die einzige Wahrheit ist die, du hast Verrat begangen. Dein Weg hätte ein anderer Weg sein können. Ein Ausscheiden aus der Army wäre dir möglich gewesen und mit deinen sprachlichen Fähigkeiten hättest du in den USA deinen Weg machen können.
Du hattest dich anders entschieden, jetzt löffelst du die Suppe aus, die du dir selbst eingebrockt hast.
Politik, Jeffrey Carney, ist Angelegenheit von Regierungen und nicht von kleinen Laufburschen, die durch ihre Führungsoffiziere fehlgeleitet und anschließend fallengelassen werden. Erzähle der Welt nicht, dass du als Unteroffizier der US Army die große Weltpolitik zum Besseren gewendet hast. Erzähle darüber, wie sich dieser Hühnerhaufen, MfS genannt, ganz plötzlich aufgelöst hat, wie schnell sie noch Tonnen von Akten dem Reißwolf übergaben, um heute damit beweisen zu wollen, wie sehr sie dem Weltfrieden dienten.
Richard