Peinigen und brechen - Schicksale in DDR-Kinderheimen
Verfasst: 15. Mai 2017, 11:32
Die Enthüllungen über Gewalt in Brandenburger Heimen reißen nicht ab. Bei den ehemaligen Heimkindern der DDR wecken sie schreckliche Erinnerungen.
Die Delinquentin hatte sich nicht mehr vom Fleck zu rühren. Sie sollte stehen und durfte sich nicht bewegen. Über viele Stunden, über Tage. Ohne Nahrung. Ohne Trinken. Inklusive der sogenannten Zuführung hungerte die 16-jährige Norda inzwischen 24 Stunden. Dann bekam sie etwas zu essen. Schmalzstulle mit viel Salz – und einen Napf Tee.
„Das war eine Prozedur, die alle Jugendlichen im Durchgangsheim Bad Freienwalde erlebten. Man wollte uns brechen. Das war der oberste Grundsatz“, erinnert sich Norda Krauel, heute 49, an die zwei schrecklichsten Jahre ihres Lebens. Frau Krauel war eines der schätzungsweise 120.000 Heimkinder, die in der DDR in Durchgangsheimen und sogenannten Jugendwerkhöfen interniert und oft gequält wurden. Krauel leidet heute noch unter dieser Zeit. „Wenn ich Bus fahre, denke ich, dass sie mich wieder wegbringen. Wenn ich außer Sichtweise meines Hauses spazieren gehe, habe ich Angst, dass sie mich einfangen.“
Krauel kämpft seit vielen Jahren mit ihren Erinnerungen an die Qualen, die sie zwischen 1980 und 1982 in Heimen in Bad Freienwalde, Burg und Alt-Stralau erlitten hat. Seit sechs Wochen aber ist alles viel schlimmer. Seit bekannt wurde, dass in den Heimen der Haasenburg GmbH in Brandenburg Jugendliche mit unwürdigen und brutalen Zwangsmaßnahmen ruhiggestellt und erzogen werden.
„Wir Alten wissen doch, was in solchen Heimen passiert“, sagt sie. „Ich habe geweint, als ich hörte, dass einer der entflohenen Jungen wieder nach Haasenburg zurückgebracht wurde. Wir haben so viele Selbstmorde erlebt. Wann hört das endlich auf!“
Der längere Beitrag geht hier weiter:
http://www.taz.de/Schicksale-in-DDR-Kin ... /!5062080/
Einfach erschreckend dieser Bericht aus dem Jahre 2013.
Die Delinquentin hatte sich nicht mehr vom Fleck zu rühren. Sie sollte stehen und durfte sich nicht bewegen. Über viele Stunden, über Tage. Ohne Nahrung. Ohne Trinken. Inklusive der sogenannten Zuführung hungerte die 16-jährige Norda inzwischen 24 Stunden. Dann bekam sie etwas zu essen. Schmalzstulle mit viel Salz – und einen Napf Tee.
„Das war eine Prozedur, die alle Jugendlichen im Durchgangsheim Bad Freienwalde erlebten. Man wollte uns brechen. Das war der oberste Grundsatz“, erinnert sich Norda Krauel, heute 49, an die zwei schrecklichsten Jahre ihres Lebens. Frau Krauel war eines der schätzungsweise 120.000 Heimkinder, die in der DDR in Durchgangsheimen und sogenannten Jugendwerkhöfen interniert und oft gequält wurden. Krauel leidet heute noch unter dieser Zeit. „Wenn ich Bus fahre, denke ich, dass sie mich wieder wegbringen. Wenn ich außer Sichtweise meines Hauses spazieren gehe, habe ich Angst, dass sie mich einfangen.“
Krauel kämpft seit vielen Jahren mit ihren Erinnerungen an die Qualen, die sie zwischen 1980 und 1982 in Heimen in Bad Freienwalde, Burg und Alt-Stralau erlitten hat. Seit sechs Wochen aber ist alles viel schlimmer. Seit bekannt wurde, dass in den Heimen der Haasenburg GmbH in Brandenburg Jugendliche mit unwürdigen und brutalen Zwangsmaßnahmen ruhiggestellt und erzogen werden.
„Wir Alten wissen doch, was in solchen Heimen passiert“, sagt sie. „Ich habe geweint, als ich hörte, dass einer der entflohenen Jungen wieder nach Haasenburg zurückgebracht wurde. Wir haben so viele Selbstmorde erlebt. Wann hört das endlich auf!“
Der längere Beitrag geht hier weiter:
http://www.taz.de/Schicksale-in-DDR-Kin ... /!5062080/
Einfach erschreckend dieser Bericht aus dem Jahre 2013.