Kurkinder - Mit Medikamenten ruhiggestellt

Kurkinder - Mit Medikamenten ruhiggestellt

Beitragvon Nostalgiker » 4. August 2020, 17:24

Bei Kuren sollten Kinder wieder zu Kräften kommen. Doch in den 1960er-, 70er- und 80er-Jahren wurden viele von ihnen mit Medikamenten ruhiggestellt. Nach wie vor kämpfen sie um Gerechtigkeit.

Für Detlef Lichtrauter ist es einer der schwersten Tage seines Lebens. Jahrelang hat er darauf gewartet, an diesen Ort zurückzukehren. Zum ehemaligen Haus Bernward im Bonner Stadtteil Oberkassel. Eine idyllische Villa mit großem Park, direkt am Rhein gelegen. Einst ein Kinderkurheim.

Nur wenige Meter hinter dem großen weißen Tor bleibt Lichtrauter ungläubig stehen. Schon der Anblick des Hauses verschlägt ihm die Sprache. Denn sofort sind sie wieder da, die Erinnerungen an seine sechswöchige Kur. Erinnerungen an das Verbot zu trinken, an Gewalt durch die Mitarbeiter, an Einschüchterungen. "Als wir ankamen, ging es direkt in diesem typischen Befehlston los", erzählt er. "Hinsetzen, runtergehen, Mund halten."

Zwang zum Essen und "zack" kriegte man einen drüber

Lichtrauter ist an diesem Tag nicht allein. Neben ihm läuft Sigrid Bluschke. Auch sie war als Kind im Haus Bernward zur Kur. Auch sie erinnert sich an die ständige Angst vor den Mitarbeiterinnen, den Zwang zum Essen, die Schläge mit dem Holzlatschen. "Wenn man bei der Mittagsruhe die Augen aufhatte, kriegte man zack einen drüber."

Wie die beiden verbrachten bis in die 1970er-Jahre Hunderte Kinder ihre Kur im Haus Bernward. Vor allem zu dünne, zu dicke und einnässende Kinder sollten dort behandelt werden und sich erholen. Ausgewählt von Ärzten und der kommunalen Sozialfürsorge.

Spritzen statt Erholung

Doch statt Spaß und Erholung erlebten die Kinder Demütigung und Angst. Lichtrauter und Bluschke berichten, dass sie nach dem Frühstück Spritzen erhielten. "Wir wurden nach vorne gerufen", erinnert sich Bluschke. "Nach und nach gab es für jeden eine Spritze in den Po". Besonders schlimm sei es gewesen, wenn der Heimarzt die Spritzen persönlich gesetzt habe. "Er hat sie ins Hinterteil reingerammt", erzählt Lichtrauter. "Draußen konnte man hören, wie jedes Kind aufgeschrien hat". Warum es die Spritzen gab, wissen beide bis heute nicht.

Report Mainz hat die Akten zu diesem Kurheim recherchiert, das 1976 geschlossen wurde. Demnach wurden die Kinder mit Psychopharmaka und Schmerzmitteln gequält und ruhiggestellt. Auf Anweisung des leitenden Arztes sollten die Mitarbeiterinnen die Kinder sedieren, bis sie "im Stehen einschlafen". Oft seien die Kurkinder morgens und nach dem Mittagsschlaf kaum zu sich gekommen und "torkelten umher". So schilderte es eine damalige Mitarbeiterin.

Für den Pharmakologen Gerd Glaeske sind die Vorgänge im Haus Bernward ein Skandal. Die Therapie sei weder nachvollziehbar noch zugelassen. "Möglicherweise sind Kinder dauerhaft geschädigt worden."

Weiter mit dem Bericht hier


Sind bestimmt alles nur bedauerliche Einzelfälle in der damaligen Demokratie der BRD, denn solche Methoden hat doch nie Jemand angeordnet ......
Übereifriges und eventuell überfordertes Pflege- und Betreuungspersonal griff wohl zu dieser unmoralischen Notbremse um der Kinder Herr zu werden.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Kurkinder - Mit Medikamenten ruhiggestellt

Beitragvon Transitfahrer » 4. August 2020, 17:56

Ich zitiere Dich mal selber.
"Eine "Zeitzeugenerzählung" welche Jahrzehnte später auf eigens Betreiben entstand ist mit größter Vorsicht zu genießen, denn schleichen sich in die subjektiven Erinnerungen meist wesentlich spätere Erkenntnisse als Sekundärquellen ein."
Oder trifft das hier nicht zu?
Die Information ist wegen Quellengefährdung nur zur persönlichen Kenntnisnahme bestimmt.
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Re: Kurkinder - Mit Medikamenten ruhiggestellt

Beitragvon pentium » 4. August 2020, 18:05

Report Mainz hat die Akten zu diesem Kurheim recherchiert, das 1976 geschlossen wurde. Demnach wurden die Kinder mit Psychopharmaka und Schmerzmitteln gequält und ruhiggestellt. Auf Anweisung des leitenden Arztes sollten die Mitarbeiterinnen die Kinder sedieren, bis sie "im Stehen einschlafen". Oft seien die Kurkinder morgens und nach dem Mittagsschlaf kaum zu sich gekommen und "torkelten umher". So schilderte es eine damalige Mitarbeiterin.

Für den Pharmakologen Gerd Glaeske sind die Vorgänge im Haus Bernward ein Skandal. Die Therapie sei weder nachvollziehbar noch zugelassen. "Möglicherweise sind Kinder dauerhaft geschädigt worden."
https://www.tagesschau.de/investigativ/ ... obal-de-DE
https://www.swr.de/report/das-schicksal ... index.html
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Re: Kurkinder - Mit Medikamenten ruhiggestellt

Beitragvon Volker Zottmann » 4. August 2020, 18:06

Transitfahrer hat geschrieben:Ich zitiere Dich mal selber.
"Eine "Zeitzeugenerzählung" welche Jahrzehnte später auf eigens Betreiben entstand ist mit größter Vorsicht zu genießen, denn schleichen sich in die subjektiven Erinnerungen meist wesentlich spätere Erkenntnisse als Sekundärquellen ein."
Oder trifft das hier nicht zu?

[super] Transitfahrer.
Mal sehen, was er antwortet, wenn überhaupt.

Gruß Volker
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Re: Kurkinder - Mit Medikamenten ruhiggestellt

Beitragvon Edelknabe » 4. August 2020, 18:15

Transitfahrer mit dem hier:

""Eine "Zeitzeugenerzählung" welche Jahrzehnte später auf eigens Betreiben entstand ist mit größter Vorsicht zu genießen, denn schleichen sich in die subjektiven Erinnerungen meist wesentlich spätere Erkenntnisse als Sekundärquellen ein."Textauszug ende


"Ironie ein.Trifft hundert Pro bestimmt auch auf ehemals DDR und deren Kinderheime zu. Also bitte alles mit Vorsicht geniesen, bewerten.....und aus." Oder doch nicht?

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Re: Kurkinder - Mit Medikamenten ruhiggestellt

Beitragvon Nostalgiker » 4. August 2020, 18:26

Transitfahrer hat geschrieben:Ich zitiere Dich mal selber.
"Eine "Zeitzeugenerzählung" welche Jahrzehnte später auf eigens Betreiben entstand ist mit größter Vorsicht zu genießen, denn schleichen sich in die subjektiven Erinnerungen meist wesentlich spätere Erkenntnisse als Sekundärquellen ein."
Oder trifft das hier nicht zu?


Transitfahrer diese Bemerkung hättest du dir garantiert verkniffen wenn es ein Beitrag über DDR Kinderheime gewesen wäre, eingestellt vom Interessierten.
Dann hättest neben dem hervorheben der unbedingten Glaubhaftigkeit der Zeitzeugen deinem Entsetzen und der Abscheu über das menschenverachtende System Ausdruck verliehen.

Also halt den Ball mal ganz flach.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Kurkinder - Mit Medikamenten ruhiggestellt

Beitragvon augenzeuge » 4. August 2020, 21:04

Nostalgiker hat geschrieben:
Transitfahrer hat geschrieben:Ich zitiere Dich mal selber.
"Eine "Zeitzeugenerzählung" welche Jahrzehnte später auf eigens Betreiben entstand ist mit größter Vorsicht zu genießen, denn schleichen sich in die subjektiven Erinnerungen meist wesentlich spätere Erkenntnisse als Sekundärquellen ein."
Oder trifft das hier nicht zu?


Transitfahrer diese Bemerkung hättest du dir garantiert verkniffen wenn es ein Beitrag über DDR Kinderheime gewesen wäre, eingestellt vom Interessierten.
Dann hättest neben dem hervorheben der unbedingten Glaubhaftigkeit der Zeitzeugen deinem Entsetzen und der Abscheu über das menschenverachtende System Ausdruck verliehen.

Also halt den Ball mal ganz flach.


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Re: Kurkinder - Mit Medikamenten ruhiggestellt

Beitragvon Nostalgiker » 5. August 2020, 00:22

Warum sollte ich meinen Text nochmal bestätigen?
Du willst den Kontex in dem das Zitat gebracht wurde nicht verstehen.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Kurkinder - Mit Medikamenten ruhiggestellt

Beitragvon augenzeuge » 5. August 2020, 07:31

Nostalgiker hat geschrieben:Warum sollte ich meinen Text nochmal bestätigen?
Du willst den Kontex in dem das Zitat gebracht wurde nicht verstehen.


Wenn dein Zitat anders zu verstehen sein soll, als es normal verstanden wird, dann wäre es sicher besser, du gibst dem Transitfahrer eine Antwort.
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Re: Kurkinder - Mit Medikamenten ruhiggestellt

Beitragvon Nostalgiker » 5. August 2020, 07:44

Was bitte ist (hier) normales verstehen.?
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Kurkinder - Mit Medikamenten ruhiggestellt

Beitragvon Olaf Sch. » 5. August 2020, 11:35

natürlich gab es das auch im Westen, da ist nichts zu beschönigen. In Ost wie West waren ja auch noch die alten "Besatzungen" von vor 45 dabei Kinder zu "erziehen"
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Re: Kurkinder - Mit Medikamenten ruhiggestellt

Beitragvon Transitfahrer » 5. August 2020, 11:50

Nostalgiker hat geschrieben:
Transitfahrer hat geschrieben:Ich zitiere Dich mal selber.
"Eine "Zeitzeugenerzählung" welche Jahrzehnte später auf eigens Betreiben entstand ist mit größter Vorsicht zu genießen, denn schleichen sich in die subjektiven Erinnerungen meist wesentlich spätere Erkenntnisse als Sekundärquellen ein."
Oder trifft das hier nicht zu?


Transitfahrer diese Bemerkung hättest du dir garantiert verkniffen wenn es ein Beitrag über DDR Kinderheime gewesen wäre, eingestellt vom Interessierten.
Dann hättest neben dem hervorheben der unbedingten Glaubhaftigkeit der Zeitzeugen deinem Entsetzen und der Abscheu über das menschenverachtende System Ausdruck verliehen.

Also halt den Ball mal ganz flach.


Ich habe Dir eine einfache Frage gestellt, statt dessen kommt nur "hättest" und weichst der Frage aus und unterstellst einfach irgendwas. Einfach Antworten liegt Dir nicht? Wundert mich nicht bzw. was anderes habe ich nicht erwartet bei Deinem Niveau.
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Re: Kurkinder - Mit Medikamenten ruhiggestellt

Beitragvon Transitfahrer » 5. August 2020, 12:06

im übrigen war sowohl ich als auch meine Frau zur Kinderkur in den 70igern. So etwas gab es nicht. Weder Medikamente, spritzen oder Schläge. Da haben wir virlleicht doch sehr viel Glück gehabt.
Aber es gab sehr viel Mißbrauch und Terror in den Kinderheimen West wie Ost.

Hier mal für West: https://verschickungsheime.de/zeugnis-ablegen/
Hier für Ost: http://gb.webmart.de/gb.cfm?id=975983
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Re: Kurkinder - Mit Medikamenten ruhiggestellt

Beitragvon Nostalgiker » 5. August 2020, 12:09

Transitfahrer hat geschrieben:

Ich habe Dir eine einfache Frage gestellt, statt dessen kommt nur "hättest" und weichst der Frage aus und unterstellst einfach irgendwas. Einfach Antworten liegt Dir nicht? Wundert mich nicht bzw. was anderes habe ich nicht erwartet bei Deinem Niveau.


Ach wirklich? Du kannst mein Niveau beurteilen?
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Re: Kurkinder - Mit Medikamenten ruhiggestellt

Beitragvon Transitfahrer » 5. August 2020, 12:20

Nostalgiker hat geschrieben:
Transitfahrer hat geschrieben:

Ich habe Dir eine einfache Frage gestellt, statt dessen kommt nur "hättest" und weichst der Frage aus und unterstellst einfach irgendwas. Einfach Antworten liegt Dir nicht? Wundert mich nicht bzw. was anderes habe ich nicht erwartet bei Deinem Niveau.


Ach wirklich? Du kannst mein Niveau beurteilen?

Nein kann ich nicht, das machst Du schon selber mit Deinen "Antworten".
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Re: Kurkinder - Mit Medikamenten ruhiggestellt

Beitragvon Nostalgiker » 5. August 2020, 12:35

Transitfahrer hat geschrieben:im übrigen war sowohl ich als auch meine Frau zur Kinderkur in den 70igern. So etwas gab es nicht. Weder Medikamente, spritzen oder Schläge. Da haben wir vielleicht doch sehr viel Glück gehabt.
Aber es gab sehr viel Mißbrauch und Terror in den Kinderheimen West wie Ost.

Hier mal für West: https://verschickungsheime.de/zeugnis-ablegen/
Hier für Ost: http://gb.webmart.de/gb.cfm?id=975983


Würde ich "I..." oder "VZ" heißen, ja dann würde ich dir unterstellen das du das Thema zerschießen willst, Nebelkerzen platzierst und eifrig rufst;" Lehrer, Lehre ich weiß was....."

Was interessieren hier 'Kinder-Kurheime" im Osten?

Nun war ich selbst mal in solch einem Kinder-Kurheim" zu tiefsten Ostzeiten.
Es muß spätestens 1956 gewesen sein als der Kinderarzt feststellt ich sei zu dünne und überhaupt würde mir so eine nette Aufbaukur bestimmt bekommen.
Gesagt, getan und ich fuhr im November für ungefähr 6 Wochen in solch ein Kinderheim.
Mit dem von von zu Hause weg sein hatte ich keine Probleme da ich es durch meine Eltern gewöhnt war im Sommer bereits als Vorschulkind mit ins Ferienlager zu fahren .....

Nun ist der November in der Kombi mit Erzgebirge ohne Schnee aber mit sehr viel trüben und nebligen Wetter die ideale Kombination um Kindern Freude zu bereiten.
Hm, das Personal war bemüht .....
Nervend, nicht wirklich direkt, waren die Schlafräume wo gefühlt 20 Kinder nächtigten.
Was mir in unangenehmer Erinnerung geblieben ist war die Tatsache das wir zu den Essenszeiten immer genötigt wurden alles aber auch alles was auf dem Teller war aufzuessen.
Aus dem Blickwinkel eines Kindes gab es damals schon extrem eklige Speisen, aber kein Erbarmen von Seiten der Erzieherinnen.
Auch das anprangern von Bettnässern vor versammelter Mannschaft war nicht gerade lustig. Als ob ein 5 oder 6 jähriges Kind aus purem Trotz ins Bett macht ....
Ansonsten habe ich den Aufenthalt damals gut überstanden aber meinen Eltern gegenüber bat ich mir aus das sie mich nie wieder in solch ein Heim schicken mögen ....
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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