Was der Geheimdienst der DDR mit dem Sport zu tun hatte
Verfasst: 15. Februar 2021, 16:29
Ein Minister als oberster Chef einer Sportvereinigung? Was hatte der Geheimdienst der DDR mit dem Fußball zu tun? Die Diskussion bei Dynamo Dresden rund um die Stasi-Belastung von Eduard Geyer zeigt, wie aktuell diese Fragen sind.
Stasi agierte auf mehreren Ebenen
So agierte die Stasi bei Dynamo gleich auf mehreren Ebenen. 1953 war die Sportvereinigung Dynamo gegründet worden, von Anfang an war Erich Mielke (zunächst noch stellvertretender MfS-Chef) ihr 1. Vorsitzender.
Aus dieser Vergangenheit stammt das weiße „D“ im Vereinslogo. Die Stasi leistete als sogenanntes „Trägerorgan“ einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung der SV Dynamo, zu der neben dem Fußball auch noch viele andere Disziplinen gehörten wie Eishockey oder Biathlon. Die übrigen, in diesem Fall weitaus geringeren Gelder kamen vom Zoll und von der Polizei.
Dynamo-Spieler in Dresden waren VP-Offiziere
Die Nationale Volksarmee als weiteres „bewaffnetes Organ“ der DDR hatte ihre eigene Sportvereinigung („Vorwärts“). Dem Ableger der SV Dynamo im Bezirk Dresden stand der Bezirkschef der Volkspolizei (VP) vor. Dynamo war praktisch eine Dienststelle der Polizei, alle Spieler hatten Dienstgrade. Eduard Geyer beispielsweise war zuletzt Major der Volkspolizei. ( Auch hier betätigte sich die Volkspolizei wieder als Parteipolizei dieser menschenverachtenden SED - Diktatur )
Die Stasi fungierte zudem als eine Art Sponsor, wie man heute sagen würde. Sie stand den Spielern bei allerlei Problemen hilfreich zur Seite, ob das der Erwerb eines Autos war, die Suche nach einer Wohnung, die Beschaffung eines Telefonanschlusses, eines Jobs für die Spieler-Frau oder ein Urlaubsplatz. Vieles davon mag heute banal erscheinen, war aber in der DDR viel schwerer zu bekommen als das mittlerweile der Fall ist (Telefon, Auto). In dieser gönnerhaften Rolle gefielen sich Stasi-Offiziere wie der Chef der Dresdner Bezirksverwaltung, Generalmajor Horst Böhm, auch immer dann, wenn es mal wieder gelungen war, den BFC Dynamo, die Lieblingsmannschaft von Stasi-Chef Mielke, zu schlagen.
Den ganzen Beitrag mit weiteren Fotos und der Verpflichtungserklärung als IM von Ede Geyer und seine Quittung über den Empfang von Geldern, findet man hier:
https://www.dnn.de/Dresden/Lokales/Was- ... -tun-hatte
Stasi agierte auf mehreren Ebenen
So agierte die Stasi bei Dynamo gleich auf mehreren Ebenen. 1953 war die Sportvereinigung Dynamo gegründet worden, von Anfang an war Erich Mielke (zunächst noch stellvertretender MfS-Chef) ihr 1. Vorsitzender.
Aus dieser Vergangenheit stammt das weiße „D“ im Vereinslogo. Die Stasi leistete als sogenanntes „Trägerorgan“ einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung der SV Dynamo, zu der neben dem Fußball auch noch viele andere Disziplinen gehörten wie Eishockey oder Biathlon. Die übrigen, in diesem Fall weitaus geringeren Gelder kamen vom Zoll und von der Polizei.
Dynamo-Spieler in Dresden waren VP-Offiziere
Die Nationale Volksarmee als weiteres „bewaffnetes Organ“ der DDR hatte ihre eigene Sportvereinigung („Vorwärts“). Dem Ableger der SV Dynamo im Bezirk Dresden stand der Bezirkschef der Volkspolizei (VP) vor. Dynamo war praktisch eine Dienststelle der Polizei, alle Spieler hatten Dienstgrade. Eduard Geyer beispielsweise war zuletzt Major der Volkspolizei. ( Auch hier betätigte sich die Volkspolizei wieder als Parteipolizei dieser menschenverachtenden SED - Diktatur )
Die Stasi fungierte zudem als eine Art Sponsor, wie man heute sagen würde. Sie stand den Spielern bei allerlei Problemen hilfreich zur Seite, ob das der Erwerb eines Autos war, die Suche nach einer Wohnung, die Beschaffung eines Telefonanschlusses, eines Jobs für die Spieler-Frau oder ein Urlaubsplatz. Vieles davon mag heute banal erscheinen, war aber in der DDR viel schwerer zu bekommen als das mittlerweile der Fall ist (Telefon, Auto). In dieser gönnerhaften Rolle gefielen sich Stasi-Offiziere wie der Chef der Dresdner Bezirksverwaltung, Generalmajor Horst Böhm, auch immer dann, wenn es mal wieder gelungen war, den BFC Dynamo, die Lieblingsmannschaft von Stasi-Chef Mielke, zu schlagen.
Den ganzen Beitrag mit weiteren Fotos und der Verpflichtungserklärung als IM von Ede Geyer und seine Quittung über den Empfang von Geldern, findet man hier:
https://www.dnn.de/Dresden/Lokales/Was- ... -tun-hatte