„In der DDR gab es eher Freizeitfälscher“
Die Ost-Mark wurde in der DDR auf teils sehr kreative Art gefälscht. Wirtschaftshistoriker Peter Leisering über rüstige Geldfälscher, dreiste Maschen und falsche Fälschungen.
Herr Leisering, es ist kaum zu glauben: Aber sogar die ungeliebte DDR-Mark wurde gefälscht.
Nur blieb der Schaden überschaubar, wie Sie selbst in Ihrem Buch „Falschgeld in der DDR“ schreiben.
Nachweisbar sind gut 12000 gefälschte Banknoten im Wert von rund 250000 Mark und etwa 370 Münzen im Wert von 2500 Mark. Das hat die Volkswirtschaft nicht erschüttert.
Die Mehrzahl der Fälschungen gab es in den fünfziger Jahren. Wie kam das?
Die Versorgungslage in der DDR blieb auch nach der Währungsreform 1948 schlecht, Lebensmittel waren noch zehn Jahre rationiert, es gab Lebensmittelmarken. Zugleich öffnete die HO, die staatliche Handelsorganisation, Läden, in denen die Leute Waren frei einkaufen konnten, freilich zu einem um ein Vielfaches höheren Preis. Die HO war anfangs so teuer, dass man so viel gar nicht mit ehrlicher Hände Arbeit verdienen konnte, um dort vernünftig einzukaufen.
Da wurde privat nachgedruckt?
Ja, oder auch handgezeichnet und koloriert. Die 1948 herausgegebenen Banknoten waren leicht zu fälschen, mit einfachem Wasserzeichen und einem Faserstreifen im Papier. Das war keine große Hürde. Ein Anreiz war auch die offene Grenze nach West-Berlin. Die Leute tauschten Ost- in Westgeld um, zum Kurs von 1:4 oder 1:5. Man brauchte viel Ostgeld, um im Westen einkaufen zu können.
Ostgeld wurde gefälscht, um es in Westgeld umrubeln zu können?
Das auch. Doch vor allem, um im Osten einzukaufen. In einem Fall kauften Gastronomen aus West-Berlin falsches Ostgeld, um damit in Ost-Berlin Bier und Spirituosen zu erwerben. Das war natürlich deutlich billiger, noch dazu mit Falschgeld. Die wurden aber erwischt.
http://www.faz.net/aktuell/politik/25-j ... 32357.html
In einer kleinen Falschmünzerei, da saßen....
mfg
pentium