Der NATO-Gipfel und die neue Nato-Strategie

Re: Der NATO-Gipfel und die neue Nato-Strategie

Beitragvon Hamiota » 16. Juli 2016, 06:29

Hallo Augenezeuge und HPA, ich habe da ein wenig gegoogled und bin auch gleich auf andere Aussagen gestoßen! Wenn man euch so liest da müsste ja für Russland alles in Butter sein! Allerdings, hat auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2007, Putin seine Sorge und seinen Ärger unmißverständlich öffentlich gemacht.

Dr. Andreas Bock, Professor für Politikwissenschaft und Internationale Not- und Katastrophenhilfe an der Akkon Hochschule für Humanwissenschaften Berlin, sieht es dann auch etwas anders: "Weder Russland noch der Westen sind derzeit willens, das Bedrohungsgefühl der anderen Seite zur Kenntnis zu nehmen. "

Er hällt die derzeitige Situation übrigens für schlimmer als die Kubakriese!

"Ebenso bemerkenswert ist, dass heute schon die Möglichkeit, Russland könnte sich von sicherheitspolitischen Entscheidungen der USA oder der NATO bedroht sehen, konsequent negiert wird. Das etablierte Narrativ von NATO wie USA lautet: Die jeweils geplanten oder ergriffenen Maßnahmen – wie die NATO-Osterweiterung oder der Raketenabwehrschirm – sind rein defensiver Natur und stellen keine Bedrohung Moskaus dar.

Das Problem daran ist weniger, dass dieses Narrativ völlig falsch wäre. Im Gegenteil: Tatsächlich hegen vermutlich weder NATO noch die USA offensive Pläne gegenüber Russland. Nur nimmt Russland die Entwicklung anders wahr und begreift diese Schritte als Offensivmaßnahme und Bedrohung. John J. Mearsheimer hat deshalb völlig Recht, wenn er meint “Die Russen, nicht der Westen, dürfen selbst entscheiden, was sie als Bedrohung wahrnehmen.“


Quelle: http://www.ipg-journal.de/rubriken/auss ... immer-982/

der Peter [hallo]
Der größte Schuft im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant

„Die sogenannten ‘whataboutists’ stellen das bisher nicht in Frage Gestellte infrage und bringen Widersprüche, Doppelstandards und Heuchelei ans Tageslicht. […], es ist die Herausforderung, kritisch über die (manchmal schmerzhafte) Wahrheit unserer Stellung in der Welt kritisch nachzudenken." (Christian Christensen, Professor für Journalismus in Stockholm)
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Re: Der NATO-Gipfel und die neue Nato-Strategie

Beitragvon Danny_1000 » 16. Juli 2016, 06:44

augenzeuge hat geschrieben:
HPA hat geschrieben:Interessen? Dieser Interessensausgleich hat bereits statt gefunden! z.B. mit dem 2+4 Vertrag, mit dem Budapester Memorandum im Bezug auf die Ukraine usw.


Und nicht zuletzt durch die Teilnahme der Russen am NATO-Russland-Rat.
AZ

Schon vergessen ? Zuletzt, nämlich während der grössten Krise zwischen dem Westen und den Russen in der Ukraine war es bekanntlich der Westen, welches dieses Gremium kurzerhand auf Eis gelegt hat.

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Re: Der NATO-Gipfel und die neue Nato-Strategie

Beitragvon augenzeuge » 16. Juli 2016, 08:27

Danny, ich sprach von der Tagung vor 2 Tagen.
http://de.sputniknews.com/politik/20160 ... dnung.html
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Re: Der NATO-Gipfel und die neue Nato-Strategie

Beitragvon Spartacus » 16. Juli 2016, 12:37

pentium hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:
Selbst wenn die Ukraine in der NATO gewesen wäre hätten es die Russen nicht gewagt , die Ukraine anzugreifen


Nicht die Ukraine als ganzes, aber wenn ihnen der Zugang zur Krim verwehrt worden wäre, dann hätten sie die Krim genauso besetzt. NATO hin, NATO her, es wäre
ihnen in diesem Augenblick völlig egal gewesen, da die Krim militärisch gesehen für sie so wichtig ist. Und man komme mir nicht mit irgendwelchen Verträgen, denn
die können jederzeit gebrochen werden. Genau diese Angst war es ja, die die Russen dazu bewogen hat, die Krim einzukassieren.

LG

Sparta


Eine herrliche Begründung, dieses "millitärisch gesehen wichtig", damit kann man jede Annexion fremden Terretoriums begründen. Man erklärt z.B. Südtirol für Österreich als militärisch gesehen wichtig und schickt das Bundesherr los nach Südtirol....

pentium


Tja Pentium, in den Stützpunkt von Sewastopol bringen die Russen ihre gesamte russische Schwarzmeerflotte unter. Außerdem gibt der Hafen Schutz gegen Beschädigungen durch
starken Wellengang, den es da nicht gibt und verfügt über die notwendige Logistik. Die Russen haben keinen vergleichbaren Hafen und so erklärt sich von selbst, warum die Russen diesen
Hafen so dringend brauchen.

Sewastopol ist daher für die Russen alternativlos, um mal mit Merkel zu reden. [hallo]

LG

Sparta


Ich bin stolz darauf, kein Smartdingsbums zu besitzen.
Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



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Re: Der NATO-Gipfel und die neue Nato-Strategie

Beitragvon Kumpel » 16. Juli 2016, 12:50

Mag sein , das "der Westen" oder die NATO einige Fehler im Umgang mit Russland begangen haben und manche Entscheidung besser im Einvernehmen beschlossen worden wäre.
Allerdings kann ich mich des Eindruckes nicht erwehren , das damit in Russland bewusst Ängste in der eigenen Bevölkerung geschürt werden und nach aussen damit die imperialen Pläne gerechtfertigt werden sollen.
Nicht zuletzt die massive Propaganda und Hetze aus Russland , die zusehens auch hierzulande auf fruchtbaren Boden fällt und die Unterstützung radikaler nationalistischer Kräfte in Westeuropa durch Russland zeigt doch deutlich , worum es Russland tatsächlich geht.
Es geht nur zweitrangig um die eigene Sicherheit einer in Bedrängniss geratenen Nation , sondern es geht darum die demokratischen Kräfte in Europa zu schwächen , Amerika vom europäischen Kontinent zu verdrängen um selbst diesen Einfluss ausüben zu können.
Es ist ein Kampf zwischen einem westlichen liberalen Gesellschaftsmodel und dem neuen russischen.
Kumpel
 

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