Ich habe es gestern gesehen und mir ist wieder mal die Galle hochgekommen. Meiner Frau kamen die Tränen hoch.
Mann, wir leben wirklich im Jahr 2016?
http://www.br.de/nachrichten/kinderheim ... g-100.html
Die Kommentare muss man lesen. ich denke aber, in diesem Kommentar wurde der wunde Punkt angesprochen:
Der Artikel beschreibt sachlich, was ich als Fachkraft in einer Heilpäd. Wohneinrichtung für geistig behinderte Kinder erlebe. Eine Verurteilung der Einrichtungen sehe ich nicht, sondern die Darstellung eines Sachverhaltes, unter dem die Einrichtungen selber leiden. Der Kern des Problems liegt in unserem Pflegesystem, in dem der Wurm nagt: Ausgabenerhöhungen für soziale Leistungen in notwendiger Höhe sind politisch unpopulär/ nicht umsetzbar. Das bedeutet, dass die Kostenträger, mit denen die Pflegesätze für jeden Betreuten ausgehandelt werden, ein Budget zur Verfügung haben, das stets von weiterer Straffung der Personaldecke als teuerster Betreuungsressource ausgeht. Das bedeutet, dass Menschen mit hohem Betreuungsaufwand pädagogisch unbegründet 'geparkt' werden (Zimmereinschluss), um mit der vorhandenen Personaldecke überhaupt Aufsicht und notwendige Arbeiten für die Gesamtgruppe zu gewähleisten. Ich habe den Job jetzt gekündigt, weil ich dem Druck nicht mehr gewachsen bin.
Und wieder einmal liegt es an angeblich nicht vorhandenem Geld, das für andere Zwecke aber urplötzlich im Überfluss vorhanden ist.
Hoffentlich wird das beschämende Thema nicht gleich wieder vergessen.
LG
Sparta