Russland, Putin und die Politik...

Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Sirius » 2. Oktober 2017, 10:26

Fortsetzung:

Schmidt-Häuer
Herr Stürmer hat zu Recht gesagt, wir dürften unsere westlichen Vorstellungen und Maßstäbe nicht
einfach auf Rußland übertragen. Genau das hat aber im Grunde seit dem 8. Dezember 1991 unser
Verhältnis zu Rußland bestimmt, wenngleich daran Herr Jelzin und Herr Kosyrew selber nicht ganz
unschuldig waren.
Herr Reiter sagte eben, er wisse nicht, was Rußland in Mitteleuropa wolle. Mein Eindruck ist, die
russische Führung wußte nach dem Zerfall der Sowjetunion zunächst überhaupt nicht, was denn
russische Außenpolitik sein sollte. Die Ablösung Gorbatschows und die Auflösung der Sowjetunion
waren pragmatische Machtpolitik ohne jeden Gedanken an eine künftige Außenpolitik. Erst allmählich
hat sich dann wieder eine stark russisch betonte Außenpolitik herausgebildet, nachdem im Vertrag
zwischen Rußland, der Ukraine und Weißrußland zunächst nur das Ende der Sowjetunion konstatiert
worden war.
Zur neo-patriotischen Entwicklung hat auch der Westen seinen Teil beigesteuert. Zunächst haben wir
Herrn Kosyrew sehr gelobt, weil er anscheinend alles das befürwortete, was wir auch im Westen gut
fanden. Seit er jedoch eine andere Politik verfolgt, warnen wieder alle vor ihm. Ein großer Teil der
westlichen Presse kommentiert nun wieder einseitig, Kosyrew sei ein nationalistischer Außenminister
im alten hegemonialen Sinne.
Ich halte das für eine ungerechte Beurteilung. Denn Demokraten und Reformer stehen in Rußland
unter dem Druck einer nationalistischen Entwicklung, die durch die inneren sozialen Nöte verstärkt
wird. Sie sind auf der verzweifelten Suche nach einer nationalen, neue Identität stiftenden Vision für
das zukünftige Rußland. Das gelingt nicht, ohne daß man an die Selbstdarstellung einer Großmacht
wieder anknüpft. Da kann man nicht einfach und bescheiden die Außenpolitik einer Mittelmacht
anbieten.
Wir haben im Westen auch versäumt, klar dazustellen, unter welchem Druck sich die russischen
Bevölkerungsteile im sogenannten nahen Ausland befinden. Sicher, ihr Schicksal wird heute in
Rußland von vielen Gruppierungen instrumentalisiert, die ihr eigenes Süppchen kochen wollen. Aber
im Westen macht man sich keine deutliche Vorstellung von dem, was dort geschieht. Nicht nur in
Tadschikistan, auch in Kasachstan und in Usbekistan sehen sich Hunderttausende von Russen einem
rassistischen Druck ausgesetzt. Zum Teil zahlt man ihnen das heim, was sie früher selbst gegenüber
den einheimischen und anderen Nationen praktiziert haben. Aber der jetzige Druck bedroht diese
russische Bevölkerung in ihrer Existenz. Die Folge ist ein wachsender Strom von Umsiedlern und
Flüchtlingen aus jenen Republiken nach Rußland. Wo aber soll Rußland mit diesen Menschen hin, für
die nicht irgendein westliches Land Wohnungen baut, wie Deutschland es für die abziehenden
russischen Soldaten tut?
Auch mit der Ukraine verhält es sich nicht so, daß nur der lange Arm der bösen Russen dieses Land
wieder heimholen will. Im Donbass in der Ukraine ist die Mehrheit der Bevölkerung russisch. Die
russischen Bergarbeiter erhalten dort nur die Hälfte des Lohnes, den sie jenseits der Grenze in
Rußland, etwa in Rostow am Don, verdienen können.


Höynck
Herr Stürmer hat zu Recht betont, daß Rußland legitime Interessen außerhalb seiner Grenzen hat,
diese Interessen aber nicht unbeschränkt wahrnehmen darf. Die beste Lösung wäre hier sicher eine
Internationalisierung der Maßnahmen, was aber im Rahmen der Vereinten Nationen zum Teil aus
strukturellen Gründen schwierig ist. Denn als friedenserhaltende Maßnahmen der Vereinten Nationen
werden Operationen, die Rußland in Staaten führt, die zur GUS gehören, nicht ohne weiteres
akzeptiert.
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen ist in diesem Punkte sehr zurückhaltend; ebenso der
Sicherheitsrat. Wir diskutieren diese Frage auch im Rahmen der KSZE intensiv und sind einer Lösung
schon recht nahe gekommen, um von Fall zu Fall einen internationalen Rahmen bieten zu können.
Dazu würde dann auch gehören, daß sich andere Staaten, insbesondere Nicht-GUS-Staaten, mit
kleineren Kontingenten an einer solchen Operation beteiligen.
In diesem Zusammenhang ist jetzt für Georgien, und zwar in Abchasien, eine UN-Debatte angelaufen.
Die KSZE hat in Ossetien eine Mission stationiert, der auch Militärs angehören. Wir sind gerade dabei,
in guter Zusammenarbeit mit der in Ossetien dislozierten Peacekeeping-Truppe, die aus Russen,
Südosseten und Georgiern besteht, ein größeres KSZE-Kontingent beizuordnen, um hier einen
internationalen Rahmen herzustellen.
Ich halte jedenfalls die Internationalisierung, über die jeweils im konkreten Fall entschieden wird, für
die beste Möglichkeit, um solche Operationen in einer für alle Beteiligten akzeptablen Weise
durchzuführen.


Stürmer
...
Herr Kokoschin hat hier gesagt - und das klingt in meinen Ohren nicht eben beruhigend;-, Rußlands
Grenzen seien noch keineswegs festgelegt, und seine Interessen im östlichen Mitteleuropa und
Osteuropa noch nicht abschließend bestimmt.
Dabei weiß heute sicher niemand in Rußland, worauf
es schließlich hinauslaufen wird. Das sind Prozesse, die sich entwickeln. Auch die Methoden der
neuen Raumordung - um einen älteren Begriff zu gebrauchen - sind nicht festgelegt.
...
Wir brauchen uns nur anzusehen, mit welcher geradezu schicksalhaften Dynamik die Entwicklung in
der Ukraine vorsich geht, und wie hilflos die benachbarten Staaten und Regierungen dieser
Entwicklung gegenüberstehen - nicht ahnungslos, aber hilflos und ratlos.
Was hier zusammenkommt: die gegenwärtige Unklarheit der amerikanischen Außenpolitik, die ihre
Rolle als Ordnungsmacht noch nicht gefunden hat, und die Unsicherheit darüber, wie Rußland mit
seinem früheren Imperium umgehen wird. Das alles erfüllt mich mit großer Sorge.
Ich ziehe daraus eine Reihe von Schlußfolgerungen. Zum einen müssen wir den Amerikanern immer
wieder klarmachen: Ihr habt Containment geleistet, so wie ihr die Entscheidung im Ersten und im
Zweiten Weltkrieg gebracht habt. Aber Weltordnung bleibt eine permanente Aufgabe, und die einzige
verbliebene Supermacht darf sich dieser Aufgabe nicht entziehen, wenn sie nicht am Ende einen sehr
hohen Preis bezahlen will, der auch ihre Interessen tangiert.
Zum anderen muß man den Osten, so wie es KSZE-Generalsekretär Höynck hier getan hat, immer
wieder zu Verhandlungen ermutigen. Jede kleine Chance ist zu wahren, und gleichzeitig ist ein
realistischer Blick für große Gefahren, die da lauern, notwendig. Wir sollten uns keinen Illusionen
hingeben: Nichts ist in diesen Prozessen zu Ende. Wir befinden uns noch mitten in einer
welthistorischen Krise, und niemand kann heute wagen, auch nur eine halbwegs vernünftige
Prognose darüber abzugeben, wie die Welt in fünf Jahren ungefähr aussehen wird. Denken Sie nur
fünf Jahre zurück und wie es seitdem mit unserer Prognosefähigkeit aussah.
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Sirius » 2. Oktober 2017, 10:27

Fortsetzung:

Gasteyger
Natürlich können wires nur begrüßen, wenn mehr Transparenz eingeführt wird; sie ist sicher eines der
wichtigsten Mittel, um Mißtrauen abzubauen. Die Forderung nach zuviel Transparenz kann allerdings
auch wieder verdächtig sein, solange es nicht oder nur unzureichend möglich ist, die offengelegten
Daten zu verifizieren.
Herr Ruhe hat zu Recht das Thema "Mißtrauen abbauen" angesprochen - eine Forderung, die für
beide Seiten gilt. In diesem Zusammenhang habe ich ein Problem mit der Formulierung "nahes
Ausland", die Rußland für jene Staaten benutzt, die früher zur Sowjetunion gehörten. Rußland bewegt
sich zwischen der Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit dem Westen und einer an sich legitimen
Behauptung eigener nationaler Interessen. Die Schwierigkeit beginnt genau da, wo es um die graue
"Zwischenzone" dieses "nahen Auslands" zwischen diesen beiden Bereichen geht.
Vergleicht man die Erklärungen von Außenminister Kosyrew in den letzten Jahren, dann stellt man
einen deutlichen Wandel in der Akzentsetzung der russischen Außenpolitik gegenüber dieser
Zwischenzone fest. Zunächst herrschte eine vom Westen natürlich begrüßte prowestliche Orientierung
vor; seit etwa einem Jahr dominiert jedoch die wesentlich stärkere Betonung der russischen
nationalen Interessen. Ich halte das für unvermeidlich und auch für legitim. Daß sich Rußland wieder
stärker als eigenständige Großmacht zur Geltung bringt, ist etwas, womit wir zweifellos rechnen
müssen. Man müßte sogar mißtrauisch werden, wenn dem nicht so wäre.
Auf der anderen Seite führt dies allerdings Rußland zu einer Gratwanderung zwischen einer
demokratisch kontrollierten Außenpolitik und der Rückkehr zu imperialen Traditionen. Letzteres mag
dann auch als Ersatz für eine fehlende innenpolitische Legitimität der Regierenden dienen als
Instrument, um innenpolitische Gruppen in eine gemeinsame Politik einzubinden. Das ist zwar
verständlich, aber nicht ungefährlich.
Damit stellt sich die für uns sehr wichtige, aber schwer zu beantwortende Frage nach Rolle und
Einfluß der Militärs in der russischen Politik gerade auch bei der Formulierung außenpolitischer Ziele.
Herr Kokoschin hat auf die Ereignisse in Zentralasien, in Moldawien und anderswo hingewiesen. Ob
die 14. Armee in Moldawien tatsächlich als Friedenshalter aufgetreten ist, wie Herr Kokoschin meinte,
darüber gibt es sehr verschiedene Ansichten wie auch darüber, was die russische Armee in
Abchasien und in Georgien getan hat. Die Frage ist doch nicht ganz unberechtigt, wie weit die Militärs
dort mehr oder weniger in eigener Regie vorgegangen sind, ohne daß die Moskauer Zentrale darüber
immer genau informiert wurde - oder es vielleicht auch nicht so genau wissen wollte. Sind dies
Vorläufer einer Wiederherstellung und Sicherung einer russischen Vormachtstellung im "nahen
Ausland", oder ist es lediglich eine vorwiegend selbstlose Hilfe zur Befriedung und Stabilisierung
ehemaliger "Familienangehöriger"?
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon augenzeuge » 2. Oktober 2017, 10:36

Ticken die noch richtig? [angst]

Herr Kokoschin hat hier gesagt - und das klingt in meinen Ohren nicht eben beruhigend;-, Rußlands
Grenzen seien noch keineswegs festgelegt, und seine Interessen im östlichen Mitteleuropa und
Osteuropa noch nicht abschließend bestimmt.


Leichter kann er es der Nato nicht machen, die militärischen Bemühungen für mehr Sicherheit in den osteuropäischen Staaten zu begründen.

AZ
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Kumpel » 2. Oktober 2017, 10:46

Warum fällt mir gerade ein finnisches Sprichwort ein? "Russe bleibt Russe, selbst wenn man ihn in Butter brät."
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Sirius » 2. Oktober 2017, 10:47

augenzeuge hat geschrieben:Ticken die noch richtig? [angst]

Herr Kokoschin hat hier gesagt - und das klingt in meinen Ohren nicht eben beruhigend;-, Rußlands
Grenzen seien noch keineswegs festgelegt, und seine Interessen im östlichen Mitteleuropa und
Osteuropa noch nicht abschließend bestimmt.


Leichter kann er es der Nato nicht machen, die militärischen Bemühungen für mehr Sicherheit in den osteuropäischen Staaten zu begründen.

AZ

Wichtig ist, dass diese Aussagen im Jahre 1994 noch Jahre vor den NATO-Osterweiterungen (1999, 2004) waren. Also alle Rechtfertigungen für den Krieg gegen die Ukraine, die seit Beginn des Ukraine-Krieges 2014 geliefert wurden - z.B. von Krone-Schmalz - dies sei wegen der NATO-Osterweiterungen oder gebrochener Zusagen bezüglich einer Nichterweiterung geschehen, schlichtweg haltlos sind. Denn die Absichten, die internationalen Grenzen nicht anzuerkennen, gab es schon 1994 vom russischen Verteidigungsminister höchstpersönlich und auch von Putin.

Auch die Aussage von dem Konferenzteilnehmer Fleischhauer bestätigt dies:

..Herr Putin hat uns gestern mit seiner Vision einer urtümlich russischen Territorialbestimmung sicher überrascht. Hier liegt ein aus der asiatischen Tradition kommender Archetypus zugrunde, der sich so ausdrückt: Territorien, die von russischem oder von slawischem Blut getränkt sind, haben ein Recht darauf, für immer in slawischem Besitz zu bleiben. Man kann darüber streiten, inwieweit so etwas heute noch Bedeutung hat. Aber wir sehen auch in unserer Debatte, daß diese Mentalität noch wach ist.
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon pentium » 2. Oktober 2017, 15:11

Was würde wohl Bismarck dazu sagen...

...
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon HPA » 2. Oktober 2017, 15:13

Es geht ja nicht um den Balkan. Oder nur ein bisschen.
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon SCORN » 2. Oktober 2017, 18:49

nur mal zur klarstellung: hier werden aussagen putins zitiert welche exakt 24 jahre alt sind( nicht mehr oder weniger als ein viertel jahrhundert). die entwicklung ist weiter gegangen, auch wenn es der eine oder andere noch nicht gemerkt hat!
damals war er handlanger des buergermeisters von st. petersburg. inzwischen hat er andere aussagen getroffen, auch vor dem deutschen bundestag und der uno, im uebrigen mit stehenden ovationen des hohen hauses!

ich will da gar nicht erst auf adenauer verweissen muessen: "was kümmert mich mein geschwaetz..........."

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Spartacus » 3. Oktober 2017, 10:37

Erstmal danke für das Dokument Sirius, dass ich mir noch durcharbeiten werde.

Rußlands Grenzen seien noch keineswegs festgelegt, und seine Interessen im östlichen Mitteleuropa und
Osteuropa noch nicht abschließend bestimmt.


In meinen Augen ist das aber keine Bedrohung, sondern eine für das Jahr 1994 logische Schlußfolgerung. Man zog damals ja gerade die russischen Truppen aus
der ehem. DDR ab. Es war also noch lange nicht alles geregelt.

LG

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Kumpel » 3. Oktober 2017, 12:47

Spartacus hat geschrieben: Es war also noch lange nicht alles geregelt.



nun ja , ein paar Jahre vorher wurde die GUS aus der Taufe gehoben, und die osteuropäischen Staaten
erlangten nach jahrzehntelanger Fuchtel der Sowjetunion ihre Unabhängigkeit.
Was gab es da denn noch an Russlands Grenzen zu regeln?
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Spartacus » 5. Oktober 2017, 18:10

Erstmals in der Geschichte ist ein saudischer König nach Moskau gereist. Die weltgrößten Ölproduzenten rücken zusammen. Trotz erheblicher Kontroversen. Und mit rasanten Folgen für den Westen. Eine Analyse.


http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 17934.html

Na so was. [shocked]

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon SCORN » 5. Oktober 2017, 19:01

tja sparta, uns duerfte das nicht verwundern, versuchen wir das doch so seit jahren hier zu erklaeren!

"Der Putler ist im Arsch" schrieb ein User vor fast zwei jahren mit offener schadenfreude, sofort assisitiert von seinem kumpel der hier aus dem nirvana der foren aufschlug und in seinen ersten beitraegen den zusammenhang von geostrategischen interessen und den internationalen krisen sofort als "gedoens" verneinte und schlichtweg abstritt.

nun kann man erleben wie geopolitik in der realitaet betrieben wird, mal ganz unabhaengig von aversionen und wunschdenken!

der saudische herrscher ist mit einer entourage von mehr als 1000 personen in moskau aufgeschlagen! neben israel, das kaum verholen ebenso den kontakt nach moskau sucht, sind es die zwei fuehrenden verbuendenten der USA und damit des westens, die um des "Putlers" gunst buhlen! nennen wir es doch beim namen. genau wie die spiegelredakteure, welche schreiben: "Dass der König nun persönlich Wladimir Putin im Kreml aufsucht, zeigt, welchen Stellenwert Russland inzwischen im Nahen Osten hat. Moskau füllt das Vakuum, das die USA in der Region hinterlassen haben. Der Besuch ist sehr symbolisch. Er belegt, wie stark sich die geopolitische Situation im Nahen Osten verschoben hat"

russland hat also einen stellenwert und geopolitik gibt es auch! wer haette das geadacht? nix mit "im arsch". im arsch ist bestenfalls die eu und nato, denn diese spielen dort nur noch statisten rollen!

http://www.spiegel.de/politik/ausland/r ... 71316.html

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon augenzeuge » 5. Oktober 2017, 21:27

SCORN hat geschrieben: im arsch ist bestenfalls die eu und nato, denn diese spielen dort nur noch statisten rollen!
SCORN


Ganz so ist es nun nicht. Die EU hat z.B. maßgeblichen Anteil daran, dass Saudi Arabien in den UN Frauenrechtsrat gewählt wurde. So was passiert nicht einfach so in einer Statistenrolle. [grins]

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon SCORN » 6. Oktober 2017, 02:55

augenzeuge hat geschrieben:
SCORN hat geschrieben: im arsch ist bestenfalls die eu und nato, denn diese spielen dort nur noch statisten rollen!
SCORN


Ganz so ist es nun nicht. Die EU hat z.B. maßgeblichen Anteil daran, dass Saudi Arabien in den UN Frauenrechtsrat gewählt wurde. So was passiert nicht einfach so in einer Statistenrolle. [grins]

AZ


AZ, ich meinte mit "dort" den nahen und mittleren osten! auf anderen gebieten und in anderen gegenden sind eu und nato nach wie vor massgeblich!

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Hamiota » 7. Oktober 2017, 17:18

Kumpel hat geschrieben:.
Putin kann seinen Landsleuten kaum mehr eine positive Entwicklung ihres Lebensstandard bieten und tauscht nun diese Schwäche
gegen Nationalstolz ein.
Daran ändern auch die oberflächlichen Meldungen von einer "vollen Fahrt " der Wirtschaft in Russland wenig.
.


Nur das sich diese "oberflächlichen" Meldungen in letzter Zeit, von verschiedensten Seiten mehren!? Kürzlich hörte ich einer dieser Talkrunden dass die Sanktionen des Westens als markantestes Ergebnis lediglich gebracht hätte, die Masse der Russen hinter Putin zu vereinen. Wirtschaftlich habe das Land das alles besser weggesteckt als man erhofft und erwartet hatte. Im Gegenteil, die Russen sind gezwungen sich neuen Partnern und Märkten zuzuwenden, und dies offensichtlich erfolgreich!

Russland hat weiterhin noch viele Probleme, aber von einem Zusammenbruch der Wirtschaft ist nicht zu reden! Das Gegenteil ist der Fall!

"Gute Nachrichten für Putin: Russland geht es besser als erwartet"

http://www.focus.de/finanzen/experten/w ... 84372.html

der Peter [hallo]
Der größte Schuft im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant

„Die sogenannten ‘whataboutists’ stellen das bisher nicht in Frage Gestellte infrage und bringen Widersprüche, Doppelstandards und Heuchelei ans Tageslicht. […], es ist die Herausforderung, kritisch über die (manchmal schmerzhafte) Wahrheit unserer Stellung in der Welt kritisch nachzudenken." (Christian Christensen, Professor für Journalismus in Stockholm)
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Interessierter » 8. Oktober 2017, 08:10

Dutzende Festnahmen bei Protesten gegen Putin

Sie rufen "Herzlichen Glückwunsch" als Zeichen des Protests: In Russland gingen Anhänger des Oppositionellen Nawalny auf die Straße - zum 65. Geburtstag von Präsident Wladimir Putin. Es gab Dutzende Festnahmen.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/r ... 71755.html
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Hamiota » 8. Oktober 2017, 20:26

Hier ein guter Kommentar dazu aus dem Spiegel:

"Eine nichtgenehmigte Demonstration wird aufgelöst und diejenigen die Wiederstand leisten werden verhaftet. In Hamburg gabs selbiges und in Katalonien wars wesentlich brutaler. Wozu dann dieser Bericht überhaupt? Ach so, gab ja länger nichts mehr gegen Putin. Abgesehen davon das paar hundert Demonstranten in einer 15 Millionen Metropole Moskau, ein sehr armseeliger Haufen sind. Warum es nicht sehr viel mehr sind und auch nicht werden? Weil es dem Durchschnittsrussen noch nie so gut ging wie unter Putin und das Land, Infrastruktur, Militär und Staatsverschuldung noch nie in so einem stabilen, geordneten und gute Zustand waren. Seit 30 Jahren bin ich geschäftlich regelmäßig in Russland und verfolge die Entwicklung selbst live incl. Gespräche mit hunderten Russen. Das ist der Grund warum die pragmatischen Russen mit nach wie vor sehr großer Mehrheit hinter Putin stehen. Die westlichen Putinhasser denken ader offenbar nicht daran was passiert wenn nach Putin keine Westmarionette wie Jelzin folgt, sondern einer vom Schlage Chrustchow oder Schirinowski"
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon augenzeuge » 8. Oktober 2017, 21:07

Hamiota hat geschrieben:Abgesehen davon das paar hundert Demonstranten in einer 15 Millionen Metropole Moskau, ein sehr armseeliger Haufen sind.


Ich denke, das stimmt nicht so ganz....

In rund 80 russischen Städten haben Menschen gegen Präsident Putin demonstriert.

Mehr als 270 Gegner des russischen Präsidenten Wladimir Putin sind am Samstag bei landesweiten Protesten festgenommen worden.


Es ist ebenfalls nicht so, dass es nach Putin nur schlimmer werden muss. Dieser kleine psych. Trick aus alten Zeiten klappt bei der Jugend nicht mehr.
Mit Nawalny wäre eine bessere Alternative vorhanden. Das weiß auch Putin, daher nutzt er jeden Grund um ihn wegzusperren.

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Kumpel » 9. Oktober 2017, 09:19

Ist wohl eher der Kommentar eines Lesers und nicht wie suggeriert werden soll ein Spiegel eigener Kommentar und wieder einmal ohne Quellenangabe.
Wenigstens versuchte man dieses mal nicht ihn als die eigenen Ergüsse zu verkaufen. Copy and Paste. [flash]
Nawalny ist in einer Präsidentenwahl chancenlos, allerdings sieht Putin in ihm trotzdem eine Gefahr für sein System.
Zivil gesellschaftliche demokratische Aktivitäten sind Putin und seiner Entourage ein Graus und es gilt ernsthafte Bestrebungen in diese Richtung zu bekämpfen.
Was die vielen angeblich so zufriedenen Russen angeht sorgen die sich eher um Stabilität im eigenen Land und die jetzige Führung
setzt diese Sorge und Angst geschickt ein.
Heute wird der unter Jelzin herrschende wirtschaftliche und politische Niedergang der 90er dazu benutzt um demokratische Bestrebungen einzuschränken, zu diffamieren oder zu unterdrücken.
Das sich selbst in Deutschland Menschen diese propagandistische Sicht zu eigen machen spricht für die Wirksamkeit dieser Methoden der Kremlherrscher.
Kumpel
 

Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Hamiota » 10. Oktober 2017, 05:17

Kumpel hat geschrieben:Ist wohl eher der Kommentar eines Lesers und nicht wie suggeriert werden soll ein Spiegel eigener Kommentar und wieder einmal ohne Quellenangabe.
Wenigstens versuchte man dieses mal nicht ihn als die eigenen Ergüsse zu verkaufen. Copy and Paste.


Guten Morgen, ach Kumpel, hättest du den Kommentar in meinem Beitrag gelesen, wäre dir sofort klar das er erstens nicht von mir stammen kann und zweitens auch nicht von den Spiegelredakteuren!
[wink]
So steht man dann etwas belämmert da wenn man versucht einem User etwas zu unterstellen ohne den Inhalt der Beiträge zu lesen, fast wie die Pawlowschen Hunde die schon beim wahrnehmen der Schritte ihres Herren ihren Speichelfluss erhöhten.

Da ich direkt auf einen Beitrag antwortete in welchen der Link bereits eingestellt war, habe ich darauf verzichtet dies nochmals zu tun. Ich konnte ja nicht ahnen dass du das brauchst um den Beitrag zu verstehen! Ob du ihn dann gelesen hättest, glaube ich allerdings auch nicht.
Da seht nämlich etwas drin was deinen Äußerungen zum Thema vollkommen entgegen steht!

Ich frage mich warum du nicht akzeptieren kannst dass andere User eine andere Meinung zu einem Thema haben können? Warum muss man versuchen diese unglaubwürdig und schlecht zu machen? Ich erwarte natürlich keine sinnvolle Antwort!

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Kumpel » 10. Oktober 2017, 07:40

Nun ja , dieser euphorische Kommentar eines Spiegel Lesers gibt lediglich ein oberflächliches Schlaglicht der russischen
Verhältnisse wieder und hält sich an das propagandistische Bild welches der Kreml selbst von Russland verbreitet und welches hierzulande teilweise auf fruchtbaren Boden fällt.
Seit den Massenprotesten 2011/2012 in denen 100 tausende auf die Strassen gingen und das System Putin erschütterten hat,hat der Kreml systematisch mit Repression gegengesteuert.

"Im Grunde lässt sich das Erfolgsrezept des Kreml 2016 durch das Prisma der drei "D" betrachten: Demobilisierung, Destruktion und Desinformation. Die Entwicklung hin zum Aufbau einer wirksamen Propagandamaschine, verknüpft mit einem extensiven Einsatz von Zwangsmitteln gegen Opponenten des Regimes und einer politischen Demobilisierung, war schon früher zu beobachten gewesen und fand 2016 seine logische Fortsetzung.
"


Eine lesenswerte Analyse über die komplexen Zusammenhänge in Russland kann man hier lesen:
RUSSISCHE PARALLELWELTEN:
http://www.dekoder.org/de/article/russi ... llelwelten
Kumpel
 

Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon HPA » 19. Oktober 2017, 14:12

Ach, dann war ja noch das:

Die annektierte Halbinsel Krim wurde endlich als Teil Russlands anerkannt...


...von Nordkorea

[flash]
HPA
 

Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon augenzeuge » 19. Oktober 2017, 15:53

HPA hat geschrieben:Ach, dann war ja noch das:

Die annektierte Halbinsel Krim wurde endlich als Teil Russlands anerkannt...


...von Nordkorea

[flash]


Das war sicher die Bezahlung für....
http://www.zeit.de/digital/internet/201 ... a-internet

AZ
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Spartacus » 19. Oktober 2017, 17:37

HPA hat geschrieben:Ach, dann war ja noch das:

Die annektierte Halbinsel Krim wurde endlich als Teil Russlands anerkannt...


...von Nordkorea

[flash]


Da war doch vor kurzem was.

Nach Ansicht des FDP-Vorsitzenden Lindner hängt die Sicherheit in Europa auch von den Russland-Beziehungen ab. Er spricht sich für eine Anerkennung der Krim als «dauerhaftes Provisorium» aus. Zustimmung erhält er nun von der Spitze der Linken. – Quelle: https://www.shz.de/17510171 ©2017


Wird also nicht mehr lange dauern, dann...... [wink]

Sparta


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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Sirius » 19. Oktober 2017, 19:45

HPA hat geschrieben:Ach, dann war ja noch das:

Die annektierte Halbinsel Krim wurde endlich als Teil Russlands anerkannt...


...von Nordkorea

[flash]


Vermutlich hat Raketenmann Kim Gefallen an folgenden Vorkommnissen auf der Krim gefunden, die dürften ganz nach seinem Geschmack sein:

Krimkrise
Uno wirft Russland schwere Menschenrechtsverletzungen vor

Willkürliche Festnahmen, Misshandlungen, Folter: Die Uno beklagt schwere Menschenrechtsverletzungen auf der annektierten Krim. Vielen sei auch die russische Staatsbürgerschaft aufgezwungen worden.


Die Vereinten Nationen haben Russland schwere Menschenrechtsverletzungen auf der annektierten Krim-Halbinsel vorgeworfen. Es sei unter anderem zu willkürlichen Festnahmen, Misshandlungen und Folter sowie mindestens in einem Fall zur Vollstreckung einer Todesstrafe ohne Gerichtsverfahren gekommen, hieß es in einem Bericht des Uno-Menschenrechtskommissars Zeid Ra'ad al-Hussein.

Außerdem sei den Einwohnern der ursprünglich zur Ukraine gehörenden Krim die russische Staatsbürgerschaft aufgezwungen und Häftlinge nach Russland abgeschoben worden. Die Menschenrechtsverletzungen gingen auf "staatliche russische Akteure" zurück.

Hunderte Gefangene wurden laut Bericht seit der Annexion illegal von der Krim in russische Gefängnisse gebracht. Mindestens drei von ihnen seien gestorben, nachdem sie keine angemessene medizinische Versorgung erhalten hätten.
...
http://www.spiegel.de/politik/ausland/k ... 69775.html


Im Prinzip ist das ja nichts Neues; schon 2014 berichtete die UNO in einem Bericht von einem "Terrorregime" im russisch besetzten Donbas. Niemand dürfte ernsthaft angezweifelt haben, dass es auf der Krim anders sein wird, wie jetzt auch der aktuelle UN-Bericht bestätigt. Schon in den von Moskau besetzten Ländern Mittel- und Osteuropas lief das in den vierziger Jahren nicht anders ab.

Das ist übrigens einer der Gründe - wenn nicht der Hauptgrund - warum ich hoffe, dass die Dugins und Putins dieser Welt nie ihr Traumziel erreichen, Ost- bzw. Mitteleuropa wieder unter ihre Herrschaft zu bekommen. Auf eine Terrorherrschaft hier habe ich keine Lust. Verglichen damit ist selbst das Maasmännchen mit seinen Zensurgesetzen noch harmlos. Die Amis in Europa sind da das notwendige Übel um einem solche "KGB-Verbrecher" (Zitat McCain) vom Hals zu halten. Amerikanische (völkerrechtswidrige) Angriffskriege im Irak oder sonstwo - auf die die Kremlunterstützer immer verweisen - interessieren mich da nur sekundär.
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon augenzeuge » 19. Oktober 2017, 21:06

Die Fernsehmoderatorin 36jährige Xenia Sobtschak will den russischen Präsidenten Wladimir Putin bei der russischen Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr herausfordern.
Sie hat kein Programm und (noch) kein Wahlkampfteam. Aber als Inszenierung der russ. Demokratie sicher gut genug. [flash]

Interessant: Ihr Vater war in den 90er Jahren Putins Chef.....der frühere St. Petersburger Bürgermeister Anatoli Sobtschak gilt als politischer Ziehvater von Putin.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/x ... 73620.html

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon HPA » 19. Oktober 2017, 22:33

Sirius hat geschrieben:
HPA hat geschrieben:Ach, dann war ja noch das:

Die annektierte Halbinsel Krim wurde endlich als Teil Russlands anerkannt...


...von Nordkorea

[flash]


Vermutlich hat Raketenmann Kim Gefallen an folgenden Vorkommnissen auf der Krim gefunden, die dürften ganz nach seinem Geschmack sein:

Krimkrise
Uno wirft Russland schwere Menschenrechtsverletzungen vor

Willkürliche Festnahmen, Misshandlungen, Folter: Die Uno beklagt schwere Menschenrechtsverletzungen auf der annektierten Krim. Vielen sei auch die russische Staatsbürgerschaft aufgezwungen worden.


Die Vereinten Nationen haben Russland schwere Menschenrechtsverletzungen auf der annektierten Krim-Halbinsel vorgeworfen. Es sei unter anderem zu willkürlichen Festnahmen, Misshandlungen und Folter sowie mindestens in einem Fall zur Vollstreckung einer Todesstrafe ohne Gerichtsverfahren gekommen, hieß es in einem Bericht des Uno-Menschenrechtskommissars Zeid Ra'ad al-Hussein.

Außerdem sei den Einwohnern der ursprünglich zur Ukraine gehörenden Krim die russische Staatsbürgerschaft aufgezwungen und Häftlinge nach Russland abgeschoben worden. Die Menschenrechtsverletzungen gingen auf "staatliche russische Akteure" zurück.

Hunderte Gefangene wurden laut Bericht seit der Annexion illegal von der Krim in russische Gefängnisse gebracht. Mindestens drei von ihnen seien gestorben, nachdem sie keine angemessene medizinische Versorgung erhalten hätten.
...
http://www.spiegel.de/politik/ausland/k ... 69775.html


Im Prinzip ist das ja nichts Neues; schon 2014 berichtete die UNO in einem Bericht von einem "Terrorregime" im russisch besetzten Donbas. Niemand dürfte ernsthaft angezweifelt haben, dass es auf der Krim anders sein wird, wie jetzt auch der aktuelle UN-Bericht bestätigt. Schon in den von Moskau besetzten Ländern Mittel- und Osteuropas lief das in den vierziger Jahren nicht anders ab.

Das ist übrigens einer der Gründe - wenn nicht der Hauptgrund - warum ich hoffe, dass die Dugins und Putins dieser Welt nie ihr Traumziel erreichen, Ost- bzw. Mitteleuropa wieder unter ihre Herrschaft zu bekommen. Auf eine Terrorherrschaft hier habe ich keine Lust. Verglichen damit ist selbst das Maasmännchen mit seinen Zensurgesetzen noch harmlos. Die Amis in Europa sind da das notwendige Übel um einem solche "KGB-Verbrecher" (Zitat McCain) vom Hals zu halten. Amerikanische (völkerrechtswidrige) Angriffskriege im Irak oder sonstwo - auf die die Kremlunterstützer immer verweisen - interessieren mich da nur sekundär.


Meine Güte, sirius, Dein Beitrag trieft ja wieder vor „Russenhass“ . Steh wenigstens dazu [grins]
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Spartacus » 20. Oktober 2017, 17:30

Das ist übrigens einer der Gründe - wenn nicht der Hauptgrund - warum ich hoffe, dass die Dugins und Putins dieser Welt nie ihr Traumziel erreichen, Ost- bzw. Mitteleuropa wieder unter ihre Herrschaft zu bekommen.


Ich glaube nicht, dass dies das Ziel von Putin ist Sirius. [hallo]

LG

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon augenzeuge » 20. Oktober 2017, 18:23

Spartacus hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass dies das Ziel von Putin ist Sirius. [hallo]
Sparta


Was glaubst du was es denn sei?

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Sirius » 20. Oktober 2017, 18:50

Spartacus hat geschrieben:
Das ist übrigens einer der Gründe - wenn nicht der Hauptgrund - warum ich hoffe, dass die Dugins und Putins dieser Welt nie ihr Traumziel erreichen, Ost- bzw. Mitteleuropa wieder unter ihre Herrschaft zu bekommen.


Ich glaube nicht, dass dies das Ziel von Putin ist Sirius. [hallo]

LG

Sparta

In den neunziger Jahren hätte ich auch geglaubt, dass es nicht das Ziel ist. Es sah ja oberflächlich betrachtet tatsächlich für einige Jahre nach einer epochalen Änderung der Außenpolitik Moskaus aus. Die Teilnehmer der St. Petersburger Konferenz 1994, auf die ich bereits ausführlich verwies, sahen dass damals schon etwas nüchterner:

Herr Putin hat uns gestern mit seiner Vision einer urtümlich russischen Territorialbestimmung sicher überrascht. Hier liegt ein aus der asiatischen Tradition kommender Archetypus zugrunde, der sich so ausdrückt: Territorien, die von russischem oder von slawischem Blut getränkt sind, haben ein Recht darauf, für immer in slawischem Besitz zu bleiben. Man kann darüber streiten, inwieweit so etwas heute noch Bedeutung hat. Aber wir sehen auch in unserer Debatte, daß diese Mentalität noch wach ist.


Die Finnen waren in den letzten 25 Jahren - anders als die Schweden - bei diesem Thema weitaus weniger optimistisch. Sie haben ihr Militär kaum reduziert, während es beim schwedischen Militär einen großen Kahlschlag gab. Das liegt wohl an den historischen Erfahrungen... .
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