Russland, Putin und die Politik...

Re: Putins Warnung an den Westen 2007

Beitragvon HPA » 1. September 2014, 10:34

deutsche wirtschafts nachrichten,alles klar. gehts noch unseriöser?
HPA
 

Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Spartacus » 1. September 2014, 10:40

Kam auch gestern, beim Weltspiegel. Thema Sanktionen gegen Russland.

Die Gegensanktionen – eine Chance für die russische Landwirtschaft? Ist das wirklich so? Wir fahren zu örtlichen Molkerei. Bislang wurde in Russland 75% des Käses im Land produziert. Der Rest wurde importiert. Diese Molkerei war nur zur Hälfte ausgelastet, wie viele. Sie profitiert jetzt vom Embargo, erklärt der Molkereichef Oleg Woronin. „Wir produzieren schon seit längerer Zeit Cheddar. Für uns ergeben sich plötzlich neue Absatzmärkte. Wir erfüllen alle internationalen Qualitätsstandards und können jetzt die Importprodukte ersetzten, die mit der Zeit aus unseren Regalen verschwinden werden.“


Ansehen: http://www.daserste.de/information/poli ... 8-100.html

Wie ich schon vermutete, werden die Sanktionen nur uns selber treffen, denn die Russen kommen damit klar, ja die
ungeliebte Konkurenz aus dem Westen ist nun weg und man kann voll produzieren. Das schafft noch Arbeitsplätze.

Engpässe scheint es nur in dem Luxus Fresstempeln zu geben, nur was interessiert das den normalen Russen.

LG

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Re: Putins Warnung an den Westen 2007

Beitragvon Spartacus » 1. September 2014, 10:50

HPA hat geschrieben:deutsche wirtschafts nachrichten,alles klar. gehts noch unseriöser?


Extra für Dich nochmal ganz seriös, wird aber nicht besser für den Westen. [hallo]

http://www.foreignaffairs.com/articles/ ... ests-fault

LG

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Re: Putins Warnung an den Westen 2007

Beitragvon pentium » 1. September 2014, 11:03

Sparta, vielleicht könnten wir uns darauf einigen hier Seiten zu verlinken, welche in einem Dialekt geschrieben sind, den alle User verstehen. Oder man reicht eine Übersetzung dazu.
Nur mal als Hinweis und Anregung.

mfg
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Re: Putins Warnung an den Westen 2007

Beitragvon HPA » 1. September 2014, 11:05

ja und?Das leist sich aber schon etwas anders als die Interpretation dieses Blättchens.Die Fehler des Westens sehe ich als unbestritten nur steht Putin auch nicht besser da.

Und nicht der Westen hat die Krim annektiert sondern Russland.Nicht der Westen unterstützt irreguläre Kämpfer logistisch und personell,sondern Russland. etc pp.
HPA
 

Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon HPA » 1. September 2014, 11:07

Richtig,uns treffen die Sanktionen. Vor allem den Verbraucher. Mit fallenden Preisen.
HPA
 

Re: Putins Warnung an den Westen 2007

Beitragvon pentium » 1. September 2014, 11:13

Die Frage nach der Verantwortung für die Situation in der Ukraine ist doch im Moment so ähnlich wie die Frage, was war zuerst da, das Huhn oder das Ein oder umgekehrt? Da können wir uns noch mehr Links aus noch mehr Quellen um die Ohren schlagen und noch mehr Professoren und ihre Thesen analysieren.

Im Übrigen wüsste ich nicht, welche nicht eingehaltenen diplomatischen Vereinbarungen Russland dazu gezwungen hätten, militärisch einzugreifen und fremde Staatsgebiete zu annektieren.

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Re: Putins Warnung an den Westen 2007

Beitragvon SCORN » 1. September 2014, 11:34

HPA hat geschrieben:..........Die Fehler des Westens sehe ich als unbestritten nur steht Putin auch nicht besser da.
.


lange gebraucht @HPA, aber besser spaet als nie die wahrheit erkannt! [super]

@pentium: es ist eben nicht die frage nach ei und huhn sonder der glasklare fakt dass es ursachen und ausloeser der entwicklung gab! genau wie von sparta verlinkt!
im uebrigen sollte im zeitalter der globalisierung und des internets jeder in der lage sein englische texte mittels uebersetzungsprogrammen zu verstehen, falls er dem englishen nicht maechtig ist. es ist ja schiesslich kein chinesisch und wir leben nicht im mittelalter, nur mal so als einwurf!

SCORN
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Re: Putins Warnung an den Westen 2007

Beitragvon HPA » 1. September 2014, 12:13

Nur das es nur die halbe Wahrheit ist.

Im Übrigen wüsste ich nicht, welche nicht eingehaltenen diplomatischen Vereinbarungen Russland dazu gezwungen hätten, militärisch einzugreifen und fremde Staatsgebiete zu annektieren.


eben
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Re: Putins Warnung an den Westen 2007

Beitragvon pentium » 1. September 2014, 12:22

Hier mal die grobe Zusammenfassung des Artikels oder des Links von Sparta.

Zitat:
Das Council of Foreign Relations hat einen Bericht von John Mearsheimer veröffentlicht, der mit dem Titel Why the Ukraine Crisis Is the West’s Fault überschrieben ist. Darin analysiert der Autor sachlich und zutreffend, wie Washington und seine westlichen Verbündeten die Ukraine-Krise vom Zaun gebrochen und immer weiter eskaliert haben, um die Ukraine aus dem russischen Einflussgebiet herauszulösen und der NATO einzuverleiben. Der russische Präsident Putin habe, nachdem in der Ukraine eine demokratisch gewählte Regierung zu eben jenem Zweck aus dem Amt gepuscht wurde, im Grunde keine andere Wahl gehabt, als die Krim zu besetzen, um zu verhindern, dass die NATO dort eine eigene Marinebasis einrichtet. Und man stelle sich mal vor, was in den USA los sei, wenn China auf die Idee käme, eine Militär-Allianz zu schmieden, an der Kanada oder Mexiko beteiligt wären…
...
Genau genommen steht in dem Bericht ja auch nichts Überraschendes drin – wer sich ein paar Gedanken gemacht hat, wo welche Interessen liegen, konnte schließlich auch von selbst drauf kommen, dass es in der Ukraine entgegen des ganzen Gelabers über Freiheit, Demokratie und Menschenrechte (wessen eigentlich, doch nicht etwa die der Ukrainer, die gerade beschossen und bombadiert werden?) ausschließlich darum geht, das Land unter westlichen Einfluss zu bringen, wirtschaftlich und militärisch. Und natürlich überrascht auch nicht, dass man das in Russland nicht so super findet und der russische Präsident Putin irgendwie auf so krasse Provokationen reagieren muss.

Insofern ist auch die von Maersheimer vorgeschlagene Lösung für die Krise nicht sehr überraschend: Der Westen solle halt mal kapieren, dass die Ukraine für Russland dermaßen wichtig ist, dass es einfach nicht möglich sei, dort ein russlandfeindliches Regime zu installieren. Was übrigens nicht bedeuten müsse, dass künftige Regierungen dort pro-russisch und gegen die NATO sein müssten. Ziel müsse viel mehr sein, die Ukraine zu einem neutralen Pufferstaat zu machen, ähnlich wie Österreich im kalten Krieg. Die USA und die westlichen Verbündeten müssten deshalb von einer Erweiterung der NATO auf Georgien und die Ukaine absehen und statt dessen einen ökonomischen Rettungsplan für die Ukraine auflegen – am besten mit Russland zusammen. Denn eine stabile und wirtschaftlich erfolgreiche Ukraine sei für alle Beteiligten doch viel vorteilhafter. Die Ukraine in die NATO holen zu wollen, sei ziemlich idiotisch, schon weil die USA und die EU ja ohnehin längst hätten durchblicken lassen, dass sie kein Interesse daran hätten, der Ukraine militärisch zur Hilfe zu kommen, wenn es nötig sei. Die NATO sei in der letzten Zeit nur dermaßen expandiert, weil davon ausgegangen wurde, dass die Allianz ihre Sicherheitsgarantien gegenüber den neuen Mitgliedern niemals einlösen müsste. Insofern wäre es ziemlich blöd, deswegen jetzt Russland so vors Schienbein zu treten.

Denn last but not least stellt Maersheimer fest, dass die USA bei zahlreichen anderen Krisen auf der Welt auch die Hilfe Russlands brauchen werden, um sie zu lösen – Afghanistan, Iran, Syrien, Putin habe in der letzten Zeit mehr als einmal die Kastanien für Obama aus dem Feuer geholt. Und auch um das immer mächtiger werdende China unter Kontrolle zu behalten bräuchte man russische Hilfe – derzeit würde die US-Politik aber Moskau und Peking näher zusammen bringen, was der Autor für weniger günstig hält...

aus oder besser quelle:
http://gedankenerbrechen.wordpress.com/ ... e-schiest/

mfg
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Re: Putins Warnung an den Westen 2007

Beitragvon SCORN » 1. September 2014, 12:29

pentium hat geschrieben:
Denn last but not least stellt Maersheimer fest, dass die USA bei zahlreichen anderen Krisen auf der Welt auch die Hilfe Russlands brauchen werden, um sie zu lösen – Afghanistan, Iran, Syrien, Putin habe in der letzten Zeit mehr als einmal die Kastanien für Obama aus dem Feuer geholt. Und auch um das immer mächtiger werdende China unter Kontrolle zu behalten bräuchte man russische Hilfe – derzeit würde die US-Politik aber Moskau und Peking näher zusammen bringen, was der Autor für weniger günstig hält...

mfg
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danke @pentium, genau das habe ich im ukraine thread darzustellen versucht! nur scheint einer das absolut nicht verstehen zu koennen -oder zu wollen-!
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Re: Putins Warnung an den Westen 2007

Beitragvon Interessierter » 1. September 2014, 12:34

weiterlesen: http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... s-westens/

Tja und nun?

LG

Sparta



Medienkompetenz für Einsteiger: Deutsche Wirtschafts Nachrichten

von Markus Beckedahl am 10. April 2014, 10:01 in Deutschland / 56 Kommentare

Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten sind der Kopp-Verlag für “irgendwas mit Wirtschaft”. Das Geschäftsmodell ist einfach erklärt: Möglichst hysterische Untergangsszenarieren an die Wand malen, damit unbedarfte Leserinnen und Leser auf allen Kanälen alle ihre Kontakte darauf hinweisen, die das wiederum anklicken (sollen) und damit wird dann mit wenig Aufwand viel Werbung verkauft. Je reißerischer, je mehr Weltuntergang und Verschwörungstheorie dabei ist, umso besser verkauft sich eine Geschichte.

Das ist alles recht geschickt gemacht, nur leider ist an den Geschichten meistens nicht viel dran. Es werden Tatsachen verdreht und dass der Weltuntergang dann doch nicht kommt, geht leider in der Regel unter. Vielleicht weil in der Zwischenzeit der nächste bevorstehende Weltuntergang kommuniziert wird. Der Elektrische Reporter erklärt in dieser Woche Medienkompetenz für Einsteiger und hat die Deutschen Wirtschafts Nachrichten besucht. Die verkaufen ihre Medienhysterie als Geschäftsmodell natürlich anders, das sei alles nur leicht zugespitzt und so…



Über den Autor/die Autorin
markus


Markus Beckedahl ist Gründer und Chefredakteur von netzpolitik.org. Er ist Partner bei newthinking communications GmbH, Gründer der re:publica, engagiert sich ehrenamtlich als Sprecher des Vereins Digitale Gesellschaft e.V., und für Creative Commons Deutschland und ist eine Karteileiche bei den Grünen. Er war Mitglied der Enquete-Kommission Internet & digitale Gesellschaft im Deutschen Bundestag, ist Mitglied im Medienrat der Medienanstalt Berlin-Brandenburg und persönliches Mitglied der deutschen UNESCO-Kommission.

https://netzpolitik.org/2014/medienkomp ... chrichten/

Zum " Kopp - Verlag " und seinen Geschäften mit der Angst, kann man sich hier schlaulesen:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/versch ... 67704.html


" Der Interessierte "
Interessierter
 

Re: Putins Warnung an den Westen 2007

Beitragvon Sirius » 1. September 2014, 16:02

pentium hat geschrieben:Hier mal die grobe Zusammenfassung des Artikels oder des Links von Sparta.

Zitat:
Das Council of Foreign Relations hat einen Bericht von John Mearsheimer veröffentlicht, der mit dem Titel Why the Ukraine Crisis Is the West’s Fault überschrieben ist. Darin analysiert der Autor sachlich und zutreffend, wie Washington und seine westlichen Verbündeten die Ukraine-Krise vom Zaun gebrochen und immer weiter eskaliert haben, um die Ukraine aus dem russischen Einflussgebiet herauszulösen und der NATO einzuverleiben. Der russische Präsident Putin habe, nachdem in der Ukraine eine demokratisch gewählte Regierung zu eben jenem Zweck aus dem Amt gepuscht wurde, im Grunde keine andere Wahl gehabt, als die Krim zu besetzen, um zu verhindern, dass die NATO dort eine eigene Marinebasis einrichtet. Und man stelle sich mal vor, was in den USA los sei, wenn China auf die Idee käme, eine Militär-Allianz zu schmieden, an der Kanada oder Mexiko beteiligt wären…
...


Zum rot markierten. Hier fängt die Verschwörungstheorie schon an. Maersheimer liefert keinen einzigen stichhaltigen Beweis dafür, dass Janukowitsch vom Westen aus dem Amt geputscht wurde. Als hätte es niemals in der Weltgeschichte Volksaufstände gegeben, als hätte es in der Ukraine niemals einen Holodomor und einen Jahre dauernden Partisanenkrieg nach dem zweiten Weltkrieg gegeben.

Zum blau markierten. Was soll das für ein Argument sein? Nach dieser Argumentation hatten auch Dschingis Khan, Julius Cäsar, Alexander der Große, Napoleon, Hitler und andere in der Geschichte auch keine andere Wahl als andere Staaten anzugreifen - sozusagen prophylaktisch. Irgend ein Grund wird sich schon finden. "Keine andere Wahl" ist ein - in den wenigsten Fällen legitimer - Rechtfertigungsversuch für jeden Angriffskrieg der Weltgeschichte.

Zum grün markierten: Würden die USA Mexiko oder Kanada angreifen, weil einer dieser beiden Staaten einem Bündnis oder einer mit China verbundenen Organisation beitritt, wäre es genauso ein Kriegsverbrechen wie in Falle Putins. Solange man akzeptiert, dass Staaten souverän sind, ist es ihr gutes Recht jeder beliebigen Organisation beizutreten.
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Re: Putins Warnung an den Westen 2007

Beitragvon Spartacus » 1. September 2014, 17:16

Tschuldigung für das Einstellen des englischen Artikels, aber HPA wollte ja die Quelle und die stammt von hier,
ganz unten.

http://de.wikipedia.org/wiki/John_J._Mearsheimer

Mearsheimer ist für mich kein unbekannter und ich fand seine Einschätzungen immer sehr hilfreich, auch wenn ich
sie nicht immer teilte. Und natürlich können wir uns, mit Pro und Contra - Meinungen hier zupflastern und eigentlich
habe ich ja schon zu diesem Thema alles geschrieben, was ich sagen wollte. Aber noch einmal, Putin hat die Einstellung
Russlands - und dafür steht er ja nicht alleine, denn auch ihn umkreisen Tauben und Falken - 2007 ganz klar zum
Ausdruck gebracht und daher ist mir dieses Rede auch im Gedächtnis haften geblieben. Damit waren die Fronten geklärt,
die "roten" Linien von Seiten Russlands ganz klar gezogen.

Sirius schrieb:

Zum blau markierten. Was soll das für ein Argument sein? Nach dieser Argumentation hatten auch Dschingis Khan, Julius Cäsar, Alexander der Große, Napoleon, Hitler und andere in der Geschichte auch keine andere Wahl als andere Staaten anzugreifen - sozusagen prophylaktisch. Irgend ein Grund wird sich schon finden. "Keine andere Wahl" ist ein - in den wenigsten Fällen legitimer - Rechtfertigungsversuch für jeden Angriffskrieg der Weltgeschichte.


Muss ich jetzt mit den USA anfangen? Wenn wir über Russland debattieren, so reden wir hier über eine Großmacht - die
sie immer noch ist - und die pflegen "IHRE" Interessen zu verfolgen und sonst gar nichts. Das mag bedauerlich sein, aber
es ist nun mal so.

Medienkompetenz für Einsteiger: Deutsche Wirtschafts Nachrichten


Lieber Interessierter, wo letztendlich eine Meldung kommt, ist mir wurscht, Hauptsache sie stimmt. Du solltest in diesem
Kontext lieber mal fragen, ob die "anderen" deutschen Medien da was nicht mitbekommen haben?

HPA hat geschrieben:Die Fehler des Westens sehe ich als unbestritten nur steht Putin auch nicht besser da.



Womit wir die klassische Patt - Situation erreicht haben HPA, denn ich sehe es doch ganz genauso, nur.....

Wie kommen wir wieder raus aus dieser verflixten Situation?

Eine neutrale Ukraine, wie sie Mearsheimer vorschlägt - mit all den Vor und Nachteilen - halte ich auch für vernünftig.

Pentium, danke fürs Einstellen der Übersetzung [hallo]

LG

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Spartacus » 1. September 2014, 17:35

Noch merken wir nicht so viel davon, aber es geht langsam los.

In den vergangenen Monaten haben die ersten Sanktionen schon Auswirkungen auf die niedersächsische Wirtschaft gehabt, es habe vereinzelt Entlassungen gegeben.


http://www.radiobremen.de/politik/theme ... nd100.html

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Danny_1000 » 1. September 2014, 19:08

pentium hat geschrieben:Gestern auf Phoenix

Er war viele Wochen ein enger Begleiter Wladimir Putins. Ob beim Billardspiel in seiner Residenz, im Präsidenten-Jet oder bei der Jagd – Investigativjournalist und Grimme-Preisträger Hubert Seipel war dem russischen Präsidenten näher als jeder andere westliche Journalist vor ihm. Bei ein- und ausgeschalteter Kamera konnte sich Seipel sein ganz eigenes Bild vom scheinbar kühlen Autokraten machen.

http://www.phoenix.de/content/867429

mfg
pentium

@Pentium,
Danke für das Einstellen des Links !

Auf jeden Fall ansehenswert, weil in dem Gespräch die inneren Beweggründe Putins für dessen konkretes Handeln in bestimmten Situationen sehr gut beschrieben werden und die Fehler sowie die Rolle des Westens in der ganzen Entwicklung treffsicher heraus gearbeitet wird, kurzum: Herr Seipel beantwortet die landauf, landab und von zahlreichen Politikern im Westen gestellte Frage: „Was will Putin ?“ glasklar.

Hier nochmal die Doku aus 2012, in welcher der Journalist Hubert Seipel Wladimir Putin für 4 Wochen begleitete und auf die sich das Interview bezieht.

Ich - Wladimir Putin ein Portrait

Danny
Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben
dafür einsetzen, dass du es sagen darfst !
(Evelyn Beatrice Hall 1868; † nach 1939)
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Sirius » 2. September 2014, 07:11

Russland-Experte Reitschuster im Gespräch "Putin ist selbst russophob"

Putin will einen autoritären Staat, seine aggressive Außenpolitik hat sich lange abgezeichnet, meint der Russland-Experte Reitschuster im Interview mit tagesschau.de. Putin sei zudem russophob, weil er meine, viele Russen seien unreif und bräuchten starke Führung.

.....

tagesschau.de: War die strategische Zielsetzung, das Russland offenbar expandieren will, bereits abzusehen?

Reitschuster: Das war seit mindestens zehn Jahren abzusehen. Als man damals gewarnt hatte, hieß es, das sei übertrieben. Putin will eine Restauration der Sowjetunion in neuer Form und er will den innenpolitischen Machterhalt. Denn mit äußerer Aggression lässt sich von der Unterdrückung und der enormen sozialen Ungerechtigkeit in Russland ablenken.
"Man hat hier ganz stark Ängste geschürt"

tagesschau.de: Woran hätte man erkennen können, dass Putin eine aggressivere Politik plant?

Reitschuster: Es ging damit los, dass man hinter Problemen im eigenen Land immer wieder den Westen vermutete. Oder dass selbst kleinste Grenzstreitigkeiten zu einer Aggression des Westens hochgespielt wurden. Seit zehn Jahren erhält man in russischen Medien ständig den Eindruck, als ob vor allem Amerika nichts anderes zu tun habe, als eine Aggression gegen Russland vorzubereiten. Man hat hier also ganz stark Ängste geschürt - und bis zu einem gewissen Grad glaubt Putin wohl auch selbst an diese Szenarien.

Ganz drastisch wurde es 2012, als Putin im Wahlkampf plötzlich begann, vom Krieg und von der Verteidigung des Vaterlandes zu reden. Mein Eindruck ist, dass er sich spätestens seitdem in einem gefühlten Kriegszustand befindet.

tagesschau.de: Was hätte der Westen sinnvollerweise dagegen tun können? Wie hätte man Putin als Partner gewinnen können?


Weiter hier:
http://www.tagesschau.de/ausland/putin- ... e-100.html



Hier mal die Thesen des Interviews:

-Putin will eine Restauration der Sowjetunion, was seit mindestens zehn Jahren absehbar war
-Ablenkung von der sozialen Ungerechtigkeit in Russland durch außenpolitische Aggressivität zum Zweck des innenpolitischen Machterhalts (Sozialimperialismus)
-Für alle Probleme wird seit Jahren der Westen verantwortlich gemacht
-Bruch des Verhältnisses zum Westen wegen westlicher Kritik an Menschenrechtsverstößen
-Zögern des Westens nach dem Georgienkrieg und der Annektion der Krim war für Putin grünes Licht zum Weitermachen
-Ereignisse in der Ukraine sind als Krieg und Invasion zu bezeichnen, während westliche Medien mit den Begriffen "Separatisten" und "Konflikt" verharmlosen
-Putin sieht Obama als schwachen Präsidenten
-Gefühl der Erniedrigung nach Zusammenbruch der Sowjetunion
-Für Putin geht es nur um Stärke als Resultat seiner Kindheitserfahrungen
-Putin ist bei Europas Rechten beliebt wegen Betonung des Völkischen
-Putin folgt Dugins Ideologie (Eurasische Union)
-Deutsche Reaktion erinnert an die Vogel-Strauß-Taktik
-Die derzeitige Entwicklung ist noch gefährlicher als im Kalten Krieg, der von einer hohen Stabilität geprägt war
-Putin will einen autoritären Staat und Russland soll eine Supermacht sein
-Putin hat eine geringe Meinung von den Menschen in Russland, weil er sie für unreif hält
-Putin will regieren wie "Stalin light", aber leben wie der Multimilliardär Roman Abramowitsch
-US-europäische Zusammenarbeit soll durch russisch-europäische Zusammenarbeit ersetzt werden
-Putin sieht sich als Widerstandskämpfer gegen die US-Hegemonie, von der er die Welt befreien will
-Putin wird seit der Kindheit darauf getrimmt, dass der Westen das Böse sei

Dazu eine Anmerkung. Die Politik des Sozialimperialismus hat auch der letzte Zar vor dem ersten Weltkrieg betrieben.
Ist die derzeitige Entwicklung noch gefährlicher als der kalte Krieg? Meinungen dazu?
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon HPA » 2. September 2014, 07:39

wohin Putler driftet hat er ja nun unmißverständlich klargemacht,das wird nur unseren linken Putinfans in D nicht gefallen, Zitat:

"„Die Bolschewisten haben während des Ersten Weltkrieges ihrem Vaterland eine Niederlage gewünscht. Während die heldenhaften russischen Soldaten und Offiziere an den Fronten des Ersten Weltkrieges ihr Blut vergossen, destabilisierten gewisse Menschen Russland von innen und erreichten damit am Ende, dass Russland als Staat zusammenbrach und sich für geschlagen erklärte. Quatsch, Unsinn, aber es geschah doch wirklich. Es war ein blanker Verrat an den nationalen Interessen. Solche Menschen gibt es bei uns auch heute. Dies lässt sich aber leider in keiner Gesellschaft vermeiden.“

Weiterlesen: http://german.ruvr.ru/2014_09_01/Spruch ... aine-8052/
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon augenzeuge » 2. September 2014, 15:58

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon pentium » 2. September 2014, 20:04

Ein Kommentar zu Gauck's Russlandschelte:

Der unbesonnene Präsident

Kommentar von Heribert Prantl

Der Bundespräsident setzt sich in Widerspruch zu seinen eigenen Worten. Kürzlich, als er in Frankreich des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs gedachte, mahnte er, "den politischen Willen nicht zu verlieren, der aus alten Feinden Partner und Freunde macht".

Joachim Gauck gibt, wie sich zeigt, schnell auf; wenig später hält er sich selbst nicht an seine Mahnung. Soeben, in Polen des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs gedenkend, verlor er den politischen Willen, Russland als Partner sehen zu wollen; er schob allein Russland die Schuld dafür zu - und sprach nur noch in der Vergangenheitsform von einem europäischen Russland. Das ist nicht klug, das ist unbesonnen...]

http://www.sueddeutsche.de/politik/joac ... -1.2111440

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Re: Putins Warnung an den Westen 2007

Beitragvon Spartacus » 3. September 2014, 18:43

Und noch jemand hat sich geäußert.

Die Ukraine-Frage wird viel zu oft als ein Showdown dargestellt: Geht die Ukraine an den Westen oder an den Osten? Aber um zu überleben und sich zu entwickeln, darf die Ukraine Niemandens Vorposten sein. Vielmehr sollte sie eine Brücke zwischen beiden Seiten darstellen.

Was Russland und der Westen jetzt begreifen müssen

Russland muss akzeptieren, dass der Versuch, die Ukraine in eine Satellitenrolle zu zwingen und Russlands Grenzen erneut zu verschieben, nur dazu führen würde, die Geschichte sich selbst verstärkender Kreisläufe wechselseitigen Drucks zwischen Russland und dem Westen zu wiederholen.

Der Westen muss verstehen, dass die Ukraine für Russland nie ein beliebiges fremdes Land sein kann. Russlands Geschichte begann mit der Kiewer Rus. Von hier aus verbreitete sich die russische Religion. Die Ukraine war jahrhundertelang ein Bestandteil Russlands, und die Geschichte der Länder war schon vorher miteinander verknüpft. Einige der wichtigsten Schlachten um Russlands Freiheit – beginnend mit der Schlacht von Poltawa 1709 – wurden auf ukrainischem Boden geschlagen. Die Schwarzmeerflotte – Russlands Mittel zur Einflussnahme im Mittelmeerraum – ist langfristig in Sewastopol auf der Krim stationiert. Selbst so renommierte Dissidenten wie Alexander Solschenizyn und Joseph Brodsky betonten immer, dass die Ukraine ein integraler Bestandteil der russischen Geschichte, ja Russlands sei.


http://www.ipg-journal.de/kommentar/art ... litik-298/

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Re: Putins Warnung an den Westen 2007

Beitragvon Sirius » 4. September 2014, 17:37

Spartacus hat geschrieben:Und noch jemand hat sich geäußert.

Die Ukraine-Frage wird viel zu oft als ein Showdown dargestellt: Geht die Ukraine an den Westen oder an den Osten? Aber um zu überleben und sich zu entwickeln, darf die Ukraine Niemandens Vorposten sein. Vielmehr sollte sie eine Brücke zwischen beiden Seiten darstellen.

Was Russland und der Westen jetzt begreifen müssen

Russland muss akzeptieren, dass der Versuch, die Ukraine in eine Satellitenrolle zu zwingen und Russlands Grenzen erneut zu verschieben, nur dazu führen würde, die Geschichte sich selbst verstärkender Kreisläufe wechselseitigen Drucks zwischen Russland und dem Westen zu wiederholen.

Der Westen muss verstehen, dass die Ukraine für Russland nie ein beliebiges fremdes Land sein kann. Russlands Geschichte begann mit der Kiewer Rus. Von hier aus verbreitete sich die russische Religion. Die Ukraine war jahrhundertelang ein Bestandteil Russlands, und die Geschichte der Länder war schon vorher miteinander verknüpft. Einige der wichtigsten Schlachten um Russlands Freiheit – beginnend mit der Schlacht von Poltawa 1709 – wurden auf ukrainischem Boden geschlagen. Die Schwarzmeerflotte – Russlands Mittel zur Einflussnahme im Mittelmeerraum – ist langfristig in Sewastopol auf der Krim stationiert. Selbst so renommierte Dissidenten wie Alexander Solschenizyn und Joseph Brodsky betonten immer, dass die Ukraine ein integraler Bestandteil der russischen Geschichte, ja Russlands sei.


http://www.ipg-journal.de/kommentar/art ... litik-298/

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Na ja. Mit dieser Begründung könnte auch Deutschland in Österreich einfallen und es annektieren. Wien war längste Zeit Residenz der deutschen Kaiser, nicht Berlin.
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Re: Putins Warnung an den Westen 2007

Beitragvon pentium » 4. September 2014, 17:45

Ja und Königsberg in Preußen war seit 1724 die Königliche Haupt- und Residenzstadt in Preußen.

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Interessierter » 6. September 2014, 07:15

Wie Russland mit dem Verlust der alten Größe umgeht

Die alte Größe Russlands wiederherzustellen wurde zum Leitmotiv seiner Politik. Die "Vertikale der Macht" wurde gestärkt und die Rüstungsausgaben dramatisch angehoben. Patriotische Erziehung und sowjetische Symbolik sind wieder en vogue. Putin hat die alte Sowjethymne, Orden wie den "Held der Arbeit" oder Schuluniformen wiederbelebt.

Ein Großteil der Bevölkerung heißt diesen Kurs heute - auch wegen des unter Putin (und dank der hohen Rohstoffpreise) allgemein gestiegenen Wohlstands - gut. Leere Regale wie zum Ende der Sowjetzeit gibt es nicht. Unternehmer klagen zwar über Bürokratie und Korruption, doch dank niedriger Sozialabgaben funktioniert der russische Turbokapitalismus zumindest für Geschäftsleute nicht schlecht. Der Anschluss der Krim brachte Putin international Kritik ein, in Russland schossen seine Beliebtheitswerte in den Himmel.

Mehr als zwei Jahrzehnte nach dem Zerfall der Sowjetunion besteht die Gefahr, dass sich Russland unter dem Einfluss des Kreml und der russisch-orthodoxen Kirche zu einer geschlossenen Gesellschaft entwickelt, die von stark konservativen Werten geprägt wird.

Für politisch Andersdenkende, zivilgesellschaftliche Institutionen oder sexuelle Minderheiten ist in diesem Land kein Platz. Die einen stehen unter dem Generalverdacht, "ausländische Agenten" zu sein, die anderen gelten als Symbol westlicher Dekadenz. (André Ballin aus Moskau, DER STANDARD, 6.9.2014)

Der vollständige Artikel hier:
http://derstandard.at/2000005210487/Vor ... en-zurueck
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Interessierter » 8. September 2014, 09:28

Putins Ambitionen „Ich denke dabei nicht nur an die Krim“

Wladimir Putin hat aus seinem Ziel, Russland zu alter Größe zu führen, nie einen Hehl gemacht. Doch der Westen hat nicht zugehört, hat ihn nicht ernst genommen – und auf eine Annäherung durch wirtschaftliche Entwicklung gesetzt.

Wladimir Putin hatte lange geschwiegen. Doch dann mischte er die Runde der Politiker, Wissenschaftler, Diplomaten und Journalisten mächtig auf. Niemand habe die Liquidierung des sowjetischen Imperiums bewusst angestrebt, das sei abwegig, sagte er. Die kommunistische Parteiführung unter Michail Gorbatschow habe mit ihren „ungeschickten Handlungen“ den Zerfall der Sowjetunion leider herbeigeführt. Die Folge sei, dass nun plötzlich 25 Millionen Russen im Ausland lebten. „Russland kann es sich einfach nicht leisten - allein schon im Interesse der Sicherheit in Europa -, dass diese Menschen willkürlich ihrem Schicksal überlassen bleiben“, fuhr Putin in emotionalem Ton fort.

Er appellierte an seine Zuhörer aus dem Westen: „Vergessen Sie nicht, dass Russland im Interesse der allgemeinen Sicherheit und des Friedens in Europa freiwillig riesige Territorien an die ehemaligen Republiken der Sowjetunion abgegeben hat; darunter auch solche Territorien, die historisch immer zu Russland gehört haben.“ Welche Territorien hatte Putin im Sinn? Er sagte: „Ich denke dabei nicht nur an die Krim oder an Nordkasachstan, sondern beispielsweise auch an das Kaliningrader Gebiet.“

Nicht nur, aber auch die Krim. Es klingt wie eine jener auftrumpfenden Reden, die der Präsident seit Monaten hält. Aber die Worte sind viel älter, sie stammen vom März 1994. Damals fand im Gästehaus der Stadt St. Petersburg eine Tagung der Körber-Stiftung zum Thema „Russland und der Westen“ statt. Putin war 41 Jahre alt, er hatte neunzehn Jahre lang beim Geheimdienst gearbeitet und war seit zwei Jahren Vize-Bürgermeister von St. Petersburg. Kein Mensch kannte ihn. „Wladimir W. Putin, Jahrgang unbekannt“ stand auf der Teilnehmerliste.

Weiter hier:
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 39437.html
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon HPA » 9. September 2014, 16:13

Propaganda im Ukraine-Konflikt: Intellektuelle fliehen aus Putins Russland

Der Kreml duldet keine Kritik: Russische Prominente, die sich gegen Putins Ukraine-Kurs aussprechen, werden im Staatsfernsehen diffamiert, im Netz kursieren Listen vermeintlicher "Nationalverräter". Die ersten Intellektuellen verlassen das Land.

weiter hier:http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-russland-jagt-die-intellektuellen-aus-dem-land-a-990452.html#js-article-comments-box-pager
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon pentium » 9. September 2014, 16:22

"Krim soll Priorität für Regierung bleiben"

Fünf Monate nach der Abstimmung zogen die Historikerin und Journalistin Gulnara Bekirowa und Refat Tschubarow, ein bedeutender politischer Vertreter der Krimtataren, am Wiener Institut für die Wissenschaften vom Menschen erste Schlussfolgerungen: „Die Enttäuschung ist groß, weil die Erwartungen groß waren. Die Wähler, die für den Anschluss an Russland gestimmt haben, dachten, dass am nächsten Tag alles anders sein würde. Die Situation hat sich jedoch nicht nur nicht zum Besseren verändert, sondern sich sogar verschlechtert. Jetzt sind viele enttäuscht.“ meinte Tschubarow.

"So habe ich die Krim noch nie erlebt"

Dem stimmte auch Bekirowa, die kurz vor ihrer Reise nach Wien für einige Tage auf der Krim war, zu. Trotz russischer Maßnahmen zur Förderung der Krim gebe es den Referenten zufolge zahlreiche rechtliche und wirtschaftliche Probleme, die Preise seien gestiegen und auch der Tourismus leide. „So habe ich die Krim noch nie erlebt – Geldautomaten funktionierten nicht, zahlreiche Hotels standen leer, auf Stränden weit und breit keine Menschenseele…Und im Zug von Simferopol nach Moskau war ich neben dem Schaffner der einzige Fahrgast.“ erläuterte die Historikerin...]

http://derstandard.at/2000004625427/Kri ... en?ref=rss

Versorgung ist schwierig
Krim hängt am Tropf der Ukraine

Anfang September waren Jalta, Kertsch und Sewastopol stundenlang ohne Strom - die ukrainische Regierung hatte der Krim teilweise die Energieversorgung gekappt.

http://www.n-tv.de/politik/Krim-haengt- ... 69251.html

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon augenzeuge » 9. September 2014, 16:32

pentium hat geschrieben:"Die Wähler, die für den Anschluss an Russland gestimmt haben, dachten, dass am nächsten Tag alles anders sein würde. Die Situation hat sich jedoch nicht nur nicht zum Besseren verändert, sondern sich sogar verschlechtert. Jetzt sind viele enttäuscht.“ meinte Tschubarow.


Mein Mitleid hält sich stark in Grenzen. Wer so dumm ist, auf Putins durchsichtige Versprechen ohne Nachzudenken reinfällt und sich gegen sein Land und den Rest der Bevölkerung offen stellt, hat es nicht anders verdient.
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon pentium » 9. September 2014, 21:39

Russlands Nationalhymne ertönt - und Wladimir Putin kommen die Tränen. Doch die Bilder des weinenden Präsidenten blieben den russischen Fernsehzuschauern verborgen. Sie wurden nicht gezeigt.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/r ... 90553.html

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon augenzeuge » 10. September 2014, 16:25

pentium hat geschrieben:Russlands Nationalhymne ertönt - und Wladimir Putin kommen die Tränen. Doch die Bilder des weinenden Präsidenten blieben den russischen Fernsehzuschauern verborgen. Sie wurden nicht gezeigt.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/r ... 90553.html

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Wieder Tränen bei Putin! Der russische Fernsehen unterschlägt die (zum wiederholten Mal) von Präsident Putin vergossenen Tränen bei einem Staatsempfang. Die EU beschäftigt sich einmal mehr mit neuen Sanktionen gegen Rußland.

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