Die Gegensanktionen – eine Chance für die russische Landwirtschaft? Ist das wirklich so? Wir fahren zu örtlichen Molkerei. Bislang wurde in Russland 75% des Käses im Land produziert. Der Rest wurde importiert. Diese Molkerei war nur zur Hälfte ausgelastet, wie viele. Sie profitiert jetzt vom Embargo, erklärt der Molkereichef Oleg Woronin. „Wir produzieren schon seit längerer Zeit Cheddar. Für uns ergeben sich plötzlich neue Absatzmärkte. Wir erfüllen alle internationalen Qualitätsstandards und können jetzt die Importprodukte ersetzten, die mit der Zeit aus unseren Regalen verschwinden werden.“
HPA hat geschrieben:deutsche wirtschafts nachrichten,alles klar. gehts noch unseriöser?
HPA hat geschrieben:..........Die Fehler des Westens sehe ich als unbestritten nur steht Putin auch nicht besser da.
.
Im Übrigen wüsste ich nicht, welche nicht eingehaltenen diplomatischen Vereinbarungen Russland dazu gezwungen hätten, militärisch einzugreifen und fremde Staatsgebiete zu annektieren.
pentium hat geschrieben:
Denn last but not least stellt Maersheimer fest, dass die USA bei zahlreichen anderen Krisen auf der Welt auch die Hilfe Russlands brauchen werden, um sie zu lösen – Afghanistan, Iran, Syrien, Putin habe in der letzten Zeit mehr als einmal die Kastanien für Obama aus dem Feuer geholt. Und auch um das immer mächtiger werdende China unter Kontrolle zu behalten bräuchte man russische Hilfe – derzeit würde die US-Politik aber Moskau und Peking näher zusammen bringen, was der Autor für weniger günstig hält...
mfg
pentium
pentium hat geschrieben:Hier mal die grobe Zusammenfassung des Artikels oder des Links von Sparta.
Zitat:
Das Council of Foreign Relations hat einen Bericht von John Mearsheimer veröffentlicht, der mit dem Titel Why the Ukraine Crisis Is the West’s Fault überschrieben ist. Darin analysiert der Autor sachlich und zutreffend, wie Washington und seine westlichen Verbündeten die Ukraine-Krise vom Zaun gebrochen und immer weiter eskaliert haben, um die Ukraine aus dem russischen Einflussgebiet herauszulösen und der NATO einzuverleiben. Der russische Präsident Putin habe, nachdem in der Ukraine eine demokratisch gewählte Regierung zu eben jenem Zweck aus dem Amt gepuscht wurde, im Grunde keine andere Wahl gehabt, als die Krim zu besetzen, um zu verhindern, dass die NATO dort eine eigene Marinebasis einrichtet. Und man stelle sich mal vor, was in den USA los sei, wenn China auf die Idee käme, eine Militär-Allianz zu schmieden, an der Kanada oder Mexiko beteiligt wären…
...
Zum blau markierten. Was soll das für ein Argument sein? Nach dieser Argumentation hatten auch Dschingis Khan, Julius Cäsar, Alexander der Große, Napoleon, Hitler und andere in der Geschichte auch keine andere Wahl als andere Staaten anzugreifen - sozusagen prophylaktisch. Irgend ein Grund wird sich schon finden. "Keine andere Wahl" ist ein - in den wenigsten Fällen legitimer - Rechtfertigungsversuch für jeden Angriffskrieg der Weltgeschichte.
Medienkompetenz für Einsteiger: Deutsche Wirtschafts Nachrichten
HPA hat geschrieben:Die Fehler des Westens sehe ich als unbestritten nur steht Putin auch nicht besser da.
In den vergangenen Monaten haben die ersten Sanktionen schon Auswirkungen auf die niedersächsische Wirtschaft gehabt, es habe vereinzelt Entlassungen gegeben.
pentium hat geschrieben:Gestern auf Phoenix
Er war viele Wochen ein enger Begleiter Wladimir Putins. Ob beim Billardspiel in seiner Residenz, im Präsidenten-Jet oder bei der Jagd – Investigativjournalist und Grimme-Preisträger Hubert Seipel war dem russischen Präsidenten näher als jeder andere westliche Journalist vor ihm. Bei ein- und ausgeschalteter Kamera konnte sich Seipel sein ganz eigenes Bild vom scheinbar kühlen Autokraten machen.
http://www.phoenix.de/content/867429
mfg
pentium
Russland-Experte Reitschuster im Gespräch "Putin ist selbst russophob"
Putin will einen autoritären Staat, seine aggressive Außenpolitik hat sich lange abgezeichnet, meint der Russland-Experte Reitschuster im Interview mit tagesschau.de. Putin sei zudem russophob, weil er meine, viele Russen seien unreif und bräuchten starke Führung.
.....
tagesschau.de: War die strategische Zielsetzung, das Russland offenbar expandieren will, bereits abzusehen?
Reitschuster: Das war seit mindestens zehn Jahren abzusehen. Als man damals gewarnt hatte, hieß es, das sei übertrieben. Putin will eine Restauration der Sowjetunion in neuer Form und er will den innenpolitischen Machterhalt. Denn mit äußerer Aggression lässt sich von der Unterdrückung und der enormen sozialen Ungerechtigkeit in Russland ablenken.
"Man hat hier ganz stark Ängste geschürt"
tagesschau.de: Woran hätte man erkennen können, dass Putin eine aggressivere Politik plant?
Reitschuster: Es ging damit los, dass man hinter Problemen im eigenen Land immer wieder den Westen vermutete. Oder dass selbst kleinste Grenzstreitigkeiten zu einer Aggression des Westens hochgespielt wurden. Seit zehn Jahren erhält man in russischen Medien ständig den Eindruck, als ob vor allem Amerika nichts anderes zu tun habe, als eine Aggression gegen Russland vorzubereiten. Man hat hier also ganz stark Ängste geschürt - und bis zu einem gewissen Grad glaubt Putin wohl auch selbst an diese Szenarien.
Ganz drastisch wurde es 2012, als Putin im Wahlkampf plötzlich begann, vom Krieg und von der Verteidigung des Vaterlandes zu reden. Mein Eindruck ist, dass er sich spätestens seitdem in einem gefühlten Kriegszustand befindet.
tagesschau.de: Was hätte der Westen sinnvollerweise dagegen tun können? Wie hätte man Putin als Partner gewinnen können?
Die Ukraine-Frage wird viel zu oft als ein Showdown dargestellt: Geht die Ukraine an den Westen oder an den Osten? Aber um zu überleben und sich zu entwickeln, darf die Ukraine Niemandens Vorposten sein. Vielmehr sollte sie eine Brücke zwischen beiden Seiten darstellen.
Was Russland und der Westen jetzt begreifen müssen
Russland muss akzeptieren, dass der Versuch, die Ukraine in eine Satellitenrolle zu zwingen und Russlands Grenzen erneut zu verschieben, nur dazu führen würde, die Geschichte sich selbst verstärkender Kreisläufe wechselseitigen Drucks zwischen Russland und dem Westen zu wiederholen.
Der Westen muss verstehen, dass die Ukraine für Russland nie ein beliebiges fremdes Land sein kann. Russlands Geschichte begann mit der Kiewer Rus. Von hier aus verbreitete sich die russische Religion. Die Ukraine war jahrhundertelang ein Bestandteil Russlands, und die Geschichte der Länder war schon vorher miteinander verknüpft. Einige der wichtigsten Schlachten um Russlands Freiheit – beginnend mit der Schlacht von Poltawa 1709 – wurden auf ukrainischem Boden geschlagen. Die Schwarzmeerflotte – Russlands Mittel zur Einflussnahme im Mittelmeerraum – ist langfristig in Sewastopol auf der Krim stationiert. Selbst so renommierte Dissidenten wie Alexander Solschenizyn und Joseph Brodsky betonten immer, dass die Ukraine ein integraler Bestandteil der russischen Geschichte, ja Russlands sei.
Spartacus hat geschrieben:Und noch jemand hat sich geäußert.Die Ukraine-Frage wird viel zu oft als ein Showdown dargestellt: Geht die Ukraine an den Westen oder an den Osten? Aber um zu überleben und sich zu entwickeln, darf die Ukraine Niemandens Vorposten sein. Vielmehr sollte sie eine Brücke zwischen beiden Seiten darstellen.
Was Russland und der Westen jetzt begreifen müssen
Russland muss akzeptieren, dass der Versuch, die Ukraine in eine Satellitenrolle zu zwingen und Russlands Grenzen erneut zu verschieben, nur dazu führen würde, die Geschichte sich selbst verstärkender Kreisläufe wechselseitigen Drucks zwischen Russland und dem Westen zu wiederholen.
Der Westen muss verstehen, dass die Ukraine für Russland nie ein beliebiges fremdes Land sein kann. Russlands Geschichte begann mit der Kiewer Rus. Von hier aus verbreitete sich die russische Religion. Die Ukraine war jahrhundertelang ein Bestandteil Russlands, und die Geschichte der Länder war schon vorher miteinander verknüpft. Einige der wichtigsten Schlachten um Russlands Freiheit – beginnend mit der Schlacht von Poltawa 1709 – wurden auf ukrainischem Boden geschlagen. Die Schwarzmeerflotte – Russlands Mittel zur Einflussnahme im Mittelmeerraum – ist langfristig in Sewastopol auf der Krim stationiert. Selbst so renommierte Dissidenten wie Alexander Solschenizyn und Joseph Brodsky betonten immer, dass die Ukraine ein integraler Bestandteil der russischen Geschichte, ja Russlands sei.
http://www.ipg-journal.de/kommentar/art ... litik-298/
LG
Sparta
pentium hat geschrieben:"Die Wähler, die für den Anschluss an Russland gestimmt haben, dachten, dass am nächsten Tag alles anders sein würde. Die Situation hat sich jedoch nicht nur nicht zum Besseren verändert, sondern sich sogar verschlechtert. Jetzt sind viele enttäuscht.“ meinte Tschubarow.
pentium hat geschrieben:Russlands Nationalhymne ertönt - und Wladimir Putin kommen die Tränen. Doch die Bilder des weinenden Präsidenten blieben den russischen Fernsehzuschauern verborgen. Sie wurden nicht gezeigt.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/r ... 90553.html
mfg
pentium
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