Entschädigungsforderungen aus Warschau

Entschädigungsforderungen aus Warschau

Beitragvon pentium » 1. September 2022, 16:30

Lange wurde das Gutachten unter Verschluss gehalten. Nun aber will Polen zum 83. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs die Schäden beziffern, die die deutschen Besatzer damals angerichtet haben. Für die deutsch-polnischen Beziehungen könnte der Bericht zur Belastung werden. Die polnische Regierung hat von Deutschland Reparationen in Höhe von 1,3 Billionen Euro für Schäden während des Zweiten Weltkriegs gefordert. „Die präsentierte Entschädigungssumme wurde mit der konservativsten Methode berechnet, es wäre möglich, sie noch zu erhöhen“, sagte der Vorsitzende der nationalkonservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS), Jaroslaw Kaczynski, laut Nachrichtenagentur Reuters während der Pressekonferenz anläßlich der Präsentation der Rechnung.
https://www.rnd.de/politik/polen-stellt ... G2MUA.html
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Re: Entschädigungsforderungen aus Warschau

Beitragvon augenzeuge » 1. September 2022, 17:02

1,3 Billionen Euro

Einfach nicht von dieser Welt. [muede] Man braucht nach den Rüstungsausgaben wieder Geld......

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Re: Entschädigungsforderungen aus Warschau

Beitragvon Spartacus » 1. September 2022, 18:02

Die wurden doch in den 50er Jahren schon entschädigt. Wenn die das nicht anerkennen, können wir ja auch wieder die Oder / Neiße Grenze in Frage stellen und unsere Ost Gebiete zurück
verlangen. Oder ich verlange mal als Erbe das große Gehöft mit 200 Hektar Land meines Großvaters im Landkreis Neustadt / Oberschlesien zurück. Mal sehen was ich zur Antwort bekomme.

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Re: Entschädigungsforderungen aus Warschau

Beitragvon Grenzgänger » 1. September 2022, 18:19

Eigentlich könnte man die Forderung mit der Aussage " So sind sie eben, die rechts-nationalen Parteien", abtuen. Aber ganz so einfach ist es leider nicht.
Kein vernünftiger Mensch bestreitet, dass Deutschland in Polen unzählige Verbrechen verübt und riesige Schäden verursacht hat. Viele dieser Schäden können mit Geld ohnehin nicht wieder gut gemacht werden.

Zwischen Deutschen und Polen hat sich, speziell im gemeinsamen Grenzgebiet, in den letzten Jahren und Jahrzehnten eine zuvor nie gekannte Annäherung vollzogen. Die sich unter anderem in Städtepartnerschaften, grenzüberschreitenden Projekten und anderen Vorhaben niederschlägt. Auch die Zahl der deutsch-polnischen Ehen hat, wiederum vor allem im Grenzgebiet, erheblich zugenommen. Nicht vergessen werden sollte auch der Zuzug von jungen polnischen Familien auf die deutsche zum Teil durch den Strukturwandel "entvölkerte" deutsche Seite der Grenze. Neben den bereits erwähnten Ehen, sind mittlerweile auch etliche persönliche Freundschaften entstanden. Im Seelower Krankenhaus arbeiten polnische Ärzte, in den Läden wird man von polnischen Kassiererinnen bedient. Sogar bei der Polizei im Osten von Brandenburg sind junge Polen tätig.
Umgekehrt "switchen" täglich unzählige Deutsche hinüber nach Polen, kaufen dort ein, gehen dort zum Zahnarzt oder nehmen irgendwelche Dienstleistungen in Anspruch. Ja .. die auch [mundzu] [smile] [smile]

Durch die aktuelle Forderung der PIS-Partei könnte es durchaus zu Rückschlägen in den deutsch-polnischen Beziehungen. Leider gibt es auf beiden Seiten der Grenze etliche "Heuochsen" die sich genauso verhalten, wie von ihnen erwartet wird: Die einen verfallen in anti-deutscher Polemik und die anderen in anti-polnischen Tiraden. Die AfD in Frankfurt (Oder) hatte schon die Oder-Katastrophe genutzt, um gegen deutsch-polnische Projekte zu hetzen. Weil diese, angeblich, aus deutschen Steuergeldern bezahlt werden.

Rechts-nationale Parteien sind ein großes Übel. Was andere in vielen Jahren aufbauen, machen sie innerhalb kurzer Zeit wieder kaputt!

Gruß an alle
Uwe
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Re: Entschädigungsforderungen aus Warschau

Beitragvon pentium » 1. September 2022, 18:59

Spartacus hat geschrieben:Die wurden doch in den 50er Jahren schon entschädigt. Wenn die das nicht anerkennen, können wir ja auch wieder die Oder / Neiße Grenze in Frage stellen und unsere Ost Gebiete zurück
verlangen. Oder ich verlange mal als Erbe das große Gehöft mit 200 Hektar Land meines Großvaters im Landkreis Neustadt / Oberschlesien zurück. Mal sehen was ich zur Antwort bekomme.

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Wenn du Pech hast, kommt eine Rechnung, weil deine Vorfahren den Hof nicht besenrein übergeben haben.
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Re: Entschädigungsforderungen aus Warschau

Beitragvon Grenzgänger » 1. September 2022, 19:40

Spartacus hat geschrieben:Die wurden doch in den 50er Jahren schon entschädigt. Wenn die das nicht anerkennen, können wir ja auch wieder die Oder / Neiße Grenze in Frage stellen und unsere Ost Gebiete zurück
verlangen. Oder ich verlange mal als Erbe das große Gehöft mit 200 Hektar Land meines Großvaters im Landkreis Neustadt / Oberschlesien zurück. Mal sehen was ich zur Antwort bekomme.

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Genau solche Forderungen würden der PIS eine riesige Freude bereiten und noch mehr Anhänger in die Arme treiben. Das will man doch damit erreichen, dass durch die Vergangenheit wieder ein Keil zwischen Polen und Deutschen getrieben wird.

Gruß Uwe
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Re: Entschädigungsforderungen aus Warschau

Beitragvon Kumpel » 2. September 2022, 07:54

augenzeuge hat geschrieben:
1,3 Billionen Euro

Einfach nicht von dieser Welt. [muede] Man braucht nach den Rüstungsausgaben wieder Geld......

AZ


Na ja , an deiner Reaktion erkennt man , dass sich dein Interesse nie besonders in Richtung Osteuropa gerichtet hat. Ich halte dir mal die Gunst der Spätgeborenen zu Gute und damit die Übernahme des Mainstream der Altvorderen.
Es ist eben genau dieses Oberlehrerhafte der Deutschen die in Polen immer wieder auf Ablehnung stößt.
Der einzige brauchbare Beitrag zu dieser Thematik stammt hier von @Grenzgänger.
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Re: Entschädigungsforderungen aus Warschau

Beitragvon augenzeuge » 2. September 2022, 08:01

Kumpel hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
1,3 Billionen Euro

Einfach nicht von dieser Welt. [muede] Man braucht nach den Rüstungsausgaben wieder Geld......

AZ


Na ja , an deiner Reaktion erkennt man , dass sich dein Interesse nie besonders in Richtung Osteuropa gerichtet hat. Ich halte dir mal die Gunst der Spätgeborenen zu Gute und damit die Übernahme des Mainstream der Altvorderen.
Es ist eben genau dieses Oberlehrerhafte der Deutschen die in Polen immer wieder auf Ablehnung stößt.
Der einzige brauchbare Beitrag zu dieser Thematik stammt hier von @Grenzgänger.


Spieglein, Spieglein...an der Wand, wer ist wohl der größte Oberlehrer im Land`? [flash]
Du bist schon eine außergewöhnliche junggeborene Kapazität. Nur merkst du nicht, wie dieses Land langsam von außen abgeschöpft wird.

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Re: Entschädigungsforderungen aus Warschau

Beitragvon Kumpel » 2. September 2022, 08:22

augenzeuge hat geschrieben:
Spieglein, Spieglein...an der Wand, wer ist wohl der größte Oberlehrer im Land`?

AZ


Ich kann es nicht sein , denn ich maße mir nicht an , den Polen lapidar zu unterstellen sie seien nicht von dieser Welt um ihre Forderungen auf ihre Rüstungsausgaben zu reduzieren.
Mit derartigem Unsinn würgt man von vorn herein jede Annäherung ab. Seien die Forderungen nun gerechtfertigt oder nicht. Da scheint offenbar noch eine Rechnung offen zu sein.
Das muss man zur Kenntnis nehmen und sollte sich den Verweis auf ein ''langsames Abschöpfen von außen'' sparen.
In der BRD wäre man gut beraten sich diesen Bericht der Polen genau anzusehen , zumindest mal um sich der Schäden zu vergegenwärtigen die man als Nation im zweiten Weltkrieg dort verbrochen hat und die im Bewusstsein der Deutschen kaum eine Rolle spielen. So unangenehm das auch sein mag.
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Re: Entschädigungsforderungen aus Warschau

Beitragvon augenzeuge » 2. September 2022, 08:37

Kumpel hat geschrieben:Da scheint offenbar noch eine Rechnung offen zu sein.
Das muss man zur Kenntnis nehmen und sollte sich den Verweis auf ein ''langsames Abschöpfen von außen'' sparen.
In der BRD wäre man gut beraten sich diesen Bericht der Polen genau anzusehen , zumindest mal um sich der Schäden zu vergegenwärtigen die man als Nation im zweiten Weltkrieg dort verbrochen hat und die im Bewusstsein der Deutschen kaum eine Rolle spielen. So unangenehm das auch sein mag.


Nein, eine Rechnung ist da gar nicht offen. Seit Jahren kommen, nicht nur in Polen, zum Wahlkampf regelmäßig diese Forderungen hoch. Man kann ja nichts verlieren.

Klar ist auch:
1953 verzichtet Polen auf seinen Teil, von dem, was die UdSSR bekommt - wie von den Alliierten nach dem Krieg vereinbart. Polen ist bekannt dafür, dass es im Jahr 1953 nicht nur kein souveräner Staat ist, sondern auch - wenn eine Entscheidung aus Moskau kommt - nicht diskutiert wird. Aber durch den Zwei-plus-Vier-Vertrag 1990 hat sich das Thema der Reparationen grundsätzlich erledigt.
Es gibt keine Einigung, weil es keine bedeutende politische Kraft in Deutschland gibt, die glauben würde, dass polnische Reparationen legitim sind. Es gibt auch keine nennenswerte internationale Unterstützung. Daher sind die polnischen Postulate einfach schwach - politisch wie rechtlich.

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Re: Entschädigungsforderungen aus Warschau

Beitragvon Kumpel » 2. September 2022, 09:56

augenzeuge hat geschrieben:Nein, eine Rechnung ist da gar nicht offen. Seit Jahren kommen, nicht nur in Polen, zum Wahlkampf regelmäßig diese Forderungen hoch. Man kann ja nichts verlieren.


Die innenpolitische Komponente steht außer Frage , und trotzdem , die Hälfte der polnischen Bevölkerung ist der Ansicht , dass Polen von Deutschland nicht angemessen bzw. gar nicht entschädigt wurde.
Das muss man in der BRD mal zur Kenntnis nehmen und nicht als innerpolnische Folklore abtun.

augenzeuge hat geschrieben:Klar ist auch:
1953 verzichtet Polen auf seinen Teil, von dem, was die UdSSR bekommt - wie von den Alliierten nach dem Krieg vereinbart. Polen ist bekannt dafür, dass es im Jahr 1953 nicht nur kein souveräner Staat ist, sondern auch - wenn eine Entscheidung aus Moskau kommt - nicht diskutiert wird.


Über den Zeitraum als halb Europa unter sowjetischer Fuchtel stand müssen wir nicht diskutieren.

augenzeuge hat geschrieben:Aber durch den Zwei-plus-Vier-Vertrag 1990 hat sich das Thema der Reparationen grundsätzlich erledigt.


Sagen wir mal so , Kohl hatte ''gut verhandelt'' und man hat die deutsche Wiedervereinigung in Bezug auf die Ansprüche Polen's sehr billig bzw. um sonst bekommen.
Man war da wohl der Ansicht mit den ehemals deutschen Ostgebieten ist Polen genügend entschädigt worden.

augenzeuge hat geschrieben:Es gibt keine Einigung, weil es keine bedeutende politische Kraft in Deutschland gibt, die glauben würde, dass polnische Reparationen legitim sind. Es gibt auch keine nennenswerte internationale Unterstützung. Daher sind die polnischen Postulate einfach schwach - politisch wie rechtlich.


Das kann ja wohl keine ernst zu nehmende Begründung für eine grundsätzlich Ablehnung polnischer Ansprüche sein wenn sich Deutschland seiner moralischen Verantwortung bewusst sein will.
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Re: Entschädigungsforderungen aus Warschau

Beitragvon Danny_1000 » 2. September 2022, 10:41

Ob man nach mehr als 70 Jahren moralische Schuld in einer gigantischen EURO- Summe gegenüber Freunden ausdrücken und von Ihnen fordern kann, wäre die eine Frage. Aus welcher nationalistischen Ecke diese immer mal wieder aufgemachte Billionenforderung mit welchen Zielen kommt, nochmal eine andere.

Ja, reden kann man vielleicht darüber. Aber zahlen erstmal nicht !
Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben
dafür einsetzen, dass du es sagen darfst !
(Evelyn Beatrice Hall 1868; † nach 1939)
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Re: Entschädigungsforderungen aus Warschau

Beitragvon Kumpel » 2. September 2022, 10:55

Wie gut dass der integere gute Deutsche von heute das so fehlerfrei analysieren kann. [grin]
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Re: Entschädigungsforderungen aus Warschau

Beitragvon augenzeuge » 2. September 2022, 10:56

Wenn D erst einmal zahlt, geht es los. Der Kumpel kann ja sein Unternehmen schon mal anbieten.

Griechenland besteht auf Reparationen von mindestens 289 Milliarden Euro für Zweiten Weltkrieg


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Re: Entschädigungsforderungen aus Warschau

Beitragvon augenzeuge » 2. September 2022, 13:18

Gründe, warum Polens Forderung Unsinn ist.


Erstens: August 1945, der Krieg ist zu Ende, weil Deutschland ihn verloren und kapituliert hat. Am 2. August dieses Jahres wird das Potsdamer Abkommen geschlossen. Darin das Kapitel IV: polnische Reparationsforderungen sollen aus den deutschen Reparationen an die Sowjetunion beglichen werden. Schon damit ist klar: Polen hat nicht das Recht, eigene Ansprüche an Deutschland anzumelden. 

Zweitens: August 1953. Die polnische Regierung gibt eine offizielle Erklärung ab zu den Reparationen. Kurz zuvor hat Moskau angekündigt, künftig auf Reparationsleistungen aus „ihrem“ Teil Deutschlands, der DDR, zu verzichten. Am 23. August 1953 erklärt darum die polnische Regierung dies: 


„Mit Rücksicht darauf, dass Deutschland seinen Verpflichtungen zur Zahlung von Reparationen bereits in bedeutendem Maße nachgekommen ist und dass die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage Deutschlands im Interesse der friedlichen Entwicklung liegt, hat die Regierung der Volksrepublik Polen den Beschluss gefasst, mit Wirkung vom 1. Januar 1954 auf die Zahlung von Reparationen an Polen zu verzichten, um damit einen weiteren Beitrag zur Lösung der deutschen Frage zu leisten.“


Drittens: 1970, die erste Bundesregierung unter einem sozialdemokratischen Bundeskanzler, Willy Brandt, verhandelt die Ostverträge mit Moskau und Warschau. Während der Verhandlungen bestätigt der stellvertretende polnische Außenminister Winiewicz offiziell den Verzicht Polens auf deutsche Reparationen. 
Quelle focus, Ulrich Reitz

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Re: Entschädigungsforderungen aus Warschau

Beitragvon Kumpel » 2. September 2022, 13:27

Ach du grüne Neune , alles Beschlüsse unter sowjetischer Fuchtel mit einer polnischen Marionettenregierung von Moskaus Gnaden.
Was soll das denn?
Kumpel
 

Re: Entschädigungsforderungen aus Warschau

Beitragvon augenzeuge » 2. September 2022, 13:33

Achso, alle Verträge vor 1990 gelten nicht mehr?
Du bist schon ein Experte. [flash]
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Re: Entschädigungsforderungen aus Warschau

Beitragvon Kumpel » 2. September 2022, 13:37

Ich kann in deinen zusammen gegoogelten Gründen weshalb die polnischen Forderungen Unsinn sein sollen nichts lesen von Verträgen von 1990.
Das erstreckt sich von 45 bis 70.
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Re: Entschädigungsforderungen aus Warschau

Beitragvon augenzeuge » 2. September 2022, 13:48

Das ist ein Artikel aus dem Focus. Und der geht bis 1990.
Aber da du die 2+4 auch nicht anerkennen willst, hab ich mir den Rest gespart. Kannst selbst googeln.

Dennoch, du kannst doch pauschal nicht alles abwatschen, weil die Russen noch präsent waren.

Ich wollte dir mit den Meinungen aus den Medien nur zeigen, wie einsam deine Meinung ist.

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Re: Entschädigungsforderungen aus Warschau

Beitragvon Kumpel » 2. September 2022, 13:58

augenzeuge hat geschrieben:
Ich wollte dir mit den Meinungen aus den Medien nur zeigen, wie einsam deine Meinung ist.

AZ


Welche Meinung? Eine abschließende Meinung habe ich hier noch gar nicht kund getan. [grin]
Aber ich sag dir was , Leute die sich mit dem deutsch polnischen Verhältnis von berufswegen beschäftigen haben da eine differenzierte Ansicht als du.

augenzeuge hat geschrieben:Dennoch, du kannst doch pauschal nicht alles abwatschen, weil die Russen noch präsent waren.

AZ


Die Außenpolitik im Ostblock wurde in Moskau gemacht , das weißt du doch.
Kumpel
 

Re: Entschädigungsforderungen aus Warschau

Beitragvon augenzeuge » 2. September 2022, 15:37

Polen war seit 1972 diplomatisch von nahezu allen Staaten anerkannt. Ob der polnische Außenminister dabei indirekt Moskau vertrat, spielt dann keine Rolle mehr.

Es kann nicht sein, dass alles, was Polen außenpolitisch in Jahrzehnten getan hat, nun infrage gestellt werden kann. Oder gilt der Warschauer Vertrag von 1970 auch nicht mehr so ganz?

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Re: Entschädigungsforderungen aus Warschau

Beitragvon Kumpel » 2. September 2022, 19:07

Was hat denn das nun mit der internationalen diplomatische Anerkennung Polens zu tun ?
Die Ostblockstaaten waren in ihren außenpolitischen Entscheidungen doch nie souverän und mal ehrlich , weshalb sollte ein Staat mit den Kriegsschäden wie Polen denn freiwillig auf Reparationen verzichten?
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