Das Ammoniumnitrat stammt von einem Frachtschiff, das den Stoff 2013 von Georgien nach Mosambik befördern sollte und aufgrund von Mängeln in Beirut an der Weiterfahrt gehindert wurde. Der kristalline Stoff ist wärmeempfindlich, bei 32,2 °C wechselt Ammoniumnitrat seine polymorphen Phasen. Die Zersetzung, bei der Lachgas entsteht, beginnt bei 170 °C. Durch eine starke Initialzündung zerfällt Ammoniumnitrat direkt zu Wasser, Stickstoff und Sauerstoff, was die hohe Sprenkraft des Salzes (Schwadenvolumen 980 l/kg) erklärt. In der Hafenanlage in Beirut war Berichten zufolge vor der Detonation die Feuerwehr aufgrund eines Brandes im Einsatz.
Ammoniumnitrat war bereits häufig die Ursache für Explosionskatastrophen. In Tianjin waren am 12. August 2015 800 Tonnen des Stoffs explodiert, zwei Jahre zuvor bei West Fertilizer in Texas kam es zu einem Unglück mit 14 Toten, 2001 starben im französischen Toulouse 31 Menschen infolge einer Ammoniumniitrat-Explosion. Die bislang verheerendsten Unglücke waren die Texas-City-Eplosion im April 1947 (bis zu 600 Tote, 8.000 Verletzte) sowie die Explosion des Oppauer Ammoniakwerks der BASF im September 1921 (559 Tote, 1977 Verletzte). Im BASF-Werk erinnert die „Trichterstraße“ an die Katastrophe.
karnak hat geschrieben:[grin] Kannst glauben was Du willst, ich kann Dir nur sagen wie eine Explosion unter Beteiligung eines Nitrates funktionieren kann.
Was man dazu tun muss werde ich Dir nicht verraten, nicht dass ich noch vom SEK Besuch bekomme.
Und " die Flamme vorher", da muss ja irgendwas brennbares angefackelt sein, zum Explosivstoff " mutiert " durch den freigesetzten reinen Sauerstoffanteil des Nitrates.
Die Explosion des Oppauer Stickstoffwerkes war, gemessen an der Opferzahl, das bisher größte Unglück in der Geschichte der deutschen chemischen Industrie und die größte zivile Explosionskatastrophe in Deutschland. Am Morgen des 21. September 1921 kam es im Oppauer Werk der Badischen Anilin- & Soda-Fabrik, heute zu Ludwigshafen am Rhein gehörig, um 7.32 Uhr zu zwei kurz aufeinanderfolgenden Explosionen von etwa 400 Tonnen Ammoniumsulfatnitrat, einem Düngemittel. Ausgelöst wurde die Katastrophe durch gezielt eingesetzte, bis dahin als sicher geltende Auflockerungssprengungen innerhalb des zur Verklumpung neigenden Düngers. Noch in 75 km Entfernung zum Unglücksort beschädigten die Detonationen Gebäude. 561 Menschen wurden dabei getötet und weitere 1977 verletzt.
HPA hat geschrieben:Die Sprengkraft entsprach mit etwa 1,5 kt dem einer kleinen taktischen Kernwaffe
Edelknabe hat geschrieben:Was brannte da eigentlich voher so deftig, vor dem wahnsinnigen Knall? Denn die Flamme mit Rauchentwicklung ist ganz schön groß....bevor es rummste?
Rainer Maria
Edelknabe hat geschrieben:Was da auf die Felder jetzt abgekippt wird ist also dieses Ammoniumnitrat....richtig? Jede Nacht fahre ich an so einem Berg von drei Anhängerladungen dran vorbei.Bin immer froh, wenn ich vorbei bin.Wegen dem rasenden Puls,Herzschlag, Bluthochdruck.Ob ich dafür Gefahrenzulage beim Arbeitgeber beantragen könnte? Oder ist das wirklich nur zum düngen?
Rainer Maria
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