Hinterher weiß man mehr: Nach den heftigen Protesten der vergangenen Wochen dürfte dem algerischen Regime klar sein, dass es keine gute Idee war, den 82-jährigen Abdelaziz Bouteflika ein weiteres Mal für die Wahl im April aufzustellen. „Kein fünftes Mandat“, hallt es durch die Straßen des Landes. Algerien steckt in einer Staatskrise. Schon sprechen Beobachter von Revolution; das beliebte Wort Frühling ist wieder zu vernehmen.
Ein neuer Arabischer Frühling allerdings, so viel vorweg, beginnt schon deshalb nicht, weil es nicht Araber waren, sondern Berber in der Kabylei, die Mitte Februar die massiven Proteste lostraten. Seit Jahren schon ist die nordalgerische Berberregion das Epizentrum des Widerstands gegen das Regime in Algier.
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Wird Zeit, dass wir uns dem Thema Algerien mal zuwenden, denn da kocht es schon lange unter der Oberfläche.
Ich war ja mit einer Kabylin verbandelt und habe das Land über einige Jahre hinweg kennengelernt, insbesondere natürlich die Kabylei mit ihren ganz besonderen Menschen.
Kennen gelernt habe ich damals, in den späten 80iger / frühen 90iger Jahren eine rückständige Bevölkerung, die aber dennoch Fremden gegenüber offen und sehr gastfreundlich war.
Deutsche waren und sind dort gemocht und herzlich willkommen. Speziell die Kabylei ist das Bayern von Nordafrika. Nur wenn man es gesehen hat, glaubt man das wirklich.
Algerien bzw. die Algerier sind seit Jahrzehnten zwischen zwei Identitäten hin un her gerissen. Nämlich der eigenen, algerischen und der französischen.
Das Land hat eigentlich ne Menge Potenzial, aber eben auch immer korrupte Regime an der Macht, die nur auf sich schauen.
Nun bin ich gespannt, ob die Algerier es schaffen, sich nun endlich mal wirklich zu befreien und ihr Land auf den richtigen Weg zu bringen.
Sparta