Ein Blick in die Geschichte:
MYTHOS AMSELFELDvon DIETMAR KESTEN
Die Geschichte des Balkans hat eine lange, blutige Tradition. Wer die Fehden um das Kosovo, den Landstrich im Süden Jugoslawiens verstehen will, muß mehr als 600 Jahre zurückblicken.
Der Krieg um das Kosovo, um die mehrheitlich von Albanern bevölkerte Provinz hat seine Wurzeln auf dem AMSELFELD dem Kern des Kosovo. Serben und Albaner erheben gleichzeitig Anspruch, 'historischen' Gebietsanspruch auf das Gebiet, das lange in der Auseinandersetzung zwischen dem christlichen Abendland und dem Osmanischen Reich gestanden hatte. Auf dem AMSELFELD mußten die Serben 1389 eine verheerende, schicksalhafte Niederlage gegen das osmanische Heer hinnehmen.
Vermutlich reicht daher der tiefliegende Haß gegen die KosovoAlbaner, der sich heute in 'ethnischen Säuberungen' entlädt, bis zu diesem Zeitpunkt zurück, und deshalb dürfte auch das Kosovo eine herausragende Bedeutung für die Serben haben. Diese Niederlage hatten sie womöglich nie verwunden. Der sich bis heute im gesamten Kulturbereich haltender Mythos über das AMSELFELD kann wiefolgt zusammengefaßt werden: Die kämpfenden Serben konnten 1389 die zahlenmäßige Übermacht der Türken nicht aufhalten. Der serbische König LAZAR I. wird gefangengenommen und mit anderen Kämpfern hingerichtet; der gesamte serbische Adel kommt bei Aufständen um und wird vernichtet. Serbien ist den Osmanen bis 1878 tributpflichtig.
1359 wird der türkische Sulan MURAD I. von Häschern gemeuchelt (28. Juni). Der St. Veitstag hat seitdem nationale Bedeutung für die Serben. Damit ist das Ende des glorreichen mittelalterlichen serbischen Reiches, daß das Gebiete um Kroatien bis an den Golf von Korinth einschloß, gekommen; die eigentliche Türkenherrschaft begann. Das Kosovo steht seit dieser Zeit als Synonym für Heldentum, für Opferbereitschaft, für Kriegsmut und Sterben für's Vaterland: Die Serben, so die offizielle Propaganda, hätten sich in der Schlacht auf dem AMSELFELD für das Abendland geopfert. Allerdings wird dabei gerne verschwiegen, daß in den Reihen der LAZAR-Armee auch Bulgaren und Albaner mitkämpften, sogar teilweise führende Positionen im Heer inne hatten. Nach serbischer Darstellung sind die Albaner erst nach der Vertreibung der Serben durch die Türken in das Kosovo eingewandert, was historisch nicht stimmig ist; denn schon lange bevor die Serben das Gebiet besiedelten, waren schon Albaner dort ansässig.
MILOSEVIC 'entdeckte' das Kosovo in den 80er Jahren für sich. Im April 1987 reiste er als Vorsitzender der serbischen KP ins Kosovo, um dort über die Absonderung der Albaner von Serbien, deren Versuche der Eigenständigkeit, und der andauernden Spannungen zwischen Albanern und Serben zu reden. Zu dieser Zeit hatte der serbische Nationalismus bereits an beträchtlichem Einfluß gewonnen; Belgrad begann auf der polischen Bühne vollendst ins Abseits zu driften. Die Versuche der Gängelung der Kosovo-Albaner und ihrer politischen Führung erinnern sehr an STALIN, als dieser versuchte, TITO wegen seinen Unabhängigkeitsbestrebungen und Eigenständigkeiten weg vom Diktat der Sowjetunion ins Abseits zu stellen, der sich 1947/48 dazu entschlossen hatte, die Diskussion um eine 'Balkanförderung' zu forcieren, die in die bekannten Vorwürfe des 'Titoismus' einmündeten....
Hier der ganze Beitrag:
http://www.infopartisan.net/archive/kosovo/ko24399.html...