In den Schluchten des Balkan...

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Beitragvon pentium » 16. Januar 2017, 18:11

Kosovo: Serbien droht mit der Armee....

Das Pulverfass Balkan. Solche Aktionen wie mit diesem Zug tragen wirklich nicht zu Entspannung der Lage bei und Serbien ist ein EU-Beitrittskandidat ist, kommt man schon ins Grübeln.

Ein Personenzug, der von Belgrad ins nördliche Kosovo fahren sollte, heizt die Spannungen zwischen der serbischen und der kosovarischen Regierung weiter an. Serbiens Präsident Tomislav Nikolic drohte mit dem Einsatz der Armee. "Wir werden die Armee schicken, um die Serben vor ihrer potenziellen Ermordung zu schützen", sagte er nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates: "Wenn Serben umgebracht werden, werden wir die Armee schicken."

Am Abend hatte Serbiens Regierungschef Aleksandar Vucic den Zug kurz vor der Weiterfahrt gestoppt, nach heftigen Reaktionen der kosovarischen Seite. Diese hatte Spezialeinheiten geschickt und die Grenze abgeriegelt. Serben aus der Region kreisten die Polizisten ein.


http://www.tagesschau.de/ausland/kosovo ... n-105.html

Jedenfalls rasselt man mit dem Säbel. Otto von Bismarck wusste schon, was er vom Balkan zu halten hatte. Seine Wirren seien nicht einmal die „gesunden Knochen eines einzigen pommerschen Musketiers wert“, ist vom Eisernen Kanzler überliefert.

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Re: In den Schluchten des Balkan...

Beitragvon Spartacus » 16. Januar 2017, 18:45

Otto von Bismarck wusste schon, was er vom Balkan zu halten hatte. Seine Wirren seien nicht einmal die „gesunden Knochen eines einzigen pommerschen Musketiers wert“, ist vom Eisernen Kanzler überliefert.


Richtig und nicht die Blutsbrüder, sprich die Russen vergessen. Die 90iger Jahre sind vorbei, Russland wird bestimmt nicht noch einmal zusehen, wenn da was losgeht.

Gar nicht auszudenken, was da alles schief gehen kann, da kann einem ganz schlecht werden. [shocked]

LG

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Re: In den Schluchten des Balkan...

Beitragvon HPA » 16. Januar 2017, 19:20

Zusehen? Die Handschrift dieser offenkundigen Provokation ist doch wohl sehr eindeutig! Das die Kosovaren den Zug stoppen, war vorhersehbar!
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Re: In den Schluchten des Balkan...

Beitragvon Spartacus » 17. Januar 2017, 18:32

Ich habe gedacht, die Serben hätten den Zug selber vor der Grenze gestoppt. [hallo]

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Re: In den Schluchten des Balkan...

Beitragvon HPA » 17. Januar 2017, 23:50

Spartacus hat geschrieben:Ich habe gedacht, die Serben hätten den Zug selber vor der Grenze gestoppt. [hallo]

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Re: In den Schluchten des Balkan...

Beitragvon Spartacus » 18. Januar 2017, 18:13

Kosovo-Präsident Hashim Thaçi sprach von einer Provokation und verlangte von seinen Sicherheitskräften, den Zug zu stoppen. Auf der kosovarischen Seite der Grenze warteten daraufhin Dutzende Mitglieder einer Sondereinheit der Polizei auf den Zug. Dessen Fahrt endete in Raska, dem letzten Ort auf serbischer Seite.



https://www.welt.de/politik/ausland/art ... n-aus.html

Doch. [hallo]


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Re: In den Schluchten des Balkan...

Beitragvon HPA » 18. Januar 2017, 18:29

Weil auf der anderen Seite der KPS gewartet hat. Also haben sie ihn gestoppt.
Hätten sie es nicht getan, wären sie bis Kosovska Mitrovica durchgefahren...

Aber beim Serben ärgern war ich auch schon dabei. Mit NATO Marschbefehl,Diplo Clerance, ID Card und Zivilfahrzeug von Ungarn über Belgrad zurück nach Pristina. [grins]
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Re: In den Schluchten des Balkan...

Beitragvon Spartacus » 18. Januar 2017, 18:43

Hätten sie es nicht getan, wären sie bis Kosovska Mitrovica durchgefahren...


Das glaube ich eher nicht, da wäre sicherlich irgend etwas passiert. Die Folgen mag ich mir gar nicht ausmalen, kennst ja die Hitzköpfe
von Serben und die Kosovaren? Sind doch alles Albaner.

Mir gefällt der ganze Mist nicht, hat mir schon damals nicht gefallen. Die sogenannte Unabhängigkeit des Kosovo war doch nichts anderes als
eine Annektierung durch die Albaner. Das hätte unter allen Umständen verhindert werden müssen, aber was passierte statt dessen?

Die Serben werden das niemals vergessen, niemals den Kosovo so einfach fallen lassen.

Hoffentlich fällt uns das nicht noch alles auf die Füße, würde Scholl Latour wohl sagen. [hallo]

LG

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Re: In den Schluchten des Balkan...

Beitragvon HPA » 18. Januar 2017, 18:48

Es waren die Serben unter Milosevic, welche dort zündelten. Tito wusste ganz genau, warum er den Albanern einen Autonomiestatus einräumte.
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Re: In den Schluchten des Balkan...

Beitragvon SCORN » 18. Januar 2017, 18:56

HPA hat geschrieben:Es waren die Serben unter Milosevic, welche dort zündelten.


Die Mafia-Bande welche sich UC'K nannte hatte mindestens den selben Anteil daran. Noch meiner persönlichen Meinung sogar die Hauptverantwortung, und dass bevor die serbischen Truppen im Kosovo eingesetzt wurden!
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Re: In den Schluchten des Balkan...

Beitragvon Spartacus » 18. Januar 2017, 18:58

HPA hat geschrieben:Es waren die Serben unter Milosevic, welche dort zündelten. Tito wusste ganz genau, warum er den Albanern einen Autonomiestatus einräumte.


Tito hielt aber alles unter eiserner Faust zusammen und die Serben vergessen halt nichts. Als die Gelegenheit da war, haben sie es halt versucht. Uralte Geschichte
und man hätte es eigentlich wissen müssen. Nach dem Zerfall von Jugoslawien hätte man das vorab sauber klären müssen, da Titos "Lösung" eben keine war, da auch
nur aufoktroyiert.

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Re: In den Schluchten des Balkan...

Beitragvon HPA » 18. Januar 2017, 19:30

Es war Milosevic, welcher die Büchse der Pandora öffnete, nämlich damit, dass er 1989 dem Kosovo den Autonomiestatus entzog!
Nicht zu vergessen seine Rede auf dem Amselfeld!
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Re: In den Schluchten des Balkan...

Beitragvon pentium » 18. Januar 2017, 20:37

Ein Blick in die Geschichte:

MYTHOS AMSELFELD
von DIETMAR KESTEN

Die Geschichte des Balkans hat eine lange, blutige Tradition. Wer die Fehden um das Kosovo, den Landstrich im Süden Jugoslawiens verstehen will, muß mehr als 600 Jahre zurückblicken.

Der Krieg um das Kosovo, um die mehrheitlich von Albanern bevölkerte Provinz hat seine Wurzeln auf dem AMSELFELD dem Kern des Kosovo. Serben und Albaner erheben gleichzeitig Anspruch, 'historischen' Gebietsanspruch auf das Gebiet, das lange in der Auseinandersetzung zwischen dem christlichen Abendland und dem Osmanischen Reich gestanden hatte. Auf dem AMSELFELD mußten die Serben 1389 eine verheerende, schicksalhafte Niederlage gegen das osmanische Heer hinnehmen.

Vermutlich reicht daher der tiefliegende Haß gegen die KosovoAlbaner, der sich heute in 'ethnischen Säuberungen' entlädt, bis zu diesem Zeitpunkt zurück, und deshalb dürfte auch das Kosovo eine herausragende Bedeutung für die Serben haben. Diese Niederlage hatten sie womöglich nie verwunden. Der sich bis heute im gesamten Kulturbereich haltender Mythos über das AMSELFELD kann wiefolgt zusammengefaßt werden: Die kämpfenden Serben konnten 1389 die zahlenmäßige Übermacht der Türken nicht aufhalten. Der serbische König LAZAR I. wird gefangengenommen und mit anderen Kämpfern hingerichtet; der gesamte serbische Adel kommt bei Aufständen um und wird vernichtet. Serbien ist den Osmanen bis 1878 tributpflichtig.

1359 wird der türkische Sulan MURAD I. von Häschern gemeuchelt (28. Juni). Der St. Veitstag hat seitdem nationale Bedeutung für die Serben. Damit ist das Ende des glorreichen mittelalterlichen serbischen Reiches, daß das Gebiete um Kroatien bis an den Golf von Korinth einschloß, gekommen; die eigentliche Türkenherrschaft begann. Das Kosovo steht seit dieser Zeit als Synonym für Heldentum, für Opferbereitschaft, für Kriegsmut und Sterben für's Vaterland: Die Serben, so die offizielle Propaganda, hätten sich in der Schlacht auf dem AMSELFELD für das Abendland geopfert. Allerdings wird dabei gerne verschwiegen, daß in den Reihen der LAZAR-Armee auch Bulgaren und Albaner mitkämpften, sogar teilweise führende Positionen im Heer inne hatten. Nach serbischer Darstellung sind die Albaner erst nach der Vertreibung der Serben durch die Türken in das Kosovo eingewandert, was historisch nicht stimmig ist; denn schon lange bevor die Serben das Gebiet besiedelten, waren schon Albaner dort ansässig.

MILOSEVIC 'entdeckte' das Kosovo in den 80er Jahren für sich. Im April 1987 reiste er als Vorsitzender der serbischen KP ins Kosovo, um dort über die Absonderung der Albaner von Serbien, deren Versuche der Eigenständigkeit, und der andauernden Spannungen zwischen Albanern und Serben zu reden. Zu dieser Zeit hatte der serbische Nationalismus bereits an beträchtlichem Einfluß gewonnen; Belgrad begann auf der polischen Bühne vollendst ins Abseits zu driften. Die Versuche der Gängelung der Kosovo-Albaner und ihrer politischen Führung erinnern sehr an STALIN, als dieser versuchte, TITO wegen seinen Unabhängigkeitsbestrebungen und Eigenständigkeiten weg vom Diktat der Sowjetunion ins Abseits zu stellen, der sich 1947/48 dazu entschlossen hatte, die Diskussion um eine 'Balkanförderung' zu forcieren, die in die bekannten Vorwürfe des 'Titoismus' einmündeten....

Hier der ganze Beitrag:
http://www.infopartisan.net/archive/kosovo/ko24399.html

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Re: In den Schluchten des Balkan...

Beitragvon Spartacus » 19. Januar 2017, 18:34

HPA hat geschrieben:Es war Milosevic, welcher die Büchse der Pandora öffnete, nämlich damit, dass er 1989 dem Kosovo den Autonomiestatus entzog!
Nicht zu vergessen seine Rede auf dem Amselfeld!


Na ja doch, da sind wir uns ja einig. [hallo]

Danke für die Ergänzungen Pentium.

Ich hoffe das nun dieser Faden wieder einschläft und zwar ganz tief und fest. Hoffen darf man ja. [hallo]

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