Wie sich Putin in Osteuropa einschmeichelt
25 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs sind viele frühere Ostblockstaaten bitter enttäuscht vom Westen. Putin will möglichst viel vom Einfluss der Sowjetunion zurück – und das könnte klappen.
Russlands Staatspräsident Wladimir Putin will nicht nur die Ukraine spalten, sondern auch möglichst viel vom früheren Einfluss Moskaus in Osteuropa zurückgewinnen. Das könnte teilweise gelingen, weil in einigen früheren Ostblockländern breite Schichten der Gesellschaft inzwischen bitter enttäuscht sind vom Westen. Zudem scheinen sich manche Politiker dort auszurechnen, dass Putin den neuen Kalten Krieg gewinnen könnte. Dass man sich mit Putin also im Interesse des eigenen Landes und Volkes arrangieren muss.
Besonders in Ungarn ist die Enttäuschung groß über den Westen, vor allem deswegen, weil die Begeisterung für Europa und die damit verbundene Hoffnung dort anfangs am größten waren. Der Westen hatte moralische Autorität, wirtschaftliche Potenz. Wenn man dazugehörte, so die Botschaft, würden ganz bestimmt goldene Zeiten anbrechen.
25 Jahre nach der Wende meinen aber viele Menschen im Land, dass es ihnen nicht besser, sondern schlechter geht. Das verfügbare Einkommen der Haushalte ist seit der "Glanzzeit" des Kommunismus Ende der 70er-Jahre nur um zehn Prozent gestiegen, sagt György Barcza vom Forschungsinstitut Századvég. Der erhoffte neue Wohlstand blieb aus. Dinge, die früher selbstverständlich waren, können sich viele Ungarn nicht mehr leisten, etwa Urlaubsreisen. Rentner – ein erheblicher Teil der Wählerschaft – kommen inzwischen mit ihrer Rente nicht mehr aus.
Die gebildetere Jugend sieht Arbeitsperspektiven – anders als vorherige Generationen – nur im Ausland. Massenarbeitslosigkeit unter den Roma sorgt für gesellschaftliche Spannungen und entstand, weil man dem westlichen Modell folgte: dem freien Arbeitsmarkt. Da flogen die Roma, die früher in Lohn und Brot standen, als Erste aus den Unternehmen.
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http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... chelt.html
Die beschriebene Entwicklung ist ein Problem in ganz Europa, nicht nur in Südost-Europa. Europa ist nun eher der Verlierer der Globalisierung, während Asien eher der Gewinner ist. Das es den Menschen in Südost-Europa besser gehen würde, wenn sie im russischen Einflussbereich wären, ist eher unwahrscheinlich. Oder ist Weißrussland das Land, wo Milch und Honig fließen? In Westeuropa wären übrigens viele nicht traurig, wenn Ungarn und Bulgarien aus der EU austreten und Serbien nicht in die EU eintreten würde.
Die im Artikel beschriebene Brisanz der Ukraine-Krise für den Balkan liegt in einem neuen Aufflammen der Kriege dort, insbesondere Bosnien. Das sprach Merkel erst kürzlich in Australien an.








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...........denn mit journalistischer Sorgfalt hat der Artikel nichts zu tun! Es ist bestenfalls seine subjektive Meinung, möglicherweise noch nicht mal das!