Russland, Putin und die Politik...

Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Spartacus » 11. November 2014, 19:17

Vor allem zu Russland sucht China beim Gipfel Nähe. Traditionell trauen sich auch diese beiden Staaten nicht über den Weg. Doch den Streit der USA und der Europäer mit Putin weiß die chinesische Führung nun geschickt zu nutzen


Das ist es!

Der Poker ist wieder mal eröffnet. Russland wird China nicht trauen und andersrum, aber beide werden
Obamas Schwäche ausnutzen und somit enger zusammen arbeiten.

LG

Sparta


Ich bin stolz darauf, kein Smartdingsbums zu besitzen.
Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Interessierter » 12. November 2014, 09:08

Moskau startet Medienoffensive gegen "westliche Propaganda"

Multimedia-Angebot "Sputnik" liefert internationale Nachrichten - Radiosender in 130 Städten in 34 Ländern mit rund 800 Stunden Programm pro Tag geplant

Moskau - Russland hat einen neuen internationalen Mediendienst ins Leben gerufen. Das staatlich finanzierte Multimedia-Angebot namens Sputnik werde eine "alternative Interpretation" des Weltgeschehens liefern, sagte der Chef des russischen Kreml-finanzierten Medienunternehmens Rossija Segodnja, Dmitri Kisseljow, am Montag. Die Berichterstattung sei ein Gegenpol zur "aggressiven Propaganda" des Westens.

Im Netz ist das neue Angebot auf der englischsprachigen Website Sputniknews.com verfügbar, hieß es bei der Präsentation der neuen Medienmarke in Moskau. Als Radioprogramm soll Sputnik in etwa 30 Ländern laufen, darunter Frankreich, China und den USA.

http://derstandard.at/2000007970424/Mos ... Propaganda
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon pentium » 12. November 2014, 20:00

Noch ein Bild vom Treffen in China.

image.jpg


Diese Gewänder haben doch was oder?

mfg
pentium
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon pentium » 13. November 2014, 18:37

Seit dem 6. November ist der deutschsprachige Ableger des internationalen russischen Staatsfernsehens online.

Zitat:
RT, früher "Russia Today", soll ja bekanntermaßen die russische Sicht auf die Welt und ihre Zeitläufe bieten, genauer gesagt eine dem Kreml genehme Sicht. Das schließt zwar hier und da kritische Töne nicht aus, bedeutet insgesamt aber schon, dass RT näher an einem Propaganda-Kanal als an einem Nachrichtensender mit eindeutiger politischer Haltung wie zum Beispiel Rupert Murdochs US-amerikanische Fox-News ist. Auch wenn die Macher nicht müde werden zu betonen, dass sie sich als ernst zu nehmende Konkurrenten von Sendern wie BBC World oder CNN sehen...]

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/z ... ay100.html

Und gestern Abend bei Zapp im NDR
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/z ... ch100.html

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon pentium » 15. November 2014, 19:38

Beim G20-Gipfel in Brisbane trifft die deutsche Kanzlerin den russischen Präsidenten - die Stimmung ist wegen der Ukraine auf einem Tiefpunkt. Deutlich wie nie wirft Merkel dem Kreml-Herrscher Putin Expansionsstreben vor.

Zitat:
Die Kanzlerin, das ist nicht zu übersehen, verliert die Geduld mit dem russischen Präsidenten. Deutlich wie selten zuvor kritisiert sie das russische Expansionsstreben - über die Ukraine hinaus. Als sie auf die Kriegsschiffe angesprochen wird, die der Kreml-Herrscher rechtzeitig zum G20-Gipfel vor die australische Küste beordert hat, winkt Merkel ab. Die Schiffe seien nicht das Hauptproblem. "Der zentrale Punkt heißt: Wie geht es weiter mit dem Land Ukraine? Ich kann Moldawien hinzufügen, ich kann Georgien hinzufügen." Merkel sorgt sich um die Menschen in diesen Ländern, aber auch um die wirtschaftspolitischen Auswirkungen der Krise. "Geopolitische Spannungen sind nicht gerade wachstumsfördernd."

http://www.spiegel.de/politik/ausland/g ... 03107.html

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Interessierter » 16. November 2014, 08:51

G-20-Gipfel - Putin ist unzufrieden und geht

Stundenlang hat Russlands Präsident am Rande des G20-Gipfels mit Merkel und auch Juncker gesprochen. Eine Annäherung der Parteien gab es nicht. Putin reiste vorzeitig ab.

Russlands Präsident Wladimir Putin sieht in der Ukraine-Krise keine Annäherung an den Westen. Bei seiner Abschlusspressekonferenz beim G20-Gipfel sagte Putin, der Konflikt schade allen Seiten. Das habe er in Einzelgesprächen mit G20-Kollegen deutlich gemacht.

Zunächst hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Nacht zum Sonntag zwei Stunden mit Putin unter vier Augen gesprochen. Dann kam EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker für eine gute Stunde dazu. Schließlich verließ Merkel die Dreierunde, und der Kommissionspräsident und der russische Präsident – sie kennen sich lange – tagten eine weitere Stunde allein weiter.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2014 ... merkel-g20
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Interessierter » 16. November 2014, 09:21

Wladimir Sorokin - "Auch Stalin wäre schockiert"

Der russische Schriftsteller Wladimir Sorokin lebt jetzt in Berlin. Sein geliebtes Moskau erkennt er nicht wieder. Ein Gespräch über Putins Russland, Charlottengrad und die Rückkehr zur Malerei.


ZEIT: In Ihrem Roman Der Tag des Opritschniks beschreiben Sie eine Schreckensvision von Russland im Jahr 2027, dessen Gesellschaft von der Leibgarde des Herrschers terrorisiert wird. Für den westlichen Leser liest sich Ihr Buch wie eine Art Apokalypse. Warum geht Russland in diese Richtung?

Sorokin: Ich habe den Eindruck, dass wir in die letzte Phase dieses Staates eintreten. Es erinnert alles an die Agonie eines Todkranken. Ein großer Organismus stirbt und verfällt plötzlich in Aggression, greift nach der Krim, der Ukraine.

ZEIT: Welche Symptome sehen Sie noch?

Sorokin: Wachsende Paranoia, eine große Angst vor der Revolution, vor der fünften Kolonne, vor einem Maidan-Aufstand in Moskau. Man sieht das an den staatlichen Kanälen. Daraus fließt ein unaufhörlicher Strom des Hasses auf den Westen, auf die Ukraine, auf die fünfte Kolonne. Russland hatte niemals mit der Ukraine Krieg geführt. Man schießt sich doch ins eigene Knie. Diese Absurdität ist eine von heute. Wenn Leonid Breschnew wüsste, dass die Ukraine und Russland gegeneinander kämpfen, wäre er zutiefst entsetzt. Auch Stalin wäre schockiert.

ZEIT: Aber warum geht Russland zugrunde, wenn es doch von seinen Rohstoffen leben kann?

Sorokin: Die Symptome sind da. Die Wirtschaft stürzt ab, der Rubel fällt, die Ölpreise verfallen. Die Landwirtschaft ist praktisch zerstört. Das Hauptsymptom ist die Kapitalflucht. Das alles sind Vorboten einer ökonomischen Katastrophe. Und sobald sie kommt, wird es gleich eine Krise der Macht.

Das vollständige Interview hier:
http://www.zeit.de/2014/45/wladimir-sor ... iftsteller

Interessante Ansichten eines Russen über Russland.

" Der Interessierte "
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon SCORN » 16. November 2014, 17:59

Wenn man etwas über den Tellerrand schaut, dann ist Russland nur in der Kritik der Natostaaten. Die bevölkerungsstärksten Länder der Welt, China und Indien, haben beste Beziehungen zu Russland, ebenso das größte Land Südamerikas. Ich glaube, dass die USA, GB und Frankreich eher neue Präsidenten haben werden als Russland. In keinem westlichen Land hat der Präsident lt. Umfragen so einen großen Rückhalt in der Bevölkerung wie Putin. Selbst Gorbatschow hat sich vor ihn gestellt. Bei aller Kritik unserer Medien und Politiker darf man nicht vergessen, der russische Präsident wird zur Zeit noch immer in Russland gewählt, nicht in Deutschland, ob uns das passt oder nicht.

Putin ist füher vom G20 Gipfel abgereist? Na und? Merkel ist wenige Minuten nach Putin abgereist! Zitat aus FAZ : "Auch die übrigen Staatsoberhäupter blieben nicht bis zum Ende. Bundeskanzlerin Merkel reiste ebenfalls zeitig ab - wenige Minuten nach Putin." Zitat Ende. Also bitte nicht nur einseitig Propaganda nachplappern, besser informieren!

gruß [hallo]
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon pentium » 16. November 2014, 18:30

Passend zum Thema.

Exklusiv für die ARD hat NDR Autor Hubert Seipel den russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin interviewt. Das Interview wird am Sonntag (16. November) also heute Abend um 21.45 Uhr in der Sendung "Günther Jauch" im Ersten zu sehen sein. Danach diskutiert Günther Jauch mit seinen Gästen über das, was Putin sagt. Dabei sind die Bundesministerin der Verteidigung Ursula von der Leyen (CDU), die ehemalige Moskau-Korrespondentin der ARD und heutige WDR-Chefredakteurin Sonia Seymour Mikich, der Historiker Heinrich August Winkler und Hubert Seipel. "Günther Jauch" hat ausnahmsweise eine Länge von 75 Minuten.

http://www.finanznachrichten.de/nachric ... in-007.htm

Sollte man sich anschauen.

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon HPA » 16. November 2014, 18:33

hoffentlich hat Seipel sich dann den Hals gewaschen.Sonst könnte es etwas müffeln. [flash]
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Sirius » 16. November 2014, 19:02

SCORN hat geschrieben:Wenn man etwas über den Tellerrand schaut, dann ist Russland nur in der Kritik der Natostaaten. Die bevölkerungsstärksten Länder der Welt, China und Indien, haben beste Beziehungen zu Russland, ebenso das größte Land Südamerikas.


Wie viel diesen drei Staaten Putin wert ist, hat man beim Gala-Diner in Brisbane sehen können - nicht viel. Die Staatschefs dieser Staaten haben sich nicht zu Putin an den Tisch gesetzt. Das hatte bereits die Abstimmung in der UN-Vollversammlung vor ein paar Monaten gezeigt. 100 Staaten hatte Putin gegen sich, 11 für sich. Unter diesen 11 waren die Diktaturen und wirtschaftlichen Zwerge Nordkorea, Simbabwe, Kuba, Syrien, Weißrussland, Sudan, Venezuela. Die verbleibenden vier (halbwegs) Demokratien Armenien, Bolivien, Iran und Nicaragua sind auch keine Großmächte. China, Indien und Brasilien hatten nicht für Putin gestimmt. Scorn, Du phantasierst Dir zwanghaft Verbündete Putins zusammen, die es so nicht gibt. China hatte im letzten ausgehandelten Gas-Vertrag mit Putin dessen Zwangslage eiskalt für sich ausgenutzt und den Preis erheblich gedrückt, und zahlt weniger als Europa. Freundschaft sieht anders aus. Für Brasilien, China und Indien ist Nordamerika, Europa, Japan und Australien wichtiger als Russland. Schau Dir einfach einmal das Handelsvolumen mit diesen Regionen im Vergleich mit dem Handelsvolumen mit Russland an. Da geht es um den Faktor fünf bis zehn. China, Indien und Brasilien werden sich ihre Kunden in Nordamerika, Europa, Japan, Australien nicht wegen Putin verprellen. Die Regierungen dieser Staaten sind eben schlauer als ein Putin, der sich immer mehr zum Paria der internationalen Gemeinschaft macht.

Wenn irgendetwas immer wieder erstaunlich ist, dann ist es die absolute Realitätsverweigerung der Putin-Fans in Deutschland, die die realen Machtverhältnisse und Interessen, von denen Staaten geleitet werden nicht erkennen wollen. Diese Realitätsverkennung gab es auch bei Saddam Hussein, Adolf Hitler oder Napoleon I. Man kann sich nicht mit den wichtigsten Wirtschafts- und Militärmächten anlegen und in völliger Realitätsverkennung meinen, diesen Mehrfronten-Konflikt gewinnen zu können.

SCORN hat geschrieben:Ich glaube, dass die USA, GB und Frankreich eher neue Präsidenten haben werden als Russland. In keinem westlichen Land hat der Präsident lt. Umfragen so einen großen Rückhalt in der Bevölkerung wie Putin. Selbst Gorbatschow hat sich vor ihn gestellt. Bei aller Kritik unserer Medien und Politiker darf man nicht vergessen, der russische Präsident wird zur Zeit noch immer in Russland gewählt, nicht in Deutschland, ob uns das passt oder nicht.


Das ist ja auch kein besonderes Kunststück in einer Autokratie mit Wahlfälschungen (nach Angaben von Wahlbeobachtern aus dem In- und Ausland) und fast gleichgeschalteter Presse an der Macht zu bleiben. Es ist auch nicht schwer zu prognostizieren, dass der Machthaber in Nordkorea länger an der Macht bleiben wird als in einer Demokratie wie Südkorea.

Da bin ich dann wieder bei den Putin-Fans in Deutschland. Warum wandern diese eigentlich nicht in ihre "geliebten" Staaten wie Nordkorea, Kuba, Weißrussland oder Russland aus? Das muss wohl am Sozialsystem und dem Gesundheitssystem im verhassten kapitalistischen Deutschland liegen. Ein Heinz Kessler oder ein Vierkrug reisen im Urlaub oder als "Solidaritätsreise" nach Kuba, kommen aber immer wieder in das verhasste kapitalistische Deutschland zurück. Scorn, wenn irgendetwas heuchlerisch ist, dann ist es diese Verlogenheit von solchen Herrschaften - wenn man seiner eigenen ideologischen Überzeugung aus egoistischen Interessen (Sozialsystem, Gesundheitssystem) nicht folgt. Diese Herrschaften werden nicht müde, ständig in das eigene Nest zu scheixxen, in dem sie leben; von der ach so schlimmen Zwei-Klassen-Medizin zu schwadronieren, die sie dann aber doch viel lieber in Anspruch nehmen als das Gesundheitssystem in Nordkorea, Russland oder Weißrussland. Eine Margot Honecker lebt auch lieber im kapitalistischen Chile in einer Villa einer "gated community" mit Wachschutz, als in Kuba.
Zuletzt geändert von Sirius am 16. November 2014, 19:33, insgesamt 8-mal geändert.
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon HPA » 16. November 2014, 19:10

Vierkrug? Mich würde mal interessieren ob der Herr S seinen Putzen überhaupt den Mindestlohn zahlt.
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Sirius » 16. November 2014, 19:44

HPA hat geschrieben:Vierkrug? Mich würde mal interessieren ob der Herr S seinen Putzen überhaupt den Mindestlohn zahlt.


Du bist über diese Leute ja immer erstaunlich gut informiert. [wink] Das er Putzen beschäftigt war mir bisher nicht bekannt, aber interessant, das zu erfahren. Das im letzten Satz von Dir Geschriebene - das ich noch lesen konnte - wundert mich nicht. Ich kenne da im Bekanntenkreis auch so ein paar Personen, die als Angestellte immer viel von sozialer Gerechtigkeit redeten, aber später, als sie selbst Arbeitgeber wurden, sich nicht besonders anständig gegenüber ihren Untergebenen zeigten. Man kann auch dann, wenn man in einem kapitalistischen System lebt, noch einen Rest von Anstand bewahren.
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon SCORN » 16. November 2014, 21:04

Sirius hat geschrieben: Scorn, Du phantasierst Dir zwanghaft Verbündete Putins zusammen, die es so nicht gibt.


nun übertreibe mal nicht [grins] ich brauche mir nichts "zwanghaft zusammen zu phantasieren" da ich unter keinem Zwang stehe! [wink] ich bilde mir meine meinung aus den mir zu verfügung stehenden informationsquellen! genau wie du! da sollte doch eine andere meinung auszuhalten sein oder stehst du da unter einem zwang? [ich auch]

im übrigen werden wir sehen wie sich das ganze in der nächsten dekade entwickeln wird. vielleicht gibt es ja dann auch noch dieses forum! [freu]

herzlichst [hallo]
SCORN
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon pentium » 16. November 2014, 21:17

Hier der Wortlaut des Interviews, das er dem NDR Autor Hubert Seipel gegeben hat und das heute um 21.45 Uhr bei Günther Jauch in der ARD ausgestrahlt wird.

http://www.ndr.de/nachrichten/Putin-und ... ew108.html

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon SCORN » 16. November 2014, 21:25

und hier mal der us-vize biden mit klartext vor studenten in harvard:
http://www.youtube.com/watch?v=JgzQFjl1 ... e=youtu.be
SCORN
 

Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Sirius » 16. November 2014, 21:37

SCORN hat geschrieben:
Sirius hat geschrieben: Scorn, Du phantasierst Dir zwanghaft Verbündete Putins zusammen, die es so nicht gibt.


nun übertreibe mal nicht [grins] ich brauche mir nichts "zwanghaft zusammen zu phantasieren" da ich unter keinem Zwang stehe! [wink] ich bilde mir meine meinung aus den mir zu verfügung stehenden informationsquellen! genau wie du! da sollte doch eine andere meinung auszuhalten sein oder stehst du da unter einem zwang? [ich auch]

im übrigen werden wir sehen wie sich das ganze in der nächsten dekade entwickeln wird. vielleicht gibt es ja dann auch noch dieses forum! [freu]

herzlichst [hallo]
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Ok.

P.S. Ich meinte "zwanghaft" auch nicht im medizinischen Sinn, sondern im argumentativen Sinn. Also bitte nicht gleich persönlich nehmen. Vielleicht hätte ich das Wort besser weggelassen,...wenn es Dich beruhigt.

Das Brasilien, China und Indien lieber eine mulitpolare Welt mit weniger Dominanz der USA wünschen, ist mir durchaus bewusst. Und darin stimme ich Dir auch zu. Nur würde ich diese Staaten deshalb nicht gleich automatisch als "Verbündete" Russlands sehen. Dagegen stehen eben die bedeutenden und für sie wichtigen Handelsbeziehungen mit Nordamerika, Europa und auch teilweise in Asien. Ich habe den Eindruck, dass China, Indien und Brasilien zu möglichst allen Staaten gute Beziehungen wollen und sich nicht in den Ukraine-Konflikt direkt einmischen wollen.

Sirius
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon SCORN » 16. November 2014, 21:45

Sirius, da liegen wir gar nicht soweit auseinander!

SCORN [hallo]
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Interessierter » 17. November 2014, 07:25

Putins Annexionspolitik: Merkel warnt vor russischem Einfluss in Moldawien, Serbien und Georgien

Kanzlerin Angela Merkel hat in Sydney deutliche Worte gefunden: Russlands Staatschef Wladimir Putin stelle die europäische Friedensordnung in Frage. Der Westen müsse entschlossen vorgehen, sonst bedrohe seine Machtpolitik auch andere Länder.

Sydney - Russlands Präsident Wladimir Putin hatte schon vor dem Vier-Augen-Gespräch mit der Kanzlerin in Brisbane ausgeteilt. Die ukrainische Regierung wolle sämtliche politischen Gegner und Widersacher vernichten, sagte er in einem Interview für die ARD-Sendung "Günther Jauch", das am Sonntagabend ausgestrahlt wurde. Sie habe Truppen eingesetzt, es kämen Raketengeschosse zum Einsatz. Aber dies werde vom Westen nicht erwähnt.

Wenige Stunden nach der Ausstrahlung des Interviews hat sich nun auch die Kanzlerin zu Wort gemeldet. Bei einer Rede in Sydney warf sie Putin eine Annexionspolitik vor, mit der er auf das Recht des Stärkeren setze. Russland habe die Krim völkerrechtswidrige annektiert und setze seine Einflussnahme in der Ostukraine fort: "Das stellt nach dem Schrecken zweier Weltkriege und dem Ende des Kalten Krieges die europäische Friedensordnung insgesamt infrage."


Weiter geht es hier:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/a ... 03294.html
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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon HPA » 19. November 2014, 00:57

Der russische Gesellschaftsvertrag

Der im Schweizer “Exil” lebende russische Schrift­stel­ler Michail Schischkin zeichnet in der Ok­to­ber­aus­ga­be des CICERO ein bestürzendes Bild der rus­si­schen Ges­ell­schaft, deren “contrat social” immer noch, auch nach dem forma­len Ende des Kom­mu­nis­mus auf dem gesellschaftlichen Ein­ver­neh­men über Lüge und Wahr­heit beruht. Der GULAG lebt! nobody wüss­te nix, was in den letzten 20 Jah­ren die neue alte rus­sische See­le so nahe ge­bracht hat wie dieser “Be­sinnungs­aufsatz”. Wer nie in der UdSSR und danach in Russ­land war, der wird Michail Schisch­kin nicht glau­ben kön­nen, weil er diese rus­sische Seele nicht kennt und schon gar nicht ver­steht. Sich auf den Ar­tikel “Das Imperium der Lügen” einzulassen ist eine Her­aus­for­de­rung, für man­che sicher eine Zu­mu­tung, aber vor allem ist Michail Schischkin zu lesen ein absolutes MUSS.
______________________________________________________________

Das Imperium der Lügen
Die Wahr­heit abzu­streiten, das hat in Russ­land nicht nur Tradition, sondern ist vielmehr Teil des Ge­sellschafts­vertrags. Auch des­halb wirkt der Westen im Ukrainekonflikt so hilflos

Als Kinder lasen wir alle das Buch „Gelsomino im Lande der Lügner“ des Ita­lie­ners Gianni Rodari. Darin kommt ein Junge in ein Land, das von einer Pira­ten­ban­de einge­nom­men wor­den ist, die nun alle zum Lügen zwingt. Den Katzen wird be­fohlen zu bellen, den Hun­den zu miauen. „Brot“ muss „Tinte“ ge­nannt wer­den. Es ist nur Falsch­geld im Um­lauf, und die Ein­woh­ner werden über die Zei­tung „Der muster­hafte Lüg­ner“ über die wich­tig­sten Nach­rich­ten infor­miert.

Uns Kindern gefiel die Absurdität dieser Situation natürlich. Für die Er­wach­senen lag das Ge­heimnis des unglaub­lichen Er­folgs dieses Buches al­lerdings darin, dass sie genau ver­stan­den, über wel­ches Land hier in Wirk­lichkeit ges­chrie­ben wurde. Orwell für An­fänger. Als die Kin­der älter wurden, begriffen sie eben­falls sehr schnell, dass sie in genau die­sem Land lebten.

Die Lüge war allgegenwärtig. Die Zeitungen logen, das Fernsehen, die Leh­rer. Der Staat be­trog sei­ne Bürger, die Bürger betrogen den Staat. So wa­ren die allen ver­ständlichen Spiel­regeln. Vom Kin­der­garten an gewöhn­ten wir uns daran.

Mit Plakaten überzeugte man die Bevölkerung, dass die „UdSSR – das Boll­werk des Friedens“ sei, und schickte gleichzeitig seine Panzer überallhin auf der Welt. Im Fern­sehen berich­tete man freudig über die Er­fül­lung der Fünf­jahres­pläne, doch die Regale in den Ge­schäften wurden fort­während leerer und die Schlan­gen davor größer. Wir lebten in dem Land, „in dem der Sozia­lismus ge­siegt“ hatte, in dem laut Ge­setz alles dem Volk ge­hörte, doch in Wirk­lich­keit besaß das Volk nichts. Überhaupt gehörte nieman­dem etwas.

Katastrophen kamen nur im Westen vor

Wir lebten in diesem außergewöhnlichen Land voller Sklaven, in dem alle dem Sys­tem gehörten. Diejenigen, die uns anführten, waren einfach die größten Skla­ven. Nie­mand trug die Verant­wortung für sein Land. Die Kol­cho­se-Skla­ven sind ent­eignet worden und ih­nen war es egal, ob die Ern­te her­anwuchs oder nicht. Die Ar­beiter-Skla­ven sof­fen, und ihre Vor­ge­setzten schick­ten gefälschte Bilan­zen ans Minis­terium. Die re­gieren­den Sklaven nahmen diese ver­drehten Lü­gen als gültige Resul­tate in Empfang.
Cicero102014
Über Jahr­zehnte wurden eigene und frem­de Leute ange­schwin­delt, und man stör­te sich nicht da­ran, dass nie­mand dem an­de­ren glaub­te. Un­ter dem er­logenen „Auf­ruf einer Grup­pe von Genos­sen“ fiel man in die Tsche­choslo­wakei ein. Man log, dass man uns nach Af­gha­nistan einge­laden ha­be. Es wurde ge­schwin­delt, wenn bei Flug­zeug­ka­tastrophen Fuß­ball- oder Hockey­mann­schaf­ten star­ben – denn solche Ka­tastro­phen kamen ja nur dort vor, im Westen. Die ganze Welt wurde angeschwindelt, als ein südko­rea­nisches Flug­zeug abge­schos­sen worden war.

Chruschtschow wurde aus den offiziellen Bildern des Em­pfangs von Gagarin auf dem Roten Platz heraus­geschnit­ten. Man log über die Ver­gan­gen­heit, die Gegen­wart und die Zu­kunft, zu jedem Anlass, egal ob wichtig oder un­wich­tig.

Meine Mutter unterrichtete damals in der Schule, doch ich habe zu der Zeit natürlich noch nicht rea­li­siert, wie schwierig die Gestaltung des Unterrichts für sie und alle Leh­rer war: Sie stan­den vor einer unlösbaren Aufgabe – die Kinder zu lehren, die Wahr­heit zu sa­gen, und sie gleich­zeitig auf ein Leben im Land der Lügen vorzu­bereiten. Nach dem geschrie­benen Gesetz sollte man immer die Wahr­heit sagen, doch das unge­schrie­bene hieß: Wenn du die Wahr­heit sagst, wirst du Kum­mer ernten.

Erziehung in der schwierigen Kunst des Überlebens

Sie lehrten uns Lügen, an die sie selbst nicht glaubten, weil sie uns liebten und uns retten wollten. Denn in unserem Land wurde mit Worten ein töd­liches Spiel getrie­ben. Man musste die rich­tigen Worte aus­sprechen und die falschen ver­schwei­gen. Niemand zog diese Gren­ze of­fiziell, doch jeder spür­te sie in sich. Die Dis­siden­ten verstießen gegen diese Spiel­re­geln – aufgrund ihres selbst­mör­de­rischen Ver­ständnisses für Gefüh­le der persön­lichen Wert­schät­zung (so lau­tete Solschenizyns be­rühmter Aufruf: „Nicht nach der Lüge leben“). Auch uner­schrocke­ne junge Leute ver­stießen da­gegen – aus Dumm­heit.

Die Lehrer versuchten, diese wahrheitsliebenden Jugendlichen zu retten, indem sie ihnen eine belebende Dosis Furcht einimpften. War das im Moment ein biss­chen schmerz­haft, so immunisierte es doch für das ganze folgende Leben. Viel­leicht hatte man uns Chemie oder Englisch nur schlecht bei­ge­bracht, doch wir erhielten eine bei­spiel­haf­te Er­zie­hung in der schwie­rigen Kunst des Über­le­bens – das eine zu sagen, aber das an­dere zu den­ken und zu tun.

Diese Lüge darf keinesfalls als Sünde bezeichnet werden – in ihr kon­zen­trier­te sich die ganze Kraft der Vitalität, die Stärke der Über­le­bens­geis­ter. Jeder, der ge­boren wurde, fand sich in die­sem geschlos­senen Kreis aus Lü­gen wie­der. Doch warum? Wie konn­te es so kom­men? Ich kann mich erin­nern, wie mich als Jugend­li­cher die ein­fache Er­klä­rung über­rascht hat, die ich da­zu im Arti­kel „Das Para­dox der Lüge“ ge­le­sen habe, den der ver­botene Philo­soph Niko­lai Ber­djajew 1939 im Exil über die Dik­ta­tu­ren von Hitler und Stalin ge­schrie­ben hatte: „Die Men­schen le­ben in Angst, und die Lü­ge ist ihre Waf­e zur Ver­tei­di­gung.“ Die Macht­haber fürch­te­ten sich vor ihrem ei­ge­nen Volk und lo­gen deshalb. Und die Bevöl­ke­rung machte bei die­ser Lü­ge mit, denn sie fürch­tete sich wie­de­rum vor der Macht.

Die Machthaber und ihr Volk hatten einen Gesellschafts­vertrag mit­einander ge­schlos­sen: Wir wissen, dass wir lügen und dass ihr lügt und werden weiter lü­gen, um zu über­leben. Mit diesem contrat social sind Generationen groß geworden.

Gefängnisstaat bricht in sich zusammen

Ich weiß noch, wie wir vom Reaktorunglück in Tschernobyl erfahren ha­ben. Ich arbei­tete damals an einer Schule. In der Pause rannte ein sicht­lich er­reg­ter Phy­siker zu uns ins Lehrer­zimmer, der von einem Be­kann­ten hinter vorge­haltener Hand über die Ka­tastrophe unter­richtet worden war. Ihm glaub­ten wir sofort. Er, und nicht die Regierung, sagte, man solle die Kinder in die Häuser holen.

Die offiziellen Kanäle schwiegen noch lange, und dann berichteten sie zwar über die Er­eignisse, beschwichtigten aber gleich­zeitig, es bestehe über­haupt keine Gefahr. Die Bevöl­ke­rung wusste bereits, was das bedeutete: Wenn sie sagten, es gebe keine Gefahr, dann stand es nicht gut.

Ein gespaltetes Bewusstsein – das eine zu sagen und etwas anderes zu den­ken und zu tun – machte die Wirk­lichkeit einer ganzen Nation aus. Wenn sich eine Lüge von sich selbst ab­schot­tet, wird sie fä­hig, eine neue Realität zu kon­struieren. Die­se Reali­tät sind wir. Und alle wir Rus­sen, die heute leben, kommen aus ihr. Sowohl Regierungs­befürworter wie auch Opposi­tionel­le.

Gegen Ende des 20. Jahrhunderts fand in Russland ein Wunder statt. Die obersten Sklaven starben einer nach dem anderen, und unser Gefängnis­staat brach einfach in sich zu­sammen. Von Mitte der achtziger bis zu Beginn der neunziger Jahre er­hielt mein Volk die einzig­artige Mög­lich­keit, sein Leben neu auf­zubauen, eigene Ent­schei­dun­gen zu treffen. 1991 befrei­ten wir uns zwar von der Kommunis­tischen Partei, doch von uns selbst konn­ten wir uns nicht be­freien. Unser gewohn­ter Ge­sellschafts­vertrag blieb auch nach dem Zerfall der UdSSR in Kraft.

Demokratie – das bedeutete Chaos

Wir waren naiv. Alles erschien so einfach und offen­sicht­lich: Unser Land ist von einer Ban­de von Kom­munisten ein­genom­men worden, und wenn man die Partei ver­jagt, werden sich die Grenzen öffnen und uns eine Rückkehr er­mög­li­chen in die Fami­lie der Na­tio­nen, die nach den Gesetzen der Demo­kratie, der Frei­heit und der Per­sönlichkeits­rech­te le­ben. Die Worte klan­gen wie ein wunderbares Mär­chen über die unerreich­bare Zukunft – Parlament, Republik, Ver­fas­sung, Wahlen.

Irgendwie dachten wir gar nicht daran, dass all diese Worte bei uns bereits Wirklich­keit waren – immerhin galt die Verfassung Stalins aus dem Jahr 1937 als „demo­kra­ti­schste Ver­fas­sung der Welt“ –, und auch an Wahlen nah­men wir regel­mäßig teil. Wir ver­gaßen, dass alle gu­ten Worte, wenn sie die Gren­ze zu unserem Heimat­land über­quer­ten, plötzl­ich eine ganz an­dere als ihre ur­sprüngliche Be­deutung annahmen.

Demokratie – das bedeutete Chaos. Parlament – ein Ruheposten für das Ganoven­tum. Brot – Tinte. Wer hätte damals gedacht, dass die Kom­mu­nis­ti­sche Par­tei zwar ver­schwin­det, wir aber die­selben bleiben – und mit uns auch all die gu­ten Wor­te: Demo­kra­tie, Par­lament und Ver­fas­sung wur­den ein­fach zu Schlag­stöcken im end­losen Kampf um Macht und Geld im neuen Russ­land.

Es erwies sich als unmöglich, die Wächter zu verjagen, denn jeder war sich selbst ein Wach­pos­ten. Wenn der Aufruhr im Sträflingslager nicht unter­drückt werden konn­te, so hörte er irgend­wie von selbst auf, und er endete einfach damit, dass die Leu­te in ihre Baracken zurück­kehrten. Schließ­lich muss­te man weiterleben. Die Ord­nung stell­te sich von selbst wieder her. Die gleiche Ord­nung wie früher – denn eine andere kannte dort niemand. Und wieder be­setzten die Stärk­sten die besten Pritschen und dräng­ten die Schwachen zum Abort.

Staatliche Mittel verschwinden in den Taschen der Beamten

Die kommunistische Lüge wandelte sich zu einer demokratischen. Die Leute wur­den nun unter demo­kratischen Losungen aus­geraubt. Die Cli­que ehe­ma­li­ger Par­tei- und Komso­mol­funktionäre teilte alle natür­lichen Ressour­cen unter sich auf und beeil­te sich, sie so schnell wie mög­lich ins Aus­land zu ver­kau­fen, um heute reich zu wer­den, ohne an die Zu­kunft des ei­genen Landes zu den­ken. In diesem Licht sieht der unter­drück­te, größte Teil der Be­völke­rung heute die demokratischen Reformen der neunziger Jahre.

Denn hinter der Maskerade des 21. Jahr­hunderts treten die ewigen rus­sischen Konstan­ten über­deutlich hervor: ein Haufen Diebe, Beamte und Oligarchen, die den Reich­tum des Landes an sich geris­sen haben und keine Sekunde daran den­ken, mit der armen, versoffenen Be­völkerung zu teilen. Das Geld für die bald aus­verkauften Boden­schätze fließt in den Westen und wird nicht in rus­sische Straßen, Kranken­häuser oder Schu­len inves­tiert. Staat­li­che Mittel, die für soziale Zwecke zur Verfügung gestellt werden, kommen größten­teils nie an ihrem Be­stim­mungs­ort an, sondern ver­schwin­den in den Taschen der Beamten.

Die Fingerabdrücke aus Lügen bleiben dieselben. So wie in der UdSSR schwin­delt auch die russische Propaganda eine andere Realität vor. Die Automobil­industrie ist zu­sammen­gebrochen, die Flug­zeugherstellung ebenfalls; Raketen werden zwar noch abgeschos­sen, doch sie stürzen regel­mäßig ab; die Hälfte aller Nahrungs­mittel wird impor­tiert, Haus­halts­geräte kommen zu beinahe 100 Prozent aus dem Ausland. Das Land pro­duziert praktisch nichts mehr, der Staats­haus­halt gründet allein auf dem Verkauf von Öl und Gas, doch das Fernsehen erklärt der Bevölkerung, „Russ­land erhebe sich von den Knien“.

Putin begann seine Regentschaft sogleich mit Lügen. Als er den zweiten Tsche­tsche­nien­krieg vom Zaun brach, erklärte er gleich­zei­tig den Mas­sen­medien den Krieg. Lügen um­hüll­ten den Unter­gang des U-Bootes Kursk, Explo­sionen in Moskauer Wohn­häusern, die Tragö­die in Beslan, die Gei­sel­na­hme und deren tödlichen Ausgang im Musicaltheater Nord-Ost.

Ungemütliche Suche nach der Wahrheit

Gleichzeitig mit der Zunahme der Lügen steigt die Popu­larität des Staats­führers. Lügen gibt es nur dort, wo man nach der Wahr­heit sucht. Doch da, wo man nicht sucht, da gibt es auch keine Lü­gen. Allein nach der Wahr­heit zu suchen, wird un­gemütlich.

In Tolstois Roman „Anna Karenina“ fragt Levin einen Bauern: „Michaj­litsch, was hältst du vom Krieg? Was fin­dest du? Sollen wir für die Chris­ten kämpfen?“ Die Ant­wort: „Was soll man da den­ken? Zar Alexander Nikola­jewitsch denkt doch für uns, das hat er immer ge­macht. Er kennt sich da besser aus.“

Dem Großteil der Russen erging es schlecht in der markt­wirtschaft­lichen Pseu­do­demokratie. Das sich satt geges­sene Land wurde von Sehn­sucht ergriffen. Gene­ration für Ge­neration hat man den Menschen alles weg­ge­nom­men und ihnen zur Kompensa­tion das stolze Gefühl ver­mittelt, Bürger eines riesi­gen, ruhmreichen Imperiums zu sein. Für sie wurde gedacht, für sie wurde ent­schieden, sie wurden geleitet. Eine solche Leere empfindet wohl ein aus dem Armeedienst entlassener Berufssoldat. Plötzlich muss man Verantwortung für sein ei­genes Leben über­nehmen, den eigenen Weg finden, selbst den­ken.

Die Menschen vermissten die Eindeutigkeit, die Ordnung, die Obrig­keit. Die rus­sische Schwer­mut. Sehnsucht nach einem ein­deutigen Welt­bild. Nach der Unter­teilung in eigen und fremd. Nach einem weisen väterlichen Anführer. Nach einem großen Sieg. Nach der Größe des Heimatlands. Die Propaganda keimt auf diesem gut vorbereiteten Boden.

Patriotismus als Sicherung der diktatorischen Macht

Die Fernsehbilder der Leiche Gaddafis waren für diejenigen, die mein Land in Gei­sel­haft genommen haben, ein Wink aus den Weiten des Welt­alls. Hun­dert­tausende Men­schen, die sich mit den gefälschten Wah­len 2011 nicht ab­fin­den woll­ten und sich auf den Plätzen Mos­kaus versammelten, zwangen den selbst er­nann­ten Herr­scher im Kreml zum Nach­den­ken. Der Sieg des Maidan und die würde­lose Flucht von Wiktor Janu­kowitsch riefen Panik her­vor und for­derten sofor­tiges Handeln. Denn wenn die Ukrainer ihre Bande ver­ja­gen konnten, so könnte dies dem Bruder­volk zweifel­los als Beispiel dienen.

Als Erstes zog das Fernsehen in den Krieg. Das Medium zur Mas­sen­in­for­mation wan­delte sich in eine Massenvernichtungswaffe. Die Lüge ist die Verteidigungs­waf­fe ei­nes Re­gimes vor seinem Volk. Nun wurde ein von allen Diktaturen erprob­tes Mit­tel heran­gezogen – ein äußerer Feind. Vor unseren Augen wandelten sich die Ukrainer zu „Ukro­fa­schis­ten“. So wur­den die visio­nären Worte Churchills Wirk­lich­keit: „The fascists of the future will be called anti-fascists.“ Wieder wurden die Russen in einen Krieg gegen den Fa­schis­mus gerufen.

Zum x-ten Mal in der Geschichte beruft sich ein Diktator zur Siche­rung seiner Macht auf den Pa­trio­tismus. Von den Fernseh­bild­schirmen hallt es nun hysterisch: „mäch­tiges Russ­land“, „wir er­heben uns von den Knien“, „die Rück­kehr der russischen Länder“, „die Vertei­digung der rus­sischen Sprache“, „das Sammeln der russischen Erde“, „wir retten die Welt vor dem Fa­schis­mus“. Und na­tür­lich schreitet unser Füh­rer ganz an der Spitze voran: Putin im Panzer, Putin im U-Boot, Putin im Flugzeug.

Abermals wird die Geschichte umgeschrieben, man lässt ihr nur noch krie­gerische Siege und erkämpften Ruhm und unterstreicht die Losung des stalinistischen Ge­lehrten Michail Pokrowski: „Geschichte ist Politik, die sich der Vergangenheit zuwendet“ – und bei dieser Gelegenheit auch die Lo­sung des tota­litären Regimes in Orwells „1984“: „Wer die Gegenwart beherrscht, be­herrscht auch die Vergangen­heit, und wer die Vergangen­heit beherrscht, der wird auch in Zukunft herr­schen.“ In die Schul­bücher wurde bereits ein Kapitel über die ruhm­reiche Rückkehr der Krim eingefügt. Das folgen­de Kapitel muss noch ge­schrieben werden: Kiew kriecht wie ein ver­lorener Sohn in die offenen Arme der russischen Welt.

Krieg ist Krieg

Der Krieg mit der Ukraine passt vollständig in jenes Korsett aus Lügen, das gan­zen Ge­ne­rationen vertraut ist. „Auf der Krim gibt es keine russischen Sol­daten“, heißt es unver­froren. Den eigenen Leu­ten ist alles klar; der Ge­sell­schafts­vertrag der Lüge behält seine Gül­tig­keit. Dann wird das Of­fen­sicht­liche mit selbst­zufriedenem Lächeln be­stätigt: „Auf der Krim waren russische Truppen.“ Im Westen wun­dert man sich, wie man sein ei­genes Volk so scham­los be­lügen kann. Doch die Bevöl­ke­rung nimmt das nicht als Lü­ge wahr. Krieg ist Krieg, wir verstehen doch alles, es geht darum, den Feind zu täuschen. Das ist kein Laster, sondern eine Tugend.

„In der Ukraine kämpfen keine russischen Soldaten.“ – „In der Ukra­ine gibt es kei­ne russischen Panzer.“ – „Die Boeing wurde von Ukrainern abge­schossen.“

Das alles gab es schon oft, auch dass man über Leichen geht. Das sowje­tische Ra­dio über­trug einst folgende in Umlauf gebrachte Lüge: „Tass, die rus­si­sche Nach­richten­agentur, teilt mit, dass sich kein sow­jetischer Sol­dat auf dem Terri­torium Koreas be­findet!“ So gab es auch keine sowjetischen Soldaten in Ägypten, in Al­ge­rien, im Jemen, in Syrien, in An­gola, in Mo­sam­bik, in Äthiopien, in Kambodscha, in Bangladesch oder in Laos. Wenn sie das Glück hat­ten, am Leben ge­blieben zu sein und dann nach Hause ka­men, wurde ihnen an­ge­ordnet: kein Wort!

Die Heimat verleugnete sie – erst in den neunziger Jahren erkannte man sie an und sub­sumierte sie als Teil­nehmer kriegerischer Hand­lungen unter den Ge­setzes­paragrafen „Über die Veteranen“. In diesem Gesetz ist eine Auf­zäh­lung der „unsicht­baren Kriege“ aufge­führt, in de­nen unsere Sol­daten und Of­fi­ziere gekämpft haben, deren Teil­nahme jedoch kate­gorisch und grim­mig von unseren Re­gierungen ver­neint wurde. Die zukünf­tigen Gesetz­geber werden auch die Ukra­ine in diese Liste auf­neh­men müssen.

Putins Wählerschaft ist mit seinen Lügen einverstanden

Ich erinnere mich, dass der Mutter eines meiner Klassen­kameraden, der in Af­gha­nistan gefallen war, verboten wurde, auf dem Grab­stein den Ort seines To­des anzu­geben. Heute, wenn die „Fracht 200“ aus der Ukraine nach Russ­land kommt, wird den An­gehö­rigen der in der Ukra­ine Gefal­lenen auch nicht er­laubt, ihre Gelieb­ten öffent­lich beizu­setzen. Wie­der werden in mei­ner Hei­mat Be­gräb­nisse im Ver­bor­genen durch­ge­führt.

Niemand glaubt an die massenweisen Infarkte und Gehirn­schläge, die jene Sol­daten aus einer Ecke bei Rostow getroffen haben sollen, als sie im Ur­laub waren – alle ver­stehen alles. Und nie­mand verletzt den contrat social der Lüge. Der Vater eines Fall­schirm­jägers, der ohne Bei­ne aus der Ukra­ine nach Russland zurückgekommen ist, hat auf Face­book ge­schrieben: „Mein Sohn ist Sol­dat, er hat seine Befehle aus­ge­führt, deshalb hat er, was auch im­mer mit ihm ge­schieht, rich­tig ge­handelt, und ich bin stolz auf ihn.“

Wenn Putin seinem eigenen Land ins Gesicht schwindelt, wissen alle, dass er lügt, und er selbst weiß, dass es alle wissen. Doch seine Wähler­schaft ist mit sei­nen Lügen­geschich­ten ein­verstanden.

Wenn Putin den westlichen Politikern unverfroren ins Gesicht lügt, schaut er mit of­fen­sicht­lichem Interesse und nicht ohne Spaß auf ihre Reak­tionen, sonnt sich in ihrer Fas­sungs­losigkeit und Hilflosigkeit. Zu solchen Lügen sind sie nicht be­reit. Die west­li­chen Poli­ti­ker schwindeln an­ders, im de­mo­kra­ti­schen Euro­pa herrscht ein an­derer Algo­rithmus der Lüge. So kön­nen sie bei­spiels­wei­se nicht ihre Sol­da­ten zum Ster­ben schicken und sich gleich­zei­tig von ih­nen los­sa­gen wie in Russ­land. Das wür­de ihre Wäh­ler­schaft nie­mals ver­ste­hen und ver­zeihen.

Wird Europa diesem Tsunami der Lügen etwas entgegen­setzen kön­nen, oder wird es den Puti­nischen Gesellschaftsvertrag akzeptieren?

Man muss die Ukrofasch­isten zerschlagen. In der Ukraine gibt es keine rus­si­schen Pan­zer. Brot – ist Tinte
HPA
 

Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Hamiota » 19. November 2014, 01:03

HPA hat geschrieben:
Man muss die Ukrofasch­isten zerschlagen. In der Ukraine gibt es keine rus­si­schen Pan­zer.


Muss man das als Fazit deines abgeschriebenen Beitrages verstehen?

der Peter [hallo]
Hamiota
 

Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon HPA » 19. November 2014, 01:05

Du solltest den Artikel schon vollständig lesen. Und verstehen.
HPA
 

Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon vs1400 » 19. November 2014, 01:16

ups,
hats HPA doch glatt den link vergessen. [shocked]
egal ...

... ich lese mir auch gern die zugehörigen kommentare durch.
klickmich

gruß vs [hallo] ... zecken? ... uff, so ne diskussion hatten wir doch schon mal [grin] ... tja HPchen, ... [mundzu]
vs1400
 

Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon HPA » 19. November 2014, 01:40

vschen,mehr hast du nicht dazu zu sagen als dir kommentare durchzulesen? traurig. [flash]
HPA
 

Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon vs1400 » 19. November 2014, 02:01

HPA hat geschrieben:vschen,mehr hast du nicht dazu zu sagen als dir kommentare durchzulesen? traurig. [flash]


HPA,
sei doch einfach dankbar für meine hilfe. [smile]

mein wasserbettchen ruft schon ne weile und lockt mich mit sanften temperaturen ... hee, nicht so erhaben junger pfreund ... kommste hoffentlich auch mal hin.
n8 und bleib locker ... [wink]

gruß vs [hallo]
vs1400
 

Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Hamiota » 19. November 2014, 09:07

Danke VS1400! Die Kommentare sind wirklich lesenswert! Kein Wunder daß HPA leicht angesäuert reagiert, "entwerten" sie doch seinen eingestellten Link nicht unwesentlich! [super]

der Peter [hallo]
Hamiota
 

Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon HPA » 19. November 2014, 11:34

was sollen teils anonyme Kommentare entwerten? Man sollte allerdings auch ALLE Kommentare lesen. [wink]
HPA
 

Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon HPA » 19. November 2014, 13:29

da erübrigt sich jeglicher Kommentar

image.jpg
HPA
 

Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon pentium » 19. November 2014, 13:33

Zitat:
Die Spannungen in der Ukraine-Krise animieren Russlands Präsidenten Wladimir Putin offenbar zum Scherzen: "Mit Höflichkeit und Waffen kann man viel mehr erreichen als nur mit Höflichkeit", sagte Putin bei der fachmännischen Begutachtung eines Panzerwagens in Moskau. Dabei hat er verbale Anleihe bei Chicagos Gangster Al Capone (1899-1947) genommen. Der sagte einst: "Man kommt weit mit einem Lächeln. Aber noch weiter kommt man mit einem Lächeln und einem Revolver."

http://www.t-online.de/nachrichten/ausl ... apone.html

mfg
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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Interessierter » 20. November 2014, 08:01

Ukraine-Konflikt - Putin hat verloren

Wenn der Ukraine-Konflikt ein großes Machtspiel ist, steht Russlands Präsident gerade ganz schlecht da. Man merkt es ihm an.


Wenn es in der Ukraine tatsächlich um ein great game geht, darum, wer das letzte und größte nach dem Zusammenbruch des Sowjetimperiums übrig gebliebene Land im Osten Europas bekommt: Wer hat dieses Spiel dann eigentlich gewonnen? Wladimir Putin gewiss nicht.

Was hat er denn bekommen? Die Krim und die Ostukraine, ja. Aber was sind diese Gewinne wert? Beide verursachen dem Kreml mehr Kosten als Nutzen, sowohl wirtschaftlich als auch politisch.

Kann es sein, dass dem russischen Präsidenten allmählich klar wird, was er angerichtet hat, und er deswegen am Wochenende vier Stunden lang mit der Kanzlerin redete, er außerplanmäßig Außenminister Frank-Walter Steinmeier zu sich rief und der ARD ein Interview gab, in dem er (körperlich eher verkrampft) versuchte, alles, was in diesem Jahr passiert ist, als absolut logisch, ja unausweichlich und vollkommen völkerrechtmäßig aussehen zu lassen?

Weiter hier:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2014 ... in-bittner
Interessierter
 

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