von Beethoven » 20. August 2014, 09:21
Auch hier muss ich Volker recht geben.
Ich habe natürlich keine genauen Zahlen vorliegen aber ich schätze mal, dass 90 % oder mehr der Panzertrassen, völlig unbefestigte Buckelstrecken waren.
Somit konnte da kein Trabi, Wartburg, Lada, W-50 oder was auch immer, drauf fahren. Das ging nur für Kettentechnik oder Allradtechnik. Schon der SPw oder der UAZ hatten dort ganz schön zu kämpfen und die Soldaten im Kampfraum eines SPz / SPw kriegten so manches mal das kotzen ob des "auf und ab".
Es gab Kartenmaterial zu allen möglichen Panzertrassen um die gepanzerte Technik von den öffentlichen und befestigten Straßen fern zu halten.
Die Panzer der NATO - Staaten haben Gummistollen unter den Ketten. Damit können diese (wenn die Schwerlast dies zuläßt) auf ganz normalen Straßen fahren und das tun diese auch.
Die Kettentechnik de Staaten des WV hatte diese Gumminoppen nicht an den Ketten, so dass die Eisenkettenglieder jede Straße in kürzester Zeit zur "Sau" gemacht hätten. Schon deshalb durfte keine Kettentechnik auf öffentlichen, befestigten Straßen fahren. Die Rädertechnik (auch gepanzerte) fuhr hingegen oft auf normalen Straßen. Natürlich durch Kradregulierer abgesichert.
Ein Panzerbataillon einer Panzerdivision hat 31 Panzer (einer MotSchützendivision hatte 40 Panzer), ein Panzerregiment hat 94 Pz, und eine Panzerdivision hat 285 Pz.. Hinzu kommt noch die Kettentechnik der mit BMP ausgerüsteten Mot-Schützenregimenter der Panzerdivisionen, die Kettentechnik der Artillerieregimeneter, der Truppen der Luftabwehr (Schilka), die Kettentechnik der Instandsetzungseinheiten, der Panzerjägerabteilung (hier nur die 1. MSD) und die Kettentechnik von den Pionieren (Abteilung zur Sicherstellung der Bewegung).
Im Kriegsfalle hätte aber all das keine Rolle gespielt. Da wäre auch schwere Kettentechnik auf den normalen Straßen verlegt worden. So hatte zum Beispiel ein Regiment (Pz. oder Mot.) zwei Hauptmarschstraßen und drei bis vier Nebenmarschstraßen.
Die Divsion hatte 4 bis 6 Hauptmarschstraßen und 6 bis 10 Nebenmarschstraßen.
Wenn man weiß, dass eine Mot-Schützendivision, wenn die gesamte Technik rollt, eine Marschbandlänge von über 600 km Länge hat, ist klar, dass das nicht alles auf einer Straße kullern kann. Und nun stellt man sich vor, dass 32 Divisionen (davon 5 Mob-Divisionen und 21 Divisionen der CA), die auf dem Territorium der DDR standen (nur Landstreitkräfte und selbständige Brigaden gar nicht beachtet) dann kann man sich vorstellen, dass da keine Maus auf der Straße mehr Platz gehabt hätte.
Um zeitnah die Deckungsräume zu erreichen wäre es zwingend notwendig gewesen, alle möglichen Marschstraßen zu nutzen. Also auch die befestigten, eigentlich öffentlichen Straßen (die dann natürlich dem Militär vorbehalten gewesen wären.
Gruß
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe
Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.