augenzeuge hat geschrieben:Die Redakteurin und Islamwissenschaftlerin Eva Marie Kogel debattiert mit dem Autor und Polemiker Henryk M. Broder
Ein schönes Interview. Es zeigt deutlich, welcher polemischen Hilfsmittel sich Herr Broder bedient, um seiner Meinung Ausdruck zu verleihen. Frau Kogel zeigt, dass sie ihr Fach versteht.
AZ
Nur ist der Schluss des Interviews eher Unentschieden...und welche polemischen Hilfsmittel bedient den Herr Broder?
Broder: Es ist völlig irrelevant, wie viele der 1,6 Milliarden Muslime sich in die Luft gesprengt haben. So, wie es irrelevant ist, wie viele Deutsche ein Parteibuch der NSDAP hatten. Oder wie viele als IM der Stasi zugearbeitet haben. Das Einzige, worauf es ankommt, ist, dass so gut wie alle, die sich in die Luft gesprengt haben und dabei andere mitgenommen haben, es mit dem Ruf "Allahu akbar!" taten. Oder fällt Ihnen einer ein, der "Gelobt sei Jesus Christus!" oder "Baruch ha'Schem!" gerufen hat, während er die Leine zog? Es ist mir übrigens völlig egal, seit wann in islamischen Ländern gesteinigt wird. Es zählt nur, dass es heute gemacht wird, in Anwesenheit von Menschen, die mit einem Bein in der Barbarei und mit dem anderen in der Moderne stehen und die Steinigungen mit ihren Handys filmen.
Ich verweigere jede Art von Verständnis für diese Art von Kultur. Ich will sie auch nicht importieren. Ich will keine Debatten führen über Kopftücher im öffentlichen Dienst, über Schwimmunterricht für Mädchen, über Männer, die Frauen keine Hand geben wollen, über Schweinefleisch in Kantinen und "kultursensible Pflege" in Krankenhäusern. Und auch nicht darüber, wie viel Islam im Islamismus steckt. Ich will auch nicht genötigt werden, mich mit dem Koran zu beschäftigen, weder von weiß gewandeten Salafisten in der Wilmersdorfer Straße noch von Ihnen. Bleiben Sie bei Ihrer Wertschätzung für das "klassische islamische Recht", das offenbar von den Kolonialherren versaut wurde. Und sobald Sie den Islam gefunden haben, der mit Demokratie kompatibel ist, sagen Sie mir bitte Bescheid.Kogel: Wir sollten die Diskussion vielleicht in Indonesien oder Indien fortsetzen. Das sind ja beides Demokratien mit relativ hohem islamischem Bevölkerungsanteil.
Ich hätte da etwas mehr von Frau Kogel als Antwort erwartet, als diesen Schlußsatz...
pentium