"Wir sind zuerst Polen, dann Muslime"

"Wir sind zuerst Polen, dann Muslime"

Beitragvon pentium » 3. März 2016, 09:53

"Wir sind zuerst Polen, dann Muslime"

In Polen lebt seit Jahrhunderten eine muslimische Minderheit: die Tataren. Sie haben sich der katholischen Mehrheitsgesellschaft angepasst. Wie weit ihre Assimilierung geht, zeigt die Haltung in der Flüchtlingspolitik. Muslime aus arabischen Ländern – eigentlich Glaubensbrüder – lehnen die meisten Tartaren ab.
http://www.deutschlandfunk.de/islam-wir ... _id=347262

Zitat:
Hier leben seit Jahrhunderten die Tataren, eine kleine muslimische Minderheit, die ursprünglich von der Krimhalbinsel stammt. Im 17. Jahrhundert kämpfte diese auf Seiten der Adelsrepublik Polen-Litauen gegen das osmanische Reich, erzählt Dżemil Gembic, der Fremdenführer der Gemeinde.

"König Jan Sobieski hatte keine Geld, um die Tataren für ihre Dienste zu bezahlen. Also gab er Ihnen Land. Und so kamen 1679 die ersten 45 Familien hierher. In der Gegend um Vilnius leben sogar schon seit dem 14. Jahrhundert Tataren, die damals vor dem Bürgerkrieg geflohen sind."

In Anlehnung an diese Urtataren und ihre litauische Herkunft wird die Minderheit auch als Lipka-Tataren bezeichnet. Das Angebot des polnischen Königs war für seine Vorfahren äußerst verlockend, weiß Gembic zu berichten. Dżemil Gembic:

"Tataren bezahlten keine Steuern, aber jeder Familie musste einen berittenen Soldaten für die Armee stellen. Die Männer durften sich eine Einheimische zur Frau nehmen und ihre Kinder muslimisch erziehen. Dazu erhielten die Tataren die Namen und die Rechte von Adligen. Und deswegen haben wir hier wunderschöne polnische Namen: Murawski, Popwawski, Bogdanowitsch."

In den folgenden 350 Jahren assimilierten sich die Tataren, sie passten sich allmählich an die Mehrheitsgesellschaft an. Insgesamt leben heute rund 3000 polnische Tataren in der Region. Nur vier Kilometer vom Dorf entfernt beginnt Weißrussland, dort leben noch etwa 6000. Etwas weiter nördlich in Litauen 4000....]

mfg
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