Muslime in Sachsen

Muslime in Sachsen

Beitragvon pentium » 4. Februar 2016, 19:29

Interview mit Islamwissenschaftlerin: "Es gibt Muslime, die man zu Recht hier nicht haben will."

Ist die Angst vieler Sachsen vor Muslimen begründet? Die Leipziger Islamwissenschaftlerin Verena Klemm sagt nein. Sie hat ein sehr differenziertes Buch über Muslime geschrieben. Es soll aufklären.

http://www.mdr.de/sachsen/islamwissensc ... fcd56.html

Warum war es notwendig, solch ein Buch auf dem Markt zu bringen?

Wir haben es geschrieben, weil uns aufgefallen, dass der Islam in Sachsen ein immer größeres Thema wird. Der Islam wird oft als etwas Gefährliches betrachtet und Muslime werden zu einem Kollektiv gemacht, das unserer Gesellschaft gerade auch in Sachsen feindlich gegenüber steht. Unsere Erfahrungen sind anders. Wir haben Fakten zusammen getragen. Wir sind los gezogen, kreuz und quer durch Sachsen und haben mit Muslimen gesprochen. In diesem Buch bieten wir ein buntes Mosaik muslimischen Lebens in Sachsen an. So können sich die Leser ein Bild machen von diesen Muslimen, die so missverstanden werden.
0,48 Prozent der sächsischen Bevölkerung sind Muslime. Das sind 2 Prozent der rund 4 Millionen in Deutschland lebenden Muslime. Da haben wohl die wenigsten Leute Gelegenheit, Muslime im Alltag persönlich kennen zu lernen, außer wenn sie sich mal einen Döner holen…

Das stimmt. Es sind sehr wenige. Aber jeder kennt trotzdem Muslime. Und wenn es eben nur von Weitem ist. Schon da fangen oft diese Vorurteile an zu sprudeln. Und wir denken, dass das Buch vielleicht einen Beitrag leistet, dass man diesen Menschen nicht so voreingenommen entgegen tritt - sondern, dass man ein Stück auf sie zugeht und auch Beziehungen zu den muslimischen Nachbarn knüpft, ohne, dass man vor ihnen Angst haben muss. Es gibt ja jetzt auch viele Neue, die ankommen.

Im ersten Teil beschreiben Sie die historischen Beziehungen zu Muslimen in Sachsen, vor allem natürlich zum Osmanischen Reich, zur Türkei. Es gibt ja die berühmte Fatima, eine Märtresse Augusts des Starken. Eine spannende Geschichte…

Fatima hat sogar noch mehr gemacht. Sie war zunächst eine Dienerin einer Mätresse (Aurora von Königsmarck) und sie hat August den Starken so gut gefallen, dass er diese Dame auch zu seiner Mätresse gemacht hat, und dass sie ihm einen Sohn und eine Tochter geboren hat, die er anschließend offiziell als Kinder anerkannt und ihnen den Grafentitel verliehen hat.

Das steht in unserem Buch. Aber was ich sagen will, ist, dass Fatima auch gearbeitet hat am Hof, als Dolmetscherin. In dieser Zeit sind sehr viele Delegationen gekommen aus dem osmanischen Istanbul, haben Gesandtschaften und Geschenke ausgetauscht mit den Sachsen. Und Fatima hat sich bei diesen Besuchen als Übersetzerin betätigt...

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Re: Muslime in Sachsen

Beitragvon Spartacus » 4. Februar 2016, 19:43

Ja mei die Fatima, gelle, wie schön.

Wurden auch die „Handschar“ erwähnt in der geschichtlichen Aufarbeitung. [grins]

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Re: Muslime in Sachsen

Beitragvon Edelknabe » 9. Februar 2016, 08:56

Der Rainer findet es Klasse. Jetzt werden uns Sachsen die Muslime schon in Buchform schmackhaft gemacht....so damit wir das Alles besser verstehen? Weil, wir sind ja sinngemäß so doof, weil weiter, wir haben uns neben dem ganz normalen Alltag auch nie mit den Muslimen beschäftigt....außer wars früher in den wunderschönen Märchen aus Tausend und Einer Nacht. Nur, da war wahrscheinlich deren Islam auch noch in Ordnung, So wie unser Alltag eben heute.

Dazu dann noch ne Wessiline...."Islam-Expertin," aus wars Tübingen so Frau Vera Klemm. Ich finds Klasse,or ne Männer und auch Frauen, schon deren "wunderbare...liche"Frisur erinnert mich etwas an die Gräfin von der AfD, die, die neben der Frauke zu dem Schußwaffengebrauch etwas geplaudert hatte.Gott ne wo sind nur die ganzen hübschen Westfrauen alle hin?

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Re: Muslime in Sachsen

Beitragvon Kumpel » 9. Februar 2016, 09:01

Es geht weniger um das schmackhaft machen als um eine Horizonterweiterung um dadurch in die Lage versetzt zu werden differenzieren zu können.
Im Ossiland tut das mancherorts wirklich Not.
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Re: Muslime in Sachsen

Beitragvon SCORN » 9. Februar 2016, 09:25

Kumpel hat geschrieben:Es geht weniger um das schmackhaft machen als um eine Horizonterweiterung um dadurch in die Lage versetzt zu werden differenzieren zu können.
Im Ossiland tut das mancherorts wirklich Not.


Horizonterweiterung ist gut! ich empfehle da die Freitägliche öffentliche Bestrafung von "Delinquenten", welche vorzugseise in Stadien durchgeführt wird. Da braucht man noch nicht mal nach Saudi Arabien. Nichts für Leute mit schwachen Nerven!

Schon mal deinen Horizont in diesem Sinne erweitert ?
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Re: Muslime in Sachsen

Beitragvon Kumpel » 9. Februar 2016, 09:51

Von dir als eingefleischtem Scholl Latour Jünger kann dazu kaum was Substantielles kommen.
Es gibt nicht den Islam als monolitischen Block , so wie die Dumpfbacken von AfD und Pegida das zu wissen glauben und du scheinst da auch dazu zu gehören.
Kumpel
 

Re: Muslime in Sachsen

Beitragvon Olaf Sch. » 9. Februar 2016, 10:26

Kumpel reiß dich mal zusammen!
Olaf Sch.
 

Re: Muslime in Sachsen

Beitragvon pentium » 9. Februar 2016, 14:10

Edelknabe hat geschrieben:Der Rainer findet es Klasse. Jetzt werden uns Sachsen die Muslime schon in Buchform schmackhaft gemacht....so damit wir das Alles besser verstehen? Weil, wir sind ja sinngemäß so doof, weil weiter, wir haben uns neben dem ganz normalen Alltag auch nie mit den Muslimen beschäftigt....außer wars früher in den wunderschönen Märchen aus Tausend und Einer Nacht. Nur, da war wahrscheinlich deren Islam auch noch in Ordnung, So wie unser Alltag eben heute.

Dazu dann noch ne Wessiline...."Islam-Expertin," aus wars Tübingen so Frau Vera Klemm. Ich finds Klasse,or ne Männer und auch Frauen, schon deren "wunderbare...liche"Frisur erinnert mich etwas an die Gräfin von der AfD, die, die neben der Frauke zu dem Schußwaffengebrauch etwas geplaudert hatte.Gott ne wo sind nur die ganzen hübschen Westfrauen alle hin?

Rainer-Maria

Denn wir hier in Sachsen ham genug hübsche MädelsHAAAAAAAAAAAAAAaaaaa

Und einen guten Tag allen ins Forum


Hast du wieder einmal nur die Überschrift gelesen Rainer-Maria und die auch nur halb?
Ob die Sachsen Doof sind will ich hier nicht beurteilen! Jedenfalls zeigen mir deine wenigen Zeilen und einige Postings, dass es richtig war dieses Buch zu schreiben. Dann heist die Frau nicht Vera sondern Verena Klemm und sie ist Orientalistin an der Universität Leipzig. Du solltest mal was gegen deine Ost-West-Denke unternehmen! Wie du zu diesem Frisuren-Vergleich kommst kann man einfach nicht nachvollziehen.

In einem anderem Thread erwähnte ich schon einmal Johann Georg III. ("Der Sächsische Mars"), der mit Jan Sobieski von Polen und Karl von Lothringen gegen den Großwesir Kara Mustafa nach Wien gezogen ist, mit 8000 Mann Kontingent. Das Ergebniss am Kahlen Berge dürfte bekannt sein.
Ein großer Teil der "Türkenbeute" (des sächsischen Anteils nach dem Sieg 1683) wird als konstante Ausstellung im Dresdner Residenzschloss gezeigt. Einfach sehenswert!
Die Fahnen eines Serdar Bey und Paschas u.a. sind zu sehen. Und Rüstung, Waffen, Zelte sowie die berühmten Kessel/Pauken der Janitscharen. Du musst Dir das ansehen Edelknabe: Dann weißt auch Du, warum dieses Buch geschrieben wurde.

Zitat:
Unter Kurfürst August dem Starken erreichte die sächsische Bewunderung für das damalige osmanische Reich ihren absoluten Höhepunkt. So inszenierte sich der sächsische Kurfürst und spätere polnische König mehrfach als Sultan und schickte seinen Adjutanten Johann Georg Spiegel auf exotische Einkaufstour nach Konstantinopel. Zudem importierte er eigens für seine barocken Feste Kamele und Araberpferde mit edlen Prunkreitzeugen an den Dresdner Hof. Das größte Objekt der 2010 entstandenen Türckischen Cammer ist ein osmanisches Dreimastzelt - ein 20 Meter langer, 8 Meter breiter und 6 Meter hoher Traum aus Gold und Seide. Ausschließlich in Dresden können die Besucher das aufgespannte Zelt betreten und damit einen Glanzpunkt der damaligen osmanischen Textilkunst hautnah erleben.

Zu weiteren Highlights zählen unter anderem acht aus Holz geschnitzte Pferde in Originalgröße. Jedes der rund 150kg schweren, prunkvoll geschmückten Araber ist ein Unikat und entsprechend ihrer historischen Überlieferungen passgenau angefertigt. Weltweit einmalig ist auch die Gruppe osmanischer Reflexbögen mit Originalbespannung, deren ältestes Exemplar aus dem Jahr 1586 stammt sowie vier faltbare Trinkbecher aus Leder. Insgesamt enthüllen mehr als 600 Objekte auf 750 Quadratmetern im Detail den glänzenden Reichtum der Türckischen Cammer.

http://www.skd.museum/de/museen-institu ... entcal_pi1[diff]=8

Und noch kurz etwas zur o.g. Fatima

Fatma Kariman (~1676–1755) (auch: Fathma, Fatime, Fatima, Marie Anna von Spiegel, Maria Anna Augusta Fatma zu Castell-Remlingen), wurde von Hermann von Baden-Baden 1686 aus Ofen verschleppt und gelangte an den Hof von August dem Starken, dessen Mätresse sie von 1699 bis 1706 war.

Sie hatte mit August zwei Kinder, die er anerkannte: den späteren kursächsischen Feldmarschall Friedrich August Rutowski und Maria Anna Katharina Gräfin Rutowska. 1706 verheiratete August die mittlerweile getaufte Osmanin mit seinem Oberkommandierenden Johann Georg von Spiegel (?–1715). Nach dessen Tod war sie mit dem Grafen Friedrich Magnus zu Castell-Remlingen (1646–1717) verheiratet und wurde damit zur Gräfin Castell. Ihren Lebensabend verbrachte sie als Witwe in einem Kloster am Bodensee und verstarb 1755 in Markdorf. Das Leben der Fatma Kariman diente Sabine Weigand als Vorlage für ihr Buch Die Königsdame (2007).

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