Jesus, Julia und der gleichberechtigte Imam
Von Tobias Mann
Oh Mann, Populismus-Amazone Julia Klöckner bläst zum Halali auf den Islam. Nicht erst seit dieser Woche, aber jetzt erst recht. Man muss sich das mal vorstellen: Ein Imam weigert sich, der frischgebackenen Spitzenkandidatin der rheinland-pfälzischen CDU die Hand zu reichen. Die Folge ist ein buchstäblich handfester Skandal, den sich kein Wahlkampfmanager hätte besser ausdenken können...
http://www.allgemeine-zeitung.de/vermis ... 190282.htm
Im Fall des Imams mit Handschlag-Aversion liegt der Fall aber etwas komplizierter. Wie man nach ein bisschen googeln erfährt und auch dieser Zeitung entnehmen konnte, geben umgekehrt auch strenggläubige Muslimas bei der Begrüßung Männern nicht die Hand, weil per se eine Berührung zwischen den Geschlechtern außerhalb familiärer Strukturen nicht erlaubt ist. Insofern ist das Ganze also eine religiöse Vorschrift, die von Männern und Frauen – nun ja – gleichberechtigt gelebt wird. Das mag der ein oder andere mittelalterlich, despektierlich oder zumindest unhöflich finden, hat aber mit Frau Klöckners Ehre als Frau eigentlich herzlich wenig zu tun, oder? Genauso hätte sie ihm auch ein Mettbrötchen mitbringen und sich dann darüber aufregen können, dass er nicht beherzt abbeißt...
Die Blonde und der Imam
Gar Schreckliches trägt sich zurzeit in unserem nördlichen Nachbarland zu, und zwar werden dort Grundwerte, der Rechtsstaat sowie 5000 Jahre Frauenemanzipation gebodigt. Was ist geschehen? Ein Imam weigerte sich, einer Politikerin die Hand zu schütteln. Das ist der Anfang vom Ende, und es ist nur folgerichtig, den Handschlag ins Grundgesetz aufzunehmen.
http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/dive ... y/13791782
mfg
pentium