Religion und Politik

Re: Religion und Politik

Beitragvon Wosch » 18. September 2013, 20:25

Rupert Hübelbauer hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben:Ja unser Rupert ist in Sachen Religion und Kirche hier wohl der einzige Experte. Vielleicht gelingt es ihm ja doch noch diesen oder jenen User zu bekehren ?
Ich glaube wenn er unseren Wahlhelfer " Neun " mal so richtig operativ missionieren würde, wäre dieser wohl bald Mitglied in einem Kirchenchor, was übrigens ein ausgezeichneter konspirativer Treff wäre. [flash]

" Der Interessierte "

Und wie sieht´s bei Dir aus Wilfried, ich glaub für Dich wäre es auch ganz gut, wenn Du Dich eine wenig missionieren ließest. [grin]

Nein, die Welt ist schon aufgeteilt, die Zeiten des Missionierens sind im Großen und Ganzen vorbei. Dass weltweit die halbe Weltbevölkerung - wenn ich mal über die Dreieinigkeit hinwegsehe - monotheistisch ist, gefällt mir unheimlich gut. Atheisten finde ich auch nicht uninteressant, da sie ja in der Regel eine sehr wissenschaftliche Weltanschauung haben. Dass sie an keinen persönlich regierenden und schaffenden Gott glauben, stört mich nicht, Hauptsache sie wollen die religiösen Werte nicht abschaffen. Mit den Hinduisten und Buddhisten habe ich, abgesehen davon, dass sie (Volk) teilweise noch etwas abergläubischer sind, auch kein Problem. Im Gegenteil, die Werte, die zu einem besseren Seelenheil führen können, sind im Grunde die Gleichen, nur die Wortwahl – der Zugang - ist etwas anders. So gesehen gefällt es mir recht gut auf dieser Welt, in der wir uns Menschen – auch moralisch – immer noch weiter entwickeln. Es wäre sehr hochmütig, wenn wir glauben würden, wir wären schon fertig.

mfG




Rupert, Deine sogenannten "christlichen" Werte haben mit den, den Menschen vom "Himmel" her angeblich verordneten "Spielregen" doch nicht das geringste zu tun. Daß man Mutter und Vater ehren, dem Nachbarn sein Weib nicht wegnehmen, kein falsches Zeugnis reden und sich auch nicht (Edelknabe aufgepaßt) an fremden Eigentum vergreifen sollte sind doch Alles für anständige Menschen ungeschriebene Gesetze und sind auch für alle Nichtgläubigen Usus. Ob "Christ", Moslem, Buddhist oder "Sonstnochwer", sie alle haben ihre von Zuhause vermittelten Werte und leben damit nicht schlechter als Diejenigen, die meinen daß der Glaube an ein "Fabelwesen" erst einen guten Menschen ausmachen.
Ich bin Dein Herr, Dein Gott- Du sollst nicht andere Götter haben neben mir"
Kann mir mal jemand sagen, wer das, oder so ähnlich, wann und vor wem gesagt haben sollte???
Laßt mal schön die "Kirche im Dorf" und da wo sie hingehört, nämlich ins Reich der Folklore und wer möchte soll dran glauben, vielleicht ist das denn ja der "Strohalm" an dem er sich klammern kann.
Damals als das Volk nicht lesen und schreiben konnte und die "Gott-Geweihten" das Sagen hatten, in fremden Sprachen das Volk verdummten und ausbeuteten, ja damals hättest Du mit Deinen "Jesus-Geschichten" punkten können Rupert, aber "Gott" sei Dank, wir leben nicht mehr im Mittelalter und Den der über´s Wasser laufen kann, den mußt du mir erst mal zeigen. Ich glaube daß 7 Pfund Rindfleisch eine gute Suppe gibt und das könnte ich Dir auch beweisen.

Bei allem Respekt für Deine Festigkeit im Glauben, nimm´s mir nicht übel.
Aus Kassel einen ernstgemeinten freundlichen Gruß. [hallo]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
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Re: Religion und Politik

Beitragvon Hausfreund » 18. September 2013, 21:14

Rupert Hübelbauer hat geschrieben:Und was willst Du mir jetzt damit sagen, Hausfreund?

Nicht ich, Rupert, sondern der HErr hat zu Dir gesprochen - durch mich (Hf = Hausfreund) und zwar, wenn ich anmerken darf, auf Deine Interpretation des Vaticanums II hin. Ansonsten ist mein zerlesener Schinken ebenfalls amtskirchlich abgesegnet und 16,35 läßt sich evtl. noch klären. (Kleines Späßchen, nix für ungut.)

Meiner Ansicht ist die Geschichte der Kirche noch lange nicht beendet und die konturlose Anschleimung an alles und jeden kann auch mal wieder aufhören, oder?
[hallo]
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Re: Religion und Politik

Beitragvon Hausfreund » 19. September 2013, 08:12

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Re: Religion und Politik

Beitragvon Verfasser » 19. September 2013, 10:35

SkinnyTrucky hat geschrieben:Die Religion hat in der Politik nichts verloren, da man davon ausgehen muss, das der Glaube oft zu dogmatisch und einseitig ist....man sollte die CDU/CSU direkt verbieten.... [wink]
Ojee, nun bekomm ich sicher auch Ärger mit Ralf Kotowski....aber lasst mich bitte noch vorher sagen, das mein Satz nich ganz so ernst zu nehmen ist.... [smile]
groetjes uit Serra Ricco
Mara

Die CDU/CSU muss man nicht verbieten, da sie den christlichen Glauben überhaupt nicht zum Dogma erhebt. Ganz im Gegenteil, sie präsentiert sich als Volkspartei der Mitte, die vom ganzen Volk, unabhängig vom Glauben des Volkes, gewählt werden kann. Sie kann also auch von Atheisten gewählt werden und wird natürlich auch von Atheisten gewählt. Sie zwingt niemand zum christlichen Glauben. Wie ja auch die Kirche in Deutschland niemand zum christlichen Glauben zwingt. Die christlichen Kirchen, ebenso die CDU/CSU, verstehen sich als Angebot, das man annehmen oder auch ablehnen kann.

Orientierungsmaßstab ist das christliche Menschenbild und davon ausgehend die drei Grundwerte „Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit“. Ein Atheist oder Andersgläubiger kann sich mit dem "christlichen Menschenbild" durchaus im Einklang befinden.

Hier das Programm der CDU:

CDU-Grundsatzprogramm hat geschrieben:Freiheit und Sicherheit - CDU-Parteitag beschließt neues Grundsatzprogramm

Bild
03.12.2007 in Hannover

Mit überwältigender Mehrheit hat der 21. Parteitag der CDU Deutschlands das dritte Grundsatzprogramm in der über sechzigjährigen Geschichte der Partei verabschiedet. Es soll die CDU für die nächsten 15 bis 20 Jahre inhaltlich ausrichten. Die CDU-Vorsitzende, Bundeskanzlerin Angela Merkel, dankte Generalsekretär Ronald Pofalla und den Mitgliedern der Grundsatzprogramm-Kommission. Mit dem neuen Programm gebe die CDU Antworten auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. „Wir verändern, was uns belastet, und wir bewahren, was uns stark macht“, betonte Merkel.

Die CDU definiert sich in ihrem neuen Parteiprogramm als „Volkspartei der Mitte“ und bekennt sich zu ihren christlich-sozialen, liberalen und wertkonservativen Wurzeln. Orientierungsmaßstab ist das christliche Menschenbild und davon ausgehend die drei Grundwerte „Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit“. Gesellschaftliches Ziel der CDU ist die Chancengesellschaft, in der die Bürger frei und sicher leben.

Verfasser K.
Verfasser
 

Re: Religion und Politik

Beitragvon Rupert Hübelbauer » 19. September 2013, 11:07

Hausfreund hat geschrieben:
Rupert Hübelbauer hat geschrieben:Und was willst Du mir jetzt damit sagen, Hausfreund?

Nicht ich, Rupert, sondern der HErr hat zu Dir gesprochen - durch mich (Hf = Hausfreund) und zwar, wenn ich anmerken darf, auf Deine Interpretation des Vaticanums II hin. Ansonsten ist mein zerlesener Schinken ebenfalls amtskirchlich abgesegnet und 16,35 läßt sich evtl. noch klären. (Kleines Späßchen, nix für ungut.)
Schlawiner [wut] [grins]

Meiner Ansicht ist die Geschichte der Kirche noch lange nicht beendet und die konturlose Anschleimung an alles und jeden kann auch mal wieder aufhören, oder?

Weiss nicht Hausfreund, mir ist einiges an der Kirche aufgefallen, aber konturlose Anschleimung, eher nicht.
Aber jeder sieht halt was er sieht.

mfG
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Re: Religion und Politik

Beitragvon Rupert Hübelbauer » 19. September 2013, 11:10

Hausfreund hat geschrieben:Das Zentralkommitee teilt mit.

Wenn auch langsam, es geht wieder was [super]
Rupert Hübelbauer
 

Re: Religion und Politik

Beitragvon Rupert Hübelbauer » 19. September 2013, 11:48

Wosch hat geschrieben:Rupert, Deine sogenannten "christlichen" Werte haben mit den, den Menschen vom "Himmel" her angeblich verordneten "Spielregen" doch nicht das geringste zu tun. Daß man Mutter und Vater ehren, dem Nachbarn sein Weib nicht wegnehmen, kein falsches Zeugnis reden und sich auch nicht (Edelknabe aufgepaßt) an fremden Eigentum vergreifen sollte sind doch Alles für anständige Menschen ungeschriebene Gesetze und sind auch für alle Nichtgläubigen Usus. Ob "Christ", Moslem, Buddhist oder "Sonstnochwer", sie alle haben ihre von Zuhause vermittelten Werte und leben damit nicht schlechter als Diejenigen, die meinen daß der Glaube an ein "Fabelwesen" erst einen guten Menschen ausmachen.
Ich bin Dein Herr, Dein Gott- Du sollst nicht andere Götter haben neben mir"
Kann mir mal jemand sagen, wer das, oder so ähnlich, wann und vor wem gesagt haben sollte???
Laßt mal schön die "Kirche im Dorf" und da wo sie hingehört, nämlich ins Reich der Folklore und wer möchte soll dran glauben, vielleicht ist das denn ja der "Strohalm" an dem er sich klammern kann.
Damals als das Volk nicht lesen und schreiben konnte und die "Gott-Geweihten" das Sagen hatten, in fremden Sprachen das Volk verdummten und ausbeuteten, ja damals hättest Du mit Deinen "Jesus-Geschichten" punkten können Rupert, aber "Gott" sei Dank, wir leben nicht mehr im Mittelalter und Den der über´s Wasser laufen kann, den mußt du mir erst mal zeigen. Ich glaube daß 7 Pfund Rindfleisch eine gute Suppe gibt und das könnte ich Dir auch beweisen.

Bei allem Respekt für Deine Festigkeit im Glauben, nimm´s mir nicht übel.

Nein Wolfgang, ich nehm`s Dir nicht übel. Es ist halt nur so, dass Du die Dinge - ich würde sagen, auch weit entfernt von vergleichenden Religionswissenschaftlern wie auch Historikern – anders siehst als ich. Zum besseren Verständnis, es ist nun mal so, dass sich die Religionen über Jahrtausende weltweit entwickelt haben, die eben Werte und Normen vermittelten, die heute immer noch Usus sind. Heißt, sie sind jetzt - neben der Sabbat/Sonntagsruhe, Verbot der Sippenhaft – zum Teil auch in unseren Strafgesetzbüchern – natürlich viel ausführlicher und erweitert – enthalten. So gesehen hat sich die Vergangenheit auf die Zukunft bis hin zu unserer Gegenwart ausgewirkt. Wie ich schon mal erwähnte, sind wir durch die Vergangenheit – Erziehung, Schule ...... (@Janko, durch die abendländische Kultur) geprägt. Wenn Du meinst, dass das nicht so ist, dass Du also alleine gescheiter geworden bist, na ja......
Aber eigentlich kannst Du das gar nicht sagen, weil Du ja eh weißt, dass Werte von zu Hause vermittelt wurden. Letztendlich hast Du aber recht, dass diejenigen, die Werte intus haben, nicht schlechter leben – oder schlechter sein müssen, als diejenigen, die an einen Gott glauben. Buddhisten sollten eigentlich Götter nicht ernst nehmen, weil Buddha sie einfach nicht als wichtig erachtete. Trotzdem glauben viele immer noch mehr oder weniger an irgendwelche Götter, Dämonen, Geister............ Aber durch die Werte Buddhas, können sie früher oder später doch Glückseligkeit erreichen. Selbst Ureinwohner, wenn ihre Werte nicht den Großreligionen widersprechen und sie nicht zuwiderhandeln, können das.
Bei den monotheistischen Religionen hat sich das anders entwickelt. Das zu verstehen geht aber nur, wenn man sich geistig in vergangene Zeiten zurückversetzen kann/will. Damals zu Mose Zeiten, also vor etwa 3200 Jahren, gab`s Götter zuhauf. Jedes Land, jede Stadt, jedes Dorf, jede Familie hatte eigene Haus- Stadt- und/oder Landgötter (Tier-Fluss-Berggötter......). Also Polytheismus pur. Da gab`s z.B. neben vielen anderen holzgeschnitzten Götzen, den Moloch (hab ihn eh schon mal erwähnt), der durch seine Priester forderte, dass alle erstgeborenen Söhne in das Maul des Molochs, in dem ein Feuer brannte, hineingeworfen werden müssen, nur um ihn, den Götzen Moloch, zu besänftigen oder sonst was. Die alten Propheten haben erkannt, dass das und anderes - Käse ist, und haben ihren unsichtbaren Gott zuerst als den besten aller Götter und später als den einzig wahren Gott erkannt. Ein Riesenschritt vom Polytheismus zum Monotheismus. Jesus und Mohammed verbreiteten den Monotheismus weiter. Übrigens, im Laufe der Zeit, man begreife [wink], hat sich durch die Propheten auch der unsichtbare Gott weiterentwickelt. Nämlich von einem zornigen und rachsüchtigen Gott, hin zu einem Liebenden und Barmherzigen.
So, das sind in groben Zügen meine Gedanken, die ich aber in Wirklichkeit hauptsächlich von anerkannten vergleichenden Religionswissenschaftlern übernommen habe.

Wolfgang, abschließend, wenn Du über die Religionen mit ihren Werten auch noch so sehr ablästern mussst, sind sie letztendlich ein Teil unserer Geschichte, die unweigerlich dazu beigetragen hat, dass wir eben heute so sind, wie wir sind.
Ob Du nun persönlich jetzt an einen Gott glaubst oder nicht, ist dann - relativ gesehen – ziemlich wurscht. Verstehste?

Ach ja, Deine Frage: Ich bin Jahwe, Dein Gott ...... Du sollst neben mir keine anderen Götter haben, sind Teil der Zehn Gebote und Moses hat das gesagt.
Als Moses vom Berg herunterstieg und sah, dass seine vom Glauben abgefallenen Leute um das Goldene Kalb tanzten, übermannte ihn ein mächtiger Zorn, der ihn die Gesetzestafeln zerschmettern ließ. Nochmals auf den Berg steigend, musste der schlaue Fuchs Moses mit seinen göttlichen Fingern nochmals die steinernen Gesetzestafeln meißeln. Ups, welch Blasphemie. [grin]

mfG
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Re: Religion und Politik

Beitragvon SkinnyTrucky » 19. September 2013, 17:27

Verfasser hat geschrieben:Die CDU/CSU muss man nicht verbieten, da sie den christlichen Glauben überhaupt nicht zum Dogma erhebt. Ganz im Gegenteil, sie präsentiert sich als Volkspartei der Mitte, die vom ganzen Volk, unabhängig vom Glauben des Volkes, gewählt werden kann. Sie kann also auch von Atheisten gewählt werden und wird natürlich auch von Atheisten gewählt. Sie zwingt niemand zum christlichen Glauben. Wie ja auch die Kirche in Deutschland niemand zum christlichen Glauben zwingt. Die christlichen Kirchen, ebenso die CDU/CSU, verstehen sich als Angebot, das man annehmen oder auch ablehnen kann.


Ralf, ich wechsel mal zum Du....ich denke, nachdem man sich im Forum öfters gelesen hat, ist das doch angemessen ohne den Respekt dabei zu verlieren....

....ich hatte ja dabeigeschrieben, das es eher eine ironische Aussage war....ich weiss ja, das es so ist, das man frei in der Entscheidung ist, diese Partei zu mögen oder eben nicht....ganz anders als in der DDR, wo eine Partei die Macht hat und dies auch noch per Gesetz so festgelegt hatte und sich der Rest an Blockparteien sich danach richten mussten, was dort vorgelegt wurde....

....ich weiss auch, das keine Partei in Deutschland jemals wieder alleinige dogmatische Diktaturen erschaffen kann, dazu gibt es jedes Mal aus anderen Lagern Kontra....

....ich weiss auch, das wir beide das gut finden....


Schöne Grüsse von nich so sehr weit weg von Köln....

Mara
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Re: Religion und Politik

Beitragvon Wosch » 19. September 2013, 19:50

Rupert Hübelbauer hat geschrieben:
Wosch hat geschrieben:Rupert, Deine sogenannten "christlichen" Werte haben mit den, den Menschen vom "Himmel" her angeblich verordneten "Spielregen" doch nicht das geringste zu tun. Daß man Mutter und Vater ehren, dem Nachbarn sein Weib nicht wegnehmen, kein falsches Zeugnis reden und sich auch nicht (Edelknabe aufgepaßt) an fremden Eigentum vergreifen sollte sind doch Alles für anständige Menschen ungeschriebene Gesetze und sind auch für alle Nichtgläubigen Usus. Ob "Christ", Moslem, Buddhist oder "Sonstnochwer", sie alle haben ihre von Zuhause vermittelten Werte und leben damit nicht schlechter als Diejenigen, die meinen daß der Glaube an ein "Fabelwesen" erst einen guten Menschen ausmachen.
Ich bin Dein Herr, Dein Gott- Du sollst nicht andere Götter haben neben mir"
Kann mir mal jemand sagen, wer das, oder so ähnlich, wann und vor wem gesagt haben sollte???
Laßt mal schön die "Kirche im Dorf" und da wo sie hingehört, nämlich ins Reich der Folklore und wer möchte soll dran glauben, vielleicht ist das denn ja der "Strohalm" an dem er sich klammern kann.
Damals als das Volk nicht lesen und schreiben konnte und die "Gott-Geweihten" das Sagen hatten, in fremden Sprachen das Volk verdummten und ausbeuteten, ja damals hättest Du mit Deinen "Jesus-Geschichten" punkten können Rupert, aber "Gott" sei Dank, wir leben nicht mehr im Mittelalter und Den der über´s Wasser laufen kann, den mußt du mir erst mal zeigen. Ich glaube daß 7 Pfund Rindfleisch eine gute Suppe gibt und das könnte ich Dir auch beweisen.

Bei allem Respekt für Deine Festigkeit im Glauben, nimm´s mir nicht übel.



Nein Wolfgang, ich nehm`s Dir nicht übel. Es ist halt nur so, dass Du die Dinge - ich würde sagen, auch weit entfernt von vergleichenden Religionswissenschaftlern wie auch Historikern – anders siehst als ich. ......................................."
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Und da bin ich , ehrlich gesagt, auch recht froh drüber. Deine von Dir angeführten Religionswissenschaftler und Historiker haben leider Eines nur "vergessen", nämlich den Beweis für ihre "wissenschaftlichen" Behauptungen bezüglich im Hinblick auf "Gottvater" und seinen ebenso "unsterblichen" Sohn zu liefern. Daß dabei der Glaube sprichwörtlich "Berge versetzen kann" macht es diesen "Experten" leicht den "Rupert´s" und wie sie Alle heißen mögen, die Geschichte der Menscheit unter Zuhilfenahme von Freud und Leid im Hinblick auf Himmel und Hölle zu verklickern, gerade auch deswegen weil ihre Vorstellungskraft irgendwann auf eigene Grenzen stösst.

Für mich sollte das Thema nun beendet sein, denn wir könnten jetzt noch tage- monate- und jahrelang unsere Positionen darlegen ohne ein "Erfolgserlebnis" zu bekommen, Du kriegst mich nicht und ich Dich nicht!
"Selig sind die Bekloppten, denn sie brauchen keinen Hammer". Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
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Re: Religion und Politik

Beitragvon Rupert Hübelbauer » 19. September 2013, 20:34

Wosch hat geschrieben:Und da bin ich , ehrlich gesagt, auch recht froh drüber. Deine von Dir angeführten Religionswissenschaftler und Historiker haben leider Eines nur "vergessen", nämlich den Beweis für ihre "wissenschaftlichen" Behauptungen bezüglich im Hinblick auf "Gottvater" und seinen ebenso "unsterblichen" Sohn zu liefern. Daß dabei der Glaube sprichwörtlich "Berge versetzen kann" macht es diesen "Experten" leicht den "Rupert´s" und wie sie Alle heißen mögen, die Geschichte der Menscheit unter Zuhilfenahme von Freud und Leid im Hinblick auf Himmel und Hölle zu verklickern, gerade auch deswegen weil ihre Vorstellungskraft irgendwann auf eigene Grenzen stösst.

Für mich sollte das Thema nun beendet sein, denn wir könnten jetzt noch tage- monate- und jahrelang unsere Positionen darlegen ohne ein "Erfolgserlebnis" zu bekommen, Du kriegst mich nicht und ich Dich nicht!

Ja, sieht wohl ganz so aus.

mfG
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Re: Religion und Politik

Beitragvon Hausfreund » 19. September 2013, 20:43

OT & Moin Mara!
SkinnyTrucky hat geschrieben:Schöne Grüsse von nich so sehr weit weg von Köln [...]

Das kann jeder erzählen; ohne Fotos glauben wir erst max nix.
Gute Fahrt!! [hallo]
Hausfreund
 

Re: Religion und Politik

Beitragvon Hausfreund » 19. September 2013, 21:00

Guten Abend Verfasser,

zwei Anmerkungen vielleicht zu Deinem Beitrag oben:

Erstens würde ich lieber von Konfessionslosen reden (Die schweigende Mehrheit - mit oder ohne formelle Kirchenangehörigkeit.), denen die Religion mehr oder weniger am Gesäß vorbeigeht. Als Atheisten sehen sich wohl eher ein paar kämpferische antichristliche Kirchengegner (mit der Illusion irgendeiner Weltverbesserung), deren Schwanz jedoch gegenüber den Mohammedanern ganz klein wird.

Zweitens ist die Leerformel eines christlichen Menschenbildes vielleicht CDU-typisch. Für die katholische (lateinische) Kirche zumindestens gibt es klare Anweisungen darüber, wer Gläubiger ist, welche Rechte, Pflichten, Sakramente pipapo zu absolvieren sind, wie es von der Wiege bis zur Bahre korrekt abläuft (Kindererziehung meinetwegen; Details im CIC).
[hallo]
Hausfreund
 

Re: Religion und Politik

Beitragvon Verfasser » 20. September 2013, 21:59

Hausfreund hat geschrieben:Erstens würde ich lieber von Konfessionslosen reden (Die schweigende Mehrheit - mit oder ohne formelle Kirchenangehörigkeit.), denen die Religion mehr oder weniger am Gesäß vorbeigeht. Als Atheisten sehen sich wohl eher ein paar kämpferische antichristliche Kirchengegner (mit der Illusion irgendeiner Weltverbesserung), deren Schwanz jedoch gegenüber den Mohammedanern ganz klein wird.

Ja du hast Recht. Als ich von Atheisten sprach, die die CDU wählen könnten und auch wählen, meinte ich natürlich die Konfessionslosen und Gleichgültigen. Es gibt Konfessionslose, die haben christliche Eltern, sind aber aus der Kirche ausgetreten (das sind meist auch noch die Besserverdienenden). Ihnen war nur die Kirchensteuer einfach zu hoch ist. Wenn man sie daraufhin anspricht, reden sie sich heraus, dass sie, wenn sie etwas Gutes tun wollen, ja spenden würden (naja aber nur mit dem Mund). Sie finden es aber nicht schlecht, wenn ein Pfarrer bei der verstorbenden Mutter die Trauerrede hält. Naja, die hatte ja die Kirchensteuer noch bezahlt, war ja nicht so hoch.

Dann gibt es die Gleichgültigen, die aus Versehen die Kirchensteuer weiterzahlen, aber kaum oder nie zum Gottesdienst gehen. Die wissen gar nicht mehr, was das ist. Beim Tod werden sie vielleicht noch einmal daran erinnert.

Na bestes Beispiel, dass Konfessionslose die CDU wählen oder gewählt haben, ist die DDR. Die Konfessionslosen wählten die CDU, weil das die Wiedervereinigungspartei war.

Die Atheisten sind echte Antichristen. Sie lehnen Gott und Jesus kategorisch ab. Die dürften eigenlich nur noch die Linke oder die NPD wählen. Die einen glauben an den Kommunismus, die anderen an den Nationalsozialismus.

SPD ist schon zu christlich, weil diese sich vom Christentum und der Kirche nicht distanziert hat und auch nicht unbedingt an den Kommunismus glaubt (Godesberger Programm).

Da das mit dem Glauben alles fließend ist, könnte es auch passieren, dass sich ein echter Atheist verirrt und die CDU wählt (bestes Beispiel: DDR).

Hausfreund hat geschrieben:Zweitens ist die Leerformel eines christlichen Menschenbildes vielleicht CDU-typisch. Für die katholische (lateinische) Kirche zumindestens gibt es klare Anweisungen darüber, wer Gläubiger ist, welche Rechte, Pflichten, Sakramente pipapo zu absolvieren sind, wie es von der Wiege bis zur Bahre korrekt abläuft (Kindererziehung meinetwegen; Details im CIC).

Das "christliche Menschenbild" würde ich persönlich so definieren, dass man sich nicht ganz sicher ist, dass es keinen Gott gibt, dass man weiß, dass es da irgendwo auch 10 Gebote gibt, wovon einige nicht ganz unvernünftig sind und auch im Strafgesetzbuch vorkommen, und dass man, wenn es drauf ankommt, auch mal bei Gott schwört (z. B. im Bundestag: "So wahr mir Gott helfe.")

Indem ich Jesus kennenlernte, kam ich zum Glauben.

Verfasser K.
Verfasser
 

Re: Religion und Politik

Beitragvon Verfasser » 21. September 2013, 09:53

Glaube fließend

Verfasser hat geschrieben:Da das mit dem Glauben alles fließend ist, könnte es auch passieren, dass sich ein echter Atheist verirrt und die CDU wählt (bestes Beispiel: DDR).

Ob sich jemand Atheist (oder Marxist) nennt oder nicht, darf man sowie nicht so streng sehen.

Zwei Beispiele (Putin und Lengsfeld):

Bild
Der junge Putin in KGB-Uniform

Wikipedia hat geschrieben:Putins Vater, Wladimir Spiridonowitsch Putin, war Fabrikarbeiter in einem Werk für Waggonbau und überzeugter Kommunist.

Putin absolvierte zunächst ein Jura-Studium an der Universität Leningrad. Von 1975 bis 1982 war er KGB-Offizier in der ersten Hauptabteilung (Auslandsspionage). Zu seinen frühen KGB-Pflichten zählte auch das Unterdrücken von Dissidenten-Tätigkeiten (also auch Unterdrücken von kirchlichen Tätigkeiten - Einfügung von Verfasser K.) in seiner Heimatstadt. 1984 bis 1985 besuchte er die KGB-Hochschule in Moskau.

Seit einem lebensbedrohlichen Brand in seiner Datscha Anfang der 1990er Jahre ist Putin Mitglied der russisch-orthodoxen Kirche. Putin bekennt sich immer wieder zu seinem russisch-orthodoxen Glauben. So nahm er am orthodoxen Weihnachtsfest 2006 an einem Gottesdienst im Kloster Neu-Jerusalem in Istra bei Moskau teil. Im Fernsehen wurde gezeigt, wie Putin sich bekreuzigte und eine Kerze anzündete.


Bild
Vera Wollenberger (1990)

Wikipedia hat geschrieben:Nach dem Abitur begann Vera Lengsfeld 1970 ein Studium der Geschichte der Arbeiterbewegung an der Karl-Marx-Universität Leipzig und studierte ab 1972 Philosophie (also Marxismus-Leninismus - Einfügung von Verfasser K.) an der Humboldt-Universität zu Berlin. Im Anschluss an das Studium arbeitete sie als Lektorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentralinstitut für Philosophie in der Akademie der Wissenschaften der DDR. Seit 1975 war sie Mitglied der SED. Nach einem Parteiverfahren wurde sie an das Wissenschaftliche Informationszentrum der Akademie der Wissenschaften versetzt.

Ab 1985 arbeitete sie als Imkerin und Übersetzerin und begann ein Studium der Theologie am Sprachenkonvikt Berlin. Sie war in der Gruppe Gegenstimmen aktiv und moderierte im Jahre 1986 das erste Menschenrechtsseminar in der evangelischen Gemeinde Berlin-Friedrichsfelde. 1987 gründete sie die Kirche von Unten mit.

Im Januar 1988 wurde sie auf dem Weg zur Liebknecht-Luxemburg-Demonstration in Ost-Berlin verhaftet. Nach ihrer Untersuchungshaft in der zentralen Untersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen des MfS wurde sie vom Stadtbezirksgericht Lichtenberg wegen „versuchter Zusammenrottung“ zu sechs Monaten Haft verurteilt. Ihr Anwalt Wolfgang Schnur (damals Inoffizieller Mitarbeiter des MfS) erreichte, dass sie ihrer Abschiebung ins westliche Ausland zustimmte, statt ihre Haft abzusitzen. Sie ging für knapp zwei Jahre nach Cambridge in Großbritannien, wo sie am St. John’s College Philosophy of Religion studierte und einen Master-Studiengang abschloss.

Aus Protest gegen eine von ihr befürchtete zukünftige rot-rot-grüne Koalition, also einer Koalition von Bündnis 90/Die Grünen zusammen mit der PDS und einen „Schmusekurs“ oder eine „offene Anbiederung“ an diese schloss sie sich mit anderen Bürgerrechtlern wie Günter Nooke und Ehrhart Neubert am 17. Dezember 1996 der CDU an.

Verfasser K.
Verfasser
 

Re: Religion und Politik

Beitragvon Hausfreund » 21. September 2013, 11:14

Verfasser hat geschrieben:Zwei Beispiele (Putin und Lengsfeld)[...]

Nunja, ob das jetzt so lupenreine Konvertiten sind?

Wladimir Putin hat sich als cleverer, strategisch orientierter Machtpolitiker erwiesen. Er spielt auf der nationalen Klaviatur genausogut wie auf der traditionell staatstragenden russisch-orthodoxen Kirchlichkeit. Und wie es drinnen aussieh, nach dem Datschenbrand?

Zu Vera Lengsfeld: Hat sie sich selber dazu geäußert? Ansonsten kann man im Grunde auch nur Äußerlichkeiten zusammenzählen. Daß sie meinetwegen als "Dissident" eher zwangsläufig in kirchlichen Kreisen Unterstürtzung fand, bis hin zu einem Studium in England.
[hallo]
Hausfreund
 

Re: Religion und Politik

Beitragvon Janko » 21. September 2013, 12:09

Ja der Wladimir...da lodert die Datscha und er findet zum Glauben (zurück ?), gut das da nicht noch was von einer Marienerscheinung geschrieben wurde....

@Verfasser...hast du die Nadeln von den Legendenstrickern übernommen ?
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Re: Religion und Politik

Beitragvon Hausfreund » 21. September 2013, 14:02

Janko hat geschrieben:Ja der Wladimir...da lodert die Datscha und er findet zum Glauben (zurück ?), gut das da nicht noch was von einer Marienerscheinung geschrieben wurde....

Nich nötig. Rate mal den Gründer der Russisch Orthodoxen Kirche! [laugh]

Und zum Dessert noch ein christliches Schmankerl aus der CDU. [hallo]
Hausfreund
 

Re: Religion und Politik

Beitragvon Verfasser » 21. September 2013, 16:08

Christen feiern in kommunistischen Verbrecherhöhlen Gottesdienst
(keine Legende, sondern Tatsache)

Janko hat geschrieben:Ja der Wladimir...da lodert die Datscha und er findet zum Glauben (zurück ?), gut das da nicht noch was von einer Marienerscheinung geschrieben wurde....
@Verfasser...hast du die Nadeln von den Legendenstrickern übernommen ?

Wie dem auch sei. Fakt ist, dass die CDU morgen am Wahltag auch mit vielen sogenannten "Atheisten" oder Konvertierten rechnen kann, z. B. mit der Evangelischen Jugend im Kirchenkreis Cottbus (ehemals DDR-Gebiet).

Die atheistisch-kommunistischen Verbrecher hätten sich, als ich 1984/85 bei ihnen in der Pentacon-Halle im Dreischichtbetrieb als Christ und politischer Häftling

Bild
Reaktion der Kirche auf Verhaftung

an der Stanze schuftete, auch nie träumen lassen, dass in ihren kommunistischen Verbrecherhöhlen mal aus atheistischen Elternhäusern stammende und zum Christentum konvertierte Jugendliche einen Gottesdienst feiern werden.

Bild
Ab-grenzen-los Kreisjugendsonntag 15.09.13

Verfasser K.
Verfasser
 

Re: Religion und Politik

Beitragvon Hausfreund » 21. September 2013, 18:56

Guten Abend Ralf!
Verfasser hat geschrieben:[...]atheistisch-kommunistischen Verbrecher[...]
[...]aus atheistischen Elternhäusern stammende und zum Christentum konvertierte Jugendliche[...]

Zwei Anmerkungen am Rande vielleicht.

Ich möchte bezweifeln, daß der Atheismus (in dem oben angesprochenen engeren Sinne) für die SED-Herrschaft wesentlich war. Die Kirchen waren eher politische Konkurrenten, die man zu schwächen, unterwandern und später mit Kompromissen zu binden suchte. Es gab nur kurzzeitig (in den 60ern) eine relativ offene Religionsforschung (speziell in Jena) bzw. Propagierung des Atheismus. Natürlich zielte die Schulbildung (z.B. die Evolutionsbiologie) unterschwellig gegen religiöse Vorstellungen, aber nicht als besondere Konfrontation. Meine Erfahrung ist sogar, daß Kommunion / Firmung hingenommen wurde - im Gegensatz zur Kirche, von der die Jugendweihe strikt untersagt wurde. Beim Eintritt in die SED riet mir übrigens die Parteileitung von einem Kirchenaustritt ab!
[grins]
Insgesamt scheint es einen dauerhaften Trend bei der Entkirchlichung Deutschlands, speziell in der Ostzone, zu geben. Dabei werden natürlich auch umgekehrt wieder Leute ihren Weg in die Kirche finden - aus den verschiedensten Gründen. (Man müßte mal wieder die Statistischen Jahrbücher wälzen...)
[hallo]

PS Was die alten "kommunistischen Verbrecherhöhlen" angeht, so würde ich die Aufmerksamkeit gelegentlich auch auf das Schicksal der christlichen Sakralbauten werfen ... πάντα ῥεῖ.
Hausfreund
 

Re: Religion und Politik

Beitragvon Hausfreund » 21. September 2013, 19:58

Vera Lengsfeld

Habe nochmal in ihrer Lebensschilderung geblättert ("ich wollte frei sein") und weder dort noch irgendwo anders auch nur die Andeutung einer Religiosität oder einer konfessionellen Bindung gefunden. mfG
Hausfreund
 

Re: Religion und Politik

Beitragvon Verfasser » 22. September 2013, 13:45

Im letzten Grunde wird Geschichte durch den Geist und nicht durch die Materie bestimmt

Hausfreund hat geschrieben:
Verfasser hat geschrieben:[...]atheistisch-kommunistischen Verbrecher[...]
[...]aus atheistischen Elternhäusern stammende und zum Christentum konvertierte Jugendliche[...]

Ich möchte bezweifeln, daß der Atheismus (in dem oben angesprochenen engeren Sinne) für die SED-Herrschaft wesentlich war.

Der Atheismus war für die SED-Herrschaft insofern wesentlich, als dass ein DDR-Bürger, der an Gott glaubt, suspekt war.

Wer an Gott glaubt, glaubt nicht, bzw. nicht ausreichend genug, an den kommunistischen Verbrecherstaat "DDR". Das war ein großes Problem für die SED, da das ja (zumindest in der SED-Führungsspitze) alles Verbrecher waren, an die Christen selbstverständlich nicht glauben wollten. Wer glaubt schon gern an Verbrecher?

Hausfreund hat geschrieben:Die Kirchen waren eher politische Konkurrenten, die man zu schwächen, unterwandern und später mit Kompromissen zu binden suchte. Es gab nur kurzzeitig (in den 60ern) eine relativ offene Religionsforschung (speziell in Jena) bzw. Propagierung des Atheismus. Natürlich zielte die Schulbildung (z.B. die Evolutionsbiologie) unterschwellig gegen religiöse Vorstellungen, aber nicht als besondere Konfrontation.

Nein. Die Konfrontation bei der Schulbildung hielt bis zum Schluss an. Wo sie in den 60er Jahren noch offen war:

In der Grundschule meiner Frau (katholisch) sagte der Geschichtslehrer im Unterricht: "Alle Katholiken aufstehen. Seht euch diese Sumpfblüten an." Es gab etliche "Sumpfblühten", die dann aufgestanden sind, darunter auch meine Frau. Die "Sumpfblüte", meine Frau, ließ man dann aber doch zur Oberschule, ja man zwang sie sogar dazu, obwohl sie die Jugendweihe abgelehnt hatte (siehe hier)

war sie in den 80er Jahren nur etwas subtiler:

In der Grundschule meiner Tochter (katholisch, Klassenbeste, Jungpionier-Kassenwart) sagte die Klassenlehrerin, ohne zu begründen, warum: "Ich möchte, dass ein anderer den Jungpionier-Kassenwart macht", nachdem meine Tochter die Funktion schon längere Zeit ausgeübt hatte. Der Grund war, dass man eine Katholikin nur sehr ungern zum Studium schicken wollte. Wenn sie schon sehr gute schulische Leistungen hatte (wie meine Tochter), dann durfte sie auf gar keinen Fall gesellschaftlich gute Leistungen vorzeigen können.

Die kleinen Jungpioniere, die ja meine Tochter zum Kassenwart vorgeschlagen und gewählt hatten, protestierten: "C. (also meine Tochter) soll das weitermachen, weil sie es gut macht". Die Klassenlehrerin konnte nichts machen. Die Demokratie im Kleinen funktionierte noch recht gut.

Meine Tochter war sehr beliebt in der Klasse, weil sie den Kindern in der 1. Klasse bei einem Stundenausfall spannende Geschichten aus einem Märchenbuch vorgelesen hatte, wo noch keines der Kinder lesen konnte. Die Kinder waren begeistert. Ob die Schule begeistert war, weiß ich nicht. Von Hochbegabtenförderung hielt man nicht allzu viel, wenn sie nicht politisch passte. Im Westen hat meine zweite Tochter, auch hochbegabt (hat sich vor der Einschulung auch selbst das Lesen beigebracht) eine Klasse übersprungen.

Hausfreund hat geschrieben:Meine Erfahrung ist sogar, daß Kommunion / Firmung hingenommen wurde - im Gegensatz zur Kirche, von der die Jugendweihe strikt untersagt wurde. Beim Eintritt in die SED riet mir übrigens die Parteileitung von einem Kirchenaustritt ab!

Na klar. Als ein Kollege meiner Frau (Wissenschaftler, aktiv in der katholischen Pfarrjugend, fleißiger Gottesdienstbesucher) oder ein Kollege von mir (Diplomingenieur, aktiv in meinem evangelischen Hauskreis, verheiratet mit einer aktiven evangelischen Christin) als IM in den Staatssicherheitsdienst eintraten, riet ihnen die Stasi von einem Kirchenaustritt natürlich auch ab.
[grin]

Hausfreund hat geschrieben:Insgesamt scheint es einen dauerhaften Trend bei der Entkirchlichung Deutschlands, speziell in der Ostzone, zu geben. Dabei werden natürlich auch umgekehrt wieder Leute ihren Weg in die Kirche finden - aus den verschiedensten Gründen. (Man müßte mal wieder die Statistischen Jahrbücher wälzen...)

Ein Klassenkamerad meiner Frau war in der DDR Chef-Arzt und hatte mit der Kirche nichts am Hut. Er war aus Karrieregründen SED-Mitglied. Er zog nach dem Zusammenbruch des Kommunismus nach Bayern, wurde wieder Chefarzt in einer Klinik, trat in die Kirche und machte damit Reklame im Internet. Daher wissen wir das.

Hausfreund hat geschrieben:PS Was die alten "kommunistischen Verbrecherhöhlen" angeht, so würde ich die Aufmerksamkeit gelegentlich auch auf das Schicksal der christlichen Sakralbauten werfen ... πάντα ῥεῖ.

Dass Kirchen aus Geldmangel an Muslime verkauft werden, finde ich auch schrecklich, aber wiederum auch nicht so schlimm, wenn man den Gottesdienst in "kommunistischen Verbrecherhöhlen" wie Cottbus feiert, was weniger Geld kostet und noch dazu lebendiger ist.

Hausfreund hat geschrieben:Vera Lengsfeld
Habe nochmal in ihrer Lebensschilderung geblättert ("ich wollte frei sein") und weder dort noch irgendwo anders auch nur die Andeutung einer Religiosität oder einer konfessionellen Bindung gefunden. mfG

Wenn Vera Lengsfeld frei sein will und die Gemeinschaft von Christen sucht, was sie ja gemacht hat, glaubt sie natürlich auch an Gott:

"Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen." Matthäus 18,20

Das ist ja gerade das Schöne an der friedlichen Revolution. Sie wurde von Gott wohlwollend begleitet. Ich würde sogar sagen: die Revolution, der Sturz der kommunistischen Verbrecher-Diktatur wurde von Gott ausgelöst und durchgeführt. Gott existierte schon immer, übte aber jetzt mit der Revolution seine geballte Macht aus.

Ohne Gott den Allmächtigen - keine Christen in der DDR, die an ihn glauben, ohne ehrliche echte Christen (und wenn es noch so wenige waren) - keine Kirchen, kirchliche Räume und Plätze, die der SED abgetrotzt wurden, ohne kirchliche Räume und Plätze - kein Versammlungsort der Revolutionäre (Vera Lengsfeld), ohne Versammlungsort der Revolutionäre - keine Organisation und Planung der friedlichen Revolution (die Revolution wurde in den Kirchen organisiert und geplant und nirgends woanders!!!), ohne Organisation und Planung der Revolution - keine friedlichen Massendemonstrationen auf den Straßen, ohne friedliche Massendemonstrationen auf den Leipziger Straßen (und die Gewaltherrschaft des Allmächtigen) - kein friedlicher Rückzug und Zusammenbruch der kommunistischen Verbrecher-Diktatur. So einfach ist das.

"Der Kommunist, bewußt säkularistisch und materialistisch, hat keinen Platz für Gott. Das konnte ich niemals akzeptieren, denn als Christ glaube ich, daß es in diesem Universum eine schöpferische, persönliche Macht gibt, die der Grund und das Wesen aller Realität ist, eine Macht, die mit materialistischen Begriffen nicht erklärt werden kann. Im letzten Grunde wird Geschichte durch den Geist und nicht durch die Materie bestimmt." Martin Luther King

Verfasser K.
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Re: Religion und Politik

Beitragvon augenzeuge » 22. September 2013, 15:58

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[shocked]

AZ
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Re: Religion und Politik

Beitragvon Hausfreund » 22. September 2013, 22:48

Guten Abend Ralf,

ich möchte mich ausdrücklich bedanken für die Mitteilung Deiner persönlichen Lebenserfahrungen! Aus diesem Grunde kaufte ich auch das Buch von Frau Lengsfeld: Mir waren solche Entwicklungen in der DDR bis etwa 1985 / 86 wenig bekannt. Das Leben ist halt vielfältig, jeder hat eigene Erfahrungen und objektiv unumstößliche Wahrheiten*) oder Urteile dazu gibt es nicht (oder erst nach dem Ableben der Zeitzeugen). Damit will ich nur andeuten, daß ich zu einigen Deiner Aussagen und ultimativen Urteile dezidiert anderer Ansicht bin. [Dein beiläufiges IM-Witzchen kannst Du Dir übrigens irgendwohin stecken. :-) ]

Einen freundlichen Gruß! [hallo]

*) Man müßte, theoretisch, erstmal diskutieren, ob und wie man überhaupt die Wahrheit einer Aussage überprüfen kann...
Hausfreund
 

Re: Religion und Politik

Beitragvon vs1400 » 22. September 2013, 23:23

Verfasser hat geschrieben:
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Ab-grenzen-los Kreisjugendsonntag 15.09.13

Verfasser K.


hallo Ralf,
darauf sollte man nicht stolz sein und noch weniger für gut empfinden.
es ist bedenklich, aus meiner sicht und noch weniger "ehrenvoll" als die organisationen der jung- thälmannpioniere bzw. FDJ'ler.
die traten der organisation mehr oder minder freiwillig bei.
heutige 8klässler wurden mit der taufe mitglied und diese fand nicht erst mit dem sechstem lebensjahr statt.
mit diesen frühen taufen/ migliedschaft machen sich kirchen unglaubwürdig, aus meiner sicht.

ich bin und bleibe wohl atheist und zukünftige gläubige sollten selbst entscheiden dürfen, was sie glauben möchten.
solang sollte man sie aufklären, jedoch nicht beeinflussen und ab der volljährigkeit könnten sie ja dann auch selber entscheiden.
ganz sicher Ralf,
die gläubigen hatten wohl nen großen beitrag an der wende, doch in der politik haben sie nichts verloren und noch weniger sollte man junge menschen in ihrer entwicklung beeinflussen.

doch genau das machen heutige kirchen, mit hilfe des staats.

gruß vom Torsten

ps: falls du mir antwortest Ralf, bitte nur mit eigenem text und bitte auch keine links.
vs1400
 

Re: Religion und Politik

Beitragvon Hausfreund » 23. September 2013, 00:40

Hallo Torsten!
vs1400 hat geschrieben:[...]ab der volljährigkeit könnten sie ja dann auch selber entscheiden.[...]

Kleine Ergänzung: Die Religionsmündigkeit liegt bei 14 Jahren.

Ansonsten kann man gegen die Säuglingstaufe als religiösen Akt nichts einwenden. Die Ferkelei beginnt jedoch, wenn diese Taufe von staatswegen(!) als verbindliche (kirchensteuerpflichtige) Mitgliedschaft der Religionsgemeinschaft registriert wird. Ein freiheitliches Staatswesen hat sich aus den religiösen Angelegenheiten der Bürger vollkommen rauszuhalten.
[hallo]
Hausfreund
 

Re: Religion und Politik

Beitragvon Interessierter » 23. September 2013, 07:31

2. " Mitteldeutscher Kirchentag " in Jena

In der Debatte um das Verhältnis von Opfern und Tätern der DDR-Diktatur sollte sich die Kirche für einen Prozess der Versöhnung einsetzen. Allerdings muss dabei die Stimme der Opfer den Ton angeben. Das hat die Landesbeauftragte des Freistaats Thüringen für die Stasi-Unterlagen, Hildigund Neubert (Erfurt), am 22. September bei einer Veranstaltung während des 2. Mitteldeutschen Kirchentages in Jena gefordert.

Nach Neuberts Beobachtung hat die Gesprächsbereitschaft zwischen Tätern und Opfern der DDR-Diktatur abgenommen. So brüsteten sich in Online-Foren ehemalige Stasi-Offiziere, dass kaum einer von ihnen verurteilt worden sei; dann hätten sie ja auch nichts Verkehrtes getan.

http://f3.webmart.de/f.cfm?id=2165073&r ... 88053&pg=1

Genau so ist es und darum ist für mich diese Forderung sehr berechtigt.

" Der Interessierte "
Interessierter
 

Re: Religion und Politik

Beitragvon Hausfreund » 23. September 2013, 09:08

Guten Morgen!
Interessierter hat geschrieben:In der Debatte um das Verhältnis von Opfern und Tätern der DDR-Diktatur sollte sich die Kirche für einen Prozess der Versöhnung einsetzen.

Ach Gottchen, wen interessiert das Kirchen-Gedöns noch? Den Leute brennen inzwischen ganz andere Sachen auf den Nägeln. Und wie wäre es, wenn jeder vor seiner Tür kehren würde und seinen Keller aufräumte?

Wie hat die Kirche übrigens reagiert auf das Abfackeln ihres Willehadi - Gotteshauses in Garbsen bei Dir um die Ecke?
[hallo]
Hausfreund
 

Re: Religion und Politik

Beitragvon Rupert Hübelbauer » 23. September 2013, 09:29

Hausfreund hat geschrieben:Guten Morgen!
Interessierter hat geschrieben:In der Debatte um das Verhältnis von Opfern und Tätern der DDR-Diktatur sollte sich die Kirche für einen Prozess der Versöhnung einsetzen.

Ach Gottchen, wen interessiert das Kirchen-Gedöns noch? Den Leute brennen inzwischen ganz andere Sachen auf den Nägeln. Und wie wäre es, wenn jeder vor seiner Tür kehren würde und seinen Keller aufräumte?

Hallo Hausfreund, vielleicht machst Du ja mal mit, so als gutes Beispiel. [grin] Weißt eh, die eigen Balken sieht man nicht gerne, ......

mfG
rupert
Rupert Hübelbauer
 

Re: Religion und Politik

Beitragvon Hausfreund » 23. September 2013, 22:33

Guten Abend Rupert!

Mir wird Dein Ansinnen auch nach längerem Nachdenken leider nicht richtig klar. Kannst Du es bitte nochmal verdeutlichen? Ich werde Dir gern antworten, eventuell privat.
Eine gute Nacht! [hallo]
Hausfreund
 

Re: Religion und Politik

Beitragvon Rupert Hübelbauer » 24. September 2013, 08:38

Hallo Hausfreund, die 2000 Jahre alte Splitter – Balkenaussage kennst Du sicher. Die hat im Grunde keine andere Bedeutung, als vor seiner eigenen Tür kehren........., was halt nicht immer so leicht ist.

Übrigens, ich halte das Kirchen-Gedöns
Interessierter hat geschrieben:In der Debatte um das Verhältnis von Opfern und Tätern der DDR-Diktatur sollte sich die Kirche für einen Prozess der Versöhnung einsetzen.

für klug, weise und auch zeitgemäß. Aber wegen vielleicht zu vielen Vorurteilen - sieht das nicht jeder so.

mfG
rupert
Rupert Hübelbauer
 

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