Dieser Tage ziehen sie wieder als Heilige Drei Könige verkleidet durch die Straßen - aber immer weniger Sternsinger malen sich dabei nach Angaben der Initiatoren das Gesicht dunkel an.
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Kritiker sehen noch einen anderen Grund, warum Kinder auf die Tradition verzichten sollten. „Schwarze Menschen werden so auf ihre Hautfarbe und äußere Merkmale reduziert“, kritisiert Tahir Della von der Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland. Für ihn ist diese Art des Schminkens eine Form des rassistischen „Blackfacings“. Auch gegen den dunkel angemalten Nikolaus-Gehilfen in den Niederlanden, den „Zwarten Piet“, werden wegen der Praxis immer wieder Vorwürfe laut.
Römer dagegen betont: Mit einer rassistisch motivierten Theatermaskerade habe die Tradition beim Sternsingen nichts zu tun. „Von dieser rassistisch motivierten Darstellungsform, entstanden im 19. Jahrhundert in den USA, distanzieren wir uns deutlich.“ Das Schminken solle vielmehr „zum Ausdruck bringen, dass die Weihnachtsbotschaft damals wie heute für alle Menschen gilt, ganz gleich, welche Hautfarbe sie haben“. Die drei Könige sollten einst die drei bekannten Erdteile Europa, Afrika und Asien repräsentierten, erklärte Thomas Römer. „Der schwarze König stand für Afrika.“
Da heißt es bei Matthäus 2.1 ff. „Als Jesus in Bethlehem in Judäa zurzeit des König Herodes zur Welt gekommen war, da kamen Sterndeuter aus dem Morgenland nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden?“ (Zürcher Bibel 2007) das Land der Sterndeuter war Chaldäa, das alte Babylonien. Weder aus Europa noch aus Afrika machten sich Könige – auch keine farbigen – auf den Weg nach Palästina.