Der Theologe Jürgen Manemann hat sich gefragt, warum Europäer in Syrien für den IS kämpfen. Und er sagt: Das hat auch mit einem Wertevakuum in westlichen Gesellschaften zu tun. Die Rückkehrer seien „Feinde“, aber sie hätten ein Recht darauf, andere Menschen werden zu dürfen.
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Der Theologe und Politik-Philosoph Jürgen Manemann warnt vor voreiligen Schlüssen. Um die Frage wirklich erschöpfend beantworten zu können, müsse man dem eigentlichen Problem auf die Spur kommen: nämlich der Frage, was diese Menschen eigentlich dazu gebracht hat, in den Dschihad zu ziehen:
„Dschihadismus ist nicht als ein Virus zu betrachten, das von außen eingeschleppt wurde; und diese Gewalttäter wurden nicht erst außerhalb unseres Staates zu diesen Gewalttätern und von diesem Virus befallen, sondern in unserer Gesellschaft. Das heißt: Wir tragen Verantwortung für diese Gewalttäter und dürfen sie deswegen, aufgrund dieser Mitverantwortung meines Erachtens nicht einfach an andere Staaten delegieren.“
Jürgen Manemann: „Der Dschihad und der Nihilismus des Westens. Warum ziehen junge Europäer in den Krieg?“
Transcript-Verlag 2015, 136 Seiten, 15 Euro
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