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Kein "Allahu Akbar"-Gesang in Stuttgarter Kirche

BeitragVerfasst: 10. Februar 2019, 13:01
von pentium
Kein "Allahu Akbar"-Gesang in Stuttgarter Kirche
Chor darf nicht auftreten

Ist das Kunst oder muss das weg? Weil in der Friedensmesse "The Armed Man" auch der Ruf des Muezzin vorkommt, hat der Stuttgarter Stadtdekan geplante Aufführungen untersagt. Ein "Allahu Akbar" will er in der Kirche nicht hören.

DOMRADIO.DE: In der Friedensmesse "The Armed Man" von Karl Jenkins kommt auch der Ruf des Muezzin vor. Deswegen haben Sie die geplante Aufführung im Eberhardsdom oder einer anderen katholischen Kirche der Stadt untersagt. Die Musiker und Sänger reagierten darauf mit Empörung. Sie werfen Ihnen eine "regide" Haltung vor. Können Sie das verstehen?

Christian Hermes (Stuttgarter Stadtdekan und Dompfarrer): Ja, ich kann sie ein stückweit verstehen, insofern man vielleicht sagt: "Die Komposition ist doch als Friedensmesse gemeint und gut gemeint."

Was man, glaube ich, nicht verstanden hat, ist, dass eine katholische Kirche eben kein Konzertsaal ist. Diese sehr interessante Komposition, die ganz verschiedene Texte komponiert, aber eben auch das grundlegende Bekenntnis des muslimischen Glaubens "Allahu Akbar", das da von einem Muezzin – nicht von einem Sänger – vorgetragen werden soll, mag in einem Konzertraum angemessen sein.

Aber in dem Kulturraum der katholischen Kirche, einer geweihten Kirche, ist das für uns nicht vorstellbar.


https://www.domradio.de/themen/interrel ... 83F800FD9C

Hermes betont, dass sowohl Muslime wie auch Juden eine vergleichbare Veranstaltung in ihren Räumen nicht zuließen. Dies würde dann auch von den meisten akzeptiert. Nur umgekehrt scheint es ein Problem. Hermes wörtlich: „Es ist interessant, wie das jetzt hochgezogen wird. Ich glaube, wenn die jüdische Gemeinde sagen würde: In der Synagoge wäre Allahu Akbar nicht möglich, dann würde es nicht so empörte Reaktionen geben, als wenn die katholische Kirche sich so positioniert.“

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