augenzeuge hat geschrieben:Nun willst du uns aber für dumm verkaufen. Sperrbrecher, du machst einen gewaltigen Fehler, du glaubst, du kannst die Verse 1:1 übersetzen. Das kann man in keiner Schrift!
AkkuGK1 hat geschrieben:In dem man Atheist ist und an diese Märchen aus der Vorzeit nicht glaubt. Ist eh das Gegenteil von Wissen, aber wenn jemand doch glauben will, bitte schön, dann hast du allerdings auch die Pflicht, andere zu tolerieren. Wenn nicht, ist deine Religion eine extremistische.
Sperrbrecher hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:Nun willst du uns aber für dumm verkaufen. Sperrbrecher, du machst einen gewaltigen Fehler, du glaubst, du kannst die Verse 1:1 übersetzen. Das kann man in keiner Schrift!
Das wird immer wieder behauptet, dass man Arabisch nicht in andere Sprachen übersetzen
könne. Das ist natürlich blanker Unsinn. Jede Sprache kann man in eine andere übersetzen,
auch Arabisch.
Sperrbrecher hat geschrieben:Da lob ich mir die Buddhisten. Die interessieren sich überhaupt nicht für den Glauben anderer.
Heute gibt es in zunehmendem Maße Dialoge zwischen buddhistischen Meistern und leitenden Persönlichkeiten anderer Religionen, die auf gegenseitigem Respekt beruhen. Der Dalai Lama zum Beispiel trifft sich des Öfteren mit dem Papst. Der Papst lud im Oktober 1986 die Oberhäupter aller Weltreligionen nach Assisi in Italien zu einem umfassenden Treffen ein. Über 150 Repräsentanten der Religionen nahmen daran teil. Der Dalai Lama saß neben dem Papst, und hatte die Ehre, die Eröffnungsansprache zu halten. Während der Konferenz sprachen die spirituellen Leiter über Themen, die allen Religionen gemeinsam sind, zum Beispiel Ethik, Liebe und Mitgefühl. Die Menschen fanden die Zusammenarbeit, die Harmonie und den gegenseitigen Respekt, den die unterschiedlichen religiösen Führungspersönlichkeiten füreinander empfanden, sehr ermutigend.
Als Antisemitismus werden heute alle Formen von Judenhass, pauschaler Judenfeindschaft, Judenfeindlichkeit oder Judenverfolgung bezeichnet. Der Ausdruck wurde 1879 von deutschsprachigen Antisemiten geprägt und entwickelte sich seit dem Holocaust zum Oberbegriff für alle Einstellungen und Verhaltensweisen, die Einzelpersonen oder Gruppen aufgrund ihrer angenommenen oder realen Zugehörigkeit zu „den Juden“ negative Eigenschaften unterstellen. Damit werden Ausgrenzung, Abwertung, Diskriminierung, Unterdrückung, Verfolgung, Vertreibung bis hin zur Vernichtung jüdischer Minderheiten (Völkermord) gefördert, vorbereitet und/oder gerechtfertigt.[1]
Pauschale Judenfeindschaft hat eine rund 2500 Jahre alte Tradition, in der sich eine Vielzahl Bilder, Gerüchte, Klischees, Vorurteile, Ressentiments, Stereotype von „dem“ oder „den“ Juden bildeten, überlagern und durchdringen. Während die Anlässe, Motive, Begründungen und Zwecke der Judenfeindschaft je nach Zeitumständen und Trägergruppen wechselten, zeigen die dafür benutzten Bilder große Konstanz und Ähnlichkeiten. Die Antisemitismusforschung hat daher keine allgemeingültige Definition des Phänomens aufgestellt.
augenzeuge hat geschrieben:Sperrbrecher hat geschrieben:Da lob ich mir die Buddhisten. Die interessieren sich überhaupt nicht für den Glauben anderer.
Wer hat dir sowas erzählt?
HPA hat geschrieben:Steht doch im Text, einfach lesen:Die Statistik ist also auch dort besonders auffällig, wo Opfer von Judenhetze diese Delikte der Polizei melden. So erlebt Berlin auffällig viele antisemitische Angriffe – das Land hat mit der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus aber auch eine Organisation, die Übergriffe gegen Juden auswertet und der Polizei meldet.
Sprich, das Dunkelfeld dürfte dort deutlich geringer ausfallen.
Und nicht die restlichen ostdeutschen Bundesländer vergessen:dann Brandenburg (28,7), Sachsen-Anhalt (23,8)(...)und Mecklenburg-Vorpommern (16,3)
Berlin-Moabit
Jugendliche belästigen und bepöbeln Mann antisemitisch
Ein 68-jähriger Mann ist nach Polizeiangaben am Dienstag in Berlin-Moabit von fünf Kindern und Jugendlichen antisemitisch angepöbelt und sexuell belästigt worden.
Bei dem Vorfall an dem Deportationsmahnmal auf der Putlitzbrücke wurde der 68-Jährige von fünf Jungen und Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren mehrfach als Jude bezeichnet, wie die Polizei am Mittwoch in Berlin mitteilte. Zudem sollen ihm zwei der unbekannten Täter nacheinander zwischen die Beine gefasst haben. Die Staatsschutz-Abteilung des Landeskriminalamts ermittelt.
Das Mahnmal erinnert an die Deportation von Berliner Juden vom Güterbahnhof Moabit. Ab Januar 1942 wurden von dort mehr als 32.000 jüdische Berliner in die Konzentrationslager verschleppt.(...)
Gerade in jüngerer Vergangenheit sei es in Berlin immer wieder zu antisemitischen Übergriffen durch Kinder und Heranwachsende gekommen. (...)
https://www.juedische-allgemeine.de/pol ... semitisch/
Über den RIAS Bundesverband
Am 31.10.2018 wurde in Berlin der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus e.V. gegründet. Er verfolgt das Ziel, mit Hilfe des Meldeportals http://www.report-antisemitism.de bundesweit eine einheitliche zivilgesellschaftliche Erfassung und Dokumentation antisemitischer Vorfälle zu gewährleisten.
Häufiger als zuvor nahm Antisemitismus im vergangenen Jahr in Berlin verrohte Formen an. Dies geht aus dem Bericht antisemitischer Vorfälle 2018 hervor, den 17. April 2019 die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin (RIAS Berlin) vorstellte.
Besorgniserregend ist der deutliche Anstieg bei Vorfallsarten mit besonderem Gefährdungspotential für die Betroffenen. So hat sich die Anzahl der Angriffe von 18 auf 46 mehr als verdoppelt, die Zahl der Bedrohungen – von 26 auf 46 – ist ebenfalls merklich gestiegen. Insgesamt erfasste RIAS Berlin 2018 1.083 antisemitische Vorfälle in der Hauptstadt – 14% mehr als im Vorjahr (951).
(...) Vorfälle in Berlin nach Kategorien
Die Zahl antisemitischer Angriffe erhöhte sich um 155% von 18 Angriffen im Jahr 2017 auf 46 im Jahr 2018. Wer antisemitische Einstellungen hat, ist anscheinend auch zunehmend bereit, gegen politische Gegner_innen, Kritiker_innen von antisemitischen Äußerungen und nicht zuletzt gegen erkennbare Jüdinnen_Juden Gewalt auszuüben.
Zudem erfasste RIAS Berlin 2018 46 antisemitische Bedrohungen – ein Anstieg von 77% gegenüber dem Vorjahr. Das politische Spektrum, dem die meisten antisemitischen Bedrohungen zugeordnet werden konnten, ist der Rechtsextremismus: Von Täter_innen mit rechtsextremen Hintergrund gingen 2018 17 der 46 Bedrohungen aus (37%). Sehr häufig waren Bedrohungen mit einem islamistischen Hintergrund: 15% der Bedrohungen sind diesem Spektrum zuzuordnen. Auffällig ist, dass im Vergleich zu anderen Vorfallsarten überproportional viele Bedrohungen im Bezirk Neukölln stattfanden (8, hiervon drei links-antiimperialistisch und zwei rechtsextrem motiviert). (...)
https://www.report-antisemitism.de/public/
„Gottes eigentlicher Name, der geschmähte Schem Ha Mphoras, den die Juden vor den Christen fast unsagbar heilig hielten, starb in sechs Millionen Juden unter einem Kreuzeszeichen.“
HPA hat geschrieben:Niemand hat gesagt, dass Rechtsstaat einfach ist.
Bahndamm 68 hat geschrieben:Als ich die Info las über die Sau von Wittenberg, habe ich mit dem Kopf geschüttelt. Über 700 Jahre hat sich kein Schwein darüber aufgeregt.
Oh Gott, was wäre Deutschland ohne das Gerichtswesen. Ist man denn nicht in der Lage, gleich im Vorfeld die Klage abzuweisen?
Einer muss ja die Entscheidung treffen, muss es aber immer die Justiz sein?
Muss ich in der Zukunft die Justiz fragen, ob ich ein Auto besitzen und fahren darf wegen dem Klimaschutz?
Wie verrückt ist die Welt mit deren Menschen?
Vorschlag für eine Tafel an der Ritterstiftskirche St. Peter in Bad Wimpfen
von Wolfram P. Kastner, Institut für Kunst und Forschung
Hier an der Ritterstiftskirche St. Peter wurde im 13. Jahrhundert
eine Hohnskulptur, eine sog. "Judensau" angebracht.
Dargestellt wird ein Schwein, an dessen Zitzen Juden saugen.
Damit wurden Juden von Christen auf obszöne Weise herabgewürdigt und dem als unrein geltenden Tier gleich gesetzt.
Der im Christentum Jahrhunderte lang verbreitete und geschürte Hass gegen Juden führte zu Vertreibungen, zu Raub, zu Pogromen und schließlich zum Mord an den europäischen Juden durch die Nazis.
Diese Schuld ist unauslöschlich.
Wir werden stets darauf achten, dass die Würde und die Rechte
aller Menschen gleichermaßen gewahrt werden.
Wir werden uns allen Anfängen von Ausgrenzung, Entwürdigung oder Antisemitismus in diesem Land entgegenstellen.
Die katholischen Christen Bad Wimpfens, 2005.
augenzeuge hat geschrieben:Der Osten ist eben gefährlicher als es Sperrbrecher glaubt.
AZ
Im Osten Deutschlands werden besonders viele Angriffe auf Juden registriert. Hotspot ist die Hauptstadt Berlin.
https://www.morgenpost.de/politik/artic ... ksten.html
Interessierter hat geschrieben:Kampf gegen Antisemitismus
Wer und was ist gemeint, wenn es um Antisemitismus geht? Statt die Rechten in den Fokus zu nehmen, wird lieber auf Muslime und Linke gezeigt. Ein fataler Irrweg. Ein Gastbeitrag. Shimon Stein und Moshe Zimmermann
- Shimon Stein war Israels Botschafter (2001-2007) und ist zurzeit Senior Fellow am Institut für Nationale Sicherheitsstudien (INSS) an der Universität Tel Aviv. Moshe Zimmermann ist Professor emeritus an der Hebräischen Universität, Jerusalem.
Auch der Bundestag nimmt die BDS-Bewegung zu wichtig
Das zeigt sich in Deutschland unter anderem in dem Antisemitismusbekämpfungsbeschluss des Bundestags von Mitte Mai 2019 und in Frankreich in einem Anfang Dezember 2019 verabschiedeten Gesetz und auch in Donald Trumps Antisemitismus-Executive-Order (Erlass), ebenfalls aus dem Dezember. Alle drei Initiativen richten die volle Wucht des Wunsches, Antisemitismus zu bekämpfen, nicht nur gegen den Antizionismus, sondern ausdrücklich gegen die eher marginale Bewegung BDS (Boycott, Divestment, Sanctions) beziehungsweise gegen Kritiker der israelischen Besatzungspolitik. Nun wird niemand bestreiten, dass es Antisemitismus auch auf dem linken Flügel oder unter Muslimen gibt und dass von der BDS-Bewegung oft antisemitische Äußerungen zu hören sind, aber - und Halle war der Weckruf - der Blick soll sich vornehmlich auf die rechte Seite richten. Mit Blick auf Linke oder Muslime von den Hauptverdächtigen abzulenken schadet dem gesamten Kampf gegen Antisemitismus.
https://www.tagesspiegel.de/politik/kam ... 24490.html
Sperrbrecher hat geschrieben:Die meisten antisemitischen Übergriffe kommen aus der muslimischen Ecke.
https://www.juedische-allgemeine.de/pol ... statistik/
...auch wenn unsere Staatsmedien etwas anderes behaupten.
aber immerhin wächst der Kreis von Juden und Muslimen, die sagen: „Wir vertrauen unserem Gegenüber!“ kontinuierlich.
augenzeuge hat geschrieben:Die Zahl der antisemitischen Straftaten ist seit Jahren hoch. Die meisten Angriffe haben
einen rechtsextremen Hintergrund.
augenzeuge hat geschrieben:Vor einiger Zeit äußerte sich der bekannte US-amerikanische Rabbiner Shmuley Boteach gegenüber Al Jazeera über das heutige Missverständnis, wonach Muslime und Juden Gegner seien. „Die jüdische Gemeinschaft steht in der Schuld der muslimischen Gemeinschaft. Als die Juden aus Spanien und aus Portugal vertrieben wurden, waren es die Muslime, die uns aufnahmen. (…) Es gab keinen Holocaust in den muslimischen Ländern“, beschrieb Rabbi Boteach eine viel ältere Tradition als die, die heute im Nahen Osten die Norm zu sein scheint. Autoren wie Gil Andjar, mehrere jüdische Historiker oder Rabbi Shmuley Boteach erinnerten zu Recht an eine historische Wirklichkeit, die heute vergessen worden zu sein scheint.
Die Tragödie(n) des 20. Jahrhunderts änderte(n) nichts daran.
Der US-Autor Rob Satloff veröffentlichte ein Buch über muslimische Reaktionen auf anti-jüdische Diskriminierung in Nordafrika. In „Among the Righteous“ spricht er über die zahlenmäßig minoritäre, aber einflussreiche Gruppe von Arabern in Nordafrika, die jüdische Landsleute rettete.
Albert Assouline, ein nordafrikanischer Jude, der aus einem deutschen Arbeitslager fliehen konnte, schrieb über seine Erfahrung in der Moschee: „Nicht weniger als 1.732 Resistance-Kämpfer fanden Unterschlupf in ihren unterirdischen Räumlichkeiten. Darunter waren muslimische Flüchtlinge, aber auch Christen und Juden. Die letztere Gruppe war bei weitem die größte.“ Die Berichte unterscheiden sich in der Zahl der Geretteten, und doch bleibt die Moschee ein herausragendes Beispiel der menschlichen Solidarität.
https://www.islamische-zeitung.de/musli ... ndowski-2/
AZ
„Islamische Zeitung“ Murabitun-Bewegung und Goethe als Moslem
Die „Islamische Zeitung“ richtet sich an Muslime in Deutschland und bezeichnet sich selbst als unabhängig. Die Herausgeber, die der umstrittenen Murabitun-Bewegung nahe stehen, sehen sich als Vermittler zwischen islamischer Lebensweise und europäischem Denken. Sie sind davon überzeugt, dass Goethe kein Christ, sondern ein gläubiger Muslim gewesen ist.
(...)
„Abu Baku Rieger ist ein Konvertit, der zur Murabitun-Bewegung gehört. Sie geht zurück auf den schottischen Schauspieler und Konvertiten Ian Dallas, der als islamischer Scheich Menschen um sich gesammelt hat. Diese Bewegung geht in Deutschland von Freiburg aus, ist dann nach Weimar weitergezogen, das Weimar Institut wurde dort 1995 gegründet, es sollte ein sozialreformerisches Projekt sein. Weimar, Goethe-Schiller-Stadt. Goethe als der Vorzeige-Muslim sozusagen.“
Romantische Orient-Verehrung Goethes
„Wenn Islam Gott ergeben heißt, im Islam leben und sterben wir alle!“ Solche Goethe-Zitate, der West-Östliche Diwan oder Goethes Verehrung für den persischen Lyriker Hafis sind der „Islamischen Zeitung“ Beweis genug, dass der deutsche Dichterfürst ein gläubiger Muslim gewesen sein muss. Seltsam nur, dass darüber weder Zeitungs-Gründer Rieger noch die Redaktion ein Interview geben möchten. (...)
https://www.deutschlandfunk.de/islamisc ... _id=323452
Der tolerante Islam des maurischen Spanien fand sein jähes Ende mit der Eroberung der Iberischen Halbinsel durch die Almohaden (Anfang 12. Jahrhundert), einem Stamm der Berber. Die Absicht der Eroberer war es eine Art Ur-Islam einzuführen in dem ein islamisches Staatssystem herrschte; für die jüdische Bevölkerung war kein Platz mehr in diesem System. Ihre Gotteshäuser wurden durch die muslimischen Herrscher zerstört und die Bevölkerung vor die Wahl gestellt: Konversion oder Ausgrenzung[13]. Viele Juden ließen sich zum Schein taufen; andere verließen das Land und suchten in der Ferne nach ihrem Glück. Ein Großteil der jüdischen Bevölkerung fand ihren Weg in den benachbarten Norden der Halbinsel. Die dortigen katholischen Herrscher stellten die immigrierten Juden unter ihren Schutz. Aufgrund dessen kam es dazu, dass der Lebensmittelpunkt der sephardischen Juden vom Süden der Halbinsel in den Norden rückte.[14]
Die Situation der libyschen Jüdinnen und Juden verschlechterte sich drastisch, als die italienische Regierung im Jahr 1938 diskriminierende Gesetze gegen die eigene jüdische Bevölkerung erließ. Diese Gesetzgebung, die „Maßnahmen zur Verteidigung der italienischen Rasse”, wurde auch in Libyen eingeführt, aber praktisch erst 1940, nach dem Tod des faschistischen Generalgouverneurs von Italienisch-Libyen, Italo Balbo, vollstreckt.
(...)Jadu, an der Grenze zur Wüste, 235 Kilometer südlich von Tripoli gelegen, war das schlimmste Lager in Libyen. Jadu war ein mit Stacheldraht eingezäuntes, ehemaliges Armeelager. Die Kommandanten waren Italiener und das Wachpersonal bestand aus italienischen und arabischen Polizisten. Bis Juni 1942 hatte Italien etappenweise insgesamt 2.584 Jüdinnen und Juden nach Jadu transportiert. Nur 47 von ihnen besaßen keine libysche Nationalität. Die Lebensbedingungen im Lager waren unmenschlich. Das Lager war überbelegt - Dutzende Familien schliefen auf einer Fläche von vier Quadratmetern, nur durch Bettzeug und Decken voneinander getrennt. Die tägliche Lebensmittelration bestand aus einigen Gramm Reis, Öl, Zucker und Ersatzkaffee. Männer, die älter waren als 18 Jahre, mussten täglich Zwangsarbeit leisten. Wassermangel, Unterernährung, Überbelegung und Schmutz begünstigten die Ausbreitung von Infektionskrankheiten. Die Insassen begruben die Toten außerhalb des Lagers auf einem Hügel, der einst ein antiker jüdischer Friedhof war. Von den fast 2.600 jüdischen Insassen, die nach Jadu gebracht worden waren, starben 562 an Schwäche und Hunger und vor allem an Typhus.4 Das war die höchste Zahl jüdischer Opfer in einem islamischen Land während des Zweiten Weltkrieges.
(...)
https://www.yadvashem.org/de/education/ ... libya.html
Die Situation der Jüdinnen und Juden in Nordafrika variierte von Land zu Land, sogar innerhalb des Herrschaftsgebietes von Vichy-Frankreich. In den 40er Jahren wurden zwar in allen drei Ländern „Rassengesetze” eingeführt, die jedoch unterschiedlich umgesetzt wurden. Wie in Europa, waren Jüdinnen und Juden in Französisch-Nordafrika denselben Vorgängen ausgesetzt, die der Vernichtung vorangingen: sie wurden ihrer Freiheit, ihres Lebensunterhalts, ihres Eigentums und ihrer Würde beraubt. Überall in Nordafrika wurden sie in Arbeitslager deportiert, wo Hunger und Krankheiten herrschten und sie unmenschlich behandelt wurden. Der Verlauf des Krieges und der Sieg der Alliierten in Nordafrika rettete die Jüdinnen und Juden des Maghreb vor dem systematischen Massenmord.
https://www.yadvashem.org/de/education/ ... nisia.html
Neuer Antisemitismus
Der latente Antisemitismus in der Gesellschaft wird immer mehr zu einem Problem. Anton Grabner-Haider über die Ursachen für dieses sehr alte Phänomen.
Der neue Antisemitismus beziehungweise Antijudaismus wendet sich gegen ein imaginäres "Weltjudentum", dem er Weltherrschaft über die Kapitalmärkte und den Plan eines neuen Weltkrieges unterstellt. Warum ist diese Ideologie aus dem 19. Jahrhundert heute wieder so erfolgreich? Die Antwort darauf lautet, dass die Erzeuger und Vermittler von Fake News Feindbilder benötigen, Juden bieten sich dafür an: Christliche Theologen und Kleriker hatten über 1.600 Jahre gepredigt, dass auf Juden ein göttlicher Fluch liege; Christen müssten diesen vollziehen.
Als die Juden ab 1870 in den meisten europäischen Ländern bürgerliche Rechte zuerkannt bekamen und alle Berufe ergreifen durften, entstanden Antisemiten-Vereine (Wilhelm Marr). Deren Mitglieder fürchteten die Überlegenheit jüdischer Geschäftsleute, Geldgeber und jüdischer Intelligenz in der Wirtschaft und in den Wissenschaften. Nicht zuletzt auch deshalb verkündeten Jesuiten in ihren Zeitschriften (zum Beispiel in der "Civiltà cattolica"), die Juden seien eine akute Gefahr für den christlichen Glauben und die Moral. Sie müssten wieder, wie es im Mittelalter der Fall war, von Christen getrennt werden und sie dürften auch keinen Grund und Boden besitzen. In der NS-Diktatur wurden solche Forderungen 1935 mit den Nürnberger Gesetzen erfüllt; neben religiösem entwickelte sich auch religionsloser Antisemitismus, der zum Holocaust führte. (..)
Fazit: Der alte und der neue Antisemitismus/Antijudaismus bedeutet Kampf der wenig Gebildeten gegen die geistigen und wirtschaftlichen Eliten der globalen Zivilisation sowie Kampf gegen rationale Aufklärung, gegen die Erkenntnisse der kritischen Vernunft und gegen die Allgemeinen Menschenrechte. Er behindert friedvolles Zusammenleben und muss mit allen rechtlich möglichen Mitteln entschieden bekämpft werden.
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