Danny_1000 hat geschrieben:Ich schätze Herrn Hamed Abdel - Samed schon als einen ausgewiesenen Kenner der arabischen Welt. Seine Islamkritik allerdings sehe ich eher kritisch. Samed vermittelt ja in seinen Äußerungen den Eindruck, als stünden Deutschland und Europa kurz vor deren Islamisierung. Das ist schon aufgrund der Bevölkerungsanteile der hier lebenden Muslime Panikmache mit einem wissenschaftlich daher kommenden Deckmäntelchen. Wie unsere Gesellschaft in 100 oder 200 Jahren aussehen wird, kann heute niemand seriös vorher sagen. Ob uns da diverse Facebook- Gruppen wirklich weiterhelfen, bezweifle ich stark.
Beim Folgenden beziehe ich mich auf verschiedene westeuropäische Staaten, nicht nur auf Deutschland alleine. Diese Islamisierung läuft schon und ist ein schleichender Prozeß. Das die staatliche Justiz schon längst nicht mehr akzeptiert wird, es eine Paralleljustiz gibt, in der nur die Scharia akzeptiert wird, ist schon seit Jahren bekannt, und nur eines von mehreren Beispielen. Der ehemalige Panorama-Moderator Joachim Wagner schrieb mal ein Buch darüber. Auch die Unterwanderung von Parteien und Parlamenten läuft schon längst. Jede Forderung, die dann erfüllt wird, wird eine weitere Forderung nachgestellt. Das ist eine Langfriststrategie, niemand redet von kurz; es geht um Jahrzehnte. Das wurde auch hier im Forum schon mehrmals diskutiert.
Und was die Demographie betrifft, ist das auch keine Panikmache sondern Realität. Es gibt hier schon längst viele Städte, in denen in den jüngeren Altersgruppen Moslems mehr als die Hälfte der Bevölkerung ausmachen. Wer in diesen Städten lebt, sieht das jeden Tag. Da ist nur noch die Zeit der entscheidende Faktor. Und wie sich die Gesellschaft in Regionen in einigen Jahrzehnten zusammensetzt, kann deshalb sehr wohl berechnet werden. Es geht gar nicht um 100 oder 200 Jahre, sondern um Jahrzehnte. Im Kosovo lief die Landnahme genauso ab - durch höhere Geburtenraten und Einwanderung. Und Kosovo war auch nur eine kleine Region innerhalb Jugoslawiens - das reicht völlig, dass sich aus so etwas größere Konflikte entwickeln. Auch Erdogans jüngste Forderung, mehr Kinder zu bekommen, um Einfluss zu gewinnen, ist doch deutlich genug. Und die Mehrheit folgt Erdogan.
Danny_1000 hat geschrieben:Was auch ich mir als Konsequenz aus meiner Arbeit mit Flüchtlingen von der Politik wünsche: Apelle und Angebote an unsere neuen Gäste, sich in unsere Gesellschaft zu integrieren, reichen nicht. Es sind auch Mittel des mittelbaren Zwangs erforderlich und die klare Ansage: Wenn in einem überschaubaren Zeitraum der Prozess der Integration wegen mangelnder Bereitschaft oder gar der Ablehnung von Angeboten nicht gelingt, gilt: „Du musst unser Land wieder verlassen. !“
Diese Drohung, dass Land wieder verlassen zu müssen, ist doch eine leere Drohung, jeder weiß das - die Ungläubigen, der dekadente Westen sind schwach. Außerdem wissen die Anführer der einzig wahren Religion, dass durch Demographie und Einwanderung die Zeit für sie arbeitet - aus den gerade genannten Gründen. Also warum soll man irgendwelche Forderungen erfüllen, wenn man weiß, dass man in wenigen Jahrzehnten in Regionen sowieso in der Mehrheit ist?
Danny_1000 hat geschrieben:Damit mich hier niemand missversteht: Wir werden uns über einen sehr langen Zeitraum auf ein Zusammenleben mit unseren neuen Gästen einstellen müssen. Ob uns das gefällt, oder nicht. Denn sie sind ja hier und leben vermehrt unter uns. Der Eindruck, den Politik vermittelt, hier in den nächsten Jahren hunderttausende Flüchtlinge zurück in Kriegsländer schicken zu wollen oder zu können, ist Augenwischerei. Wir müssen also Wege finden, wie wir künftig miteinander leben möchten.
Wie ein solches Zusammenleben aussehen wird, kennt man aus der Geschichte und Gegenwart, aus den französischen Banlieus, aus Jugoslawien, speziell aus dem Kosovo und Bosnien, aus dem Kaukasus, aus dem Libanon, aus dem Irak, aus Syrien, aus der Türkei, aus dem Sudan, aus Somalia, aus Nigeria, aus Nordafrika u.s.w. - ich habe jetzt keine Lust alle Konfliktregionen einzeln aufzuzählen. Wenn große Veranstaltungen nur noch unter massivem Einsatz von Polizei und Straßenblockaden abgehalten werden können, Menschen im Dutzend überfahren und abgeschlachtet werden, dann kann ich auf ein solches Zusammenleben gerne verzichten.
Danny_1000 hat geschrieben:Die übergroße Mehrheit der Flüchtlinge, die ich bisher mehr oder weniger gut kennengelernt habe, wollen sich hier integrieren. Bei uns fehlt es zum Teil an sinnvollen Angeboten und der Bereitschaft der deutschen Bevölkerung, sich auf ihre neuen Nachbarn einzulassen. Denn genau das sind nämlich zehntausende der Flüchtlinge mittlerweile. Die wohnen nicht mehr in separierten Flüchtlingsunterkünften mit Wachschutz, sondern Tür an Tür mit Familie Müller oder Meier. Und: Es wird immer schwieriger, für anerkannte Flüchtlinge bezahlbaren Wohnraum zu finden.
Ich lebe mit diesen Leuten aus diesen Regionen seit gut 40 Jahren zusammen. Von einer großen Bereitschaft zur Integration kann man bei vielen bis heute noch nichts erkennen, wenn man keine Ungläubigen heiraten darf,soll; jedenfalls ist das bei 90 % so. Diese explizite Ablehnung von Ungläubigen ist doch genauso ein Zeichen wie der Anteil der Erdogan-Anhänger; oder auch die Tatsache, das man nicht in der durch Ungläubige verseuchten Erde beigesetzt werden will. Die schauen ihre eigenen Fernsehsender, lesen ihre eigenen Zeitungen und lassen sich wie auf Knopfdruck von Leuten wie Erdogan zu bestimmten Aktionen steuern. Und das Grundgesetz wird von vielen auch nicht anerkannt, sondern nur der Koran. Das ist kein Zusammenleben, das ist auch kein nebeneinander leben, das sind Parallelgesellschaften.
Danny_1000 hat geschrieben:Und noch etwas beobachte ich insbesondere bei jungen Flüchtlingen: Ja, viele der jungen Männer haben ein für mich inakzeptables Bild von der Rolle der Frau und den verschiedenen familiären Lebensformen in unserer Gesellschaft. Andererseits: Die Vorzüge einer freien Gesellschaft ohne Krieg und Verfolgung, den recht gut funktionierenden Sozialität uva. nehmen sie schon gerne mit. Ihnen dann klar zu machen, dass das Eine ohne das Andere nicht zu haben ist, ist einer der Schwerpunkte in der Arbeit unserer Einrichtung.
Wenn Deine Absichten ehrlich gemeint sind, ist das ja grundsätzlich nichts falsches. Aber man weiß ja nie, wer welche Absichten hat. Wenn man beispielsweise auf Indymedia liest, da liest man dann die anderen Absichten. Allerdings befürchte ich, dass Du, wenn Du noch mehrere Jahrzehnte leben solltest, enttäuscht werden wirst. Wir (u.a. Dille, Spartacus und einige andere) hatten das hier schon mehrmals diskutiert, dass es ein fast unmögliches Unterfangen sein wird - jedenfalls beim überwiegenden Teil - Menschen, die in der islamischen Welt sozialisiert wurden, "umzudrehen".
Einige in der Politik - auch in Frankreich und Belgien - wissen oder ahnen schon längst, dass ihre Einwanderungspolitik der letzten fünf Jahrzehnte gescheitert ist, und das es nur noch um Schadensbegrenzung und persönlichen Machterhalt für eine Legislaturperiode geht - "nach mir die Sintflut". Aber auch Schadensbegrenzung mit immer mehr Militär und Polizei auf den Straßen, wie in Frankreich und Belgien, kommt irgendwann an einen Punkt wie im Kosovo, wo es nicht mehr ausreicht, und dann ein offener Konflikt beginnt. Solche Entwicklungen kommen oft eruptiv, nicht gleichmäßig und nicht vorhersehbar. Den Grundlagen dafür wird in Westeuropa gerade der Weg bereitet.
Warum haben denn z.B. Japan, Australien, Neuseeland, und andere Staaten mit restriktiver Einwanderungspolitik nicht die Probleme Frankreichs, Belgiens?
Und noch etwas zu @K. und @A., mit Lächerlichmachen, andere als dumm hinzustellen, wie Ihr es gestern z.B. beim Steffen52 praktiziert habt, damit erreicht Ihr erstens nichts und zweitens ist das ein Zeichen mangelnder Argumente.