Dabei gab es schon vor Relotius immer wieder Fälle, in denen Ungenauigkeiten, Mauscheleien, Übertreibungen, Auslassungen von Medien aufgeflogen sind. Gerade auch beim Spiegel mit seinem überstrapazierten Augstein-Motto “Sagen, was ist.” In der Branche erinnern sich alle noch daran, dass der Spiegel-Reporter René Pfister einst seinen Nannen-Preis aberkannt bekam, weil er für ein Horst-Seehofer-Porträt die Einstiegsszene mit Seehofers berühmter Modelleisenbahn imaginierte. Die Modelleisenbahn gibt es freilich wirklich, sonst wäre Pfister womöglich auch seinen Job los und heute nicht Leiter des Spiegel-Hauptstadtbüros. Oder – noch gar nicht so lange her – die Sache, als der Spiegel die Szene erfand, dass Haidi Giuliani, die Mutter des beim Gipfel 2001 in Genua von der Polizei getöteten Carlo Giuliani, bei den G20-Krawallen von Hamburg die Unruhen von ihrem Hotelzimmerfenster aus beobachtete. In Wirklichkeit, hatte der Spiegel nur mit ihr telefoniert, fand diesen Reality-Gap aber nicht weiter bedeutsam.
Oder als der Spiegel in seiner Rekonstruktion des Endes der Jamaika-Verhandlungen von einer Presseerklärung schrieb, die mitten während der Verhandlung auf dem Handy der Kanzlerin auftauchte, obwohl es zu diesem Zeitpunkt noch gar keine Pressemitteilung gab.
Die Liste ließe sich vermutlich fortsetzen. Der Medienjournalist Stefan Niggemeier erwähnt in seinem Text zum aktuellen Skandal gleich zum Einstieg eine Spiegel-Story, bei der ein Hinrichtungsplatz und ein Fußballfeld in Kabul zu ein und demselben Ort “verdichtet” wurden, obwohl es in Wahrheit zwei Orte waren.
Der Spiegel ist freilich nicht allein. Erst jüngst musste der deutsche Playboy einräumen, dass ein Interview mit dem Filmkomponisten Ennio Morricone, das er veröffentlicht hat, in Teilen gefälscht war, ergänzt um möglichst spektakuläre aber erfundene Aussagen und Lästereien gegen Hollywood und den Regisseur Quentin Tarantino. Der eine oder andere erinnert sich womöglich auch noch an das Salatsoßen-Gate von SZ-Redakteur Heribert Prantl. Der Innenpolitikchef der Süddeutschen hatte detailliert beschrieben, wie es am Esstisch des Verfassungsrichters Andreas Voßkuhle so zugeht, wie dieser selbst das Dressing rührt. Blöd halt, dass hinterher rauskam, dass Prantl nie bei Voßkuhle eingeladen war und folglich auch die beschriebene Küchenszene nicht hat beobachten können.
Ari@D187 hat geschrieben:Heribert Prantl...
Ari
augenzeuge hat geschrieben:Ja, der Druck auf Journalisten ist in Deutschland riesig.
AZ
erich hat geschrieben:Die Journalisten usw. sind an Kriterien gebunden,welche von oben vorgegeben werden und wer diese nicht beachtet,hat mit Disziplinarmaßnahmen zu rechnen!
Der "manipulative Journalismus" richtet sich also größtenteils nicht an den Tatsachen und dessen wahren Hintergrundentwicklung aus,sondern orientiert sich in selektiver Berichterstattung an den politisch,ideologischen Richtlinien der System-Vorgaben.
Sperrbrecher hat geschrieben:erich hat geschrieben:Die Journalisten usw. sind an Kriterien gebunden,welche von oben vorgegeben werden und wer diese nicht beachtet,hat mit Disziplinarmaßnahmen zu rechnen!
Der "manipulative Journalismus" richtet sich also größtenteils nicht an den Tatsachen und dessen wahren Hintergrundentwicklung aus,sondern orientiert sich in selektiver Berichterstattung an den politisch,ideologischen Richtlinien der System-Vorgaben.
Die Intendantin des MDR Karola Wille (aus Wikipedia):
Mit 18 Jahren trat sie in die SED ein. Anschließend nahm sie ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität in Jena auf und wurde 1986 dort mit einer Arbeit über Rechtsverkehr in Strafsachen zwischen den sozialistischen Staaten zum Dr. jur. promoviert.
An der Universität Leipzig arbeitete sie als wissenschaftliche Assistentin und erlangte die Lehrbefähigung (facultas docendi) in Medienrecht. Am dortigen Institut für Internationale Studien, welches den „Klassenfeind“ – die Bundesrepublik Deutschland – fest im Blick hatte, veröffentlichte sie zusammen mit einem Geheimdienstoffizier im besonderen Dienst die Zusammenfassung zur Internationalen Konferenz zu aktuellen Fragen des Revanchismus
in der BRD, in welcher u. a. zu lesen ist: „Im politischen und ideologischen Arsenal der aggressivsten und reaktionärsten Kräfte des Monopolkapitals nimmt der Revanchismus einen gewichtigen Platz ein …“.
https://www.youtube.com/watch?v=865Sn8JrMvY
augenzeuge hat geschrieben:Ja, der Druck auf Journalisten ist in Deutschland riesig.
AZ
erich hat geschrieben:In welchen Zusammenhang soll ich jetzt deinen Hinweis zu meinem vorangegangenen Beitrag betrachten?
erich hat geschrieben:Die Journalisten usw. sind an Kriterien gebunden,welche von oben vorgegeben werden und wer diese nicht beachtet,hat mit Disziplinarmaßnahmen zu rechnen!
dass die Regierung erst die Nachrichten von ARD und ZDF absegnet....eh sie gesendet werden.
augenzeuge hat geschrieben:Grenzbeobachter, das sind einzelne Stimmen, jedoch nicht die Meinung der Mehrheit der Journalisten.
Sperrbrecher hat geschrieben:Richtig, denn der Großteil der Journaille kommt aus der grün-roten Ecke.
Sperrbrecher hat geschrieben:erich hat geschrieben:In welchen Zusammenhang soll ich jetzt deinen Hinweis zu meinem vorangegangenen Beitrag betrachten?
https://www.youtube.com/watch?v=EmTOJ2BAVmI
Nach diesen Interview wurde die Moderatorin Katrin Huß gemaßregelt, weil sie dem Herrn Maaz nicht ins Wort gefallen ist und das Gespräch in Bahnen gelenkt hat, die von der Intendanz anscheinend vorgegeben sind.erich hat geschrieben:Die Journalisten usw. sind an Kriterien gebunden,welche von oben vorgegeben werden und wer diese nicht beachtet,hat mit Disziplinarmaßnahmen zu rechnen!
Sperrbrecher hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:Grenzbeobachter, das sind einzelne Stimmen, jedoch nicht die Meinung der Mehrheit der Journalisten.
Richtig, denn der Großteil der Journaille kommt aus der grün-roten Ecke.
Laut einer Erhebung der Freien Universität Berlin zum Thema „Politikjournalistinnen und -journalisten“ aus dem Jahr 2010 hat etwas mehr als ein Drittel keinerlei deutliche Vorlieben für eine Partei. Immerhin 26,9 Prozent sehen sich aber den Grünen nahe. Das sind fast drei Mal so viele, wie eine Präferenz für CDU oder CSU angeben, das tun nämlich nur 9,0 Prozent der Journalisten und damit nicht einmal jeder zehnt. Damit liegt die Union auch deutlich hinter der SPD, die auf 15,5 Prozent aller Befragten kommt.
http://www.statistiker-blog.de/archives ... /5262.html
augenzeuge hat geschrieben:Sperrbrecher hat geschrieben:Richtig, denn der Großteil der Journaille kommt aus der grün-roten Ecke.
Der größte Teil steht keiner Partei nahe. Und das ist gut und wichtig!
Wobei ich mich frage, wo die der AfD nahestehenden geblieben sind....... Verstecken die sich in "andere" mit 36,1%?
AZ
augenzeuge hat geschrieben:Der größte Teil steht keiner Partei nahe. Und das ist gut und wichtig!
Grenzbeobachter hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:Sperrbrecher hat geschrieben:Richtig, denn der Großteil der Journaille kommt aus der grün-roten Ecke.
Der größte Teil steht keiner Partei nahe. Und das ist gut und wichtig!
Wobei ich mich frage, wo die der AfD nahestehenden geblieben sind....... Verstecken die sich in "andere" mit 36,1%?
AZ
Die Studie ist von 2010 und wann wurde die AfD gegründet?
pentium hat geschrieben:Der Reporter Juan Moreno hat die Fälschungen seines Kollegen Claas Relotius beim „Spiegel“ entdeckt. Seine Vorgesetzten glaubten ihm anfangs nicht und drohten mit „Konsequenzen“. Dann kam es anders.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 54983.html
...
Moreno habe nach Überprüfung der Recherchen seines Kollegen im November ein langes Telefonat mit der Leitung des Gesellschaftsressorts geführt, „in dessen Verlauf die Ressortleitung die Feststellung getroffen hat, dass dieser Fall entweder für Relotius oder für Moreno Konsequenzen haben wird“, erklärte eine Sprecherin des „Spiegel“ auf Anfrage der „Bild“-Zeitung.
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