Ari@D187 hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:Die Frage mit dem Dialekt und dem Hochdeutsch, wurde beantwortet. Euch ist nicht klar, dass es Leute in dem Land gibt, die schon Probleme mit dem gesprochenen Dialekt haben. Der Film wird natürlich nicht nur für Erzgebirgler gemacht. Was bilden die sich denn ein, wer sie sind?
Aber schön, dass du das Erzgebirge wieder erkannt hast.
AZ
Wo sollen denn auch die ganzen Schauspieler herkommen, die native Erzgebirgler sind?
Ari
Wo anders geht es doch auch...siehe Rosenheim Cops. Es ist aber nicht nur der fehlende oder falsche Zungenschlag.
„Mord auf dem Jakobsweg“ lebt von schönen Bildern und der banalen Frage: „Wer war es denn nun?“ Ansonsten hält die Episode wenig Spannung bereit, dafür darf geschmunzelt werden.
Von Maurice Querner
Chemnitz - Vom Erzgebirgskrimi kann man auch lernen, denn es weiß sicher nicht jeder, dass es einen sächsischen Jakobsweg gibt. Zur Erinnerung: Als Jakobsweg werden bestimmte Pilgerwege bezeichnet, die alle das angebliche Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela in Galicien zum Ziel haben. Bleibt noch die Frage, was der Jakobsweg in Sachsen mit dem Erzgebirge zu tun hat. Ihn gibt es erst seit 2013. In Bautzen zweigt der Weg vom Ökumenischen Pilgerweg „Via Regia“ ab, führt die Pilger zunächst nach Dresden und dann über Freiberg, Chemnitz nach Zwickau bis Hof. Ein zweiter Zugangsweg führt von Königsbrück über Moritzburg und mündet in Grumbach in den Hauptweg ein. Da das Revier von Försterin Saskia Bergelt (Teresa Weißbach) auch den letzten Winkel des Erzgebirges zu umfassen scheint und sie dennoch wie von Zauberhand immer in der Nähe eines Verbrechens zu tun hat, ist auch der sächsische Jakobsweg geeignet als Tatort für den „Erzgebirgskrimi“ mit dem Titel „Mord auf dem Jakobsweg“.
Zwei Pilgerinnen entdecken beim Wandern einen erhängten Mann. Es stellt sich schnell heraus, dass der Sägewerksbesitzer Langer keinen Selbstmord begangen haben kann. Das Erhängen sollte einen Mord oder Totschlag vertuschen. Die Kommissare Winkler (Kai Scheve) und Szabo (Lara Mandoki) und die Försterin Bergelt stoßen auf verdächtige Pilger und mehrere Mordmotive. Es ist ein klassischer „Wer war es?-Krimi“ geworden, den der erfahrene Genre-Regisseur Markus Imboden routiniert umsetzte.
Bis zum Schluss bleibt offen, wer der Täter sein könnte. Die vielen Rückblenden erzählen zwar von den Motiven, die jeder und jede Verdächtige haben könnte. Doch so richtig schlau wird die Zuschauerin und der Zuschauer daraus nicht. Das ist auch gut so, denn sehr viel andere Spannungsmomente hatte der Krimi nicht zu bieten. Das Tempo des Krimis entsprach offensichtlich der Geschwindigkeit eines durchschnittlichen Pilgers bei seiner Wanderung. Dafür wurde man das eine oder andere Mal mit einem Schmunzler belohnt, so, wenn Robert Winkler sich seiner Gefühle für „seine“ Försterin nicht sicher ist und diese auf Winklers-Gefühlswirrwarr etwas angesäuert reagiert.
Und wenn Karina Szabo einfach nie ihr leckeres Frühstück Frgenießen kann, war das ein schöner Running Gag. Conrad Lobst als Kameramann zeigte Chemnitz und das Erzgebirge zudem in den schönsten Herbst-Bildern, als sei der Krimi gerade eben abgedreht worden. Da passte die Programmplatzierung sehr gut. Nur wirkte das zuweilen seltsam leer. Das ZDF spart offenbar an Statisten, selbst im Frühstücksraum des Hotels wurden nur die Ermittler aus Chemnitz verköstigt.
Der Erzgebirgskrimi lebte auch von den Gaststars wie Hans-Uwe Bauer, Thomas Schmauser und nicht zuletzt Cornelia Gröschel, die auch als verhuschte Verdächtige statt als taffe „Tatort“-Kommissarin zu überzeugen weiß. |mqu
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