Vorstellung Bahndamm 68

In diesem Bereich koennt ihr Eure Vorstellung posten.

Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon Sirius » 28. Februar 2015, 13:20

Bahndamm 68 hat geschrieben:Hallo @Sirus,
kennen wir uns aus dem DDR-Forum, Dein Name ist mir dort nicht geläufig, kann aber hier mit Sicherheit werden.


Nein, wir kennen uns nicht; ich lese zum ersten Mal Deine Fluchtgeschichte. Mit Interesse habe ich mir die NDR- und RTL-Videos über Deine Flucht angeschaut. Hier im Forum gibt es einige DDR-Flüchtlinge, mit zum Teil spektakulären Fluchtgeschichten, z.B. "Dr. 213", "Wosch" oder "Dille". Wie hast Du in den Jahren nach Deiner Flucht versucht herauszufinden, ob Du wieder in die DDR einreisen kannst? Nur bei westdeutschen Behörden nachgefragt?
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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon augenzeuge » 28. Februar 2015, 14:28

Sirius hat geschrieben:Wie hast Du in den Jahren nach Deiner Flucht versucht herauszufinden, ob Du wieder in die DDR einreisen kannst? Nur bei westdeutschen Behörden nachgefragt?


Nur ein Hinweis:
Weihnachten 1989, kurz nach dem Mauerfall, durfte der Fahnenflüchtige zum ersten Mal zurück in seine alte Heimat. "Das Herzklopfen war groß", erzählt er. Seine Frau saß am Steuer, als das Paar die Stadtgrenze von Berlin-Schönefeld passieren wollte. Beamte des DDR-Zolls und der Volkspolizei kontrollierten ihre Papiere. Einige Sekunden der Ungewissheit, schließlich waren Pröhls Anträge auf Amnestie und Benutzungserlaubnis für Transitautobahnen zuvor allesamt abgelehnt worden.

Es gab ja eine Transitkommission. Die kümmerte sich um diese Dinge sehr genau.

War es normal, dass geflüchtete Soldaten so lange nicht Transit fahren durften? Ganz ehrlich, ich hätte da Berlin den Rücken gekehrt....staune, wie lange du es dort trotzdem ausgehalten hast.
AZ
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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon dein1945 » 28. Februar 2015, 16:36

augenzeuge hat geschrieben:
Es gab ja eine Transitkommission. Die kümmerte sich um diese Dinge sehr genau.

War es normal, dass geflüchtete Soldaten so lange nicht Transit fahren durften? Ganz ehrlich, ich hätte da Berlin den Rücken gekehrt....staune, wie lange du es dort trotzdem ausgehalten hast.
AZ

Jörg,
mein getürmter Uffz. in der Firma durfte nach 1972 die Transitstrecke in Richtung Westdeutschland benutzen, nur nicht in Richtung Polen oder CSSR. Einreisen durfte er ab 1986 oder 87 glaube ich,

Gruß aus Berlin Achim
Man(n) muß wissen wenn Schluß ist !
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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon karnak » 28. Februar 2015, 17:29

Für den spezifischen Transit, also WB- BRD wurde man am Ehesten "freigeschalten",selbst Festnahmen waren in dieser Kategorie nur selten ausgeschrieben oder wurden kaum realisiert.
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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon Bahndamm 68 » 28. Februar 2015, 17:38

Sirius hat geschrieben:Nein, wir kennen uns nicht; ich lese zum ersten Mal Deine Fluchtgeschichte. Mit Interesse habe ich mir die NDR- und RTL-Videos über Deine Flucht angeschaut. Hier im Forum gibt es einige DDR-Flüchtlinge, mit zum Teil spektakulären Fluchtgeschichten, z.B. "Dr. 213", "Wosch" oder "Dille". Wie hast Du in den Jahren nach Deiner Flucht versucht herauszufinden, ob Du wieder in die DDR einreisen kannst? Nur bei westdeutschen Behörden nachgefragt?

Hallo Sirus
Nach meiner Flucht bin ich von einer Gesellschaft, in Bonn betreut worden. Sie gaben mir zu verstehen, wenn ich die Absicht habe in oder durch die DDR zu reisen, immer erst eine schriftliche Anfrage zu starten. Wem man mich einreisen lässt, wird man mich auch wieder herausgelassen. Probleme könnte es geben u.a. bei einem Autounfall, egal schuldhaft oder nicht. Dann würden die alten „Strafdaten“ hinzu gezogen.
So geschehen habe ich jährlich ab ca. 1978 immer eine Anfrage beim Senator des Inneren in Berlin gestartet und dann später auch in den DDR-Besucher-Büros in West-Berlin. Beides wurde immer abgelehnt. Selbst ein erneutes Nachfragen im Besucher-Büro nach den Gründen, wollte oder konnte man mir nicht mitteilen, alles in der Stasi-Akte.
1. Erste Antwort vom Staatsanwalt am 05.04.1988
88-04-05-Brief vom Staatsanwalt-011.jpg

2. Brief an Stasi am 18.07.1988
88-07-18-Brief an Stasi-011.jpg

3. Brief an Staatsanwalt am 16.10.1988
88-10-16-Brief an Staatsanwalt-011.jpg

4. Brief an Staatsanwalt am 09.12.1989
89-12-09-Brief an Staatsanwalt-011.jpg

5. Brief vom Staatsanwalt am 03.01.1990
90-01-03-Brief vom Staatsanwalt-031.jpg

6. Brief vom Innenministerium 09.01.1990
90-01-09-Brief vom Innenministerium-021.jpg

[freu]
Noch Fragen, wenn ich kann, werde ich sie gern beantworten.

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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon Edelknabe » 28. Februar 2015, 17:40

Stimmt dein 1945, genug von dem erotischen Mist. Hin zu Bahndamm und siehe das Foto 4. Also standen diese KfZ/Panzersperren schon zu DDR-Zeiten zwischen dem K6(Kontrollstreifen, ca.6 Meter breit) oder hatte man das erst nachträglich nach der Wende so installiert?

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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon Sirius » 28. Februar 2015, 17:43

dein1945 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Es gab ja eine Transitkommission. Die kümmerte sich um diese Dinge sehr genau.

War es normal, dass geflüchtete Soldaten so lange nicht Transit fahren durften? Ganz ehrlich, ich hätte da Berlin den Rücken gekehrt....staune, wie lange du es dort trotzdem ausgehalten hast.
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Jörg,
mein getürmter Uffz. in der Firma durfte nach 1972 die Transitstrecke in Richtung Westdeutschland benutzen, nur nicht in Richtung Polen oder CSSR. Einreisen durfte er ab 1986 oder 87 glaube ich,

Gruß aus Berlin Achim


Wann war der Uffz. "getürmt"? Bahndamm durfte die ganze Zeit bis zur Wende nicht durchreisen oder einreisen. Beide waren "Deserteure". Wie kommt die unterschiedliche Behandlung? Kann es daran liegen, dass Bahndamm68 zusammen mit einem anderen geflüchtet ist? Das war doch lt. Strafgesetzbuch - wenn ich mich richtig erinnere - ein noch "größeres Verbrechen" als die Flucht einer Einzelperson. Oder erinnere ich mich falsch?
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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon Sirius » 28. Februar 2015, 17:56

Bahndamm 68 hat geschrieben:Hallo Sirus
Nach meiner Flucht bin ich von einer Gesellschaft, in Bonn betreut worden. Sie gaben mir zu verstehen, wenn ich die Absicht habe in oder durch die DDR zu reisen, immer erst eine schriftliche Anfrage zu starten. Wem man mich einreisen lässt, wird man mich auch wieder herausgelassen. Probleme könnte es geben u.a. bei einem Autounfall, egal schuldhaft oder nicht. Dann würden die alten „Strafdaten“ hinzu gezogen.
So geschehen habe ich jährlich ab ca. 1978 immer eine Anfrage beim Senator des Inneren in Berlin gestartet und dann später auch in den DDR-Besucher-Büros in West-Berlin. Beides wurde immer abgelehnt. Selbst ein erneutes Nachfragen im Besucher-Büro nach den Gründen, wollte oder konnte man mir nicht mitteilen, alles in der Stasi-Akte.

Noch Fragen, wenn ich kann, werde ich sie gern beantworten.

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Hallo Bahndamm,

Danke für die Antwort und die eingestellten Briefe. So kann man nachvollziehen, wie solche Anfragen und deren Antworten aussahen. Tja, das MfS selbst hat auf Deinen Brief nicht geantwortet.

Nun, ohne die Wende hättest Du vielleicht weitere 20 Jahre lang nicht einreisen können. Man denke nur an die Situation in Nord- und Südkorea.

Gruß
Sirius
Zuletzt geändert von Sirius am 28. Februar 2015, 18:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon Bahndamm 68 » 28. Februar 2015, 17:59

augenzeuge hat geschrieben:Nur ein Hinweis:
Weihnachten 1989, kurz nach dem Mauerfall, durfte der Fahnenflüchtige zum ersten Mal zurück in seine alte Heimat. "Das Herzklopfen war groß", erzählt er. Seine Frau saß am Steuer, als das Paar die Stadtgrenze von Berlin-Schönefeld passieren wollte. Beamte des DDR-Zolls und der Volkspolizei kontrollierten ihre Papiere. Einige Sekunden der Ungewissheit, schließlich waren Pröhls Anträge auf Amnestie und Benutzungserlaubnis für Transitautobahnen zuvor allesamt abgelehnt worden.

Es gab ja eine Transitkommission. Die kümmerte sich um diese Dinge sehr genau.

War es normal, dass geflüchtete Soldaten so lange nicht Transit fahren durften? Ganz ehrlich, ich hätte da Berlin den Rücken gekehrt....staune, wie lange du es dort trotzdem ausgehalten hast.
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Hallo @augenzeuge
Ich stelle fest, Du hast gut im Internet recherchiert.
[crazy]
Warum ich Berlin den Rücken nicht gekehrt habe, Gott vertraut und Glück im Leben gehabt. Muss man im Leben nicht immer in allen Menschen nur das Schlechte sehen, nein positiv denken.
[wink]
Aber nicht nur die Transitkommission, nein auch die gut arbeitende und überall funktionierende Stasi, waren bis zuletzt auf Augenhöhe.

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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon Spartacus » 28. Februar 2015, 18:05

Hallo Bahndamm,

gut das du all diese Dokumente aufbewahrt hast.

So kann man Zeitgeschichte lebendig werden lassen. [hallo]

LG

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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon Bahndamm 68 » 28. Februar 2015, 18:14

karnak hat geschrieben:Für den spezifischen Transit, also WB- BRD wurde man am Ehesten "freigeschalten",selbst Festnahmen waren in dieser Kategorie nur selten ausgeschrieben oder wurden kaum realisiert.

Hallo @karnak,
das kann ich so nicht bestätigen, es könnte zutreffend für zivile Flüchtlinge sein.
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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon Spartacus » 28. Februar 2015, 18:19

Ich wurde 84 ausgewiesen unter Aberkennung der DDR Staatsbürgerschaft.

Transit? Für mich?

Keine Chance. Hab es einmal versucht, durfte nach durchchecken meines Passes gleich wieder
umdrehen, mir dem netten Hinweis:

Sie sind in der DDR nicht mehr erwünscht. [flash]

Wollte nur mal nach Westberlin, bin dann geflogen. [super]

LG

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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon karnak » 28. Februar 2015, 18:41

Bahndamm 68 hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Für den spezifischen Transit, also WB- BRD wurde man am Ehesten "freigeschalten",selbst Festnahmen waren in dieser Kategorie nur selten ausgeschrieben oder wurden kaum realisiert.

Hallo @karnak,
das kann ich so nicht bestätigen, es könnte zutreffend für zivile Flüchtlinge sein.
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Wie gesagt am Ehesten. In Deinem Fall ging es um Fahnenflucht, da dürfte sogar eine Festnahme nicht unmöglich gewesen sein wenn man gerade "in Stimmung war". Und Fahnenflucht zu verfolgen, dass war und ist nicht unbedingt ungewöhnlich.
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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon Rei » 28. Februar 2015, 18:51

Schön,das Du nun auch hier bist,Bahndamm. [hallo]
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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon Bahndamm 68 » 28. Februar 2015, 18:52

Volker Zottmann hat geschrieben:Hallo Bahndamm 68,
ich habe mir nun den Kopf zerbrochen, wie der Lauf in die Löcher passte. Ich habe keine genaue Erinnerung mehr, wie fest die Zieleinrichtung (Korn) daran war.
Ging das Teil ab?

Gruß Volker

Hallo Volker
Entschuldigung für die zu späte Beantwortung.
Gleich zu Beginn meiner Grenzer-Zeit in Hötensleben hatte ich mich freiwillig- um gute Punkte zu sammeln- an einem dienstfreien Samstag für das Ablaufen des 3,2 km langen K6-Streifen und zwar mit einem leidenschaftlichen Hundestaffelführer, gemeldet.

Ich stellte außerhalb von Hötensleben im Bereich der Minensperre an unterschiedlichen Stellen 3 größere Löcher im Stacheldrahtzaun fest. Man hätte gut durchkriechen können.

Er, wie auch der diensthabende Wochenend-Offizier in der Kompanie zeigten von meiner Meldung keine Reaktion. Ich an nächsten Tag zum Offizier für Grenzsicherung, ein Hauptmann. Anschließende Belobigung. Das waren meine erste Punkte in der GK.
Weiter zum K6, als wir nun in den Hötenslebener Bereich kamen, ohne Minensperre, aber dafür mit Lauf-Zaun für Hunde, musste nun mein Postenführer, der Hundestaffelführer über seine Hunde, die Betonung liegt auf seine Hunde, mir ausführlich berichten.
Wir gingen über den ständig benutzen Trampelpfad, der Hunde-Fütterer und er erzählte und hörte nicht auf. Zu meiner Entlastung, was verboten war, nahm ich die Kaschi von der Schulter und steckte sie in einem Betonpfeiler und siehe da, sie passte hinein. Das habe ich mir gut gemerkt. Den Trampelphad benutzte ich später auch für meine Flucht, der Spuren wegen.

Heute kenne ich den Umfang des Laufes der Kaschi nicht mehr, aber das Korn passte mit in die Öffnung. Schaue ich mir heute die Löcher an, dann kommen auch selbstverständlich meine Zweifel auf. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie zum späteren Zeitpunkt, kleiner gemacht worden sind. Es war aber so geschehen.
Am Tag nach der Flucht, so die Stasi-Akte, wurde aus dem 2-er ein 3-er Posten im Bereich des Bahndamm. Provokateuere aus den Westen hätten ja verstärkt kommen können.

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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon Bahndamm 68 » 28. Februar 2015, 19:02

Edelknabe hat geschrieben:Stimmt dein 1945, genug von dem erotischen Mist. Hin zu Bahndamm und siehe das Foto 4. Also standen diese KfZ/Panzersperren schon zu DDR-Zeiten zwischen dem K6(Kontrollstreifen, ca.6 Meter breit) oder hatte man das erst nachträglich nach der Wende so installiert?
Rainer-Maria

Hallo @Edelknabe
Zu meiner Zeit 1967/68 da gab es die Panzersperren noch nicht. Nach Auskunft vom Denkmalsvorsitzenden in Hötensleben sind Ende der 70-zige Anfang der 80-ziger Jahre gekommen.
Dabei jetzt die allgemeine Frage, warum standen diese Panzersperren im Sperrbereich hinter dem K6 und nicht vor der ersten Mauer oder Zaun im Ortsbereich? Nicht alle kennen die Antwort.

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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon Volker Zottmann » 28. Februar 2015, 20:11

Ich danke Dir Bahndamm 68, was aber heißt "entschuldige für zu später Beantwortung"?
Du bist sogar tagaktuell. Ich kann doch nicht erwarten, dass sofort geantwortet wird. Es gibt ja nicht nur das Forum!

Rein optisch müssten "Deine" Löcher später kleiner gemacht worden sein. Andererseits spricht aus mir der faule Maurer, der hätte das Loch dann ganz verstrichen. Die Hauptsache ist aber, dass es Dir damals gelang und da freuen wir uns heute noch, oder?
Ich habe leider schon genug Stellen aufgesucht, wo die Flüchtlinge nicht dieses Glück hatten.

Gruß Volker
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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon augenzeuge » 1. März 2015, 12:35

Bahndamm 68 hat geschrieben:Hallo @augenzeuge
Ich stelle fest, Du hast gut im Internet recherchiert.
[crazy]


Ich bin nur deinem Link gefolgt.... [grins]

Aber ich kann dich gut verstehen. Wohnte damals in Rudow und durfte erstmalig nach 3 Jahren einreisen. Transit war allerdings nie ein Problem.

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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon Danny_1000 » 1. März 2015, 13:53

@Bahndamm

Kurzweilig zu lesen ist deine Geschichte an einem so verregneten Sonntagnachmittag auf jeden Fall. Wenn ich’s richtig erinnere, war es wohl die einzige Flucht eines DDR- Grenzerpostpaares.
Angenehm bisher in diesem Thread: Es geht auch ohne persönliche Anmache und Beleidigungen.

Gruß
Danny
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dafür einsetzen, dass du es sagen darfst !
(Evelyn Beatrice Hall 1868; † nach 1939)
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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon SkinnyTrucky » 1. März 2015, 14:03

Bahndamm 68 hat geschrieben:Jetzt nachfolgend Bilder:


Danke Hermann für die bebilderten Erklärungen....

....wäre der Zaun wie sonst üblich montiert gewesen, so hättest du geeignetes Steigmaterial, ich denke da an Haken um sie in den Zaun zu hängen, dir besorgen müssen und ständig mit dir rumtragen müssen und wärst dadurch ein sehr grosses Risiko gelaufen damit erwischt zu werden....


groetjes

Mara
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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon Edelknabe » 1. März 2015, 18:37

Siehe Bahndamm mit:

"Dabei jetzt die allgemeine Frage, warum standen diese Panzersperren im Sperrbereich hinter dem K6 und nicht vor der ersten Mauer oder Zaun im Ortsbereich? Nicht alle kennen die Antwort."
Textauszug ende

Erstmal danke für deinen Text. Ich nehme an die Funktion als Panzersperre wäre/ist Käse,(heute betrachtet) es kommt eher die KfZsperre in Betracht. Wenn die Dinger vor dem GSZ(Grenzsignalzaun) gestanden hätten, wäre das zu offensichtlich( somit zu einsichtig für Anwohner im Ortsbereich) gewesen. Deswegen der Standort dann unmittelbar vorm Zaun I.

Siehe die Löcher. Der Bolzen war M18...wurde mit Unterlegscheibe vor der Mutter festgezogen.....wenn ich es heute noch in Erinnerung habe.Nehmen wir dazu ne Toleranz (loch im Betonpfahl)von noch mal nen Zentimeter bist du bei gut 28 Millimetern. Die AK47 mit Kimme und Korn hat welches Maß...."wer hat noch eine im Schrank", verdammt, das war Humor Männer, war nur Humor.

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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon ratata » 1. März 2015, 19:54

Edelknabe hat geschrieben:Siehe Bahndamm mit:

"Dabei jetzt die allgemeine Frage, warum standen diese Panzersperren im Sperrbereich hinter dem K6 und nicht vor der ersten Mauer oder Zaun im Ortsbereich? Nicht alle kennen die Antwort."
Textauszug ende

Erstmal danke für deinen Text. Ich nehme an die Funktion als Panzersperre wäre/ist Käse,(heute betrachtet) es kommt eher die KfZsperre in Betracht. Wenn die Dinger vor dem GSZ(Grenzsignalzaun) gestanden hätten, wäre das zu offensichtlich( somit zu einsichtig für Anwohner im Ortsbereich) gewesen. Deswegen der Standort dann unmittelbar vorm Zaun I.

Siehe die Löcher. Der Bolzen war M18...wurde mit Unterlegscheibe vor der Mutter festgezogen.....wenn ich es heute noch in Erinnerung habe.Nehmen wir dazu ne Toleranz (loch im Betonpfahl)von noch mal nen Zentimeter bist du bei gut 28 Millimetern. Die AK47 mit Kimme und Korn hat welches Maß...."wer hat noch eine im Schrank", verdammt, das war Humor Männer, war nur Humor.

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@Edelknabe
Denk daran ,hattet ihr damals zum Messen einen Zollstock ? . Weist du denn ob gerade dieser Betonpfahl deine geschilderten Maße hatten . Bei uns im Abschnitt
gab es keinen Streckmetallzaun , alles alte Betonpfähle .
Meine Weihrauch hat ein Maß von 35 mm . Lauf und Korn , ratata
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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon Bahndamm 68 » 1. März 2015, 19:59

Edelknabe hat geschrieben:Siehe Bahndamm mit:
Erstmal danke für deinen Text. Ich nehme an die Funktion als Panzersperre wäre/ist Käse,(heute betrachtet) es kommt eher die KfZsperre in Betracht. Wenn die Dinger vor dem GSZ(Grenzsignalzaun) gestanden hätten, wäre das zu offensichtlich( somit zu einsichtig für Anwohner im Ortsbereich) gewesen. Deswegen der Standort dann unmittelbar vorm Zaun I.
Siehe die Löcher. Der Bolzen war M18...wurde mit Unterlegscheibe vor der Mutter festgezogen.....wenn ich es heute noch in Erinnerung habe.Nehmen wir dazu ne Toleranz (loch im Betonpfahl)von noch mal nen Zentimeter bist du bei gut 28 Millimetern. Die AK47 mit Kimme und Korn hat welches Maß...."wer hat noch eine im Schrank", verdammt, das war Humor Männer, war nur Humor.
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Hallo @Edelknabe
KfZ-Sperre ist die richtige Ausdrucksweise, Panzersperre ist mehr der heutige Straßenjargon. Da ich nicht in der Vorbereitung der Planung für diese KfZ-Sperren dabei gewesen bin, kann ich nur das weiter geben, was ich selbst gehört und aufgenommen habe.
Deine Betrachtung der Anwohner ist korrekt, vielmehr spielte aber eine ganz andere Rolle, und zwar die Barrikadierung der einzelnen NVA-Fahrzeuge. Man wollte somit auch gleichzeitig den Weg für Fahnenfluchten mit den Auto’s verhindern. Belegen kann ich das nicht. Es wird vorgetragen von Personen, die über Grenzanlagen sprechen.

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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon Volker Zottmann » 1. März 2015, 20:04

Genau so, Hermann,
in Hötensleben steht ja noch alles im Original. Man kann sehen, wie weit den eigenen Fahrern getraut wurde.

Gruß Volker
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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon Bahndamm 68 » 1. März 2015, 20:10

ratata hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben:@Edelknabe
Bei uns im Abschnitt gab es keinen Streckmetallzaun , alles alte Betonpfähle .
Meine Weihrauch hat ein Maß von 35 mm . Lauf und Korn , ratata


Hallo Günther
ist das wirklich das entsprechende Maß von 35mm?
Welches Maß hatte eine Patrone und dann auch der Lauf. Er war so stabil, dass er sich nicht verbogen hatte. Dies ist mir noch bewußt.
Mein Kamerad stand ja darauf und ich an Boden. Das muss schon eine stabile Knarre- Spitzen-Qualität noch heute von den Russen- gewesen sein.

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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon Edelknabe » 1. März 2015, 20:29

Stimmt, gehe ich voll mit so Bahndamm, man traute wohl auch den eigenen MKF(Militärkraftfahrern) nicht. Und ratata, ich schätzte das nur, du hast somit nicht Unrecht. Zumal Betonpfähle zu DDR-Zeiten eben nicht ..."ein Jeder exakt das Normmaß vom Anderen" hatten.Noch was, wo Hundelaufanlagen waren, da war kein KfZ-Sperrgraben.

Allerdings erinnere ich mich, das auch die Trampelpfade zu den Hundehütten mit ner Art Zweig Spurenfrei gemacht worden.Habe selber die Hundetruppe gefahren, wenn deren Fahrer mal im EU/VKU/KU war.

Rainer-Maria und die Hundehütte selber war eigentlich ne ideale Fluchthilfe siehe Anlauf...drauf...mit Schwung nach oben zur Zaunskante. Aber darüber schrieb ich hier irgend wo schon mal nen Text. Ich gebe zu, da war auch viel Phantasie dabei, die Realität sah eben anders aus.Denn da war immer noch der Hund.Ich kenne mich aus...bin Zeitungsausträger.

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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon ratata » 1. März 2015, 21:30

Hermann , steht denn der Pfeiler noch ```. Sollte ich das nächste Mal nach Schöningen kommen , messe ich mal das Loch im Beton. oder wir treffen uns mal wieder in Marienborn .
Die Maße welche ich schrieb , stammen vom Luftgewehr . ist alles anders am Korn . Mit dem Einwurf vom Edelknabe .denke ich mal , er zweifelt an dem Hochsteigen mit der MPI . ratata
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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon Bahndamm 68 » 1. März 2015, 21:44

Bilder von den KfZ-Sperren in Hötensleben
12-DSC_0010.JPG

13-DSC_0011.JPG

14-IMG_0008-KfZ-Sperren.JPG

14-NDR-01-KfZ-Sperre.jpg

15-IMG_0529-Grenzwanderung.JPG

16-IMG_0536-Grenzwanderung.JPG
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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon Bahndamm 68 » 17. März 2016, 20:30

Mein Mentor, Achim Walther, ist als Vorsitzender im Grenzdenkmalverein am 05.03.2016 in Hötensleben in die zweite Reihe zurück getreten.
Schon vor drei Jahren habe ich ihm eine Briefmarke kreiert.
13-12-02-Walther Briefmarke.jpg

VG Bahndamm 68
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Re: Vorstellung Bahndamm 68

Beitragvon Bahndamm 68 » 18. März 2016, 21:32

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