Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

In diesem Bereich koennt ihr Eure Vorstellung posten.

Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon augenzeuge » 14. Dezember 2018, 20:54

Ok. Staune trotzdem über diese Frage. Mal sehen, wie Karnak das sieht.
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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon karnak » 15. Dezember 2018, 12:11

Sperrbrecher hat geschrieben:was den Kontrollierenden regelmäßig dazu veranlasste, noch einmal in seinem Häuschen zu verschwinden, um sich kundig zu machen ob eine Festnahme möglich sein könnte.

Was Du natürlich nur vermutest, oder bist Du mit reingegangen? [flash] In jedem Fall eine ungewöhnliche Frage, vielleicht der Tatsache geschuldet, dass bei den Genossen an der polnischen Grenze die Feinde zu dünn gesät waren. [flash]
Eine Fahndungsfestnahme war jedenfalls sehr selten, ich habe in 13 Jahren nicht eine vollzogen. Selbst wenn der Betreffende mit Festnahme ausgeschrieben war wurde eigentlich immer entschieden diese nicht zu vollstrecken. Einen Bundesbürger oder Westberliner festzunehmen war nämlich nicht ganz ohne, auch wenn er irgendwann mal und NUR geflüchtet ist. Musste man ihm schon etwas mehr nachweisen können, Fahnenflucht oder andere Straftaten die auch international geahndet wurden. Ansonsten hat man lieber die Finger davon gelassen, vielleicht noch eine Reisesperre ausgesprochen. Was nicht heißt, dass man der westlichen Seite immer hat glauben lassen dieses Damoklesschwert schwebt über diesen Leuten. Entschieden hat sowas sowieso niemand an einer Güst.
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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon Sperrbrecher » 15. Dezember 2018, 12:55

karnak hat geschrieben:
Sperrbrecher hat geschrieben:was den Kontrollierenden regelmäßig dazu veranlasste, noch einmal in seinem Häuschen zu verschwinden, um sich kundig zu machen ob eine Festnahme möglich sein könnte.

Was Du natürlich nur vermutest, oder bist Du mit reingegangen? [flash] In jedem Fall eine ungewöhnliche Frage, vielleicht der Tatsache geschuldet, dass bei den Genossen an der polnischen Grenze die Feinde zu dünn gesät waren. [flash]
Entschieden hat sowas sowieso niemand an einer Güst.

Natürlich habe ich das nur vermutet. Wer hätte es denn als Reisender gewagt, die heiligen Hallen der Kontrollorgane an den DDR-Grenzen unaufgefordert zu betreten? Vielleicht hat er auch nur im Fahndungsbuch nachgeschlagen, seinen Vorgesetzten gefragt wie er sich verhalten oder was mit mir geschehen soll oder ist eventuell auch nur mal schnell pinkeln gegangen? Wer kann das schon wissen, an den Grenzübergängen kam man schon auf die verrücktesten Gedanken?

Ich fühlte mich jedenfalls dabei immer an das Jahr 1944 erinnert, als ich zusammen mit meiner Mutter mal bei der Gestapo vorsprechen musste. Da wusste man vorher auch nicht so ganz genau, was da passieren könnte.
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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon Zicke » 15. Dezember 2018, 13:28

so,
dann mal auch von mir ein Willkommen im Forum
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon Volker Zottmann » 15. Dezember 2018, 13:42

Sperrbrecher hat geschrieben:Natürlich habe ich das nur vermutet. Wer hätte es denn als Reisender gewagt, die heiligen Hallen der Kontrollorgane an den DDR-Grenzen unaufgefordert zu betreten? Vielleicht hat er auch nur im Fahndungsbuch nachgeschlagen, seinen Vorgesetzten gefragt wie er sich verhalten oder was mit mir geschehen soll oder ist eventuell auch nur mal schnell pinkeln gegangen? Wer kann das schon wissen, an den Grenzübergängen kam man schon auf die verrücktesten Gedanken?

Ich fühlte mich jedenfalls dabei immer an das Jahr 1944 erinnert, als ich zusammen mit meiner Mutter mal bei der Gestapo vorsprechen musste. Da wusste man vorher auch nicht so ganz genau, was da passieren könnte.


Du vermutest sicher richtig, Sperrbrecher.
Dass zur Fahndung Ausgeschriebene nicht festgenommen wurden, kann Karnak erzählen wem er will....
Die DDR-Kontrolleure an der polnischen Grenze gingen nicht nur zum vermutlichen Pinkeln beiseite. Die gingen auch an ihren Kabuff, um genüsslich von ihrem offen im Fenster liegenden Frühstücksstullenpaket abzubeißen. Ganz egal, wie lang die Warteschlange war oder noch werden würde. Die hatten weder Respekt vor den Reisenden noch jemals Gedanken an ihre Außenwirkung verschwendet.

Gruß Volker
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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon Dr. 213 » 15. Dezember 2018, 15:04

Diese mit unglaublich tschekistischer List verkleideten Kontrolleure haben bestimmt kurz vor dem Schlafengehen immer
freiwillig die Namen aus der Fahndungskartei gepaukt.
[laugh] [laugh] [laugh]

Manchmal war es bestimmt sinnvoller, die Person nicht einzukassieren sondern zu beobachten.
Die zu treffenden Maßnahmen standen ja mit in der Fahndungsdatei.

Ganz oft war es so, daß bei einer Einreise die MfS- Diensteinheiten am Zielort einen Tipp bekommen haben.
Man wollte ja auch an die mögliche Kontaktpersonen und Hintermänner.

Und Karnak wird schon wissen, wie und wohin man eine erkannte Person melden mußte, damit der Lada die Verfolgung aufnehmen konnte.
Das wurde wahrscheinlich immer operativ entschieden. Operativ war bei denen ja irgendwie immer alles.

Schleusungen haben die Stasis auch mal bewußt zugelassen, um installierte Informanten nicht auffliegen zu lassen.
Später hat man dann den Sack richtig zu gemacht.

@Sperrbrecher
Brauchste den Nicknamen natürlich nicht zu ändern. Das meinte ich nicht.
Ich wollte nur die Verwendung (oder besser Nichtverwendung) dieses Begriffes in Osten etwas näher beleuchten.

Herzlichst
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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon karnak » 15. Dezember 2018, 15:27

Volker Zottmann hat geschrieben:Dass zur Fahndung Ausgeschriebene nicht festgenommen wurden, kann Karnak erzählen wem er will....

[grin] Ich kann es ja nun nicht ändern, dass Du von den Zusammenhängen an solchen Stellen Null Ahnung hast, wie solltest Du auch, Du ziehst Deine Schlüsse aus Leberwurststullen essenden weiß ich wem und warst in die Dinge nie involviert [flash]
Ich habe mir jedenfalls über Jahre redlich Mühe gegeben die Dinge hier zu erklären, warum ich da nun windige Geschichten erzählen soll, keine Ahnung. Allerdings sehe ich schon die Realität , dass irgendwann der ganze Unsinn von allen möglichen Unbeteiligten , Unwissenden und Quatschköppen Einzug in die Geschichtsbücher hält, ich werde es kaum aufhalten können, habe aber mein Bestes dagegen getan. [hallo]
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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon augenzeuge » 15. Dezember 2018, 15:38

Das hast du wirklich. Aber es gibt Dinge, auch heute, da will man die Wahrheit gar nicht wissen. Zuviele vermeintliche Überzeugungen müsste man über Bord werfen. Ich nehme mich da gar nicht aus. [wink]
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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon karnak » 15. Dezember 2018, 15:48

Dr. 213 hat geschrieben:Diese mit unglaublich tschekistischer List verkleideten Kontrolleure haben bestimmt kurz vor dem Schlafengehen immer
freiwillig die Namen aus der Fahndungskartei gepaukt.


Manchmal war es bestimmt sinnvoller, die Person nicht einzukassieren sondern zu beobachten.
Die zu treffenden Maßnahmen standen ja mit in der Fahndungsdatei.

Ganz oft war es so, daß bei einer Einreise die MfS- Diensteinheiten am Zielort einen Tipp bekommen haben.
Man wollte ja auch an die mögliche Kontaktpersonen und Hintermänner.

Und Karnak wird schon wissen, wie und wohin man eine erkannte Person melden mußte, damit der Lada die Verfolgung aufnehmen konnte.
Das wurde wahrscheinlich immer operativ entschieden. Operativ war bei denen ja irgendwie immer alles.

Schleusungen haben die Stasis auch mal bewußt zugelassen, um installierte Informanten nicht auffliegen zu lassen.
Später hat man dann den Sack richtig zu gemacht.

@Sperrbrecher
Brauchste den Nicknamen natürlich nicht zu ändern. Das meinte ich nicht.
Ich wollte nur die Verwendung (oder besser Nichtverwendung) dieses Begriffes in Osten etwas näher beleuchten.

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Du verstehst das Prinzip dieser Fahndung nicht. Die Leute an einer Güst waren in dieser Hinsicht reine Dienstleister, sie kannten keinerlei Zusammenhänge zu dem jeweiligen Fahndungsobjekt, hatten es nur festzustellen und Kontakt zu ihrem zuständigen OLZ herzustellen, von dem bekamen sie abschließende Anweisungen zum Handeln. Von dort wurden weiterreichende Maßnahmen wie Beobachtungen angeleiert, eine Güst hatte mit solchen Dingen nicht das Geringste zu tun, sie hatte nur den Kontakt zur" Außenwelt" über dieses OLZ. Das OLZ hatte die Möglichkeit mit der fahndungsersuchenden Stelle, musste nicht zwingend eine Abteilung des MfS sein, Kontakt aufzunehmen und dort wurden schwerwiegendere Maßnahmen entschieden. Bei einer wirklich zu realisierenden Festnahme war das in jedem Fall so.
Ein Leberwurststulle Essender [flash] oder irgendein anderer an einer Güst hat NICHTS zu entscheiden, er hatte nur zu realisieren was ihm gesagt wurde.
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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon karnak » 15. Dezember 2018, 16:02

Und erkläre mir doch mal was die Bediensteten an so einer Güst hätten anhaben sollen außer die "Verkleidung " ?Sie hätten es auch von richtigen Grenzern machen lassen können wie an anderen Grenzen, aus effizienz Gründen haben sie es gleich selber gemacht. [flash] Damit lag alles in einer Hand und es kam nicht zu solchen Pannen wie bei BND, Landesämtern für VS, Bundesamt für VS und BKA wo eine Behörde nichts von der Anderen weiß mit den entsprechenden Folgen. [hallo]
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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon Volker Zottmann » 15. Dezember 2018, 16:08

karnak hat geschrieben:Ein Leberwurststulle Essender [flash] oder irgendein anderer an einer Güst hat NICHTS zu entscheiden, er hatte nur zu realisieren was ihm gesagt wurde.


Dieser letzte Satz, Kristian, ist sogar mir einleuchtend.
Auch wenn Du als Hauptmann da rumgestanden hast, haben andere entschieden.
Deine erste Aussage war aber, dass zur Fahndung Ausgeschriebene weiterfahren konnten. Eine kleine Erläuterung deinerseits hätte den Knoten schon früher entwirrt. Mir ging es nur darum, dass die DDR wohl kaum Fahndungslisten erstellte, um den Gesuchten dann lediglich eine gute Weiterreise zu wünschen. (Wo Ihr doch alle immer so höflich aufgetreten seid.)

Gruß Volker
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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon karnak » 15. Dezember 2018, 16:26

Jetzt weißt Du es ja nun. Obwohl ich es schon x Mal erklärt habe. Und die DDR hat überhaupt keine Fahndungslisten erstellt, die unterschiedlichsten Behörden der DDR konnten ein Fahndungsersuchen bei der Hauptabteilung der VI stellen, von dem wurde die Person oder das KFZ dann in die Fahndungsmittel eingearbeitet und bei Feststellung eine Dienstleistung abgearbeitet die immer mit der fahndungsersuchenden Behörde abgestimmt wurde. Solch schwerwiegende Maßnahmen wie eine Festnahme eines ausländischen Staatsbürgers wurde nicht mal eben so durchgezogen, da spielte die aktuelle Situation und die Umstände von denen nur die fahndungsersuchende Behörde wusste eine Rolle. In 90 % der Fälle nahm man von solchen schwerwiegenden Maßnahmen Abstand und die restlichen 10 % haben sich zu 99% gar nicht blicken lassen.
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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon Sperrbrecher » 15. Dezember 2018, 16:27

karnak hat geschrieben:Du verstehst das Prinzip dieser Fahndung nicht. Die Leute an einer Güst waren in dieser Hinsicht reine Dienstleister, sie kannten keinerlei Zusammenhänge zu dem jeweiligen Fahndungsobjekt, hatten es nur festzustellen und Kontakt zu ihrem zuständigen OLZ herzustellen, von dem bekamen sie abschließende Anweisungen zum Handeln. Von dort wurden weiterreichende Maßnahmen wie Beobachtungen angeleiert, eine Güst hatte mit solchen Dingen nicht das Geringste zu tun, sie hatte nur den Kontakt zur" Außenwelt" über dieses OLZ. Das OLZ hatte die Möglichkeit mit der fahndungsersuchenden Stelle, musste nicht zwingend eine Abteilung des MfS sein, Kontakt aufzunehmen und dort wurden schwerwiegendere Maßnahmen entschieden. Bei einer wirklich zu realisierenden Festnahme war das in jedem Fall so.

Da darf man wohl davon ausgehen, dass der im Kontrollhäuschen verschwindende Kontrolleur seine OLZ (was heißt das?) von meinem Erscheinen Mittelung gemacht und keinen Auftrag zu meiner Festnahme erhalten hat. Zu einer weiteren Beobachtung hätte man allerdings die polnischen Kollegen in Anspruch nehmen müssen. Denn ich befand mich ja im Begriff nach Polen einzureisen. Das war wohl die ganze Sache nicht wert, so wichtig war ich denen sicher auch nicht.
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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon karnak » 15. Dezember 2018, 16:41

[grin] Der in dem Kontrollhäuschen sitzende hatte noch nicht mal Zugriff auf die Fahndungsmittel, dazu bedurfte es einer extra Bestätigung und noch mal einer extra Bestätigung um mit dem OLZ ( operatives Leitzentrum) kommunizieren zu dürfen [flash] . Dafür bekam man einen Decknamen mit dem man sich dort zu melden hatte, meiner war Elster 413 [flash] Das ganze nannte sich dann Konspiration.
Man sollte sich von dieser albernen Vorstellung lösen, dass, wenn man den kleinen Klappfix in den Händen hatte schalten, walten und entscheiden konnte wie man wollte so wie das in Stasi Filmchen gezeigt wird, so war das bei Weitem nicht.
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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon Sperrbrecher » 15. Dezember 2018, 17:59

karnak hat geschrieben:Der in dem Kontrollhäuschen sitzende hatte noch nicht mal Zugriff auf die Fahndungsmittel, dazu bedurfte es einer extra Bestätigung...
Man sollte sich von dieser albernen Vorstellung lösen, dass, wenn man den kleinen Klappfix in den Händen hatte schalten, walten und entscheiden konnte wie man wollte so wie das in Stasi Filmchen gezeigt wird, so war das bei Weitem nicht.

Na ja, so ganz umsonst und ohne Grund hat er mich sicher nicht heraus gewunken und eine halbe Stunde an der Seite stehen lassen, während der übrige Verkehr relativ flüssig weiterlief. Letztendlich war ich doch nur ein Transitreisender von West-Berlin nach Polen. Da muss es bei ihm doch wohl einige Unklarheiten über meine Person gegeben haben? Oder war es nur Schikane? Die hat es doch nach Beteuerungen von Seiten der vormaligen PKE-Genossen nie gegeben?
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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon augenzeuge » 15. Dezember 2018, 18:06

Sperrbrecher hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Man sollte sich von dieser albernen Vorstellung lösen, dass, wenn man den kleinen Klappfix in den Händen hatte schalten, walten und entscheiden konnte wie man wollte so wie das in Stasi Filmchen gezeigt wird, so war das bei Weitem nicht.

Na ja, so ganz umsonst und ohne Grund hat er mich sicher nicht heraus gewunken und eine halbe Stunde an der Seite stehen lassen, während der übrige Verkehr relativ flüssig weiterlief. Letztendlich war ich doch nur ein Transitreisender von West-Berlin nach Polen.


Aus eigenem Erleben....

1988 beschwerte sich ein parallel neben mir stehender PKW Fahrer bei der Transiteinreise in die DDR wegen schleppender Abfertigung. Er wurde rausgewunken, durfte lange stehen. Als ich nach 30min durch war, stand er immer noch... [angst]

Also, manchmal zeigte man schon, wer die Macht hatte.

Oft wurde man gefragt, ob man Funkgeräte oder Waffen dabei hat. Ein Bekannter antwortete , wieso, brauch ich die hier....auch er wartete 1h, wie er mir berichtet. Naja, was sollten die auch machen..... [flash]

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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon Volker Zottmann » 15. Dezember 2018, 18:11

karnak hat geschrieben:[grin] Der in dem Kontrollhäuschen sitzende hatte noch nicht mal Zugriff auf die Fahndungsmittel, dazu bedurfte es einer extra Bestätigung und noch mal einer extra Bestätigung um mit dem OLZ ( operatives Leitzentrum) kommunizieren zu dürfen [flash] . Dafür bekam man einen Decknamen mit dem man sich dort zu melden hatte, meiner war Elster 413 [flash] Das ganze nannte sich dann Konspiration.
Man sollte sich von dieser albernen Vorstellung lösen, dass, wenn man den kleinen Klappfix in den Händen hatte schalten, walten und entscheiden konnte wie man wollte so wie das in Stasi Filmchen gezeigt wird, so war das bei Weitem nicht.

Nun, das erklärt mir auch die immer länger werdenden Warteschlangen an den GÜSTs.

Gruß Volker
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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon zoll » 15. Dezember 2018, 18:13

Herzlich willkommen im Forum. Meine Frage: Bist du beim Forum-ddr-grenze freiwillig ausgeschieden oder "gewippt" worden?
Meiner Erfahrung gemäß sind die Admins exgakl und Pitti sehr schnell damit zur Hand.
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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon Sperrbrecher » 15. Dezember 2018, 18:18

zoll hat geschrieben:Herzlich willkommen im Forum. Meine Frage: Bist du beim Forum-ddr-grenze freiwillig ausgeschieden oder "gewippt" worden?

Bin dort immer noch angemeldet und zumindest bisher noch nicht rausgewippt worden.
In der DDR wussten 90% der Bevölkerung, dass sie verarscht werden.
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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon augenzeuge » 15. Dezember 2018, 18:54

Sperrbrecher hat geschrieben:
zoll hat geschrieben:Herzlich willkommen im Forum. Meine Frage: Bist du beim Forum-ddr-grenze freiwillig ausgeschieden oder "gewippt" worden?

Bin dort immer noch angemeldet und zumindest bisher noch nicht rausgewippt worden.


Dann erzähle mal dort, was du hier gut findest....das ist ein NO GO. [flash]
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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon karnak » 15. Dezember 2018, 18:59

Sperrbrecher hat geschrieben:Na ja, so ganz umsonst und ohne Grund hat er mich sicher nicht heraus gewunken und eine halbe Stunde an der Seite stehen lassen, während der übrige Verkehr relativ flüssig weiterlief. Letztendlich war ich doch nur ein Transitreisender von West-Berlin nach Polen. Da muss es bei ihm doch wohl einige Unklarheiten über meine Person gegeben haben? Oder war es nur Schikane? Die hat es doch nach Beteuerungen von Seiten der vormaligen PKE-Genossen nie gegeben?

Man wird Dich wohl an die Seite gestellt haben bis eine Entscheidung zu irgendwas gefallen ist. Auf die Dauer hatten die Leute vor Ort keinen Einfluss, dass man das als Schikane ansieht resultiert in dem Fall aus der Nichtkenntniss der Umstände. Dich in der Spur stehen zu lassen und den Verkehr zum Erliegen zu bringen würde wahrscheinlich von dem Rest als Schikane angesehen und wäre nun völlig sinnlos gewesen.
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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon karnak » 15. Dezember 2018, 19:02

Volker Zottmann hat geschrieben: Nun, das erklärt mir auch die immer länger werdenden Warteschlangen an den GÜSTs.

Gruß Volker

Wer Grenzkontrollen und eine flächendeckende Personen Feststellung "wer ist wer" will muss auch Warteschlangen akzeptieren. [flash]
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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon steffen52 » 15. Dezember 2018, 19:35

So richtig kann ich karnaks Ausführung nicht glauben. Ich schrieb es schon einmal, als sich von einen Treffen mit meiner Westverwandtschaft aus der damaligen CSSR am Grenzübergang
O-Tal ankam und kein einziger DDR-Bürger da vor Ort gewesen ist, der Grenzer(Stasimann) meine (unsere) Papiere kontrolliert hatte, griff er zu Hörer und die Genossen des Zolls
haben uns dann heraus genommen, mussten in eine Garage fahren. Da wurde mein Auto vom feinsten auseinander genommen und das nur als Langeweile der Zöllner?? Wer es glaubt!!!
Wohl kaum, sie bekamen die Anweisung vom Stasigenosse. Wo her wussten die das, wo wir herkamen und was wir dabei hatten? Also nichts mit Null Fahndungsliste oder eben halt per
Telefon-Anweisung von unseren Überwacher in Prag! [denken] Sie wussten, der Zoll, wo wir herkamen, in welchen Hotel wir übernachtet hatten, in welcher Bar wir gefeiert hatten u.s.w.!
Also so verharmlosen wie es karnak uns es hier rüberbringen will, ist es wohl nicht gewesen. Wer ins Visier der Stasi geraden ist wurde überwacht, sie bemühten auch ihre CSSR-Genossen um
uns auf Schritt und Tritt zu überwachen!!!! [sick]
Gruß steffen52
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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon augenzeuge » 15. Dezember 2018, 19:46

Die DDR Grenzer zur CSSR wussten, mind. teilweise, wer sich dort mit westdeutschen Verwandten traf. Teilweise wurden die drauf angesprochen.

Vermutlich gabs auf den größeren Plätzen in der CSSR auch Stasispitzel. Dort sah man zu den Feiertagen extrem viele Ost/West Autos nebeneinander stehen.

Das wussten alle, auch die tschech. Grenzer. Nahezu alle Westdeutschen dort hatten ein Einreiseverbot in die DDR....

Und bei der Rückreise wussten die DDR Bürger in den Autos kaum, wo sie die Westdinge verstecken sollten..... [flash]

Das Spiel habe ich zig mal mitgemacht.

Einmal gabs sogar noch ne Verabschiedung auf der A9 Transitstrecke...... [angst]
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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon karnak » 15. Dezember 2018, 19:54

Wo habe ich denn bestritten, dass es Fahdungsmittel gab? Und was hat denn das damit zu tun, dass von der PKE ein Ersuchen auf eine tiefgründige Zollkontrolle beim Zoll gestellt werden konnte ? ERSTMAL sind solche Kontrollen an Grenzen legitim wenn die Kontrolleure auf Grund vorgegebener Kriterien agieren. Dass das einem Kontrollierten nicht gefällt ist schon klar, mir gefällt es auch nicht wenn ich 2 Mal die Woche auf Alkohol kontrolliert werde wenn ich zur Arbeit fahre. Aber ich bin männlich, verlasse die Potsdamer Innenstadt zu einer Zeit zu der sich die Kneipen langsam leeren also passe ich ins Raster, ich habe es zu akzeptieren, an Grenzen ist es unter Umständen nicht anders. Die Leute werden dort hingestellt um zu kontrollieren und nicht das Gefühl eines Robinson Clubs zu vermitteln.
Der Rest, die Geschichte mit der länderübergreifenden Überwachung und das man Dir das auch noch irgendwie offenbart hat ist einfach lächerlich.
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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon steffen52 » 15. Dezember 2018, 20:13

karnak hat geschrieben:
Der Rest, die Geschichte mit der länderübergreifenden Überwachung und das man Dir das auch noch irgendwie offenbart hat ist einfach lächerlich.

Da Du ja alles so genau kennst, also du tust halt nur so, eigentlich kennst Du Dich in Deiner damaligen(Arbeit) nur aus an der Güst, der Rest ist Dir nicht bekannt.
Nun zweifelst Du zu gar, die mir vorliegenden, schriftlichen Stasiprotokolle Deine EX-Genossen an. Also geht es noch! Nun braucht man sich nicht mehr wundern das
Deine Ex-Genossen Dich nicht mehr gern haben, ihre so wichtige damalige(Arbeit) anzuzweifeln, karnak, karnak!!!! [laugh]
Gruß steffen52
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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon karnak » 15. Dezember 2018, 20:17

[grin] Hatten wir schon ein paar Mal, bis jetzt liegen die Stasi Protokolle nur Dir vor, das ist der Haken an der Sache. [flash]
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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon steffen52 » 15. Dezember 2018, 20:28

karnak hat geschrieben:[grin] Hatten wir schon ein paar Mal, bis jetzt liegen die Stasi Protokolle nur Dir vor, das ist der Haken an der Sache. [flash]

Klar ich mache sie hier öffentlich, geht es noch! Wo jeder hier mit lesen kann. [denken] Musst es ja nicht glauben und mir unterstellen ich lüge! Was hätte ich davon???
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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon karnak » 15. Dezember 2018, 20:38

Was ist so geheim daran die Stasi zu entlarven ? [grin]
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Re: Einen wunderschönen Tag wünscht Sperrbrecher!

Beitragvon pentium » 15. Dezember 2018, 21:21

Oh, schon wieder Schichtwechsel.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
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