Zustand der Bundeswehr...?

Re: Zustand der Bundeswehr...?

Beitragvon Bahndamm 68 » 18. Oktober 2025, 17:14

Was ich in dieser ganzen Diskussion, einschließlich in den Medien, vermisse: Die Wehrpflicht ist unter Frau Merkel „ausgesetzt“.
Wenn wir dieses Wort entsprechend übersetzen, dann bedeutet dies für mich, „unterbrochen, innegehalten oder auch pausiert“.
Im Klartext, es existiert das Gesetz der Wehrpflicht immer noch.
Mit anderen Worten, Merz oder Pistorius drücken auf den Knopf und der Run in die Kaserne kann morgen beginnen.
Ich bin überzeugt, die ganze Unruhe ist bewusst, von der Regierung oder von wem auch immer, gesteuert.
Die Knopfdruckmethode – sie hat einmal funktioniert, nicht aber mehr heute.
Ein jeder kann heute jedes Problem kaputtreden.
In der Situation, die Merz beschrieben hat, „Wir leben nicht in einem Krieg, wir leben aber auch nicht in Frieden“, muss es doch Möglichkeiten geben, die Gesetze richtig und entsprechend anzuwenden. Punkt.
Besteht die Furcht vor der eigenen Courage, sprich, Wählerstimmen zu verlieren? Lose kann ich auf dem Volksfest kaufen. Entweder „Einer oder Keiner“ . Dann kann, ob Weiblein oder Männlein, freiwillig seinen Beruf auswählen. BASTA!
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Re: Zustand der Bundeswehr...?

Beitragvon pentium » 18. Oktober 2025, 17:22

Bahndamm 68 hat geschrieben:Was ich in dieser ganzen Diskussion, einschließlich in den Medien, vermisse: Die Wehrpflicht ist unter Frau Merkel „ausgesetzt“.
Wenn wir dieses Wort entsprechend übersetzen, dann bedeutet dies für mich, „unterbrochen, innegehalten oder auch pausiert“.
Im Klartext, es existiert das Gesetz der Wehrpflicht immer noch.
Mit anderen Worten, Merz oder Pistorius drücken auf den Knopf und der Run in die Kaserne kann morgen beginnen.
Ich bin überzeugt, die ganze Unruhe ist bewusst, von der Regierung oder von wem auch immer, gesteuert.
Die Knopfdruckmethode – sie hat einmal funktioniert, nicht aber mehr heute.
Ein jeder kann heute jedes Problem kaputtreden.
In der Situation, die Merz beschrieben hat, „Wir leben nicht in einem Krieg, wir leben aber auch nicht in Frieden“, muss es doch Möglichkeiten geben, die Gesetze richtig und entsprechend anzuwenden. Punkt.
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Du kannst auf den Knopf drücken...Nur passieren wird nichts! Weil es erstens keine Wehrersatzämter mehr gibt, zweitens man nicht weiße, wenn man überhaupt zur Musterung einladen kann, der Datenschutz zu beachten ist, drittens gar keine Kasernen vorhanden sind....u.s.w....Wie gesagt, drücken kannste, nur es passiert nix
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Zustand der Bundeswehr...?

Beitragvon karnak » 18. Oktober 2025, 17:26

Icke46 hat geschrieben:Ich sehe gerade den Länderspiegel im ZDF, der sich am Anfang auch mit der Wehrpflicht und was jugendliche davon halten beschäftigte. Irgendwie haben sie in der Anmoderation meine Verwirrung noch verstärkt, wurde da doch gesagt, es ist noch nicht sicher, ob man die Wehrpflichtigen über Musterung oder über Verlosung bekommt. Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass da beides passieren würde. Bei einer reinen Verlosung ohne Musterung könnte es schöne Überraschungen geben, vielleicht bekommt man dann sogar ein Rollifahrer-Bataillon [flash] .

Was auch interessant war: Bei der Bundeswehr gibt es für Jugendliche viertägige Schnupperkurse, um mal reinzuriechen, richtig mit Flecktarnanzug und Fahrten im Panzersimulator. Dann kann ja eigentlich nix mehr schiefgehen…..

Erstmal ist zum " Sinn des Soldat sein" eines zu formulieren. Die letztliche Aufgabe eines Soldaten ist es nicht so, wie beim Wolfsmonitoring, Soldaten aus feindlichen Streitkräften " zu entnehmen ", sondern zu töten. Das ist seine ursächliche Aufgabe, verbunden mit der Bereitschaft das Risiko einzugehen dabei selbst getötet zu werden. Das ist die grundsätzliche Arbeitplatzbeschreibung eines Soldaten und nicht das Rumgewurbel vom Bürger in Uniform mit einer vagen Formulierung seiner Aufgabe im Dienst der Gesellschaft.
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Re: Zustand der Bundeswehr...?

Beitragvon pentium » 18. Oktober 2025, 17:33


Momentan wird ja wieder dringend Nachwuchs für die Bundeswehr gesucht. Es ist zwar lange her und seinerzeit war es ein Pflichtdienst, aber evtl. interessieren sich ja einige dafür, wie es bei mir damals ablief. Ich leistete meinen Wehrdienst in Deutschland bei der Bundeswehr von Juli 1967 bis Dezember 1968 ab. Dabei erfolgte die Grundausbildung in der Kaserne Gellendorf in Rheine. Später war ich im Depot Leese (bei Stolzenau) stationiert.
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Re: Zustand der Bundeswehr...?

Beitragvon Icke46 » 18. Oktober 2025, 17:46

Ein bisschen verwirrend, dass Du in der Bundeswehr gedient hast [flash] . Aber ich nehme mal an, der Text gehört zum Film...

Aber die gute alte Zeit, wo es jede Woche die NATO-Rallye gab [grins] . Ich habe da einen kurzen Artikel im Focus von 2011 gefunden, just zu der Zeit, als die Aussetzung der Wehrpflicht begann:

Der Alltag der westdeutschen Rekruten war trist und eintönig, der Umgangston in den Ausbildungskasernen militärisch rau. Der „Feind“ saß eindeutig lokalisiert im Osten, genauer gesagt in Moskau, die Rekruten saßen in der Stube, in der Kneipe oder im Wald und übten mehr oder weniger sinnlose Routinen: „Stillgestanden, rechts um, Augen gerade aus, vorwärts Marsch“. An der innerdeutschen Grenze spähten West-Rekruten aus, was Ost-Soldaten so trieben – umgekehrt natürlich genauso. Ferngläser waren ein wichtiges Hilfsmittel an der einst vermeintlich am besten bewachten Grenzlinie der Welt.

Viel zu befürchten hatten Rekruten bei der Bundeswehr eigentlich nicht. Die größte Gefahr für Leib und Leben ging schließlich nicht von einem drohenden internationalen Fronteinsatz aus. Der größte Feind lauerte keineswegs wie heute am Hindukusch, in einem Krisenherd des Mittleren oder Nahen Ostens oder irgendwo auf dem Balkan, sondern im Unteroffizierskasino, wo der Alkohol billig und die Langeweile unermesslich war. In den Jahren des Kalten Krieges ist kein Bundeswehrsoldat im Fronteinsatz gefallen, dafür haben etliche junge Leute auf deutschen Autobahnen den Tod gefunden – vom Heimweh getrieben, vom Alkohol benebelt, vom Schlafmangel geschwächt.

„Nato-Rallye“ quer durch die Republik

Wenn das Wochenende nahte, machte sich in den Ausbildungskasernen eine Betriebsamkeit breit, als hätte jemand ABC-Alarm ausgelöst. Unteroffiziere streiften wie hungrige Wölfe durch die Räume auf der Suche nach einem Streifen Staub an der Unterkante einer Fensterleiste, einer dreckigen Stelle unter dem zahnweißen Waschbecken oder einem unpolierten Stuhlbein – begleitet
Nach eine Woche Kasernierung war den West-Rekruten nicht bewusst, dass der gleichaltrige „Klassenfeind“ in der DDR ein deutlich härteres und längeres Programm zu absolvieren hatte und zudem seltener am Wochenende nach Hause kam. Die „Nato-Rallye“, die immer freitags gegen Mittag einsetzte, war der organisierte Wahnsinn: die Rekruten rasten quer durch die gespaltene Republik. Die Wehrgerechtigkeit bestand darin, dass eigentlich niemand sich dem Rennen entziehen konnte, denn die Zeit war knapp: Am späten Sonntagabend rückte die uniforme Masse frustriert wieder in die Kasernen ein. Erst nach der Wende 1989 sprach sich im Osten herum, dass die West-Rekruten am Wochenende meist nicht in Bereitschaft waren.


Mit dem „Schnupperwehrdienst“ kam das Aus




Die Verschmelzung beider Armeen im Zuge der Einheit markierte 1991 rückblickend den Startschuss einer Reihe tiefgreifender Reformen. Nach der Integration der rund 90 000 NVA-Soldaten in die 585 000 Mann starke Bundeswehr wurde die Truppe massiv reduziert. Mehr als 300 000 Stellen fielen dem militärischen Rotstift zum Opfer, der Grundwehrdienst wurde von 15 auf 12 Monate gekürzt. Im Laufe der Jahre folgten weitere Herabstufungen: 1996 auf zehn und 2002 auf neun Monate. Spätestens mit dem „Schnupperwehrdienst“ von sechs Monaten wurden 2010 die Weichen für das Ende der Zwangseinberufungen gestellt.
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Re: Zustand der Bundeswehr...?

Beitragvon Ari@D187 » 18. Oktober 2025, 18:38

Bahndamm 68 hat geschrieben:Was ich in dieser ganzen Diskussion, einschließlich in den Medien, vermisse: Die Wehrpflicht ist unter Frau Merkel „ausgesetzt“.
Wenn wir dieses Wort entsprechend übersetzen, dann bedeutet dies für mich, „unterbrochen, innegehalten oder auch pausiert“.
Im Klartext, es existiert das Gesetz der Wehrpflicht immer noch.
Mit anderen Worten, Merz oder Pistorius drücken auf den Knopf und der Run in die Kaserne kann morgen beginnen.
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Ein jeder kann heute jedes Problem kaputtreden.
In der Situation, die Merz beschrieben hat, „Wir leben nicht in einem Krieg, wir leben aber auch nicht in Frieden“, muss es doch Möglichkeiten geben, die Gesetze richtig und entsprechend anzuwenden. Punkt.
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Nun, ich vermute, dass die in Berlin nicht den Mut haben, die Wehrpflicht wieder zu aktivieren. Zu stark dürfte die Angst vor den nächsten Wahlen sein.

Ari
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