Julian Reichelt hat auf X mal ein paar Punkte aufgezählt, die zeigen, wie schlimm es mit unserer „Bundeswehrlos“ gestellt ist:
Hier einige bittere Wahrheiten über die Bundeswehr:
1. 400 Milliarden Euro auf die Bundeswehr sind so effektiv wie 4000 Liter Wasser auf einen Kaktus. Die Bundeswehr ist als Organisation so am Ende, dass sie Investitionen kaum noch sinnvoll aufnehmen und umsetzen kann.
2. Das Beschaffungsamt in Koblenz ist eine zutiefst korrupte und spektakulär ineffiziente, komplett dysfunktionale Behörde. Diese Leute werden es schaffen, von jedem Euro 70 Cent durch Bürokratismus, Korruption, Berater, endlose juristische Prozesse usw zu verschwenden. Der größte Feind deutscher Wehrhaftigkeit ist diese Behörde, direkt gefolgt vom Verteidigungsministerium, das nichts mehr gezüchtet hat als Bedenkenträger-Cover-my-ass-Oberstleutnants mit Sozialpädagogik-Studium.
3. Die besten jungen Offiziere mit Einsatz- oder gar Kampferfahrung sind in den letzten Jahren von der spektakulären Unfähigkeit, Trägheit, Trübseligkeit der Behörde Bundeswehr in die Flucht geschlagen worden. Die Bundeswehr hat einen Braindrain erlitten, weil es mehr um veganes Essen, Vielfalt, Trans-Soldaten und Kinderbetreuung ging als um eine schlagkräftige Elite-Truppe, bei der man mit Stolz dient.
4. Die Abschaffung der Wehrpflicht hat die Nachwuchsgewinnung schlicht vernichtet.
5. Im Einsatz steht die Bundeswehr meistens den Alliierten im Weg. „German Red Card Holder“ ist ein internationaler Running Gag über die berüchtigte Verhinderungsmentalität der Deutschen im Einsatz. Gefesselt von unzähligen, verwirrenden, oft grotesk anmutenden Einsatzregeln. In Afghanistan durften deutsche Piloten nicht bei Nacht und schlechtem Wetter fliegen. Gegen ISIS durfte Deutschland nur nutzlose Luftaufnahmen machen, während alle anderen Nationen unsere schlimmsten Feinde bombardierten.
6. Das Zeitalter von Drohnen und Special Operations Forces hat die Bundeswehr komplett verschlafen. Im Ministerium herrscht tiefstes Misstrauen gegen alle elitären, spezialisierten Kräfte, die im Ernstfall töten könnten. Die Besten in der Bundeswehr werden unter dem Verdacht „Rechts“ überwacht und schikaniert – von der politischen Führung. Große militärische Denker gibt es nicht.
7. Die Bundeswehr ist Technologie-Versager. Integration von Echtzeit-Daten in laufende Operationen ist so gut wie nicht existent. Ein Telefonat mithören und das Ziel gleichzeitig mit einer bewaffneten Drohne beobachten – für die Bundeswehr pure Science Fiction.
8. Die Bundeswehr hat keine nennenswerte eigene Aufklärung. Digital ist sie abgehängt. Der BND hat nicht mal mitbekommen, dass Kabul fällt und Putin die Ukraine überfällt. Die Truppe ist auf den Schlachtfeldern des 21. Jahrhunderts blind.
9. Von Mülltrennung bis blitzende Feldjäger nimmt die Bundeswehr jeden deutschen Regel-Irrsinn mit in den Einsatz. Es ist das bizarrste Symptom der totalen Defokussierung.
10. Die deutsche Luftwaffe wäre nicht ansatzweise in der Lage, gegen einen schlagkräftigen Feind Hoheit und Dominanz im deutschen Luftraum herzustellen.
11. Ohne eine Totalreform (abreißen und neu aufbauen) der deutschen Wehr-Bürokratie ist jede Investition in die Bundeswehr Geldverschwendung. Bei zentralen Assets ist die „europäische Rüstungsindustrie“ hoffnungslos abgehängt bis tot. Entweder man kauft US-Produkte mit Standardverträgen der Hersteller oder die Aufrüstung ist DOA. Dead on Arrival.
12. Der wichtigste Punkt: Wehrhaftigkeit beginnt in der Bevölkerung. Die NATO ist nicht wegen Trump in Gefahr, sondern weil niemand auf der Welt noch glaubt, dass die Europäer, besonders die Deutschen noch bereit wären, in die kriegerische Konfrontation zu gehen. Wenn Putin das Baltikum angreifen würde, gäbe es eine 80 Prozent Mehrheit in Deutschland gegen deutsche Bündnistreue. Selbst wenn Putin Fulda nuklear auslöscht, wäre die Mehrheit in Deutschland gegen einen nuklearen Gegenschlag und die Ausweitung der Konfrontation. Jeder Despot weiß das. Artikel 5 besteht nur noch auf dem Papier, weil die Mentalität dahinter politisch Jahrzehnte lang abgewirtschaftet wurde.
Für diese Thesen bekommt Julian Reichelt viel Zuspruch und es gibt noch ein paar Ergänzungen:
Dieter Stein schreibt:
Absolute korrekt, @jreichelt. Die Bundeswehr wirft schon bisher sinnlos das Milliarden zum Fenster raus. Wir haben einen irrwitzigen Wasserkopf und ein idiotisches Beschaffungswesen. Die Truppe ist zudem die mentale Kampfkraft von woken Verteidigungsministern ausgetrieben worden.
Dr. Lockdown Viehler schreibt:
Sie haben die Impfpflicht vergessen.
Chis schreibt:
Uns wurde der Patriotismus solange rausgeprügelt, für Deutschland will niemand mehr sterben. Und alle Patrioten die übrig sind, sind jetzt eh AfD Anhänger und genau die sind aber für Frieden.
Tom Thompson schreibt:
13. Die Bundeswehr ist total verkopft! Von ~180.000 Berufs- und Zeitsoldaten sind lt. Bundestag 75% Unteroffiziere und Offiziere. Das ist doch total irre. Dann ist ein Hauptmann Zugführer von 15 Feldwebeln und 1 Gefreiten, oder was????
Johann Bresser schreibt:
Harter Tobak, Herr Reichelt. Aber fachlich ist das brilliant. Zum BMVg und dem BAIIN in Koblenz: Alles, wirklich alles, was Sie da beschreiben, trifft vollständig zu. Pistorius hat versucht, zu reformieren. Aber Mentalität und Bürokratie dort brauchen einen kompletten Reset!
Central schreibt:
Das wird bei den anderen Behörden nicht anders aussehen. Nur das Finanzamt funktioniert. Aber statt radikale Reformen gibt es nur mehr Schulden. Opium für den Rentnerstaat.
Karl Martell schreibt:
Meine Erfahrungen mit Bw-Stäben im Zusammenhang mit Unterstützungsleistungen an andere BOS bestätigen die Papierlastigkeit und Trägheit der Oliven. Mein Vertrauen in diesen Verein ist nachhaltig gestört.
Amazon67 schreibt:
Laut unserer Regierung können wir doch quasi im Alleingang Russland besiegen oder etwa doch nicht ? Es ist eigentlich gut ,dass unsere Unfähigkeit uns vor einem tatsächlichen Krieg bewahren wird ,den unsere kriegsgeilen Maulhelden gerne führen würden.
JKK schreibt:
Uns wurde noch erklärt, dass wir die Freiheit gegen Sozialismus verteidigen. Heute haben wir mit einer Staatsquote <50%, grüner Investitionslenkung und einer Einschränkung der Meinungsfreiheit ein sozialistisches Regenbogenland. Fehlt das Nationalgefühl, fehlt die Wehrmoral.
Heinz Brause schreibt:
Es geht doch gar nicht darum, die Bundeswehr wieder schlagkräftig zu machen. Dass dieser Zug schon lange abgefahren ist, weiß Merz sicher. Und auch der Rest der Politik, und zwar schon lange. Denn wenn da noch irgendwas zu retten gewesen wäre, hätte man den Laden niemals irrlichternden Quotenmädels wie VdL und AKK anvertraut. Worum es geht, ist, dass diejenigen, die jetzt die neuen Milliarden geordert haben, diese auch geliefert bekommen. Und mit medial geschürter Angst vor Putin und angefeuertem Hass auf den orangen Blödmann flutscht das noch etwas besser.
Newsjunkie schreibt:
Ich kenne so einige Geschichten von einem befreundeten Bundeswehrsoldaten. In Afghanistan musste an den Fahrzeugen der deutsche TÜV durchgeführt werden. Durch die Panzerung passte das Gesamtgewicht nicht mehr. Also Panzerung abschrauben, TÜV durchführen und Panzerung wieder dran schrauben. Oder für die Toilettenfäkalienentsorgung wurde eine afghanische spezialfirma beauftragt. Die haben das ganze dann abgeholt und ein paar Meter außerhalb des Lagers ausgekippt. Oder die Anschaffung einer Fallschirmsprunganlage. 7 Jahre geplant, bestellt und bei Auslieferung festgestellt, dass man bei der Ausschreibung einen Fehler gemacht hat. Lieferung bezahlt, Anlage nicht angenommen und die Planung von neuem begonnen.
https://x.com/jreichelt/status/1897382857997475953