von Beethoven » 28. Januar 2017, 16:16
Die Ganze Sache soll sich ja in Pfullendorf zugetragen haben.
Dort liegt die Fernspähschule der Bundeswehr, werden also die Fernspäher und andere Spezialisten, die hauptsächlich im rückwärtigen Gebiet des Gegners (rGG) handeln sollen, ausgebildet.
Fernspäher gehören wirklich zu den mit am Besten ausgebildeten Soldaten der Bundeswehr und sind in der Regel Männer die länger dienen, also meist ab Stabsunterroffizier / Feldwebel aufwärts. So richtige Rekruten sind das also nicht, sondern sie haben schon eine gewisse Ausbildung hinter sich.
Leider ist es in Spezialeinheiten der ganzen Welt so, dass man sich bestimmte Dinge erst verdienen muss. Ob das nun das Barettabzeichen oder andere Isignien sind.
Eigentlich sollte dies im Rahmen der Ausbildung geschehen und so ist es wohl auch in den meisten Spezialeinheiten. Ich weiß nicht warum, aber in der Bundeswehr treibt dies immer wieder Blüten. Ich denke da nur an die Pflaumen, die aus der Kimme von anderen Soldaten gelutscht werden sollten in irgend einer Fallschirmjägereinheit der BW, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe.
Ich vermute, es ist die Methode, den Soldaten erstmal zu brechen und dann wieder, als "jungen Helden", aufzubauen. Das war in meinem Augen nie der richtige Weg.
Gegen hohe Forderungen in der Dienstzeit hat, so glaube ich, kein Ausbilder und kein Soldat etwas. Dazu können durchaus auch Dinge gehören, die sich dem Außenstehenden nicht erschließen, die dieser abstoßend oder ekelhaft findet.
Z.B. das Erlernen von Foltermethoden aber auch das Ertragen von gewissen Schmerzen kann durchaus dazu gehören und wird vom Außenstehenden nicht verstanden.
Aber wenn es darum geht einen Auftrag in jedem Falle zu erfüllen, dann kann auch die Folter durchaus ein probates Mittel sein, um wichtige Informationen zu erlangen um die Gefechtsaufgabe zu erfüllen. Und da Soldaten im rGG meistens keine Zeit haben lange Verhöre durchzuführen, muss man sich halt schnell wirkender Mittel bedienen. Mir ist klar, dass es jetzt zu einem Aufschrei kommen kann aber was solls? So ist es nun mal.
Ebenso wird diesen Soldaten in der Ausbildung selber Gewalt angetan, damit diese bei Gefangennahme, eine gewisse Zeit durchhalten, damit die Kameraden die Gefechtsaufgabe erfüllen können ohne verraten zu werden. Recht brutal soll es da beim SAS zugehen, wie ich mal las.
Was nun genau in Pfullendorf geschehen ist, wissen wir ja alle nicht. Vielleicht ist es genau das, was ich eben beschrieb. Was für den Soldaten normal ist, um die notwendige Härte zu erlangen, erkennt der unbedarfte Zuschauer eben nicht und verabscheut dieses Tun. Ich weiß es nicht. Jedoch, sexuelle Praktiken gehören ganz sicher nicht dazu.
Ein Satz der bei uns und nicht nur bei uns Mode war " was uns nicht umbringt, macht uns härter" oder " gestern war ein leichter Tag" zeugen von der Einstellung solcher Soldaten, die sich für solche Spezialeinheiten bewerben (denn dazu muss man sich bewerben, das war sogar in der NVA so) und zeugen davon, dass sie eben bereit sind weit über die Grenzen des Normalen hinaus, Leistungen zu erbringen und auch Schmerzen zu ertragen, damit die Gefechtsaufgabe erfüllt wird.
Gruß
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe
Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.