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Beitragvon Buscho » 20. September 2012, 00:43

Korrupte Politiker schuld an 116 toten Starfighter Piloten ?
Vor 30 Jahren wurden die ersten Starfighter der Bundesluftwaffe durch den Tornado abgelöst . 1991 wurde der letzte , der im Jahr 1961 von dem CSU Politiker Franz Josef Strauß beschaffte Jet F 104 , aus dem offizellen Dienst der Bundeswehr genommen .
Beschaffte Stückzahl ca. 900
Abgestürzte und verunglückte Maschinen ca. 290
getötete Piloten : 116
Auftragsvolumen der Beschaffung einige Mrd. DM .

Die Vorwürfe gegen den Politiker Strauß , die US Firma Lockhead habe ihn bei der Auswahl eines Nachfolgemusters " beraten " , verstummten nie .

Nach ihm wurde ein deutscher Flughafen benannt , ein Friedhof wäre angebrachter .

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Re: Witwenmacher

Beitragvon Edelknabe » 20. September 2012, 06:59

Gut das du das damalige traurige Thema aufgegriffen hast Buscho,ich hatte es in dem Fred mit der verunglückten IL 62 bei Königswusterhausen schon einmal angesprochen. Wenn man sich überlegt, warum nicht schon nach zehn abgestürzten Maschinen von dem Typ die Reißleine gezogen wurde, das ist einfach nach menschlichen Ermessen nicht nachvollziehbar?
Interessant wäre nach den Gründen dafür zu suchen, warum mussten also erst ca.290 Piloten sterben bis dem Ganzen ein Ende bereitet wurde?

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Re: Witwenmacher

Beitragvon Interessierter » 20. September 2012, 15:57

Edelknabe, daß " Geschichtenerzähler " gerne mal Dinge fern der Realität schreiben ist ja bekannt, aber ich bleibe einmal bei den von Buscho genannten 116 getöteten Piloten.

Das Leben des F.J.S. war ja durchzogen von Skandalen, aber trotz Untersuchungsausschüssen und Prozessen bis zum Bundesgerichtshof konnte man ihm nie etwas nachweisen.
Der Verdacht konnte jedoch nie ausgeräumt werden.

Skandale um Franz Josef Strauss

In den vier Jahrzehnten seiner politischen Karriere hat Franz Josef Strauß wohl mehr Skandale und Affären überstanden als jeder andere deutsche Nachkriegspolitiker. Fragwürdige Rüstungsgeschäfte, Schmiergeldzahlungen und die "Spiegel"-Affäre - die Skandal-Bilanz des CSU-Spitzenpolitikers.


HS-30 - Beschaffung Von 1956 an liefert die Firma Hispano Suiza den Schützenpanzer HS-30 an die Bundeswehr. Das Milliarden-Projekt kommt zustande, obwohl es von dem Fahrzeug bis dahin nur Modelle gibt. Nach Medienberichten fließen Millionenbeträge an die CDU und den Referenten des damaligen Verteidigungsministers Strauß. Ein Untersuchungsausschuss kann trotz zweijähriger Arbeit keine Schmiergelder finden und keinen Verdächtigen überführen.


Starfighter-Beschaffung 1958 entscheidet Verteidigungsminister Strauß, die Luftwaffe mit dem Starfighter F 104 des US-Konzerns Lockheed auszurüsten. Lockheed-Repräsentant ist Ernest Hauser, ein Freund des Ministers. Noch bevor der auf deutsche Bedürfnisse umgerüstete Prototyp getestet wird, ordert Strauß 700 Maschinen. Viele Starfighter stürzen ab, das Wort vom "Witwenmacher" geht um. Der Bundesrechnungshof kritisiert Strauß wegen Verschleuderns von Milliarden. Der Verdacht von Korruption und Schmiergeldzahlungen wird nie ausgeräumt.


FIBAG-Affäre Die Finanzbau-Aktiengesellschaft (Fibag) eines Strauß-Freundes bekommt 1961 den Auftrag zum Bau von Kasernen für in Deutschland stationierte US-Streitkräfte. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet über ein Empfehlungsschreiben von Minister Strauß für seinen Bekannten und sieht "Vorteilsnahme im Amt". Ein Untersuchungsausschuss kann Strauß keine Verfehlungen nachweisen.


Onkel Aloys In einem "Spiegel"-Artikel wird Strauß vorgeworfen, einen Nennonkel seiner Frau ("Onkel Aloys") im Rüstungsgeschäft der Bundesregierung begünstigt zu haben. Der 1957 noch bankrotte Aloys Brandenstein sei durch die Auftrags-Vermittlung des Verteidigungsministers in wenigen Jahren zum Millionär geworden. In einem Zivilverfahren bis zum Bundesgerichtshof wird "Spiegel"-Chef Rudolf Augstein wegen "im hohen Grade ehrenrührig(er)" Behauptungen zur Zahlung eines Schmerzensgeldes an Strauß verurteilt.

Quelle: Stern.de
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Re: Witwenmacher

Beitragvon Edelknabe » 20. September 2012, 17:34

Sag mal Interessierter, du wirst doch dem Rainer einen Zahlendreher erlauben...den du ja dann berichtigt hast. Meinen ehrlichen Dank dafür. Aber ich habe auch noch was zum Thema gefunden.

VFW(Vereinigte Flugtechnische Werke-Fokker) war maßgeblich beteiligt am Lizenzbau der F-104G"Starfighter", an der Entwicklung und am Bau des Kampfzonentransporters C-160"Transall" sowie an der Serienfertigung der Fokker F-28. Schon aus jener Zeit rühren die engen Beziehungen zwischen VFW und Fokker her.
Die Arbeitsgemeinschaft Nord (ARGE-Nord), bestehend aus VFW und dem Hamburger Flugzeugbau (HFB), produzierte komplette Untergruppen und Einzelteile für 350 F-104G, die bei Aviolanda und Fokker in Holland montiert und in der Mehrzahl (255 Stück) ebenfalls an die Bundesluftwaffe geliefert wurden.
Quelle:"Auf dem Weg zum Einheitskonzern"von Manfred Jurleit im "Flieger Kalender der DDR 1980".

Die Frage steht übrigens noch im Raum. Warum mussten erst so eine Unmenge Maschinen abstürzen, Piloten sterben, deren Frauen zu Witwen werden ehe wirklich etwas unternommen wurde?

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Re: Witwenmacher

Beitragvon pentium » 20. September 2012, 18:08

Hallo Edelknabe

Der "Starfighter", ein ohnehin überzüchtetes Flugzeug, wurde bei der Bundeswehr für Zwecke eingesetzt, für die er nicht konstruiert war, und stürzte massenhaft ab. Der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Werner Panitzki, wurde 1965 auf eigenen Wunsch von Verteidigungsminister Kai-Uwe von Hassel entlassen, nachdem er in einem Interview die Beschaffung des Kampfflugzeugs als eine "rein politische Entscheidung" kritisiert hatte.
Damit kannst du deine Frage selber beantworten.

MfG
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Re: Witwenmacher

Beitragvon Edelknabe » 20. September 2012, 18:22

Pentium ich werde wohl nochmal den ehemaligen DDR-NVA Piloten fragen von dem ich in einem anderen Fred schrieb was der zu dem Thema für ne Meinung hat, der wohnt nicht weit von uns, ich sehe ihn immer mal im Supermarkt.
Mit "Überzüchtet und für andere Zwecke eingesetzt als sollte" kann ich ehrlichgesagt als Laie nicht viel anfangen. Da fällt mir nur ein Starfighter ein der eventuell als Hubschrauber eingesetzt werden sollte und das Stehenbleiben in der Luft dummerweise nicht hinbekommen hatte.

Rainer-Maria entschuldige ...war wirklich nur Humor, in einem ernsten Thema denn die Witwen der Piloten werden es zumindest so sehen.
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Re: Witwenmacher

Beitragvon pentium » 20. September 2012, 18:30

Edelknabe
Ich bin nun auch nicht der große Experte für Kampflugzeuge, aber soviel noch.

Die F-104 war als leichtes Jagdflugzeug für extreme Steigraten ausgelegt und glänzte mit neuen Höhen-Weltrekorden. Darüber hinaus war das Flugzeug aber nicht attraktiv. Die US Luftwaffe bestellte nur wenige Starfighter. Die deutsche Luftwaffe suchte 1958 nach einem allwettertauglichen Überschallflugzeug, das als Abfangjäger, Luftüberlegenheitsjäger, Jagdbomber, Aufklärer und Seekampfflugzeug verwendbar sein sollte. Außerdem musste das als Schönwetter-Abfangjäger konzipierte Flugzeug erheblich umkonstruiert werden, um die Anforderungen auch nur einigermaßen erfüllen zu können. Aus einem Abfangjäger wurde nach meiner Meinung eine Eierlegende Wollmilchsau gemacht.

MfG
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Re: Witwenmacher

Beitragvon Edelknabe » 21. September 2012, 06:26

Mir ging das in meiner Zeitungsnachtschicht irgendwie durch den Kopf und ich dachte bei mir mit Abscheu vor diesem fiesen kapitalistischen System:"Also ne, sowas menschenverachtendes und skrupelloses hätte es bei der friedliebenden technikverliebten NVA in der DDR nie und nimmer gegeben, man opferte also im Westen ohne Skrupel 116 Mann an sehr guten und teuer ausgebildeten jungen Piloten, Söhne des Vaterlandes und dazu ne Unmenge von wahnsinnig teuren Kampfflugzeugen bis mal einer auf den Trichter kommt, da einen Riegel vorzuschieben."

Sowas wäre spätestens bei der jährlichen Umstellung der Technik(die alten Grenzer kennen das bestimmt noch) abgestellt worden. Das war immer so schön, da wurde nie mit grüner Farbe gespart und man war für ne Weile weg von dem ganzen Sackgang.Und da wurden bestimmt auch mal die hunderte MIGs überprüft...die natürlich nicht gerade an der Grenze standen.

Aber um einmal wieder zum Thema zu kommen. Ich denke mir in meiner naiven ostdeutschen Arbeiterbirne, die Versicherung im schönen Westdeutschlande hat bestimmt damals enorm blechen müssen denn die Flugzeuge müssen doch irgendwie versichert gewesen sein? Oder liege ich da falsch...wer kennt sich denn da aus? Das ist doch wie mit einem Schiff, geht das unter das springt die Versicherung ein...oder? Also entstand da wohl nie so richtig ein finanzieller Schaden, die Konzerne bekamen bestimmt immer ihr Geld zurück und der Staat, der Steuerzahler bezahlte wohl für die toten Piloten und ihre Angehörigen....könnte doch hinkommen?

Ohne Mist Leute, sowas spricht für das menschenverachtende System des Kapital, da zählte und zählt der Mensch einen Dreck und selbst die Elite wurde damals geopfert, man bekommt doch nachträglich die Agitationstür vom alten Karl Eduard von Schnitzler nicht mehr zu. Der Mann hatte vollkommen Recht, der hatte das bestimmt damals genau so gebracht wie ich jetzt...nur, es hat wohl keiner auf ihn gehört.

Rainer-Maria ein hinterfragender ostdeutscher Arbeiter...oder besser Zeitungsfritze. Das ist ne richtige Berufung sag ich euch, da kann man so schön nachdenken.Und auch wenn ich das etwas lustig bringe...es ist und bleibt ein ernstes Thema,immer noch der heutigen Hinterfragung wert.
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Re: Witwenmacher

Beitragvon SkinnyTrucky » 21. September 2012, 06:51

Edelknabe hat geschrieben:Ohne Mist Leute, sowas spricht für das menschenverachtende System des Kapital


Nein Rainer Maria, es spricht nich dafür....es spricht dagegen..... [wink]

....ich denke, du solltest entschieden weniger nachts arbeiten.... [flash]

groetjes uit Reggio Emilia

Mara
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Beitragvon Hamiota » 21. September 2012, 07:26

FJS- war meiner Meinung nach ein Realpolitiker mit Charisma aber auch Ecken und Kanten! Er war einer welcher zweifellos auch "Krumme Dinger" gedreht hat! Aber er war eine ernst zu nehmende Persönlichkeit! Wenn ich mir das heutige Kasperle Theater in Berlin anschaue bin ich mir nicht sicher ob diese Truppe die bessere Wahl ist!

Hier mal ein Highlight: http://www.youtube.com/watch?v=pvfyjLj0IVY

Gruß
Peter
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Re: Witwenmacher

Beitragvon Janko » 21. September 2012, 10:24

@Edelknabe.........Aber um einmal wieder zum Thema zu kommen. Ich denke mir in meiner naiven ostdeutschen Arbeiterbirne, die Versicherung im schönen Westdeutschlande hat bestimmt damals enorm blechen müssen denn die Flugzeuge müssen doch irgendwie versichert gewesen sein? Oder liege ich da falsch...wer kennt sich denn da aus?

Ja, das wär mal von Interesse. War / Ist das Material versichert ? Trifft das auch auf Auslandseinsätze zu ?

Mal nicht zu vergessen, das "..... Plum" noch einen Milliardenkredit in die "siechende" DDR pumpte, warum wohl ?

Fragen über Fragen ...
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Re: Witwenmacher

Beitragvon Interessierter » 21. September 2012, 12:26

Der Bund ist " Selbstversicherer " und zahlt Schäden, die durch seine Mitarbeiter oder Fahrzeuge verursacht worden selbst. Sollte man also einen Verkehrsunfall mit einem Behördenfahrzeug oder eben eines der Bundeswehr haben, zahlt nicht die Versicherung XYZ, sondern der Bund.

Einmal steht sicherlich bei der riesigen Stückzahl der zu versichernder Gefahren das Beitragsaufkommen in keinem Verhältnis zur realen Schadenquote und andererseits gibt es dabei besonders bei der Bundeswehr viele von den Versichererern unerwünschte Risiken, deren Antragsannahme man ablehnen oder nur zu sehr, sehr hohen Beiträgen versichern würde.

So war es jedenfalls noch während meiner Berufstätigkeit. Ob sich daran etwas geändert hat zwischenzeitlich, entzieht sich meiner Kenntnis.

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Re: Witwenmacher

Beitragvon Edelknabe » 21. September 2012, 16:55

Hamiota ein wunderschöner Link über den Franz Josef. Als junger Kerl war ich ein Fan von den wieder wunderbaren Debatten im Bundestag. Ich glaube gar, die wurden auch im Deutschlandfunk übertragen, die konnte man wohl auch Abends anhören. Mein Favorit war damals der Helmut Schmidt, der hatte eine brilliante Art seine Gegner aufs Rede-Kreuz zu legen, dem konnte einfach Keiner, nicht Einer.

Janko du hast Recht...Fragen über Fragen und ich glaube hier in dem Absturzthema sind auch noch Akten unter Verschluss siehe wieder das Thema mit den noch eine ganze Zeitlang gesperrten Akten, was Augenzeuge heute hier irgendwo aufgemacht hatte.

Interessierter, das geht eigentlich garnicht, das der Bund bei zu hoher Schadenshöhe siehe Wiederholungsfälle der Bundeswehr (siehe hier die Flugzeuge) eine Versicherung ablehnt zumal das neben der Kasko (Eigenwert/ Neuwert des Kampfflugzeuges) auch Haftpflichtsachen(Zerstörungen durch den Absturz/Tod des Piloten) sind. Wer sollte denn dann sonst einspringen, wer denn? Rechnen wir doch einfach einmal 290 Stück F-104G mal die Herstellungssumme (was kostete denn so ein Ding überhaupt?)

Mensch Interessierter, alleine diese Summe sprengt doch jedes vertretbare Maß.Und spätestens beim zehnten toten Piloten hätte irgendwie reagiert werden müssen,schon aus menschlicher Sicht und weil ein Elite-Pilot mit einer sehr teuren Ausbildung nun einmal kein Obdachloser von der Straße ist, der wenn er durch den Suff das Zeitliche segnet der westlichen Gesellschaft aber auch voll am Hintern vorbeigeht/...damals genauso ging wie heute.

Also mit normaler Denke ist sowas überhaupt nicht nachzuvollziehen? Das selbe Ding im Osten passiert,sage und schreibe 290 abgeschmierte MIGs im Warschauer Pakt oder eben der NVA, der Nationalen Volksarmee und man hätte sich heute das Maul zerfetzt um hier aber auch mit geifernden Nachdruck nach den Gründen zu suchen.

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Re: Witwenmacher

Beitragvon pentium » 21. September 2012, 17:36

Auf was für Gedanken man so beim Zeitung austragen kommt? Eine Versicherung für Kampfjets! Mensch Edelknabe. Ein moderner Jet ist doch kein Auto. Vielleicht eine Versicherung bei Beschädigung oder gar Verlust? Reist dann ein Versicherungsvertreter in das eventuelle Kampfgebiet?
Mal als Beispiel. Deutschland rechnet für seine 180 Eurofighter Typhoon Kampfflugzeuge mit Kosten von 18 Milliarden Euro, dies führt zu einem Systemstückpreis von rund 100 Millionen Euro (131 Millionen US Dollar). Stand 2004.
Die F-104 G war nach Aussagen ihrer Piloten ein Flugzeug, das keine Fehler verzeiht, und die außergewöhnliche Absturzserie der 60er Jahre kann nicht wegdiskutiert werden. Das Problem ist nur eine Art von Mythos, nämlich dass der Starfighter ein absturzgefährdetes Jagdflugzeug gewesen ist, hält einen statistischen Vergleich nicht stand:
Bei den Vorgängern, ca. 946 Flugzeugen der Typen F-84 "Thunderstreak" und F-86 "Sabre", die bei der deutschen Luftwaffe nur neun Jahre lang, von 1957 bis 1966, im Dienst standen, gingen 139 verloren. 62 Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben. Bezogen auf die Flugstunden waren diese nicht überschallschnellen Jäger bzw. Jagdbomber erheblich unsicherer als der berüchtigte "Witwenmacher".
Noch ein Gedanke. Wegen der Reaktion nach dem zehnten verunglückten Piloten. Wie willst du denn reagieren, ich unterstelle jetzt einmal einen Flugfehler? Selbst bei technischen Versagen dauert es oft Monate bis eine Ursache des Absturzes ermittelt wird. Und außerdem Edelknabe hast du schon einmal einen Politiker gesehen der Fehler offen zugibt? Dann noch mitten im kalten Krieg!

MfG
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Re: Witwenmacher

Beitragvon Edelknabe » 21. September 2012, 18:01

Pentium die Sache der Versicherung steht, also da geh ich nicht weg auch wenn ich vollkommener Laie auf dem Gebiet bin. Das Ding ist ein Sachgegenstand, ginge es also heute im Kriegszustand verloren in A. ist das ein ganz anderer Punkt wie damals zu Friedenszeiten auch wenn das Kalter Krieg hieß.

Nehmen wir doch einmal den Vergleich zum Ostblock. Ich lese bei dir...139 abgestürzte Maschinen anderer Bauart, dazu 62 tote Piloten. Wie sah das denn in der DDR aus, sah man da auch so sorglos zu und nahm das als "Nichtbeherrschbarkeit der Technik oder gar Flugfehler" hin wenn sich die Anzahl der toten Piloten innerhalb weniger Jahre häufte?

Rainer-Maria mal sehen ob da Einer zum DDR-Vergleich beitragen kann?
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Re: Witwenmacher

Beitragvon pentium » 21. September 2012, 19:09

Wie bekomme ich dich nur von der Versicherungsnummer runter, Edelknabe?
Verluste bei der NVA LSK? Sicher gab es da auch Abstürze und Unfälle. Nur brauche ich dir ja als gelernter ehemaliger DDR Bürger nichts über Geheimhaltung oder Informationsbedarf der Landesverteidigung zu erzählen. Selbst Tante Google hilft da nicht konkret weiter. Abstürze und Unfälle ja, aber meistens nur für die verschiedenen Jagdgeschwader.
Ich kann dir nur mit der MiG-19 helfen, im Moment. Laut meinen Quellen hatte die NVA nur 24 MiG-19, davon sind 9 (37,5%) verlustig gegangen. Ursachen waren 1. neues Flugregime, 2. keine Trainer-Version und 3. Überhitzungsprobleme im Bereich der TW-Verkleidung.
Werte mich mal in einem anderen Forum schlauer machen.

Mit freundlichen Grüßen
Pentium
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Re: Witwenmacher

Beitragvon Janko » 22. September 2012, 06:44

@Interessierter........Der Bund ist " Selbstversicherer " und zahlt Schäden, die durch seine Mitarbeiter oder Fahrzeuge verursacht worden selbst.


Vom Witwenmacher zur Versicherung, der Bogen ist gespannt, da muß nachgefragt werden.

Also die Schäden die jetzt im Krieg gemacht werden, werden vom "Bund" beglichen ? Deshalb immer diese "noblen" Zahlungen in Afgahnistan, konnt ich mir immer nicht erklären. Mal die Falschen getroffen, springt jetzt der "Selbstversicherer" ein.
Iss ja nich immer so gewesen. Oder lief das früher unter "Reparationsleisungen" ?
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Re: Witwenmacher

Beitragvon Interessierter » 22. September 2012, 07:50

Janko hat geschrieben:@Interessierter........Der Bund ist " Selbstversicherer " und zahlt Schäden, die durch seine Mitarbeiter oder Fahrzeuge verursacht worden selbst.


Vom Witwenmacher zur Versicherung, der Bogen ist gespannt, da muß nachgefragt werden.

Also die Schäden die jetzt im Krieg gemacht werden, werden vom "Bund" beglichen ? Deshalb immer diese "noblen" Zahlungen in Afgahnistan, konnt ich mir immer nicht erklären. Mal die Falschen getroffen, springt jetzt der "Selbstversicherer" ein.
Iss ja nich immer so gewesen. Oder lief das früher unter "Reparationsleisungen" ?



Zwei Schadensarten sind grundsätzlich nicht versicherbar: Schäden durch innere Unruhen sowie aufgrund kriegerischer Ereignisse.

Diesen Risikoausschluß solltest Du selbst in Deiner Gebäudeversicherungs- oder Hausratversicherungspolice finden. Die Versicherungsgesellschaften sind gewinnorientierte Unternehmen, die daher auch nur kalkulierbare Risiken versichern.

Das der Bund, in seltenen Fällen Entschädigungszahlungen anbietet, wie wohl auch bei dem Unglück mit dem Tanklastkraftwagen in Afghanistan, war in der Presse nachzulesen.
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Re: Witwenmacher

Beitragvon Edelknabe » 22. September 2012, 08:43

Also doch versichert...sie waren versichert, die 290 Stück F-104 G., würdest du das heute so bestätigen Interessierter? Denn wenn ich deinen Text jetzt richtig gelesen habe, dann scheiden "Innere Unruhe und Kriegerische Handlung" in deren Absturzfällen aus.Du bist der Fachmann, ich wusste es wenn ich so an Goslar denke...knallhart, zielstrebig, den Anderen sofort ...einnehmbar und eh, ehe das hier ins lustige abgleitet noch ne Frage.

Dann fällt so ein Schadensfall wohl unter Katastrophe oder Ähnliches denn so eine Maschine könnte neben materiellen auch großen menschlichen Schaden anrichten(Beispielabsturz in ein Einkaufscenter, eine Schule etc)?

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Re: Witwenmacher

Beitragvon Interessierter » 22. September 2012, 09:18

Edelknabe ich habe genau das Gegenteil geschrieben !
Wenn Schäden durch die Bundeswehr angerichtet werden, reguliert diese der Bund und nicht die Versicherung XYZ. Ich kann mich noch gut erinnern, wenn beispielsweise Panzer sich bei Manövern auf der Weide es Bauern festfuhren oder sonstwo Schäden anrichteten, wurden diese Schäden duch den Bund reguliert.

Wie gesagt, so war es zu der Zeit, als ich noch berufstätig war. Ich vermute aber diese Art der Abwicklung wird sich nicht geändert haben.
Edelknabe, wenn Du der Staat wärest ( denke bloß an das riesige Volkseigentum [shocked] ) und hättest 800 Mio Versicherungsbeiträge zu zahlen, aber nur eine zu erwartende Schadenquote von 50%, dann würdest Du Dich sicher auch nicht versichern, sondern die Schäden selber regulieren , wie es der Bund auch macht.

Diese Möglichkeit hast Du doch als Privatmann mit Ausnahme der gesetzlichen Versicherungen ( Kfz. - Haftpflichtversicherungen beispielsweise ) auch.
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Re: Witwenmacher

Beitragvon augenzeuge » 22. September 2012, 10:30

Diese Dinge werden nicht versichert. Das wäre völliger Unsinn. Hier steht im Schadensfall der Bund in der Pflicht, es ist so wie Interessierter es schrieb.

Übrigens, bereits in vielen Körperschaften des öffentlichen Rechts gibt es auch für normale KFZ keine Kaskoversicherungen. Die Beiträge wären im Verhältnis zu den durchschn. Schäden viel zu hoch. Im Schadensfall zahlt die jeweilige Körperschaft.
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Re: Witwenmacher

Beitragvon Interessierter » 22. September 2012, 13:30

Das ist völlig richtig AZ, das ist nicht nur beim " Bund " so.

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Re: Witwenmacher

Beitragvon Edelknabe » 22. September 2012, 17:32

Ihr müsst mit mir Nachsicht haben, ich bin ja völliger Laie auf dem Gebiet. Also bezahlt der Steuerzahler...ist das nun richtig? " Sage und schreibe 290 Maschinen, vom Bund angeschafft, eingesetzt und abgeschmiert...Boah und jetzt vom Volk bezahlt, das ist der Hammer, so schön kann Demokratie sein.

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Re: Witwenmacher

Beitragvon pentium » 22. September 2012, 18:21

Edelknabe, dass willst du nicht gewusst haben?
Man glaubt es einfach nicht. War doch schon immer so. Egal in welcher Staatsform.

MfG
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Re: Witwenmacher

Beitragvon augenzeuge » 22. September 2012, 19:01

Edelknabe hat geschrieben:Ihr müsst mit mir Nachsicht haben, ich bin ja völliger Laie auf dem Gebiet.
Rainer-Maria


Ok, wir üben Nachsicht. Wir können ja nicht immer nur über das Jungfrauenprinzip sprechen, wo wir dann der Laie wären.....und du der Spezialist. [grins]
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Re: Witwenmacher

Beitragvon Edelknabe » 22. September 2012, 19:23

War doch nur für den Schüler pentium. Denn der fragt heute seine Lehrerin bestimmt nicht solche speziellen Sachen über längst vergangene Zeiten im schönen Westdeutschland. Und ja, auch im Sozialismus bezahlte der Bürger die Verluste von seiner Volksarmee, nur waren das bestimmt keine 290 Stück Kampfflugzeuge vom Typ MIG.

Ich gebs ja ehrlich zu, ich bin nur ein Zeitungsfritze...dem in der Nacht immer die tollsten Gedanken kommen. Denn meine Arbeit pentium ist Routine, jede Nacht die selbe Kundschaft,gute mehrere Hundert, ich kenne mittlerweile fast alle Namen,könnte das mit geschlossenen Augen bewältigen und um mich dabei geistig fit zu halten...lass ich mir immer was einfallen...siehe eben die tollen Gedanken und für manchen wohl komischen Fragen fürs Forum.

Rainer-Maria das ist wie ein Marathon, wird nie langweilig, immer an der frischen Luft, könnte ich bis ins hohe Alter machen...aber ich weiß, wie immer bin ich schon OT.

Jörg, "erst schaut der Mann und Sie ignoriert Ihn, dann verliert er die Lust und denkt..."sone eingebildete Kuh" doch da, nach einer Weile schaut Sie auf einmal...aber da hatte er schon die Rechnung beglichen, war bereits mit seiner Frau an der Restauranttür." Das noch vom "Frauenflüsterer"...nicht vom Spezialisten.
Und he Jörg, natürlich musste er nochmal zurück...die schwache Blase...und Sie auf Toilette.Aber jetzt sind wir vollkommen OT.
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Re: Witwenmacher

Beitragvon pentium » 22. September 2012, 20:30

Wie kommen wir nun wieder zum Thema? Kommt nichts Gescheites im Fernsehen?
Wie komme ich jetzt auf Fernsehen? Ach ja die Bayern.
Noch bevor es mit den Unfällen richtig losging, bekam Verteidigungsminister Franz Josef Strauß ernsthafte Probleme wegen des Starfighters. Nach Enthüllungen des Spiegels interessierte sich die Öffentlichkeit plötzlich dafür, unter welchen Umständen der Vertragsabschluss mit Lockheed zustande gekommen war und wieso nicht die technisch eindeutig bessere Mirage gekauft worden war. Ein weiteres Ziel der Untersuchungen in der Starfighter-Affäre war Strauß’ merkwürdiger Besuch bei Lockheed. Es war bekannt, dass Lockheed beim Export des Starfighters in andere Länder Bestechungsgleder gezahlt hatte. Da Strauß auch vor seinem Besuch noch die Mirage favorisierte und sich nach seiner Rückkehr für die F-104 aussprach, kam schnell der Verdacht auf, dass auch der deutsche Minister bestochen worden sei. Ein entsprechender Untersuchungsausschuss des Bundestags kam zu dem Schluss, dass sich eine Bestechung nicht nachweisen ließ und der Vorwurf daher fallen gelassen werden musste.

MfG
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Re: Witwenmacher

Beitragvon Edelknabe » 23. September 2012, 08:51

Doch pentium, mir fiel noch was ein außer Fernsehen und zwar folgende interessante Frage:

"Ist eigentlich so ein ehemaliger Pilot (ein Überlebender) einer abgestürzten F-104G an irgendeinen Schweigekram über die Vorfälle gebunden ( so vom Bund verordnetes Schweigegelübte) oder könnte der sich hier im Forum einmal einbringen und frei von der Leber weg erzählen, wie das damals so war, wie er das erlebt hatte, als er den Schleudersitz auslösen musste?"

Denn wenn ich so rechne müssen die damaligen jungen Kerlchen und schneidigen Piloten doch mittlerweile auch so in der Altersgruppe wie unsereiner die Exgrenzer sein, so von sagen wir 55 bis 75 Jahren? Das müsste schon hinkommen und ganz so Internetfeindlich kann ich mir die älteren Männer auch nicht vorstellen gehörten sie doch damals zur Elite und werden wohl auch heute im Alter die geistige Herausforderung suchen die ihnen der damalige Job aber auch jede Sekunde in der Luft abverlangte.

Oder nehmen wir dazu die Ehefrauen oder Töchter, Söhne der toten Piloten. Wenn es da Redebedarf gibt, wenn welcher besteht hier könnte man darüber reden und das ist jetzt nicht ironisch, gar halbherzig sondern ehrlich gemeint von einem auch schon mittlerweile älteren Mann....der damals auch ein junger Kerl war, so wie ihre Männer oder Väter.

Rainer-Maria
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Re: Witwenmacher

Beitragvon HPA » 23. September 2012, 15:23

Ach Gottchen der "Witwenmacher" Schon klar.

Die F-104 stand von 1960 bis 1991 bei der Bundeswehr im Dienst. Dabei wurden fast 2 Millionen Flugstunden erflogen.

Wieviele Flugstunden wurden mit den insgesamt 557 MiG 21 aller Versionen bei der NVA erflogen?

Nur zum Verständnis,es geht um die Incidentrate per flight hour.

Das die Bundeswehr große Problme bei der Einführung der F-104 hatte ,ist unbestritten. Aber der Begriff "Witwenmacher" ist wohl mehr eine Erfindung der Presse,welche natürlich östlich der Elbe freudigst für die Propagandamaschinerie aufgegriffen wurde.

Jeder,der auf dem Strahl ritt,war sich des Risikos durchaus bewusst , ebenso der Tatasache ,dass das eben keine Cessna 172 ist.
HPA
 

Re: Witwenmacher

Beitragvon Edelknabe » 23. September 2012, 16:48

Äh HPA, wieviel tote deutsche Soldaten gabs bisher in Afghanistan...30...40...50 Mann? Und da herrscht Krieg. Damals, wo die F-104G flog war Frieden, nannte sich wohl auch ne zeitlang Kalter Krieg war aber denoch ganz friedlich, zumindest in Deutschland.Waren das nun alles Testpiloten, Versuchskaninchen und dazu da um auszuprobieren ob sich noch welche finden die in das "Incidentrate per flight hour" oder wie hieß das Ding überhaupt einsteigen wollen?

Der war gut.."große Probleme bei der Einführung die dann 116 tote Piloten und 290 Stück abgeschmierte Maschinen brachten." besser kann man wahrscheinlich...ne, länger kann man wahrscheinlich nicht ne Testphase über fast 31 Jahre veranstalten.

Das überhaupt noch Einer" auf dem Strahl reiten wollte" ist ein echtes Wunder, also ich hätte umgesattelt auf Hubschrauber wenn vorher alle meine Kumpels in der Blüte ihrer jungen Jahre das Zeitliche gesegnet hätten. Soviel Opferbereitschaft hätte ich persönlich einem sehr intelligenten Piloten (davon gehe ich mal aus)der Bundesluftwaffe garnicht zugetraut.

Aber ich möchte das Thema nicht strapazieren. Wäre gut, wenn sich einmal jemand einbringt, der...wie hattest du so schön geschrieben," auf dem Strahl geritten ist".

Rainer-Maria der den Film Top Gun nicht schlecht fand, schon der Anfang war Spitze, ...diese Musik, diese wunderbar eleganten Bewegungen des Einweisers auf dem Flugzeugträger und ab gings...wohl dann auf dem Strahl? Ich hätte glatt Pilot werden wollen wäre ich jünger gewesen....war das mega, ohne Mist jetzt, so werden wohl junge Kerle und ihre Berufsträume gemacht. Die Träume, die spätestens mit der Hand am Hebel oder Druckknopf vom Schleudersitz enden.
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