Witwenmacher

Re: Witwenmacher

Beitragvon pentium » 23. September 2012, 17:20

Ich habe gerade noch einmal den Eingangstext von @Buscho gelesen. Irgendwie habe ich das Gefühl, das nun das Thema aus dem Ruder läuft. Was hatten wir schon. Den Starfighter. Versicherungsfragen. Flugstunden der MiG 21. Jetzt Afghanistan. So wie ich Buscho verstehe, geht es mehr um die Rolle der Politiker bei der ganzen Affäre. Ich kann mich aber auch irren.

MfG
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Re: Witwenmacher

Beitragvon HPA » 23. September 2012, 17:31

@Edelknabe,eigentlich ne Ahnung wieviele Führer von Strahlflugzeugen in allen Armeen dieser Welt gerade in Friedenszeiten ihre Frauen zu Witwen machen?
Nicht umsonst schickte man den Strahlflugzeugführer der Bundeswehr in der Regel mit 41 Jahren in Rente.(BO41)
Zu MiG@co ,eine Ahnung wieviele Fatalities es allein im Osten gab? Mehr als genug! Nur las man davon meisst nichts! Es sei denn,es lies sich nicht verheimlichen.Und da war auch Frieden.

Um dir mal ein paar Zahlen zu geben: von einer der am häufigsten und längsten eingesetzten Versionen der MiG 21 bei der NVA,nämlich der PFM ,verunglückten 41,51 % des Gesamtbestandes.Wohlgemerkt,zu Friedenszeiten!
Ich kann mich nicht erinnern,dass da einer die "Reissleine" gezogen hätte.

Das Problem des Starfighters bestand darin, dass er von der Politik zu dem gemacht wurde,für was er nie vorgesehen war,die eierlegende Wohlmilchsau...dass was man mit dem MRCA Tornado fortsetzte.
Zuletzt geändert von HPA am 23. September 2012, 17:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Witwenmacher

Beitragvon Edelknabe » 23. September 2012, 17:51

Zusammenhänge pentium, Zusammenhänge...eines hängt mit dem Anderen irgendwie zusammen. Du scheinst auch Einer zu sein, der fein säuberlich erst das Eine und dann das Andere behandeln möchte und nein, ich kann natürlich auch falsch liegen.

Natürlich war die Rolle vom Strauß der Beleuchtung wert, der Lobbyismus dann wohl Purzelbäume schlug nur der Strauß verdiente doch nicht alleine(wenn er überhaupt, der hatte es doch garnicht nötig, liebte wohl eher die Macht, das Gefühl der eigenen Potenz) an dem wohl profitablen Geschäft mit der Unzahl eigentlich von "untauglichem Fluggerät".

Rainer-Maria und bitte nicht wieder die "Potenz" auf die Sexualität übertragen. So war das beim Herrn Strauß, damals schon älter hier nicht gemeint.

HPA gerade noch gelesen. Ich bin momentan zufriedener Zeitungsfritze, bissel belesen, also meine Bibliothek umfasst ca. 10000,00 ganz gute Bücher der Weltliteratur,(möchte aber damit nicht protzen, gottbehüte) bin einfach gestrickt, kann zusammen zählen, war ein Spätzünder...aber das weiß ich wirklich nicht wieviele Flugzeugführer auf dem Strahl in den Tod geflogen sind?
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Re: Witwenmacher

Beitragvon Edelknabe » 23. September 2012, 17:57

Versteh ich jetzt nicht HPA. Erst gibt es keinerlei Info aus dem Osten(irgendwo hier dein Text) und jetzt sind es 41,51 Prozent verunglückte MIG 21? Wo kommen auf einmal diese Zahlen her?

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Re: Witwenmacher

Beitragvon HPA » 23. September 2012, 18:07

Die Zahlen gibt es,die gab es schon zu NVA Zeiten,nur wurden die nicht im Neuen Deutschland publiziert(da stand ein großer GKdos Stempel drauf) und keiner wagte es,die "Qualität"sowjetischen Fluggerätes auch nur in Frage zu stellen,siehe Unfall IL-62 Königswusterhausen.Und im Übrigen solltest du lernen ,mich richtig zu zitieren,ich habe von 41,51 % verunglückten MiG 21 PFM geschrieben.
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Re: Witwenmacher

Beitragvon Edelknabe » 23. September 2012, 18:25

Wenn du bitte noch PFM erklären könntest, nur für die Schüler damit die nicht immer googeln müssen? Ehrlich,ich lerne gerne dazu HPA, ich bemühe mich nach Kräften, richtig zu zitieren denn Fehler sind wohl menschlich.

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Re: Witwenmacher

Beitragvon zweedi04 » 23. September 2012, 18:28

Hallo HPA,

also 41,51% erscheint mir persönlich wohl auch etwas zu hoch. Aber ich lasse mich gern belehren.

Wikipedia sagt dazu folgendes: Die DDR beschaffte insgesamt 557 MiG-21 der verschiedenen Versionen. Von diesen gingen insgesamt 126 verloren, eine Verlustquote von knapp 23 %. Dabei gab es mindestens 54 Todesopfer.

http://de.wikipedia.org/wiki/Mikojan-Gurewitsch_MiG-21

Gruß
zweedi
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Re: Witwenmacher

Beitragvon HPA » 23. September 2012, 18:46

Diese Statistik wurde doch dadurch geschönt,dass einige Versionen der 21 nur ca die Hälfte der Einsatzzeit einer F-104 bei der NVA im Einsatz war und deutlich weniger Stunden flogen als diese.
Ansonsten lagen die Verlustquoten bei den Versionen PFM, SKS und F-13 ,welche ähnlich lang(bis zu 25 jahre) wie die F-104(31 Jahre) eingesetzt wurden,bei ca 28-30 %
Kein Anlass, sich entspannt zurück zu lehnen und mit den Finger auf den bösen "Witwenmacher" der Bonner Ultras zu zeigen.

Die Probleme und vermeidbaren Unfälle mit der F-104 gab es zweifellos,aber die wurden wurden gemeistert.Man darf nicht vergessen,dass die Luftwaffe der weltgrößte Operator der F-104 war.
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Re: Witwenmacher

Beitragvon Edelknabe » 24. September 2012, 06:17

HPA es geht mir nicht um" die bösen Bonner Ultras", es geht mir bei dem Thema um etwas ganz anderes. Ich versuche das einmal klarzulegen mit einem Beispiel.

Nehmen wir einen sowjetischen Kampfpiloten mit ner MIG 21 PFM (musste mich erstmal schlau machen...bedeutet wohl Allwetterjäger das PFM) und der war stationiert in Waldpolenz in Sachsen, das liegt bei Leipzig Machern, wir hatten öfters in deren Heizhaus zu tun aber das nur als Hinweis, das ich das Flugfeld kannte.

So und jetzt steigt der in seine Kiste und das Ding schmiert ab, der Pilot stirbt, es wird sofort nach den Ursachen für den Absturz gesucht. Und dazu kommt, alles wird geheim gehalten. Geheim bedeutet, die Piloten der GSSD vom Flugfeld an der Küste nahe Ribnitz-Damgarten genauer bei Pütnitz bekommen davon überhaupt nichts mit. Ich denke mir sogar, die Sowjets hätten das genau so gemacht, wohl auch die NVA aber da bin ich mir nicht so sicher.

Es geht weiter mit dem schönen Beispiel, Jetzt häufen sich solche Abstürze und das dummerweise in Waldpolenz und die Spezialisten arbeiten fieberhaft an der Ursachenforschung nur das dauert. Währenddessen steigen die Piloten in Pütnitz weiter unbekümmert in ihre MiGs. Währendessen bekommen die Piloten in WP schweres Magendrücken wenn der Flugbefehl kommt. Befehl ist Befehl, es muss geflogen werden. Verweigern geht nicht, ein russischer Pilot verweigert nicht, das ist Gesetz, das ist er der großen Sowjetunion schuldig.

Bumms, jetzt geht das auch in Pütnitz los, erste Maschine über der Ostsee verloren, zweite Maschine ins Meer, dritte, vierte, fünfte....

So und jetzt kommt der Rainer zum Punkt, nämlich da wo ich hinmöchte.

Jetzt übertrage das Ganze auf den damaligen Westen. Wo liegt hier der Unterschied? Richtig erkannt HPA, in der Informationspolitik. Der Pilot aus Bayern schlägt frühmorgens die Bildzeitung auf und was liest er da:" Genau so ein Flugzeug was er unter dem Hintern hat nämlich eine F-104 ist schon mehrfach abgeschmiert und seine Kameraden alle mausetot. Die Info hat ne Weile gedauert schreibt der Reporter weiter denn das Verteidigungsministerium wollte erst nicht so Recht mit der Sprache raus aber klein Lieschen, das ist ne hübsche Tippse, ne Stenotypistin, die kennt der Reporter aus dem Nachtclub .."Nudelsack", also die hat das ausgeplaudert.

Des Piloten seine Nackenhaare sträuben sich leicht, obwohl, er ist ein Profi mit langjähriger Erfahrung und er schaut auf das Foto mit Frau und kleinen Kinderlein, der Kaffee schmeckt auf einmal wie Tee und er meint so bei sich..."in das Flugzeug steige ich nicht mehr, ich will sofort einen anderen Typ unter den Hintern bis hier die Ursachen für die Abstürze geklärt sind?" Er trabt also los zu seinem Vorgesetzten und macht dort Rabatz, das die Scheiben wackeln.

HPA ne gute Frage jetzt...darf der Mann das überhaupt, sich verweigern? Aber na klar darf der das, der lebt doch in einem Rechtsstaat und nicht in der Diktatur.
Warum so frage ich dich jetzt sind über die Jahre 116 gut ausgebildete Piloten gestorben? Die hätten doch nur verweigern brauchen und hätte man sie daraufhin gesperrt, na Mensch, im System des Kapital standen doch einem gut ausgebildeten Piloten der Luftwaffe alle Türen offen auf dem zivilem Markt.
Genau da ist der Punkt, wo ich hinwollte.

Kein klar denkender noch dazu sehr intelligender Mensch (siehe ein Pilot) steigt doch in ein Flugzeug, wovon schon mindestens 201 Stück abgeschmiert sind und die Spezialisten einfach zu blöd sind, um die Absturzursache zu ermitteln? Das geht doch garnicht ,so lebensmüde kann doch gar keiner sein?

Oder nannte man das "Kadavergehorsam" bei der Bundeswehr? Erinnere dich mal an den schönen Satz im Film"Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten" wo der Knabe mit der Maschine im Wasser untergeht und meint noch mit der Hand an der Mütze: "Ein Deutscher Offizier...na, ich schreibe mal lieber nicht weiter, denn irgend ein User hat den Satz hier unter seinem Avatar.

Rainer-Maria und einen guten Tag allen ins Forum
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Re: Witwenmacher

Beitragvon Edelknabe » 25. September 2012, 06:40

Was hatte ich im Vortext geschrieben über die Informationspolitik im Westdeutschland der 60er Jahre...ich nehme es zurück mit Bild und so denn da stand wohl doch nichts über die Abstürze drin.Die waren wohl noch geheimer wie der Osten?

Musste ich doch heute früh mal googeln unter F-104 G der Witwenmacher und was las ich da. "Bis 1966 schon 48 Abstürze und über warum/wieso/weshalb wurde nicht wohl so Recht gesprochen, dann am 5. Dezember 1966 das Startverbot durch die BW angeordnet was gleich am ersten Weihnachtsfeiertag wieder aufgehoben wurde und der BND besuchte die Witwe...n, damit diese nicht zuviel ihren Kummer an die große Glocke hängen (eine Witwe erzählte sehr schön darüber in einem Link)"

Rainer-Maria am besten ihr googelt mal selber, es sind einfach zuviele Links, wohl wie damals einfach zuviele Abstürze.
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Re: Witwenmacher

Beitragvon augenzeuge » 25. September 2012, 07:36

Edelknabe hat geschrieben:Erinnere dich mal an den schönen Satz im Film"Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten" wo der Knabe mit der Maschine im Wasser untergeht und meint noch mit der Hand an der Mütze: "Ein Deutscher Offizier...
Rainer-Maria und einen guten Tag allen ins Forum


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Re: Witwenmacher

Beitragvon Buscho » 27. September 2012, 03:56

Moin ,

ich habe vor Jahren eine Fernsehserie von PRO 7 betreut - JETS , LEBEN AM LIMIT - , war lange auf den Fliegerhorsten in FFB und in Memmingen . ALLE !! , die über die F104 persönliche Erfahrungen sammeln konnten , berichteten über die fliegerischen Leistungen der
F 104 nur das Positve . KEINER äusserte sich negativ .
Und noch lange nach der Ausserdienststellung des Starfighters , wurde eine Maschine dieses Typs in Manching geflogen .

Während unserer Dreharbeiten stürzte eine Maschine , vom Typ Tornado , mit einem Piloten und einem Waffensystemoffizier der Staffel des Geschwaders aus Memmingen , mit dem wir arbeiteten , in Goose Bay ( Kanada ) ab . Beide kamen ums Leben .
Da ruhte für einen Tag der Flugbetrieb und am nächsten Tag donnerten die Maschinen wieder in den Himmel .

Die Piloten und WSOs der Luftwaffe und sicherlich auch die damaligen Piloten der Luftstreitkräfte der NVA , sind/waren ein Typ Mensch , den kann man sich nur schwer vorstellen . Total locker , der Kumpeltyp , der Nachbar , der Ottonormalverbraucher .
Kaum in der Nähe der Maschine , der absolute Profi , kompromisslos und konzentriert
und nach der Mission total erschöpft , dann nach kurzer Zeit wieder der normale Bürger . Die ticken wirklich anders .

Und besonders aus diesem Grund ist es so überaus verwerflich , was der damalige Dienstherr , aus Eigennutz , angerichtet hat .


Was mich bei der Art unseres Gedankenaustausches etwas verwundert , ist die Tatsache , daß es zu einem erstaunlichen Wandel gekommen ist .
Wurde sich von Westseite lautstark darüber beschwert , daß ein Thema OST , mit der Argumentation - bei Euch im WESTEN aber auch - entschuldig wurde , taucht hier , aus der Sonne urplötzlich herunterstossend , die MIG am Himmel auf .

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Re: Witwenmacher

Beitragvon Interessierter » 27. September 2012, 12:44

Was mich bei der Art unseres Gedankenaustausches etwas verwundert , ist die Tatsache , daß es zu einem erstaunlichen Wandel gekommen ist .
Wurde sich von Westseite lautstark darüber beschwert , daß ein Thema OST , mit der Argumentation - bei Euch im WESTEN aber auch - entschuldig wurde , taucht hier , aus der Sonne urplötzlich herunterstossend , die MIG am Himmel auf .

Buscho


Also so aus der Sonne stoßend tauchte der Vergleich mit dem " Osten " nun auch nicht auf, wie man dem nachstehenden Zitat unseres Forumfreundes " Edelknabe " entnehmen kann, den er gleich zu Beginn des Threads ins Spiel brachte und das, obwohl er aus den neuen Bundesländern kommt.

Beitragvon Edelknabe » 21. September 2012, 06:26
Mir ging das in meiner Zeitungsnachtschicht irgendwie durch den Kopf und ich dachte bei mir mit Abscheu vor diesem fiesen kapitalistischen System:"Also ne, sowas menschenverachtendes und skrupelloses hätte es bei der friedliebenden technikverliebten NVA in der DDR nie und nimmer gegeben,


Das war dann ja vielleicht so eine ungewollte Steilvorlage, um auch einmal die MIG ins Spiel zu bringen.

Wobei man doch einfach nur um jeden Menschen, der durch ein Unglück ums Leben kommt, trauern kann, gleich welcher Nationalität er ist oder welchen Flugzeugtyp er flog.
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Re: Witwenmacher

Beitragvon Edelknabe » 27. September 2012, 16:22

Der letzte Satz in deinem Vortext Interessierter ließ doch wieder sinngemäß den Pfarrer und Menschenfreund in dir zu Wort kommen..."wir trauern hiermit um alle Toten des Kalten Krieges". Und klar, ich gebe es ja ehrlich zu, ich überspitze gern mit Sätzen so .."fiesem kapitalistischen System".Nenn es gesundes provozieren was eben bissel die Diskussion anregt.

Nur war das eben nicht Normalität mit dieser F-104 G und das da viel zuviele Piloten um ihr junges Leben kamen denn da hätte wohl mal was unternommen werden müssen nur unternahm man in dieser BRD fast 30 Jahre nichts und der Vogel flog putzmunter weiter. Nun sind wohl Piloten ne ganz besondere Spezies wie Buscho schon richtig schrieb und ich habe mal geillert in den Links über die F-104G und ihre Traditionsvereine der Jagdgeschwader, also besser hatte man das in den Traditionskabinetten der Grenztruppen der DDR auch nicht hinbekommen.

Aber dafür gibts ja mittlerweile Foren wo dir schon die tolle technikverliebte NVA voll ins Gesicht springt wenn du die Seite öffnest und du bist irgendwie der irrigen Annahme gleich wieder strammstehen zu müssen wenn da nicht sofort dein gesunder Menschenverstand meldet" Halt mal halt mal ein älterer Mann, ruhig mal und mensch du bist doch kein Jüngling mehr wo du vom wüsten Geschrei der Unteroffiziere ganz konfus in der Birne wurdest", Und du entspannst dich und schaust das mal durch... natürlich nur, wenn du genug Zeit dafür hast.

Das waren alles Helden um nochmal auf die Flieger zurückzukommen...natürlich die Lebenden denn von den Toten habe ich da auf die Schnelle nix gefunden. Junge wenn ich das so lese, die würden am liebsten nochmal die alte Kombi anziehen und abheben für Volk und Vaterland wieder wie die alten Ex-Grenzer, die am liebsten nochmal aufziehen würden mit der vorherigen korrekten Vergatterung natürlich(sollte jetzt keine Anspielung auf GsG sein).

Männer und ihre Traditionsvereine, ich glaube fast mancher hat da echt aber auch voll geistig gelitten in der Birne und entschuldigt, das sollte hier kein Rundumschlag sein oder werden.

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Re: Witwenmacher

Beitragvon Edelknabe » 28. September 2012, 06:34

Ich habe einmal bei Google die lange Verlustliste(F-104 Verluste) durchgeschaut und mal ne Frage zu den Abstürzen mit Ursache "räumliche Desorientierung?" Haben wir eigentlich Exflieger im Forum die das einmal gut und einfach für den Normalo erklären könnten?

Als Laie stelle ich mir irgendwie viel zu knappen Sprit im Tank vor und das der Pilot,( die Piloten) weit über seinen eigentlichen Flugradius/Flugziel drüber raus ist und es nicht mehr zurück zur eigenen Basis oder auf einen Ausweichflugplatz schafft. Denn von Instrumentenausfall im Zusammenhang mit räumlicher D.stand da nix. Also das die Maschine aufgegeben werden muss und möglichst ne Fläche (Ackerland,Wasser) angesteuert wird, wo keine menschlichen Schäden am Boden auftreten.Denn meistens stand da "ausgestiegen"...soll wohl heißen überlebt wenn ich jetzt nicht falsch liege?

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Re: Witwenmacher

Beitragvon Icke46 » 28. September 2012, 07:50

Ich bin zwar kein Flieger - weder aktiv noch Ex - aber das mit der "räumlichen Desorientierung" interessierte mich nun auch.

Mit Google bin ich auf die folgende Seite gestossen: http://www.aviator.at/bericht/spatial.htm

wo der Begriff eigentlich recht gut erklärt wird.

Irgendwie stellt es sich mir so dar, als wenn die Piloten durch die Geschwindigkeit im Zusammenspiel mit bestimmten Flugmanövern (Kurvenflug) körperlich überfordert waren. Erstaunlich finde ich nur, dass, soweit man das aus den Google-Antworten herauslesen kann, diese räumliche Desorientierung für die Mehrzahl der Abstürze verantwortlich sein soll.

Gruss

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Re: Witwenmacher

Beitragvon Zicke » 28. September 2012, 07:53

guten Morgen Rainer

räumliche Desorientierung hat etwas, im weitesten Sinne, Sinneswahrnehmungen zu tun.
lies dir das hier mal durch:
http://www.zfa-online.de/informationen/ ... 1_2009.pdf
http://www.meyerffb.de/04%20Flugsicherh ... wetter.pdf
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Witwenmacher

Beitragvon HPA » 28. September 2012, 08:18

Irgendwo gibt es eine Statistik ,nach wievielen Sekunden der ungeübte Pilot nach Einflug in Wolken ohne eine Referenz nach Außen die Orientierung verliert.Beim Jet kommen noch sehr hohe Manövergeschwindigkeiten und g-Belastungen sowie allgemein hohe Arbeitsbelastung im Cockpit (Stress) hinzu.
Der Erwerb der Instrumentenflugberechtigung ist nicht umsonst eine der aufwendigsten fliegerische Ausbildungen überhaupt.
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Re: Witwenmacher

Beitragvon Edelknabe » 28. September 2012, 17:25

Das war wirklich sehr interessant, die ganzen Links und Erklärungen von euch zur "räumlichen Desorientierung", man lernt doch ständig dazu. Ich kenne das ähnliche Phänomen als Normalo ganz gut und zwar am Boden bedingt durch meine ehemalige Berufstätigkeit, verbunden mit damals wohl enormen Stress und körperlicher Überlastung.. Wollte ich aus dem Bett aufstehen drehte sich alles wie auf dem Karussell ...und ich musste mich sofort wieder hinlegen.

Hat lange gedauert bis ich das blöde Gefühl wieder in Griff bekommen habe und ich habe dann meinem alten Berufsbild konsequent Ade gesagt was ich später gesundheitlich nie bereut habe aber ich schweife ab. Gut das es das Forum gibt...ist wie abendliche Volkshochschule, man wird einfach nicht dümmer.

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Re: Witwenmacher

Beitragvon Edelknabe » 29. September 2012, 08:55

Na da fand ich doch noch einen ...wunderschönen Textauszug. Ich wusste garnicht, das die Übungsmilitärfliegerei den Steuerzahler "so wenig "kostet. Und ehrlich jetzt, also früher waren über Sachsen mehr Düsenjäger am Himmel, hat irgendwie enorm nachgelassen?

Gefunden in DIE WELT/WELT AM SONNTAG 15./16. September 2012 Seite M 1 Düsenjäger unter sich

Ich bin etwas überrascht, selbst in Friedenszeiten wird hier jeden Tag geflogen, zur Ausbildung, zur Übung und wahrscheinlich auch, um allen zu zeigen: He, wir sind bereit. Eine Stunde ist der Pilot für eine Mission unterwegs, dabei verfeuert er 4500 Kilogramm Kerosin, etwa 5600 Liter. wenn man die Gesamtkosten des System Eurofighter (87 Millionen Euro inclusive aller Betriebskosten) einkalkuliert, lösen sich in jeder Eurofighter-Flugstunde 50.000 bis 60.000 Euro Steuergeld in Luft auf. Sechs Mal fliegen macht einen Lamborghini (312.970 Euro).
Textauszug Ende

Rainer-Maria na, war der schön? Sag ich doch, was ist das bißchen Steuergeld wenn wir gegen so viele Feinde ringsherum immer auf der Hut sein müssen im schönen Deutschland.

Einen guten Sonnabend allen ins Forum. Und wenn ihr mal was brausen hört, also im Tiefflug machen die Metallvögel schon mächtig Eindruck, dann denkt einmal dran, was der in der Stunde verballert. Also da kostet unser bissel Sprit für die eigene Karre wirklich nur Pillepalle. Das Dumme ist nur, wir bezahlen das selber, der da oben nicht...ne besser, den da oben bezahlen wir gleich mit.
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Re: Witwenmacher

Beitragvon Edelknabe » 3. November 2012, 20:19

Kosten die Zweite. Gefunden im ND vom Mittwoch,10.Oktober 2012

Kostenexplosion bei Kampfjet/ Eine Eurofighter-Flugstunde kostet 88086 Euro

Ich bin nicht so der Linkspezialist, vielleicht kann Einer den kompletten Text noch ergänzen.Danke im vorraus.

Rainer-Maria
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Re: Witwenmacher

Beitragvon Interessierter » 3. November 2012, 22:17

Zunächst dachte ich mein Beitrag wäre OT, aber dann fiel mir ein, daß die Grenze der DDR ja auch in vielen Fällen " Witwenmacher " war.
Rainer erstaunlich nur, daß Du auf diese sehr hohen Kosten der Grenze nicht genauso eindringlich aufmerksam gemacht hast .

Dank Wikipedia kann ich Dir aber helfen:

Der Bau, ständige Ausbau und die jahrzehntelange Unterhaltung der schwer bewachten Grenze in Deutschland war eine große wirtschaftliche Belastung für die DDR. Baumaterial und etwa 40.000 Mann Grenztruppen – Arbeitskräfte, die keine volkswirtschaftlich produktive Arbeit leisten konnten – wurden dafür gebunden. Von 1961 bis 1964 kostete der Aufbau und Betrieb der Grenze insgesamt 1,822 Milliarden Mark der DDR, davon entfielen 400 Millionen Mark auf die Berliner Mauer. Die laufenden Kosten wurden insgesamt auf jährlich etwa 500 Millionen Mark geschätzt. Dazu kamen die dem MfS unterstehenden[13] Passkontrolleinheiten (PKE) mit etwa 38 Millionen Mark jährlich.

Die Flugkosten der NVA - Jets sind darin natürlich noch nicht enthalten.

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Re: Witwenmacher

Beitragvon Edelknabe » 3. November 2012, 23:03

Ich könnte jetzt kontern Interessierter und dazu bemerken, das ich im Erinnerungsfred, deinem "Gastfred" im Offtopic noch (fast)nie was von positiven Errungenschaften zum Aufbau (oder überhaupt)des sozialistischen System gelesen habe. Und natürlich, die Kosten der alten Grenze...ich werde doch säumig und vielen Dank der deiner Erinnerung.

Rainer-Maria übrigens ein wirklich treffender Vergleich, das mit dem "Witwenmacher."
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Re: Witwenmacher

Beitragvon karnak » 4. November 2012, 06:29

Nun wollt Ihr Euch also wiedermal die"Schandtaten"des vermeintlich eigenen Systems vorhalten.Recht habt Ihr natürlich Beide,aber ob das wirklich hilfreich ist? [denken]
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Re: Witwenmacher

Beitragvon Edelknabe » 4. November 2012, 07:18

Karnak wir sind einfach so.Erinnerst du dich an Goslar? Ich glaube du warst mit Frau noch nicht da in der Gooseschänke, da saß der alte Major...ich hatte das mal im Goslarfred so schön beschrieben, "Major Interessierter" und wartetet darauf, das der "Gefreite Rainer-Maria" die Hacken zusammenschlägt, vor Ehrfurcht erstarrt und irgendwie Haltung annnimmt.

Schon der scharfe fragenstellende lauernde Ton des "Major" erinnerte mich an Major H., das war unser Stabschef im Stab N. an der Elbgrenze.Früher bekam ich da immer ein Gefühl in der Magengrube das war einfach nur bescheiden bis beschissen. Heute bin ich gottseidank aus den Jungmannjahren heraus. Aber alles Humor, nur die Vergleiche passen so wunderschön und helfen zu verstehen, warum das bei meinem älteren Freund Interessierter und mir immer einmal ...sehr freundlich....hin und her geht, wenn es um die alten Zeiten geht.

Rainer-Maria damals 24 Jahre jung, heute schon älter, auch reifer...fast schon über den Dingen stehend nur da muss ich noch bissel an mir arbeiten.
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Re: Witwenmacher

Beitragvon Interessierter » 4. November 2012, 07:55

Guten Morgen Rainer,
vielen Dank für Deine Sonntagmorgen-Geschichte. Ich muß Dich enttäuschen, weil ich von Dir oder einer anderen Person nichts bestimmtes erwartete, da ich schon als junger Mensch gelernt habe: " Wer nichts erwartet, kann auch nicht enttäuscht werden " .

Übrigens wenn Du positive Dinge der DDR in dem Thread " Es geschah Heute " usw. vermißt, dann erinnere ich Dich gerne noch einmal daran, daß es Zitate der " Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur " sind. Etwaige Klagelieder bitte vor deren Haustür anstimmen.

Schönen Sonntag Dir und Kristian dem " Potsdamer " ( so nannte man früher hier auch das Alsterwasser oder Radler ) und natürlich auch allen anderen Usern.

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Re: Witwenmacher

Beitragvon pentium » 4. November 2012, 13:13

Um was geht es in diesem Thread überhaupt? Bitte nur sachbezogene Hinweise!

MfG
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Re: Witwenmacher

Beitragvon HPA » 23. Dezember 2013, 23:47

Nochmal Thema "Witwenmacher"

Lesen soll ja bekanntlich bilden: https://www.facebook.com/download/403099589819461/Wie%20sicher%20war%20der%20Starfighter.pdf

Schöne Weihnachten @all [wink]
HPA
 

Re: Witwenmacher

Beitragvon pentium » 24. Dezember 2013, 14:46

Danke HPA, dein Beitrag lässt mich hoffen, dass es hier vielleicht nach einem Jahr Pause mit dem eigentlichen Thema weiter gehen könnte.

Frohes Fest

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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Witwenmacher

Beitragvon HPA » 25. Dezember 2013, 14:11

Hier gibts eine Verlustliste mit ermittelter Ursache.

http://www.cactus-starfighter-staffel.de/public/html/f-104_verluste.html

Die Seite an sich ist ebenso sehr interessant.
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