Schießen auf Zivilisten

Re: Schießen auf Zivilisten

Beitragvon Interessierter » 21. Dezember 2018, 18:13

Beitragvon karnak » 21. Dez 2018, 12:57
Der Vergleich mit der Grenze hinkt in dem Fall völlig. Bei aller Tragik des einzelnen Todesfalles, die paar hundert Toten haben auch nicht im Entferntesten Moral und Wertvorstellungen der Truppe verändert und beeinflusst. Schon " beim sich Fragen stellen" war eigentlich zu 99,99% klar, dass man selbst nie in diese Situation kommen wird. In einem entsprechenden militärischen Konflikt wird das hingegen sehr bald ganz anders sein, es wird zum "Tagesgeschäft" mit den entsprechenden Folgen für die Haltung des Einzelnen dazu der dabei überleben will.
Und das Zeug mit dem zwingenden Verweigern von entsprechenden Befehlen mag ja in einer Kasperletruppe wie der Bundeswehr verbreitet werden, deswegen ist sie ja auch für einen militärischen Konflikt nicht zu gebrauchen.


Grün: Das Thema heißt " Schießen auf Zivilisten " in dem der User Beethoven uns weismachen will, dass es in der BW Befehle geben würde, auf Frauen und Säuglinge zu schießen, nur um einem amerikanischen Konvoi den Weg freizumachen. [bloed]

Wenn das ein ehemaliger Offizier der NVA hier verlinkt und sich weigert die Quelle einzustellen, so hat er sich wohl etwas dabei gedacht. Nämlich den Eindruck zu erwecken in der BW hätte es Befehle gegeben, wie in dem geschilderten Beispiel, auf Frauen und Säuglinge zu schießen. Auf den fehlenden Zusammenhang, wie es zu dieser Aussage kam, hat HPA schon hingewiesen.

In seinem ganz persönlichen NVA - " Offiziersweitblick " hat Beethoven natürlich nicht bedacht, dass gerade Angehörige der NVA real und hinterrücks auf Zivilisten einschließlich Frauen und Kinder schießen ließ. Daher hinkt der Vergleich ganz und gar nicht!
Ein erschreckendes und gleichzeitig gedankenloses Eigentor...
[flash]

Blau: Es fand kein bewaffneter, militärischer Konflikt statt, sondern die Straße war von Zivilisten zu räumen. Mehr nicht!

Abschließend die Frage an dich: " Habe ich dich richtig verstanden, dass du in einem militärischen Konflikt auf unbewaffnete Zivilisten einschließlich Frauen und Säuglinge schießen würdest; weil in so einer Situation eben alles anders ist?"
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Re: Schießen auf Zivilisten

Beitragvon Beethoven » 22. Dezember 2018, 08:20

AkkuGK1 hat geschrieben:aber auch Beethoven liegt was AGT betrifft was wir ab 1984 in der Schießausbildung hatten nicht richtig.

es gab bei uns gar keine Ringe mehr zu schießen. 2 Klappscheiben liegende Schützen und 1 Klappscheibe SMG-Stellung waren zu bekämpfen mit 15 Schuss. Letzteres mit Einstellung Dauerfeuer. In der Ausbildung habe ich 3 Schuss für 3 Ziele benötigt und mit der restlichen Munition meinen beiden Kameraden rechts und links die Schützenschnur gleich mit geschossen.

Dies hat aber nichts mit meiner Einstellung zu tun, nicht auf Frauen oder gar Kinder zu schießen. Die haben mich ja nicht umsonst in die Akkubude gesteckt.


Nun, ich war 1,5 Jahre Zugführer und 4 Jahre Kompaniechef einer Infanterieeinheit (Fallschirmjäger zählten in der NVA zur Infanterie). Als solcher habe ich viele Schießen, vom Übungsschießen, Schulübungsschießen, Gruppen-, Zug- und Kompaniegefechtsschießen bis zum Schießen der Abnahme der Schützenschnur, geleitet und als Offiziersschüler als Schütze selbst teil genommen.
Später dann auch Bataillonsgefechtsschießen.

Das Schießen der Schützenschnur geschah in all diesen Fällen, immer auf die Ringscheibe. Es gab eine Vorschrift in der NVA, wie das Schießen der Schützenschnur genau abzulaufen hatte. Ob das in den GT der DDR anders war kann durchaus sein, weiß ich also nicht.

Auf jeden Fall war die Schießausbildung bei den Kampfeinheiten in der NVA recht gut. Aber nicht jeder hatte das Zeug ein guter Schütze zu sein.
Selbst bei den Trägern der Schützenschnur, die wir versuchten am Scharfschützengewehr zu so genannten "Scharfschützen" auszubilden, gab es Männer, die es einfach nicht packten. Wobei dabei natürlich wesentlich mehr verlangt wurde als für das bloße Schießen der Schützenschnur in wenigen Minuten. Viel Schießtheorie und Taktik des Scharfschützen, Aufklärung, Bewegung im Gelände, Tarnung und nicht zuletzt, Ausgeglichenheit, Bewegungslosigkeit bei psychologischer Konzentration und Ruhe. Von 40 - 50 Schützenschnurträgern pro Ausbildungsjahr, waren es am Ende vielleicht 10 bis 12 Mann, die zum Scharfschützen geeignet waren und dann dazu ausgebildet wurden in einem separaten Lehrgang.

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Re: Schießen auf Zivilisten

Beitragvon karnak » 22. Dezember 2018, 10:34

Interessierter hat geschrieben:
Beitragvon karnak » 21. Dez 2018, 12:57
Der Vergleich mit der Grenze hinkt in dem Fall völlig. Bei aller Tragik des einzelnen Todesfalles, die paar hundert Toten haben auch nicht im Entferntesten Moral und Wertvorstellungen der Truppe verändert und beeinflusst. Schon " beim sich Fragen stellen" war eigentlich zu 99,99% klar, dass man selbst nie in diese Situation kommen wird. In einem entsprechenden militärischen Konflikt wird das hingegen sehr bald ganz anders sein, es wird zum "Tagesgeschäft" mit den entsprechenden Folgen für die Haltung des Einzelnen dazu der dabei überleben will.
Und das Zeug mit dem zwingenden Verweigern von entsprechenden Befehlen mag ja in einer Kasperletruppe wie der Bundeswehr verbreitet werden, deswegen ist sie ja auch für einen militärischen Konflikt nicht zu gebrauchen.


Grün: Das Thema heißt " Schießen auf Zivilisten " in dem der User Beethoven uns weismachen will, dass es in der BW Befehle geben würde, auf Frauen und Säuglinge zu schießen, nur um einem amerikanischen Konvoi den Weg freizumachen. [bloed]

Wenn das ein ehemaliger Offizier der NVA hier verlinkt und sich weigert die Quelle einzustellen, so hat er sich wohl etwas dabei gedacht. Nämlich den Eindruck zu erwecken in der BW hätte es Befehle gegeben, wie in dem geschilderten Beispiel, auf Frauen und Säuglinge zu schießen. Auf den fehlenden Zusammenhang, wie es zu dieser Aussage kam, hat HPA schon hingewiesen.

In seinem ganz persönlichen NVA - " Offiziersweitblick " hat Beethoven natürlich nicht bedacht, dass gerade Angehörige der NVA real und hinterrücks auf Zivilisten einschließlich Frauen und Kinder schießen ließ. Daher hinkt der Vergleich ganz und gar nicht!
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Blau: Es fand kein bewaffneter, militärischer Konflikt statt, sondern die Straße war von Zivilisten zu räumen. Mehr nicht!

Abschließend die Frage an dich: " Habe ich dich richtig verstanden, dass du in einem militärischen Konflikt auf unbewaffnete Zivilisten einschließlich Frauen und Säuglinge schießen würdest; weil in so einer Situation eben alles anders ist?"


Ich sage nur dass, wenn im Rahmen eines militärischen Konfliktes eine Straße von Flüchtlingen geräumt werden muss, und von denen ist die Rede, um eine militärische Operation zum Erfolg zu führen, keine Sau darauf achten wird ob dabei Frauen und Kinder zu schaden kommen könnten wenn kurzfristig keine andere Möglichkeit besteht und Gefahr in Verzug bzw.Zeitnot besteht. In keinen der bisher stattgefunden militärischen Auseinandersetzungen ist über die Maßen darauf geachtet worden ob dabei Zivilisten zu Schaden kommen könnten. Selbst die Bundeswehr hat schon Zivilisten beim Abzapfen von Benzin aus einem Tanklaster abfackeln lassen.
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Re: Schießen auf Zivilisten

Beitragvon Beethoven » 22. Dezember 2018, 11:07

Du willst die Quelle, werter sich "Interessierter" Nennender. Kein Problem und ich weigere mich da in keiner Weise, wie Du so kühn annimmst. Kommt aus dem Grenzerforum jedoch geschrieben von einem "Altbundesbürger".

Und ich will gar niemanden etwas weis machen. Ich habe die Aussage eines Augen- oder Zeitzeugen dargelegt. Was jeder User daraus für Schlüsse zieht, überlasse ich dem einzelnen User, werter sich "Interessierter" Nennende.
Gerade Du bist es doch, der hier pausenlos so arbeitet ohne selbst etwas erlebt zu haben. Das aber bemerkst Du gar nicht mehr. Schaum vor dem Mund und das weiße Zeug in den Mundwinkeln erübrigen bei Dir jeden Gehirmschmalz, denke ich.

Und wenn ein Offizier der Bundeswehr, einem Auszubildenden so was als Handlung suggeriert um eine Kolonne auf dem Marsch weiter zu bringen, dann ist das schon ein Hammer und selbst die härtesten und skrupellosesten Ausbilder in der NVA, hätten so einen teuflischen Befehl nie gegeben.
Und ja, es gab Tote und Verletzte an der Grenze in der Zeit des kalten Krieges.

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Re: Schießen auf Zivilisten

Beitragvon Ari@D187 » 22. Dezember 2018, 12:08

Interessierter hat geschrieben:
Beitragvon karnak » 21. Dez 2018, 12:57
Der Vergleich mit der Grenze hinkt in dem Fall völlig. Bei aller Tragik des einzelnen Todesfalles, die paar hundert Toten haben auch nicht im Entferntesten Moral und Wertvorstellungen der Truppe verändert und beeinflusst. Schon " beim sich Fragen stellen" war eigentlich zu 99,99% klar, dass man selbst nie in diese Situation kommen wird. In einem entsprechenden militärischen Konflikt wird das hingegen sehr bald ganz anders sein, es wird zum "Tagesgeschäft" mit den entsprechenden Folgen für die Haltung des Einzelnen dazu der dabei überleben will.
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Grün: Das Thema heißt " Schießen auf Zivilisten " in dem der User Beethoven uns weismachen will, dass es in der BW Befehle geben würde, auf Frauen und Säuglinge zu schießen, nur um einem amerikanischen Konvoi den Weg freizumachen. [bloed] [...]

Das was du hier dem User Beethoven unterstellst, kann ich (der auch mal ne Zeit lang bei der BW war) überhaupt nicht aus den Beiträgen von ihm herauslesen. Ganz im Gegenteil, er schreibt:

Beethoven hat geschrieben:[...]Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass ein denkender Mensch, noch dazu ein Berufssoldat, solchen Müll von sich geben kann. [...]


Interessierter hat geschrieben:[...]Blau: Es fand kein bewaffneter, militärischer Konflikt statt, sondern die Straße war von Zivilisten zu räumen. Mehr nicht! [...]

Du solltest schon aufmerksam lesen, bevor du sowas behauptest. Weiter vorne im Thema hatte ich den Zusammenhang dargelegt.

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Re: Schießen auf Zivilisten

Beitragvon Interessierter » 22. Dezember 2018, 15:02

Zitat Beethoven:
Schaum vor dem Mund und das weiße Zeug in den Mundwinkeln erübrigen bei Dir jeden Gehirmschmalz, denke ich.


Der Logik folgend komme ich zum Schluß, dass du das weiße Zeug noch nie in den Mundwinkeln hattest, da nach deiner Aussage ja das Vorhandensein von Gehirn die Voraussetzung ist. Das erklärt mir allerdings auch, dass du auf meine Beiträge eingehst, obwohl du vorgibst mich zu ignorieren ... [wink]

Hast du auch schon ein Gedicht gelernt, dass du dem Weihnachtsmann aufsagst?

Bild
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Re: Schießen auf Zivilisten

Beitragvon Nostalgiker » 22. Dezember 2018, 16:25

@Ari, du verlangst und erwartest von diesem User unmögliches.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Schießen auf Zivilisten

Beitragvon Nov65 » 22. Dezember 2018, 17:38

Leute, nicht nur zu Weihnachten ist so eine üble und ekelige Sprache voll daneben. Trefft doch den anderen mit akzeptablen Worten, was allerdings etwas Mühe macht.
Grüße von Andreas
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Re: Schießen auf Zivilisten

Beitragvon augenzeuge » 22. Dezember 2018, 19:55

Nov65 hat geschrieben:Leute, nicht nur zu Weihnachten ist so eine üble und ekelige Sprache voll daneben. Trefft doch den anderen mit akzeptablen Worten, was allerdings etwas Mühe macht.
Grüße von Andreas


Danke!!
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