Der Fall Gartenschläger

Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon karl143 » 20. November 2010, 22:52

@ Mario,
wahrscheinlich haben die Verantwortlichen bei den GT einen Abbauh der SM-70 Anlagen garnicht in Erwägung gezogen. Durch den Fall Gartenschläger waren sie aber sensibilisiert und haben diese dann auch trotz der Verkleidung immer regelmäßig überprüfen lassen. Im Braunschweiger Abschnitt wurden teilweise oben am MGZ noch 45 Grad Winkel angebracht, an denen dann oberhalb des Zaunes noch Metallplatten angebracht wurden, sodaß ein "überlangen" über den Zaun unmöglich wurde. Diese Vorrichtungen waren aber die Seltenheit.
karl143
 

Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon Dieter1945 » 20. November 2010, 22:56

ex-maja64 hat geschrieben:Vielen Dank Dieter für deine Videos, sie sind eine Bereicherung für dieses Forum.
Was mich etwas wundert, das damals (nach dem ersten Abbau einer SM 70 durch Gartenschläger), die GTs 2 Tage benötigten um dies festzustellen. Zu meiner Zeit bei den GTs (1983/84) hatten wir in jeder Frühschicht die Aufgabe, Kontrolle K6 sowie Kontrolle Anlage 501/701 (SM70).
Zu meiner Zeit waren dann auch schon die modifizierten SM 70, mit Plastikgehäuse angebracht.
Es war auch die Zeit, wo deren Abbau ( infolge des Strauß Milliardenkredits) erfolgte.


Mario


P.S. bin ja nur mal gespannt, wie lange es dauert, bis dieser kleine Nero aus der Wetterau benötigt um auch dieses Videos habhaft zu werden. [grin]



Hallo Mario,
die Greso hatten auch nicht immer Ihre Brille auf. Ich kann mich an eine Flucht bei Leisterförde im Herbst 1976 erinnern. Drei Flüchtlinge hatten dort, bei Tageslicht, den MGZ mit Hilfe eines Baumstamms überwunden ohne eine SM70 auszulösen. Obwohl der Baum noch am MGZ stand wurde er und die Fußspuren der Flüchtlinge erst Stunden später entdeckt.

Gruß Dieter

Der "Nero" wird sich den Film sicher ansehen, aber nicht in sein Forum anbieten. Teil 2 hat er nach einer knappen Stunde aus sein Forum geworfen. Bei mir hat er es nicht geschaft. Ich bin freiwillig gegangen.
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Re: Wie Gartenschläger das DDR-Grenzregime und seine tödlichen SM 70 entlarvte

Beitragvon Dieter1945 » 20. November 2010, 22:59

SkinnyTrucky hat geschrieben:Dieter, Hans-Peter ist nicht mehr hier.....er hat aber seine eigene Seite in der er seine Recherchen in's Netz stellt.....

groetjes

Mara



Hallo Mara,
schade, dass Hans-Peter nicht mehr hier ist. Ich fand seine Berichte sehr gut.

Gruß Dieter
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Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon ex-maja64 » 20. November 2010, 23:01

@ karl, so wird es wohl gewesen sein.
Noch mal auf Dieters Video zurück zu kommen, das da Offiziere mit Orden an der Brust herumgesprungen sind, zeigt das dieser Fall Wellen geschlagen hat.
Vermute mal das dort Leute aus den Stäben des Grenzkommandos Nord (Stendal), bzw. sogar aus dem Stab der GT (Pätz) vor Ort waren.
In der Regel trug man FDU (Felddienstuniform), wenn man vor Ort im Einsatz war.

Mario
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Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon CaptnDelta » 21. November 2010, 00:01

Was ist denn das fuer einer, der da mit Jeans und Rollkragenpullover rumlaeuft? [shocked]

-Th
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Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon ex-maja64 » 21. November 2010, 00:26

Naja, war doch etwas vor meiner Zeit.
Aber vielleicht war das ein 2000ter.
Habe ja mal, wie schon beschrieben hier, so was miterlebt.
Solche Leute kamen in der GK, pikfein, mit Schlips (und ich denke mal auch mit Slip [laugh] ) an, bevor es dann für sie rausging.Da wurde dann ein blauer Arbeitsoverall drübergezogen und man begann mit den ermittlungstechnischen Arbeiten.
In dem von mir erlebten Fall wundert es mich nicht, das nach der Einreise des "Delinquenten" sofort ein Gerichtsverfahren stattfand.


Mario
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Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon manudave » 21. November 2010, 07:51

Toller Filmbeitrag - sehr beeindruckend. [bravo]
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Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon Rostocker » 21. November 2010, 08:09

CaptnDelta hat geschrieben:Was ist denn das fuer einer, der da mit Jeans und Rollkragenpullover rumlaeuft? [shocked]

-Th


Das war mit Sicherheit,jemand von --Paul greif zu ( MfS ) [laugh] Aber muß sagen--eine klasse Dokumentation. In der Gegend diente ich damals 74/75
Gruß Rostocker
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Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon CaptnDelta » 21. November 2010, 09:01

Rostocker hat geschrieben:
CaptnDelta hat geschrieben:Was ist denn das fuer einer, der da mit Jeans und Rollkragenpullover rumlaeuft? [shocked]
-Th

Das war mit Sicherheit,jemand von --Paul greif zu ( MfS ) [laugh] Aber muß sagen--eine klasse Dokumentation. In der Gegend diente ich damals 74/75
Gruß Rostocker

Wenn's wirklich so ist: warum "verbrannte" man beim MfS seine Leute damals so offensichtlich, und eigentlich ohne Grund? 1989 wuerd' ich's ja verstehen, aber 1975?

-Th
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Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon Ganzunten » 21. November 2010, 09:14

Auch ich bedanke mich mal für die tolle Berichterstattung.
Warum hat eigentlich erst der Westen auf das fehlen des Schußapperates aufmerksam gemacht? Da hätte ich doch aus westlicher Sicht Dichtgehalten.
Gab es dafür einen Grund?
Ahntest du damals eigentlich das du deine Dokumente mal in einen geeinten Deutschland zeigen könntest.
Schönen Sonntag allen ins Forum.
Ganzunten
 

Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon Edelknabe » 21. November 2010, 12:01

Hallo zusammen, ich hätte eine simple logische Erklärung dafür, warum der Westen auf die Demontage der SM-70 damals zuerst hingewiesen hatte. "Er wollte einfach darauf aufmerksam machen, das da eine Wühlmaus auf seiner Seite am Werke ist, die den Abrüstungsprozess, diese Fortschritte im deutschen Miteinander gefährdet, so nach dem Motto...Kümmert Euch bitte einmal darum, da stört Einer unsere Kreise, denn unser Kapital möchte doch bei Euch billig produzieren lassen, in der DDR".
Und der Osten kümmerte sich....

Rainer-Maria und bitte, ich möchte niemanden auf den Schlips treten, war wiederum nur laut gedacht.
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Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon SkinnyTrucky » 21. November 2010, 13:37

RMR, kann es sein, das du mal wieder ordendlich gefuscht hast....ich mein, wenn die Dinger so leicht abzuschrauben waren durch den *Gegner*..... [flash]

groet

Mara
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Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon Edelknabe » 21. November 2010, 17:53

Mara, wenn ich es richtig gelesen habe, war es ein Grenknick, so 90 Grad, wo M.G. gearbeitet hatte, Demontage versuchte? Und wieder logisch gedacht/angenommen müsste die Minen vom Knick weg jeweils in Schussrichtung ausgerichtet gewesen sein? Das war trotzdem ein sehr hohes Risiko und er war ja auch ein wenig verrückt...ist wiederum meine ganz persönliche Meinung.
Aber das waren wir damals auch, teilweise auch leichtsinnig, denn wir waren jung und wer jung ist, der handelt erst und dann überlegt er...."wenn er dann noch lebt".

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Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon SkinnyTrucky » 21. November 2010, 18:43

Nanana RMR....hast du heut keine Pralinen ab bekommen.....ich hab doch nur ein Spässken gemacht..... [flash]

Ich weiß schon, das man danach Platikgehäuse drumrum gebaut hat gegen die näxten SM70-Räuber.... [wink]

Aber hättste jetzt aufgepaßt, wärste zum Sender gerannt und hättste einfach gesacht, datte dem Gartenschläger dat einfacher gemacht hast und wärst jetzt groß rausgekommen und hättst nich mehr nachts durch die einsame Stadt ziehen müssen mit der Schwund und Schutzliteratur..... [wink]

groetjes

Mara
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Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon Edelknabe » 21. November 2010, 19:01

Mara, dann lieber meine Nachtarbeit, im Schweiße meines Angesichts und zu einem Sender nimmer. Soll der doch sehen, wo er seine Infos herbekommt. Die brauchen mich übrigens nicht, um die deutsche Geschichte neu zu erzählen.
Wenn der Michael eines geschafft hat, dann daß, das man über ihn noch reden wird, wenn wir schon lange tot sind. Und darauf kann er eigentlich ein bißchen stolz sein, und das gönne ich ihm als alter Ex-Pionier an der ehemaligen grünen Grenze auch von ganzem Herzen.

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Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon SkinnyTrucky » 21. November 2010, 19:08

Naja RMR....wenn später mal irgendwelche Cyberarcheologen dieses Forum (und das andere) ausgraben....dann wird auch über dich noch gelabert, wenn ich lange Geschichte bin....aber du wollst ja noch nen ordendlichen Schinken schreiben....vielleicht ehrt man dich ja noch vor dem Tode.....

groetjes

Mara
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Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon manudave » 22. November 2010, 12:49

Hat sich von den Täter einer bei der Schwester entschuldigt?

Zumindest DAS sollte man doch verlangen können...
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Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon Dieter1945 » 22. November 2010, 13:28

manudave hat geschrieben:Hat sich von den Täter einer bei der Schwester entschuldigt?

Zumindest DAS sollte man doch verlangen können...



Nein, die Todesschützen hatten sich nicht bei der Schwester entschuldigt. Nach der Urteilsverkündigung war ich mit Gartenschlägers Schwester und einem Fernsehteam in einem Lokal am Dremler Platz in Schwerin. Ein paar Tische weiter saßen die Todesschützen mit Freunden von der Stasi und tranken Rotkäpchen Seht.

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Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon karl143 » 22. November 2010, 13:58

Hallo Dieter,
und das Perverse an diesen Themen ist immer, das die entsprechenden Herrschaften immer noch von Siegerjustiz sprechen. Die sähe sicherlich anders aus.
Die lachen sich dabei ins Fäustchen. Abstoßend !
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Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon Edelknabe » 23. November 2010, 07:22

Guten Morgen zusammen und ich möchte einmal ganz naiv fragen, warum sich diese Männer die gerade freigesprochen wurden anschließend bei der Schwester von M.Gartenschläger entschuldigen sollten?
Das wäre ja wohl das Dümmste, was passieren kann/konnte, weil es ganz einfach nicht logisch ist. Wohlbemerkt, auch ein M.Gartenschläger war kein Unschuldsengel und spinnen wir einmal den Faden weiter, dann hätten in der Nacht vom 30.April zum 1.Mai 1976 andererseits auch drei tote Männer vom Einsatzkommando des MfS da am Grenzknick liegen können und ein Gartenschläger wäre sowieso von bundesdeutscher Justiz für Notwehrhandlung frei gesprochen worden.
Denn bewaffnet war er doch,seine Freunde ebenso vor Ort, wenn mich nicht alles täuscht? Aber es kam eben anders, so spielt eben das Leben, es fragt nicht nach dem Guten und dem Bösen oder ob es da irgendwo unterscheiden sollte, wer da wohl die edleren Motive im Kampf um seine Sache hatte?
Manudave wieder, du bist wirklich und wahr ein Menschenfreund....so dein Text mit dem Entschuldigen???

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Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon Dieter1945 » 23. November 2010, 07:32

Anfang Mai 1985 gab auf einer Gedenkveranstaltung zum Todestag von Michael Gartenschläger der Liedermacher Gerd Knesel ein Konzert unmittelbar an der innerdeutschen Grenze bei Büchen

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Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon manudave » 23. November 2010, 07:33

Rainer-Maria,

guten Morgen erstmal von einem bitterbös erkälteten Rhöner Buben.

Selbst wenn diese Herren auf Anweisung gehandelt haben, eine Entschuldigung bricht einem keinen Zacken aus der Krone. Diese wenigen Worte können ganz oft eine eindrucksvolle Wirkung entfalten.

Drei Tote einer Stasi-Sondereinheit hätte es wohl kaum geben können. Schließlich war es kaum das Ziel von Gartenschläger eine Schiesserei gegen MP´s anzufangen. Die Waffe hat er vermutlich mitgenommen, um sich selbst ein wenig zu beruhigen.
Im Ernstfalle hätte bzw. HAT sie ihm auch nix genützt.
Also dreh den Spieß bitte nicht um - aus Angst vor seiner Waffe haben die bestimmt nicht OHNE VORWARNUNG geschossen.
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Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon Edelknabe » 23. November 2010, 07:44

Ach Manudave..."um sich selbst ein wenig zu beruhigen, der Michael?" Ich glaube, den schönen Satz könnte heute jeder Kriminelle anschließend als Notwehrargument bringen, wenn die tote Kassiererin vom Supermarkt, die Bankangestellte oder der Besitzer vom Eigenheim dann mausetot daliegen.
Ein herlicher Spass zum frühen Morgen....um sich selbst ein wenig zu beruhigen..ha,ha,ha.
Und so traurig das ganze Thema sonst ist und man sollte es auch nicht ins Lächerliche ziehen, aber ne...dein Satz ist Spitze.

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Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon manudave » 23. November 2010, 07:50

Das sind ja nette Vergleiche.

Der Bürger, der unter Lebensgefahr eine Mine abbauen will und sich schwerbewaffneten Spezialeinheiten gegenüber sieht, die Befehl haben, ihn ggf. zu töten.

Und dann deine Kassiererin....

Mensch, wenn es nicht so bitterernst wäre...
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Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon Dieter1945 » 23. November 2010, 09:48

Edelknabe hat geschrieben:Guten Morgen zusammen und ich möchte einmal ganz naiv fragen, warum sich diese Männer die gerade freigesprochen wurden anschließend bei der Schwester von M.Gartenschläger entschuldigen sollten?
Das wäre ja wohl das Dümmste, was passieren kann/konnte, weil es ganz einfach nicht logisch ist. Wohlbemerkt, auch ein M.Gartenschläger war kein Unschuldsengel und spinnen wir einmal den Faden weiter, dann hätten in der Nacht vom 30.April zum 1.Mai 1976 andererseits auch drei tote Männer vom Einsatzkommando des MfS da am Grenzknick liegen können und ein Gartenschläger wäre sowieso von bundesdeutscher Justiz für Notwehrhandlung frei gesprochen worden.
Denn bewaffnet war er doch,seine Freunde ebenso vor Ort, wenn mich nicht alles täuscht? Aber es kam eben anders, so spielt eben das Leben, es fragt nicht nach dem Guten und dem Bösen oder ob es da irgendwo unterscheiden sollte, wer da wohl die edleren Motive im Kampf um seine Sache hatte?
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Rainer-Maria, hör dir mal an, was der damalige Generalstaatsanwalt von Mecklenburg-Vorpommern zum Fall Gartenschläger zu sagen hat.

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Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon karl143 » 23. November 2010, 09:50

@ Rainer-Maria,
ich weiß nicht ob es in der DDR den Begriff von der "Verhältnismäßigkeit" gab. Aber schon da greift die. Wenn ein Kommando auf jemand gezielt wartet, und dann dieses Ergebnis abliefert, war es entweder so gewollt oder es war ein Desaster bei der Ausführung. Hätte man Gartenschläger z. B. festgenommen, um ihm den Prozess zu machen, vielleicht sogar unter rechtsstaatlichen Voraussetzungen mit Journalisten aus dem Westen, hätte die DDR bestimmt mehr politisches Kapital aus der Sache schlagen können. So ging erstmal wieder das Bild von einer DDR um die Wellt, die auf Menschen schießt. Und diese Eingebung behält ein Mensch lange im Denken, glaube mir.

Zur Entschuldigung: Man liest es auch oft in der Zeitung. Bei Verkehrsunfällen, auch wenn der Unglücksfahrer freigesprochen wird, entschuldigt er sich oft beim Opfer. Das ist nicht nur Menschlichkeit sondern das Mindeste von Zivilisation - das konnte man bei den Todesschützen auch nicht erwarten.
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Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon CaptnDelta » 23. November 2010, 10:44

Dieter1945 hat geschrieben:Rainer-Maria, hör dir mal an, was der damalige Generalstaatsanwalt von Mecklenburg-Vorpommern zum Fall Gartenschläger zu sagen hat.

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Hallo Dieter,

da steht was das das Video privat ist. Kannste da mal nachsehen?

Danke!
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Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon Dieter1945 » 23. November 2010, 10:53

CaptnDelta hat geschrieben:
Dieter1945 hat geschrieben:Rainer-Maria, hör dir mal an, was der damalige Generalstaatsanwalt von Mecklenburg-Vorpommern zum Fall Gartenschläger zu sagen hat.

Dieter1945

Hallo Dieter,

da steht was das das Video privat ist. Kannste da mal nachsehen?

Danke!
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Das Video ist jetzt öffentlich!!!

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Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon CaptnDelta » 23. November 2010, 10:54

Danke!
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Re: Film "Der Fall Michael Gartenschläger"

Beitragvon Dieter1945 » 23. November 2010, 12:08

ex-maja64 hat geschrieben:Vielen Dank Dieter für deine Videos, sie sind eine Bereicherung für dieses Forum.
Was mich etwas wundert, das damals (nach dem ersten Abbau einer SM 70 durch Gartenschläger), die GTs 2 Tage benötigten um dies festzustellen. Zu meiner Zeit bei den GTs (1983/84) hatten wir in jeder Frühschicht die Aufgabe, Kontrolle K6 sowie Kontrolle Anlage 501/701 (SM70).
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Hallo Mario,
am 2. April 1976 meldete der Chef der Grenztruppen dem Minister für Nationale Verteidigung, dass am 1. 04. 19786 um 7:17 Uhr festgestellt wurde, dass eine fuktionsfähige Splittermine entwendet wurde (siehe Anlage). Bei der letzten Kontrolle am 31. 03. 1976 gegen 18:42 wurden an der pioniertechnischen Anlage keine Mängel festgestellt.

Die Kontrollstreife muss gepennt haben. Sie hatte nicht den Verlust der SM70 und nicht die Leiter gesehen. die noch am MGZ stand.

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